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LE-2-2021

LOGISTIK express Journal 2/2021

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FOTO: TECHNOLOG<br />

Kommentar<br />

Der „Hungerstein“, früher Sinnbild für Niederwasser<br />

auf der Elbe, ist inzwischen längst zu<br />

einem Stein der Klimakrise mutiert (Bild Greenpeace).<br />

Seit Jahren wissen wir, dass der Klimawandel<br />

auch negative Auswirkungen auf<br />

die Wasserstraßen-Logistik haben wird und<br />

vielerorts bereits hat. Und längst pfeifen es<br />

die Spatzen von den Dächern, dass die Behinderungen<br />

durch den Klimawandel – beispielsweise<br />

eben Niederwasser, mit wasserbaulichen<br />

Maßnahmen alleine nicht mehr<br />

in den Griff zu bekommen sind. Die Verantwortung<br />

für die schlimmen Auswirkungen der<br />

Klimakrise trägt zu einem Gutteil die sinnbefreite<br />

Verkehrspolitik. Diese „Experten“ haben<br />

schlussendlich dafür gesorgt, dass wie heute<br />

da sind, wo wir nicht sein sollen. Der Verkehr<br />

in Europa (und nicht nur da), zeichnet für den<br />

Großteil der schädlichen Klimagase verantwortlich.<br />

Die Binnenschifffahrt, die neben der Bahn der<br />

umweltverträglichste Verkehrsträger ist, wurde<br />

und wird von der Verkehrspolitik immer an<br />

die Wand gespielt. Nach wie vor wird dem<br />

LKW-Transport der Vorzug gegeben. Das ganze<br />

Verlagerungsgefasel ist nur eine homöopathische<br />

Beruhigungspille für eine Gesellschaft,<br />

die nicht mehr proaktiv reagieren kann, sondern<br />

den immer häufiger auftretenden Katastrophen<br />

hinter her hechelt. In diesem Dilemma<br />

haben Verlader wie BASF, deren Business<br />

maßgeblich auf den Wassertransport aufgebaut<br />

ist erkannt, dass sie selber die Initiative<br />

ergreifen und Vorkehrungen treffen müssen,<br />

damit die Versorgungssicherheit trotz aller<br />

Widrigkeiten gewährleistet bleibt. Darin unterscheiden<br />

sich diese UNTERnehmer wesentlich<br />

von den FÖRDERnehmern, deren unternehmerische<br />

Berechtigung erschöpft sich nämlich<br />

darin, möglichst laut zu jammern und die<br />

meisten Fördergelder zu lukrieren. Dennoch,<br />

das aktive Engagement der verladenden<br />

Wirtschaft, ist auch eine schallende Ohrfeige<br />

und ein Armutszeugnis für die Binnenschifffahrt<br />

als Branche insgesamt.<br />

Es ist ihr trotz längst erkannter Perspektiven<br />

mehrheitlich bisher nicht gelungen,<br />

selber die möglichen und notwendigen<br />

Maßnahmen zu ergreifen, damit sie gegenwärtig<br />

und in Zukunft ihren unverzichtbaren<br />

Beitrag zum Transport leisten kann.<br />

Stattdessen herrscht ein Kannibalismus in<br />

der Branche, der einen lachenden Straßenlobbyismus<br />

hinterlässt. Wenn am „Hungerstein“<br />

nicht nacheinander alle Binnenschiffe<br />

auflaufen sollen, wird es notwendig sein,<br />

schleunigst dem Beispiel von BASF zu folgen.<br />

(RED)

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