XtraBlatt Ausgabe 02-2020
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PRAXIS<br />
Da qualitativ hochwertiges Pferdeheu nur in<br />
einem relativ kurzen Zeitfenster produziert<br />
werden kann, setzten die Brüder auf eine<br />
schlagkräftige Mechanisierung.<br />
Der Oberberghof ist ein Pensionspferdebetrieb.<br />
zwei American Miniature Ponys und zwei<br />
Deutsche Reitponys.“<br />
EIGENES FUTTER<br />
Neben einer Halle und einem Allwetter-<br />
Außenplatz, beide mit einem speziellen<br />
Reitboden, bestehend aus einem Textilflies-<br />
Gemisch, bietet die Anlage ein Solarium,<br />
eine Führanlage und Schlechtwetter-Paddocks<br />
mit Sandboden. „Unser Opa hat noch<br />
einen Schulbetrieb angeboten“, erzählt<br />
Florian Kneer. „Inzwischen sind wir aber ein<br />
reiner Pensionsstall. Allerdings arbeitet auf<br />
dem Oberberghof eine angestellte Pferdewirtin,<br />
die den Einstellern Unterricht gibt<br />
und auch Pferde bereitet. Einen zweiten<br />
Mitarbeiter haben wir zum Füttern, Misten<br />
und für allgemeine Hofarbeiten.“<br />
Während viele Pferdebetriebe ihr Grundfutter<br />
zukaufen, machen das Florian und<br />
Moritz Kneer komplett selbst. „Heu, Heulage<br />
und Silage kommen von den eigenen<br />
Flächen“, so Florian Kneer. „Die Silage wird<br />
allerdings weiterverkauft. Unser Stroh<br />
kaufen wir ab Acker bei anderen Landwirten<br />
und pressen es selbst - ebenso wie unser<br />
eigenes Heu ausschließlich in Quaderballen.<br />
Für die Heulage und Silage kommt eine<br />
Rundballenpresse mit Mantelfolienbindung<br />
zum Einsatz. Mit diesem Verfahren haben<br />
wir hier gute Erfahrungen gemacht.“<br />
Eine der zwei Quaderballenpressen ist eine<br />
Krone BiG Pack 1270 VC mit Vielmesserschneidwerk.<br />
Nun könnte man meinen,<br />
dass eine solche Technologie eher auf einem<br />
Milchviehbetrieb, weniger bei Pferden einen<br />
Sinn macht. Hier widerspricht Moritz Kneer:<br />
„Bei über 90 % unseres Pferdestrohs bleiben<br />
alle 51 Messer drin. Das hat für die Einstreu<br />
den großen Vorteil, dass sie saugfähiger ist<br />
und beim Abmisten der Boxen per Gabel<br />
besser sortiert werden kann. Außerdem<br />
lässt sich der Mist besser verwerten, da er<br />
schneller verrottet. Erst haben wir Zweifel<br />
gehabt, weil die Einstreu weniger voluminös<br />
ist und die Kunden hier auf die Optik Wert<br />
legen, aber da gab es keinerlei negative<br />
Rückmeldungen.“<br />
SCHLAGKRAFT<br />
GEWÜNSCHT<br />
Auch die Mähtechnik stammt überwiegend<br />
aus dem Emsland. Für kleinere Parzellen<br />
wird eine Front-/Heck-Kombination ohne<br />
Aufbereiter verwendet, für größere steht<br />
ein Heckschmetterling bereit, das aber von<br />
einem anderen Hersteller kommt. „Den<br />
Ausschlag für das Krone-Frontmähwerk<br />
F 400 CV gab hier die Arbeitsbreite von 4 m,<br />
die wir wegen der Überlappung vor allem<br />
auf unseren Hangflächen brauchen“, sagt<br />
Moritz Kneer.<br />
Gewendet wird das Heu mit einem gezogenen<br />
KW-T 1300, mit dem die Brüder sehr<br />
zufrieden sind. Sie beeindruckt vor allem<br />
die Wendigkeit, selbst auf kleineren Flächen<br />
in Kombination mit der hohen Schlagkraft.<br />
Das ist besonders wichtig, da ja hauptsächlich<br />
Heu produziert wird. So muss gerade<br />
beim ersten Schnitt alles gewendet werden.<br />
Und zwar in einem kleinen Zeitfenster.<br />
Aus diesem Grund haben Florian und Moritz<br />
Kneer auch in einen entsprechend dimensionierten<br />
Vierkreiselschwader investiert,<br />
einen Swadro 1400 Plus. „Zuerst hatten<br />
wir einen Seitenschwader, dann einen<br />
Mittelschwader und eine Zeitlang sogar<br />
beides“, erklärt Moritz Kneer. „Jetzt macht<br />
die ganze Arbeit einer. Er wirkt zwar optisch<br />
sehr groß, ist aber genauso wendig wie ein<br />
Zweikreisel-Seitenschwader, und er eignet<br />
sich wirklich gut dafür, um das Gras schön<br />
aus den Ecken herauszuholen.“<br />
Die Krone-Produkte kommen übrigens von<br />
der Firma Steinbrenner in Wörnitz, die auch<br />
den Service und die Wartung übernimmt.<br />
Und das, obwohl deren Standort rund zwei<br />
Stunden vom Oberberghof entfernt liegt.<br />
Dies erklärt Florian Kneer folgendermaßen:<br />
„Wir haben den Händler kennengelernt,<br />
weil wir auch noch auf einigen Flächen in<br />
Mittelfranken unterwegs sind. Vor allem<br />
bei technisch etwas anspruchsvolleren<br />
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