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TE KW 17

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Marktgemeinde Völs baut mit 50:50-Regelung<br />

Geförderter Wohnbau: Am „Völser Bichl“ und bei der künftigen „Seesiedlung“ wird fleißig gearbeitet<br />

Wohnen ist ein Existenzbedürfnis und ein herausforderndes<br />

kommunales Handlungsfeld. Auch in Völs steht die Schaffung von<br />

bezahlbarem Wohnraum weit oben auf der Agenda. In den vergangenen<br />

fünf Jahren wurden in der Marktgemeinde rund 300 Wohnungen<br />

geschaffen bzw. werden diese zum Teil aktuell errichtet.<br />

Damit junge Völser in ihrem Heimatort bleiben können, hat die<br />

Gemeinde mit Bauträgern eine 50:50-Regelung vereinbart, wonach<br />

die Hälfte der Wohnnutzfläche dem geförderten Wohnbau zugeführt<br />

werden muss. Das Vergaberecht obliegt hierbei der Gemeinde.<br />

Die benannte Regelung kommt auch bei den zwei aktuellen<br />

Bauvorhaben „Völser Bichl“ und „Seesiedlung“ zum Tragen.<br />

Von Beatrice Hackl<br />

Rund 7.000 Menschen haben ihren<br />

Hauptwohnsitz in Völs und weitere<br />

600 ihren Nebenwohnsitz. Aufgrund<br />

des dörflichen Charakters und der<br />

Nähe zu Innsbruck lässt es sich in der<br />

Marktgemeinde gut leben. Das belegt<br />

auch die Wohnungsbewerberliste der<br />

Gemeinde. Auf dieser sind nämlich<br />

aktuell wieder rund 400 Wohnungssuchende<br />

vermerkt. „Die 400er-Marke<br />

haben wir schon einmal erreicht,<br />

bevor die Anfragen vor geraumer Zeit<br />

auf 200 sanken. Der Bedarf ist jedoch<br />

schnell wieder gestiegen und somit<br />

stehen wir erneut bei 400. Auf diese<br />

Liste können sich sowohl gebürtige<br />

Völser setzen lassen, als auch jene die<br />

seit fünf Jahren ihren Hauptwohnsitz<br />

in der Gemeinde haben oder seit fünf<br />

Jahren durchgängig bei einer Völser<br />

Firma beschäftigt sind“, berichtet<br />

Bürgermeister Erich Ruetz. Der Vorschlag<br />

für die Zuteilung der einzelnen<br />

Wohnungen erfolgt dann nach einem<br />

Punktesystem.<br />

GEWIDME<strong>TE</strong>S BAULAND<br />

MOBILISIERT. „In Völs haben<br />

wir wenig Überhang an gewidmetem<br />

Bauland. Die Gemeinde selbst<br />

besitzt keine Gründe. Das hat sie<br />

auch noch nie, aber durch bzw. mit<br />

der 50:50-Regelung konnten in den<br />

vergangenen fünf Jahren 27.000 qm<br />

G LANZLICH<strong>TE</strong>R<br />

In weißen Turnschuhen<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

Liebe Freunde von Bekleidungsvorschriften!<br />

Unser neuer Gesundheitsminister<br />

Wolfgang Mückstein<br />

war schon in aller Munde, bevor er<br />

ein einziges Wort gesprochen hat.<br />

Zur Angelobung bei Bundespräsident<br />

Alexander Van der Bellen erschien<br />

der 46-jährige Arzt mit Sakko<br />

und weißem Hemd, aber ohne<br />

Krawatte. Besonders auffällig war<br />

sein Schuhwerk. Weiße Sneakers.<br />

Auf gut deutsch: Turnschuhe. So<br />

etwas nennt man heutzutage ein<br />

Statement. Also ein Zeichen. Die<br />

Aufregung bei den Konservativen<br />

war groß. So gehe man nicht zu<br />

einem wichtigen staatstragenden<br />

Akt, bellte so mancher Anstandswauwau.<br />

Einige Medien verkehrten<br />

die Szenerie ins Positive. Statt das<br />

Gesicht zeigten sie nur die Füße<br />

unseres neuen Regierungsmitglieds.<br />

Und gaben ihm auch gleich einen<br />

Spitznamen: Dr. Cool! Der Mann<br />

scheint sein Geschäft zu verstehen.<br />

Als Mediziner ist er im Gesundheitswesen<br />

fachlich jedenfalls am rechten<br />

Platz. Und als Marketing-Profi<br />

hat er seine bevorstehende Challenge,<br />

also seine schwierige Herausforderung,<br />

mit einem Paukenschlag<br />

gestartet. Übrigens: Die Farbe weiß<br />

ist für Heilsbringer nichts Neues.<br />

Einst nannte man Primarärzte die<br />

Götter in weiß. Außerdem steht die<br />

helle Arbeitskleidung irgendwie für<br />

Hygiene. Selbst beim Tennis galt es<br />

vor Jahren noch als nobel, ganz in<br />

weiß den Platz zu betreten. Auch<br />

in der Kirche ist der weiße Sonntag,<br />

also die Erstkommunion, ein<br />

hoher Festtag. Ich persönlich bin<br />

sowieso für Marscherleichterung<br />

im Alltag. T-Shirt, kurze Hose, Jogginganzug<br />

und Schlapper – es gibt<br />

nichts Feineres! Bequeme Beinfreiheit<br />

garantiert Luft nach oben.<br />

Und erleichtert vielleicht sogar die<br />

Sauerstoffzufuhr in das Gehirn.<br />

Wenn uns Dr. Wolfgang Mückstein<br />

von dieser unsäglichen Pandemie<br />

befreit, dann kann er gerne auch<br />

barfuß ins Ministerium gehen!<br />

Meinhard Eiter<br />

Zwischen den fünf kubischen Wohngebäuden der Seesiedlung soll eine parkähnliche<br />

Außenanlage entstehen. Dank einer Tiefgarage wird die Wohnanlage autofrei und laut<br />

Bürgermeister Erich Ruetz wird hier ein sehr beruhigtes Wohnen möglich sein.<br />

gewidmetes Bauland mobilisiert werden.<br />

Das war natürlich nur dadurch<br />

möglich, dass sich Grundeigentümer<br />

gefunden haben, die etwas zulassen.<br />

Nur so konnten die sieben Projekte in<br />

den vergangenen Jahren auf Schiene<br />

gebracht werden“, verdeutlicht Ruetz.<br />

AKTUELL IM BAU BEFIND-<br />

LICHE PROJEK<strong>TE</strong>. Der Startschuss<br />

für die Errichtung von fünf<br />

Wohnblöcken mit insgesamt 50<br />

Einheiten, darunter sowohl Zwei- als<br />

auch Vier-Zimmer-Wohnungen, fiel<br />

kürzlich am „Völser Bichl“. „Für dieses<br />

Projekt haben sich zwei Grundeigentümer<br />

zusammengetan. Aktuell<br />

wird unter anderem an der Hangsicherung<br />

gearbeitet“, berichtet Ruetz<br />

über das Projekt, das voraussichtlich<br />

gegen Ende 2022 fertiggestellt wird.<br />

Beim Joseph-von-Wörndle-Weg, dort<br />

wo sich einst der „Völser See“ befand,<br />

entsteht im Moment die „Seesiedlung“.<br />

Das Projekt umfasst 6.000 qm,<br />

folglich sind 3.000 qm bzw. 38 Wohnungen<br />

gefördert – genau die Hälfte<br />

der Wohnnutzfläche. „Diese Gegend<br />

ist generell sehr ruhig und durch den<br />

Bau einer Tiefgarage wird die Anlage<br />

weitestgehend autofrei. Zusätzlich<br />

zur parkähnlichen Außenanlage ist<br />

ein eigener Fuß- und Radweg geplant<br />

Auch am Völser Bichl sind kürzlich die<br />

Bagger aufgefahen. RS-Fotos: Hackl<br />

– ein wesentlicher Beitrag zur sicheren<br />

Fortbewegung innerhalb des Areals.<br />

Schule, Bahnhof, Therapiezentrum<br />

etc. sind fußläufig erreichbar“, erklärt<br />

Ruetz beim Lokalaugenschein. Auch<br />

hier sollten die Arbeiten bis Ende des<br />

kommenden Jahres abgeschlossen<br />

werden. „Im Grunde abgeschlossen<br />

ist das Projekt 'Brandjochblick'.<br />

Dort werden drei Wohnblöcke bereits<br />

bewohnt und der vierte wird in<br />

Kürze bezogen. Auch hier kommt<br />

die 50:50-Regelung zum Tragen und<br />

somit ist die Hälfte der 50 Einheiten<br />

gefördert“, berichtet Ruetz und lässt<br />

wissen, dass gegenüberliegend weitere<br />

Vorhaben geplant werden.<br />

SCHLÜSSELÜBERGABE ALS<br />

FREUDENTAG. Wohnungsbau sei<br />

ein immerwährendes und oftmals<br />

schwieriges Thema. Zumal jedem<br />

Projekt eine längere Vorbereitungszeit<br />

mit oftmals schwierigen Verhandlungen<br />

vorausgingen. „Das Schönste<br />

ist immer die Schlüsselübergabe.<br />

An so einem Tag blickt man in<br />

viele strahlende Gesichter und freut<br />

sich mit jedem Einzelnen, dessen<br />

Wohntraum in diesem Moment in<br />

Erfüllung geht“, verdeutlicht Bürgermeister<br />

Erich Ruetz den emotionalen<br />

Moment am Ende eines Bauprojekts.<br />

Beim „Brandjochblick“ werden drei der<br />

vier Wohnblöcke bereits bewohnt.<br />

RUNDSCHAU Seite 6 28./29. April 2021

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