Psychiatrische Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern - Aktion ...
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Diese Besonderheiten unseres Gesundheitswesens eröffnen viele Möglichkeiten für<br />
ein flexibles und innovatives H<strong>an</strong>deln. Sie ermöglichen auch eine kontinuierliche<br />
Versorgung und Beh<strong>an</strong>dlung des einzelnen Patienten auf seinem Weg von einem<br />
Dienst zum <strong>an</strong>deren.<br />
Die Veränderungen in den psychiatrischen Diensten<br />
Diese Besonderheiten sind insofern von Bedeutung, als die britischen psychiatrischen<br />
Dienste ebenso wie in den meisten <strong>an</strong>deren westlichen Industrieländern im<br />
W<strong>an</strong>del begriffen sind. Die Veränderungen stehen in Zusammenh<strong>an</strong>g mit der<br />
Abkehr von der Versorgung in isolierten psychiatrischen Großkr<strong>an</strong>kenhäusern und<br />
einer entsprechenden Tendenz, die psychiatrische Beh<strong>an</strong>dlung dort <strong>an</strong>zusiedeln,<br />
wo der Patient und seine Familie zu Hause sind. Zunehmend wird das Recht des<br />
Patienten auf ein großes Maß <strong>an</strong> Selbstbestimmung und Kontrolle über das, was<br />
mit ihm geschieht, <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt. Schließlich ist der Wunsch entst<strong>an</strong>den, die klinische<br />
Beh<strong>an</strong>dlung von den sozialen Hilfen zu trennen; zwei Seiten der Versorgung<br />
psychisch Kr<strong>an</strong>ker, die in psychiatrischen Großkr<strong>an</strong>kenhäusern häufig mitein<strong>an</strong>der<br />
verknüpft werden. Bei der Neuordnung der psychiatrischen Dienste verlagerte sich<br />
der Schwerpunkt der Versorgung auf verschiedene Formen der Beh<strong>an</strong>dlung zu<br />
Hause, auf Ambul<strong>an</strong>zen, Tageskliniken und psychiatrische <strong>Abteilungen</strong> <strong>an</strong><br />
Allgemeinkr<strong>an</strong>kenhäusern. Im sozialen Bereich der Versorgung haben sich<br />
verschiedene Typen von Wohnmöglichkeiten, Tageszentren, Werkstätten,<br />
Patientenklubs und weiterreichende Hilfestellungen seitens der Sozialarbeiter<br />
entwickelt.<br />
Diese Dienste entwickelten sich <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs vereinzelt und pl<strong>an</strong>los. Sie boten den<br />
Patienten eine Alternative zur Einweisung ins psychiatrische Kr<strong>an</strong>kenhaus. M<strong>an</strong><br />
hatte aber in den fünfziger und sechziger Jahren noch keine Vorstellung davon, daß<br />
sie einmal als Ersatz für das psychiatrische Kr<strong>an</strong>kenhaus fungieren könnten oder<br />
sollten.<br />
Die Regierungspolitik<br />
Der unkoordinierte W<strong>an</strong>del setzte sich fort, bis die britische Regierung 1971 ihren<br />
l<strong>an</strong>gfristigen Strategiepl<strong>an</strong> verfaßte, in welchem die allgemeine Zielrichtung, auf die<br />
hin sich alle psychiatrischen Dienste entwickeln, und der allgemeine Hintergrund,<br />
vor dem Entscheidungen getroffen werden sollten, aufgezeigt wurden. Diese<br />
Richtlinien, die in dem Pl<strong>an</strong>ungspapier „Mental Hospital Services for the Mentaliy<br />
III" des Gesundheits-Ministeriums dargelegt wurden, hatten die völlige Ablösung<br />
der traditionellen psychiatrischen Großkr<strong>an</strong>kenhäuser durch einen umfassenden<br />
integrierten Kr<strong>an</strong>kenhaus- und Kommunaldienst zu ihrem letztendlichen Ziel, der auf<br />
der Grundlage der psychiatrischen Abteilung am Allgemeinkr<strong>an</strong>kenhaus aufbauen<br />
sollte. Gemäß diesem Pl<strong>an</strong> sollten die stationären, halbstationären und ambul<strong>an</strong>ten<br />
Dienste des Kr<strong>an</strong>kenhauses, die Allgemeinärzte und die kommunalen Sozialdienste<br />
einen umfassenden Versorgungsdienst für die Patienten eines Gebietes bilden,<br />
der so flexibel wie<br />
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