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XtraBlatt Ausgabe 02-2020

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generell noch aus eigener Kraft werden leisten können, egal<br />

ob für Traktoren oder Geräte. Hier kommt es stets auf die<br />

Einzelsituation und -voraussetzungen an. Aber reine Gerätehändler<br />

sehe ich auch in Zukunft nicht, denn die Werkstatt<br />

muss den notwendigen Ertrag bringen, und dazu braucht<br />

es eine Maschinenpopulation und eine gute Grundauslastung.<br />

Das geht ohne motorgetriebene Maschinen meistens<br />

nicht. Ich sehe in Handel und Service auch in Zukunft ein<br />

Gesamtpaket. Wir müssen trotz des Margendrucks durch<br />

den Strukturwandel als Fachbetriebe auch im Handel Geld<br />

verdienen dürfen.<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Hält die handwerkliche Ausbildung in der<br />

Landtechnik ausreichend Schritt mit der technischen<br />

Entwicklung?<br />

<strong>XtraBlatt</strong>: Was verbirgt sich hinter dem Projekt?<br />

Kopplin: In aller Kürze formuliert: Die Kernidee unseres<br />

Projektes ist es, die Aus- und Weiterbildung von Fach- und<br />

Führungskräften für das Land- und Baumaschinen-Handwerk<br />

weiterzuentwickeln. Dies soll vor allem vor dem Hintergrund<br />

des digitalen Wandels und der zunehmenden Automatisierung<br />

geschehen. Und wir hoffen, damit die Attraktivität der<br />

beruflichen Bildung für die bestehenden und die zukünftigen<br />

Generationen von Fachkräften im Handwerk zu steigern.<br />

Denn auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die<br />

Fachbetriebe, und dort vor allem die vielen engagierten<br />

Mitarbeitenden, sind die Leistungsträger unserer Branche<br />

und in der Beziehung zwischen Industrie und Kunden. Das<br />

soll gern auch so bleiben! «<br />

Kopplin: Das ist sicher eine der größten Herausforderungen<br />

unserer Zeit und eine der Kernaufgaben unseres Verbandes.<br />

Tatsache ist: Die Ausbildungsstrukturen halten nicht überall<br />

im notwendigen Maß Schritt. Es betrifft nicht nur die Meister<br />

in den Betrieben, sondern ebenso die Prüfungsausschüsse,<br />

die Ausbildungsverordnung, die Handwerkskammern und<br />

die Berufsschulen. Aufgrund des absehbaren und teils jetzt<br />

schon akuten Lehrermangels liegt meine größte Sorge derzeit<br />

gerade bei den Schulen.<br />

Aber auch wir haben Handlungsbedarf, um zum Beispiel<br />

Elektronik und Digitalisierung noch stärker in die Berufsausbildung<br />

zu integrieren. Deshalb freut es mich besonders, dass<br />

der LBT im vergangenen Jahr beim Innovationswettbewerb<br />

„InnoVET“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) unter 176 Antragsstellern aus vielen Branchen<br />

zu den wenigen Akteuren gehörte, die einen Zuschlag zur<br />

Förderung bekommen haben. Hier hat unser Berufsbild das<br />

Rennen gemacht, wie man so schön sagt. Und das finde ich<br />

ein gutes Signal.<br />

Ulf Kopplin schätzt den Kenntnis- und Qualifizierungstand der Land- und Baumaschinenmechatronikers<br />

im Vergleich zu anderen Technik-Branchen sehr hoch ein.<br />

DER LANDBAUTECHNIK-BUNDESVERBAND …<br />

… ist ein Arbeitgeberverband im Handwerk<br />

und für den Fachhandel und spricht<br />

für bundesweit ca. 4.500 Unternehmen,<br />

Fachhändler und Serviceunternehmen<br />

an ca. 5.700 Standorten mit knapp<br />

44.000 Mitarbeitern, die einen Jahresumsatz<br />

von hochgerechnet 9 Mrd. Euro<br />

erzielen. Die Verbandsorganisation ist<br />

föderal aufgebaut, bestehend aus dem<br />

zugehörigen Bundesinnungsverband,<br />

den 40 Innungen LandBauTechnik sowie<br />

den zehn Landesverbänden.<br />

Auf Bundesebene koordiniert der Bundesverband<br />

übergeordnet fachliche Themen,<br />

veranstaltet Kongresse, Messeauftritte<br />

und über seine Akademie ein umfangreiches<br />

Schulungs- und Seminarwesen,<br />

erstellt Arbeitshilfen sowie Infodienste<br />

und berät Betriebe und seine regionalen<br />

Verbandseinheiten. Mit sechs Fabrikatsvereinigungen<br />

und der Bundesfachgruppe<br />

Motorgeräte vertritt der Verband die<br />

Interessen des Fachhandels gegenüber<br />

der Industrie. Er ist zudem international<br />

eingebunden im europäischen Branchen-<br />

Dachverband CLIMMAR.<br />

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