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n KOMMUNALES

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„Dann kann ich mein Mandat zurückgeben“

Büfa-Bauanfrage zur Errichtung einer Windkraftanlage: Bauausschuss übt heftige Kritik an der Verwaltung

Von Britta Lübbers | Selten

schlugen die Wellen der Empörung

in einem Bauausschuss

in Rastede so hoch wie in der

Sitzung Anfang Oktober in der

Aula der KGS. Und diesmal waren

es nicht die Bürgerinnen

und Bürger, die sich nicht mitgenommen

fühlten, sondern

die Politik.

Hintergrund ist eine Bauvoranfrage

des Chemieunternehmens

Büfa, das im Industriegebiet

Liethe eine Windkraftanlage

errichten möchte. Die Anfrage

war bereits im März gestellt

worden, aber die Politik hatte

davon keine Kenntnis erhalten.

Sie erfuhr erst kurz vor der Sitzung

durch einen Artikel in der

NWZ von den Plänen des Unternehmens.

Zudem hatte Büfa

die Fraktionen dann selbst

angeschrieben und das Vorhaben

erläutert. Aufhänger für

die jetzt öffentliche Diskussion

ist eine Beratungsvorlage, die

im Ausschuss zur Abstimmung

vorlag: „Aufstellungsbeschluss

zur Änderung von Bebauungsplänen

in Industriegebieten“.

Um eine planungsrechtliche

Lücke zu schließen, sollen die

Höhen von Bauanlagen (dazu

zählen Windkraftanlagen) für

die Gebiete Liethe, Nethen,

Am Autobahnkreuz Nord und

nördlich Hohe Looge begrenzt

werden. Tatsächlich hatte der

Fachausschuss kein Problem

mit diesem Vorschlag und votierte

sogar einstimmig dafür.

Was das Kommunikationsverhalten

der Verwaltung betrifft,

hagelte es jedoch Kritik.

Richtig sauer

„Ich bin massiv verärgert“,

sagte Monika Sager-Gertje

(SPD). „Wir haben von den Plänen

aus der Zeitung erfahren.

Das geht nicht.“ Die Politik

brauche Hintergrundwissen,

„aber die Verwaltung behält

das für sich. Wir stehen da wie

die Blödis.“ Nun wolle man alle

Details zum Thema auf dem

Tisch haben. „Es kann nicht

sein, dass ein Unternehmen,

das sich Gedanken zum Klimaschutz

macht, einfach so abgebügelt

wird.“

„Ich bin richtig sauer“, erklärte

Evelyn Fisbeck (FDP).

„Die Voranfrage wurde im März

gestellt und wir wissen nichts.

Offenbar will die Verwaltung

mit uns nicht vertrauensvoll

zusammenarbeiten.“

Er sei „zutiefst enttäuscht“,

bekannte Hendrik Lehners

(CDU). „Eine Bauvoranfrage

erwarte ich nicht als Hintergrundinformation,

sondern im

28. Oktober 2021

Fridays for Future-Protest vor der KGS: Die Rasteder Gruppe ist dafür, der Wirtschaft mehr Freiraum

für Windkraft zu geben. Gerade Industriegebiete seien oft gut geeignet für die Anlagen, da sie ohnehin

vorbelastet sind | Foto: Lübbers

Rahmen der Sach- und Rechtslage.“

Auch Lehners lobte die

Initiative von Büfa und regte

eine grundsätzliche Diskussion

darüber an, ob und wie in

Rastede angesiedelte Betriebe

Windkraft für den Eigenbedarf

erzeugen können.

„Keiner wusste von dieser

Bauabsicht, da läuft etwas

schief“, meinte Theo Meyer

(UWG). „Woanders werden Bauanfragen

in politischen Gremien

diskutiert.“

„Was die Kommunikation

betrifft, ist dies ein Unding“,

befand Sabine Eyting (Grüne).

„Vorhabenträger können

bei uns ihre Projekte nicht so

gut darstellen wie in anderen

Gemeinden. Das muss sich

ändern.“ Sie schlug vor, Büfa-

Vertreter zum Gespräch einzuladen.

Vorwurf zurückgewiesen

Zu Unrecht angegriffen fühlte

sich der Erste Gemeinderat

Günther Henkel: „Das ist ja

spannend, was hier zum Besten

gegeben wird.“ Die Büfa-Anfrage

sei von der Gemeinde an

den Landkreis weitergeleitet

worden. Der habe festgestellt,

dass das Verfahren bauordnungsrechtlich

nicht genehmigungsfähig

sei. Wäre es anders

gewesen, wäre die Politik

selbstverständlich in Kenntnis

gesetzt worden, betonte Henkel.

„Mit aller Entschiedenheit

weise ich den Vorwurf zurück,

dass wir Sie nicht informieren.

Mir ist Kommunikation sehr

wichtig.“

Diese Einlassung überzeugte

die Fraktionen nicht. „Was

spricht dagegen, uns darüber in

Kenntnis zu setzen, dass Büfa

Nachhilfe

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