LE-2-2021
LOGISTIK express Journal 2/2021
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LOGISTIK express 2/<strong>2021</strong> | S64<br />
Projekte verknotet und verknäult<br />
Vom Einzelunternehmer bis zum Konzern – Was Projekte jeder Größenordnung für<br />
den Erfolg benötigen. GASTBEITRAG: PETRA MENZEL<br />
Projektarbeit ist nicht nur schwer angesagt,<br />
sondern für den Erfolg in Unternehmen<br />
notwendig. Ob es sich<br />
dabei um einen Einzelunternehmer<br />
oder den Großkonzern handelt, spielt keine<br />
Rolle. Denn ein Projekt bedeutet immer die<br />
Komfortzone zu verlassen und somit Entwicklung.<br />
Unabhängig davon, was der Anspruch<br />
oder die Aufgabe eines Projektes ist, gibt es<br />
immer bestimmte Faktoren, die den Erfolg<br />
herbeiführen, und es gibt solche, die Projekte<br />
wie den Gordischen Knoten verknäulen.<br />
Raus aus den Methodenschubladen<br />
Wer das Wort „Projektarbeit“ hört, denkt oft<br />
„zu wenig Zeit“ und „zu viel Druck“. Mit diesen<br />
Sorgen zu beginnen, ist schon der Todesstoß.<br />
Doch auch wer motiviert startet,<br />
fällt über die Stolperdrähte. Dann läuft es so:<br />
Auch wenn alle intensiv arbeiten, schreitet<br />
die Entwicklung nicht voran oder es gibt keine<br />
oder nur unzufriedenstellende Ergebnisse.<br />
Die Motivation sinkt, der Frust steigt und Ursachen<br />
sind nicht zu finden. Hier kommen die<br />
Faktoren fehlendes Gleichgewicht zwischen<br />
Struktur und Freiraum, fehlende Transparenz<br />
sowie fehlende Achtung und Wertschätzung<br />
untereinander zusammen. Viele Projekte in<br />
Unternehmen scheitern nicht daran, dass<br />
die Ideen schlecht oder die Ziele zu hoch<br />
sind, sondern am falschen oder schubladenorientierten<br />
Vorgehen. So ist agiles Management<br />
aktuell in aller Munde und zeichnet<br />
sich durch kreative und interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit als äußerst innovativ aus.<br />
Doch eignen sich nicht alle Projekte dafür.<br />
Insbesondere solche, die eine Deadline besitzen,<br />
kommen bei agilem Management in Zeitprobleme<br />
und der Druck auf das Team steigt.<br />
Beim klassischen Projektmanagement mit<br />
klaren Strukturen und überprüfbaren Stufen<br />
passiert das nicht. Doch was Teamleiter und<br />
Chefs als Kontrolle schätzen, zwängt diese<br />
Projekte gleichermaßen in produktive Korsetts.<br />
Ein erfolgreiches Projekt braucht ein Management,<br />
das optimal passt. Das kann auch eine<br />
Kombination aus agil und klassisch sein. Es gilt<br />
zu lernen, wann strukturiert werden muss, um<br />
das Ziel zu erreichen, und das Beste aus „agil<br />
und klassisch“ miteinander dort zu verbinden,<br />
wo zu starre oder fehlende Strukturen drohen,<br />
die Zielerreichung zu gefährden.<br />
Motivation, Ziele und Konflikte transparent<br />
machen<br />
Ein erfolgreiches Projekt braucht eine klare<br />
Motivation, Begründung und ein Ziel. Häufig<br />
nehmen Projektverantwortliche oder Geschäftsführer<br />
an, dass das klar formuliert ist.<br />
Doch sieht die Realität oft anders aus. Das gilt<br />
auch für Einzelunternehmer. Dabei ist „klar“<br />
übrigens nicht automatisch gleichzusetzen<br />
mit „machbar“ und bedeutet schon gar nicht<br />
fest strukturiert. Die fruchtbarsten Projekte leben<br />
von unbefangener Ideenentwicklung.<br />
Hier gilt, was aus dem Brainstorming bekannt<br />
ist: Alle Ideen sind erlaubt. Was umgesetzt<br />
werden kann oder nicht, ergibt sich in der Entwicklungsphase.<br />
Unbefangenheit und Transparenz<br />
gelten dabei nicht nur für Ideen, sondern<br />
gleichermaßen für die Kommunikation,<br />
Aufgabenverteilung und Zusammenarbeit.