pfalz-magazin Winter 21-22
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Wein<br />
Muskateller<br />
Saunen – mehr als heiße Luft<br />
Wenn es draußen wieder herbstlich wird und der Wind an den Bäumen rüttelt, dann tauchen wir gerne ab und lassen den Stress<br />
baden gehen. Hitze, Schweiß und eiskalte Dusche regen die Durchblutung an, härten ab und entschlacken.<br />
N<br />
ach den Ergebnissen unzähliger Studien soll Saunabaden<br />
neben einer entspannenden und erholenden Wirkung<br />
auch bei bestimmten Krankheiten den Heilungsprozess<br />
fördern. Enthusiasten glauben sogar durch regelmäßiges Saunieren<br />
den Alterungsprozess der Haut aufhalten zu können. Ärzte raten<br />
aber nach wie vor in bestimmten Fällen strikt vor den extremen<br />
Kälte- und Hitzereizen ab. Millionen Deutscher besuchen jährlich<br />
eine Sauna. Doch wenige wissen, wie man aus welchen Gründen<br />
einen Saunabesuch optimal erleben kann.<br />
Die klassische finnische Sauna ist in Deutschland die am weitesten<br />
verbreitete Art zu schwitzen. Die Stufenbänke lassen die Wahl<br />
zwischen drei Temperaturzonen.<br />
Auf der obersten Bank werden bis zu 100 Grad erreicht– bei einer<br />
Luftfeuchtigkeit von 2 bis 10Prozent. Bei dieser Temperatur kocht<br />
Wasser, aber nicht die Menschen in der Sauna. Aber warum ist das<br />
so? Sobald man den auf etwa 100 Grad erhitzten dampfigen Raum<br />
betritt, melden die Wärmerezeptoren der Haut dem Zentralnervensystem<br />
Alarmstufe Rot. Die Blutgefäße unter der Haut werden<br />
daraufhin erweitert und die Herztätigkeit verstärkt, um die Wärme<br />
effektiv abzuleiten, was unter diesen hohen Temperaturen jedoch<br />
bewusst erschwert wird, um den ganzen Organismus aufzuwärmen<br />
und in Schwung zu bringen.<br />
Die Hauttemperatur erhöht sich nach 10 Minuten von 30 bis 32 auf<br />
42 Grad. Auch im Körperinneren steigt die Temperatur von 37 auf 38<br />
Grad, nicht zu verwechseln mit Fieber. Durch Schwitzen und<br />
Schweiß ist eine weitere Maßnahmen unseres Körpers gegen die<br />
extreme Hitze. Der kühlende Effekt des Schweißes kommt jedoch<br />
erst durch seine Verdunstung zustande. Nach regelmäßigen<br />
Saunabesuchen erhöht unser Körper die Schweißproduktion, womit<br />
er sich wirkungsvoller an hohe Temperaturen gewöhnt. Diese Anpassung<br />
erleichtern Reisen in tropische Länder oder machen heiße<br />
europäische Sonnentage erträglicher.<br />
Wer es nicht so hitzig mag, geht besser in ein Dampfbad. Hier strahlen<br />
Wände, Boden und Bänke eine gleichmäßige Wärme von 40 bis<br />
50 Grad ab. Die Luftfeuchtigkeit liegt dabei bei 10 Prozent.<br />
Wie lange sollte ein Saunagang dauern?<br />
Als Richtwert für die Zeit haben sich 15 Minuten eingependelt. diese<br />
Zeit gilt inklusive der Zeit für den Aufguss. so sind auch die meisten<br />
Sauna-Uhren für diese Zeitspanne konzipiert. Daraus ergibt sich ca.<br />
10 Minuten für das Aufheizen und 5 Minuten für den Aufguss.<br />
Fotos: Foto: Pixabay DWI<br />
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