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Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 5 - Jahrgang 2021

Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 5 - Jahrgang 2021 mit dem gewerblichen Sonderthema "fit, schön & gesund"

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AUS BAD SCHMIEDEBERG 17. März 2021

Dübener

WOCHENSPIEGEL

Gehweg an der Reinharzer Straße

Baubeginn spätestens Anfang Mai

(Bad Schmiedeberg/Wsp/ny). Wie

wir kürzlich berichteten, soll noch in

diesem Jahr ein neuer Gehweg in der

Reinharzer Straße gebaut werden. In

diesem Zusammenhang wurde auch

bekannt, dass die vorhandenen Bäume

stehen bleiben können.

Im Großen und Ganzen verläuft der

neue, barrierefreie, insgesamt 560

Meter lange und zwei Meter breite

Weg ziemlich direkt an der Fahrbahn

entlang. In Höhe der Bäume wird er

leicht in Richtung Feld verlegt.

Wie aus dem Bad Schmiedeberger Rathaus

zu erfahren ist, befinde man sich

gerade in der Ausschreibungsphase und

Baubeginn ist für Ende April beziehungsweise

Anfang Mai vorgesehen. Die

geplante Bauzeit beträgt drei Monate.

Der neue Weg stößt in Höhe der

Umgehungsstraße auf einen bereits

bestehenden kombinierten Geh- und

Radweg. Die Maßnahme, die unter

anderem der kurstädtischen Terrainkurwege-Erweiterung

dient, wird vom

Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Findlingsgruppe bei den Schmiedeberger Weinbergen

Das kleine Stonehenge der Dübener Heide

Die Reinharzer Straße erhält einen Gehweg. Die Bäume bleiben stehen.

Foto: (Wsp) Nyari

„Töpfchenbude“: Ehemalige Steingutfabrik

Uwe Lehmann sammelt Bad Schmiedeberger Keramik

(Bad Schmiedeberg/Wsp/ny). Nur

die älteren Einwohner Bad Schmiedebergs

dürften sich noch an die Existenz

einer Steingutfabrik beziehungsweise

des späteren Volkseigenen

Betriebes (VEB) Keramik erinnern.

1921 gegründet endete die Ära der

„Töpfchenbude“ endgültig Ende der

60er Jahre. Das Steingutproduktionssortiment

bestand vorrangig aus

Kaffee-, Tee-, Mokka- und Speiseservice

und Schüsseln verschiedener

Größen. Gegen Ende kamen Vasen,

Zierschalen und kunstgewerbliche

Artikel hinzu.

Nun sollte an dieser Stelle unbedingt

erwähnt werden, dass der Betrieb insbesondere

zu DDR-Zeiten nicht von

der Geschirrproduktion lebte. Haupterzeugnis

der VEB Keramik waren

von 1955 bis 1962 transportable Öfen,

Diese kleine Geschirrauswahl wurde in

Bad Schmiedeberg hergestellt.

von denen allein im Jahr 1962 12.000

Stück produziert wurden.

Doch zurück zum Geschirr, von

dem im selben Jahr 270 Tonnen das

Werk verließen. Davon wiederum

gingen 67,5 Tonnen in den Export.

Bad Schmiedeberger Tassen, Teller,

Vasen und Schüsseln traten ihre

Reise in alle Himmelrichtungen an.

Die DDR exportierte die Waren nach

Osten in die damalige UdSSR, nach

Rumänien, Polen und nach Ungarn.

Wie aus überlieferten Unterlagen

hervorgeht, waren auch die Bundesrepublik

Deutschland, Italien, Schweden,

Belgien, Öster reich, Kanada,

Australien, Frankreich, Finnland

sowie die Niederlande und die

Schweiz begehrte Exportländer

gewesen.

Wie Chronikunterlagen, über

die Felix Saul verfügt, zu

entnehmen ist, erreichte der

Betrieb 1967 mit 1.143 Tonnen

die höchste Grenze seiner Kapazität.

Der Export stieg auf 89 Prozent der

Gesamtproduktion. Davon wiederum

gelangten 75 Prozent ins kapitalistische

Ausland. Doch der Laden war

in den zurückliegenden Jahren auf

Auf einer Anhöhe unweit der Weinberge befinden sich diese drei Steine.

Foto: (Wsp) Nyari

(Bad Schmiedeberg/Wsp/ny). Wer

kennt nicht den magischen Steinkreis

Stonehenge in der Nähe des englischen

Amesbury? Nein, so etwas hat

die Dübener Heide nicht zu bieten,

obwohl einige größere Findlinge, wie

beispielsweise der Lutherstein an der

Bundesstraße 2, der riesige Stein auf

dem Bad Dübener Kreisverkehr, der

Hexenstein in Görschlitz und der Teufelsstein

bei Schköna, die Augen auf

sich ziehen. Auch im Wald westlich

von Bad Schmiedeberg liegen einige

beachtliche Brocken. Drei von ihnen

wurden als kleine Gruppe genau auf

den höchsten Punkt der näheren Umgebung

(166,1 Meter über Normalnull)

platziert.

Eine Zeichnung der ehemaligen „Töpchenbude“, dem VEB Keramik Bad Schmiedeberg

Fotos: privat

Verschließ gefahren und dringende

Investitionen wären nun nötig gewesen.

Nach eingehenden Beratungen

war man seinerzeit schließlich zur Erkenntnis

gekommen, die „Töpfchenbude“

zu schließen und den Betrieb

„umzuprofilieren“. Angegliedert an

den VEB Transportmechanik Wittenberg

wurde die Produktion 1968 auf

Die typische Ausschilderung der

Wegeführung, wie man sie im benachbarten

Bad Schmiedeberger Stadtwald

sowie in weiten Teilen der Dübener

Heide gewöhnt ist, gibt es hier nicht.

Also heißt es: Wer suchet, der findet.

Tipp: In der Weinbergssiedlung gibt

es auf dem Weg zur Teufelsmühle

den Abzweig Birkenweg. Folgt man

diesem aus der Ortslage hinaus, gelangt

man nach nur wenigen Schritten

in einen nahe gelegenen Wald, der

hauptsächlich mit Kiefern bestückt ist.

Im dortigen, teilweise recht hügeligen

Areal befinden sich neben der genannten

Findlings-Dreiergruppe und einer

Bank zum Rasten weitere bewusst

platzierte große Steine.

Metallverarbeitung umgestellt und

den Bad Schmiedeberger „Keramikarbeitern

dadurch eine neue Perspektive“

gegeben.

Uwe Lehmann wuchs genau gegenüber

der Fabrik auf, an die heute übrigens

nichts mehr erinnert. Alles ist

schon lange abgerissen, begrünt

und auf einem Teilgelände gibt

es eine Seniorenresidenz. Und es

gibt noch Geschirr aus alten Zeiten.

„Ich bin ein leidenschaftlicher

Sammer“, gesteht Uwe Lehmann

und betont, dass sich sein Augenmerk

insbesondere auf Bad Schmiedeberger

Gegenstände konzentriert. So ist es

natürlich selbstverständlich, dass der

67-Jährige verschiedene Keramiken

sein Eigen nennt, die er über mehrere

Jahrzehnte zusammentrug.

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