01.03.2021 Aufrufe

architektur Fachmagazin Ausgabe 1 2021

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

22<br />

Bauen im Bestand<br />

Respektvolle<br />

Annäherung<br />

Burg Helfštýn / Týn nad Bečvou, Tschechien / atelier-r<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: BoysPlayNice<br />

Mit rund 2.000 bis heute erhaltenen Burgen und<br />

Schlössern bietet sich Tschechien als Reiseziel für<br />

an historischen Gemäuern Interessierte geradezu<br />

an. Dabei lohnt nicht nur die bekannte Prager Burg<br />

einen Besuch – auch die teilrekonstruierte Ruine<br />

der in Mähren gelegenen Burg Helfštýn (zu deutsch<br />

Helfenstein oder Helfstein) muss – oder kann – sich<br />

als eine der größten Festungsanlagen Europas und<br />

zweitgrößter Burgkomplex des Landes nicht verstecken.<br />

Ende des 13. Jahrhunderts angelegt, lädt das<br />

nahe der Ortschaft Týn nad Bečvou und hoch über<br />

der Mährischen Pforte gelegene Kulturdenkmal seine<br />

Besucher heute zu einer Zeitreise und Entdeckungstour<br />

ein.<br />

Der für Architekturinteressierte besondere Reiz<br />

der Anlage gründet in der gelungenen Intervention<br />

rund um den Palas aus der Zeit der Renaissance.<br />

Den Architekten des in Olomouc ansässigen Studios<br />

atelier-r ist es gelungen, die alten Gemäuer mit viel<br />

Fingerspitzengefühl wieder zu beleben. Aufgrund erheblicher<br />

Baumängel wurde 2014 eine Renovierung<br />

des Palas notwendig, auch ein neues Dach sollte<br />

entstehen. Laut den Vorgaben des Denkmalschutzes<br />

sollte der Charakter der Ruine allerdings erhalten<br />

bleiben und auch das Dach durfte die umgebenden<br />

Bestandsmauern nicht überragen. So lag eine Besonderheit<br />

bei der Projektplanung bereits zu Beginn auf<br />

der Erstellung eines 3D-Modells, das auf Tausenden<br />

von Fotos einer Drohne basierte. Auf diese Weise<br />

konnten die Architekten alle Arten von Putz- und<br />

Mauerwerksmodifikationen abbilden.<br />

u<br />

Mit viel Feingefühl haben<br />

die Architekten von<br />

atelier-r den Palas im<br />

zweitgrößten Burgkomplex<br />

Tschechiens<br />

renoviert. Die Ruine aus<br />

dem 14. Jahrhundert<br />

wurde nicht nur technisch<br />

instandgesetzt, sondern<br />

auch um einige ästhetisch<br />

ansprechende Einbauten<br />

wie Wege, Treppen und<br />

Dächer ergänzt, sodass<br />

ein Besuch heute historisch<br />

wie architektonisch<br />

zum Erlebnis wird.

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