Kulturfenster Nr. 05|2021 - Oktober 2021
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Blasmusik<br />
Saxophon Quintette sind bei „Schott - advance<br />
music“ erschienen. Das erste größere<br />
Werk „Sobrass" habe ich dann für Eggental<br />
Brass geschrieben, sodann in Zusammenarbeit<br />
mit Ivan Marini das Werk „Primas"<br />
für Symphonic Winds (erschienen<br />
im Ruh Musik AG Verlag) und nun „Bletterbach<br />
Canyon" für die Musikkapelle Aldein.<br />
Mein liebstes Werk ist meist jenes, das<br />
zuletzt entstanden ist. „Bletterbach Canyon"<br />
ist meine bisher größte Komposition.<br />
KF: Als Saxophonist treten Sie im ganzen<br />
Land auf. Welches Genre gefällt Ihnen besonders?<br />
Hechensteiner: Mir gefallen fast alle Genres<br />
und ich mag Abwechslung, im Grunde<br />
alles, was nicht zu sehr in eine extreme<br />
Richtung geht.<br />
KF: Wie haben Sie auf die Anfrage des GE-<br />
OPARC Bletterbach und der Musikkapelle<br />
Aldein zu einem Auftragswerk für Blasmusik<br />
zunächst reagiert?<br />
Hechensteiner: Ich war sehr erfreut über<br />
diese Anfrage und das Vertrauen, das mir<br />
entgegengebracht wurde. Ich habe Saxophon<br />
und Musikwissenschaften studiert, als<br />
Komponist bin ich aber Autodidakt. Deshalb<br />
war es mir auch wichtig und hilfreich, dass<br />
mir Michael Erschbamer mit Rat und Tat zur<br />
Seite gestanden ist und meine Komposition<br />
durchgesehen hat und - wo es nötig war -<br />
mir Verbesserungsvorschläge gegeben hat.<br />
KF: Was waren die besonderen Herausforderungen<br />
bei „Bletterbach Canyon"? Wie<br />
gehen Sie an solche Kompositionen heran?<br />
Hechensteiner: Bei „Bletterbach Canyon"<br />
fand ich die Grundidee passend, die Entstehung<br />
der Schlucht durch den Bach - die<br />
Reise des Baches durch die fünf Gesteinsschichten<br />
- musikalisch darzustellen. Zwischen<br />
jeder Schicht tritt in gewandelter Form<br />
immer wieder das Thema des Baches hervor.<br />
Somit war die Grundstruktur klar. Als<br />
nächstes bedurfte es musikalischer Ideen<br />
der einzelnen Elemente. Musikalische Einfälle<br />
in Form von Melodien, Harmoniefolgen<br />
oder Rhythmen kommen mir oft, wenn<br />
ich mich ans Klavier setze, manchmal aber<br />
auch während ganz anderer Tätigkeiten.<br />
Diese musikalischen Einfälle gilt es nun<br />
zu verarbeiten, auszubauen. Dies ist meist<br />
die sehr viel größere Arbeit, weil ich viele<br />
Möglichkeiten durchgehe und entscheiden<br />
muss, was ich behalte oder verwerfe. Dabei<br />
versuche ich stets, das gesamte Werk<br />
im Auge zu behalten und abwechslungsreich<br />
zu gestalten: also Abwechslung in den<br />
Tempi, der Dynamik, dem Rhythmus, den<br />
Harmonien, der Klangfarbe usw. Ein Ziel<br />
für mich bei diesem Projekt war es, wenn<br />
möglich für jedes Register interessante Momente<br />
einzubauen, sodass die ausführenden<br />
Musikant*innen Spaß am Musik machen<br />
haben.<br />
KF Wie schätzen Sie eine andere Komposition<br />
ein, die zufällig zeitgleich entstand:<br />
„Bletterbach" von Roberto David Rusconi<br />
im Auftrag der Stiftung Haydn?<br />
Hechensteiner: Sehr interessant! Leider<br />
kenne ich diese Komposition noch nicht!<br />
Werde sie mir aber, sobald sich die Möglichkeit<br />
bietet, gerne anhören.<br />
KF: Wird Ihr Werk in einem Verlag erscheinen?<br />
Hechensteiner: Ich hoffe, dass wir einen<br />
Verlag fi nden, der das Werk veröffentlicht.<br />
Auf jeden Fall versuchen wir es!<br />
KF: Was wünschen Sie den Musikanten der<br />
Aldeiner Musikkapelle in Bezug auf Ihr Werk?<br />
Hechensteiner: Ich wünsche den Musikant*innen,<br />
dass sie Freude an der Musik<br />
haben, wann immer sie den „Bletterbach<br />
Canyon" vom Papier in Schall und<br />
Klang umwandeln - und wenn dabei Emotionen<br />
entstehen, bin ich mehr als glücklich!<br />
KulturFenster<br />
69 05/<strong>Oktober</strong> <strong>2021</strong>