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Themen der Zeit "50 Jahre Stadtbahnbau in - SSB

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L<strong>in</strong>ks | Zum Teil verliefen die Tunnelbaustellen dort, wo an<br />

<strong>der</strong> Oberfläche noch die Straßenbahn fuhr. Als Vorlaufmaßnahme<br />

mussten somit die entsprechenden Strecken<br />

rechtzeitig komplett auf parallele Straßen und alternative<br />

Führungen verlegt werden. So kam etwa die Karlstraße<br />

unter dem Breun<strong>in</strong>gerbau vorübergehend <strong>in</strong> den Genuss<br />

e<strong>in</strong>er Schienenstrecke, damit die Gleise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Essl<strong>in</strong>ger<br />

Straße aufgelassen werden konnten. Foto vom 9. Juli<br />

1965<br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG | <strong>Themen</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> | 08.2012<br />

Beim Betonverbau ist auch ausgeschlossen,<br />

dass Holzteile von Verbauresten vermo<strong>der</strong>n<br />

und dadurch gewisse neue Hohlräume entstehen.<br />

Das eigentliche Tunnelbauwerk wird mit<br />

e<strong>in</strong>em so genannten Schalwagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Guss<br />

hergestellt. Hierzu s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> Stuttgart gewählten<br />

e<strong>in</strong>zelligen Rahmen ohne Mittelstützen<br />

beson<strong>der</strong>s geeignet. Der Schalwagen kann Zug<br />

um Zug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stück weitergezogen werden,<br />

ohne ihn wegen Stützen teilen o<strong>der</strong> neu<br />

aufbauen zu müssen, was viel <strong>Zeit</strong> und Geld<br />

spart. Die beschriebenen Verbauarten werden<br />

im Zuge des Bodenaushubs, Schritt für Schritt,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren Lagen quer ausgesteift<br />

o<strong>der</strong> durch temporäre Injektionszuganker – e<strong>in</strong>e<br />

Art Riesendübel –<strong>in</strong>s angrenzende Erdreich<br />

rückverhängt, was relativ freien Arbeitsraum<br />

verschafft.<br />

Rechts | Die spätmittelalterlichen Handwerkerhäuschen<br />

an <strong>der</strong> Hauptstätter Straße vor dem Wilhelmsplatz, l<strong>in</strong>ks<br />

am Bildrand, hatten schon viel erlebt, aber noch ke<strong>in</strong>en<br />

<strong>Stadtbahnbau</strong>. Die Gebäude rechts <strong>der</strong> Bildmitte, oftmals<br />

noch bombenbeschädigt und nur e<strong>in</strong>fachst saniert,<br />

wichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge dem Straßenbau: e<strong>in</strong>e weitere<br />

Schneise, für die hier nicht <strong>der</strong> Krieg die direkte Ursache<br />

bildete. Foto vom September 1969.<br />

Bei dieser letzten Bauart hat Stuttgart Pionierarbeit<br />

erbracht, weil Tiefbauamt und <strong>SSB</strong><br />

Kontakte zur Universität Stuttgart pflegten. So<br />

konnten geme<strong>in</strong>sam, im Rahmen betreuen<strong>der</strong><br />

Forschungsvorhaben, Regeln für die Herstellung<br />

und Prüfung <strong>der</strong> Verbaue entwickelt werden.<br />

Das Gleiche gilt für die Entwicklung von temporären<br />

Ankern zu Dauerankern. Der Autor<br />

schätzt sich glücklich, dass er diese Forschungen<br />

von Seiten des Bauträgers betreuen durfte.<br />

Die beschriebenen Arten des Verbaus wurden<br />

durch Son<strong>der</strong>vorschläge teilweise abgewandelt,<br />

so <strong>in</strong> <strong>der</strong> Friedrichstraße, wo <strong>der</strong> Betonvorbau<br />

<strong>in</strong> gewölbten Bögen h<strong>in</strong>ter den Verbauträgern<br />

hergestellt wurde, und am Schlossplatz, wo e<strong>in</strong>e<br />

aufgelöste Elementwand entstand. Das heißt,<br />

die schrägen Böschungen <strong>der</strong> Baugrube wurden<br />

mit rückverankerten e<strong>in</strong>zelnen Betonplatten<br />

gesichert.<br />

Schon beim Charlottenplatz wurden zur Herstellung<br />

des Verbaus überschnittene Bohrpfahlwände<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Sie ermöglichen e<strong>in</strong>en<br />

beson<strong>der</strong>s steifen und setzungsarmen Verbau <strong>in</strong><br />

unmittelbarer Nähe hochwertiger und kritischer<br />

Bebauung. Bei dieser Bauweise werden zunächst<br />

die jeweils übernächsten Pfähle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

ger<strong>in</strong>geren Abstand als ihr Durchmesser gebohrt<br />

und unbewehrt betoniert. Danach werden<br />

die zuvor verbliebenen Lücken nachgebohrt –<br />

wodurch Randbereiche <strong>der</strong> zuerst hergestellten<br />

Bohrpfähle ausgeschnitten werden –und <strong>in</strong><br />

diese bewehrte Pfähle betoniert. So erhält man<br />

e<strong>in</strong>e massive Wand. Von aufgelösten Bohrpfahlwänden<br />

spricht man, wenn die Pfähle mit Ab-<br />

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