Fast schon sakralen Charakter erzeugt die abgehängte Decke <strong>der</strong> früheren Messehaltestelle Killesberg (Architekt Dübbers und Partner). Ungewöhnliche Lösung bei <strong>der</strong> Sporthaltestelle Waldau (1998, Architekt Unold und Partner): Die oberirdisch vorhandene Anliegerstraße erfor<strong>der</strong>te e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>seitig überdeckende Auskragung. Diese geht optisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong> großes Zeltdach über (Planung: Schlaich, Bergermann und Partner), das gleichzeitig Sonnen- und Regenschutz für den Bahnsteig bildet. Die Anregung gab die Bauweise im damaligen Daimlerstadion. So entstand trotz <strong>der</strong> Lage direkt zwischen den zwei Tunneln Waldau und Ruhbank e<strong>in</strong>e anregende Atmosphäre. 74 Stuttgarter Straßenbahnen AG | <strong>Themen</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> | 08.2012
Impressum Die <strong>in</strong> dieser Schrift gemachten Angaben geben die persönliche E<strong>in</strong>schätzung und Erfahrung des Autors bzw. <strong>der</strong> zitierten Personen wie<strong>der</strong>. Es handelt sich an ke<strong>in</strong>er Stelle um rechtsverb<strong>in</strong>dliche Angaben zu den beschriebenen Sachverhalten. Stuttgarter Straßenbahnen AG | <strong>Themen</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> | 08.2012 Son<strong>der</strong>veröffentlichung Autor: Manfred Müller Redaktion: <strong>SSB</strong>-Pressestelle /H.-J. Knupfer Gestaltung: Dirk Br<strong>in</strong>ker Quellen: 20 <strong>Jahre</strong> <strong>Stadtbahnbau</strong>. E<strong>in</strong>e Dokumentation. Internationale Industriebibliothek, Band 119. Hrsg. Landeshauptstadt Stuttgart. München 1983 Dar<strong>in</strong>: Rogowski, Eckard: Der Baugrund (S. 23) Informationsfilm „Wird das M<strong>in</strong>eralwasser durch Stuttgart 21 gefährdet?“, http://wwwyoutube.com/watch?v=gUMdunwKpMg; Autor Eckard Rogowski Fotos: Dirk Br<strong>in</strong>ker: S. 22/23, S. 70 H.-J. Knupfer: Titel l<strong>in</strong>ks, S. 5 li, S. 12, S. 20 li, S. 28 – 32, S. 33 re, S. 34/35, S. 37 re, S. 46 mi , S. 49, S. <strong>50</strong> li, S. 53, S. 54 li, S. 55 li + mi, S. 56, S. 57 re, S. 65, S. 66, S. 73/74 Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Stuttgart: S. 6re Gebr. Metz, Slg. Landesmedienzentrum BW: S. 6 li Sammlung Manfred Müller: S. 14 rechts, S. 16, S. 17, S. 18 li, S. 19 li, S. 68, S. 69 Joachim von Rohr: S. 39 l<strong>in</strong>ks, S. 61 Dieter Schlipf: S. 14 l<strong>in</strong>ks, S. 24 re Archiv <strong>SSB</strong> AG: Titel rechts, S. 3, S. 5 re, S. 7 – 11 alle, S. 13, S. 15, S. 18 mi + re, S. 19 re, S. 20 mi + re, S. 21, S. 24 li, S. 25 – 27, S. 33 li, S. 36, S. 37 li + mi, S. 38, S. 39 re, S.40–45, S. 46 li +re, S. 47/48, S.<strong>50</strong>re, S. 51/52, S. 54 re, S. 55 re, S. 57 li + mi, S. 59, S. 63/64, S. 67, S. 75 Verkehrsplanung <strong>SSB</strong> AG: S. 4 75 Titel l<strong>in</strong>ks | Die Haltestelle Neckartor von 1972 war die erste mit offenem Blick vom Fußgängergeschoss <strong>in</strong> den Bahnsteigbereich, geme<strong>in</strong>sam mit Staatsgalerie und Friedrichsbau (damals „Universität“). Gleichzeitig erhalten die Bahnsteige damit luftigen Raum nach oben. Die Architektur aller drei stammte vom Stuttgarter Planer Wilfried Beck-Erlang (1924 – 2002). Zunehmend war das klassische Sichtbetonbauwerk durch Graffiti betroffen. Daher wurde Anfang <strong>der</strong> 1980er <strong>Jahre</strong> <strong>der</strong> aus dem Sudetenland stammende Künstler Fred Stelzig (1923 – 2006) beauftragt, die Betonwände für das Neckartor mit emaillierten Blechen zu verkleiden. Dabei konnten sogar Fotos aufgedruckt werden. Stelzigs <strong>Themen</strong>vorschlag, den Schlossgarten symbolisch <strong>in</strong> die Haltestelle „here<strong>in</strong>zuholen“, entsprangen die floralen Motive. Der Erfolg solcher hochwertiger Ausgestaltung gab auch hier recht, denn die Hemmschwelle für Graffitischmierer ist erhöht, die Bleche s<strong>in</strong>d leicht zu re<strong>in</strong>igen und die Fahrgäste fühlen sich wohler. Wegen <strong>der</strong> Kosten konnten die beiden an<strong>der</strong>en genannten Haltestellen nicht <strong>in</strong> dieser Art nachgerüstet werden. Titel rechts | Tiefbau pur am Charlottenplatz, Seite Planie, um 1964. Rechts das Alte Waisenhaus, im H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Neubau des Charlottenhochhauses. Unten | Phasen <strong>der</strong> Deckelbauweise <strong>in</strong> beengter Umgebung: Jeweils abschnittsweiser Aushub auf ger<strong>in</strong>ge Tiefe, Herstellung von Bohrpfahlwänden und darüber geteilten Deckeln, Wie<strong>der</strong>herstellung Oberfläche, Aushub und Tunnelbau unter Deckel.