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Jahresbericht 2005 - Deutsches Museum

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Informatik, Mathematisches Kabinett,<br />

Zeitmessung, Maß und Gewicht<br />

Dr. Hartmut Petzold<br />

Informatik · Entgegen der ursprünglichen Planung konnte<br />

mangels Werkstattkapazitäten im Berichtsjahr mit der Restaurierung<br />

des mechanischen Speichers des Rechners Z4 von<br />

Konrad Zuse noch nicht begonnen werden. Zwei Demonstrationsmodelle,<br />

welche das Funktionsprinzip der von Zuse<br />

um 1935/36 erfundenen und entwickelten mechanischen<br />

Schaltungstechnik sowohl für das Speichern als auch für das<br />

Rechnen verständlich machen, wurden weiter entwickelt,<br />

jedoch noch nicht fertiggestellt.<br />

In Zusammenarbeit mit der Firma Giesecke & Devrient<br />

wurde ein Ensemble um eine Banknotenbearbeitungsmaschine<br />

ISS300 entwickelt, das allerdings erst im Jahr 2006<br />

installiert werden kann. Die Maschine soll im Betrieb vorgeführt<br />

werden und als frühes Beispiel automatischer Mustererkennung<br />

eine bedeutende Anwendung der Informatik<br />

demonstrieren.<br />

Zeitmessung, Maß und Gewicht · Im November entschied das<br />

Metropolitankapitel München auf unsere Bitte hin, dass die<br />

Turmuhr, die der Münchener Stadtuhrmacher Johannes<br />

Mannhardt 1842 für den Münchner Dom baute, als Stiftung<br />

an das Deutsche <strong>Museum</strong> gegeben wird. Die technisch<br />

und historisch bedeutende Uhr wurde bereits vor einigen<br />

Jahrzehnten außer Betrieb gesetzt. Sie soll im Verlauf des<br />

Jahres 2006 restauriert und im Deutschen <strong>Museum</strong> aufgestellt<br />

werden. Neben diesem sehr erfreulichen Ereignis ist leider<br />

zu vermelden, daß auch im vergangenen Jahr mangels<br />

Werkstattkapazitäten die dringend erforderliche Neugestaltung<br />

der Vitrine mit kleinen Tisch-, Taschen- und Armbanduhren<br />

nicht ausgeführt werden konnte.<br />

In der Ausstellung Maß und Gewicht konnte ein in Zusammenarbeit<br />

mit Herrn Professor Peter Weber von der<br />

Fachhochschule Karlsruhe und einigen seiner Studenten sowie<br />

der Firma Dr. Johannes Heidenhain, Traunreut, entwickeltes<br />

Demonstrationsmodell zur inkrementalen Längenmessung<br />

für die Aufstellung überarbeitet und in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Chemie<br />

bis 30.6.<strong>2005</strong> kommissarisch Dr. Alto Brachner,<br />

ab 1.7.<strong>2005</strong> Dr. Susanne Rehn<br />

Die Vorbereitungen und Planungen für die Neugestaltung<br />

der Chemie-Ausstellung sind im vergangenen Jahr zügig vorangeschritten.<br />

Das Kernteam aus Vertretern des Verbandes<br />

der Chemischen Industrie (VCI), der Gesellschaft Deutscher<br />

Chemiker (GDCh), verschiedener Chemieunternehmen<br />

sowie des Deutschen <strong>Museum</strong>s wurde ab Mai durch Herrn<br />

Rad und ab Juli durch Frau Dr. Rehn verstärkt. In regelmäßigen<br />

Sitzungen werden die Planungen für die neue Chemie-Ausstellung<br />

betrieben: Zunächst wurde ein Konzept<br />

erarbeitet, welche Inhalte in der Ausstellung auf Themen-<br />

26 Aus der Arbeit der Bereiche<br />

inseln gezeigt werden sollen und welche Botschaften über<br />

die moderne Chemie an die Besucherinnen und die Besucher<br />

vermittelt werden sollen. Eine Kreativagentur aus Köln<br />

hat diese Inhalte in eine gestalterische Ideenskizze umgesetzt,<br />

die zeigt, wie die neue Ausstellung aussehen könnte.<br />

Im Zuge der Vorbereitung der neuen Chemie-Ausstellung<br />

wurde mit einer eingehenden Sichtung und Dokumentation<br />

des Depotbestandes Chemie begonnen. Die Arbeiten konzentrieren<br />

sich zunächst auf die Bestände auf der <strong>Museum</strong>sinsel<br />

und werden anschließend in den Außendepots fortgesetzt.<br />

Das Team der Mitarbeiter in der Chemie-Ausstellung wurde<br />

ab Juli durch Frau Jassen ergänzt. Mit dem personell aufgestockten<br />

Team wurden nötige Verbesserungs- und Umgestaltungsprojekte<br />

in Angriff genommen: in erster Linie wurde<br />

das Vorbereitungslabor organisatorisch und durch verschiedene<br />

Räumungen auf einen möglichst aktuellen sicherheitstechnischen<br />

Stand gebracht. Da die Räumlichkeiten vor dem<br />

Umbau der Ausstellung nicht saniert werden können, musste<br />

der momentane Zustand soweit möglich optimiert werden,<br />

um ein unfallfreies Arbeiten zu gewährleisten. Die<br />

Arbeiten wurden im Herbst durchgeführt und anschließend<br />

bei einer Begehung durch zwei Vertreter des Gemeindeunfallversicherungsverbandes<br />

begutachtet, wobei kaum<br />

mehr größere Mängel festgestellt wurden.<br />

Einzelne Versuchsanordnungen in der Chemie-Ausstellung<br />

werden in Details wieder hergestellt und teilweise durch<br />

neue Anordnungen ersetzt.<br />

Astronomie, Astrophysik, Planetarium<br />

und Sternwarte<br />

Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Hartl<br />

Die Tätigkeiten der Abteilung Astronomie standen im ersten<br />

Halbjahr <strong>2005</strong> ganz im Zeichen von Einstein. Für die<br />

museumseigene Ausstellung (Mai bis Dezember <strong>2005</strong>) und<br />

den Katalog wurden wesentliche Beiträge zur Speziellen und<br />

Allgemeinen Relativitätstheorie sowie zur Kosmologie geliefert.<br />

In der Astronomie-Ausstellung gab es im Berichtszeitraum<br />

keine wesentlichen Änderungen. <strong>2005</strong> fanden dort 30 Sonderführungen<br />

mit insgesamt 609 Besuchern statt.<br />

Das zweite Halbjahr war geprägt von einem Kooperationsprojekt<br />

mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen:<br />

Dabei wurde eine astronomische Analyse eines 1609 in Rom<br />

entstandenen, auf Kupfer gemalten Bildes von Adam Elsheimer<br />

durchgeführt. Es trägt den Titel Flucht der Heiligen<br />

Familie nach Ägypten und gilt in der Kunstgeschichte als erste<br />

naturnahe Darstellung des nächtlichen Himmels. Die naturwissenschaftliche<br />

Untersuchung förderte verblüffende<br />

Ergebnisse zutage: Die in Galileo Galileis Veröffentlichung<br />

Sidereus Nuncius vom März 1610 zu sehenden Mond- und<br />

Himmelsabbildungen galten bisher als die ersten Darstellungen<br />

der Ergebnisse einer Fernrohrbeobachtung des<br />

nächtlichen Himmels. Auf dem Gemälde Elsheimers ist die<br />

Milchstraße als Band einzelner Sterne und der Vollmond

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