14.07.2021 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 5 2021

Bauen für die Zukunft kann als selbstverständlich abgetan werden – nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die (nahe?) Zukunft bauen wir. Welche Eigenschaften den Gebäuden dabei von ihren Entwicklern mitgegeben werden, um fit für kommende Zeiten und Nutzungen zu sein, ist oft recht unterschiedlich, wie die Projekte dieser Ausgabe zeigen.

Bauen für die Zukunft kann als selbstverständlich abgetan werden – nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die (nahe?) Zukunft bauen wir. Welche Eigenschaften den Gebäuden dabei von ihren Entwicklern mitgegeben werden, um fit für kommende Zeiten und Nutzungen zu sein, ist oft recht unterschiedlich, wie die Projekte dieser Ausgabe zeigen.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

20<br />

Magazin<br />

Mit der Kraft<br />

der Sonne<br />

Das Bürogebäude Powerhouse Telemark ist das inzwischen vierte Powerhouse-Projekt<br />

des norwegischen Architekturbüros Snøhetta, das im Rahmen der Klimahaus-Initiative<br />

„Powerhouse“ entstanden ist. Auf dem geneigten Dach der imposanten<br />

Gebäudestruktur wird mit Hilfe der Sonne mehr Energie produziert, als in den Büros<br />

verbraucht werden kann.<br />

Fotos: R8 Property ASA<br />

Weithin sichtbar mit seiner außergewöhnlichen<br />

Form ist das Bauwerk eines der innovativsten Bürogebäude<br />

unserer Zeit. Das elfstöckige Bürohaus<br />

am Ufer des Flusses Porsgrunnselva wurde von<br />

den Architekten strikt nach der Sonne ausgerichtet.<br />

Sie vergrößerten die Dachfläche durch eine<br />

24-Grad-Neigung nach Süden und statteten sie<br />

komplett mit Fotovoltaik-Panels aus – nur ein kleiner<br />

Teil blieb für eine Dachterrasse frei. Darüber hinaus<br />

bezieht das Gebäude auch Sonnenenergie aus der<br />

an der Südfassade errichteten Fotovoltaikanlage.<br />

Mit seinen insgesamt 1.482 m 2 PV-Panels erzeugt<br />

das Powerhouse jährlich 256.000 Kilowattstunden<br />

Strom aus Solarenergie, weit mehr, als das Gebäude<br />

selbst verbraucht – die überschüssige Energie<br />

wird in das öffentliche Energienetz eingespeist.<br />

Für die Belichtung des Konferenzzentrums unter<br />

dem geneigten Dach und seine verschieden großen<br />

Tagungsräume wurden Lichtbänder auf dem Dach<br />

installiert. Um die Sicherheit des Wartungspersonals<br />

auf dem stark geneigten Dach nicht zu gefährden,<br />

wurde auf außenliegenden Sonnenschutz verzichtet.<br />

Architekten und Bauherren entschieden sich<br />

stattdessen für Oberlichter mit selbsttönendem Glas.<br />

Ausgeführt wurde die Verglasung mit SageGlass<br />

Zweifach-Isolierglas Classic. Das elektrochrome Glas<br />

ermöglicht ein intelligentes Tageslichtmanagement<br />

mit sowohl automatischer wie manueller Steuerung.<br />

Im Normalfall reagiert das Glas selbstständig und<br />

tönt die Scheiben je nach Stärke des Sonnenlichteinfalls.<br />

Beim Powerhouse Telemark können die Gläser<br />

aber auch manuell angesteuert werden, um den Grad<br />

der Verdunkelung auch individuell regeln zu können.<br />

Für Kjetil Trædal Thorsen, einen der Gründungspartner<br />

von Snøhetta, erwächst aus dem Klimawandel<br />

„eine zentrale Verantwortung von Architekten und<br />

Gestaltern, sich mit unserer gebauten Umwelt zu<br />

beschäftigen. Dafür brauchen wir mehr branchenübergreifende<br />

Allianzen wie die von Powerhouse,<br />

um Industriestandards für nachhaltige Gebäude und<br />

Städte zu etablieren, sowohl auf wirtschaftlicher, sozialer<br />

als auch auf ökologischer Ebene“.

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