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CHECK NRW #3

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Community<br />

Ein neues Verzeichnis für die Community:<br />

DEUTSCHLAND<br />

Interview: Torsten Schwick<br />

Vorurteile und Ressentiments gegenüber der Community sind auch bei der gesundheitlichen<br />

Versorgung noch immer ein Thema. Sara Grzybek hat daher diesen Sommer<br />

eine neues deutschlandweites Online-Verzeichnis für queer- und trans*freundliche<br />

Ärzt*innen, Mediziner*innen und Therapeut*innen gelauncht, das uns dabei hilft, diskriminierungsfreie<br />

medizinische Unterstützung in unserer Nähe zu finden.<br />

Hi, Sara, erzähle doch bitte kurz, wie du auf die<br />

Idee gekommen bist, queermed.de aufzubauen.<br />

Queermed Deutschland ist durch das zufällige<br />

Entdecken von queermed.at entstanden, einem<br />

Verzeichnis für queer- und trans*freundliche<br />

Ärzt*innen in Österreich auf Instagram. Ich war<br />

überrascht, dass es nicht bereits ein solches<br />

Verzeichnis in Deutschland gibt, denn die<br />

Schwierigkeiten bei der Ärzt*innensuche ist ein<br />

allgemeingegenwärtiges Problem. Erst durch<br />

den Kontakt zu queermed.at habe ich über<br />

gynformation.de erfahren, einem Verzeichnis<br />

für Gynäkolog*innen, Hebammen, Endokrinolog*innen<br />

und gynäkologisch tätige Allgemeinärzt*innen.<br />

Ich bin den Menschen, die hinter<br />

diesen Webseiten stehen, unglaublich dankbar<br />

für ihre Zeit und ihre Ratschläge, von denen sie<br />

mir reichlich geschenkt haben.<br />

Wie funktioniert das Ganze?<br />

Mithilfe eines anonymen Fragebogens werden<br />

Empfehlungen ausgesprochen, sodass andere<br />

Menschen diese Fachkräfte finden und aufsuchen<br />

können. Dabei werden Fragen zum<br />

Behandlungsspektrum und dem Miteinander<br />

mit dem/der Ärzt*in und der zu behandelten<br />

Person gestellt, um sicher zu gehen, dass die<br />

zu behandelnde Person oder Praxis weiter<br />

empfohlen werden kann.<br />

Auch andere Gruppen können hier genannt<br />

werden wie etwa Jüd*innen, Muslim*innen,<br />

Menschen mit Behinderungen sowie Personen<br />

mit Über- oder geringem Übergewicht. Aber<br />

auch Personen mit einem positiven HIV-Status<br />

oder Sexarbeiter*innen. Dabei wird großen Wert<br />

„ES STECKT NOCH IN DEN KINDER-<br />

SCHUHEN, ABER ES KOMMEN NUN<br />

IMMER MEHR BEWERTUNGEN<br />

UND ICH HOFFE NATÜRLICH, DASS<br />

SICH DIE PLATTFORM WEITER-<br />

ENTWICKELT UND DEN LEUTEN<br />

WIRKLICH HELFEN KANN.“<br />

darauf gelegt, dass neben Menschen aus der<br />

LGBTQIA*-Community auch andere Gruppen,<br />

welche regelmäßig mit Diskriminierung zu<br />

kämpfen haben, Safe Spaces finden können.<br />

Dieses Projekt läuft komplett ehrenamtlich und<br />

es werden keine Einnahmen generiert.<br />

Was ist seit dem Launch passiert?<br />

Damit das Projekt bekannter wird, habe ich<br />

viel über meinen privaten Instagram-Account<br />

gepostet. Ich habe auch Leute gebeten, die<br />

Posts zu teilen, was zur Folge hatte, dass mein<br />

Account etwas explodiert ist. Daraufhin habe<br />

ich ein eigenes Profil für die Webseite erstellt.<br />

Es steckt noch in den Kinderschuhen, aber es<br />

kommen nun immer mehr Bewertungen und<br />

ich hoffe natürlich, dass sich die Plattform<br />

weiterentwickelt und den Leuten wirklich<br />

helfen kann.<br />

@queermed_deutschland<br />

www.queermed-deutschland.de<br />

18 <strong>CHECK</strong> <strong>NRW</strong> <strong>#3</strong>

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