LE-2-2021
LOGISTIK express Journal 2/2021
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LOGISTIK express 2/<strong>2021</strong> | S30<br />
Luftfracht um 61% auf DKK 7’026 Mio. steigern.<br />
Auch im Landtransport reüssierte das<br />
Unternehmen trotz eines Corona bedingten<br />
Mengenrückgangs. Der EBIT stieg um 12,3%<br />
auf DKK 1’390 Mio. Der Bereich Solutions profitierte<br />
vor allem im 2. Halbjahr vom boomenden<br />
Onlinehandel, aber auch von Produktivitätssteigerungen,<br />
Kostensenkungen und<br />
einer Konsolidierung der Lagerkapazitäten.<br />
Der EBIT stieg um 18,8% auf DKK 1’161 Mio.<br />
Dachser<br />
Auch der international tätige Logistikdienstleister<br />
Dachser konnte ein befriedigendes<br />
Ergebnis für das Jahr 2020 vorlegen. Das Familienunternehmen<br />
weist einen konsolidierten<br />
Umsatz von 5,66 Milliarden Euro aus, knapp<br />
1% unter dem Vorjahresniveau von 5,61 Milliarden<br />
Euro. Der Umsatz des Bereichs Landverkehr,<br />
Dachser Road Logistics, schrumpfte<br />
Corona bedingt von 4,6 Milliarden Euro auf<br />
4,5 Milliarden Euro (- 2,2%). Dabei waren das<br />
Geschäft mit dem Transport und der Lagerung<br />
von Industrie- und Konsumgütern mit<br />
einem Umsatzrückgang von 3,2 % auf 3,5<br />
Milliarden Euro sowie Verkehre mit Frankreich<br />
und Spanien besonders betroffen.<br />
Dachser Food Logistics konnte hingegen seine<br />
Umsätze von 964 Millionen Euro auf 982 Millionen<br />
Euro (+ 1,9%) steigern. Durch Neukunden<br />
und Mengenzuwächse bei Transporten<br />
für den Lebensmitteleinzelhandel nahm die<br />
transportierte Tonnage um 1,6% zu.<br />
Ebenso profitierte das Geschäftsfeld Air &<br />
Sea Logistics (ASL) von der Corona-Krise. Die<br />
Umsätze stiegen um 5,2% von 1,14 auf 1,2<br />
Milliarden Euro, vor allem auf Grund knapper<br />
Kapazitäten und hoher Frachtraten. In<br />
der Luftfracht gelang es Dachser nach dem<br />
Kollaps der Beiladekapazitäten über Charter-<br />
Verkehre verlässliche eigene Kapazitäten<br />
zwischen Europa und Asien sowie zwischen<br />
Europa und den USA aufzubauen. Insgesamt<br />
wurden 150 Frachtflüge selbst organisiert und<br />
abgewickelt. Die Sendungszahlen auf Konzernebene<br />
verringerten sich um 2,5 % auf 78,6<br />
Millionen, während die Tonnage um 2,9 % auf<br />
39,8 Millionen Tonnen sank.<br />
Dachser investierte 2020 rund 142,6 Millionen<br />
Euro ins weltweite Logistiknetzwerk. Für <strong>2021</strong><br />
soll diese Summe auf 190 Millionen Euro erhöht<br />
werden. Damit können zusätzliche Kapazitäten<br />
in der Kontraktlogistik geschaffen<br />
und die Digitalisierung von Prozessen und<br />
Geschäftsmodellen weiter vorangetrieben<br />
werden. U.a. soll die Integration der Netze,<br />
die Einführung neuer Technologien, z.B. für<br />
Wechselbrücken-Lokalisierung, und die Einführung<br />
emissionsfreier Liefergebiete in Europa<br />
sowie die Erforschung und Erprobung von<br />
Wasserstoffbrennstoffzellenantrieben für Lkw<br />
verstärkt werden.<br />
Fazit<br />
Die global tätigen Speditionen haben 2020<br />
vom weltweiten Boom im Onlinehandel und<br />
der gestiegenen Nachfrage nach Dienstleistungen<br />
im Gesundheits-/Pharmabereich profitiert.<br />
Auch <strong>2021</strong> werden diese Wachstumstreiber<br />
bleiben. Dabei geht es nicht nur um<br />
Luft-, sondern auch um Landtransporte, Lagerhaltung<br />
und Feinverteilung. Die Impfkampagnen<br />
laufen in den meisten Ländern jetzt<br />
erst richtig an. Insbesondere für Spezialisten<br />
für temperaturgeführte Transporte wie DHL<br />
sowie Kühne + Nagel ist das Impfgeschäft<br />
profitabel.<br />
Insgesamt wird die Logistikbranche voraussichtlich<br />
noch bis Mitte 2022, falls dann eine<br />
Herdenimmunität auch in Afrika, Lateinamerika<br />
und Asien-Pazifik erreicht sein wird, mehr<br />
oder weniger unter der Corona-Pandemie<br />
leiden. Die Knappheit von Laderaum in der<br />
See- und Luftfracht, aber auch der Lockdown<br />
bedingte Nachfragekollaps in Gastronomie<br />
und Hotellerie (z.B. bei Krustentieren) haben<br />
zu Marktverwerfungen geführt. 90% der Beiladekapazitäten<br />
auf Passagierflügen standen<br />
2020 und stehen wohl auch <strong>2021</strong> nicht<br />
zur Verfügung. Investitionen in Digitalisierung<br />
und Automatisierung sind und bleiben weit<br />
über <strong>2021</strong> hinaus ein wichtiges Thema in der<br />
Branche, ebenso wie Nachhaltigkeit und<br />
CO2-Bilanzen. Hier ist der wirkliche Nutzen für<br />
die Kunden, abgesehen vom Imagegewinn<br />
für die Speditionen, jedoch nicht immer ersichtlich.<br />
(US)