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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 5 2021

Bauen für die Zukunft kann als selbstverständlich abgetan werden – nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die (nahe?) Zukunft bauen wir. Welche Eigenschaften den Gebäuden dabei von ihren Entwicklern mitgegeben werden, um fit für kommende Zeiten und Nutzungen zu sein, ist oft recht unterschiedlich, wie die Projekte dieser Ausgabe zeigen.

Bauen für die Zukunft kann als selbstverständlich abgetan werden – nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die (nahe?) Zukunft bauen wir. Welche Eigenschaften den Gebäuden dabei von ihren Entwicklern mitgegeben werden, um fit für kommende Zeiten und Nutzungen zu sein, ist oft recht unterschiedlich, wie die Projekte dieser Ausgabe zeigen.

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<strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

05<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Juli/Aug. <strong>2021</strong><br />

Architektur für<br />

die Zukunft<br />

© Tahmineh Monzavi


D I E KO L L E K T I O N<br />

K A RT E L L BY L AU F E N<br />

I ST IM L AU F E N<br />

SPACE , SAL ZGRIES 21,<br />

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AU SG E STELLT.<br />

STAY IN SHAPE. LIKE YOUR BATHROOM.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

3<br />

Editorial<br />

Gestern, heute und morgen<br />

Im April 1994 erschien die erste <strong>Ausgabe</strong> von <strong>architektur</strong> – damals noch ohne<br />

den Namenszusatz Fachmagazin – im Orac Verlag. Als das Magazin 1996 überraschend<br />

eingestellt werden sollte, stand für meine Mutter, Silvia, die von Anfang an<br />

mit Oskar Schmidt in der Redaktion des Magazins arbeitete fest, dass sie <strong>architektur</strong><br />

aus eigener Hand weiter produzieren möchte.<br />

So wurde im Juli 1996 der Laser Verlag gegründet.<br />

Mein Vater, Walter war, neben seiner<br />

selbst schon fordernden Anstellung im<br />

Management eines großen, internationalen<br />

Unternehmens, nun auch Teil dieses Unterfangens.<br />

Noch ahnte er wohl nicht, dass er<br />

in den folgenden Jahren die Chefredaktion<br />

im Verlag übernehmen würde.<br />

Zu Beginn dieser turbulenten Zeit war ich<br />

gerade 13 Jahre alt. Unser Wohnzimmer<br />

wurde praktisch über Nacht zum Zweitbüro<br />

umfunktioniert. Abends und an den Wochenenden<br />

wurden dort Texte geschrieben,<br />

Layouts vorbereitet sowie Dias und Pläne<br />

gescannt. Berge von Presseunterlagen waren<br />

in Rollwägen und auf Ablagen verteilt.<br />

Als es 1997 darum ging unsere langjährigen<br />

Räumlichkeiten in Perchtoldsdorf zu beziehen<br />

und Diese 2000 von Grund auf zu sanieren,<br />

war die ganze Familie, inklusive meiner<br />

Großeltern zur Stelle. Langsam kehrten<br />

die Struktur und Stabilität in den Verlag ein,<br />

wie wir sie heute kennen. Auch unser langjähriger<br />

Mitarbeiter und Wegbegleiter Nicolas<br />

Paga war zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

Teil des Teams.<br />

Zu Studienzeiten wurde auch ich langsam<br />

eingebunden und sammelte erste Erfahrungen<br />

in der Grafik und in der Pflege unserer<br />

Datenbanken, bis ich 2009 voll und ganz in<br />

den Verlag einstieg. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise<br />

eine schwierige Zeit für das<br />

Unternehmen. Für mich war es aber eine<br />

Chance, Aufgaben und Verantwortung, an<br />

der Seite meiner Eltern zu übernehmen, die<br />

ich mir bis dahin nur schwer zugetraut hätte.<br />

In den folgenden Jahren haben wir, mit der<br />

Unterstützung unserer Mitarbeiter, den Erfolg<br />

des Verlages und von <strong>architektur</strong> Fachmagazin<br />

ausbauen können.<br />

Nun hat mein Vater nach über 47 Berufsjahren<br />

seinen verdienten Ruhestand angetreten<br />

und seine Aufgaben als Chefredakteur<br />

an mich übergeben. Die Lücke zu schließen,<br />

die er hinterlässt, wird eine Herausforderung<br />

sein. Aber eine, der ich dank der guten<br />

Zusammenarbeit mit unserem Team mit<br />

Freude entgegensehe.<br />

Abschließend bleibt mir nur zu sagen: Ich<br />

wünsche meinem Vater einen erholsamen,<br />

glücklichen, aber auch ereignisreichen Ruhestand<br />

und Ihnen viel Freude mit der aktuellen<br />

<strong>Ausgabe</strong>.<br />

Andreas Laser


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Architekturszene 06<br />

Fassaden können<br />

Grenzen überwinden<br />

Magazin 12<br />

Bau & Recht 32<br />

Bauverbotsklage, was nun?<br />

Wohnen auf dem Wasser 34<br />

Floating Home / Amsterdam / i29<br />

Neues Gesicht für 40<br />

den Busverkehr<br />

Busstation Vilkaviškis / Litauen /<br />

Architekt Gintaras Balčytis<br />

Wie gedruckt 46<br />

TECLA / Massa Lobarda, Italien /<br />

Mario Cucinella Architects, WASP<br />

Architektonischer Katalysator 52<br />

Majara Residenz / Hormus, Iran /<br />

ZAV Architects<br />

Gott sei Dank! 58<br />

Kocanda /<br />

Kravsko, Tschechische Republik / ORA<br />

Back to the roots 64<br />

Shelters für das Hotel Bjornson /<br />

Jasná, Demänovská Dolina, Slowakei /<br />

Ark-shelter<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong> 70<br />

Licht 82<br />

Produkt News 84<br />

edv 110<br />

Baudokumentations-Apps:<br />

Mängel mobil managen<br />

34<br />

40<br />

46 52<br />

58<br />

64<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at)<br />

REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Alexandra Ullmann, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck, Alexander Magyar, Mag. Theresa Stachowitz, Mag. Matthias Nödl<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 94,- / Ausland: € 115,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 64,- / Ausland: € 91,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 14,- / Ausland € 18,-<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


Max Exterior Oberflächen:<br />

• kreative Freiheit<br />

• individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />

• Fassadengestaltung, Balkonbekleidungen<br />

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„„Sei das Original,<br />

nicht die Kopie.“<br />

(Hannes K., Architekt)


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

6<br />

Architekturszene<br />

IKEA Westbahnhof<br />

© Qerkraft Architekten/IKEA<br />

Fassaden können<br />

Grenzen überwinden<br />

Der erste Blick fällt immer auf die Fassade eines Gebäudes. Auch für Architekten<br />

und Planer hat sie einen wichtigen Stellenwert. Denn die äußere Hülle eines<br />

Hauses ist der Faktor, der die Wirkung des betreffenden Bauwerks und in weiterer<br />

Folge das Stadtbild definiert. In den letzten Jahren war die urbane Architektur<br />

diesbezüglich einem erheblichen Wandel unterworfen. Und zwar besteht das Ziel<br />

vieler Städte darin, den verfügbaren Raum sinnvoll zu nutzen. Hier kommt die<br />

intelligente – und vor allem integrative – Fassadengestaltung ins Spiel.<br />

Text: Dolores Stuttner<br />

Genauer gesagt, werden fassadenlose Bauten derzeit<br />

als Architektur der Zukunft gehandelt. Die klassische,<br />

massive und bisweilen gesichtslose Außenhülle hat<br />

vielerorts ausgedient. Mit einer klaren Abgrenzung<br />

des Außen- und Innenraums soll vor allem bei öffentlichen<br />

Gebäuden Schluss sein. Während der fließende<br />

Übergang zwischen dem öffentlichen und privaten<br />

Bereich im arabischen Raum nichts Neues ist, zeigt in<br />

Wien der Möbelhersteller IKEA vor, wie sich das Konzept<br />

auf europäischer Ebene umsetzen lässt.<br />

Die Transparenz der Moderne<br />

Mit einer innovativen Herangehensweise an die Fassadengestaltung<br />

wäre es Gebäuden möglich, bauliche<br />

Grenzen zu sprengen. Gewährt ein Bauwerk den<br />

Blick in sein Inneres, wird dieses zum Teil des Stadtmobiliars<br />

– eine strikte Trennung zwischen Innenund<br />

Außenraum findet dann nicht mehr statt. Dieses<br />

Konzept soll schon bald am Gelände des Wiener<br />

Westbahnhofs Einzug finden. Dort realisiert IKEA mit<br />

dem Architekturbüro Querkraft ein Bauwerk ohne<br />

Fassade. Das Konstrukt erscheint dabei wie ein offenes<br />

Regalsystem, womit die Fassade als sogenannter<br />

„Schnitt im Raum“ an Bedeutung verliert. Der Außenraum<br />

bietet Platz für Begrünungen und fungiert als<br />

Aufenthalts- und Begegnungszone für die Besucher.<br />

Das fassadenlose Gebäude lässt öffentliche und private<br />

Räume geradezu nahtlos ineinander übergehen.<br />

Dass die westliche Kultur mit diesem Konzept weitgehend<br />

Neuland beschreitet, ist wenig verwunderlich.<br />

Denn in Europa wird die Trennung von Außenund<br />

Innenbereich ganz klar durch Mauern, Zäune<br />

und Fassaden bestimmt. Ihren Ursprung hat die Idee<br />

vielmehr im arabischen Raum. Denn hier herrscht ein<br />

offeneres Verständnis, wenn es um private und öffentliche<br />

Zonen im Stadtraum geht. Und dies macht<br />

sich letzten Endes auch in der modernen Architektur<br />

vor Ort bemerkbar.<br />

u


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7<br />

Architekturszene<br />

Bereit für neue<br />

Momente.<br />

Der neue Audi Q5 Sportback.<br />

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Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,6 – 8,4 l/100 km. CO₂ -Emissionen kombiniert: 148 – 212 g/km. Angaben zu<br />

Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des<br />

Fahrzeugs. Stand 05/<strong>2021</strong>. Symbolfoto.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

8<br />

Architekturszene<br />

Eine Architektur ohne Zutrittsbarrieren<br />

Die Idee der fassadenlosen Bauwerke beschränkt<br />

sich also nicht nur auf Großhandelsketten.<br />

Das Konzept findet langsam,<br />

aber sicher in Städten auf der ganzen Welt<br />

Einzug. Als aktuelles Beispiel ist hier die iranische<br />

Stadt Teheran zu erwähnen. Ebendiese<br />

erfährt zurzeit einen gesellschaftlichen<br />

Aufbruch in die Moderne, was sich<br />

auch in der Architektur widerspiegelt. Vor<br />

allem die junge Generation der Bauplaner<br />

setzt sich für ein inklusives und modernes<br />

Stadtbild ein, das sich gleichzeitig an den<br />

historischen Wurzeln des Landes orientiert.<br />

Für Begeisterung sorgt dort derzeit der Entwurf<br />

zur Neugestaltung des – bisher eher<br />

spärlich besuchten – Einkaufszentrums<br />

„Tehran Eye“. Mit dem Umbau des neunstöckigen<br />

Gebäudes wurde das örtliche Architekturbüro<br />

FMZD beauftragt. Das etwas<br />

abseits gelegene Bauwerk wollen die Planer<br />

an die kleinteilige Bebauung, die es umgibt,<br />

anpassen und mit dieser verknüpfen. Dafür<br />

soll eine geschwungene Hülle sorgen, die<br />

das Einkaufszentrum vollständig umgibt.<br />

Mit ihr wird das Stadtleben auf einer neuen<br />

und gleichzeitig höheren Ebene fortgeführt<br />

– die Fassade hat damit nicht etwa eine abgrenzende,<br />

sondern eine integrative Funktion.<br />

Über den lebendigen Außenbereich<br />

werden die Besucher Stock für Stock immer<br />

weiter in das Innere des Baus geleitet.<br />

In den Fassadenmantel wollen die Architekten<br />

ebenso Bepflanzungen mitsamt größeren<br />

Grünflächen sowie Cafés und Geschäfte<br />

integrieren. Das Einkaufszentrum lässt sich<br />

damit bereits an der Fassade erleben und<br />

beobachten. Während das Konzept zweifelsohne<br />

innovativ ist, dient der traditionelle<br />

arabische Basar den zuständigen Architekten<br />

als Inspiration für ihren Entwurf.<br />

Denn im sogenannten „Suk“ trennen Labyrinthe,<br />

anstatt von Türen und Wänden, den<br />

öffentlichen und privaten Raum voneinander<br />

ab. In den schmalen Gassen des Markts<br />

ist die ausgelegte Ware für jeden Besucher<br />

zugänglich. Dahingegen nimmt das Lager<br />

die Form eines Dickichts an, das in einen<br />

Kassenraum oder den Wohnbereich der<br />

Besitzer mündet. Die verworrenen Gänge<br />

dienen hier als Schutz. Das Labyrinth bestimmt<br />

also, wie weit eine Person in den<br />

privaten Raum eindringen darf, wobei sich<br />

die Grenze immer wieder neu verhandeln<br />

lässt. Jenes gesteigerte Maß an Flexibilität<br />

käme auch der heutigen Architektur zugute,<br />

die auf unterschiedliche Anforderungen<br />

reagieren und Anpassungsfähigkeit beweisen<br />

muss.<br />

Zugänglichkeit in der Stadt<strong>architektur</strong><br />

für mehr Lebensqualität<br />

Sogenannte „fassadenlose Gebäude“ vermissen<br />

also nicht wirklich eine Fassade.<br />

Vielmehr verfügen sie über einen lebendigen<br />

Außenbereich, der das Verschwimmen<br />

städtebaulicher Grenzen fördert. In diesem<br />

Fall bildet die Hausfassade einen eigenen<br />

Raum – dieser kann letztendlich genauso<br />

tief und groß sein, wie der Bau, der sich hinter<br />

ihr verbirgt.<br />

Damit lässt sich ein neues Gefühl von Architektur<br />

sowie von Zugänglichkeit und<br />

Offenheit schaffen. Die Fassade wird somit<br />

vom öffentlichen Raum zum Lebensraum in<br />

der Stadt. Mit dieser Herangehensweise ist<br />

eine intelligente Nutzung des begrenzten<br />

Platzangebots in Großstädten möglich. Und<br />

aufgrund der stetig steigenden Bevölkerungszahlen,<br />

braucht es genau solche Innovationen<br />

in der Baukunst.<br />

u<br />

IKEA Westbahnhof<br />

© Qerkraft Architekten/IKEA


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9<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

10<br />

Architekturszene<br />

Tehran Eye<br />

© FMZD Architects<br />

Doch nicht nur auf das Leben und Erleben<br />

der Stadt, sondern auch auf das Ortsbild<br />

hat die Fassade erheblichen Einfluss. Sie<br />

fungiert als Visitenkarte einer Stadt und<br />

gewährt Einblicke in die Vergangenheit<br />

und die gegenwärtige Kultur – für die Bevölkerung<br />

entsteht mit einer stimmigen<br />

Architektur die Identifikationsmöglichkeit<br />

mit dem Ort. Moderne Baustile stehen oft<br />

in Konflikt mit historischen Gebäuden – fas-<br />

sadenlose Häuser könnten eine Lösung für<br />

das Problem liefern. Letztgenannte Bauwerke<br />

wirken durch ihre Offenheit nicht etwa<br />

unnötig penetrant, sondern haben einen<br />

inklusiven Charakter. Sie fügen sich in bestehende<br />

Baustrukturen nahtlos ein, da sie<br />

nicht für sich stehen, aber sich nach außen<br />

hin öffnen. Die neue Form der Zugänglichkeit<br />

erweist sich aber nicht ausschließlich<br />

in historischen Stadtteilen als vorteilhaft.<br />

Tehran Eye<br />

© FMZD Architects<br />

In modern bis pragmatisch gestalteten Bezirken<br />

könnte sie einen belebenden Effekt<br />

haben. So wirkt ein Einkaufszentrum mit<br />

offener Fassade nicht wie ein verschlossener<br />

Glaspalast. Das Leben findet hier nicht<br />

ausschließlich im Gebäude statt, da es sich,<br />

klar erkennbar, nach außen hin verlagert.<br />

Durch die einladende Wirkung der Fassade<br />

kommt die scharfe Abgrenzung des Baus<br />

abhanden, sodass dessen Innenleben unweigerlich<br />

in den Stadtraum vordringt.<br />

Auch der Förderung der städtebaulichen<br />

Dichte kommt die offene Fassaden<strong>architektur</strong><br />

zugute. Ein Ziel moderner Architekten<br />

ist es, hohe Lebens- und Wohnqualität auf<br />

engem Raum zu gewährleisten. Fassadenlose<br />

Häuser erlauben es, Freizeiteinrichtungen<br />

und Aufenthaltsräume in die Außenhülle<br />

eines Bauwerks zu integrieren, sodass<br />

der Flächenverbrauch minimal bleibt.<br />

Alle Herausforderungen, denen sich die<br />

heutige Stadt<strong>architektur</strong> stellen muss,<br />

vermag die offene Fassade natürlich nicht<br />

zu lösen. Allerdings stellt auch sie einen<br />

Schritt in Richtung nachhaltiger Lebensqualität<br />

auf begrenztem Raum dar. Sie liefert<br />

innovative Lösungsansätze und schafft<br />

es, neue Bauwerke in bestehende Strukturen<br />

zu integrieren.<br />


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11<br />

Magazin<br />

Wenn sich Deutschland<br />

und Österreich<br />

endlich mal einig sind.<br />

*<br />

GANZ SCHÖN JOSKO<br />

*Nr.1 bei Holz/Alu-Fenstern nach Umsatz lt. BRANCHENRADAR.com Marktanalyse GmbH Erhebung <strong>2021</strong>.<br />

Echte Qualität kennt keine Grenzen.<br />

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echte Materialien, wie Holz aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern, sind für uns selbstverständlich. Dies alles zu vereinen,<br />

schafft Fenster, die über Jahre hinweg begeistern. Kein Wunder<br />

also, dass Josko Nummer 1 bei Holz/Alu-Fenstern in Österreich<br />

und Deutschland ist. Und das macht uns echt stolz.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

12<br />

Magazin<br />

Bildung für<br />

die Zukunft<br />

Ein Binnenland mit zerklüftetem Gelände, gefasst von den Victoriafällen und<br />

mehreren Seen. Ein Ort üppig und grün, umgeben von einer weiten, fast szenisch<br />

anmutenden Hügellandschaft. Mittendrin der Campus des Chalimbana Local<br />

Government Training Institute (CLGTI). Hier im Süden Afrikas werden die Kommunalbeamten<br />

Sambias ausgebildet. Vor einigen Jahren jedoch gelangte man zu der<br />

harten Erkenntnis: Das Gelände ausgeschöpft, der Gebäudebestand veraltet, die<br />

öffentlichen Räume abgenutzt und die Struktur unübersichtlich.<br />

Text: Linda Pezzei Fotos & Grafiken: Ahmad Berry, KfW Entwicklungsbank<br />

Daraufhin wurde 2013 ein Wettbewerb ausgelobt,<br />

den bestehenden Campus sowohl<br />

architektonisch wie auch städtebaulich zu<br />

sanieren und zu erweitern. Diesen konnten<br />

CITYFÖRSTER Rotterdam 2014 für sich<br />

entscheiden. Die international und interdisziplinär<br />

agierende Partnerschaft von<br />

Architekten, Ingenieuren und Stadtplanern<br />

schien prädestiniert für ein so anspruchsvolles<br />

Projekt. Als grenzüberschreitendes<br />

Kompetenznetzwerk befassen sich die Kooperationspartner<br />

mit Nachhaltigkeit und<br />

den Lebenszyklen von Architektur und<br />

Städten. Sie konzipieren, planen und realisieren<br />

Gebäude, städtebauliche Strukturen<br />

und Freiräume für die kompakte, gemischte,<br />

multimodal vernetzte, produktive, zirkulär<br />

organisierte und klimaadaptive Stadt.<br />

Der Masterplan<br />

In diesem Sinne entstand auch für den<br />

CLGTI ein Masterplan für den gesamten<br />

Campus in Chalimbana. CITYFÖRSTER ent-<br />

warfen zudem verschiedene Typologien für<br />

die Bildungsgebäude, Studenten- und Lehrerwohnheime.<br />

Neben dem Ziel, eine klare<br />

Identität und eine definierte Struktur zu<br />

schaffen, lag gerade die bauliche wie funktionale<br />

Qualität im Fokus der Gestalter. Die<br />

Jury würdigte insbesondere die auffallend<br />

einfache, aber kraftvolle städtebauliche Idee<br />

und betonte, dass CITYFÖRSTER den fragmentierten<br />

Gebäudekomplex in einen „richtigen<br />

Campus“ mit harmonischem Erscheinungsbild<br />

unter Wahrung der natürlichen<br />

Schönheit des Geländes verwandelt habe.<br />

u


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13<br />

Magazin<br />

AXOR ONE — THE ESSENCE OF SIMPLICITY<br />

DESIGNED BY BARBER OSGERBY


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

Die Struktur<br />

Die neuen zeitgemäßen Gebäude und klaren<br />

Strukturen folgen einem kompakten Raster.<br />

Im Zusammenspiel mit der hügeligen Topographie<br />

des Geländes, den Bestandsbauten<br />

und den großen Bäumen entstand so<br />

ein klar definierter öffentlicher Raum von<br />

hoher Qualität. Die Gestaltung der Häuser<br />

als halb offene Blöcke in Kombination mit<br />

zugehörigen Terrassen schafft auch kleinere,<br />

privatere „Nachbarschaften“ mit eigenem<br />

Charakter. Das neue Herzstück des<br />

Campus sind die Erschließungswege mit<br />

Fußgänger anbindung. Die Fußwege erstrecken<br />

sich zwischen zwei Clustern an gegenüberliegenden<br />

Enden des Campus: einem<br />

Cluster mit Studentenwohnheimen im<br />

Norden und einem mit eher pädagogischem<br />

Programm im Süden. Diese beiden Cluster<br />

sind umgeben von Lehrerwohnheimen und<br />

Freizeiteinrichtungen wie Sportplätzen.<br />

14<br />

Die Vision<br />

Über die Jahre ist die Vision eines ökologisch<br />

nachhaltigen Campus schließlich zur<br />

Wirklichkeit geworden. Eine passive und<br />

autarke kleine „Stadt” ist entstanden. Der<br />

ausgegrabene Boden wurde dazu verwendet,<br />

um ihn zu Ziegeln zu pressen oder zu<br />

Stampflehmwänden zu verarbeiten. Dies<br />

dient in Kombination mit der Nutzung der<br />

Sonnenenergie, dem passiven Kühlen und<br />

Heizen der Gebäude. Alle Objekte wurden<br />

wiederum in Richtung Ost-West ausgerichtet,<br />

sodass die Hauptfassaden (Nord und<br />

Süd) von den niedrigen Sonnenwinkeln<br />

kaum tangiert werden. Ein weiterer Baustein,<br />

wie der Bedarf an Sonnenschutz und<br />

Kühlung auf klimafreundliche Weise reduziert<br />

werden konnte. Die doppellagigen Dächer<br />

wurden zusätzlich in einer optimalen<br />

Neigung ausgeführt.<br />

Magazin<br />

Das Campusgelände ist als eine funktionale<br />

Landschaft konzipiert und angelegt und<br />

dient als Wasserpuffer auch dem Erosionsschutz.<br />

Bei der Ausführung der Baumaßnahmen<br />

setzten die Architekten auf sambisches<br />

Know-how: Soweit möglich kamen bei der<br />

Umsetzung vorwiegend lokale Materialien<br />

und Techniken zum Einsatz. Die programmatische<br />

Anordnung der Gebäude wiederum<br />

ermöglicht einen geschlossenen Wasserkreislauf,<br />

der nur durch die Schwerkraft<br />

angetrieben wird. Das Regenwasser und das<br />

geklärte Abwasser können lokal ins Grundwasser<br />

abfließen. Schlafsäle und Klassenräume<br />

werden passiv belüftet, unter anderem<br />

über spezielle Solarkamine. Die einfache und<br />

effektive Konstruktionstechnik minimiert<br />

zum einen Wartungs- und Energiekosten<br />

und maximiert zum anderen den Einsatz an<br />

lokalen Arbeitskräften und Materialien.<br />

Die Nutzer<br />

Der neue Campus bedeutet eine direkte<br />

und deutliche Verbesserung der Wohn- und<br />

Lebensqualität für Studierende, Lehrende<br />

und Mitarbeiter des CLGTI. Darüber hinaus<br />

bietet die klare Gliederung des Masterplans<br />

eine robuste Struktur für die Zukunft.<br />

Durch die schrittweise Verdichtung kann<br />

die Campus-Kapazität sogar noch verdoppelt<br />

werden. Die Bauwerke und die Räume<br />

dazwischen stehen nun für eine klare Identität,<br />

die sich Nutzern und Besuchern auf<br />

den ersten Blick erschließt. Darüber hinaus<br />

bedeutet das Projekt auch eine Stärkung<br />

der Ausbildungsstruktur der sambischen<br />

Beamten – eine Investition also in genau die<br />

Menschen, die ihr Land führen werden. Eine<br />

Investition, die sich in Zukunft (hoffentlich)<br />

auszahlen wird.<br />

•<br />

www.cityfoerster.net


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

15<br />

Magazin<br />

ZEHN ARCHITEKT:INNEN.<br />

EINE ÜBERZEUGUNG.<br />

WIR-<br />

STEIGEN-<br />

UM.AT<br />

Entwerfen, Visualisieren, Auswerten, Publizieren und<br />

Zusammenarbeiten – Archicad überzeugt Architekt:innen auf<br />

ganzer Linie. Aber lassen wir sie selbst zu Wort kommen:<br />

in unserem neuen Film „Warum auf Archicad umsteigen?“<br />

Jetzt anschauen auf<br />

wir-steigen-um.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

16<br />

Magazin<br />

Urlaub auf der<br />

Müllinsel?<br />

Was ist der beste Weg, um mit dem Plastikmüllproblem in den Ozeanen umzugehen?<br />

Eine Idee könnte sein, eine Insel daraus zu bauen – und auf diese dann ein außergewöhnliches<br />

Hotel zu setzen.<br />

Renderings: Margot Krasojević<br />

Margot Krasojević Architects sind ein multidisziplinäres<br />

Büro, welches sich auf die Integration von<br />

Umweltfragen, erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit<br />

als Teil des architektonischen Planungsprozesses<br />

konzentriert. Bei ihrem futuristischen Entwurf<br />

des Recycled Ocean Plastic Resort stand die zunehmende<br />

Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll<br />

im Fokus. Sie nutzten Simulationssoftware, um<br />

die Bewegung von Plastikmüll im Meer zu untersuchen.<br />

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienten<br />

als Ausgangspunkt, um Möglichkeiten zum Sammeln<br />

von Plastikmüll zu finden und diesen vielleicht sogar<br />

sinnvoll zu nutzen. Mit diesen Zielen vor Augen hat<br />

Krasojević ein Design entwickelt, welches Plastik in<br />

eine Insel verwandelt.<br />

Spezielle Netze, in denen sich Säcke mit recyceltem<br />

Meeresplastik befinden, sollen zu einer schwimmenden<br />

Deponie verwoben und am Meeresgrund verankert<br />

werden. Gepflanzte Mangrovenbäume durchwurzeln<br />

dann diese Müllinsel und machen sie schließlich<br />

zu einer stabilen Struktur, die als Fundament für die<br />

Bebauung dient. Das weitere Einfangen von Plastik<br />

erlaubt es der Insel auch darüber hinaus, stetig weiter<br />

zu wachsen und die Meere weiter zu säubern.<br />

Das angedachte, auf der Plastikinsel sitzende Hotel<br />

wird als selbsterhaltendes Bauwerk konzipiert. Verflochtene<br />

Bänder aus biologisch abbaubarem Betonfasergewebe<br />

verleihen der Struktur Festigkeit. Das<br />

Band wird in einem Design integriert, das an Tentakel<br />

erinnert, die sich über die gesamte Insel ausbreiten.<br />

Sie können bei Schlechtwetter überschüssiges<br />

Wasser vorübergehend aufnehmen und so mögliche<br />

Überschwemmungen verhindern.<br />

Das Hotel soll über überdachte Zimmer und Bereiche<br />

zum Campieren verfügen. Geduscht wird mit gefiltertem<br />

und entsalztem Meerwasser und die Energieversorgung<br />

soll mit Solarenergie gedeckt werden.


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17<br />

Magazin<br />

WIR SCHLIESSEN DEN KREISLAUF DES GESTEINS<br />

REZYKLIERTES GESTEIN<br />

ÖKOBETON<br />

5<br />

4<br />

6<br />

NASSAUFBEREITUNG<br />

HOCHBAURESTMASSEN<br />

1<br />

3<br />

BRECHEN<br />

2<br />

1 ANLIEFERUNG DER HOCHBAURESTMASSEN<br />

Mineralische Baurestmassen, die zum Beispiel beim Abbruch von<br />

Gebäuden anfallen, werden in unsere Annahmestellen angeliefert.<br />

VORSORTIERUNG<br />

2 VORSORTIERUNG<br />

Entfernung von groben Verunreinigungen wie Holz, Metallen und<br />

Kunststoffen im Zuge der Anlieferung. Diese werden händisch<br />

aussortiert und einer Wiederverwertung zugeführt.<br />

3 BRECHEN<br />

Das vorsortierte Material wird mittels Brecher zerkleinert.<br />

4 NASSAUFBEREITUNG & SIEBKLASSIERUNG<br />

Das gebrochene Material wird gewaschen, klassiert (gesiebt) und<br />

kleinste noch vorhandene störende Teile werden maschinell entfernt.<br />

5 REZYKLIERTE GESTEINSKÖRNUNGEN<br />

Mehr als 98% der Baurestmassen werden wiederverwendet und können<br />

als zertifizierte Gesteinskörnungen dem Wertekreislauf erneut zugeführt<br />

werden.<br />

6 ÖKOBETON<br />

Der Kreislauf schließt sich: Die aufbereiteten, gewaschenen und rezyklierten<br />

Gesteinskörnungen werden zu zertifiziertem ÖKOBETON verarbeitet.<br />

Ein nachhaltiger Baustoff mit hohen Produkt- und Qualitätsstandards ist entstanden.<br />

ÖKOBETON - der Baustoff für nachhaltiges Bauen


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

18<br />

Magazin<br />

Gestapelte<br />

Schrebergärten<br />

Nach einer langwierigen Umwidmungsphase eines leeren Grundstückes an der Gudrunstraße,<br />

im 11. Wiener Gemeindebezirk, entstand nun ein Neubau mit 50 erschwinglichen<br />

Business Apartments. Federführend waren die Architekturbüros BFA und KLK,<br />

die in den letzten Jahren schon mehrere Projekte gemeinsam abgeschlossen haben.<br />

Fotos: David Schreyer<br />

Die Fassade des siebenstöckigen Gebäudes soll an<br />

traditionelle Wiener Schrebergärten erinnern, die hier<br />

rhythmisch versetzt aufeinandergestapelt wurden.<br />

Sie bieten in einem überwiegend gewerblich genutzten<br />

Quartier in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofes<br />

einen städtebaulichen Kontext. Durch eine Ausrichtung<br />

aller Wohnungen nach Südosten wurden optimale<br />

Belichtungsverhältnisse und helle Wohnräume<br />

erreicht. Die Lärmbelästigung wurde durch die gleiche<br />

Maßnahme reduziert, da die Wohneinheiten zur<br />

verkehrsberuhigten Seitenstraße hin orientiert sind.<br />

Der Entwurf der Architekten ordnet auf einer Bruttogrundfläche<br />

von 3.900 m 2 die effizienten Wohnungsgrundrisse<br />

kompakt an. Die so entstandenen<br />

Mikro-Apartments erfüllen die Anforderungen des<br />

Bauherrn an moderne, temporäre Wohnräume, die ein<br />

Maximum an Komfort bei möglichst niedrigen Mieten<br />

bieten. Im Erdgeschoss finden zudem zusätzlich<br />

sechs kleine Büros Platz.<br />

Jedes Apartment ist hofseitig über einen offenen<br />

Laubengang und eine Außentreppe erreichbar. Der<br />

kompakte Grundriss besteht aus einem großzügigen<br />

Hauptflur, einem Schlafbereich, Sanitäranlagen, einem<br />

Wohnraum mit Satteldacherker und einem weit<br />

ausladenden Balkon. Die auskragenden Erker dienen<br />

zudem als bauliche Abgrenzung zu den benachbarten<br />

Apartments und sorgen für Privatsphäre.


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19<br />

Magazin<br />

Ob diese Nachricht ankommt, ist fraglich.<br />

Und wie sieht das mit Ihren Werbebotschaften aus?<br />

Die Fachmedien des ÖZV werden von Entscheidungsträgern<br />

genutzt und geschätzt: Sie sind für über 90 % der Entscheider<br />

als Informationsquellen unerlässlich, wenn es um Marktentwicklungen<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

20<br />

Magazin<br />

Mit der Kraft<br />

der Sonne<br />

Das Bürogebäude Powerhouse Telemark ist das inzwischen vierte Powerhouse-Projekt<br />

des norwegischen Architekturbüros Snøhetta, das im Rahmen der Klimahaus-Initiative<br />

„Powerhouse“ entstanden ist. Auf dem geneigten Dach der imposanten<br />

Gebäudestruktur wird mit Hilfe der Sonne mehr Energie produziert, als in den Büros<br />

verbraucht werden kann.<br />

Fotos: R8 Property ASA<br />

Weithin sichtbar mit seiner außergewöhnlichen<br />

Form ist das Bauwerk eines der innovativsten Bürogebäude<br />

unserer Zeit. Das elfstöckige Bürohaus<br />

am Ufer des Flusses Porsgrunnselva wurde von<br />

den Architekten strikt nach der Sonne ausgerichtet.<br />

Sie vergrößerten die Dachfläche durch eine<br />

24-Grad-Neigung nach Süden und statteten sie<br />

komplett mit Fotovoltaik-Panels aus – nur ein kleiner<br />

Teil blieb für eine Dachterrasse frei. Darüber hinaus<br />

bezieht das Gebäude auch Sonnenenergie aus der<br />

an der Südfassade errichteten Fotovoltaikanlage.<br />

Mit seinen insgesamt 1.482 m 2 PV-Panels erzeugt<br />

das Powerhouse jährlich 256.000 Kilowattstunden<br />

Strom aus Solarenergie, weit mehr, als das Gebäude<br />

selbst verbraucht – die überschüssige Energie<br />

wird in das öffentliche Energienetz eingespeist.<br />

Für die Belichtung des Konferenzzentrums unter<br />

dem geneigten Dach und seine verschieden großen<br />

Tagungsräume wurden Lichtbänder auf dem Dach<br />

installiert. Um die Sicherheit des Wartungspersonals<br />

auf dem stark geneigten Dach nicht zu gefährden,<br />

wurde auf außenliegenden Sonnenschutz verzichtet.<br />

Architekten und Bauherren entschieden sich<br />

stattdessen für Oberlichter mit selbsttönendem Glas.<br />

Ausgeführt wurde die Verglasung mit SageGlass<br />

Zweifach-Isolierglas Classic. Das elektrochrome Glas<br />

ermöglicht ein intelligentes Tageslichtmanagement<br />

mit sowohl automatischer wie manueller Steuerung.<br />

Im Normalfall reagiert das Glas selbstständig und<br />

tönt die Scheiben je nach Stärke des Sonnenlichteinfalls.<br />

Beim Powerhouse Telemark können die Gläser<br />

aber auch manuell angesteuert werden, um den Grad<br />

der Verdunkelung auch individuell regeln zu können.<br />

Für Kjetil Trædal Thorsen, einen der Gründungspartner<br />

von Snøhetta, erwächst aus dem Klimawandel<br />

„eine zentrale Verantwortung von Architekten und<br />

Gestaltern, sich mit unserer gebauten Umwelt zu<br />

beschäftigen. Dafür brauchen wir mehr branchenübergreifende<br />

Allianzen wie die von Powerhouse,<br />

um Industriestandards für nachhaltige Gebäude und<br />

Städte zu etablieren, sowohl auf wirtschaftlicher, sozialer<br />

als auch auf ökologischer Ebene“.


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21<br />

Magazin<br />

Nachhaltiges Bürokonzept<br />

Powerhouse Telemark ist ein hochmodernes Bürogebäude<br />

mit Plusenergiestandard und damit ein<br />

Modellprojekt in doppeltem Sinn: Denn sowohl seine<br />

energetische Performance wie auch sein innovatives<br />

Innenraumkonzept sind wegweisend. Nach<br />

Ansicht von Snøhetta ist ein Gebäude erst dann<br />

wirklich nachhaltig, wenn es immer wieder für neue<br />

Nutzungen konfiguriert werden kann. Die Architekten<br />

verfolgten daher eine Strategie von flexiblen Arbeitsbereichen<br />

und Räumen. Die 8.403 m 2 Bürofläche<br />

verteilen sich auf elf Etagen. Es gibt Co-Working-Spaces,<br />

ein Restaurant, gemeinsame Meetingräume und<br />

eine Dachterrasse mit Blick über den Fjord sowie<br />

eine Vielzahl völlig unterschiedlicher Büroebenen.<br />

Die interne Anordnung der Büros und Arbeitsräume<br />

ist so variabel gestaltet, dass jederzeit neue Arbeitsplatzkonfigurationen<br />

möglich sind, um den veränderten<br />

Ansprüchen seiner Nutzer gerecht zu werden.<br />

Für die Verbesserung von Tageslichtausbeute und<br />

Energieverbrauch wurde die Anordnung der Büros<br />

nach dem Prinzip der Tageslichtoptimierung<br />

vorgenommen. Demzufolge wurden geschlossene<br />

Büroräume an die Nordost-Fassaden gelegt, die offenen<br />

und flexibel nutzbaren Büroflächen dagegen<br />

nach Süden und Westen orientiert. Die lichtoffene<br />

Holzverkleidung an den Fassaden bietet natürlichen<br />

Sonnen- und Blendschutz für die Arbeitsplätze und<br />

trägt auch dazu bei, dass sich die Außenwände nicht<br />

unnötig aufheizen. Mit diesen Lowtech-Maßnahmen<br />

konnte der Nettoenergieverbrauch des Powerhouse<br />

Telemark im Vergleich zu ähnlichen Neubauten um<br />

70 Prozent gesenkt werden.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

22<br />

Magazin<br />

Leben im Stall<br />

Wo früher Tiere vor der Grenzüberquerung eine Quarantäne durchlaufen mussten,<br />

wird heute gewohnt. An der belgisch-niederländischen Grenze gelegen, gestalteten<br />

B-architecten die früheren Stallanlagen um und schafften so Raum für ein gemeinschaftliches<br />

Wohnprojekt, das sich Qville nennt.<br />

Fotos: Lucid<br />

In 13 Häusern fügen sich 44 Wohnungen verschiedener<br />

Größen von 1- bis 4-Zimmer zu einer Wohngemeinschaft<br />

zusammen. Die parkenden Autos sind unter die<br />

Erde verbannt, die Oberfläche gehört den Fußgängern,<br />

Fahrradfahrern und spielenden Kindern. Bei diesem<br />

Projekt handelt es sich nicht nur um den Zusammenschluss<br />

von Wohnungen, denn vieles wird hier geteilt:<br />

ein kleiner Teich, eine überdachte Sommerküche, ein<br />

Indoor-Pool, ein Gemeinschaftsraum mit Arbeitsplätzen<br />

und auch gemeinsam nutzbare Autos stehen zur<br />

Verfügung. Das 1,7 ha große Areal ist auch für Touristen<br />

offen, die hier in einem der Gästezimmer unterkommen<br />

können. Ein Pub schafft die Verbindung zur<br />

Nachbarschaft, die so hierher eingeladen wird.


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23<br />

Magazin<br />

Den Charme der Anlage macht das Bestehende aus.<br />

Das Ensemble umfasst eingeschossige Zeilenbauten<br />

mit Backsteinmauerwerk und Satteldach. Nichts<br />

erinnert mehr an deren frühere Nutzung als Stall.<br />

Feinfühlig sind die Bestandsbauten auf Vordermann<br />

gebracht worden, die fehlenden Bestandteile behutsam<br />

wiederhergestellt und erkennbar gemacht durch<br />

die hölzernen Fassaden. Erstaunlich ist, wie eine derartige<br />

Stallanlage ein solch charmantes Bild für eine<br />

Wohngemeinschaft abgeben kann. Dass das Konzept<br />

fruchtet und die Bauten zum Wohnen adaptiert werden<br />

konnten, ist den Händen der B-architecten geschuldet.<br />

Noch hat das Konzept von Qville etwas experimentelles<br />

an sich. Glückt der Versuch, unterstützt er hoffentlich<br />

die Entwicklung weiterer derartiger Wohnprojekte.<br />

Groß denken<br />

bis ins Detail.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

24<br />

Magazin


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25<br />

Magazin<br />

In die Landschaft<br />

The Young Old House — das junge alte Haus: Ein sehr treffender Name für das alte<br />

Haus, das die spanischen Architekten Lys Villalba und Enrique Espinosa einer Revitalisierung<br />

und Erweiterung unterzogen haben. Das grundsätzliche Erscheinungsbild<br />

des rund 60 Kilometer von Madrid entfernten Bauwerks entspricht dabei weiterhin<br />

den Erwartungen an das ländliche Umfeld: Holzblockbau, Steinsockel und Satteldach<br />

auf der grünen Wiese vor einer landschaftlichen Kulisse.<br />

Fotos: José Hevia<br />

Um den Wohnbedürfnissen der sechsköpfigen Familie<br />

zu entsprechen, deren Leben sich nun zwischen<br />

Stadt und Land abspielen soll, wurde die ehemalige<br />

Sommerunterkunft an drei Stellen mit metallverkleideten<br />

Volumen erweitert. Eine neue Außenhülle und<br />

die hinzugefügten Volumina in Form von Metallboxen<br />

ermöglicht nun die ganzjährige Nutzung.<br />

An drei Stellen der Fassade schließen die auffallenden<br />

Erweiterungen am Bestandsgebäude an. Eine<br />

von ihnen erstreckt sich fast über die gesamte<br />

Länge der Südseite und erweitert den Wohnraum.<br />

Die ehemaligen vier kleinen Fenster sind durch ein<br />

großflächiges ersetzt. Sie lassen eine innige Beziehung<br />

zwischen Haus und Landschaft entstehen. Die<br />

quietschbunten Rahmen der Fenster und Türen mar-<br />

kieren das Neue. Noch schriller wird es im Innenraum,<br />

wo grelles Gelb und Blau die neu hinzugefügten Bereiche<br />

im Wohnraum kennzeichnen.<br />

Für das gemeinsame Familienleben war auch mehr<br />

Platz für die Schlafbereiche notwendig. Neben dem<br />

Schlafzimmer der Eltern im Bestandsbau gibt es nun<br />

auch einen für die vier Töchter. Er befindet sich in<br />

dem größten hinzugefügten Volumen an der Ostfassade.<br />

Der Höhenunterschied vom Bestandsbau in<br />

den hinzugekommenen Schlafraum wird geschickt<br />

mit einer Stufe überdeckt, die nun als Sitzbank funktioniert.<br />

Gedeckt ist der Raum mit derselben Deckenkonstruktion<br />

wie der Bestandsbau. Diese wird hier<br />

einfach verlängert und kaschiert so den Übergang<br />

von Alt und Neu.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

26<br />

Magazin<br />

Das letzte angedockte Volumen ist zwar das flächenmäßig<br />

kleinste, dennoch ist es nicht weniger wichtig.<br />

Es nimmt westseitig den Heizraum auf und macht das<br />

gesamte Wohnhaus somit zur kalten Jahreszeit erst<br />

bewohnbar. Und auch die bestehenden Fassadenflächen<br />

wurden dafür thermisch adaptiert: Die äußeren<br />

Holzbretter wurden entfernt, eine dämmende Schicht<br />

aufgebracht und die Bretter wieder montiert.<br />

Revitalisiert wurden auch nicht mehr benötigte Materialien<br />

des alten Hauses. Daraus entstanden nicht nur<br />

neue Möbel, der Esstisch besteht aus entfernten Deckenbalken,<br />

ein Teil des entfernten Steinsockels der<br />

Fassade fungiert nun als Austrittsstufe vom Wohnraum<br />

auf das freie Feld – so wurde vielen abgebrochenen<br />

Bestandteilen ein zweites Leben eingehaucht.<br />

Durch diese Interventionen ist das Haus von 113 m²<br />

auf eine Wohnfläche von 170 m² gewachsen. Natürlich<br />

hätte die Erweiterung auch das gesamte Bestandsgebäude<br />

umhüllen und noch mehr Platz schaffen<br />

können. Stattdessen wurde aber nur so viel Raum<br />

wie unbedingt benötigt hinzugefügt. Auch die charmante<br />

Konstellation aus alter Holzfassade mit Steinsockel<br />

und gewellter Aluminiumfassade kommt erst<br />

so richtig zur Geltung. Die Architekten Lys Villalba<br />

und Enrique Espinosa schafften mit ihrem kreativen<br />

und gleichzeitig pragmatischen Revitalisierungskonzept<br />

etwas, das man an diesem Ort nicht erwartet.<br />

Trotzdem scheint The Young Old House genau hierher<br />

zu gehören.<br />


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27<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

28<br />

Magazin<br />

Nachhaltiges<br />

& kreatives Bauen<br />

In Sachen Kreislaufwirtschaft ist ÖKOBETON ein echter Alleskönner. Richtig eingesetzt,<br />

schafft er damit einen wesentlichen Beitrag zum ökologischen Bauen.<br />

Aber auch gestalterisch hat er einiges zu bieten, denn von außen betrachtet sieht<br />

man optisch keinen Unterschied zu herkömmlichem Beton. Es besteht aber die<br />

Möglichkeit die Betonstruktur durch Sandstrahlen, Schleifen oder Stocken sichtbar<br />

zu machen, wenn dies aus Designgründen gewünscht wird.<br />

Mit der Produktlinie ÖKOBETON führt die<br />

Wopfinger Transportbeton Ges.m.b.H. als<br />

erstes Unternehmen in Ostösterreich Baurestmassen<br />

durch hochwertige Aufbereitung<br />

wieder der Betonproduktion zu und schließt<br />

somit den Kreislauf des Gesteins. Teure<br />

Deponieflächen, für kommende Generationen<br />

wiederum Altlasten, können damit fast<br />

gänzlich eingespart werden. Ebenso werden<br />

Sand- und Kiesressourcen geschützt,<br />

wodurch der Fußabdruck in der Kategorie<br />

„Land Use“ signifikant gesenkt wird.<br />

Um hochwertig rezyklierte Gesteinskörnung<br />

mit gleichbleibender Qualität herzustellen,<br />

sind moderne Aufbereitungstechnik<br />

und strikte Vorgaben im Prozesskreislauf<br />

einzuhalten. Den Kernprozess des von<br />

Wopfinger in Pionierarbeit entwickelten<br />

Nassaufbereitungsverfahrens stellt das<br />

Waschen und Sieben der zerkleinerten Baurestmassen<br />

nach vorheriger Entfernung unerwünschter<br />

Fremdstoffe dar.<br />

Rund 98% des Ausgangsmaterials können<br />

so dem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden.<br />

Dieses hochwertige Recyclingmaterial<br />

kann problemlos natürliche Sande und Kiese<br />

bei gleichbleibender Betonqualität ersetzen.<br />

Das so hergestellte Recyclingmaterial<br />

wird nach geltenden Regelwerken kontrolliert<br />

und fremdüberwacht.<br />

Unter Beachtung gewisser grundlegender<br />

Voraussetzungen können so hergestellte<br />

hochwertige Ökobetone, neben Anwendungen<br />

als Füllbeton oder Magerbeton,<br />

auch im konstruktiven Betonbau verwendet<br />

werden. Damit steht nun im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Transportbetonen ein<br />

ÖNORM geprüftes, gleichwertiges Transportbetonprodukt<br />

zur Verfügung, welches<br />

sowohl Ressourcen schont als auch Deponievolumen<br />

spart.<br />

Das Ziel von Wopfinger ist es, durch gezielte<br />

Forschung die Einsatzmöglichkeiten des<br />

ÖKOBETONS noch mehr zu erweitern sowie<br />

die Ressourcenschonung zu erhöhen. ÖKO-<br />

BETON ist beim Österreichischen Institut für<br />

Bauen und Ökologie mit dem IBO-Gütesiegel<br />

zertifiziert, im „baubook“ gelistet und darüber<br />

hinaus mehrfach als innovatives, nachhaltiges<br />

Produkt ausgezeichnet (z.B.: NÖ-Innovationspreis<br />

2020, ÖGUT Umweltpreis<br />

2019, Energy Globe Award 2019).<br />

Wopfinger Transportbeton Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)2253 6551-0<br />

office@wopfinger.com<br />

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29<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

30<br />

Magazin<br />

Eine Kaskade<br />

begrünter Dächer<br />

Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit vereinen – diese Nutzungsvielfalt hat sich<br />

das Projekt Sirius im Seeparkquartier von Aspern zum Ziel gesetzt. Nach einem<br />

Entwurf der norwegischen Architekten Helen & Hard entstand aus dieser Vorgabe<br />

ein sternförmig um einen Innenhof arrangiertes, dreiteiliges Gebäude-Ensemble.<br />

Fotos: Kurt Hörbst<br />

Errichtet in Stahlbetonbauweise, setzt das Projekt in<br />

vieler Hinsicht auf Nachhaltigkeit, von außen sichtbar<br />

durch den großzügigen Einsatz von Holz und<br />

Grün. Von den rund 10.000 m 2 Gesamtfassadenfläche<br />

sind rund 7.500 m 2 als hinterlüftete Holzfassade<br />

ausgeführt; die höhengestaffelten Dächer wurden<br />

extensiv begrünt und entfalten bei Sommerhitze<br />

eine temperaturausgleichende Wirkung.<br />

Die Gründächer ebenso wie sämtliche Dachgärten und<br />

Terrassen des Objekts – insgesamt mehr als 4.100 m 2<br />

Fläche – haben einen Aufbau als Umkehrdach. Die<br />

Dämmschicht bildet hochdruckfestes Austrotherm<br />

XPS® TOP 30. Es trägt die intensive Begrünung der<br />

Dachgärten und auf den begehbaren Terrassenflächen<br />

den Belag mit Betonplatten im Splittbett. Das<br />

Umkehrdach ist eine sichere und nachhaltige Form<br />

des Bauens, denn hier liegt die Dämmung nicht unter<br />

der Abdichtung, sondern darüber – positiv sowohl für<br />

die Langlebigkeit des Dachs als auch in Hinblick auf<br />

die spätere Abfallbilanz, denn damit wird die sortenreine<br />

Trennung der Materialien einfach.


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31<br />

Magazin<br />

Um gemeinsam die grüne Dachkaskade zu bilden,<br />

sind die drei Baukörper in ihrer Gebäudehöhe gestaffelt,<br />

wobei sich die Hochpunkte jeweils zu einem<br />

öffentlichen Platz orientieren. An diesen markanten<br />

Stellen der Gebäude befinden sich die Zugänge<br />

der einzelnen Bauteile. Optisch verstärkt werden<br />

sie durch ein ebenfalls gestaffeltes, vollverglastes<br />

Atrium, den „Magic Cave“. Einer davon beherbergt<br />

den Concierge-Bereich und die Lounge des „Vienna<br />

Academic Guesthouse“, die beiden anderen werden<br />

künstlerisch bespielt.<br />

Das Gästehaus der Universität Wien und der TU<br />

Wien bietet rund 140 Serviced Apartments. Dazu<br />

bietet Sirius 113 frei finanzierte Eigentumswohnungen,<br />

einen Mehrzweck-Turnsaal und eine Volkshochschule.<br />

Ergänzt wird das kurz- und langfristige<br />

Wohnangebot mit 2.200 m 2 Bürofläche sowie Geschäften<br />

und Gastronomie.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

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32<br />

Bau & Recht<br />

Bauverbotsklage,<br />

was nun?<br />

Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein baubehördlich bewilligtes Bauvorhaben realisieren<br />

und Ihr Nachbar konfrontiert Sie mit einer Bauverbotsklage – allenfalls<br />

in Verbindung mit einem Antrag auf Erlassung einer einstweiligen Vorkehrung<br />

– gestützt auf die Behauptung, Ihr Bauvorhaben würde seinen Gebäudebestand<br />

oder seine Liegenschaft gefährden. Ein unvorstellbares Szenario? – Mitnichten,<br />

die §§ 340 ff ABGB machen dies möglich.<br />

Text: Mag. Theresa Stachowitz und Mag. Matthias Nödl<br />

Man kann als bekannt voraussetzen, dass<br />

es für die Realisierung eines Bauvorhabens<br />

behördlicher Bewilligungen, insbesondere<br />

einer Baubewilligung, bedarf. Hat man<br />

eine solche rechtskräftige Bewilligung nach<br />

einem manchmal (z.B. aufgrund von nachbarlichen<br />

Einwendungen) mühseligen Behördenverfahren<br />

endlich in der Hand, kann<br />

man grundsätzlich davon ausgehen, dass<br />

man das Bauvorhaben auch bewilligungsgemäß<br />

realisieren darf.<br />

Doch Achtung! – Ein Nachbar könnte ungeachtet<br />

der erfolgreich abgewickelten<br />

Behördenverfahren auch mit einer Klage<br />

vor einem Zivilgericht dem Bauvorhaben<br />

noch den Garaus machen oder es zumindest<br />

verzögern. Denn die §§ 340 ff ABGB<br />

ermöglichen dem Nachbarn unter bestimmten<br />

Voraussetzungen die Erhebung einer<br />

Bauverbotsklage, die auch mit einem Antrag<br />

auf Erlassung einer einstweiligen Vorkehrung<br />

(z.B. eines Baustopps) verbunden<br />

werden kann.<br />

Bei einer Bauverbotsklage handelt es sich<br />

um eine Sonderform der Besitzstörungsklage,<br />

die den Zweck hat, eine Gefährdung<br />

des Besitzes an einer Liegenschaft oder<br />

eines dinglichen Rechts an einer Liegenschaft<br />

durch Bauführung (oder Abbruch<br />

eines Bauwerks) abzuwehren. Sie ist binnen<br />

30 Tagen ab Kenntnis der Gefahr bei<br />

Gericht einzubringen und auf das gerichtliche<br />

Verbot der begonnenen Bauführung<br />

gerichtet. Über die Klage wird mittels Endbeschluss<br />

entschieden.<br />

Das Verfahren über eine Bauverbotsklage<br />

ist – wie im Falle einer Besitzstörungsklage<br />

– ein vereinfachtes Verfahren; das Gericht<br />

hat darüber von Gesetzes wegen „auf das<br />

schleunigste“ zu entscheiden. Vorrangiges<br />

Ziel einer solchen Klage ist es, den ungefährdeten<br />

Besitzstand des Klägers wiederherzustellen,<br />

folglich ist das Verfahren<br />

vorwiegend auf die Beurteilung der Frage<br />

beschränkt, ob die Bauführung den Besitzstand<br />

des Klägers gefährdet oder nicht.<br />

Ein solches vereinfachtes Verfahren hat für<br />

den beklagten Bauherrn den erheblichen<br />

Nachteil, dass der Kläger im Falle seines<br />

Obsiegens relativ rasch ein gerichtliches<br />

Bauverbot erwirken kann. Der beklagte<br />

Bauherr muss sich diesfalls vorerst an das<br />

gerichtliche Bauverbot halten und kann<br />

sein Recht, das Bauvorhaben fortzusetzen<br />

und zu realisieren, nur mittels gesonderter<br />

Klage durchsetzen, über die in einem ordentlichen<br />

Verfahren zu entscheiden ist.<br />

Dennoch können sich für einen durch Bauverbotsklage<br />

bedrohten Bauherrn abhängig<br />

von den Umständen des Einzelfalls<br />

Argumente ergeben, die er gegen eine<br />

Bauverbotsklage einwenden könnte. So<br />

setzt eine Besitzstörung generell eine eigenmächtige<br />

Störung voraus, die im Falle<br />

einer gesetzmäßigen bzw. dem Baukonsens<br />

entsprechenden Bauführung in aller Regel<br />

fehlt. Möglich wäre auch, die fehlende Wiederholungsgefahr<br />

der Störung einzuwenden,<br />

insbesondere wenn die inkriminierte<br />

Bauführung schon abgeschlossen ist.<br />

Auch der Einwand der schikanösen Rechtsausübung<br />

und damit der rechtsmissbräuchlichen<br />

Klagsführung wäre denkbar, insbesondere<br />

wenn die vom Kläger behauptete<br />

Gefährdung jeder Tatsachengrundlage entbehrt<br />

oder die vermeintliche Gefährdung<br />

schlicht „aufgebauscht“ wird. Hat der Bauherr<br />

dem Nachbarn etwa vor Baubeginn die<br />

Durchführung von Sicherungsmaßnahmen<br />

angeboten und der Nachbar diese grundlos<br />

abgelehnt, wäre auch argumentierbar, dass<br />

es dem Kläger am rechtlichen Interesse einer<br />

Bauverbotsklage fehlt.<br />

Im Zusammenhang mit einer Bauverbotsklage<br />

ist auch Art XXXVII EGZPO zu beachten,<br />

der eine Verknüpfung zwischen<br />

den zivilrechtlichen Bestimmungen über<br />

das Bauverbot und dem baubehördlichen<br />

Rechtsschutz herstellt. Demnach ist ein<br />

Nachbar zur Erhebung einer Bauverbotsklage<br />

gemäß § 340 ABGB nicht berechtigt,<br />

wenn er im baubehördlichen Verfahren<br />

trotz gehöriger und rechtzeitiger Ladung<br />

zur Bauverhandlung nicht erschienen ist<br />

und/oder keine Einwendungen gegen das<br />

Bauvorhaben erhoben hat. Diesfalls ist von<br />

einer Verschweigung des Rechts auf Erhebung<br />

einer Bauverbotsklage durch den<br />

Nachbarn auszugehen.


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Eine Sonderstellung nehmen in diesem<br />

Zusammenhang vereinfachte Baubewilligungsverfahren<br />

(z.B. gemäß § 70a BO<br />

für Wien) ein, die dem Bauherrn unter bestimmten<br />

Voraussetzungen die Möglichkeit<br />

zu einem raschen Baubeginn verschaffen<br />

und eine Verzögerung von Bauvorhaben<br />

durch nachbarliche Einwendungen verhindern<br />

sollen. Dem Bauherrn kommt damit<br />

das gesetzliche Recht zu, das behördlich<br />

nicht untersagte Bauvorhaben auch ohne<br />

Baubewilligung zu realisieren. Aus Art XXX-<br />

VII EGZPO lässt sich für solche vereinfachten<br />

Baubewilligungsverfahren durchaus<br />

das Argument gewinnen, dass dem Nachbarn<br />

mangels Parteistellung im vereinfachten<br />

Verfahren damit auch kein Recht zur<br />

Erhebung einer Bauverbotsklage zukommen<br />

soll.<br />

Mit der Bauverbotsklage kann auch ein Antrag<br />

auf Erlassung eines einstweiligen Bauverbots<br />

verbunden werden (§ 341 ABGB<br />

iVm § 456 ZPO). Ein einstweiliges Bauverbot<br />

setzt jedoch die Bescheinigung von<br />

Anspruch und Gefährdung voraus. Auch<br />

kann der Bauherr ein einstweiliges Bauverbot<br />

verhindern, indem er eine angemessene<br />

Sicherheitsleistung anbietet und gerichtlich<br />

hinterlegt. Ein einstweiliges Bauverbot<br />

bleibt jedoch aufrecht, wenn der Bauverbotskläger<br />

seinerseits eine Sicherstellung<br />

zur Abdeckung der Folgen des einstweiligen<br />

Bauverbots leistet. Die Angemessenheit<br />

der jeweiligen Sicherheitsleistung<br />

richtet sich nach dem Schaden, der aus<br />

der Gefahr der Bauführung und den Kosten<br />

seiner Beseitigung entstehen könnte bzw.<br />

nach dem durch das Bauverbot potenziell<br />

verursachten Schaden.<br />

Eine erfolgreiche Bauverbotsklage (samt<br />

Antrag auf Erlassung einer einstweiligen<br />

Vorkehrung) kann sohin eine empfindliche<br />

Verzögerung und Verteuerung einer<br />

Bauführung bewirken. Empfehlenswert ist<br />

es daher jedenfalls, vor Baubeginn eine<br />

(gerichtliche oder außergerichtliche) Beweissicherung<br />

des (Bau-)Zustandes der<br />

Nachbarliegenschaften vorzunehmen, um<br />

allfällige Vorschäden dokumentieren und<br />

in einem späteren Verfahren beweisen zu<br />

können, dass die Liegenschaft des Klägers<br />

durch die Bauführung nicht gefährdet wird.<br />

Auch die Vorabstimmung der Bauführung<br />

mit den Nachbarn (samt Setzung von akkordierten<br />

Sicherungsmaßnahmen) und<br />

die Vorabklärung möglicher Risiken der<br />

Bauführung für den nachbarlichen Bestand,<br />

jeweils vor Baubeginn, können sich als hilfreich<br />

erweisen.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

34<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Wohnen auf<br />

dem Wasser<br />

Floating Home / Amsterdam / i29<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Ewout Huibers<br />

Im Zuge eines urbanen Masterplans von Space&Matter<br />

verwandelt sich der Johan van Hasselt Kanal, ein<br />

stillgelegter Nebenkanal im Norden von Amsterdam,<br />

bereits seit 2008 in eine schwimmende Siedlung mit<br />

zirkulärem Ansatz. Als Teil eines dynamischen Stadtteils<br />

mit industrieller Vergangenheit entwickelte sich<br />

das Projekt über Jahre hinweg zu einem gemischten,<br />

sich selbst versorgenden Wohngebiet. Schoonschip<br />

setzt sich aus 30 Parzellen auf dem Wasser zusammen,<br />

die von über 100 Personen in 46 Einheiten nachhaltig<br />

bewohnt werden. Die einzelnen Häuser docken<br />

rund um vier, vom Kai ins Wasser ragende, T-förmige<br />

Stege an. Sie verbinden sich parallel zum Ufer in<br />

Form einer langen Brückenstruktur und fungieren<br />

als kommunikativer Außenraum und Treffpunkt der<br />

schwimmenden Kommune. Anstatt Vorgärten und<br />

Autoabstellplätzen parken rund um die Häuser die<br />

Boote der Bewohner.<br />

Die energieautarke Wohnsiedlung funktioniert als in<br />

sich geschlossenes Ökosystem inmitten seiner Umgebung.<br />

Nach dem Vorbild einer Kreislaufwirtschaft<br />

liegt das eigentliche Kraftwerk von Schoonschip unter<br />

den Stegen verborgen. Dort befinden sich sämtliche<br />

Leitungen und Installationen. Mittels Wärmepumpen<br />

wird das Wasser des Kanals zum Heizen genutzt.<br />

Die Stromversorgung des nachhaltigen Viertels garantieren<br />

Solarpaneele. Überschüssige Energie tauschen<br />

die einzelnen Häuser untereinander aus oder<br />

geben sie ans städtische Versorgungssystem weiter.<br />

Zudem achtet man auf eine Minimierung der Abfälle<br />

und schafft Platz für natürliche Artenvielfalt. u<br />

Stadt, Land, Meer – für<br />

das Floating Home wagte<br />

sich das Architekturbüro<br />

i29 aufs Wasser. Das<br />

Wohnhaus entstand als<br />

Teil Europas nachhaltigster,<br />

schwimmender Nachbarschaft<br />

Schoonschip im<br />

Kanal von Amsterdam.<br />

Als in sich geschlossenes<br />

Ökosystem fügen sich die<br />

insgesamt 46 Haushalte<br />

auf 30 Grundstücken<br />

in die niederländische<br />

Metropole ein und zeigen,<br />

wie energieeffizientes<br />

Wohnen in Zukunft aussehen<br />

könnte.


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35<br />

i29


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

36<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Frei nach dem Motto: „Jedem das Seine“, sorgen individuelle<br />

Entwürfe von unterschiedlichen Architekten<br />

für Abwechslung im Kanal. Für die einzelnen schwimmenden<br />

Häuser beauftragten die Bewohner verschiedene<br />

Planer. Diese erhielten für die Bebauung<br />

der Wasserparzelle ähnliche Vorgaben, um die Kompatibilität<br />

mit dem schwimmenden Fundament zu<br />

sichern, konnten sich aber in der Gestaltung frei entfalten.<br />

Passend zum umweltfreundlichen Konzept fiel<br />

die Materialwahl bei den meisten Projekten auf Holz.<br />

Das Ergebnis ist ein lebendiger Mix an Wohnbooten,<br />

die sich zu einer dynamischen Siedlung zusammenfügen.<br />

Sie folgen derselben Grundidee, heben sich<br />

mit individuellen Designs aber klar voneinander ab.<br />

Eines der Wohnhäuser ist das Floating Home. Das<br />

niederländische Büro i29 nutzte auf Wunsch der<br />

Bauherren die Grundstücksgrenzen voll aus. Es entwickelte<br />

für die Bewohner ein Wohnboot mit klarer<br />

Kubatur und maximaler Wohnfläche. Mit gezielt positionierten<br />

Einschnitten und einer extravaganten<br />

Dachform verleihen sie dem schlichten Baukörper<br />

seine Raffinesse. Die Öffnungen rücken die unkonventionelle<br />

Lage im Kanal in den Vordergrund.<br />

Sie bieten Ausblicke aufs Wasser und spannen geschützte<br />

Aufenthaltsräume im Freien auf. Von außen<br />

erscheint das schwimmende Häuschen ganz in<br />

Schwarz. Während die Fassaden komplett in schmale,<br />

vertikale Holzlatten gekleidet sind, führen dunkle<br />

Solarpaneele die einheitliche Hülle auf den Dachflächen<br />

fort und lassen das Hausboot mit seiner Farbgebung<br />

optisch mit dem dunklen Wasser des Kanals<br />

verschmelzen.


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37<br />

i29<br />

Großflächige Verglasungen<br />

sorgen im Inneren<br />

des schwimmenden<br />

Hauses für lichtdurchflutete<br />

Räume und schaffen<br />

zusammen mit Weiß, Grau<br />

und Holzakzenten ein<br />

warmes Wohnambiente.<br />

Die obere Begrenzung des Hauses wirkt auf den ersten<br />

Blick wie ein simples Satteldach. Sein besonderer<br />

Clou besteht darin, dass es leicht diagonal verschoben<br />

auf den Wänden aufliegt. Dadurch optimierten<br />

die Planer den Raum im Inneren und verliehen dem<br />

Volumen eine charakteristische Form. Im Gegensatz<br />

zu den Ansichten zieht sich im Haus helles Weiß<br />

durch alle Bereiche. Das Design sorgt für spannende<br />

Kontraste und fasst Innen und Außen gleichzeitig zu<br />

einem harmonischen Gesamtbild zusammen.<br />

Die Wohnbereiche des Floating Home verteilen sich<br />

über drei Geschosse. Ein Split-Level-Grundriss mit<br />

einem Atrium und einer offenen Treppe verwebt die<br />

einzelnen Bereiche miteinander und ergibt dynamische<br />

Blickbeziehungen. Beim Betreten des Hauses<br />

gelangt man direkt in das Zwischenniveau. Dieses ist<br />

galerieartig ausgeführt und beinhaltet einen zentralen<br />

Gemeinschaftsbereich und ein Schlafzimmer mit<br />

Bad en suite. Über ein paar Stufen kommt man auf<br />

dem Weg nach unten zuerst an einer großen Fensterfront<br />

vorbei, die sich zu einer überdachten Loggia hin<br />

öffnet und schließlich in das unterste der drei Stockwerke.<br />

Dort befinden sich mit direktem Blick auf die<br />

Wasseroberfläche ein Bad, zwei Zimmer und ein doppelgeschossiger<br />

Wohnraum.<br />

Den krönenden Abschluss bildet die obere Etage. Sie<br />

umfasst die Küche und einen Lounge-Essbereich.<br />

Durch großflächige Öffnungen in den Fassaden- und<br />

Dachflächen erscheint der Raum in Kombination mit<br />

den hellen Materialien und der großen eingebauten<br />

Küchenzeile aus Holz hell und freundlich. Außerdem<br />

ergeben sich Panoramablicke nach draußen aufs<br />

Wasser und die Umgebung. Sowohl an die Unterseite<br />

des Dachs als auch die Zwischendecke zum mittleren<br />

Level schmiegen sich die weiß gestrichenen Sichtbalken<br />

der Konstruktion und zeichnen die Kraftverläufe<br />

nach. Ein Ausschnitt an einer Gebäudeecke<br />

wird zu einer Dachterrasse, die das Raumprogramm<br />

des Familienheims komplettiert und Ausblicke auf<br />

den Hafen im Westen bietet.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

38<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Das Studio i29 ist bekannt für seine Entwürfe und die<br />

detaillierte Planung bis hin zum Innenausbau. Auch<br />

das Floating Home kreierten sie trotz knappen Budgets<br />

als smartes Wohnhaus mit selbstbewusstem<br />

Design. Es fügt sich stimmig in die Nachbarschaft ein<br />

und hebt sich doch klar von ihr ab. Mit Schoonschip<br />

macht sich die Architektur auf zu neuen, nachhaltigen<br />

Ufern. Das schwimmende Viertel demonstriert<br />

als Leuchtturmprojekt eindrucksvoll, wie energieeffizientes<br />

Wohnen mit möglichst geringem ökologischen<br />

Fußabdruck auf dem Wasser funktioniert. Steigen<br />

die Pegel der Weltmeere weiter oder möchte man<br />

einfach einen Tapetenwechsel, bleibt einem dann nur<br />

noch eines: Leinen los!<br />

•<br />

Grünflächen oder einen<br />

Garten gibt es auf dem<br />

Wassergrundstück nicht.<br />

Dafür spannt ein Einschnitt<br />

im Dach einen geschützten<br />

Außenraum auf, der mit<br />

Blick auf den Kanal und die<br />

Umgebung lockt.


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39<br />

i29<br />

Ebene 1 Ebene 2<br />

Ebene 3<br />

Floating Home<br />

Amsterdam, Niederlande<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Team:<br />

Statik:<br />

Interior:<br />

Nachhaltigkeit:<br />

Privat<br />

i29<br />

Chris Collaris, Jaspar Jansen, Jeroen Dellensen<br />

Bartels en Vedder<br />

Simon Sintenie<br />

Metabolic<br />

Grundstücksfläche: 180 m 2<br />

Bebaute Fläche: 120 m 2<br />

Nutzfläche: 160 m 2<br />

Planungsbeginn: 07/2019<br />

Bauzeit:<br />

8 Monate<br />

Fertigstellung: 01/<strong>2021</strong><br />

www. i29.nl<br />

„In einer Welt, die immer digitaler wird, gestalten wir<br />

physische Erfahrungen um uns herum; klar, effektiv,<br />

überraschend. Wir liefern Arbeit, die sich durch<br />

ihre Einfachheit auszeichnet. Wir innovieren durch<br />

Design und entwerfen Projekte, die eine bessere Zukunft<br />

inspirieren. Wir verändern uns ständig, um relevante<br />

Architektur zu schaffen, vorauszuschauen und<br />

zukunftssicher zu arbeiten.“<br />

i29


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

40<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Neues Gesicht<br />

für den Busverkehr<br />

Busstation Vilkaviškis / Litauen/ Architekt Gintaras Balčytis<br />

Text: Alexandra Ullmann Fotos: Norbert Tukaj


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41<br />

Gintaras Balčytis<br />

Das Umtriebige eines<br />

Verkehrspunktes wird in<br />

der Busstation Vilkaviškis<br />

in Litauen als Potenzial<br />

genutzt, um urbanen<br />

Mehrwert zu schaffen.<br />

Die Funktion als Bushaltestelle<br />

ist dabei nur<br />

eine Facette. Architekt<br />

Gintaras Balčytis verlieh<br />

der Busstation mit ihrem<br />

ungewöhnlichen Erscheinungsbild<br />

gleich mehrere<br />

wegweisende Gesichter,<br />

die allesamt unter der<br />

durchlöcherten Betonplatte<br />

Zusammenschluss<br />

finden.<br />

Die durchlöcherte Betonplatte ist der obere Abschluss<br />

einer Busstation in der litauischen Kleinstadt<br />

Vilkaviškis. Das Besondere: Die Platte überdeckt einen<br />

Ort, der mehr ist als nur der Ankunfts- und Abfahrtsort<br />

von Bussen. Der litauische Architekt Gintaras<br />

Balčytis verleiht dem Verkehrspunkt vielfältige<br />

neue Gesichter.<br />

In der Kleinstadt selbst wohnen etwa 13.000 Menschen.<br />

Berechnet man das Einzugsgebiet mit ein,<br />

verdreifacht sich diese Zahl. Da die umliegenden<br />

kleinen Ortschaften nur wenig Infrastruktur bieten,<br />

finden sich die Dinge des täglichen Bedarfs, Schulen<br />

und Arbeitsstätten in Vilkaviškis, das als Dreh- und<br />

Angelpunkt für den Umkreis fungiert. Ein Netz an<br />

regionalen Busverbindungen stellt die Verbindung<br />

zwischen Land und Stadt sicher und deren Haltestellen<br />

sind für Tausende die Tore zur Versorgung, zur<br />

Arbeit und zur Bildung. Im Zentrum dieses öffentlichen<br />

Verkehrsnetzes liegt die von Architekt Gintaras<br />

Balčytis entworfene Busstation, die unter ihrem markanten<br />

Flachdach zeigt, welche Potenziale in einem<br />

solchen Verkehrspunkt stecken.<br />

Zahlreiche Menschen der umliegenden Gemeinden<br />

nutzen diesen zentrumsnahen Knotenpunkt mit seinen<br />

acht Busterminals, die sich auf der straßenabgewandten<br />

Kante des spitz zulaufenden Grundstücks<br />

befinden. Die Busparkplätze schmiegen sich in gewohnter<br />

Manier aneinander und Passagiere erreichen<br />

sie über einen breiten gepflasterten Weg entlang der<br />

Fassade. Das prägnante Sichtbeton-Dach bildet für<br />

die Wegverbindung und die Warteplätze ein Vordach,<br />

indem es gestützt durch filigrane Stahlsäulen beinahe<br />

neun Meter über die Fassade herausragt. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

42<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Das Stationsgebäude selbst ist eingeschossig und<br />

seine Außenhülle komplett mit weißen Aluminiumpaneelen<br />

verkleidet. Sie schützen die tragende Betonstruktur<br />

vor Nässe und verleihen dem Bau ein<br />

kompaktes Erscheinungsbild. An nur zwei Stellen<br />

wird dieses durch große Glasflächen aufgebrochen.<br />

Sie markieren die beiden Hauptseiten mit ihren Zugängen<br />

ins Gebäudeinnere.<br />

Auf der einen Hauptseite wirkt das Gebäude durch<br />

die Busterminals wie ein Verkehrsbau. Ein vollkommen<br />

anderes Bild zeichnet sich auf der anderen<br />

Hauptseite ab. Die 43 mm dicke Betondecke ragt an<br />

dieser Stelle noch weiter hervor und lässt einen überdachten<br />

Platz entstehen. Sie ruht auf den schlanken<br />

weiß lackierten Stahlsäulen, die sich hier ebenso wie<br />

auf der Terminalseite wiederfinden.


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43<br />

Gintaras Balčytis<br />

Einen wesentlichen Anteil am Charme und der Atmosphäre<br />

dieser Architektur hat die Integration der<br />

am Grundstück vorgefundenen Bäume – für den<br />

Architekten eine elementare Komponente seines<br />

Entwurfs. Realisiert wurde dieses Vorhaben durch<br />

charakteristische Durchlöcherungen in Kreisform,<br />

durch die sich die mächtigen Kronen der Bäume<br />

hindurch zu winden scheinen. Der Außenraum unter<br />

der um 6,58 m erhöhten Betondecke geht schließlich<br />

in einen Park über, der sich bis zur äußersten<br />

Spitze des Grundstücks zieht. Das Café, das als<br />

gläserner Pavillon auf dem Platz steht, ist ebenfalls<br />

ein signifikanter Bestandteil des hier entstandenen<br />

öffentlichen Raumes. Als Treffpunkt und Veranstaltungsort<br />

belebt es die eigentliche Busstation und<br />

bringt mit sich, dass nicht nur Buspassagiere, sondern<br />

auch Einheimische vom Ort angezogen werden.<br />

Auch der öffentlich zugängliche Kräutergarten<br />

bei der größten Kreisöffnung in der Decke vermag<br />

das zu unterstützen.<br />

Die Busstation trachtet danach ein öffentlicher<br />

Raum für alle zu sein. Durch die runden Formen<br />

und hellen Oberflächen in Zusammenspiel mit den<br />

Bäumen und den Grünflächen entsteht ein Ort, der<br />

dieses Vorhaben bestärkt und ermöglicht. u<br />

Filigrane Stahlsäulen tragen<br />

die um sechs Meter erhöhte<br />

Betonplatte. Unter ihr<br />

entsteht ein überdachter<br />

öffentlicher Raum, der in eine<br />

grüne Parkanlage ausläuft.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

44<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Die beiden Gesichter, die das Stationsgebäude an<br />

seinen beiden Hauptseiten – als Busterminal und als<br />

öffentlicher Raum – annimmt, könnten unterschiedlicher<br />

in ihrem Wesen nicht sein. Das verbindende<br />

Element zwischen beiden ist das Stationsgebäude<br />

selbst, das sowohl von der einen als auch von der anderen<br />

Seite aus zugänglich ist. Die beiden anderen<br />

Fassadenseiten präsentieren sich hingegen vollends<br />

geschlossen - keinerlei Fensteröffnungen oder Zugangsmöglichkeiten<br />

ins Innere sind hier vorhanden.<br />

Diese Gestaltungsentscheidung führt dazu, dass die<br />

Verbindung zwischen den Busterminals und dem<br />

Platz gestärkt wird. Im Gebäude selbst entsteht so<br />

eine zentrale Mitte, zu der alle im Raum enthaltenen<br />

Geschäfte und Gewerbeflächen hin orientiert sind.<br />

Ebenfalls Teil des Raumkonzepts ist ein witterungsgeschützter<br />

Wartebereich und die notwendigen Servicebereiche<br />

für den Busverkehr.<br />

Die Busstation in Vilkaviškis ist somit nicht nur Verkehrsknoten<br />

und Arbeitsplatz für die Busbediensteten<br />

sowie die Beschäftigten in den Läden, sondern<br />

auch Teil der Nahversorgungskette. Die lokale Wirtschaft<br />

soll so gefördert und die Kleinstadt gestärkt<br />

werden. Nicht zu unterschätzen ist auch die touristische<br />

Wirkung des Baus. Innerhalb Litauens ist er seit<br />

seiner Eröffnung im Jahr 2020 eine kleine Sehenswürdigkeit<br />

geworden. Aus dem ganzen Land reisen<br />

Menschen an, um seine Architektur zu bewundern.<br />

Die Busstation von Vilkaviškis hinterfragt nicht nur<br />

das herkömmliche Wesen von Verkehrshaltestellen.<br />

Sie verleiht einem Funktionalbau Charakter und<br />

sorgt dafür, dass Menschen sich damit identifizieren<br />

können. Über kurz oder lang profitiert die gesamte<br />

Stadt davon: Sie bekommt mit der Busstation ein<br />

neues Aushängeschild und ihre Bewohnerinnen und<br />

Bewohner einen gemeinschaftlichen Raum. •


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45<br />

Gintaras Balčytis<br />

Busstation Vilkaviškis<br />

Vilkaviškis, Litauen<br />

Bauherr:<br />

Architekt:<br />

Statik:<br />

Transportunternehmen „Kautra“ und Gemeinde Vilkaviškis<br />

Gintaras Balčytis/ Balčytis Studija<br />

UAB Ekointera<br />

Grundstücksfläche: 11.297 m²<br />

Bebaute Fläche: 3.300 m²<br />

Nutzfläche: 2.146 m²<br />

Planungsbeginn: 2017<br />

Bauzeit:<br />

1 Jahr<br />

Fertigstellung: 2020<br />

www.balcytis.com<br />

„The most important role is played by the<br />

space created by architecture and its relation<br />

to the environment. This is the essence<br />

of the architecture. In this project the relationship<br />

of architecture to the existing park<br />

with old trees made this design much more<br />

than a bus station – it is a landscape, event<br />

space and even a tourist destination.“<br />

Gintaras Balčytis<br />

© Tomas Petreikis


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

46<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Wie gedruckt<br />

TECLA / Massa Lobarda, Italien / Mario Cucinella Architects, WASP<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Iago Corazza<br />

200 Stunden, 7.000 Maschinencodes, 350 Schichten,<br />

150 Kilometer Drucksubstanz, 60 Kubikmeter Naturmaterial<br />

und gerade einmal 6.000 Watt – das ist TECLA,<br />

ein kleines Häuschen, das derzeit in der Baubranche<br />

für Aufsehen sorgt. In Kooperation mit WASP entwickelten<br />

Mario Cucinella Architects mit dem Projekt den<br />

ersten gedruckten Bau aus Erde. Der klimafreundliche<br />

Prototyp ist nachhaltig und basiert auf einer dualen<br />

Entwurfsstrategie, die Tradition und Moderne miteinander<br />

verbindet.


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47<br />

Mario Cucinella Architects, WASP<br />

Sein Name beschreibt das kompakte Haus, das an<br />

eine Kombination aus Höhle und Iglu erinnert, kurz<br />

und knapp: Technology & Clay, TECLA. Technologie,<br />

Erde und jede Menge Forschung – das sind die Dinge,<br />

die sich hinter der Idee des emissionsfreien Erdhauses<br />

verbergen. Die Planer steckten unter der Leitung<br />

des italienischen Architekten Mario Cucinella<br />

und Massimo Moretti, dem Gründer der auf 3D-Druck<br />

spezialisierten Firma WASP, all ihr Know-how in das<br />

Projekt. TECLA soll die Antworten auf globale Probleme<br />

liefern und laut dem innovativen Duo selbst<br />

„den Beginn einer neuen Ära darstellen“.<br />

Als Inspiration für die nachhaltige Behausung dienten<br />

sowohl traditionelle Konstruktionen als auch moderne,<br />

technologiebasierte Produktionsmethoden.<br />

Das Ergebnis ist ein spannender Mix aus Hightech<br />

und natürlichen Ressourcen. Durch die Verwendung<br />

von Erde bietet die Konstruktion eine klimafreundliche<br />

Alternative, die auch in ländlichen Gebieten einfach<br />

herzustellen ist und ganz ohne den aufwändigen<br />

Transport von Baustoffen auskommt. Neben dem<br />

Naturmaterial besteht das Druckgut aus Wasser, bindendem<br />

Kalk und Reisspelzen. Mit Reisspelzen sind<br />

auch die Hohlräume zwischen den Bahnen aus dem<br />

3D-Drucker gedämmt.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

48<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Durch den Schichtaufbau<br />

erhalten die Wände eine<br />

spannende Struktur. Ein<br />

kleines Bäumchen sorgt<br />

inmitten der ganz in<br />

Naturtönen gehaltenen<br />

Innenräume für einen<br />

grünen Farbtupfer.


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49<br />

Mario Cucinella Architects, WASP<br />

TECLA fungiert als zirkuläres Modell, das digitales<br />

Design und traditionelle Bautechnik kombiniert. Die<br />

verwendeten Materialien sind einer der Faktoren, die<br />

das Erdhäuschen so nachhaltig machen. Durch die<br />

Verwendung lokaler Rohstoffe, die je nach Bauplatz<br />

im Umfeld gewonnen werden können, ist es möglich,<br />

die Emissionen zu senken und Wohnraum mit minimalem<br />

CO 2 -Ausstoß zu schaffen. Positiv wirkt sich<br />

aber nicht nur der verkürzte Transportweg, sondern<br />

auch der natürliche Ursprung des Baumaterials aus.<br />

So spart man sämtliche Verpackungsstoffe ein und<br />

reduziert Abfall.<br />

Die kuppelförmigen Mini-Häuser entstanden in Massa<br />

Lobarda, einer italienischen Gemeinde in der Emilia-Romagna,<br />

in unmittelbarer Nähe des Firmengeländes<br />

der 3D-Druckexperten. Im Zuge der ausgiebigen<br />

Forschungsarbeit beschäftigten sich die Planer mit<br />

Mapei, einem Spezialisten für Baumaterialien, ausgiebig<br />

mit dem geografischen Kontext und stimmten die<br />

organische Form und die genaue Zusammensetzung<br />

des Hauses darauf ab. Die Erdmischung für den Druck<br />

ist perfekt an die klimatischen Bedingungen angepasst.<br />

Außerdem wurden mittels parametrischer Planung<br />

die thermische Masse, Dämmung und Belüftung<br />

der Behausungen optimiert. Je nach Standort lässt<br />

sich TECLA an unterschiedliche Klimazonen adaptieren<br />

und überall auf der Welt aufbauen.<br />

Das prototypische Projekt setzt sich aus zwei kuppelartigen<br />

Baukörpern zusammen, die im Inneren zu<br />

einer Wohneinheit verwachsen. 350 Schichten mit<br />

einer Stärke von 12 Millimetern bauen sich entlang<br />

der gekrümmten Wände und Decken übereinander<br />

auf und schließen oben mit einem kreisrunden Dachfenster<br />

ab. Dieses bildet neben dem Eingang die einzige<br />

Öffnung und lässt reichlich Tageslicht von oben<br />

in die Räume fallen. Die gedruckten Mauern überzieht<br />

an der Außenseite eine lebendige Struktur aus<br />

vertikalen Rillen. Sie werfen je nach Tageszeit und<br />

Lichteinfall unterschiedliche Schatten auf die Ansichten<br />

und verleihen dem natürlichen Erdbau sein<br />

charakteristisches Aussehen.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

50<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Neben der Küchenzeile<br />

gibt es im Anschluss an<br />

den Schlafbereich sogar<br />

eine kompakte Nasszelle.<br />

Ihre Wände sind ebenfalls<br />

aus Erde gedruckt und<br />

führen das organische<br />

Design harmonisch fort.<br />

Die Innenwände sind geprägt von den feinen Erdlayern<br />

und den sanften Farbtönen des Naturmaterials.<br />

Mit einer Wohnfläche von 60 Quadratmetern und einer<br />

Höhe von rund 4 Metern bietet die Behausung<br />

Platz für alle essentiellen Funktionen. Der Grundriss<br />

ähnelt einer liegenden Acht, die TECLA in zwei Zonen<br />

einteilt. Während eines der beiden Schichtvolumen<br />

zum Schlafen dient und über ein Badezimmer<br />

verfügt, ist im anderen der Wohnbereich untergebracht.<br />

In letzterem streckt sich zentral unter dem<br />

Oberlicht ein zartes Bäumchen der Kuppelöffnung<br />

entgegen. Rund um das Gewächs legt sich ein Tisch,<br />

der zum Essen und Zusammenkommen einlädt. Die<br />

Einbauten – wie zum Beispiel die kompakte Küchenzeile<br />

– sowie einige Möbel bestehen ebenfalls aus<br />

Druckmaterial und sind in die Erdkonstruktion integriert.<br />

Sie schmiegen sich an die geschwungenen<br />

Mauern und folgen dem Cradle-to-Cradle-Prinzip.<br />

Bei zukünftigen Anpassungen oder Nutzungsänderungen<br />

können sie einfach rückgebaut bzw. recycelt<br />

und umgenutzt werden.<br />

Die Technologie hinter dem gedruckten Häuschen<br />

nennt sich Crane WASP. Dabei handelt es sich um<br />

3D-Drucker, die modular und zeitgleich auf mehreren<br />

Ebenen drucken. Für die Umsetzung von TECLA kamen<br />

zwei aufeinander abgestimmte Druckarme zum<br />

Einsatz, die dank smarter Softwareprogrammierung<br />

synchronisiert zusammenarbeiten. Sie produzieren<br />

jeweils in einem Bereich von 50 Quadratmetern und<br />

realisierten die Erdkokons innerhalb von wenigen Tagen.<br />

Besonders bemerkenswert ist auch die enorme<br />

Energieeinsparung der Konstruktion: Für den Bau<br />

des Häuschens benötigten die Roboterarme lediglich<br />

6.000 Watt.<br />

Das Projekt öffnet mit seinem dualen Ansatz neue<br />

Türen für die Architektur der Zukunft. Weltweit ist<br />

der Bausektor derzeit für fast 30% der CO 2 -Emissionen<br />

verantwortlich. Mit seinen klimafreundlichen und<br />

ressourcenschonenden Qualitäten bietet TECLA eine<br />

nachhaltige Alternative zu konventionellen Bauten.<br />

Mario Cucinella Architects, WASP und ihre Partner<br />

überzeugen mit der Kombination des Lowtech-Materials<br />

und innovativer 3D-Druck-Technologie. Sie<br />

bieten eine mögliche Antwort auf Wohnungsbedarf<br />

in Folge von Migration oder Naturkatastrophen und<br />

zeigen, dass Wohnhäuser aus dem Drucker kein filmreifer<br />

Science-Fiction-Einfall mehr sind.<br />


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

51<br />

Mario Cucinella Architects, WASP<br />

Sistema di Schermatura<br />

Shading System<br />

Oblò apribili<br />

Opeanble Skylights<br />

Sistema di drenaggio acqua<br />

Water Drainage System<br />

Auto-ombreggiamento<br />

Self Shading<br />

Guscio altamente Performante<br />

Performative Envelope<br />

Ventilazione intercapedine<br />

Infill Ventilation<br />

TECLA<br />

Massa Lobarda, Italien<br />

Architektur & Einrichtung: Mario Cucinella Architects<br />

Team:<br />

Mario Cucinella (Gründer), Irene Giglio (Projektleitung),<br />

Augusto Barichello<br />

Nachhaltigkeitsforschung: SOS – School of Sustainability Bologna<br />

Team:<br />

Lorenzo Porcelli, Stefano Rosso, Lori Zillante<br />

3D-Druck-Technologie: WASP<br />

Team:<br />

Massimo Moretti (Gründer), Alberto Chiusoli,<br />

Francesco De Fabritiis, Lapo Naldoni, Massimo Visonà<br />

Statik:<br />

Milan Ingegneria<br />

Material:<br />

Mapei<br />

Landschafts<strong>architektur</strong>: Frassinago<br />

Lichtplanung:<br />

Lucifero’s<br />

Bebaute Fläche: 60 m 2<br />

Nutzfläche: 45 m 2<br />

Planungsbeginn: 2019<br />

Bauzeit:<br />

200 Stunden<br />

Fertigstellung: <strong>2021</strong><br />

www.mcarchitects.it<br />

www.3dwasp.com<br />

„Wir denken gerne, dass TECLA der Beginn<br />

einer neuen Ära ist. Es wäre wirklich außergewöhnlich,<br />

die Zukunft zu gestalten, indem<br />

man dieses uralte Material mit den Technologien,<br />

die uns heute zur Verfügung stehen,<br />

transformiert. Die Schönheit dieses Hauses<br />

ist das Ergebnis einer technischen und materiellen<br />

Leistung; es war nicht nur ein ästhetischer<br />

Ansatz. TECLA ist eine ehrliche<br />

Form, eine aufrichtige Form.“<br />

Mario Cucinella


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

52<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Architektonischer<br />

Katalysator<br />

Majara Residenz / Hormus, Iran / ZAV Architects<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Tahmineh Monzavi, Soroush Majidi, Peyman Barkhordari<br />

Was von oben betrachtet so aussieht, als hätte jemand<br />

Konfetti an die Küste der iranischen Insel Hormus gestreut,<br />

entpuppt sich bei näherer Betrachtung als bunte Ansammlung<br />

kleiner Ferienhäuschen. Die 200 farbenfrohen<br />

Kuppelbauten stammen vom Büro ZAV Architects. Sie<br />

realisierten das Ensemble mit Blick auf den Persischen Golf<br />

als zukunftsweisendes Projekt, das Touristen anziehen und<br />

gleichzeitig die lokale Bevölkerung auf sozialer, wirtschaftlicher<br />

und politischer Ebene stärken soll.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

53<br />

ZAV Architects<br />

Hormus ist fast kreisrund und befindet sich südlich<br />

des iranischen Festlandes im Persischen Golf. Die sogenannte<br />

„Straße von Hormus“ gilt als eine der wichtigsten<br />

Handelsstraßen der Erdölindustrie. Aufgrund<br />

ihrer strategischen Lage ist die Insel seit langer Zeit<br />

besiedelt und das, obwohl es auf ihr weder Süßwasser<br />

noch üppige Vegetation gibt. Heute hat das Eiland<br />

keine wesentliche wirtschaftliche Bedeutung<br />

mehr, sondern ist eher als illegaler Umschlagplatz für<br />

Zigaretten bekannt. Um das zu ändern entstand der<br />

Plan, Tourismus auf Hormus zu implementieren und<br />

den rund 6.500 Einwohnern damit eine neue Perspektive<br />

mit Zukunft zu geben.<br />

Lediglich 7% der felsigen Insel sind besiedelt. Sie<br />

wartet trotz ihres kargen Geländes mit einer sehenswerten<br />

Naturlandschaft auf. Nicht umsonst wird<br />

Hormus auch als „Regenbogeninsel“ bezeichnet. Die<br />

Sedimentgesteine und Felsen der Berge, Hügel und<br />

Strände erstrahlen vor der Kulisse des tiefblauen<br />

Ozeans in bunten Farbtönen von Gelb bis Rot und<br />

Blau. Sie bieten das perfekte Fotomotiv und verleihen<br />

Hormus seinen einzigartigen Charme. Das iranische<br />

Architekturbüro entwarf mit der Majara Residenz<br />

ein kleines Feriendorf, das zum neuen sozialen Treffpunkt<br />

auf der beeindruckenden Insel werden soll. Es<br />

wurde so konzipiert, dass es für die Bewohner eine<br />

legale Einnahmequelle darstellt und Hormus zur attraktiven<br />

Tourismusdestination macht. Ganz nebenbei<br />

werden auf diese Weise die lokalen Gemeinschaften<br />

gefestigt.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

54<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Große Bauprojekte entstehen in dem orientalischen<br />

Land oft beeinflusst von glorifizierten, historischen<br />

Bauten und inspiriert von westlichen Vorbildern.<br />

Das resultiert in monotonen Komplexen am Strand,<br />

die wie hin und her gerissen zwischen zwei Welten<br />

wirken. Bei der Planung der Ferienanlage ging das<br />

vierköpfige Architektenteam ganz bewusst andere<br />

Wege. Sie konzentrierten sich auf den Kontext und<br />

bezogen sowohl die Umgebung als auch die Menschen<br />

in den Entwurf mit ein. Dafür beschäftigten sie<br />

sich eingehend mit dem Bauplatz und der Frage, wie<br />

Architektur nachhaltige Veränderung in ihrem Umfeld<br />

bewirken kann.<br />

Das Ergebnis ist ein kleinteiliges Ensemble, das sich<br />

am Strand regelrecht in den Sand zu ducken scheint.<br />

Auf dem 10.000-Quadratmeter-Areal setzt es sich<br />

aus rund 200 Lehmkuppeln unterschiedlicher Größe<br />

und einer Höhe von bis zu 3,5 Metern zusammen. In<br />

kleinen Grüppchen organisiert, beinhalten sie 17 Ferienwohnungen<br />

mit Platz für über 80 Gäste, Gemeinschafts-<br />

und Restaurantbereiche, Cafés, Gebets- bzw.<br />

Versorgungsräume und eine Touristeninformation.<br />

Die einzelnen Agglomerationen sind abwechselnd in<br />

kräftiges Gelb, Rot, Blau und Grün getunkt. Mit ihrer<br />

Gestaltung passen die Kuppelbauten perfekt auf die<br />

farbenfrohe Insel. Auch in sämtlichen Innenräumen<br />

setzt sich der fröhliche Farbcode fort. Hier ziert er<br />

Wände, Böden und sogar Möbel und rundet Majara<br />

stimmig ab. Ein geschwungenes Wegesystem mit<br />

vielfältigen Außenflächen verbindet die kompakten<br />

Bauten miteinander und fungiert als Begegnungsort.<br />

Genutzt wird die Anlage sowohl von Touristen als<br />

auch von den Einheimischen selbst.<br />

Die einzelnen, unterschiedlich<br />

hohen<br />

Kuppelbauten schließen<br />

sich jeweils zu kleinen<br />

Einheiten zusammen, in<br />

denen die verschiedenen<br />

Funktionen der Ferienanlage<br />

untergebracht sind.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

55<br />

ZAV Architects<br />

Besonders ist nicht nur das Design der Anlage, sondern<br />

auch die Konstruktion der Kuppelhäuser. Sie<br />

beruht auf einer innovativen, von Nader Khalili entwickelten<br />

Technik namens SuperAdobe. Dabei handelt<br />

es sich um eine einfache Bauweise mit Stampflehm<br />

und Sand. Die Rohstoffe werden in kompakte Päckchen<br />

abgefüllt und ringförmig übereinandergestapelt.<br />

Zwischen die einzelnen Schichten kommt eine<br />

Bewährung aus Stacheldraht, die für Stabilität sorgt.<br />

Abschließend wird die Tragstruktur an der Außenund<br />

Innenseite verputzt. Die Naturmaterialien garantieren<br />

in Kombination mit dem dicken Wandaufbau<br />

eine natürliche Klimatisierung der Räume. Das minimiert<br />

den Energiebedarf der Ferienresidenz. Durch<br />

die Verwendung lokaler Ressourcen können zudem<br />

weitere Kosten eingespart und Emissionen sowie Abfälle<br />

reduziert werden.<br />

Mit der Anlage entstanden 50 neue Arbeitsstellen.<br />

Das neue Urlaubsparadies verschaffte den Einwohnern<br />

bereits vor seiner Eröffnung Arbeit. In Abstimmung<br />

mit den Bauherren steckten die Architekten<br />

den Großteil des Budgets in die Ausbildung von Arbeitskräften<br />

vor Ort, anstatt in teure Materialien. Sie<br />

zeigten ihnen, wie sich die in der Region bekannte<br />

Kuppelbauweise in kleinem Maßstab und mit regionalen<br />

Rohstoffen einfach realisieren lässt. Das erlernte<br />

Wissen diente aber nicht nur der konstruktiven<br />

Verwirklichung von Majara, es kann im Anschluss bei<br />

zukünftigen Projekten angewendet werden und ist<br />

dadurch sehr nachhaltig.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

56<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Sämtliche Innenräume<br />

werden ebenfalls von<br />

strahlenden Grün-, Gelb-,<br />

Rot- und Blautönen<br />

durchzogen. Sie fassen<br />

das abwechslungsreiche<br />

Raumprogramm stimmig<br />

zusammen.<br />

Die Majara Residenz ist weit mehr als nur ein Ferienkomplex<br />

– sie ist ein Stück Entwicklungsarbeit.<br />

Fernab von politischen und wirtschaftlichen Konflikten<br />

wird das multifunktionale Projekt zum neutralen<br />

Vermittler. Es bringt mit Staat, Investoren, lokaler Bevölkerung<br />

und Touristen verschiedene Interessensgruppen<br />

zusammen. Mit der modernen Interpretation<br />

der traditionellen Kuppelbauten und der Umsetzung<br />

mit lokalen Arbeitskräften und Materialien stärkten<br />

die Maßnahmen von ZAV Architects und den Auftraggebern<br />

zusätzlich das Bruttoinlandsprodukt des<br />

Landes. Die bunten Erdkuppeln demonstrieren, wie<br />

Architektur auf sozialer, kultureller und ökonomischer<br />

Ebene zum Katalysator werden und die Weichen<br />

für neue Wege in die Zukunft stellen kann. •


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

57<br />

ZAV Architects<br />

Majara Residenz<br />

Hormus, Iran<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Projektleitung:<br />

Designteam:<br />

Landschaft:<br />

Interior:<br />

Weitere:<br />

Statik:<br />

Ehsan Rasoulof, Ali Rezvani (Eigentümer)<br />

ZAV Architects<br />

Mohamadreza Ghodousi, Fatemeh Razaei,<br />

Golnaz Bahrami, Soroush Majidi<br />

Sheila Ehsaei,Sara Jafari, Payman Barkhordari,<br />

Mohsen Safshekan, Kaveh Rashidzadeh,<br />

Hossein Panjehpour<br />

Maryam Yousefi, Morteza Adib<br />

Sara Jafari, Taraneh Behboud, Sara Nikkar,<br />

Mohsen Dehghan<br />

Soroush Majidi, Payman Barkhordari, Sheila Ehsaei,<br />

Somayeh Saeidi, Fereshteh Assadzadeh,<br />

Arshia Hashemipour, Dorsa Tavakoli, Sara Fallahzadeh<br />

Behrang Baniadam, Rouhi Touski<br />

Grundstücksfläche: 10.000 m 2<br />

Bebaute Fläche: 4.000 m 2<br />

Nutzfläche: 3.600 m 2<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Bauzeit: 2017<br />

Fertigstellung: 2020<br />

www.zavarchitects.com<br />

„Wir streben danach, die Funktion unserer Praxis<br />

über die vordefinierten Grenzen der gebauten<br />

Umgebung hinaus neu zu definieren, um<br />

eine soziopolitische und ökonomisch-kulturelle<br />

Handlungsfähigkeit zu haben. In unserer Arbeit<br />

versuchen wir, architektonische Vorannahmen<br />

zu verschieben, um Raum für eine kritische Neubewertung<br />

von Vorzügen, Techniken und räumlichen<br />

Diagrammen zu schaffen.“<br />

ZAV Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

58<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Gott sei Dank!<br />

Kocanda / Kravsko, Tschechische Republik / ORA<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: BoysPlayNice<br />

Das Areal kann auf eine lange und bewegte<br />

Geschichte blicken. Im Mittelalter diente das<br />

Barock-Ensemble als Posthalterei auf dem<br />

Weg von Wien nach Prag. Zwischenzeitlich<br />

zog eine Keramikfabrik ein und heute will<br />

der neue Besitzer nach einsetzendem Verfall<br />

den ursprünglichen Gedanken des Herbergsbetriebs<br />

wieder aufleben lassen.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

59<br />

ORA<br />

Kocanda geht auf den deutschen Ausdruck Gott sei<br />

Dank zurück. Solange die Menschen sich erinnern<br />

können, wurde dieses schöne Fleckchen Erde in dem<br />

kleinen südmährischen Dorf Kravsko so genannt. Die<br />

Geschichte des zentralen Barockgebäudes reicht bis<br />

ins Mittelalter zurück. Damals diente es als Posthalterei<br />

auf der Verbindungsstrecke zwischen Prag und<br />

Wien. Obwohl in scheinbar seelenloser Idylle gelegen,<br />

hat das Areal also schon zahlreiche Reisende begrüßen<br />

dürfen.<br />

Der Postkutschenhof mitsamt mittelalterlichem Barocksaal<br />

wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

in eine namhafte Keramikfabrik umgewandelt<br />

und um einige Industriegebäude erweitert. In den<br />

neunziger Jahren wurde die Produktion allerdings<br />

eingestellt, das Objekt wechselte schließlich den Besitzer<br />

und der Verfall setzte ein. Gott sei Dank fand<br />

sich in Kravsko vor einigen Jahren ein mutiger Käufer,<br />

der beschloss, das Kleinod zu sanieren und das<br />

Objekt für gesellschaftliche Veranstaltungen und<br />

Agrartourismus zu nutzen. Der Komplex soll nach<br />

Abschluss aller Maßnahmen über mehrere Säle, eine<br />

stetig wachsende Anzahl an Betten sowie eine eigene<br />

Küche verfügen.<br />

Das Projekt scheint dem Team von ORA (original regional<br />

architecture) wie auf den Leib geschneidert.<br />

Mit Sitz in der tschechisch-mährischen Peripherie<br />

hat sich das junge Kreativteam auf das Bauen im regionalen<br />

Umfeld spezialisiert. “Wir reißen nicht unnötig<br />

ab. Wir arbeiten immer mit dem Kontext, suchen nach<br />

Wegen, das Neue mit dem Alten zu versöhnen, um<br />

die Erinnerungsfragmente eines Ortes zu erhalten”,<br />

beschreiben sie ihre Herangehensweise an Projekte<br />

wie dieses. Der erste Schritt der Wiederbelebung des<br />

geschichtsträchtigen Ortes: Der Umbau des Hauptgebäudes<br />

zu einem Gästehaus und die Renovierung<br />

des Barocksaals, der für gesellschaftliche Veranstaltungen<br />

und Hochzeiten genutzt werden soll. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

60<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Die Lage und der Ort scheinen dafür wie prädestiniert.<br />

Kein Wunder, dass man bereits im Mittelalter<br />

die Vorzüge des Areals als Rastpunkt erkannte: Der<br />

Komplex befindet sich auf den Hügeln unweit des<br />

Dorfes Kravsko bei Znojmo - einer bekannten Weinbaugegend.<br />

Das Kocanda-Gebäude sticht dominierend<br />

hervor und bietet weite Ausblicke auf die Umgebung.<br />

Bei der Ankunft öffnet sich der Blick über eine<br />

großzügige Parkanlage hin zu der würdevoll langgestreckten<br />

Hauptfassade, die sogleich die Zeiten<br />

offenbart, die das Gebäude bereits überdauert hat.<br />

Uralte, windschiefe Bäume schmiegen sich an die<br />

Ecken des Hauses, als wollten sie es beschützen, als<br />

wären sie eins. Und in den angelegten Beeten wächst<br />

üppiges Grün. Ein Platz, an dem man sich sofort zuhause<br />

fühlt.<br />

Auf den ersten Blick wird deutlich: Kocanda hat im<br />

Laufe der Zeit viele Veränderungen und Umgestaltungen<br />

erfahren. Gerade das macht den Ort so lebendig<br />

und verleiht ihm eine gewisse Würde - und<br />

vielleicht auch einen Hauch von Mysterium. Die Architekten<br />

zielten mit ihren Maßnahmen darauf ab,<br />

das Gebäude von Störungen zu befreien, um letztlich<br />

ein harmonisches Ganzes zu schaffen. Sie wollten die<br />

Kompaktheit des ursprünglichen Volumens und auch<br />

die ursprünglichen Öffnungen wiederherstellen. Zudem<br />

sollten die Repliken der ursprünglichen Fenster<br />

vervollständigt werden. Gleichzeitig wollten die Planer<br />

den Effekt einer übermäßig retuschierten Optik<br />

tunlichst vermeiden. Putzausbesserungen wurden<br />

daher nur lokal vorgenommen, was sich in wilden Flecken<br />

an der Fassade äußert. Diese Optik ist gewollt,<br />

sie soll die Geschichte dieses Ortes für den Besucher<br />

auf einen Blick greifbar machen.


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61<br />

ORA<br />

Nähert man sich nun im weiten Bogen auf dem gepflasterten<br />

Weg gehend dem ehemaligen Postkutschenhaus<br />

(früher wäre man natürlich stilecht mit<br />

einigen PS im gefederten Wagen vorgefahren), zieht<br />

einen die großzügig verglaste Öffnung des Rundbogens<br />

geradezu ins Innere. Hier wird man ein paar<br />

Stufen erhöht von einem gepflasterten Foyer empfangen,<br />

das auf der gegenüberliegenden Seite durch<br />

einen ebenso verglasten Rundbogen in Richtung<br />

Garten wieder verlassen werden kann. Dreht man<br />

sich noch einmal um, wird der Springbrunnen in der<br />

Rotunde vor dem Haus wie in ein Bild gerahmt perfekt<br />

in Szene gesetzt.<br />

Das Interieur der öffentlichen Räume und Zimmer ist<br />

bewusst spartanisch gehalten, wobei es ihnen nicht<br />

an Charme mangelt. Die ursprünglichen mittelalterlichen<br />

und industriellen Elemente wurden so weit<br />

möglich erhalten. Die Architekten setzten zudem<br />

auf den Einsatz authentischer Materialien – an einigen<br />

Stellen kommen sogar die Originalgemälde zum<br />

Vorschein. Türen oder die ornamentalen Holzböden<br />

wurden – wo möglich – im Original beibehalten. Wo<br />

es einer Erneuerung bedurfte, wurde für den Bodenbelag<br />

auf Basalt und Zementfliesen zurückgegriffen.<br />

“Es zeigt, wie solide alte Häuser gebaut sind und wie<br />

leicht sie sich für neue Funktionen adaptieren lassen.<br />

Es ist auch ein Beispiel dafür, wie man mit Brachflächen<br />

in der Peripherie umgehen kann”, bringen ORA<br />

die Besonderheit von Kocanda auf den Punkt. u<br />

Die Innenraumgestaltung<br />

der Zimmer wirkt schlicht<br />

und zurückhaltend. Der<br />

Fokus liegt auf den Materialien<br />

und Oberflächen<br />

sowie kleinen Details.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

62<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Ausgesuchte Vintage-Objekte<br />

unterstützen den individuellen<br />

Charakter des<br />

Anwesens und verleihen<br />

den Räumen einen ganz<br />

eigenen Charme.<br />

Die Rekonstruktion von Kocanda erfolgte mit viel<br />

Respekt vor der Geschichte des Ortes. So ist jeder<br />

Raum anders. Es gibt Mehrbett-Familiensuiten, Vierbett-,<br />

Dreibett- und Zweibettzimmer. Alte Möbel wie<br />

Tische, Schränke, Stühle, Waschtische oder historische<br />

gusseiserne Badewannen stammen von dort<br />

oder wurden nach akribischer Suche aus verschiedenen<br />

Teilen des Landes hierher geliefert. So wird<br />

überall spürbar, dass man sich in einem alten Haus<br />

befindet. Die weißen Wände sorgen für den nötigen<br />

Kontrast und verleihen den Räumen Ruhe. Sie dienen<br />

zugleich als Galerie für die Original-Gipsformen, die<br />

früher für die Herstellung von Keramik verwendet<br />

wurden. Diese Fundstücke und gewöhnlichen Gebrauchsgegenstände<br />

entwickeln so eine ganz eigene<br />

ästhetische Qualität, erinnern zugleich an die Geschichte<br />

der Gegend und geben dem Besucher einen<br />

Einblick, wie Keramikwaren entstehen.


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63<br />

ORA<br />

Erdgeschoss<br />

1. Stock<br />

0<br />

1 5 m<br />

0<br />

1 5 m<br />

© ORA <strong>2021</strong><br />

A <strong>2021</strong><br />

© ORA <strong>2021</strong><br />

Zu einem solchen Herrenhaus gehört natürlich auch<br />

ein entsprechend gestalteter Garten. Dieser ist in<br />

mehrere Abschnitte unterteilt. Vor der Kocanda befindet<br />

sich ein repräsentativer Park mit jahrhundertealten<br />

Douglasien. Die Landschaftsgestaltung sollte<br />

aber auch den spezifischen Charakter der einzelnen<br />

Orte des Areals widerspiegeln. Im neuesten Teil der<br />

ehemaligen Produktionsstätten befindet sich ein Restaurant,<br />

zu dem ein kleiner Nutzgarten gehört. Der<br />

ältere Teil der Fabrikanlage ist wiederum von einer<br />

informelleren, wilderen Gartengestaltung umgeben.<br />

Zum Landschaftsareal gehört auch ein kleiner See,<br />

der mit Regenwasser gespeist wird.<br />

Der gesamte Komplex der Kocanda besteht aus Gebäuden<br />

aus verschiedenen Zeitepochen, die unterschiedlichen<br />

Zwecken gedient haben. Für die Zukunft<br />

bleibt also noch viel Potenzial für weitere, behutsame<br />

Annäherungsversuche und mutige Zukunftsvisionen.<br />

Vom Postkutschenhaus zur Keramikfabrik und<br />

zurück zum Ursprungsgedanken der Beherbergung<br />

Reisender. Dass ein solcher Ort auf eine solche Weise<br />

für die Zukunft erhalten bleibt: Gott sei Dank! •<br />

Kocanda Kravsko<br />

Kravsko, Tschechische Republik<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Grundstücksfläche: 956 m 2<br />

Bebaute Fläche: 704 m 2<br />

Nutzfläche: 956 m 2<br />

Planungsbeginn: 2018<br />

Bauzeit:<br />

2 Jahre<br />

Fertigstellung: 2020<br />

www.o-r-a.cz<br />

ITVV spol. s.r.o.<br />

ORA<br />

Barbora Hora, Jan Hora, Jan Veisser<br />

“Ich bin überzeugt, dass jedes Haus, das nicht abgerissen<br />

und neu gebaut werden muss, im Prinzip ökologisch ist. Das<br />

Gebiet von Kocanda hat im Laufe der Geschichte mehrere<br />

Umnutzungen erfahren. Vor ein paar Jahren wurde das gesamte<br />

Areal dem langsamen Verfall preisgegeben, obwohl<br />

es sich um ein denkmalgeschütztes Kulturdenkmal handelt.<br />

Wir haben nur ein weiteres kurzes Kapitel im Leben eines<br />

Hauses geschrieben, das auch uns überdauern wird.“<br />

Jan Hora


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

64<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Back to<br />

the roots<br />

Shelters für das Hotel Bjornson / Jasná, Demänovská Dolina, Slowakei / Ark-shelter<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: BoysPlayNice<br />

Ark-shelter, das ist ein Werkstatt-Atelier, betrieben von<br />

Architekten und Handwerkern, welche gemeinsam die<br />

Grenzen ihres Hütten-Modulbau-Systems ausloten und<br />

neue Wohnformen kreieren. Für das Hotel Bjornson<br />

entstand so in der Niederen Tatra der Slowakei ein<br />

Hotelprojekt aus mehreren eigenständigen Hütten inmitten<br />

einer Waldlichtung. Für ein Urlaubserlebnis, das<br />

erdet. Fernab von Alltagsstress und Hamsterrad.


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65<br />

Ark-shelter<br />

Demänovská Dolina diente bereits in der Eiszeit als<br />

Siedlungsgebiet, später gingen die Schäfer mit ihren<br />

Herden in die Höhenlagen und heute ist das Tal ein<br />

beliebtes Touristenziel für Wanderer und Wintersportler<br />

aus aller Welt. Es befindet sich in der Niederen<br />

Tatra, einem Gebirgszug in den Karpaten der Slowakei.<br />

Der perfekte Ort für das Konzept des Hotels<br />

Bjornson: einer Apartmentsiedlung der anderen Art.<br />

Um die Geschichte hinter der Entstehung der sogenannten<br />

Shelters für das Hotel Bjornson zu verstehen,<br />

heißt es zuerst einmal, deren Erfinder näher<br />

kennen zu lernen. Alles begann vor fünf Jahren, als<br />

die zwei engagierten, belgischen Architekturstudenten<br />

Michiel De Backer und Martin Mikovčák darüber<br />

sinnierten, wie die Menschen heutzutage eigentlich<br />

ihr Leben leben. Alltagsstress, Hektik, höher, schneller,<br />

weiter – „viele von uns seien gefangen in einem<br />

Hamsterrad.“ Die naheliegende Lösung der beiden:<br />

die Rückbesinnung auf die Natur. Slow Down. Back<br />

to the roots.<br />

Somit war die Philosophie von Ark-shelter geboren<br />

und es dauerte nicht lange, bis die erste kompakte<br />

Hütte gebaut werden konnte: “Wir integrierten alle<br />

notwendigen Gegenstände, die wir zum Überleben<br />

brauchten, in das Herz der Natur und begannen<br />

ganz ohne Stromnetz mit Sonnenkollektoren, Batterien<br />

und Wasserrückgewinnungssystemen.” In<br />

weiterer Folge wurden die Hütten an verschiedenen<br />

Orten aufgestellt: auf offenen Feldern, in Wäldern,<br />

auf Skipisten, an Seen oder auf Gebäudedächern.<br />

Dies führte schließlich dazu, dass die Architekten<br />

ihre Sichtweise änderten. Heute verstehen sie ihre<br />

Hütten eher als Module, die beliebig aneinandergefügt<br />

werden und somit auch zu größeren Komplexen<br />

wachsen können.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

66<br />

Architektur für die Zukunft<br />

2019 wurden Ark-shelter von dem Team des Hotel<br />

Bjornson gebeten, eine Gruppe von Waldwohnungen<br />

für ein Grundstück im Herzen der Demänovská Dolina<br />

zu entwickeln. Der Investor hatte eine klare Vorstellung<br />

von einseitig orientierten Doppelkabinen, die<br />

in der Umgebung des bestehenden Hotelgebäudes<br />

platziert werden sollten. Die räumliche Designlösung<br />

lag für die Architekten demnach relativ schnell und<br />

einfach auf der Hand. Zugleich betonen die findigen<br />

Entwickler die Wichtigkeit des nachhaltigen Ansatzes<br />

hinter dem Projekt: “Wir halten das Konzept, die Module<br />

zwischen den Bäumen zu platzieren, für ökologisch.<br />

Nicht nur wegen des Baumschutzes, sondern<br />

auch aufgrund des minimalen Kontakts der Module<br />

mit dem Boden.” Anstelle von klassischen Fundamentplatten<br />

aus Beton setzten Ark-shelters auf eine<br />

auf Stützen aufgeständerte Bauweise. So wirken die<br />

vom Erdboden losgelösten Hütten beinahe schwebend.<br />

Die Landschaft umfließt die Satellitengebäude<br />

regelrecht und lässt den Besuchern viel Raum zum<br />

Atmen. Die begrünten Dächer wirken wie gegen den<br />

Himmel gehievte kleine Biotope, die den Anschein<br />

eines perfekten Miteinander von Mensch und Natur<br />

erwecken. Ganz im Sinne des Gebens und Nehmens.<br />

Der räumliche Entwurf der Shelter basiert zum einen<br />

auf den Vorstellungen des Bauherrn von der<br />

Gestaltung der Außenhülle – der einseitigen Ausrichtung<br />

und den gewünschten Blickachsen – und<br />

zum anderen auf den praktischen Anforderungen<br />

an die Wohnbereiche. Jede Einheit besteht aus zwei<br />

unabhängigen Modulen, die jeweils eine eigenständige<br />

Unterkunft umfassen. Diese wiederum beinhaltet<br />

ein Schlaf-Wohnzimmer, ein Kinderzimmer, einen<br />

Eingangsbereich und ein Bad. Jede dieser beiden<br />

separat funktionierenden Einheiten kann durch das<br />

Verschieben der Trennwand zwischen den Wohnräumen<br />

zu einer großen Einheit verbunden werden. Es<br />

entsteht ein geräumiger zentraler Raum, in dem sich<br />

beispielsweise zwei Familien treffen oder Freunde<br />

austauschen können.


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67<br />

Ark-shelter<br />

Es gibt zwei Wohnungstypen, die als gespiegelte<br />

und gegeneinander verschobene Module funktionieren.<br />

Durch kleine räumliche Eingriffe, wie z.B.<br />

ein größeres Bad oder das Hinzufügen eines zusätzlichen<br />

Balkons, lassen sich die Shelter ohne<br />

großen Aufwand individualisieren und aufwerten.<br />

Wie ein Fernrohr fassen die vollflächigen Glasfronten<br />

den Ausblick in die umgebende Natur in<br />

einen Rahmen und holen gleichzeitig viel Licht ins<br />

Innere der Räume. An den Längsseiten hingegen<br />

sind die Module geschlossen und bieten so einen<br />

geschützten Rückzugsort und die nötige Privatsphäre.<br />

Vom Bett aus können die Gäste den Blick<br />

über den Balkon direkt hinaus ins Grüne oder die<br />

verschneite Winterlandschaft schweifen lassen.<br />

Naturbelassene Holzoberflächen sorgen dabei für<br />

ein behagliches Wohngefühl.<br />

u<br />

Die Ark-shelter versprechen<br />

einen naturnahen<br />

Rückzugsort, ohne dass der<br />

Gast dabei auf Komfort und<br />

Anschluss an die Zivilisation<br />

verzichten muss.


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68<br />

Architektur für die Zukunft<br />

Seitlich von den Nachbargebäuden<br />

abgeschirmt,<br />

öffnet sich der Blick durch<br />

das große Panoramafenster<br />

hin zur Natur.<br />

Die Hütten sind mitten im Wald und gleichzeitig im<br />

Herzen des Skigebiets Jasná platziert – gerade so<br />

weit voneinander entfernt, dass man sich weder alleine<br />

noch bedrängt fühlen muss. Die einzigartige Atmosphäre<br />

des Resorts gründet gerade in dem Mit- und<br />

Nebeneinander von touristischer Erschließung und<br />

scheinbarer Wildnis. Hier funktioniert das Paradox<br />

von Mittendrin und Rückzugsort wunderbar. Im Winter<br />

schaukeln die Sitze des Sesselliftes leise knarrend<br />

am Seil vor dem Fenster und frühe Skitourengeher<br />

grüßen schwer atmend beim leisen Vorbeistapfen. Im<br />

Sommer kann man sich vom Vogelgezwitscher wecken<br />

lassen, Eichhörnchen beim Anlegen der Wintervorräte<br />

beobachten oder mit etwas Glück, einen Blick<br />

auf ein vorbeihuschendes Reh erhaschen.<br />

Es liegt an der Anordnung der Module, dass ein solcher<br />

Grad an Privatsphäre und Ruhe in dennoch unmittelbarer<br />

Nähe zum Hauptgebäude des Hotels sowie<br />

zum Touristengebiet gewährleistet werden kann.<br />

Zum Gesamtkonzept gehört auch eine Erweiterung<br />

des Hotelrestaurants und ein Wald-Wellness-Bereich.<br />

Letzterer fügt sich aus vier Ark-shelter-Modulen zusammen,<br />

die ein Cluster von Saunen und Entspannungsräumen<br />

inklusive Massagemöglichkeit bilden.<br />

Wie ein Kleeblatt sind die einzelnen Module um eine<br />

Holzplattform mit der Möglichkeit zum Abkühlen und<br />

Verweilen angeordnet. Jedes Element öffnet sich –<br />

wie auch die Wohnmodule – mit einer Fassade vollflächig<br />

in Richtung Natur und lässt die Grenzen zwischen<br />

Innen und Außen verschwimmen.<br />

Den Architekten ist es nicht nur gelungen, ein ungemein<br />

vielseitiges Wohn-Modul zu entwerfen,<br />

Ark-shelter kann auch dem eigenen Anspruch gerecht<br />

werden, individuell mit der Umgebung in Kontakt<br />

zu treten. Auf der einen Seite bieten die Shelter<br />

einen witterungsgeschützten Rückzugsort, auf der<br />

anderen Seite verläuft die Grenze zwischen Natur<br />

und Wohnraum scheinbar fließend. Der Respekt für<br />

die Landschaft und der Ansatz des minimalinvasiven<br />

Eingriffs machen das Hotel Bjornson zu einem nachahmenswerten<br />

Modell für Tourismusgebiete rund<br />

um die Welt. Back to the roots – zurück zu unseren<br />

Wurzeln – leben im Einklang mit der Natur und sich<br />

selbst im Hier und Jetzt wiederfinden – dafür stehen<br />

Ark-shelter und darin liegt ein enormes Potenzial für<br />

die Zukunft.<br />


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69<br />

Ark-shelter<br />

0 0,5 1,5 3 5<br />

Shelters für das Hotel Bjornson<br />

NiedereTatra – Jasná, Demänovská Dolina, Slowakei<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Hotel Bjornson, in der Rolle der programmatischen Führung<br />

Ark-shelter<br />

Michiel De Backer, Viktor Mikovčák, Martin Mikovčák<br />

Archekta<br />

Grundstücksfläche: 3.600 m 2<br />

Bebaute Fläche:<br />

11x75 m 2 Wohn-Module / 4x20 m 2 Wellness-Module<br />

Nutzfläche: 700 m 2<br />

Planungsbeginn: 2019<br />

Fertigstellung: 2020<br />

www.ark-shelter.com<br />

“In der heutigen, schnelllebigen Welt sind wir<br />

in eine Dauerschleife von Druck und Terminen<br />

geraten, die uns gestresst und belastet zurücklassen.<br />

Wir haben einen Weg gefunden, diesem<br />

hektischen Leben zu entkommen und zu unseren<br />

Wurzeln zurückzukehren. Wir glauben, dass<br />

die Menschen die Auszeit finden, die sie brauchen,<br />

wenn wir die Natur wieder in unser Leben<br />

integrieren. So entstand die Ark-shelter-Philosophie<br />

und jede Hütte wird danach gebaut.“


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70<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

Von Rang<br />

und Namen<br />

Wenn David Chipperfield, Enzo Enea, Marc Mark, Richard Meier und Matteo Thun<br />

für ein Projekt zusammenkommen, klingt das nach ganz großem Kino. Oder Architektur<br />

auf höchstem Niveau. Welche Kulisse könnte sich da besser eignen als<br />

ein ausgedehnter Olivenhain an den westlichen Hängen des Gardasees. Sehnsuchtsort<br />

für viele und auch hoch geschätzt von den Architekten selbst, bietet<br />

das Eden Reserve einen geschützten Rückzugsort für gutbetuchte Architekturliebhaber.<br />

Film ab!<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Eden Reserve Hotel, David Chipperfield Architects


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71<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

Inmitten der für die Region typischen malerischen<br />

Naturlandschaft und eingebettet in den Parco dell‘Alto<br />

Garda befindet sich das weitläufige Eden<br />

Reserve. Auf 78.000 m 2 Fläche und nur wenige<br />

Minuten von der Seepromenade in Gardone Riviera<br />

sowie dem historischen Salò entfernt, ist<br />

dieses neue Schmuckstück der Region optimal<br />

gelegen. Ob Boutiquehotel, Landmark Penthouse<br />

oder private Villen – von überall aus eröffnen sich<br />

traumhafte Ausblicke auf den Gardasee und das<br />

benachbarte Ufer.<br />

Die dürften den Gästen wohl ebenso wichtig sein,<br />

wie das Renommee der internationalen Stararchitekten,<br />

die für dieses Projekt in ein Boot gestiegen<br />

sind. Bereits in der Belle Epoque gegen Ende des<br />

19. Jahrhunderts zog Gardone als exklusiver Urlaubsort<br />

für die Reichen Scharen des wohlhabenden<br />

Bürgertums an. Prächtige Paläste und Villen<br />

prägen bis heute das Ortsbild. So ist auch im Eden<br />

Reserve jede der Villen ein Unikat für sich. Dennoch<br />

entstand zusammen mit dem 5* Boutique<br />

Hotel mit Gourmet-Restaurant sowie Spa- und<br />

Wellnessbereich letztlich ein stimmiges Ensemble.<br />

“Wir wurden sehr früh direkt vom Eigentümer<br />

kontaktiert, von Beginn an in das Gesamtprojekt<br />

involviert und konnten den Masterplan beeinflussen,<br />

der so angelegt wurde, dass sich alle Villen<br />

völlig frei und unabhängig voneinander in die<br />

Landschaft fügen - für deren Gestaltung Enzo<br />

Enea glücklicherweise gewonnen werden konnte”,<br />

erklärt Matteo Thun.<br />

Das BOUTIQUE HOTEL von Matteo Thun<br />

Matteo Thun & Partners zeichnen für das private<br />

5* Boutique Hotel des Eden Reserve – Gardone<br />

verantwortlich. Die neun äußerst luxuriös gestalteten<br />

Suiten bieten den Hotelgästen auf 45 bis<br />

150 m 2 nicht nur viel räumlichen Komfort, sondern<br />

auch ein exklusives Entertainment. Im sogenannten<br />

Clubhouse kamen ausschließlich natürliche<br />

Materialien zum Einsatz. Helle Böden, klassische<br />

Formen und großzügige Proportionen unterstützen<br />

auch im Inneren die Leichtigkeit der Architektursprache.<br />

Das Clubhaus greift das Thema<br />

der Transparenz auf und interpretiert mit seiner<br />

Glasmosaik-Fassade spielerisch die Farben der<br />

Umgebung – in Anlehnung an ein Aquarium.<br />

Auch die vier terrassiert angeordneten Landmark<br />

Apartments von Matteo Thun & Partners greifen<br />

die typische Architektur der Gegend auf. Kombiniert<br />

mit modernen Elementen entsteht so eine<br />

Harmonie zwischen Landschaft und Gebautem,<br />

eine Art Brücke zum See. Bei allen Objekten setzte<br />

Thun der Maxime des „genius loci” folgend, auf<br />

die Philosophie des “Triple Zero” – 0 km, 0 C0 2 , 0<br />

Abfall. So wurden für Stein, Putz, Glas und Holz<br />

nur lokale Materialien verwendet. “Die Nutzung<br />

der Topographie eines alten Olivenhains sowie die<br />

hervorragende Zusammenarbeit mit Berufskollegen<br />

aus der ganzen Welt machen dieses Projekt<br />

einzigartig in ganz Europa”, unterstreicht Thun<br />

die Besonderheit des Projekts.<br />

u


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72<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

DIE VILLA RICHARD MEIER<br />

Weiß leuchtend und beinahe futuristisch anmutend<br />

fügt sich die von Pritzker-Preisträger Richard Meier<br />

gestaltete Villa in die Hügellandschaft am Gardasee.<br />

Zahlreiche Aus- und Durchblicke setzen die Umgebung<br />

gekonnt in Szene und lassen das lichtdurchflutete<br />

Innere mit der Umgebung nahezu verschwimmen.<br />

Sind es nun das klare Blau des Sommerhimmels,<br />

das satte Grün der Berge oder das zarte Rosa der<br />

Morgendämmerung, die das Gebäude so zum Leuchten<br />

bringen oder ist es gerade umgekehrt? Klar ist:<br />

Die für Meier typische, strikte und kantige Architektursprache<br />

verstärkt in ihrer schlichten Eleganz noch<br />

die Imposanz der umgebenden Landschaft.


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73<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

DIE VILLEN SPHERE NORD, OVEST UND SUD<br />

Architekt Marc Mark fügt sich in seinem Stil ebenso<br />

cool, clean und elegant in die Riege seiner namhaften<br />

Kollegen – interpretiert “seine” Villen allerdings eher<br />

als modern anmutende Lofts, wie sie auch in den<br />

Metropolen dieser Welt zu finden sein könnten. Der<br />

besondere Reiz liegt hier im Kontrast der Materialität<br />

zur Umgebung. Fassade und Böden folgen der kühlen<br />

Farbigkeit der klassischen Moderne. Reduktion,<br />

Offenheit und Transparenz spiegeln den Anspruch<br />

an die Qualität wider, den sich auch die Gäste wünschen.<br />

Interessanterweise tut dieser Bruch dem Projekt<br />

in seiner Gesamtheit gut, anstatt zu irritieren.<br />

“Wir wollten einen Kontrapunkt zu den immer gleichen<br />

Architekturen am Gardasee setzen”, bestätigt<br />

auch Marc Mark, “lokale Materialien und Zitate der<br />

ortsüblichen Bauweise haben wir allerdings ganz<br />

bewusst eingesetzt.” Die lokale Nähe der Architekten<br />

spielte ihnen bei dieser Herangehensweise mit<br />

Sicherheit in die Hände – und erklärt vielleicht auch<br />

den von den Kollegen abweichenden Gestaltungsansatz.<br />

“Die Zusammenarbeit war kollegial und interessant.<br />

Kollegial deshalb, weil man sich auf einem<br />

gewissen Niveau keine Gedanken um die jeweilige<br />

Kompetenz oder Berechtigung machen muss. Interessant,<br />

weil die Herangehensweise der einzelnen<br />

Architekten doch jeweils sehr unterschiedlich war.<br />

Dieser Unterschied zwischen den global arbeitenden<br />

Kollegen Meier und Chipperfield und dem sich eher<br />

auf das Lokale konzentrierenden Matteo Thun war<br />

äußerst bemerkenswert und zugleich sehr lehrreich”,<br />

bringt Mark die Quintessenz seiner Arbeit am Projekt<br />

Eden Reserve auf den Punkt.<br />

u


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74<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

Fotos: David Chipperfield Architects<br />

DIE VILLEN CHIPPERFIELD NORD UND OVEST<br />

“Die Typologie der beiden Villen interpretiert die Architektur<br />

der Limonaias, jener ortstypischer Gebäude<br />

für den Zitronenanbau, die bis Ende des 19. Jahrhunderts<br />

die westlichen Uferhänge des Gardasees<br />

geprägt haben”, verrät Chipperfield seine Inspiration.<br />

In Anlehnung an die Limonaias sind die Baukörper<br />

zum Hang hin von drei massiven Außenwänden eingefasst,<br />

die auf einem Sockel aufbauen und dessen<br />

Bruchsteinmauerwerk fortführen. Die zum Tal orientierte<br />

Seite öffnet sich mit geschosshohen Fenstern<br />

zur mediterranen Landschaft. Vorgelagerte Pergolen<br />

mit schlanken Stützen führen den Rhythmus<br />

der Olivenbäume fort. Sie dienen als Sonnenschutz<br />

und erweitern den Innenraum um einen geschützten<br />

Außenbereich, an den sich weitere Terrassen mit Außenpools<br />

anschließen.<br />

Neben dem Naturstein aus Steinbrüchen der Umgebung<br />

sind die eleganten Pergolen aus Holz die charakteristischsten<br />

Elemente der beiden Villen aus der<br />

Feder des britischen Stararchitekten. Während die<br />

schlanken Steinpfeiler die Silhouetten der umliegenden<br />

Zypressen interpretieren, sorgen die Holzlamellen,<br />

den Bäumen gleich, durch lebhaftes Schattenspiel<br />

für Erleichterung an heißen Sommertagen. Die<br />

minimalistische Formensprache fügt sich zurückhaltend<br />

in die Umgebung und bildet ein stimmiges Pendant<br />

zu den anderen Villen – die zwar auf den ersten<br />

Blick alle recht unterschiedlich erscheinen mögen,<br />

denen aber dennoch die gleiche Philosophie zugrunde<br />

liegt: weniger ist mehr, die Landschaft ist der eindeutige<br />

Hauptdarsteller.


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75<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

DIE LANDSCHAFTSARCHITEKTUR<br />

VON ENZO ENEA<br />

Enzo Enea steht für eine architektonische Gestaltung<br />

der Umgebung, welche Landschaftselemente und Architektur<br />

verbindet, indem sie die Grenze zwischen<br />

Innen- und Außenräumen aufzulösen sucht. Inspiriert<br />

von der imposanten Natur rund um den Gardasee<br />

ist für das Eden Reserve so ein Landschaftspark<br />

entstanden, welcher die Villen zu einer Einheit zusammenführt<br />

und ganz natürlich in die Umgebung<br />

einbettet. Ortstypische Pflanzen, arrangiert in einer<br />

harmonischen, weichen Formensprache, gehen fließend<br />

in die Hartlaubwälder an den Berghängen über.<br />

Lineare Farbbänder intensivieren das vorhandene<br />

Bild des terrassierten Geländes und setzen mit einer<br />

Blütezeit von Februar bis Oktober farbliche Akzente.<br />

„Die einzelnen Villen spielen auf unterschiedliche<br />

Weise mit den Reizen der Terrassierungen. Jedes<br />

Grundstück verfügt so über verschiedene Ebenen,<br />

welche individuell nutzbar gemacht werden können<br />

und durch ihre Vielgestaltigkeit Raum für ‚Mehr’ bieten”,<br />

legt Enea sein Konzept dar. Eine Herausforderung<br />

bestand darin, dass die Architekten ihre Entwürfe<br />

eigenständig in der Landschaft positionieren<br />

konnten. Enea war schließlich dafür verantwortlich,<br />

alle Objekte zu einer Gesamtkomposition zu vereinen:<br />

“Das ist immer eine Herausforderung, weil ein<br />

sehr unterschiedliches Verständnis vom Bezug von<br />

Architektur zur Landschaft besteht. Architekten haben<br />

oftmals eigene Strategien für die Entwicklung<br />

und Gestaltung der Grundstücke. Die Landschafts<strong>architektur</strong><br />

hat die Aufgabe, diese unterschiedlichen<br />

Ansätze zu vereinen, um ein harmonisches Gesamtbild<br />

zu konzipieren.”<br />

Insgesamt ist es den Architekten gelungen, ihrer<br />

eigenen Handschrift treu zu bleiben und dabei dennoch<br />

ein einzigartiges Ensemble zu schaffen, das<br />

gekonnt mit der umgebenden Naturlandschaft in Interaktion<br />

tritt. Großer Pluspunkt - alle Objekte fügen<br />

sich äußerst dezent und zurückhaltend in die Landschaft<br />

und lassen dem See, den Olivenhainen und<br />

Zypressenwäldern großzügig den Vortritt. Schlichte<br />

Eleganz par excellence. Was hätte man auch anderes<br />

erwarten sollen.<br />


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76<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

Symphonie<br />

der Räume<br />

Das historische Hotel Weisses Kreuz in Innsbruck befindet sich in einem Gebäude<br />

aus den 1460er Jahren. Das von der Architektur und den Bauelementen der<br />

verschiedensten Epochen geprägte Haus ist von noa* nun umfassend renoviert<br />

und um ein Dachgeschoss erweitert worden.<br />

Fotos: Alex Filz<br />

Durch einen langen Korridor betritt der Gast im Erdgeschoss<br />

das Hotel. Spiegel an den Wänden und der<br />

Decke lösen die Architektur auf und stellen die Person<br />

in den Vordergrund. Von hier aus erreicht man<br />

mittels Lift das neue sechste Obergeschoss. Sofort<br />

fällt im langgestreckten Raum eine 13 Meter lange,<br />

maßgefertigte Tafel aus Messing mit barocken Verzierungen<br />

auf. Hier findet nicht nur der Empfang<br />

statt, er ist auch Frühstücksbuffet, Bartresen und<br />

Treffpunkt für den Abend. Die Wände sind in royalem<br />

Dunkelblau gehalten und der Boden ist aus geräucherter<br />

Eiche.<br />

Das blaue Dachgeschoss mit seinen Erkern und Nischen<br />

aus Glas sowie den spektakulären Aussichten<br />

bietet verschiedene Sitzbereiche mit außergewöhnlichen<br />

Sesseln und Leuchten im Gatsby-Stil. Hellrosa<br />

und Ockergelb und Messing setzen reizvolle Effekte.<br />

Herausfordernd bei den bestehenden Geschossen,<br />

in denen sich die Gästezimmer und Suiten befinden,<br />

waren die unterschiedlichen Raumhöhen, die gotischen<br />

Decken und Bögen. Noa* gelang es hier, System<br />

in die Unordnung zu bringen. Ebenfalls musste<br />

eine Lösung für die Zimmer im fensterlosen Mittelteil<br />

gefunden werden. Die Architekten integrierten einen<br />

Lichthof zwischen dem ersten und sechsten Obergeschoss.<br />

Damit werden die Räume natürlich belichtet<br />

und verfügen sogar über eine kleine private, begrünte<br />

Terrasse.


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77<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

Die Zimmer selbst folgen in sich geschlossenen Farbcodes.<br />

Jeweils in eine Farbe getaucht, wird der Raum<br />

zum Rahmen selbst, in dem die barocken Elemente<br />

inszeniert werden. So wird auch die Farbe zum Teil<br />

dieser Zeitreise, auf die sich der Gast hier begibt. Der<br />

jeweilige Farbton gibt auch einen Hinweis auf die Konfiguration<br />

des jeweiligen Zimmers. So sind die roten im<br />

Vergleich zu den hellblauen Zimmern etwas großzügiger,<br />

die dunkelblauen haben einen Balkon, während<br />

die grünen eine Terrasse im Lichthof anbieten und die<br />

grauen als Twin-Zimmer eingerichtet sind. Dabei ist<br />

die gesamte Ausstattung mit der Farbe durchkomponiert:<br />

Vom Teppich und Fliesen über die Wandfarbe bis<br />

hin zu den Vorhängen und Möbelstücken. Das Thema<br />

Barock findet sich in besonderen Details wieder, so ist<br />

beispielweise immer ein Bein des Waschtisches oder<br />

einer Kommode barockisiert, aber auch in anderen<br />

Accessoires blitzt es immer wieder durch. Akzentuiert<br />

wird der barocke Touch zusätzlich durch eine eigens<br />

angefertigte Fotografie-Serie von opulent gekleideten<br />

Damen, die durch skurrile Accessoires das Leitthema<br />

„Barock-Schick-Schock“ aufgreifen.


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78<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong>


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79<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

Natur trifft<br />

Industrie<br />

Mit dem Omnomnom Cafe gestaltete das ukrainische Büro replus design bureau<br />

in seinem Heimatland ein Cafe, das von Kontrasten lebt, in dem Natürliches auf<br />

Industrielles trifft und so einen reizvollen Raum entstehen lässt.<br />

Fotos: Sosnov Max<br />

Eine eingezogene Betonplatte teilt den Raum in eine<br />

untere und eine obere Ebene. Die Platte ist dabei<br />

nicht durchgehend, sie spart Bereiche aus und versetzt<br />

den Raum bewusst in Spannung. So kann sich<br />

der Raum an manchen Stellen vom Estrichboden bis<br />

hinauf zur Decke oder auch nur bis zur rauen Unterseite<br />

der raumteilenden Betonplatte erstrecken.<br />

Ein spannungsvolles Zusammenspiel aus hohen und<br />

niedrigen Bereichen entsteht. Das Durchschreiten<br />

des Raumes wird zu einer Entdeckung, die Auswahl<br />

des Lieblingssitzplatzes fällt schwer.<br />

Der erhöhte Sitzbereich der oberen Ebene ist über<br />

zwei stählerne Wendeltreppen erreichbar. Das Miteinander<br />

aus industriellen, roh belassenen Materialien,<br />

mit ihren harten Kanten, und natürlichen Materialien,<br />

mit ihren organischen Formen, schafft die spezielle<br />

Atmosphäre des Cafes.<br />

Haustechnische Elemente sind sichtbar belassen<br />

und prallen mit dekorativen Baumstämmen zusammen.<br />

Die hölzernen Oberflächen der Tische, die textilen<br />

Bezüge der Möbel und nicht zuletzt die vielen<br />

Pflanzen bringen Gemütlichkeit. Vor allem die Platzierung<br />

der Pflanzen ist eng mit der Raumgestaltung<br />

verknüpft. Pflanzentröge säumen etwa die abschließende<br />

Kante der eingezogenen Betonebene und<br />

schaffen so einen sanften Übergang zwischen unten<br />

und oben.<br />

Natürliches Licht, das über die große Glasfront ins<br />

Innere strömt, verbindet sich mit künstlichen Lichtquellen.<br />

Diese sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen<br />

über den gesamten Innenraum verteilt. Sie<br />

hängen als Kugelleuchten von der Decke oder sind<br />

im Estrichboden und in der Unterseite der rohen Betonebene<br />

eingelassen. Eine raumgreifende Lichtinstallation<br />

beim Eingang bringt etwas futuristisches<br />

mit sich. Alle zusammen schaffen eine lauschige<br />

Stimmung und spiegeln gleichzeitig das grundlegende<br />

Gestaltungsprinzip wider. Natur trifft Industrie,<br />

oder anders gesagt: Ursprüngliches trifft auf von<br />

Menschenhand geschaffenes. Im Omnomnom Cafe<br />

gelang den Designern eine eindrucksvolle Komposition<br />

aus beiden Welten.


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80<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

Vakuum in der<br />

Stadtlandschaft<br />

Garküchen, mobile Verkaufsstände, Mopeds, Tuk-tuks, geschäftiges Treiben<br />

und Lärm – das Leben in Thailands Hauptstadt Bangkok spielt sich auf<br />

der Straße ab. In einem der solch belebten Viertel befindet sich das Other<br />

Cafe: Whitespace Ltd. gestalteten einen Raum, der sich vom Geschehen auf<br />

der Straße absetzt und gleichzeitig als Teil davon funktioniert.<br />

Fotos: Thanaruj Vacharasindhu<br />

Die Straße, an der das Other Cafes liegt, ist Verkehrsraum,<br />

Parkplatz, Markt, Küche, Esszimmer und<br />

Wohnraum zugleich. Im Erdgeschoss eines typischen<br />

Ladenhauses untergebracht, reiht es sich in eine Zeile<br />

mit Geschäften ein. Nebenan gibt es eine Garküche<br />

mit einigen Sitzplätzen unter einer schützenden<br />

Überdachung.<br />

Das Cafe greift den stadträumlichen Kontext auf,<br />

interpretiert den Straßenraum und setzt ihn gewissermaßen<br />

im Inneren fort. Der Übergang von Innen<br />

nach Außen ist durch die große Glasfläche mit der<br />

Eingangstür markiert, die beides visuell in Beziehung<br />

bringt. Die im Cafe verwendete Materialpalette aus<br />

Beton, Glas und Edelstahl greift die der Straße auf.<br />

Sie ist auf die reinen rohen Materialien reduziert,<br />

die hier geradezu minimalistisch erscheinen. So entsteht<br />

ein konzentrierter Ort, der wie aus einem Guss<br />

scheint und vollkommene Ruhe ausstrahlt.


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81<br />

Hotel- & Gastro<strong>architektur</strong><br />

Der längliche Raum mit seinen insgesamt 64 m² ist<br />

zweigeteilt. Der vordere Bereich erstreckt sich in seiner<br />

Höhe bis zur Decke. Seinen Mittelpunkt bildet<br />

eine gegossene Betonplatte, die als Tisch genutzt<br />

wird. Der hintere Bereich ist in zwei Ebenen unterteilt.<br />

Die untere spiegelt den Aufbau der Ladenzeile<br />

mit den erdgeschossigen Läden wider. Von der darüberliegenden<br />

blicken die Gäste – wie von einem<br />

Balkon aus – auf das Treiben rund um den fragmentarischen<br />

Zementtisch. Und auch das Design der<br />

Sitzmöbel im Inneren erinnert nicht zufällig an das<br />

Mobiliar, das so auch auf der Straße zu finden sein<br />

könnte. Ein Sitzbereich auf dem kleinen terrassenartigen<br />

Vorbereich, den jeder Laden hier hat, darf dabei<br />

natürlich nicht fehlen.<br />

Mit diesem Projekt schafften Whitespace Ltd. in der<br />

chaotischen Stadtlandschaft von Bangkok ein Cafe,<br />

das den Bezug zu seinem Kontext nicht verliert und<br />

sich sogar von ihm inspirieren lässt.


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82<br />

Licht<br />

Historische Substanz<br />

und modernste Technik<br />

Der weltberühmte Prunksaal der Österreichischen Nationalbank erhielt eine neue<br />

Beleuchtung. Eines der wesentlichen Ziele des Projekts war natürlich, die modernste<br />

Technik so unsichtbar wie nur möglich in diesem historischen Ambiente<br />

einzusetzen. Die Lichtplanung für dieses Projekt stammt von Helmut Regvart von<br />

der Firma Lighting Design Austria. Mit ihm sprach <strong>architektur</strong> über die speziellen<br />

Herausforderungen und die Umsetzung des Beleuchtungskonzepts.<br />

Text: Alexander Magyar Fotos: Lighting Design Austria<br />

Welche Vorteile bringt die neue Beleuchtung<br />

des Prunksaals gegenüber der bisherigen?<br />

Alle Blendungspunkte wurden auf ein Minimum<br />

reduziert. Die Farbwiedergabe wurde<br />

um ein Vielfaches verbessert. Nun sind die<br />

gesamten Deckenfresken in ihrer vollen<br />

Schönheit zu sehen und zusätzlich kommen<br />

die künstlerischen 3D Effekte heraus,<br />

die vorher nicht wahrgenommen wurden.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass nun<br />

die konservatorischen Vorgaben/Notwendigkeiten<br />

zu 100% eingehalten werden.<br />

Trotzdem war es möglich, den Prunksaal in<br />

seiner ganzen Pracht zu inszenieren.<br />

Was wird den Besuchern auf dem Weg<br />

durch den Raum am ehesten auffallen?<br />

Ich denke, dass selbst Besucher, die den<br />

Prunksaal schon öfter gesehen haben,<br />

nicht genau wissen, was anders ist. Aber im<br />

Gesamteindruck wird man sehr wohl wahrnehmen,<br />

dass sich der Prunksaal wesentlich<br />

verändert hat, da nun Details sichtbar<br />

sind, die vorher einfach untergegangen<br />

sind. Genau dieser Effekt – etwas, das man<br />

kennt, zu sehen und das komplett frei von<br />

Störungen durch falsche Farben oder Blendungen<br />

ist, macht die Anlage so wertvoll.<br />

Es war ausdrücklich nicht der Wunsch ein<br />

Disney Land zu erzeugen, sondern den<br />

Prunksaal in seiner ganzen unverfälschten<br />

Schönheit mit allen Details zu zeigen.<br />

Was unterscheidet ein Bild in alter Beleuchtung<br />

und ein Bild in der neuen Ausleuchtung<br />

voneinander?<br />

Die alte Beleuchtung hat alles sehr flach und<br />

ausgewaschen, sagen wir verblasst, wirken<br />

lassen. Nun sind die Farben sichtbar, Licht<br />

und Schatten ergeben spannende Details<br />

und 3D Effekte, die Akzentuierung erlaubt<br />

es, den Prunksaal mit einem Gefühl von<br />

Erhabenheit, Größe und unglaublichem Detailreichtum<br />

wahrzunehmen. Manche Bauteile<br />

sind erst jetzt in ihrer vollen Schönheit<br />

dargestellt, die vorher ein „Schattendasein“<br />

gefristet haben. Auch die Bücherausstellung<br />

ist jetzt lebendig und zeigt unglaublich<br />

vielfältige Details. Zudem hat die neue Beleuchtung<br />

die Möglichkeit geschaffen, auf<br />

die vielen verschiedenen Events im Prunksaal<br />

punktgenau mit einer großen Flexibilität<br />

zu reagieren – und das alles, ohne der<br />

historischen Substanz zu schaden.<br />

Wie ist es möglich, dass die Figuren auf den<br />

Bildern nun auch Präsenz im Raum erhalten<br />

haben, die vorher nicht da war?<br />

Vorher bestand die Beleuchtung aus Metalldampflampen.<br />

Deckenflutern, die nur die<br />

Decke/Fresken beleuchtet haben. Zusätzlich<br />

gab es noch Halogenlampen, die stark<br />

sichtbar mit großer Blendung angebracht<br />

waren. Das neue Beleuchtungskonzept basiert<br />

nun auf rund 350 LED-Lichtpunkten<br />

– mit insgesamt weniger Anschlussleistung<br />

als vorher, aber mit viel längerer Lebensdauer<br />

und wenig Wartungsaufwand.<br />

Diese LED-Strahler mit verschiedenen Optiken<br />

leuchten nun zielgerichtet und effizient<br />

die Flächen in der Besucherebene und<br />

auf der Galerie aus. Und das im Zusammenspiel<br />

mit einer KNX/DALI Steuerung:<br />

Sie ermöglicht jeden einzelnen Lichtpunkt<br />

anzusprechen, je nach Erfordernis zu dimmen<br />

und so eine uneingeschränkte Anzahl<br />

an Lichtstimmungen zu erzeugen.


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83<br />

Licht<br />

Mit welchen Zielsetzungen ist man an den<br />

Sichtbereich der Besucherebene herangegangen,<br />

um die Schönheiten des Prunksaales<br />

unmittelbar erlebbar zu machen?<br />

Der Umsetzung ist eine groß angelegte<br />

Bemusterung vorangegangen, um den EntscheiderInnen<br />

die Möglichkeit zu geben,<br />

eine genaue Vorstellung vom möglichen<br />

Endergebnis zu bekommen. Oberstes Ziel<br />

war es, die Beleuchtung so unsichtbar wie<br />

nur möglich zu machen. Ähnlich einer Bühnenbeleuchtung,<br />

die vom Zuschauer nur<br />

dann wahrgenommen wird, wenn sie nicht<br />

korrekt ausgeführt ist. Das heißt zielgerichtet,<br />

effizient zu beleuchten und Blendungen<br />

so weit wie möglich zu reduzieren.<br />

In diesem Zusammenhang wurden Serienleuchten<br />

kundenspezifisch weiterentwickelt<br />

und adaptiert, um diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Ein Hauptpunkt<br />

war z.B., die Leuchten so aufzurüsten, dass<br />

die Einstellung nicht „im Vorbeigehen“ verändert<br />

werden kann. Man muss bedenken,<br />

dass der Prunksaal eine wissenschaftliche<br />

Bibliothek ist, wo täglich zahlreiche Bücher<br />

ausgehoben, bzw. zurückgebracht werden.<br />

Diese Arbeiten finden während des Besucherbetriebes<br />

statt und erfordern eine garantierte<br />

Fixierung der Leuchten. Nur so ist<br />

zu gewährleisten, dass das Erlebnis für lange<br />

Zeit unverfälscht erhalten bleibt.<br />

Was waren die größten<br />

Herausforderungen dieses Projektes?<br />

Die konservatorischen Angaben, die historische<br />

Substanz, die Dimension des Prunksaals,<br />

die technische Problematik, alle<br />

notwendigen Elektroleitungen für Energie,<br />

Sicherheit und Steuerung so zu verlegen,<br />

dass das BDA es abnehmen wird und die<br />

Besucher von der technischen Infrastruktur<br />

nichts mitbekommen. Natürlich auch<br />

die genaue Einhaltung des Kostenrahmens<br />

– eine Herausforderung für sich.<br />

Beyond Lighting.<br />

Werden Sie herstellerunabhängig digitaler - dank offener Schnittstellen<br />

und dem SITECO Connect. Wir verwandeln die Lichtquelle in eine multifunktionale<br />

Basis, die weit über die reine Beleuchtung hinausgeht. Das verstehen wir unter<br />

Beyond Lighting. Mit unseren Beleuchtungslösungen wie dem Lichtbandsystem<br />

Licross bilden wir die Grundlage für die vernetzte Zukunft unserer Kunden. Die<br />

High-Speed Datenübertragung bis zum Gerät Ihrer Wahl ermöglicht maximale<br />

Connectivity über WiFi, Bluetooth oder UWB.<br />

Was auch immer die Zukunft bringt, mit unserer Infrastruktur sind Sie bestens<br />

vorbereitet für die Anwendungen von morgen.<br />

siteco.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

84<br />

Produkt News<br />

Intelligente Einbaulösung<br />

Speziell für den flächenbündigen Einbau hocheffizienter Kompakttiefstrahler in<br />

verputzte und unverputzte Betondecken hat BEGA neue Deckeneinbauleuchten<br />

entwickelt. Sie entfalten durch die flächenbündige Integration von Glas in Betondecken<br />

eine besonders faszinierende Wirkung.<br />

Unterschiedliche Leuchtengrößen und verschiedene<br />

Lichtstärkeverteilungen (symmetrisch-bündelnd,<br />

symmetrisch-streuend, symmetrisch-breitstreuend,<br />

asymmetrisch, bandförmig) bieten eine große Bandbreite<br />

für die individuelle Planung.<br />

Perfekt passende Einbaugehäuse sind die Grundlage<br />

für den präzisen Betoneinbau der neuen Kompakttiefstrahler<br />

ohne Rahmen und Kanten. Damit kann<br />

sowohl ein flächenbündiger Einbau in Elementdecken<br />

als auch in Ortbetondecken realisiert werden.<br />

Das Gehäuse für den putzbündigen Einbau wird mit<br />

einer Nivelliervorrichtung zur exakten Einstellung der<br />

Putzstärke geliefert. Nach Fertigstellung der Betondecke<br />

erfolgt der Einbau der Leuchte werkzeugfrei<br />

und komfortabel mittels eines Bajonettverschlusses.<br />

Die Leuchten sind mit einer Farbtemperatur von<br />

3000 K oder 4000 K erhältlich. Die nahezu verschleißfreien<br />

optischen Systeme ermöglichen eine<br />

hervorragende Lichtkontrolle. Das BEGA Thermal<br />

Management® schützt die temperaturempfindlichen<br />

Komponenten der Leuchten, die in unterschiedlichen<br />

LED-Leistungen und Abmessungen zur Verfügung<br />

stehen, vor Überhitzung.<br />

BEGA Leuchten GmbH<br />

Tel. +43 (0)512 343150<br />

info-austria@bega.com<br />

www.bega.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

85<br />

Produkt News<br />

FÜR JEDE<br />

ANWENDUNG EINE<br />

SUPER WAHL.<br />

www.lafarge.at<br />

JETZT Lafarge APP<br />

RICHTIG BETONIEREN<br />

auf Ihr Handy laden!<br />

Qualität setzt sich durch<br />

Berker gehört zu den Top-Marken im Bereich Schalter & Meldesysteme,<br />

wird mit hoher Innovationsbereitschaft in Verbindung<br />

gebracht, genießt hohe Sympathiewerte und verdient<br />

für die höchste Weiterempfehlungsrate den market Quality<br />

Award: Das ist das Ergebnis des umfangreichen market<br />

Markttests, der die Positionierung der Marke im Vergleich<br />

zur Konkurrenz analysiert. Befragt werden dafür Häuslbauer,<br />

Hauskäufer sowie Renovierer und Generalsanierer. Vor allem<br />

das Preis-Leistungsverhältnis ist ein Grund dafür, dass Berker<br />

von den Befragten uneingeschränkt weiterempfohlen wird.<br />

Auch bei der Markentreue hat das Unternehmen die Nase<br />

vorn: Gleich 72 Prozent der befragten Anwender fühlen sich<br />

stark an die Marke Berker gebunden.<br />

In Österreich wird die Marke Berker exklusiv durch Siblik Elektrik<br />

vertreten. Erleben kann man die Berker-Qualität in jeder<br />

Siblik-Niederlassung sowie im neuen Siblik SmartHome Store<br />

in Graz.<br />

Siblik Elektrik GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)1 68 006-0<br />

info@siblik.com<br />

www.siblik.com<br />

Entscheidend für jeden Bau ist ein solides Fundament.<br />

Unsere Zemente sind regional und ökologisch. Und natürlich<br />

haben wir für jede Anwendung den richtigen Zement.<br />

Lafarge – Fundament<br />

der Zukunft.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

86<br />

Produkt News<br />

Drei exklusive Bad-Konzepte<br />

Mit den veränderten Anforderungen an Funktion und Gestaltung von Badezimmern<br />

haben sich AXOR und das britische Designer-Duo Barber Osgerby beschäftigt:<br />

Entstanden sind drei exklusive Bad-Konzepte, die den „Compact Luxury“<br />

Gedanken in den Metropolen New York City, Seoul und Kopenhagen aufgreifen.<br />

Der Entwurf für ein New Yorker Loft-Badezimmer,<br />

das „Contemporary Industrial“ Badezimmer, ist durch<br />

freiliegenden Stahl und Ziegelwände sowie der Ästhetik<br />

von ehemaligen Fabriken geprägt. Im Mittelpunkt<br />

steht eine moderne, freistehende Badewanne<br />

und die elegante, archetypische Form einer bodenstehenden<br />

Wannenarmatur in Matt Black. Neben der<br />

Wanne befindet sich ein Doppelwaschbecken mit<br />

Aufsatz-Waschtischen, die von eleganten AXOR One<br />

Armaturen flankiert werden – alles auf einem langen<br />

Vintage-Sideboard montiert.<br />

Gestaltet für die Bedürfnisse einer jungen Familie<br />

verschreibt sich das skandinavische Badkonzept<br />

„Modern Simplicity“ dem Thema Einfachheit. Ein<br />

durchdachter Grundriss und die mit Bedacht ausgesuchten<br />

Objekte, Farben und Oberflächen werden<br />

durch die großzügige Nutzung von natürlichem<br />

Licht unterstützt,<br />

Ein großer Steinwaschtisch ist mit zwei AXOR One<br />

3-Loch-Armaturen (Brushed Nickel veredelt) versehen.<br />

Ein offener Duschbereich bietet dank einer<br />

wandmontierten Kopfbrause, schulterhohen Dusche<br />

und Handbrause vielseitige Duschoptionen. Ruhig,<br />

taktil und organisch ist die Holzbadewanne groß genug<br />

für ein Bad allein oder gemeinsam.<br />

Das Konzept „International Elegance“ orientiert sich<br />

an der Metropole Seoul. Bestmögliche Raumnutzung,<br />

bedachte Wahl von Objekten und Augenmerk auf<br />

Qualität und Handwerk schaffen eine warme und natürliche<br />

Umgebung. Die AXOR One Armaturen und<br />

AXOR Universal Circular Accessoires sind in der<br />

Oberfläche Polished Gold Optik veredelt. In der Dusche<br />

verfügt die AXOR One Kopfbrause über einen<br />

speziell angefertigten Deckenanschluss. Am Waschbecken<br />

ist über einem Teak-Waschtisch mit dunkler<br />

Naturstein-Oberfläche ein AXOR One Wandauslauf.<br />

Hansgrohe Handelsges.m.b.H.<br />

info@axor-design.at<br />

www.axor-design.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

87<br />

Produkt News<br />

TECTUS® Glas<br />

Das Beschlagsystem<br />

für Ganzglastüren<br />

Tradition trifft Innovation<br />

Der Kompositionsfreiheit im Bad sind mit der Kollektion Kartell by LAUFEN keine Grenzen<br />

gesetzt. Denn diese umfasst nicht nur Sanitärkeramiken, Waschtische, Armaturen<br />

und Badewannen – feste, unverzichtbare Elemente – sondern auch Badmöbel und Badzubehör,<br />

dank derer die Badezimmergestaltung immer wieder verändert werden kann.<br />

Durch die Koexistenz dieser sehr unterschiedlichen Elemente im Badezimmer ist eine<br />

Kollektion entstanden, die die Tradition italienischen Designs mit der Innovation von<br />

LAUFEN verbindet.<br />

Die klaren, geometrischen Linien der Keramiken und der Badmöbel bilden den Ausgangspunkt,<br />

um den herum durch die Kombination mit Accessoires, der ganz persönliche<br />

Badezimmerstil gestaltet werden kann. Das Zubehör verleiht mit seiner Transparenz<br />

Leichtigkeit und bietet die Möglichkeit, mit Farbe zu spielen, und so einen<br />

lebhaften oder eher neutralen und besinnlichen Stil zu schaffen.<br />

Die Kollektion Kartell by LAUFEN ist im LAUFEN Space, Salzgries 21, 1010 Wien ausgestellt.<br />

Besichtigungen oder Beratungen im Rahmen der Öffnungszeiten nachmittags<br />

oder mit individueller Terminvereinbarung.<br />

Das Beschlagsystem TECTUS® Glas<br />

bis<br />

80 kg<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at<br />

Ihr Kontakt<br />

Alexander Moser<br />

+43 664 / 167 2514<br />

Erfahren Sie mehr:<br />

www.tectus-glas.de<br />

Bandsystem Griff Magnetplatte<br />

Schließmagnet


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

88<br />

Produkt News<br />

Brettsperrholz und Brandschutz<br />

Bauen mit Holz ist ökologisch. Holz wächst nach und kann bei Abriss eines Gebäudes<br />

umweltbewusst entsorgt oder recycled werden. Für ein waldreiches Land<br />

wie Österreich ist es naheliegend sich professionell mit dem Thema Bauen mit<br />

Brettsperrholz in allen Belangen auseinanderzusetzen. Auch im Brandschutz.<br />

Es sprechen unterschiedlichste Gründe dafür<br />

ein Bauprojekt in Massivholzbauweise<br />

auszuführen. Der hohe Grad an Vorfertigung<br />

reduziert die Bauzeit auf der Baustelle<br />

und erhöht gleichsam die Qualität der<br />

Ausführung erheblich. Dies bringt immer<br />

mehr Planer und Architekten dazu sich mit<br />

der Massivholzbauweise näher zu beschäftigen.<br />

Das Bauen mit Brettsperrholzelementen<br />

lässt die Planung speziell im Bereich<br />

Brandschutz in den Vordergrund rücken.<br />

Denn die Leitungsführung der Haustechnikinstallationen<br />

sowie die dazugehörigen<br />

Abschottungen gehören im Vorfeld sorgsam<br />

geplant.<br />

In den letzten Jahren hat es im Bereich Bauen<br />

eine Vielzahl an Innovationen gegeben.<br />

Bei der Überarbeitung der OIB-Richtlinie<br />

ist auch das Bauen mit Holz berücksichtigt<br />

worden. Der Brandschutzproduktehersteller<br />

Air Fire Tech hat im Zuge eines darauf<br />

aufbauenden Forschungsprojektes mit der<br />

Holzforschung Austria neue Lösungskonzepte<br />

entwickelt. Die Erkenntnisse dieses<br />

Projektes werden abermals durch die Holz-<br />

forschung Austria in einer Fachbroschüre<br />

zusammengefasst. Die Broschüre kann<br />

nach Fertigstellung beim Hersteller angefordert<br />

werden.<br />

Die 3 Konzepte<br />

Auch im Holzbau hat es sich bewährt, die<br />

Leitungsführungen von Sanitär, Heizung,<br />

Klima und Lüftung in Schächten zu konzentrieren.<br />

Als Entscheidungsgrundlage<br />

für die Planung sind 3 unterschiedliche<br />

Konzepte für die Abschottungen der haustechnischen<br />

Rohr- und Leitungsführungen<br />

möglich.<br />

Die Einzelrohrdurchführung<br />

durch Brettsperrholz<br />

Im Zuge des bereits erwähnten Forschungsprojektes<br />

wurden eine Vielzahl zusätzlicher<br />

neuer Einzelrohrdurchführungen<br />

für brennbare und nicht-brennbare Rohre<br />

sowie Feuerschutzabschlüsse FLI-VE90<br />

und Brandschutzklappen für Lüftungsleitungen<br />

in Wand- und Deckenelementen aus<br />

Brettsperrholz geprüft.<br />

Einzelrohrdurchführung<br />

aufgesetzte Brandschutzmanschette<br />

in Brettsperrholz<br />

Das Kombischott /<br />

Mischschott Tirotech in Brettsperrholz<br />

Von einem Kombischott spricht man, wenn<br />

Rohre und Kabel durch eine gemeinsame<br />

Öffnung geführt und mit einem Abschottungssystem<br />

verschlossen werden. Von<br />

einem nationalen Mischschott spricht man,<br />

wenn durch ein Kombischott zusätzlich<br />

Luftleitungen mit Brandschutzklappen oder<br />

Feuerschutzabschlüssen geführt werden.<br />

Tirotech® Mischschott mit Air Fire Tech Brandschutzmanschetten<br />

und Feuerschutzabschluss FLI-VE<br />

Air Fire Tech Mischschott aus<br />

Tirotech Brandschutzmörtel<br />

nach dem Brandversuch


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

89<br />

Produkt News<br />

Der neuartige Tirotech® Brandschutzmörtel<br />

überzeugt, nebst geringem Gewicht und<br />

seiner raschen Erstarrung auch durch eine<br />

einfache und schnelle Verarbeitung ohne<br />

aufwändiger Laibungsausbildung. In der<br />

Praxis bedeutet dies, dass auch unebene<br />

mit z. B. Motorsägen ausgeschnittene Laibungsflächen<br />

in Durchbrüchen mit Tirotech<br />

Brandschutzmörtel ausgefüllt werden<br />

können. Aus statischen Gründen sind in<br />

den Durchbrüchen zur Stabilisierung Holzschrauben<br />

oder Drahtstifte (Nägel) als Bewehrung<br />

zu setzen.<br />

Durchbruch in Brettsperrholz<br />

mit Kettensäge ohne aufwändiger<br />

Laibungsausbildung bei<br />

Tirotech Brandschutzmörtel<br />

Der Schachttyp A –<br />

Schachtwände aus Gipskarton<br />

Neben der Einzelrohrdurchführung und den<br />

neuen Kombiabschottungen gibt es eine<br />

weitere und seit Jahrzehnten bewährte<br />

Bauweise, die sich für den Holzbau geradezu<br />

aufdrängt: den Schachttyp A, die einseitig<br />

beplankte Gipskartonständerwand. Entsprechend<br />

der OIB Richtlinie 2 Brandschutz<br />

sind bei Gebäuden der Gebäudeklasse 4<br />

und 5 mit nicht mehr als sechs oberirdischen<br />

Geschoßen an der Schachtinnenseite<br />

eine Bekleidung in A2 erforderlich. Bei<br />

Gebäuden der Gebäudeklasse 5 mit mehr<br />

als sechs oberirdischen Geschoßen müssen<br />

die Schachtwände in A2 ausgeführt<br />

werden. Als Spezialist für Brandschutz in<br />

Schachtwänden entwickelte Air Fire Tech<br />

bereits vor Jahren vorgefertigte Gipsmodule<br />

die auf die jeweilige Schachtwandbeplankung<br />

und den vorliegenden Rohrtypen<br />

und Isolierungen abgestimmt sind. Diese<br />

Module sind nun auch mit einer integrierten<br />

Dichtebene ausgestattet und können<br />

neben den Sanitärleitungen nun auch für<br />

Klimaleitungen, isolierte Luftleitungen oder<br />

Kabel verwendet werden.<br />

Fazit<br />

Es kommt auf das Bauvorhaben an, wo<br />

man mit einem der oben genannten Konzepte<br />

den meisten Gestaltungsspielraum<br />

generiert. Im Zuge des Forschungsprojektes<br />

sind nun eine Vielzahl an zusätzlichen<br />

innovativen und zugelassenen Abschottungsmöglichkeiten<br />

für die Massivholzbauweise<br />

verfügbar.<br />

AIR FIRE TECH<br />

Brandschutzsysteme GmbH<br />

T +43 (0)1 982 01 74-0<br />

office@airfiretech.at<br />

www.airfiretech.at<br />

Luftdichtes Premo Rorcol Brandschutzmodul<br />

aus Gipsplatten für Rohrdurchführungen<br />

Einseitig beplankte Gipskartonschachtwand<br />

in Brettsperrholz mit luftdichten Gipsplattenmodulen<br />

zur Abschottung von Sanitärleitungen<br />

und WC-Montagegestell


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

90<br />

Produkt News<br />

Vielfältige Raumabschlüsse<br />

Planer und Architekten wissen, wie komplex die Anforderungen an moderne<br />

Raum abschlüsse heute sein können. Brandschutz, Schallschutz und Einbruchsschutz<br />

sind einige der Aufgaben, die Hightech-Türen und -Tore erfüllen müssen.<br />

Und mit Drehflügeltür, Pendeltür, Schiebetür, Drehflügeltor, Schiebetor, Hubtor,<br />

usw. gibt es eine Vielfalt an Varianten.<br />

Oft ist ein Mix aus verschiedenen Funktionen gefragt<br />

und Design spielt natürlich eine ebenso entscheidende<br />

Rolle. Hier kommen die Experten von Peneder ins<br />

Spiel: als Entwickler, Produzent und Lieferant von<br />

multifunktionalen Raumabschlüssen versteht das<br />

innovative Unternehmen mit Stammsitz in Oberösterreich<br />

Türen und Tore als anspruchsvolle Technologieelemente<br />

des Gebäudes. Modulare Vielfalt ist<br />

dabei der Schlüssel zur perfekten Lösung für jede<br />

Herausforderung.<br />

Auftraggeber von Peneder schätzen die Vielfalt des<br />

Produktsortiments. Smarte Ideen und Kreativität<br />

sind dabei die Schlüsselwörter. Oft werden Lösungen<br />

gefunden, an die zunächst gar nicht gedacht wurde:<br />

zum Beispiel ein Tor als Nachtabschluss in einem<br />

Büro. Im eigenen Peneder Firmengebäude ist diese<br />

Lösung bereits umgesetzt und gilt als einfach und<br />

praktikabel. Sensible Bereiche werden abends mit einem<br />

Brandschutztor automatisch abgeschottet.<br />

Und auch die Optik ist immer ein besonders wichtiges<br />

Thema, denn Tür und Tor sind zentrale Gestaltungselemente.<br />

Sie haben großen Einfluss auf die<br />

Wahrnehmung eines Raums. Daran wird beim Produzenten<br />

schon bei der Entwicklung und Fertigung der<br />

Lösungen gedacht: Der architektonische Anspruch<br />

lautet stets, die Türe als Designkomponente in das<br />

Raumkonzept integrierbar zu machen, sozusagen als<br />

eigenständiges, individuelles Interieur-Element.<br />

Peneder Bau-Elemente GmbH<br />

T +43 (0)50 5603 - 0<br />

brandschutz@peneder.com<br />

www.peneder.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Brandschutz kennt<br />

keine Kompromisse<br />

INLAP<br />

Einfach & effizient dämmen<br />

Gerade ältere Wohnobjekte weisen häufig aufgrund von mangelhaft<br />

gedämmten Garagen- und Kellerdecken eine schlechte<br />

Energieeffizienz auf. Solche Energielecks lassen sich einfach und<br />

effizient mit den neuen ISOVER Topdec Decken-Dämmplatten<br />

schließen, die aus Steinwolle oder der Hochleistungs-Mineralwolle<br />

„ISOVER ULTIMATE“ bestehen.<br />

Die Deckenplatten punkten neben der niedrigen Wärmeleitfähigkeit<br />

auch mit einer exzellenten Schallabsorption, welche die<br />

Halligkeit von Räumen auf ein angenehmes Niveau reduziert.<br />

Topdec kann dadurch auch als Akustikdecke für lange Gänge,<br />

in Büros oder in Räumlichkeiten von Schulen eingesetzt werden.<br />

Die innovativen Decken-Dämmplatten sind in verschiedenen<br />

optisch ansprechenden Oberflächen verfügbar: Je nach ästhetischem<br />

Anspruch und Nutzung des Raumes kann zwischen verschiedenen<br />

fertigen Strukturen, Oberflächen oder Beschichtungen<br />

und Farben gewählt werden. Dabei ist das gesamte ISOVER<br />

Topdec Plattensortiment sowohl bei der Verarbeitung als auch<br />

im verbauten Zustand als gesundheitlich völlig unbedenklich<br />

eingestuft und mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“ für besondere<br />

Umweltfreundlichkeit ausgezeichnet.<br />

Saint-Gobain ISOVER Austria GmbH<br />

T +43 (0)2266 6060<br />

isover-at.marketing@saint-gobain.com<br />

www.isover.at<br />

Brandschutzklappen für Luftleitungen<br />

PREMO RORCOL<br />

individuell gefertigte Rohrabschottungen<br />

für Schachtwände<br />

www.airfiretech.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

92<br />

Produkt News<br />

Fotos: TROX<br />

Symbiose von Ökonomie und Ökologie<br />

In Zeiten des Klimawandels rücken ökonomische und ökologische Aspekte der<br />

Anlagentechnik immer stärker in den Vordergrund. Ein gelungenes Beispiel ist<br />

Cloud No. 7, ein 18-stöckiges Hochhaus im Europaviertel von Stuttgart. Mit seinen<br />

61 Metern ist es das höchstgelegene innerstädtische Wohnhaus in Stuttgart,<br />

beherbergt ein First-Class-Hotel mit 175 Zimmern und zusätzlich 34 Business<br />

Appartements sowie 25 individuelle Luxuswohnungen.<br />

Eine wichtige Rolle kommt in einem solchen<br />

Gebäude dem Brandschutz zu, der auch<br />

einen wesentlichen Kostenfaktor darstellt.<br />

Eine neu entwickelte Regelungstechnik<br />

für Entrauchungsventilatoren kann dabei<br />

zu einer enormen Kostenersparnis – ohne<br />

irgendwelche Abstriche in Bezug auf die<br />

Sicherheit – führen. Ein direkt ans Drehstromnetz<br />

angeschlossener Motor eines<br />

Ventilators würde mit der für die Netzfrequenz<br />

typischen konstanten Drehzahl laufen.<br />

Durch den Einsatz eines Frequenzumrichters<br />

und die Steuerung von Frequenz<br />

und Spannung wird eine stufenlose Regelung<br />

der Drehzahl bzw. des Moments beim<br />

Drehstrommotor möglich, die sich an der<br />

tatsächlich erforderlichen Last orientiert.<br />

Während bei Lüftungsventilatoren die Dreh-<br />

zahlanpassung (bedarfsgerechte Versorgung)<br />

gang und gebe ist, sind bei Entrauchungsventilatoren<br />

Frequenzumrichter zur<br />

Regelung des Volumenstroms bisher nicht<br />

zum Einsatz gekommen.<br />

Mit der neuen Frequenzumrichtereinheit X<br />

FANS-Control – zertifiziert nach EN 12101-3<br />

– ist die Steuereinheit TROXNETCOM nun<br />

auch in der Lage, die Drehzahlen von Entrauchungsventilatoren<br />

in Ein- und Mehrbereichsanlagen<br />

sicher und exakt anzupassen.<br />

Die Drehzahlanpassung erzielt dabei enorme<br />

Einsparungen bei Investitions-, Installationsund<br />

Instandhaltungskosten: So ist es z.B. mit<br />

der Frequenzumrichtereinheit möglich, nur<br />

noch einen Entrauchungsventilator für mehrere<br />

Rauchabschnitte einzusetzen.<br />

Daraus resultieren weniger Platzbedarf, we-<br />

niger Komponenten, Kanäle und Leitungen,<br />

weniger Montagearbeiten, und ein geringerer<br />

Wartungsaufwand. Das optionale TROX<br />

X-FANS Ventilator Diagnosesystem ermöglicht<br />

zudem eine zustandsabhängige Wartung<br />

über die reine Lagerüberwachung hinaus.<br />

Das Hochhaus Cloud No. 7 ist mit Entrauchungsventilatoren<br />

der Baureihen BVDAX,<br />

BVAXN und BVZAXN und einer Regelung<br />

über Frequenzumrichter von TROX ausgestattet.<br />

Den Investoren erschloss sich dank<br />

des neuen Umrichter-Systems ein enormes<br />

Einsparpotenzial.<br />

TROX Austria GmbH<br />

T +43 (0)1 25043-0<br />

trox-at@troxgroup.com<br />

www.trox.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Innovatives<br />

Logistikkonzept<br />

93<br />

Produkt News<br />

KONE beschäftigt in Österreich 200 TechnikerInnen<br />

im Außendienst und betreut über 27.000 Anlagen im<br />

Bereich Aufzüge, Rolltreppen und Automatiktüren. Einer<br />

der wesentlichen Faktoren für die Wartung und<br />

Instandhaltung ist dabei die Logistik, welche die Verfügbarkeit<br />

der notwendigen Ersatzteile, Materialien<br />

und Werkzeuge sicherstellt. Die steigenden Anforderungen<br />

zur CO 2 -Reduktion, Zufahrtsbeschränkungen<br />

und der weitere Rückgang der Verkehrs- und Parkflächen<br />

in Innenstädten erfordern dafür neue zukunftsorientierte<br />

Lösungen: Unter dem Titel „LOGSTEP<br />

- Logistic Solutions for Technical Personnel“ wurde<br />

im Rahmen einer Kooperation der KONE AG und dem<br />

österreichischen Logistikberatungsunternehmen<br />

ECONSULT ein Pilotprojekt mit innerstädtische Mikro-Hubs<br />

entwickelt. Diese dienen einerseits als Materiallager,<br />

sind Empfangsadressen und Pick-Up-Points<br />

für die Material- und Ersatzteillieferungen an die<br />

TechnikerInnen und sollen zudem als Sammelstellen<br />

für die Entsorgung von Verpackungsmaterialien und<br />

Wertstoffen dienen. In einem weiteren Schritt werden<br />

im Lauf des Pilotbetriebs ausgewählte TechnikerInnen<br />

in den inneren Wiener Bezirken mit E-Lastenfahrrädern<br />

oder E-Scootern ausgestattet. Der Vorteil für<br />

Im „Viertel Zwei“, dem neuen Büro- und Wohnviertel im 2. Wiener Gemeindebezirk,<br />

trafen sich die Projektpartner zum Start des Pilotbetriebs (v.l.n.r.): Petru Huurinainen<br />

(KONE Geschäftsführer), Jürgen Schrampf (ECONSULT), Momcilo Kostic (KONE Techniker),<br />

Stefan Weiss (SCHIG mbH), davor Sertic (WKW), Angelika Winkler (Stadt Wien)<br />

die Fachkräfte liegt in der größeren Flexibilität und<br />

Geschwindigkeit. Vor allem im dicht bebauten Gebiet<br />

können die Einsatzorte so rascher erreicht werden.<br />

Auch das Thema der oftmals nicht verfügbaren Haltezonen<br />

und Parkplätze wäre damit gelöst. Ziel des<br />

Pilotprojekts ist eine Überführung der funktionierenden<br />

Lösung in den operativen Betrieb und die konzernweite<br />

Ausrollung auf weitere Städte und Länder.<br />

KONE AG<br />

T +43 (0)1 863 67-0<br />

office.at@kone.com<br />

www.kone.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

94<br />

Produkt News<br />

Der Aufzug für<br />

die Stadt von morgen<br />

Mit der Erfindung der Aufzugsfangvorrichtung vor über 160 Jahren leitete Elisha<br />

Otis ein neues Zeitalter ein. Städte fingen an, in die Höhe zu wachsen. Der Wolkenkratzer<br />

als Sinnbild und Symbol der modernen Stadt war geboren. Heute nutzen<br />

unzählige Menschen tagtäglich einen Aufzug – der höchste Standards in puncto<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit erfüllen, den Fahrgästen einen angenehmen<br />

Aufenthalt ermöglichen und sich bestmöglich in das Gebäude einfügen soll. Der<br />

Aufzug als attraktive vertikale Lounge, in der sich Fahrgäste gern aufhalten – mit<br />

dem neuen Gen360 macht Otis dies möglich.<br />

Der Gen360 steht für ein klares, edles und intuitives<br />

Design. Eine ausgeklügelte Beleuchtung, hochwertige<br />

Materialien und ein immersives Sound-Design für<br />

eine erweiterte Raumwahrnehmung sind nur einige<br />

Beispiele für die hochwertige Aufmachung. Für die<br />

Information und Unterhaltung sorgt die eView-Technologie,<br />

die nun auch eine 2 Wege-Bildverbindung<br />

ermöglicht. Optional kann auch ein 18‘‘-Bildschirm<br />

installiert werden. Die gestalterischen Möglichkeiten<br />

des Gen360 sind umfangreich, sodass Kunden ihrem<br />

Aufzug eine persönliche Note geben können.<br />

Er fügt sich nicht nur optisch bestmöglich in jedes<br />

Gebäude ein, sondern steht auch für einen neuen<br />

Weg der Integration von Aufzugssystemen. Dank<br />

variabler Kabinenmaße bietet er mehr Flexibilität,<br />

sowohl bei der Planung von neuen Gebäuden als<br />

auch bei Bestandsbauten. Durch das platzsparende<br />

Design und die effiziente Nutzung des Schachtraums<br />

ist der Gen360 auch für den Einsatz in Gebäuden mit<br />

geringem Platzangebot geeignet.<br />

+<br />

Neues Sicherheitskonzept dank<br />

Drive-by-Wire-Technologie<br />

Während Architekten und Gebäudeplaner bei ihrer<br />

Arbeit von den neuen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

profitieren, steht die Drive-by-Wire-Technologie für<br />

ein neues Sicherheitskonzept im Betrieb und mehr<br />

Zuverlässigkeit im Alltag. Diese Technologie, die seit<br />

Jahrzehnten in der Luft- und Raumfahrt sowie in der<br />

Automobilindustrie eingesetzt wird, verfolgt im Kern<br />

den Ansatz, mechanische Systeme durch elektronische<br />

zu ersetzen. Mit Blick auf den Gen360 erlaubt<br />

die Technologie die Überwachung kritischer Systeme<br />

rund um die Uhr. Darüber hinaus ist es jederzeit<br />

möglich, Rückschlüsse über den Status der Anlage<br />

zu ziehen und gegebenenfalls direkt und schnell zu<br />

reagieren.<br />

Der Gen360 wurde mit dem Ziel entworfen, neue<br />

Maßstäbe in puncto Design und Sicherheit zu setzen.<br />

Er ist zugeschnitten auf die Anforderungen und<br />

Herausforderungen im Zeitalter der Smart City. Dank<br />

neuester digitaler Technologien verwandelt sich der<br />

Aufzug zu einer innovativen und smarten Mobilitätsplattform,<br />

die sich durch mehr Gestaltungsspielräume<br />

und ein innovatives Sicherheitskonzept auszeichnet<br />

und eine Vielzahl neuer Möglichkeiten verspricht.<br />

OTIS GesmbH<br />

T +43 (0)1 61005-0<br />

austria@otis.com<br />

www.otis.com/de/at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

Innovative Bandlösung für Ganzglastüren<br />

Mit dem Beschlagsystem TECTUS Glas hat SIMONSWERK eine ästhetische und<br />

funktionale Lösung für den flächenbündigen Einbau von Ganzglastüren entwickelt.<br />

Glastürblatt, Zarge, Band- und Schließsystem liegen in einer Ebene – so<br />

behält eine großzügige Verglasung, die beispielsweise in Büros oder privaten<br />

Wohnbereichen dem akustischen Schutz dient und gezielte Ein- und Durchblicke<br />

schafft, ihre ästhetische Qualität.<br />

Das Bandsystem TECTUS TEG 310 2D kann dank der<br />

besonderen Materialkomponenten und Klemmtechnik<br />

Belastungen bis zu 80 kg pro Paar aufnehmen und<br />

einen dauerhaft perfekten Türsitz garantieren. Der<br />

Belastungswert entspricht einer Glastür in den Abmessungen<br />

von ca. 10 x 1300 x 2500 mm und deckt<br />

damit alle gängigen Größen auch im Objektbau ab.<br />

Das magnetische Schließsystem KEEP CLOSED, bestehend<br />

aus Schließmagnet, Magnetplatte und passenden<br />

Griffvarianten ist perfekt auf das Bandsys-<br />

tem TECTUS Glas abgestimmt. In der Zarge arbeitet<br />

der Schließmagnet KCM 50 kontakt-, geräusch- und<br />

stromlos. Die dauerhafte und zuverlässige Schließung<br />

kann individuell auf das persönliche Empfinden eingestellt<br />

werden. Die Griffe KCH 1200 und KCH 1700 passen<br />

sich ideal dem Erscheinungsbild der flächenbündigen<br />

Ganzglastür an. Die Fixierung erfolgt einfach<br />

und stabil mit Hilfe einer Positionierungsschablone<br />

und des bereits am Griff aufgebrachten Klebestreifens,<br />

so dass keine Glasbearbeitung erforderlich ist.<br />

SIMONSWERK GmbH<br />

T +49 (0)5242 413-0<br />

info@simonswerk.de<br />

www.simonswerk.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

96<br />

Produkt News<br />

Upcycling-Architektur<br />

In direkter Nähe zur HafenCity entsteht mit dem Hammerbrooklyn.DigitalCampus<br />

eines der wichtigsten Zukunftsprojekte der Hansestadt: Initiatoren aus Politik,<br />

Privatwirtschaft und Wirtschaftswissenschaft haben hierfür eine gemeinnützige<br />

Stiftung gegründet, um einen Ort für Forschung, Austausch und Erprobung von Zukunftsmodellen<br />

zu schaffen. Mit dem DigitalPavillon als Herzstück entstanden auf<br />

über 7.500 m² Co-Working- und Co-Creation-Spaces, offene „Expeditionsräume“<br />

sowie ein Auditorium und eine „Townhall“ mit Gastronomie und Eventflächen.<br />

Neben der Digitalisierung steht Nachhaltigkeit im<br />

Hammerbrooklyn im Fokus. Deswegen setzte man<br />

in der Architektur auch auf ein innovatives Upcycling-Projekt:<br />

Ursprünglich als US-Pavillon für die<br />

Expo 2015 in Mailand konzipiert, hat er in Hamburg<br />

eine neue Heimat gefunden. Im Innenausbau setzte<br />

man auf recycelte bzw. recycelbare Materialien und<br />

energieeffiziente Technik: So wurden z. B. alte Holzpaneele<br />

aus dem Expo-Pavillon übernommen, genauso<br />

wie die Stahlkonstruktion für den schwebend<br />

wirkenden „Expeditionsraum“. Der 23 Meter lange<br />

und über 80 m² große, teilbare Besprechungsraum<br />

schwebt zwischen Ebene 2 und 3. Für die vollflächigen<br />

Glaswände im Expeditionsraum sowie für weitere<br />

abgetrennte Büro- und Arbeitsräume wählten die<br />

Architekten von SPINE ARCHITECTS vollflächige<br />

Glaswände vom Typ Lindner Life 125 Stereo. Mit einer<br />

bündigen Glaseinfassung passt sie sich dezent<br />

dem Gesamtkonzept an und entspricht sowohl den<br />

Anforderungen an Schallschutz, Brandschutz und<br />

Absturzsicherheit. Darüber hinaus erfüllt es als kreislauffähiges,<br />

Cradle to Cradle Certified® System alle<br />

Erwartungen an nachhaltigen Innenausbau. Auch<br />

diverse Trockenbauarbeiten sowie die Montage von<br />

energieeffizienten Deckensegeln und mobilen Trennwänden<br />

stammen von Lindner.<br />

Lindner GmbH<br />

T +43 2252 86160-0<br />

austria@lindner-group.com<br />

www.lindner-group.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

97<br />

Produkt News<br />

DELTABEAM<br />

DELTABEAM ®<br />

EIN TRAGENDES ARGUMENT<br />

EIN TRAGENDES ARGUMENT<br />

DELTABEAM ®<br />

DELTABEAM ®<br />

EIN TRAGENDES ARGUMENT<br />

EIN TRAGENDES ARGUMENT<br />

adobestock / ©pixamo<br />

Die neuen Holzöle<br />

Der nachwachsende, natürliche Baustoff<br />

Holz erfreut sich immer größerer Beliebtheit.<br />

Damit Holzteile im Innen- und Außenbereich<br />

geschützt werden und lange<br />

natürlich schön bleiben, gibt es von Sto<br />

jetzt zwei neue Produkte: Das StoTop<br />

Wood Oil für die Fassade verleiht einen<br />

klassischen Holz-Look und verlängert<br />

die Lebensdauer der Oberfläche. Das<br />

StoAqua Top Wood Oil ist auch unbedenklich<br />

für den Schutz von Holzbauteilen<br />

im Innenraum verwendbar und sorgt<br />

für eine matte Optik.<br />

StoTop Wood Oil verleiht senkrechten<br />

Holzoberflächen im Außenbereich das<br />

typisch lebendige und seidenmatte Erscheinungsbild<br />

geölter Hölzer. Das festkörperreiche,<br />

wasserabweisende und<br />

hoch witterungsbeständige Naturöl eignet<br />

sich für maßhaltige und begrenzt<br />

maßhaltige Hölzer wie Fassaden, Fenster<br />

oder Türen. Es lassen sich außerdem<br />

problemlos Pigmente zumischen, was<br />

das Fassaden-Öl ideal für längere Renovierungszyklen<br />

macht. Der Farbton<br />

unterstreicht dann die natürliche Anmutung<br />

des Holzes. Zur Auswahl stehen alle<br />

Farbtöne des StoColor Holzlasurfächers<br />

sowie trendige Grautöne wie Silbergrau<br />

und Schiefergrau.<br />

Ob Wände, Decken oder Holzverkleidungen,<br />

immer mehr Menschen schätzen bei<br />

der Innenraumgestaltung das warme,<br />

heimelige Gefühl, das von Holz ausgeht.<br />

Damit die Oberfläche geschützt wird<br />

und lange schön bleibt, ist professioneller<br />

Holzschutz unumgänglich. Das neue<br />

StoAqua Top Wood Oil kommt ganz ohne<br />

Lösemittel- oder Weichmacherzusätze<br />

aus. Das verwendete Pflanzenöl ist in<br />

Wasser emulgiert und verleiht den Holzteilen<br />

eine sanft matte Optik. Es ist farblos,<br />

in den Holzfarbtönen des StoColor<br />

Holzlasurfächers sowie zusätzlich in fünf<br />

trendigen Grautönen erhältlich. Im Außenbereich<br />

schützt StoAqua Top Wood<br />

Oil nicht oder begrenzt maßhaltige Holzoberflächen<br />

wie Gartenmöbel, Holzverkleidungen,<br />

Fensterläden oder Tore.<br />

Sto Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)4242 33133-0<br />

info.at@sto.com<br />

www.sto.at<br />

HOLZ – STAHL – BETON<br />

Im HOLZ harmonischen – STAHL – BETON Verbund<br />

Im harmonischen Verbund<br />

Große Spannweiten<br />

• HOLZ<br />

Große Spannweiten<br />

FÜR – STAHL hochflexible – BETON Grundrisse<br />

HOLZ Im • harmonischen OHNE FÜR hochflexible<br />

– STAHL<br />

tragende<br />

– BETON<br />

Innenwände Verbund Grundrisse<br />

• OHNE tragende Innenwände<br />

Im Große • harmonischen OHNE Spannweiten UnterzügeVerbund<br />

Große • FÜR Spannweiten hochflexible Grundrisse<br />

• OHNE tragende Innenwände<br />

•<br />

FÜR<br />

OHNE<br />

hochflexible<br />

Unterzüge<br />

Grundrisse<br />

• OHNE tragende Innenwände<br />

• OHNE Unterzüge<br />

Der legero united campus<br />

Der legero im Zeitraffer: united campus<br />

im Zeitraffer:<br />

Der legero united campus<br />

im Zeitraffer:<br />

Der legero united campus<br />

im Zeitraffer:<br />

www.peikko.at<br />

www.peikko.at<br />

www.peikko.at<br />

www.peikko.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

98<br />

Produkt News<br />

Kulturelles Erbe erhalten<br />

Die Villen rund um den Claudiaplatz im Innsbrucker Stadtteil Saggen sind mit ihrem<br />

historistischen Baustil nicht nur ein Zeugnis der Baukultur in der Gründerzeit,<br />

sie spiegeln zugleich das Vermögen und die soziale Stellung der Erbauer wider.<br />

Als kulturelles Erbe steht diese gesamte Gründerzeitgruppe<br />

unter Ensembleschutz, ein besonderes<br />

Schmuckstück ist dabei die Zinsvilla in der Claudiastraße.<br />

Deren Fassade ist unter Verwendung<br />

neobarocker Gestaltungselemente nicht nur vertikal<br />

wie horizontal anspruchsvoll gegliedert, sondern<br />

mit Fensterbögen, vorspringendem Dachsims,<br />

Erkern und Balkonen, Kuppeln und Türmchen sowie<br />

zahlreichen Reliefs und Skulpturen reich dekoriert.<br />

Ebenfalls charakteristisch für den Neobarock ist die<br />

Aufnahme von Plastiken in mit Ornamenten verzierte<br />

Nischen in der Fassade.<br />

Vor zwei Jahren wurde die aufwendig gestaltete und<br />

mit Türmchen, Gauben und Giebeln geschmückte<br />

Fassade saniert und erhielt einen neuen Beschichtungsaufbau<br />

mit dem Brillux Silikat-System: Nach der<br />

Entfernung des schadhaften Putzes sorgte Fondosil<br />

1903 für eine gute Verfestigung des mineralischen<br />

Untergrunds. Mit Mineral-Leichtputz G 3679 wurde<br />

dann ein dekorativer, wetterbeständiger, mineralischer<br />

und leicht strukturierten Putz realisiert. Die<br />

Schlussbeschichtung erfolgte mit Ultrasil HP 1901.<br />

Nach Vorgabe des Denkmalamts sollte sich die Farbgestaltung<br />

an der ursprünglichen Farbigkeit in einem<br />

Sandfarbton und hellem Beige orientieren.<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 732 370740-0<br />

info@brillux.at<br />

www.brillux.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

99<br />

Produkt News<br />

Schlank & clever:<br />

Unsere ALUternative<br />

Elegant – das einzigartige Konzept<br />

für Kunststofffenster<br />

Fotos: Alpenländische/Florian Scherl,<br />

Optischer Blickfang<br />

Abseits von klassischen Wohnprojekten<br />

gibt es immer mehr Bauvorhaben, die<br />

modernes Wohnen mit aktuellen Standards<br />

und markanten Akzenten verbinden.<br />

Wie die neu errichtete Wohnanlage<br />

in Wattens mit insgesamt 46 Miet- und<br />

Eigentumswohnungen, die nach den neuesten<br />

Energie-Standards errichtet und<br />

„klima:aktiv“-zertifiziert ist.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn<br />

und dem Architektenteam wurden<br />

für die Fassade dieses Projekts besonders<br />

geeignete Systeme und Produkte aus dem<br />

Produktprogramm der Röfix AG ausgewählt.<br />

Dem Energieausweis entsprechend<br />

waren hohe Anforderungen gestellt, die<br />

mit einem passenden Wärmedämmsystem<br />

erfüllt werden konnten und zusätzlich<br />

Passivhausqualität garantieren. In Kooperation<br />

mit den Architekten wurde zudem<br />

eine Lösung für einen speziellen Oberputz<br />

gewählt, welcher einfärbbar ist und mit<br />

einer besonderen Verarbeitungstechnik<br />

für eine außergewöhnliche Ästhetik sorgt.<br />

Gemeinsam mit den Experten von Röfix<br />

wurden dafür im Vorfeld verschiedene<br />

Verarbeitungstechniken getestet: Mit der<br />

„Hufeisen-Optik“ wurde schließlich ein<br />

Design gewählt, das bei Wohnanlagen<br />

noch nicht weit verbreitet ist. Die besondere<br />

Textur und Haptik überzeugt und<br />

macht das Objekt zusätzlich zu einem<br />

Herzeigeprojekt in der Region.<br />

RÖFIX AG<br />

T +43 (0) 5238 510<br />

office.zirl@roefix.com<br />

www.roefix.com<br />

Deceuninck ist die cleverste Wahl,<br />

wenn es die innovativsten Fenster &<br />

Türen oder Terrassensysteme sein<br />

sollen: Umweltfreundliche Produkte,<br />

die den Komfort in Gebäuden<br />

deutlich erhöhen, ent wickelt als<br />

Lösungen für eine bessere Welt.<br />

Eine von vielen cleveren Lösungen<br />

– das Fenster-Konzept Elegant:<br />

▪ minimalistisches Design mit einzigartig<br />

schlankem Überschlag<br />

▪ hervorragende Wärmedämmung bis<br />

U f<br />

0,88 W/m 2 K und Langlebigkeit<br />

▪ Profil-Designs für Renovierung und<br />

Altbau<br />

▪ optional mit patentierter Glasfaser-<br />

Techno logie ThermoFibra für<br />

maximal große Fenster ohne<br />

Stahlarmierung<br />

▪ 100 % recycelbar<br />

▪ eine ökologische wie ökonomische<br />

Alternative zu Aluminiumfenstern<br />

deceuninck-elegant.de<br />

Deceuninck Germany GmbH


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

100<br />

Produkt News<br />

© Marcus Ebener Fotografie<br />

Dreidimensional<br />

und denkmalgerecht<br />

Im Berliner Stadtteil Kreuzberg ist die Erweiterung des traditionsreichen Gewerbehofs<br />

Lichtfabrik fertiggestellt worden, die nach den Plänen der Berliner Büros<br />

Bollinger+Fehlig Architekten und Stoeckert Architekten realisiert wurde. An der<br />

Fassade kamen hochwertige Aluminiumsysteme von WICONA zum Einsatz.<br />

Als loftartiges Geschäftshaus mit Büroflächen und<br />

Ladenlokalen nimmt das Gebäude die traditionelle<br />

Gliederung der Berliner Gewerbehöfe auf und bringt<br />

diese in Einklang mit einer zeitgemäßen und eigenständigen<br />

Architektur. Besonders ins Auge fällt dabei<br />

die Fassade. Diese wurde mit polygonal verkippten<br />

und vorgehängten Formteilen aus Glasfaserbeton<br />

sowie jeweils leicht schräg versetzten Fensterpaaren<br />

realisiert. Dadurch wird die planebene Fläche der Vorhangfassade<br />

in ein dreidimensional moduliertes Gewand<br />

übersetzt und es entsteht im Bereich der Fenster<br />

ein aufgelockertes Spiel aus Brüstung, Sturz und<br />

seitlicher Laibung. Umgesetzt wurden die Fenster mit<br />

dem modularen Fenstersystem WICONA 75 MAX.<br />

Das System ermöglicht durch besonders schmale<br />

Profile einen sehr hohen Anteil an transparenter<br />

Fläche und sorgt so für eine sehr gute Sicht nach<br />

draußen. Zudem überzeugt es auch optisch. Durch<br />

die spezielle Konstruktion sind Fest- und Öffnungsfelder<br />

kaum zu unterscheiden. Verdeckte Bänder und<br />

Beschläge garantieren auch innen klare, ununterbrochene<br />

Linien. Der in der Rahmenfarbe beschichtete<br />

Fenstergriff liegt im Flügel verborgen und trägt somit<br />

zum homogenen Erscheinungsbild bei. Zudem verfügt<br />

WICONA 75 MAX über einen sehr guten Schallschutz<br />

und eine hervorragende Wärmedämmung.<br />

Mit einem geringen Uw-Wert von 1,2 W/(m²K) werden<br />

höchste Ansprüche in puncto Energieeinsparung erfüllt.<br />

Auch in der Sockelzone der Lichtfabrik setzten<br />

die Planer auf WICONA: Hier kam das Fassadensystem<br />

WICTEC 50 zum Einsatz.<br />

Hydro Building Systems Austria GmbH<br />

T +43 (0)6212 20000<br />

info@wicona.at<br />

www.wicona.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Innovativ<br />

und nachhaltig<br />

Holz ist als edles und ökologisches Wohnmaterial<br />

heute aktueller denn je. Und auch echte, regionale<br />

Qualität aus Österreich ist wieder besonders gefragt.<br />

Als einer der führenden österreichischen Hersteller<br />

von Holz/Alu-Fenstern und Holztüren versteht Josko<br />

von beidem eine ganze Menge – und begeistert darüber<br />

hinaus mit stilvollem Wohndesign.<br />

Vor sechzig Jahren als kleine Familientischlerei begonnen,<br />

ist der heimische Produzent mittlerweile<br />

zum Industriebetrieb beachtlicher Größe herangewachsen.<br />

Nach Umsatz ist Josko die Nummer Eins<br />

bei Holz/Alu-Fenstern in Österreich und Deutschland<br />

und auch die Corona-Krise konnte die Erfolgsgeschichte<br />

des Qualitätsherstellers für Fenster, Türen,<br />

Ganzglassysteme und Sonnenschutz aus Oberösterreich<br />

nicht bremsen: Für 2020 weist der Jahresabschluss<br />

einen Rekordumsatz von 169 Millionen Euro<br />

(plus 7 %) aus und auch während der Pandemie wurden<br />

100 neue Jobs geschaffen. Demnächst wird das<br />

Unternehmen 1.000 Menschen beschäftigen und in<br />

den kommenden zwei Jahren an den Standorten Kopfing<br />

und Andorf 20 Millionen Euro in Betriebserweiterungen,<br />

unter anderem in das neue High-Tech-Aluminiumbearbeitungszentrum,<br />

investieren.<br />

Basis für diese Entwicklung sind innovative, designorientierte<br />

und nachhaltige Produkte, die individuell<br />

auf Kundenbestellung gefertigt werden. Damit bei<br />

der Vielzahl an Produkten, Holzarten, Farbtönen und<br />

Ausprägungen dennoch alles harmonisch zusammenpasst,<br />

hat der Designspezialist Josko eine clevere<br />

Lösung parat: Mit dem Smart Mix können Fenster,<br />

Ganzglassyteme, Haustüren, Innentüren und Naturholzböden<br />

Ton in Ton abgestimmt und Holz/Alu- und<br />

Kunststoffelemente bei gleichbleibender Außenoptik<br />

budgetoptimiert kombiniert werden.<br />

101<br />

Josko Fenster & Türen GmbH<br />

T +43 (0)7763 2241-0<br />

office@josko.at<br />

www.josko.com<br />

Produkt News<br />

ARDEX B 16<br />

Beton-Reparaturmörtel<br />

mit Korrosionsschutz<br />

Einfach. EinfachER.<br />

www.ardex.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

102<br />

Produkt News<br />

Bilder: VARENTA Holding GmbH<br />

Aluminium-Systemlösungen<br />

in urbaner Industrie<strong>architektur</strong><br />

Das Projekt Revaler Spitze schafft flexibel nutzbaren Büro- und Gewerberaum auf<br />

17.600 Quadratmetern mitten in Berlin Friedrichshain. Die Architektur mit klassischer<br />

Backsteinfassade und Stahlprofilrahmenoptik ist an das frühe zwanzigste<br />

Jahrhundert angelehnt. Unterstützt wird der industrielle Charme durch die eingesetzten<br />

heroal Aluminium-Systemlösungen für Fassaden, Fenster und Türen.<br />

Das Fassadensystem heroal C 50 erreicht hervorragende<br />

Wärmedämmwerte und unterstreicht durch<br />

die anthrazitfarbene heroal hwr-Pulverbeschichtung<br />

den Industriecharme des Gebäudes. An den Eingängen<br />

heißen großzügige Türen aus dem Objekttürsystem<br />

heroal D 72 Besucher und Kunden willkommen.<br />

Die großen Glasflächen des Türsystems mit erhöhtem<br />

Einbruch- und Schallschutz sowie höchsten<br />

Wärmedämmwerten sorgen für einen angenehmen<br />

Empfang und in den Innenräumen für viel Tageslicht.<br />

Die Fenster der Revaler Spitze stammen ebenfalls aus<br />

dem Hause heroal. Das Fenstersystem heroal W 72<br />

wird wie alle heroal Systeme aus recyceltem Aluminium<br />

gefertigt und schützt dank innovativer Konstruktionsdetails<br />

optimal vor Wärmeverlusten. Um die<br />

Fenster zusätzlich in der Tiefe zu akzentuieren, wurden<br />

Statiksprossen verwendet. Dafür hat das Unternehmen<br />

speziell für dieses Objekt Sonderprofile für<br />

die Laibung angefertigt, welche die Seiten der Sprossen<br />

ästhetisch und funktional abschließen.<br />

heroal – Johann Henkenjohann GmbH & Co. KG<br />

T +49 (0)5246 507-0<br />

info@heroal.de<br />

www.heroal.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

+<br />

103<br />

Produkt News<br />

Der Architektur<br />

ein Gesicht geben<br />

Die Fassade eines Gebäudes ist schützende Hülle<br />

und wichtiges Kommunikationsmittel nach außen.<br />

Sie prägt nicht nur den Charakter eines einzelnen<br />

Objektes, sondern auch die gesamte Umgebung mit.<br />

Umso wichtiger ist es, die richtige Wahl für diese Art<br />

der Visitenkarte zu treffen. Denn hier treffen Form,<br />

Farbe und Funktion gleichberechtigt aufeinander.<br />

Die Vorgehängte Hinterlüftete Fassade - VHF - bietet<br />

in mehrerlei Hinsicht eine reizvolle Alternative. Architekten<br />

und Bauherren schätzen es, bei der Gestaltung<br />

möglichst viel freie Hand zu haben: Spannende<br />

Materialkombinationen bringen erfrischende Lebendigkeit<br />

auf die zweidimensionale Fläche, die größte<br />

Entscheidungsfreiheit im Design an die Hand geben.<br />

Dass eine VHF eine Investition in die Zukunft ist,<br />

kann man mit folgenden Begriffen gut beschreiben:<br />

Energieeffizienz bis hin zu Zero-Emission-Standards<br />

und Wirtschaftlichkeit mit einem hohen Return of Investment.<br />

Sämtliche Komponenten einer VHF sind<br />

auf eine dauerhafte Systemperformance ausgelegt.<br />

Die VHF-Fassade gilt zudem als nahezu wartungsfrei<br />

und kann am Ende ihres Lebenszyklus sortenrein<br />

rückgebaut und in den Wertstoffkreislauf rückgeführt<br />

werden.<br />

Österreichischer Fachverband für Hinterlüftete Fassaden (ÖFHF)<br />

T +43 (0)660 5664423<br />

info@oefhf.at<br />

oefhf.at<br />

© Prefa<br />

Andreas Jäger<br />

Klimaexperte<br />

Für den Klimaschutz<br />

in Österreich:<br />

CO 2<br />

-Emissionen lassen<br />

sich eindämmen.<br />

Dank der hervorragenden<br />

Dämmwirkung der Austrotherm<br />

Dämmstoffe lassen sich nicht<br />

nur die CO 2<br />

- Emissionen deutlich<br />

reduzieren, sondern auch die Heizund<br />

Kühlenergiekosten. Nur einer<br />

von vielen Beiträgen, den wir bei<br />

Austrotherm für den Klimaschutz in<br />

Österreich leisten. Heute und<br />

auch morgen.<br />

austrotherm.com<br />

Gutes Klima. Gutes Leben.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

104<br />

Produkt News<br />

Energieeffiziente Innovationen<br />

Beton ist ein Baustoff aus natürlichen Rohstoffen, regional verfügbar, hat eine hohe<br />

Speicherfähigkeit, ist unverwüstlich, brennt nicht und kann immer wieder rezykliert<br />

und zu neuem Beton verarbeitet werden. Aktuelle Beispiele zeigen die breite Palette<br />

an Innovationen, die durch und mit dem Baustoff Beton möglich sind.<br />

Bis 2022 entsteht in „Baumgarten“ im 14. Wiener Gemeindebezirk<br />

ein bemerkenswertes neues Plus-Energie-Wohnbauprojekt<br />

mit insgesamt 380 geförderten<br />

Mietwohnungen, 97 freifinanzierten Wohnungen, Generationenzentrum<br />

sowie Bildungscampus der Stadt<br />

Wien. Das innovative, effiziente Energiekonzept auf<br />

Basis eines Niedrigstenergiehaus-Standards ermöglicht<br />

eine von fossilen Brennstoffen unabhängige<br />

autarke und nachhaltige Wärme-/Kälteversorgung<br />

der gesamten Wohnhausanlage mit Bauteilaktivierung,<br />

Photovoltaik, Wärmepumpen sowie einer Anlage<br />

zur Wärmerückgewinnung aus Abwässern. „Ohne<br />

den Einsatz des Baustoffs Beton wäre ein solches<br />

Plus-Energie-Quartier nicht realisierbar“, ist Thomas<br />

Mühl, Vorsitzender des Vereins Beton Dialog Österreich<br />

(BDÖ) überzeugt.<br />

Auch private Bauherren erkennen die Vorteile, die Beton<br />

für eine nachhaltige Bauweise bietet. Herbert Ritter<br />

errichtet in der Nähe des Grazer Flughafens eine<br />

viergeschossige Wohnhausanlage mit vier Blöcken<br />

und 51 Wohneinheiten. Für ihn stand die Frage im<br />

Zentrum, mit welchen Energiekonzepten im Wohnbau<br />

auf die globale Erwärmung und den Temperaturanstieg<br />

in unseren Breiten reagiert werden kann. Ritter<br />

hatte rasch ein Lösungspaket geschnürt: Betonbauweise,<br />

Bauteilaktivierung, Wärmepumpentechnik,<br />

Photovoltaik sowie Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung.<br />

Das alles gesteuert über eine dezentrale<br />

Gebäudeautomatisierung mit Feldbus-Anbindungen<br />

der Aktoren und Sensoren im KNX-Standard. An kritischen<br />

Stellen in Decken und Wänden der oberen<br />

Geschosse wurden über 200 Meter faseroptische<br />

Temperaturmessleitungen verlegt. Sie ergänzen die<br />

Sensorik der kontinuierlichen Messung von Innenund<br />

Außen-Temperaturen, der Raumluftfeuchtigkeit<br />

sowie des CO 2 -Gehalts in den Innenräumen der<br />

Wohneinheiten und liefern wichtige Parameter über<br />

die Trägheit im Energiespeicher Beton. Mit Hilfe der<br />

ausgeklügelten Gebäudeautomatisierung, gekoppelt<br />

an einen Wetterdienst, reagiert die Heizung im Winter<br />

bzw. die Kühlung im Sommer autonom.<br />

Beton Dialog Österreich<br />

www.baustoff-beton.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

105<br />

Produkt News<br />

Stark im Schallschutz<br />

Optimierter Bauablauf bei zuverlässigem Schallschutz: Mit<br />

der neuen Tronsole Typ P von Schöck lassen sich filigrane<br />

Fertigteilpodeste aus Sichtbeton ganz einfach in das bestehende<br />

Treppenhaus einheben und direkt begehen. Das vom<br />

DIBt zugelassene Trittschalldämmelement trägt nicht nur zuverlässig<br />

und reduziert den Schall, es eröffnet darüber hinaus<br />

Architekten und Planern auch größere Gestaltungsfreiheiten:<br />

Die geringe Einbauhöhe sowie eine hohe Tragfähigkeit bis 65<br />

kN eröffnet Spielräume für architektonische Akzente, wie beispielsweise<br />

Podeste mit einer Höhe von lediglich 18 Zentimetern,<br />

umlaufende Luftfugen oder effektvolle Lichtinszenierungen<br />

durch integrierte Lichtbänder.<br />

Das Schallschutzsystem Schöck Tronsole sorgt bereits seit<br />

mehr als 30 Jahren für einen erhöhten und sicheren Trittschallschutz.<br />

Die Tronsole Typ P für den Anschluss des<br />

Treppenpodests an die Treppenhauswand erweitert nun das<br />

Schallschutzsystem – für mehr Ruhe und Lebensqualität.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 786 5760<br />

office-at@schoeck.com<br />

www.schoeck.com<br />

Fotos: Schöck Bauteile GmbH<br />

Die Freiheit,<br />

wirklich<br />

gestalten<br />

zu können.<br />

Fassadenlösungen von<br />

Sto setzen Maßstäbe bei<br />

Systemsicherheit und<br />

Individualität.<br />

Fassaden individuell gestalten<br />

und effektiv dämmen.<br />

Über Proportionen und Formgebung, Materialien,<br />

Oberflächen und Farben können Sie die Wertigkeit und<br />

Ausstrahlung erzeugen, die Sie sich für Ihr Gebäude<br />

wünschen. Sie wählen eines unserer ausdrucksstarken<br />

Materialien – wie Klinker, Stein, Glas, Putz, plastische<br />

Fassadenelemente – oder eine Kombination aus mehreren.<br />

Wir stellen die passende Systemlösung auf Basis<br />

einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade oder eines<br />

Wärmedämm -Verbundsystems zur Verfügung – technisch<br />

sicher und erprobt.<br />

Mehr Informationen unter www.zukunft-fassade.at<br />

Villa Mimi, Millstatt, A | Architekt: Klammer Zeleny ZT GmbH, Wien | Produkte: StoVentec M | Foto: Christian Schellander


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

106<br />

Produkt News<br />

© Bruno Klomfar<br />

Ein tragendes Argument<br />

Zwei kreisförmige Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von 8.500 m 2 beherbergen<br />

in Feldkirchen bei Graz das neue Headquarter des bekannten Schuhproduzenten<br />

legero united. Die Basis für die Umsetzung dieses Projekts bildet eine<br />

ganzheitliche architektonische Planung, durchgeführt von Dietrich I Untertrifaller<br />

Architekten. Neben der architektonischen Qualität sind die Holz-Beton-Konstruktion,<br />

die einen flexiblen Auf-, Zu- und Umbau erlaubt, und das innovative technische<br />

Energiekonzept weitere Highlights dieses Projekts.<br />

Der Einsatz des DELTABEAM® Verbundträgersystems<br />

im gesamten Projekt ermöglichte dabei nicht nur eine<br />

Reduktion der Konstruktionshöhe, sondern auch eine<br />

flexiblere Innenraumgestaltung und eine einfache<br />

Leitungsführung für die Heizung und Kühlung des<br />

Gebäudes. Dieses Trägersystem basiert auf einem trapezförmig<br />

geschweißten Stahlprofil, das seitlich kreisförmige<br />

Öffnungen aufweist. Auf seinen verbreiterten<br />

Unterflanschen können alle gängigen Deckenkonstruktionen,<br />

wie beispielsweise Filigran-, Verbund- und<br />

Spannbetonhohldecken, aufgelagert werden.<br />

Bei der Verwendung einer Holz-Beton-Verbunddecke,<br />

wie am legero united campus eingesetzt, werden mit<br />

diesem System nicht nur besonders große Spannweiten<br />

möglich. „Am legero united campus wurde eine<br />

250 mm starke Holzbetonverbunddecke ausgeführt.<br />

Durch die Verwendung von DELTABEAM® als Auflager<br />

in der Mittelachse wurde die Konstruktionshöhe<br />

um 36 cm reduziert. Zusätzlich konnten an der Fassadenfläche<br />

bei gleichem nutzbaren Raumvolumen<br />

ca. 170 m² eingespart werden. Aber auch das fürs<br />

Heizen und Kühlen relevante Raumvolumen konnte<br />

um rund 1000 m³ pro Geschoß verringert werden“,<br />

erklärt Reinhard Ertl, Geschäftsführer Peikko Austria.<br />

Peikko Austria GmbH<br />

T +43 5523 521 210<br />

austria@peikko.com<br />

www.peikko.at<br />

© Dietrich|Untertrifaller


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Von der Idee zum Erfolg<br />

Bereits 2.500 vor Christus wurden Bauwerke und<br />

auch Gebrauchsgüter aus keramisch veredeltem Ton<br />

hergestellt. Aber erst mit der technischen Revolution<br />

zur Jahrhundertwende und der Entwicklung von geeigneten<br />

Maschinen und Produktionsstätten konnte<br />

in größeren Mengen produziert werden. Die ersten<br />

großen Drehrohröfen entstanden 1949 in Dänemark,<br />

in Österreich nahm im November 1961, damals noch<br />

unter der Flagge von Leca, die Leca Österreich<br />

Ges.m.b.H die Produktion von Blähton auf.<br />

Heute findet Liapor Blähton traditionell im Baubereich<br />

in zementgebundenen Wandbaustoffen wie Mauersteinen<br />

und Fertigteilen wie Kaminen und Mauermörteln<br />

Verwendung. Aber auch zur Sanierung von<br />

Altbauten werden Liapor- Produkte verwendet. Zum<br />

einen als wärmedämmender Stoff und zum anderen<br />

als schallisolierender Werkstoff. Weitere Anwendungsgebiete<br />

sind Abwassereinigung, Dachbegrünung, Hydrokulturen<br />

oder Winterstreu.<br />

Im Bereich „konstruktiver Leichtbeton“ sind bekannte<br />

Liapor-Objekte z.B. die Skiflugschanze Oberstdorf,<br />

das BMW-Hochhaus oder das Hypo-Haus in München.<br />

Aber auch im Wohnpark Alterlaa in Wien, der nach wie<br />

vor ein Highlight in der Architekturszene darstellt.<br />

107<br />

Lias Österreich GesmbH<br />

T +43 (0)3155 2368-0<br />

info@liapor.at<br />

www.liapor.at<br />

Produkt News<br />

Mit nur 18 cm das<br />

Stärkste im Schallschutz.<br />

Tronsole® Typ P: 65 kN Tragfähigkeit<br />

bei filigranen Podesten.<br />

Das neue Produkt des bewährten<br />

Schallschutzsystems eröffnet<br />

speziell fürs Bauen mit Sichtbeton<br />

neue Gestaltungsfreiheiten:<br />

filigrane Podeste, umlaufende<br />

Luftfugen, effektvolle Lichtspiele –<br />

alles ist möglich.<br />

www.schoeck.com/tronsole-p/at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

108<br />

Produkt News<br />

Mit 3D-Beton gedruckt<br />

„Striatus“ ist eine mit 3D-Beton gedruckte Bogenbrücke<br />

und wurde von den Architekten Block Research<br />

Group (BRG) der ETH Zürich und Zaha Hadid Architects<br />

Computation and Design Group (ZHACODE), in<br />

Zusammenarbeit mit inkremental3D entworfen und<br />

durch Holcim für die Ausstellung „Time Space Existence“,<br />

der diesjährigen Biennale in Venedig, die von<br />

Mai bis November geht, ermöglicht.<br />

Das Projekt etabliert eine neue Sprache für Beton, die<br />

technologiegetrieben und kreisförmig ist. Sie kombiniert<br />

traditionelles Mauerwerk mit fortschrittlichen<br />

Technologien. Die Festigkeit erreicht die Striatus-Brücke<br />

allein durch Druck und Geometrie ohne Bewehrung.<br />

Es wurde ein kreisförmiges Design entwickelt,<br />

um Material nur dort zu platzieren, wo es benötigt<br />

wird. Ohne Verstärkung und einer Trockenmontage<br />

ohne Bindemittel kann es immer wieder verwendet<br />

werden. Damit eröffnet sich eine Welt der Möglichkeiten,<br />

mit Beton in einer konstruktiv verarbeitungsbewussten<br />

und ökologisch verantwortungsvollen Weise<br />

zu gestalten. Das Material wird präzise platziert, um<br />

mit weniger mehr zu bauen.<br />

Mehr Infos:<br />

www.striatusbridge.com<br />

vimeo.com/551894206<br />

Bauen nach Corona<br />

Die Baubranche erlebt derzeit in Österreich einen<br />

Boom. „Corona hat die Welt verändert und wird Auswirkungen<br />

auf die Städte, das Bauen und das Leben<br />

haben. Nachhaltig Bauen gelingt nur, wenn wir<br />

heute Weitblick beweisen und klimafitte Bau stoffe<br />

verwenden, die Generationen überdauern und die<br />

CO 2 -Emissionsbilanz insgesamt reduzieren, den<br />

Flächenfraß eindämmen und den Menschen eine<br />

lebenswerte Umwelt garantieren“, ist Sebastian<br />

Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen<br />

Zementindustrie (VÖZ), überzeugt. Beton<br />

ist der alternativlose Klimaschutz-Baustoff: „Unsere<br />

ambitionierten Klimaschutzziele zwingen uns<br />

zu einer Abkehr von der fossilen Energie; mit dem<br />

Baustoff Beton kann dies gelingen, denn Heizen<br />

und Kühlen mit Beton funktioniert in Kombination<br />

mit Sonnen- und Windenergie völlig CO 2 -frei“, betont<br />

Spaun. Zement verursacht in Österreich rund<br />

drei Prozent der CO 2 -Emissionen – eine geringe<br />

Zahl im Vergleich zum Verkehr mit rund 30 Prozent,<br />

der Landwirtschaft mit zehn Prozent oder in Relation<br />

zu dem ungenutzten CO 2 -Speicherpotenzial der<br />

heimischen Wälder. Spaun betont aber noch weitere,<br />

unschlagbare Pluspunkte: „Beton ist ein regionaler<br />

Baustoff mit kurzen Transportwegen, kann zu 100 Prozent<br />

rezykliert und im Kreislauf geführt werden. Mit ihm<br />

bauen wir intelligent in die Höhe wie auch in die Tiefe.“<br />

VÖZ Vereinigung der österr. Zementindustrie<br />

T +43 (0)1 714 66 85-23<br />

www.zement.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

109<br />

Produkt News<br />

Mag. Georg Bursik, Geschäftsführer der Baumit GmbH<br />

mit dem neuen Baumit GO2morrow Recycling Beton.<br />

Trockenbeton aus<br />

recycelter Körnung<br />

Baumit entwickelt unter dem Label GO2morrow aktuell Baustoffe,<br />

deren mineralische Basis aus recycelten Rohstoffen<br />

besteht. Ab sofort ist nun erstmals die Produktneuheit Baumit<br />

GO2morrow Recycling Beton B20 erhältlich – ein werksgemischter<br />

Trockenbeton der Festigkeitsklasse C 16/20. Die<br />

bisher verwendete Kalksteinkörnung wird hier zu 100 % durch<br />

gewaschene, sortenrein recycelte und qualitätsgesichert zur<br />

Verfügung gestellte Betonbruchkörnung ersetzt. Der in 30 kg<br />

Säcken angebotene Recycling Beton eignet sich für alle kleineren<br />

Betonarbeiten im Haus- und Gartenbereich. Dazu gehört<br />

das Errichten von Schalsteinmauerwerk, Sockel von Gartenmauern,<br />

das Betonieren von Grillplätzen und Verfüllen von<br />

Mantel- und Schalsteinen.<br />

Der schonende Umgang mit Ressourcen ist bei Baumit seit<br />

Jahren gelebte Realität. Sei es bei der Rohstoffgewinnung<br />

im nahegelegenen eigenen Steinbruch, der Transportkosten<br />

spart, oder die Nutzung von Sekundärrohstoffen und -energieträgern<br />

im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Das unternehmenseigene<br />

Recycling-Know-how ist bei der Entwicklung von<br />

neuen Produktlinien wie Baumit GO2morrow von unschätzbarem<br />

Wert. Damit Baustoff wieder zu qualitativ hochwertigem<br />

Baustoff wird.<br />

Baumit GmbH<br />

T +43 (0)501 888-0<br />

www.baumit.com<br />

Flexibelim Einsatzeinfachundleichtim<br />

Handling<br />

LiapormixistaufgrundseinerhervoragendenWerte<br />

beiFestigkeit,DichteundWärmedämmungbestens<br />

geeignetalsLeichtbeton,Thermobeton,DrainagebetonundAusgleichsbeton.<br />

Isolationschichten,Brandschutz,leichteFül-und<br />

Ausgleichschichten.<br />

Schneltrocknend:<br />

Restfeuchtigkeitgeringerals3%<br />

Leicht:<br />

Dichtevon600kg/m3<br />

Belastbar:<br />

Druckfestigkeit(2,5N/mm²)<br />

Wärmedämmend:<br />

W ärmeleitzahltrockenem 0.16W /mK<br />

Feuerfest:<br />

StofderEuroklaseA1<br />

w w w.liapor.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

110<br />

edv<br />

Baudokumentations-Apps:<br />

Mängel mobil managen<br />

Apps rationalisieren die Dokumentation von Baustellenaktivitäten, die<br />

Erfassung und Nachverfolgung von Mängeln. Was können sie im Einzelnen<br />

und wie unterscheiden sie sich?<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Die Dokumentation des Bauablaufs wird<br />

immer wichtiger. Kommt es bei der Bauausführung<br />

zu Mängeln, können Planer und<br />

Bauleiter eventuellen Haftungsforderungen<br />

nur dann erfolgreich begegnen, wenn<br />

Baustellenaktivitäten möglichst lückenlos<br />

dokumentiert wurden. Mit herkömmlichen<br />

Mitteln ist das aufwendig und nicht mehr<br />

zeitgemäß. Wer statt Bleistift und Papier<br />

eine Smartphone- oder Tablet-App einsetzt,<br />

reduziert den dafür notwendigen<br />

Zeit- und Arbeitsaufwand und vermeidet<br />

Medienbrüche.<br />

Was können<br />

Baudokumentations-Apps?<br />

Damit Bauabläufe, Bau- oder Montagearbeiten<br />

später nachvollzogen werden können,<br />

müssen wesentliche Leistungen, Lieferungen<br />

und Tätigkeiten sowie die jeweiligen Bedingungen<br />

möglichst vor Ort dokumentiert<br />

werden. Erfasst werden Wetterdaten, anwesende<br />

(Sub-)Unternehmen, ausgeführte<br />

Arbeiten, Materialeingänge, Mängel, Behinderungen,<br />

Nachträge und Änderungen,<br />

Ergebnisse von Besprechungen, Prüfungen<br />

und Aufmaße, besondere Vorkommnisse,<br />

persönliche Notizen und anderes mehr.<br />

Daraus entstehen digitale Baustellen-Dokumentationen,<br />

die bei Störungen des Bauablaufs,<br />

bei strittigen Fragen, Nachtragsforderungen<br />

oder bei der Ursachenforschung<br />

für Baumängel oder Terminverzögerungen<br />

entscheidende Hinweise liefern können. Die<br />

Dokumentationen dienen auch als Nachweis<br />

bei der Rechnungsstellung oder als Grundlage<br />

für die Projektdokumentation gemäß<br />

Leistungsphase 8. Wird kontinuierlich dokumentiert,<br />

entsteht zugleich sukzessive<br />

eine digitale As-Built-Informationsdatenbank,<br />

die für spätere Renovierungs-, Umbau-<br />

und Erweiterungsmaßnahmen oder die<br />

Bewirtschaftung wertvoller Informationen<br />

Dokumentations-Apps rationalisieren die Erfassung von Baustellenaktivitäten<br />

und das Management von Mängeln. © BauMaster<br />

zu verwendeten Materialen, Bauprodukten<br />

oder Änderungen liefert. Cloudbasierte Lösungen<br />

bieten zusätzlich die Möglichkeit,<br />

auf der Baustelle erfasste Daten direkt auf<br />

einem plattform-, zeit- und ortsunabhängig<br />

zugänglichen Web-Server abzulegen. Zugriffsberechtigte<br />

Projektbeteiligte können<br />

damit für sie relevante und freigegebene<br />

Berichte jederzeit online einsehen, sich<br />

über den aktuellen Projektstand informieren<br />

und eigene Informationen beisteuern. Über<br />

eine Benutzer- und Rechteverwaltung kann<br />

der Administrator steuern, wer, welche Anzeige-/Bearbeitungs-<br />

Upload-/Downloadrechte<br />

erhält. Werden die Daten statistisch<br />

projektübergreifend ausgewertet, können<br />

zudem wichtige Fragen, beispielsweise zur<br />

Dauer einer Mängelbehebung, zur Mängelanfälligkeit<br />

von Bauteilen und Leistungen<br />

oder zur Zuverlässigkeit ausführender<br />

Unternehmen beantwortet werden, was<br />

zu einer Verbesserung der Bauausführungsqualität<br />

beiträgt und Entscheidungen<br />

bei künftigen Projekten vereinfacht.<br />

Wie wird erfasst?<br />

Mit dem Smartphone oder Tablett werden<br />

relevante Vor-Ort-Informationen per Textkommentar<br />

und Foto digital erfasst, im Plan<br />

verortet, betroffenen Projektpartnern zuge-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

111<br />

edv<br />

Im Vergleich zur konventionellen Dokumentation reduzieren mobile Dokumentations-Apps den<br />

Papier- und Materialaufwand erheblich. © DDS Digital Documentation Systems<br />

Wurde ein Problem entdeckt, ist es in wenigen<br />

Minuten per Foto und Kurztext dokumentiert<br />

und im Grundriss verortet. © Capmo<br />

ordnet und über einen Verteiler als PDF-Bericht<br />

versandt. Das erübrigt ein nachträgliches<br />

Eintippen, Sortieren, Zuordnen und<br />

Versenden handschriftlich erfasster Notizen.<br />

Eingabeassistenten, gut strukturierte<br />

Eingabefenster und Abfragen sowie vorgefertigte<br />

Textbausteine vereinfachen die Erfassung<br />

und sorgen dafür, dass man nichts<br />

vergisst. Neben Baustellenfotos lassen sich<br />

auch gescannte Pläne, LVs oder andere<br />

Dokumente einbinden, häufig auch Sprachnotizen<br />

oder Videos. Fotos können in einfacher<br />

Form bearbeitet (Drehen, Größe<br />

oder Ausschnitt ändern etc.) und mit Hinweispfeilen,<br />

Maßen oder Bildkommentaren<br />

ergänzt werden. Wertet die App GPS-Daten<br />

der Mobilhardware aus, weiß man gleich,<br />

welches Foto an welcher Baustelle fotografiert<br />

wurde. Aus den erfassten Daten<br />

lassen sich Bautagesberichte, Mängelprotokolle<br />

oder Mahnungen generieren und<br />

per E-Mail versenden. Layout-Vorlagen, die<br />

man individuell anpassen kann, geben dem<br />

jeweiligen Bericht das passende Aussehen.<br />

Fristen werden über einen Terminkalender<br />

überwacht. Da auch rechtliche Aspekte zu<br />

beachten sind, unterstützen Apps Anwender<br />

auch beim Erstellen rechtssicherer Anschreiben<br />

oder bei der Fristenverfolgung<br />

gemäß VOB.<br />

u<br />

© |DA| DRAHTLER<br />

ARCHITEKTEN<br />

MARIUS DRAHTLER,<br />

ARCHITEKT<br />

—<br />

Führte als<br />

Geschäftsführer die<br />

BIM-Methode ein.<br />

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Planungsphasen verlassen sie sich dabei<br />

auf die BIM-Software Vectorworks.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

112<br />

edv<br />

Welche Dokumentations-Apps gibt es?<br />

Inzwischen gibt es ein breites Angebot an<br />

digitalen Dokumentationslösungen für die<br />

Baustelle. Da jede Lösung ihre Schwerpunkte,<br />

Stärken und Schwächen hat, sollte man<br />

sich vorher überlegen, welche Funktionen<br />

man braucht. Einige Apps legen den Fokus<br />

auf die Erstellung von Bautagebüchern,<br />

andere auf die mobile Mängelerfassung<br />

und Verwaltung. Die meisten Dokumentationslösungen<br />

sind allgemein einsetzbar,<br />

andere sind beispielsweise auf die Brandschutzdokumentation<br />

spezialisiert. Einige<br />

wenige Apps verfügen über eine integrierte<br />

Messenger-Funktion und ermöglichen damit<br />

zusätzlich eine schnelle, unkomplizierte<br />

und dokumentierte Kommunikation mit Projektbeteiligten.<br />

Die Software-Konzepte sind<br />

unterschiedlich: Kaufprogramme bestehen<br />

entweder nur aus einer lokal installierten<br />

PC-Software oder einer Kombination mit<br />

einer mobilen Android- oder iOS-App für<br />

die Vor-Ort-Erfassung, was eine gelegentliche<br />

Datensynchronisation voraussetzt.<br />

SaaS-Lösungen (Software as a Service)<br />

sind platfformunabhängig und müssen weder<br />

aktualisiert noch synchronisiert werden,<br />

da das Programm samt Daten stets<br />

aktuell von einem externen Cloud-Server<br />

abgerufen wird. Dafür werden monatliche<br />

Nutzungsgebühren fällig. Alle Programme<br />

sind kostenpflichtig, einige sind in der<br />

Basisversion kostenfrei, z.B. Bautagebuch<br />

Mobile App. Die Preise für Kaufprogramme<br />

reichen von 100 bis 1.000 Euro und mehr<br />

pro Lizenz und 25 bis 90 Euro pro Benutzer<br />

und Monat und mehr für SaaS-Lösungen,<br />

je nach Leistungsumfang. Hinzu kommen<br />

gegebenenfalls einmalige oder laufende<br />

Zusatzkosten für Wartungsverträge (Kaufsoftware),<br />

respektive die Einrichtung oder<br />

Server-Nutzung etc. (SaaS-Software). Bei<br />

SaaS-Verträgen sollte man auf Mindestlaufzeiten,<br />

Kündigungsfristen und die Möglichkeit<br />

eines Datenumzugs beachten.<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Nicht nur konzeptionell, sondern auch funktional<br />

gibt es Unterschiede. So verfügen<br />

beispielsweise nur wenige Apps über eine<br />

Spracheingabe, bei der Sprachnotizen beispielsweise<br />

per Google Docs oder andere<br />

Dienste direkt in Text umgewandelt werden<br />

(z.B. BauMaster, IdeeGo oder Pro-Report).<br />

Nicht alle Apps können Fotos im Plan verorten<br />

oder zwischen Planungs-, Material-<br />

und Ausführungsfehlern unterscheiden<br />

und so weiter. Entscheidend ist aber, welche<br />

Funktionen und Automatismen für die<br />

an die Vor-Ort-Erfassung anschließenden<br />

Arbeitsschritte (Weiterbearbeitung, Verwal-<br />

Die mobil erfassten Baustellendaten werden von der App in den Büro-PC übertragen, dort<br />

verarbeitet und in Form von Berichten an Betroffene und Projektpartner verteilt.<br />

© 123erfasst.de / Nevaris Bausoftware<br />

Auch für die Instandhaltung und Wartung technischer Anlagen<br />

sind einige Dokumentationslösungen geeignet. © Skill Software<br />

Sowohl die App als auch die Hardware sollten „baustellentauglich“ sein. © Kevox


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

edv<br />

tung, Auswertung) bietet, denn hier kann<br />

die Software dem Anwender viel Arbeitsund<br />

Organisationsaufwand abnehmen.<br />

Sind Bautagebuch- oder Mängelmanagement-Funktionen<br />

in eine vorhandene Bürosoftware<br />

integriert oder sind Schnittstellen<br />

für eine Datenübernahme/-übergabe von<br />

Adress- oder Termindaten etc. vorhanden,<br />

lassen sich Büroprozesse weiter rationalisieren.<br />

AVA-, BMSP- oder PKMS-Programme<br />

für die Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung,<br />

das Büro-/Projektmanagement- oder<br />

das Projektkommunikationsmanagement<br />

mit entsprechenden Bautagebuch- oder<br />

Mängelmanagement-Funktionen, wie beispielsweise<br />

AVA.Relax, BauProCheck, BIM<br />

360, BuildUp, PoolarProject, ProjektPro oder<br />

ThinkProject bieten hier Vorteile. Wer bereits<br />

nach der BIM-Methode plant, sollte auf<br />

BIM-Schnittstellen und eine BIM-Modelleinbindung<br />

achten, die einige Apps wie zum<br />

Beispiel DocuTools, PlanRadar oder Pro-Report<br />

in unterschiedlichem Umfang anbieten.<br />

Wichtig bei mobilen App-, respektive<br />

Cloud-Lösungen ist, dass sie auch offline<br />

funktionieren, weil die Verfügbarkeit einer<br />

ausreichend schnellen und stabilen mobilen<br />

Internet-Verbindung nicht immer gewährleistet<br />

ist. Mit SaaS-Anbietern sollte man<br />

einen Auftragsdatenverarbeitungsvertrag<br />

gemäß DSGVO (Datenschutzgrundverordnung)<br />

abschließen. Für Anwender, die ihre<br />

vertraulichen Büro- und Projektdaten nicht<br />

auf externen Servern speichern wollen, bieten<br />

einige SaaS-Anbieter alternativ auch<br />

eine lokale Datenhaltung an.<br />

Produkte und Anbieter*<br />

123erfasst (www.123erfasst.at), Bapp Report (www.bapp.de), Bau-Service (www.openexperience.de),<br />

BauDoc, TechDoc (www.skillsoftware.de), Baudokumentation smart<br />

& easy (www.weka-bausoftware.de), BauMaster (www.bau-master.com), BauProCheck<br />

Mängelverfolgung (www.bauprocheck.de), Bauskript Mängelmanager, Bautagebuch<br />

(www.bauskript.de), Bautagebuch, Mobile App (www.weise-software.de), Capmo (www.<br />

capmo.de), Craftnote (www.craftnote.de), docma Report, docma MM, docma PIX (www.<br />

edr-projekt.com), Docu Tools (www.docu-tools.com), ed Controls (www.edcontrols.<br />

com), Hero Doku (www.hero-software.de), iTWOsite (www.rib-leipzig.com), Kevox Management<br />

(www.kevox.de), MemoMeister (www.memomeister.com), mms (www.maengelmanagement-software.de),<br />

mobiPlan (www.eyeled.de), Olmero Mängelmanagement<br />

(www.olmero.ch), Plaans (www.mikavaa.com), PlanRadar (www.planradar.com), Pro-<br />

Capture (www.procapture.de), Pro-Report (www.gripsware.de), Projektdocu (www.projectdocu.com),<br />

ProjectNetworld (www.projectnetworld.com), ProjektPro Bautagebuch,<br />

Mängel (www.projektpro.com), Sablono Plattform (www.sablono.com), Sharesuite (www.<br />

sharesuite.com), Themis (www.themis-software.com)<br />

Links und Literaturtipps*<br />

www.erwin-ruff.de/bautagebuch.html<br />

de.wikipedia.org/wiki/bautagebuch<br />

Bautagebuch-Infos<br />

Bautagebuch-Basisinfos<br />

[1] Binder, F.: Entwicklung eines webbasierten Informationssystems für die Zwecke der<br />

Bauprozesssteuerung (Diplomarbeit), GRIN-Verlag München, 2009, Leseprobe: www.<br />

grin.com/document/177368<br />

[2] Schaufenster Digitales Bauen in den Bildungszentren des Baugewerbes e. V. (Hrsg.):<br />

Baudokumentation und Mängelmanagement, Eigenverlag, Krefeld. 2020, Download:<br />

https://kompetenzzentrum-hamburg.digital/images/themen/Handwerk/Aktionsmonat2020/Prsentation_Baudokumentation.pdf<br />

[3] Müller, K.: Dokumentation im Bauprojekt, Netzwerk Bau-Publikation Nr. 17-013, Eigenverlag,<br />

Graz 2013, Download: www.mplaw.at/publikationen/mueller-katharina-dokumentation-im-bauprojekt.html<br />

* Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

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Honorare | (Mobile) Zeiterfassung<br />

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Neue Funktionen<br />

im Service Pack 3<br />

Vectorworks <strong>2021</strong> bietet jetzt eine hochwertige Methode<br />

für den Export von 3D-BIM- und CAD-Modellen<br />

zu Twinmotion®, Unreal® Engine und anderen<br />

Epic-Games-Produkten, die das Datasmith-Dateiformat<br />

unterstützen, um eine verlustfreie Wiedergabe<br />

des Exports zu diesen Echtzeit-Rendering-Anwendungen<br />

zu gewährleisten.<br />

Die Partnerschaft von Vectorworks mit der Nemetschek-Schwesterfirma<br />

Solibri® bietet Anwendern in der<br />

Architektur, Innen<strong>architektur</strong> und Landschafts<strong>architektur</strong><br />

zudem einen interaktiven Austausch von BIM-Modellen<br />

und ihren IFC-Metadaten mit Solibri® Office.<br />

Diese bidirektionale Verbindung erzeugt eine Live-Synchronisation<br />

des BIM-Modells mit dem entsprechenden<br />

IFC-Modell zur Modellüberprüfung, -kontrolle und -koordination.<br />

Die dynamische Aktivierung von Objekten<br />

in beiden Programmen, Änderungen an der Geometrie<br />

oder den Daten des Vectorworks-Modells werden sofort<br />

mit dem IFC-Modell synchronisiert.<br />

Auch die Projektfreigabe und -zusammenarbeit mit<br />

Vectorworks Cloud Services wurde verbessert. Mit<br />

114<br />

der neuen Berechtigung „Synchronisieren und Bearbeiten“<br />

können Teilnehmer einen freigegebenen Ordner<br />

mit ihrem lokalen Desktop-Computer synchronisieren<br />

und so Arbeitsabläufe ermöglichen, bei denen<br />

mehrere Benutzer auf Dateien zugreifen und diese an<br />

einem gemeinsamen Speicherort bearbeiten müssen.<br />

Das bedeutet, dass für Anwender von Vectorworks<br />

nun das Arbeiten im Team mit Projekt Sharing und<br />

Arbeitsgruppenordnern unterstützt wird.<br />

edv<br />

ComputerWorks GmbH<br />

T +49 (0) 76 21 / 40 18 0<br />

info@computerworks.de<br />

www.vectorworks<strong>2021</strong>.eu<br />

Terminplanung mit<br />

Integration von CAD-Daten<br />

Erstmals innerhalb einer Projektmanagement-Software<br />

erhalten die Nutzer von „Powerproject“ die<br />

Möglichkeit, sich das 3D-Modell in einem eigenen<br />

Fenster anzeigen zu lassen und mit dessen Hilfe manuelle<br />

Zuordnungen vorzunehmen. Die einzelnen Bestandteile<br />

lassen sich im Viewer markieren oder auch<br />

in der Objektliste selektieren. Sind beispielsweise die<br />

Wände eines Gebäudes in der 3D-Zeichnung bereits<br />

mit den Attributen „Geschoss“ versehen, lassen sich<br />

diese in der Terminplanung bequem zusammenfassen.<br />

Somit lassen sich alle Wände entsprechend ihrer<br />

Verortung bereits in einen ersten groben Vorgang,<br />

respektive Ablaufplan bringen. Eine Zusammenführung<br />

von Baubestandteilen zu Vorgängen kann wie<br />

gewohnt auch manuell erfolgen, bei entsprechend<br />

aufeinander abgestimmten Systemen geschieht dies<br />

jedoch auch automatisiert. In beiden Fällen werden<br />

dann in typischer Powerproject-Arbeitsweise per<br />

Drag and Drop die Verknüpfungen von Objekt und<br />

Vorgang vorgenommen. Sobald die Verknüpfung<br />

erfolgt ist, lassen sich durch Selektion eines oder<br />

mehrerer Vorgänge auch die betroffenen Objekte<br />

markieren und umgekehrt. Werden der IFC-Datei im<br />

weiteren Verlauf auch Kosten hinterlegt, lassen sich<br />

diese auch in der Terminplanung von Powerproject<br />

weiter verwenden und bearbeiten. Somit erhalten<br />

Anwender automatisch auch eine klare Übersicht<br />

über den zu erwartenden Mittelabfluss.<br />

DI Kraus & CO GmbH<br />

T +43/(0)2622/89497<br />

office@dikraus.at<br />

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Kein Widerspruch – hohe Deckkraft und<br />

perfekte Oberflächen<br />

Mit Superlux ELF 3000<br />

Erstklassige Oberflächen – selbst bei Streiflicht.<br />

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Perfekte Oberflächen bei schwierigen Lichtverhältnissen – das erfordert nicht nur die Hand eines<br />

Profis, sondern vor allem besonders hochwertige Beschichtungsmaterialien. Das gilt speziell auf<br />

glatten Untergründe – durch den hervorragenden Verlauf entstehen auch auf größten Flächen mit<br />

direktem Seitenlicht weder Ansätze, Überlappungen noch sonstige Markierungen. Und das alles<br />

im edlen, stumpfmatten Glanzgrad.<br />

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