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Kulturfenster Nr. 05|2021 - Oktober 2021

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Die Spannung steigt: Die Jungmusikant*innen bereiten sich auf das nächste Stück vor.<br />

suchen, umrahmen die Martinsfeier der<br />

Grundschule oder veranstalten mehrere<br />

Weihnachtskonzerte (z.B. für die Senioren,<br />

für die Schulgemeinschaft und Eltern).<br />

Anfang April findet dann das große<br />

Abschlusskonzert statt, da nehmen auch<br />

die 4. Klassen teil. Bei diesem Konzert<br />

präsentieren sich verschiedene Solisten<br />

mit Klavierbegleitung, es erklingen verschiedene<br />

Ensemblestücke der jeweiligen<br />

Register und als Abschluss spielen<br />

die beiden Bläserklassenkapellen der 4.<br />

und 5. Klassen jeweils mehrere Stücke.<br />

Anfang <strong>Oktober</strong> und endet Anfang April.<br />

Am Dienstagvormittag erhält jeder Schüler/in<br />

eine halbe Stunde Einzelunterricht<br />

mit dem jeweiligen Instrumentallehrer. An<br />

ca. 10-12 Donnerstagnachmittagen wird<br />

dann in der großen Gruppe geprobt.<br />

KF: Wie werden die Instrumente unter den<br />

Kindern verteilt?<br />

Kiniger: Ende Mai / Anfang Juni besuchen<br />

wir mit den Instrumentallehrern die<br />

Thomas Kiniger ist Musiklehrer und Mitglied<br />

der Musikkapelle Toblach. Foto: wisthaler.com<br />

3. Klassen und stellen dabei das Projekt<br />

und die Instrumente vor. Anschließend<br />

kann jedes Kind jedes Instrument ausgiebig<br />

testen. Die Instrumentallehrer bewerten<br />

dabei die Eignung des Schülers,<br />

diese fließt dann auch in die Instrumentenzuteilung<br />

mit ein.<br />

Am Ende der Vorstellung erhält jeder<br />

Schüler einen Wunschzettel, worauf jedes<br />

Instrument abgebildet ist. Jeder Schüler<br />

darf drei Wünsche abgeben und diese<br />

auch werten. Wir teilen dann den Kindern<br />

die Instrumente zu und versuchen dabei<br />

immer den ersten Wunsch zu erfüllen.<br />

KF: Welche Vor- (oder auch Nachteile) erkennst<br />

du im Vergleich zum herkömmlichen<br />

Unterricht an der Musikschule?<br />

Kiniger: Ein großer Vorteil im Vergleich<br />

zum Unterricht an der Musikschule ist,<br />

dass wir nach wenigen Wochen schon<br />

in der großen Gruppe zusammenspielen<br />

können. Dadurch entsteht sofort ein<br />

Gemeinschaftsgefühl. Die Kinder verstehen<br />

auch relativ schnell, dass es auf jeden<br />

Einzelnen ankommt und jeder/jede<br />

seine Stimme gut spielen muss, damit<br />

das Zusammenspiel klappt. Wenn jemand<br />

mal eine Stelle nicht gut kann,<br />

weil er nicht viel geübt hat, muss man<br />

als Dirigent manchmal gar nichts sagen,<br />

denn die Kinder regeln das auf ihre<br />

Art: „Is negschtimo hosche des zi<br />

kenn, voston?“ oder „Iatz geasche<br />

ham zi übm“.<br />

Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass<br />

der Unterricht während der Schulzeit<br />

stattfinden kann.<br />

KF: Finden im Rahmen der Bläserklasse<br />

auch Konzerte statt?<br />

Kiniger: Ja, es finden mehrere Konzerte<br />

im Laufe eines Bläserklassenjahres<br />

statt. Die 5. Klassen, die<br />

schon das 2. Bläserklassenjahr be-<br />

KF: Wie fi elen die Rückmeldungen der<br />

Kinder und ihrer Eltern bis jetzt aus?<br />

Kiniger: Die meisten Eltern loben das Projekt<br />

sehr. Einige Kinder würden gar nie ein<br />

Instrument probieren, da ihre Eltern sie<br />

für unmusikalisch halten. Dass der Unterricht<br />

während des Schulunterrichts stattfinden<br />

kann, erspart einigen Eltern einen<br />

zusätzlichen organisatorischen Stress. Die<br />

Kinder spielen gerne, weil meistens ein<br />

Großteil der Klassengemeinschaft auch<br />

ein Instrument spielt und das Gemeinschaftsgefühl<br />

somit sehr stark ist.<br />

KF: Welches Fazit kannst du und die Musikkapelle<br />

Toblach nach 8 Jahren Bläserklasse<br />

ziehen?<br />

Kiniger: Wir können ein sehr positives Fazit<br />

ziehen. Mittlerweile haben wir wieder sehr<br />

viele Jungmusikanten in Ausbildung. Ca<br />

10-15 Prozent aller teilnehmenden Kinder<br />

spielen mittlerweile in der Musikkapelle<br />

mit. Dies freut uns sehr. Durch das<br />

Projekt Bläserklasse ist auch die Sichtbarkeit<br />

und die Akzeptanz der Kapelle<br />

im Dorf gestiegen. Viele Eltern konnten<br />

bei ihrem Kind sehen, wie viel Zeitaufwand,<br />

Fleiß und Begeisterung notwendig<br />

ist, um ein Instrument zu erlernen.<br />

Interesse<br />

geweckt?<br />

Interview: Hannes Schrötter<br />

Am Montag, dem 27.12.<strong>2021</strong> findet in<br />

Stegen im Rahmen der „NFA” (Neue<br />

Funktionärsausbildung) eine Informationsveranstaltung<br />

zur Bläserklasse statt.<br />

Weitere Infos folgen auf www.vsm.bz.it<br />

KulturFenster<br />

61 05 <strong>Oktober</strong> <strong>2021</strong>

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