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TE KW 17

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Matura mit Lehre birgt Chancen<br />

Ehemalige BORG-Maturantin über ihren Berufseinstieg<br />

(GeSch) Österreichs Wirtschaft braucht die Lehrausbildung<br />

und Maturanten. Dass dies kein Gegensatz sein muss, wird immer<br />

deutlicher. Viele AHS-Maturanten wollen kein weiteres Studium<br />

auf sich nehmen, doch mit der „Hochschulreife“ allein sind<br />

Berufsaussichten unmittelbar nach der Matura eher gering. Umgekehrt<br />

besuchen viele junge Leute eine Höhere Schule, weil ihnen<br />

eine Lehrlingsausbildung alleine zu wenig sinnvoll erscheint.<br />

Optikerin Petra Staudacher passt ihrem ehemaligen BORG-Direktor Ferdinand<br />

Reitmaier die Brille an.<br />

Foto: privat<br />

Bei jungen Menschen kristallisiert<br />

sich auf die Frage, warum sie keine<br />

Lehrausbildung gemacht haben, als<br />

häufigstes Argument das geringe<br />

Prestige der Lehrausbildung heraus.<br />

Und gar mancher Akademiker hätte<br />

viel lieber einen handwerklichen<br />

Beruf ergriffen, aber früher hat man<br />

nach der Matura gar nicht an eine<br />

solche Möglichkeit gedacht! - Diese<br />

Zeiten sind wohl längst vorbei. Ein<br />

gutes Beispiel ist Petra Hildebrand,<br />

die am BORG Telfs maturiert hatte.<br />

Anschließend hatte sie eine Optikerlehre<br />

gemacht und diese mit „ausgezeichnetem<br />

Erfolg“ abgeschlossen.<br />

Das ist fast 35 Jahre her. Der damalige<br />

BORG-Direktor Ferdinand<br />

Reitmaier hat nach den vielen Jahren<br />

Petra Hildebrand gebeten, über<br />

ihre Erfahrungen zu berichten, weil<br />

das damals etwas Besonderes war,<br />

nach der Matura eine Lehre anzutreten.<br />

Die ehemalige BORG-Maturantin,<br />

die inzwischen verheiratet<br />

ist und sich Staudacher schreibt,<br />

berichtet wörtlich: „Die gute Allgemeinbildung<br />

und das sichere Auftreten<br />

helfen in jedem Beruf weiter.<br />

Darüber hinaus bringt man durch<br />

das reifere Alter auch mehr Ernsthaftigkeit<br />

für seine Arbeit mit. In<br />

einigen Lehrberufen wird dem Maturanten<br />

die reguläre Lehrzeit verkürzt.<br />

So etwa war es bei mir auch,<br />

dass ich statt dreieinhalb Jahren<br />

Ausbildungszeit die Lehre schon<br />

nach zwei Jahren abschließen konnte.<br />

„Ich habe meine Berufswahl bis<br />

28./29. April 2021<br />

heute nicht bereut. Die Matura ermöglichte<br />

mir die Verkürzung der<br />

Lehrzeit. Der direkte Berufseinstieg,<br />

die Kombination von Theorie und<br />

Praxis sowie die guten Jobaussichten<br />

und Karrierechancen machen eine<br />

Lehre attraktiv. Gerade in der aktuell<br />

sehr schwierigen Zeit ist mir wieder<br />

bewusst geworden, dass es nicht<br />

selbstverständlich ist, einen sicheren<br />

Job zu haben!“<br />

Was heute die Ausbildung zum<br />

Augenoptiker betrifft, hat sich sehr<br />

viel getan: Die Maturanten können<br />

nach der Reifeprüfung die HTL für<br />

Optometrie in Hall besuchen. Nach<br />

vier Semestern mit erfolgreichem<br />

Abschluss erlangt man die Gewerbeberechtigung,<br />

und nach drei Jahren<br />

Fachpraxis kann der Ingenieurtitel<br />

beantragt werden. Zusätzlich ist es<br />

in diesen zwei Jahren möglich, die<br />

Meisterprüfung für Augenoptik und<br />

die Kontaktlinsenbefähigungs-sowie<br />

die Ausbilderprüfung abzulegen.<br />

Diese Möglichkeiten machen es gerade<br />

für AHS-Maturanten noch interessanter,<br />

sich für diesen Beruf zu<br />

entscheiden, denn der Bedarf an guten<br />

Optikern ist nach wie vor hoch.<br />

Und oft passiert es, dass die Studenten<br />

noch vor ihrem Abschluss<br />

bereits ein Stellenangebot in der<br />

Tasche haben. „Ich bin der Ansicht,<br />

man sollte immer von den eigenen<br />

Vorstellungen und Fähigkeiten ausgehen<br />

und keineswegs glauben, dass<br />

ein Studium mehr wert ist als der direkte<br />

Berufseinstieg!“<br />

B UCHVORS<strong>TE</strong>LLUNG<br />

Ohne Krimi geht‘s nicht<br />

„Dunkelkammer“ von Bernhard<br />

Aichner, 346 Seiten, btb-Verlag<br />

Der Innsbrucker Autor Bernhard<br />

Aichner lockt die Leser mit<br />

seinem neuen Roman „Dunkelkammer“<br />

in die Machenschaften<br />

von Mord und Intrigen.<br />

Diesmal verwickelt er seinen<br />

Mit dem dritten Teil der Vanitas-Serie<br />

„Rot wie Feuer“ findet<br />

Autorin Ursula Poznanski ein<br />

starkes Ende für ihre Hauptfigur<br />

Carolin: Nach der Aufdeckung<br />

ihrer Identität in Wien, wo sie<br />

sich versteckte, will sie sich ihrer<br />

Vergangenheit und vor allem ihren<br />

Feinden stellen. Da sie nicht<br />

länger Opfer sein möchte, kehrt<br />

Carolin nach Frankfurt zurück<br />

und fordert ihre Gegenspieler,<br />

Mitglieder eines Mafia-Clans,<br />

heraus. Carolin, die nur für Ermittlungen<br />

in die Bande eingeschleust<br />

wurde, musste nach einer<br />

ungewollten Enttarnung ihr<br />

früheres Leben aufgeben und sich<br />

verstecken – ihre Tarnung flog allerdings<br />

auf. Erneut versucht ihr<br />

Verbindungsmann sie zum Untertauchen<br />

zu überreden. Carolin erträgt<br />

es aber nicht länger, einsam<br />

zu sein und versucht die Köpfe<br />

Erhältlich bei<br />

TYROLIA<br />

Hauptprotagonisten, den Pressefotografen<br />

Bronski, in eine<br />

Geschichte, die den etwas seltsam<br />

wirkenden Ermittler nach<br />

Innsbruck ruft. Ein ehemaliger,<br />

etwas abgehalfterter Kollege bittet<br />

ihn um Hilfe und weiß genau,<br />

dass der Fotograf nicht widerstehen<br />

kann. Jedoch wird der<br />

Fotograf beim ersten Betrachten<br />

des mumifizierten Toten in seine<br />

eigene Vergangenheit geworfen,<br />

hält der Leichnam doch<br />

ein Foto, das von Bronski geschossen<br />

wurde, in der bleichen<br />

Hand. Weitere Zufälle zwischen<br />

Opfer und Ermittler treten auf,<br />

wobei auch die Menschen um<br />

Bronski auf gewisse Art und<br />

Weise von diesem Fall betroffen<br />

sind. In seinem unverwechselbaren<br />

Schreibstil gelingt dem<br />

Autor erneut ein Buch, das bis<br />

zum Ende fesselt.<br />

„Vanitas, Rot wie Feuer“ von Ursula<br />

Poznanski, 394 Seiten, Knaur-<br />

Verlag<br />

des Clans mit ihren eigenen Waffen<br />

zu vernichten. Der Autorin<br />

gelingt es auch mit dem dritten<br />

Teil, die Spannung der Serie zu<br />

steigern – Fans der Roman-Serie<br />

dürfen sich also freuen.<br />

www.tyrolia.at<br />

RUNDSCHAU Seite 23

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