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SmartLiving - Stuttgarter Ausgabe 04/2020

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Finanzierung<br />

smartLiving.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Eine Immobilien-Rente<br />

sichert den Verbleib in<br />

der vertrauten Umgebung<br />

und sorgt zugleich für<br />

regelmäßige monatliche<br />

Einnahmen – bis zum<br />

Lebensende<br />

BAUNEBENKOSTEN NICHT UNTERSCHÄTZEN<br />

LOHNT SICH EINE IMMOBILIENRENTE?<br />

IMMOBILIENVERKAUF MIT WOHNRECHT UND MONATLICHER RENTE<br />

Umfragen zufolge möchten neun von<br />

zehn Ruheständlern auf keinen Fall<br />

aus ihrem Eigenheim ausziehen. Doch<br />

viele würden trotzdem gerne das in der<br />

Immobilie gebundene Vermögen nutzen.<br />

Denn mit dem Ausscheiden aus<br />

dem Berufsleben wird das Geld merklich<br />

knapper. Eine Lösung bietet etwa<br />

die Immobilienrente. Sie sichert den<br />

Verbleib in der vertrauten Umgebung<br />

und sorgt zugleich für regelmäßige<br />

monatliche Einnahmen – bis zum Lebensende.<br />

Senioren ab 70 Jahren verkaufen<br />

dabei ihre Immobilie und bekommen<br />

im Gegenzug ein lebenslanges<br />

Wohnrecht sowie eine lebenslange<br />

Rente. Beides wird an erster Stelle im<br />

Grundbuch verankert. Das macht die<br />

Immobilienrente zum sicheren Modell<br />

der Altersfinanzierung.<br />

DEN TASCHENRECHNER<br />

GEZÜCKT<br />

Mit welchen Einnahmen können Senioren<br />

dabei kalkulieren? Die Deutsche<br />

Leibrenten AG hat ein Beispiel für ein<br />

Paar im Alter von jeweils 75 Jahren<br />

durchgerechnet. Für die Immobilie wurde<br />

ein Verkehrswert von 300.000 Euro<br />

zugrunde gelegt. Die Restlebenserwartung<br />

für beide Senioren liegt laut Statistischem<br />

Bundesamt bei etwas mehr als<br />

14 Jahren, also etwa 170 Monaten. Rechnet<br />

man den Immobilienwert auf die<br />

verbleibenden Lebensmonate um, ergeben<br />

sich pro Monat rund 1.770 Euro. Da<br />

das Paar ein lebenslanges Wohnrecht<br />

hat und keine klassische Miete für die<br />

Immobilie mit 120 qm Wohnfläche zahlen<br />

muss, wird vom Verkehrswert der<br />

Wert des Wohnrechts und der Instandhaltung<br />

abgezogen. In der Summe sind<br />

das im Beispiel 1.020 Euro pro Monat.<br />

1.770 Euro minus 1.020 Euro: Damit<br />

verbleiben als monatliche Leibrente bis<br />

zum Lebensende gut 750 Euro. Da das<br />

Wohnrecht „abgewohnt“ wird, ist man<br />

vor Mietsteigerungen lebenslang geschützt.<br />

RESTSCHULDEN TILGEN<br />

Möglich sind bei der Immobilienrente<br />

nicht nur monatliche Zahlungen, sondern<br />

auch eine Kombination mit einem<br />

Einmalbetrag. Das bietet Senioren die<br />

Chance, auf der Immobilie lastende<br />

Restschulden zu tilgen. Das Paar könnte<br />

sich also etwa zu Vertragsbeginn 40.000<br />

Euro auszahlen lassen. Im konkreten<br />

Fall würden sie zusätzlich zur Einmalzahlung<br />

eine lebenslange monatliche<br />

Rente in Höhe von 515 Euro bekommen.<br />

„Für ihre Immobilie haben die Senioren<br />

oft hart gearbeitet und auf vieles<br />

verzichtet“, so Erhard Hackler, Vorstand<br />

der Deutschen Seniorenliga.<br />

Wenn das Geld im Alter nicht reicht,<br />

solle man sich damit beschäftigen, das<br />

darin gebundene Vermögen zu nutzen.<br />

Mit einer Immobilienleibrente könne<br />

Betongold in Bares umgewandelt werden,<br />

ohne dass man ausziehen muss.<br />

„Gerade wenn Senioren im eigenen<br />

Heim bleiben möchten, sollten sie<br />

rechtzeitig Kassensturz machen und<br />

professionell planen“, rät auch Prof. Dr.<br />

Heinrich Schradin von der Uni Köln. <br />

(djd)<br />

RATGEBER HAUSBAU: SERIÖSE KOSTENKALKULATION<br />

IST BEI DER PLANUNG UNVERZICHTBAR<br />

Die sogenannten Baunebenkosten<br />

werden bei der Planung eines Eigenheims<br />

häufig unterschätzt. Damit<br />

sind die Kosten gemeint, die neben dem<br />

Kaufpreis für eine Immobilie beziehungsweise<br />

für den Erwerb des Grundstücks<br />

anfallen. „Wer diese <strong>Ausgabe</strong>n<br />

nicht einkalkuliert, erlebt unter Umständen<br />

eine böse Überraschung“,<br />

warnt Florian Haas, Finanzexperte und<br />

Vorstand der Schutzgemeinschaft für<br />

Baufinanzierende e. V. Ob Kauf oder<br />

Bau der eigenen vier Wände: Grunderwerbsteuer<br />

sowie Notar- und Grundbuchkosten<br />

werden immer fällig. Und<br />

wer einem Makler den Auftrag zur<br />

Suche einer Immobilie oder einem<br />

Grundstück erteilt, muss ebenfalls in<br />

die Tasche greifen. Bei einem Neubau<br />

sind zudem viele weitere Nebenkosten<br />

einzukalkulieren.<br />

NEBENKOSTEN MACHEN<br />

RUND 15 BIS 20 PROZENT DER<br />

GESAMTKOSTEN AUS<br />

Insgesamt können die Baunebenkosten<br />

rund 15 bis 20 Prozent der Gesamtkosten<br />

ausmachen. „Diese Kosten kann<br />

man durchaus seriös in eine Finanzplanung<br />

einbeziehen“, meint Florian Haas.<br />

Man müsse es aber auch wollen – und<br />

daran hapere es bei so manchem Hausbauberater.<br />

Aus Angst, den Auftrag<br />

nicht zu bekommen, weiß Haas, würden<br />

schwarze Schafe unter den Beratern<br />

die Kosten stattdessen oftmals schönrechnen.<br />

Tatsächlich aber verlangen<br />

Makler je nach Region, Lage und Qualität<br />

des Grundstücks zwischen drei und<br />

sieben Prozent des Kaufpreises als<br />

Courtage. Die Grunderwerbsteuer beträgt<br />

je nach Bundesland aktuell 3,5 bis<br />

6,5 Prozent – und der Grunderwerb<br />

selbst unterliegt der Beurkundungspflicht<br />

bei einem Notar. Die Kosten dafür<br />

können individuell sehr unterschiedlich<br />

ausfallen. Bei einem Neubau<br />

sind Vermessungskosten ein erheblicher<br />

Teil der Baunebenkosten. Dazu<br />

kommen unter anderem Planungskosten,<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für Prüfstatiker und Baugrundgutachten,<br />

Kosten für die Erschließung<br />

und Verlegung der Hausanschlüsse<br />

sowie für die Gestaltung der<br />

Außenanlagen.<br />

CHECKLISTE GIBT ÜBERBLICK<br />

ÜBER ALLE KOSTEN<br />

Addiert man all diese Positionen,<br />

kommt eine stattliche Summe zusammen.<br />

Diese erhöht die reinen Baukosten<br />

aus dem Hausbauprospekt um ein gutes<br />

Bauherren sollten sich vor der vertraglichen<br />

Bindung mit einem Hausbauunternehmen<br />

ein genaues Bild über die voraussichtlich anfallenden<br />

Nebenkosten machen sonst kann<br />

es schnell ein böses Erwachen geben<br />

Stück und muss meist aus Eigenmitteln<br />

erbracht werden. „Nur mit einer detaillierten<br />

Aufstellung über alle entstehenden<br />

Kosten bekommt man Klarheit<br />

über die Größenordnung des Gesamtprojekts<br />

und kann eine seriöse und ausreichende<br />

Finanzierung auf die Beine<br />

stellen“, rät Florian Haas. Die Schutzgemeinschaft<br />

etwa stellt unter www.finanzierungsschutz.de<br />

eine Checkliste zur<br />

Verfügung, die einen systematischen<br />

Überblick über die einzelnen zu berücksichtigenden<br />

Punkte aller im Bauprozess<br />

entstehenden Kosten gibt. Daneben<br />

bietet die Seite weitere wertvolle<br />

Hinweise sowie Übersichten und Ratgeber<br />

rund um den Hausbau. <br />

(djd)<br />

Addiert man Positionen wie Maklerprovision,<br />

Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten,<br />

Vermessung, Planung und Hausanschlüsse,<br />

kommt eine stattliche Summe zusammen<br />

24<br />

Foto: djd/Deutsche Leibrente<br />

Fotos: djd/Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende/thx; djd/finanzierungsschutz/shutterstock/gcpics<br />

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