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architektur Fachmagazin Ausgabe 1 2021

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

38<br />

Bauen im Bestand<br />

Das Herzstück des Bestands aus den 1940er Jahren<br />

stellte eine offene Fabrikhalle dar. Von riesigen Betonkesseln<br />

geprägt, bildete sie die Rahmenbedingungen<br />

für das Projekt. In den Tanks befand sich einst das<br />

Polyhexamethylenadipinsäureamid, das wir als Nylon<br />

kennen. HofmanDujardin ließen die Halle im Zuge der<br />

Sanierung komplett aushöhlen. Was übrig blieb, war<br />

die tragende Grundstruktur und mit ihr eine Reihe an<br />

mächtigen Betonrippen, die unter dem Dach zusammenlaufen.<br />

Sie wurden freigelegt und in das gestalterische<br />

Konzept des KB Gebäudes integriert. Dort<br />

scheinen sich die Träger, damals wie heute, an die Außenwände<br />

des rechteckigen Baus zu schmiegen und<br />

verleihen ihm einen fast sakralen Touch.<br />

Anstatt die ehemalige Industriehalle völlig zu entfremden,<br />

werden deren Qualitäten in den Vordergrund<br />

gerückt. Sämtliche baulichen Eingriffe unterstützen<br />

den Bestand, verdecken ihn aber nicht. Die<br />

Betonwände und -träger changieren in verschiedenen<br />

Grautönen und fungieren als dezenter Hintergrund<br />

für die neuen Büroräumlichkeiten. In die luftige<br />

Halle setzen die Architekten ein leichtes Stahlgerüst,<br />

das sie selbst als „dreidimensionale Komposition“<br />

bezeichnen. Es besteht aus mehreren Plattformen in<br />

unterschiedlichen Höhen. Diese lagern auf Rahmen<br />

und Fachwerkträgern, die an die tragende Konstruktion<br />

andocken. Die einzelnen Niveaus sind jeweils<br />

über Treppen miteinander verbunden. Durch<br />

die gestaffelte Anordnung ergeben sich spannende<br />

Blickbeziehungen quer durch das ganze Gebäude.<br />

Die Geschosse schaffen reichlich neuen Platz für<br />

dynamische Arbeitswelten. Durch Oberlichter und<br />

großflächige Verglasungen fällt viel natürliches Licht<br />

in die einstige Produktionshalle und lassen sie lichtdurchflutet<br />

und freundlich wirken.

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