95. Auktion - Münzen & Medaillen - Emporium Hamburg

ALTDEUTSCHLAND
2731
SACHSEN-MITTEL-WEIMAR
2732
2731
Johann Ernst und seine fünf Brüder, 1622-1626, 1/24 Taler =Groschen 1622 CF, Reinhardtsbrunn.
KM C.67; Mers.3846
2 Stk., 1xFundbelag, ss
80,-
SACHSEN-NEU-WEIMAR
2732 Johann Ernst, 1662-1683, Gulden =2/3 Taler 1677. 15g. Dav.892
min.korr., ss+/ss 100,-
2733
2733
Wilhelm Ernst, 1683-1728, Doppelgroschen 1717, Ilmenau. 200 Jahre Reformation. 3,18g.
Mers.3949
Hsp., ss/vz
50,-
Johann Christian von Brieg (1591 – 1639) war Herzog von Brieg, Liegnitz, Wohlau und Ohlau. Er
entstammte dem Liegnitzer Zweig der schlesischen Piasten und bekleidete von 1617 bis 1620 das Amt
des Oberlandeshauptmanns von Schlesien. Während des Dreißigjährigen Kriegs war er ein führender
Ständepolitiker Schlesiens. Joachim Friedrich starb am 25. März 1602 und hinterließ seine beiden
Söhne als Erben seiner Ländereien. Johann Christian war elf Jahre und sein jüngerer Bruder Georg
Rudolf erst sieben Jahre alt. Die Regentschaft über die Herzogtümer wurde von ihrer Mutter, der
Herzoginwitwe Anna-Maria, übernommen. Im Jahr 1609 erlangte Johann Christian die Volljährigkeit
und übernahm die Regierung. Am 7. Oktober desselben Jahres huldigte er dem Kaiser Rudolf II. in
Breslau. 1612 wurde sein jüngerer Bruder Georg Rudolf formell für volljährig erklärt. Dann
beschlossen die Brüder ihre Ländereien aufzuteilen: Johannes Christian behielt Brzeg, Olawa, Strzelin,
Niemcza, Kluczbork und Byczyna, während Georg Rudolf in den Besitz von Legnica kam.
Im Jahr 1613 begann der lutherische Johann Christian sich offen zum Calvinismus zu bekennen. Mit
ihm wechselte auch sein jüngerer Bruder Georg Rudolf das religiöse Bekenntnis. Die Brüder folgten dem Beispiel ihres Cousins zweiten
Grades, Johann Sigismund, Kurfürst von Brandenburg. Er hatte kurz zuvor öffentlich das Abendmahl nach calvinistischem Ritus
empfangen, nachdem er sich fast zwei Jahre lang im Geheimen dazu bekannt hatte. Dank dessen konnten sie das Bündnis des
Herzogtums Legnica-Brzeg mit dem Haus Hohenzollern erneuern.
Georg Rudolf war als Herrscher sehr gebildet und förderte die Entwicklung von Kultur und Wissenschaft. Er ist vor allem als Schöpfer
der berühmten Biblioteca Rudolphina bekannt. An seinem Hof versammelten sich prominente Gelehrte, Dichter und Komponisten wie
Martin Opitz und Friedrich von Logau, die dort oft Asyl und Schutz fanden.
1,5:1
2734
SCHLESIEN-LIEGNITZ-BRIEG
2734
318
Johann Christian und Georg Rudolf, 1602-1621, Doppeldukat 1610, Reichenstein. 6,93g.
Frbg.3166; FuS.1443
GOLD, selten, Prachtex., attraktives f.vz
9000,-