Jahresbericht 2005 - Deutsches Museum
Jahresbericht 2005 - Deutsches Museum
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ten mit einem außergewöhnlichen musikalischen Programm.<br />
Ob in der »Aria bizzara des Rossignolo« von Alessandro<br />
Poglietti oder »Come all ye songsters of the sky« von<br />
Henry Purcell – die jungen Musiker überzeugten mit jugendlichem<br />
Charme und hervorragender musikalischer Leistung.<br />
Besonders eindrucksvoll: Das Spatzenkonzert für Blockflöte<br />
von Markus Zahnhausen und der wunderbare Klang der<br />
Oettinger-Orgel beim »Capriccio sopra il Cucu« von Johann<br />
Kaspar Kerll. Auch das berühmte und seltene Spielwerk mit<br />
Vogelstimmen von Blaise Bontemps aus der Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts erzielte viel Beifall: Kompetent erklärt und<br />
vorgeführt von Silke Berdux, zwitscherten und pickten die<br />
Vögel, flatterten die Schmetterlinge und rauschte der Wasserfall<br />
darin. Mit der Arie »Son rosignolo« – ich bin die<br />
Nachtigall, schloss die Matinee – und entließ die Besucher<br />
heiter und beschwingt in den Tag.<br />
Tulpen und Kartoffeln<br />
Der Garten im Spiegel der Literatur aus fünf Jahrhunderten<br />
Ebenfalls zur Bundesgartenschau präsentierte die Bibliothek<br />
des Deutschen <strong>Museum</strong>s in der Sonderausstellung: Tulpen<br />
und Kartoffeln – Der Garten im Spiegel der Literatur aus<br />
fünf Jahrhunderten bibliophile Kostbarkeiten. Zu sehen<br />
waren berühmte, oft reich illustrierte Kräuter- und Pflanzenbücher,<br />
aber auch Werke der Gartenbauliteratur für den Alltagsgebrauch.<br />
Prunk- und Ziergärten waren ebenso Thema<br />
wie Kloster- und Nutzgärten. Die in der Ausstellung gezeigten<br />
Bücher vermittelten einen lebendigen Eindruck von den<br />
vielfältigen Aufgaben der Gärten wie auch von den Erwartungen<br />
und Wünschen, die die Menschen mit diesen Gärten<br />
verbanden. Kleine Ausstellung, große Wirkung – die Medienresonanz<br />
zur Ausstellung war hervorragend und brachte<br />
der Bibliothek des <strong>Museum</strong>s neue Besucher und Freunde.<br />
Talkrunde über die Zukunft der Bildung:<br />
Wolfgang M. Heckl zu Gast bei Hubert Burda<br />
»Wetten, dass... Bildung gewinnt!« unter diesem Motto lud<br />
der Münchner Medienkonzern Hubert Burda Media am 7.<br />
April prominente Experten zum Gespräch über die Zukunft<br />
von Bildung und Ausbildung in Deutschland.<br />
Auf der Talk-Couch nahmen Platz: TV-Entertainer Thomas<br />
Gottschalk, Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, die<br />
damalige Bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier,<br />
Ex-Außenminister Klaus Kinkel, die Kognitionspsychologin<br />
Professor Dr. Elsbeth Stern und der Generaldirektor des<br />
Deutschen <strong>Museum</strong>s, Professor Dr. Wolfgang M. Heckl.<br />
Mehr als 350 Vertreter aus Bildung, Wirtschaft und Medien<br />
kamen zu der von Gaby Miketta-Haak, Chefredakteurin des<br />
Magazins Focus-Schule, moderierten Podiumsdiskussion.<br />
Dass sich etwas ändern muss, darüber waren sich alle einig -<br />
nur was?<br />
Einigkeit bestand im Podium vor allem darüber, in welchen<br />
Fächern mehr Begeisterung am wichtigsten wäre: in den<br />
Naturwissenschaften. Wie man Kinder bereits früh für<br />
Naturwissenschaft und Technik begeistert und ihre Freude<br />
am Tüfteln und Experimentieren weckt, beschrieb der Generaldirektor<br />
des Deutschen <strong>Museum</strong>s, Wolfgang M. Heckl:<br />
»Da sollten Sie mal dabei sein, wenn bei uns ein Märchen-<br />
50 Programme<br />
erzähler im Flugzeug sitzt und vom kleinen Prinzen berichtet<br />
– ganz nebenbei lernen die Kinder etwas über das Fliegen«,<br />
so Heckl. Im Jahr 2003 eröffnete das Deutsche <strong>Museum</strong><br />
einen Spiel- und Lernbereich eigens für Kinder, das<br />
Kinderreich. Eine »Welt des Wissens« mit großzügigen Spielräumen<br />
vermittelt besonders Vorschulkindern und ihren<br />
Eltern spielerisch und phantasievoll Wissenschaft und Technik,<br />
ihre Phänomene und Rätsel. »Andere diskutieren über<br />
frühkindliche Bildung und Bildungsniveau, das Deutsche<br />
<strong>Museum</strong> handelt«, sagte Heckl.<br />
Sensation zum Jahresende:<br />
Gemeinsames Ausstellungsprojekt »Von neuen Sternen« in der<br />
Alten Pinakothek<br />
Mit einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit und einer kleinen<br />
Sensation ging das Ausstellungsjahr <strong>2005</strong> zu Ende: Wissenschaftler<br />
des Deutschen <strong>Museum</strong>s konnten nachweisen,<br />
dass die Darstellung der Milchstraße und der Kraterstruktur<br />
des Mondes auf Adam Elsheimers 1609 gemaltem Bild<br />
»Flucht nach Ägypten« auf einer Fernrohrbeobachtung beruht,<br />
neun Monate bevor Galileo Galilei diese Erkenntnisse<br />
in seinem »Sternenboten« publizierte.<br />
Elsheimers Bild und kostbare astronomische Instrumente<br />
aus dem Deutschen <strong>Museum</strong> standen im Mittelpunkt der<br />
Ausstellung »Von Neuen Sternen«, die bis zum 26. Februar<br />
2006 in der Alten Pinakothek in München zu sehen war.<br />
Ein Abschied zum Schluss<br />
Sieben aufregende und spannende Jahre in der Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen <strong>Museum</strong>s gehen zu<br />
Ende – ich verlasse München und werde ab Februar 2006 als<br />
Manager Communication im Architekturbüro Herzog & de<br />
Meuron in Basel arbeiten.<br />
Ich möchte diesen Abschied zum Anlass nehmen und allen<br />
Mitarbeitern und Freunden des <strong>Museum</strong>s herzlich für die<br />
gute und konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahren<br />
danken. Die Medienpräsenz des Deutschen <strong>Museum</strong>s<br />
und seiner Aktivitäten ist vor allem auch auf Ihre Unterstützung<br />
zurück zu führen. Ich danke Ihnen für die vielen Ideen<br />
und anregenden Gespräche, mit denen Sie meine Arbeit<br />
begleitet und bereichert haben.<br />
Sabine Hansky<br />
Programme<br />
Leitung: Prof. Dr. Jürgen Teichmann<br />
Neben den Hauptaufgaben übernahm Prof. Teichmann die<br />
Betreuung des schriftlichen Materials (Fortbildung). Es entstand<br />
ein neues Heft der Reihe Wissen Vertiefen: »Einsteins<br />
Relativitätstheorien in Wissenschaft, Technik und Kunst«,<br />
das auch vom Historischen <strong>Museum</strong> Bern übernommen<br />
wurde. In der Reihe Technikgeschichte wurden drei Titel neu<br />
aufgelegt: »Stahlbrückenbau« (Redaktion Ch. Füssl-Gut-