pfalz-magazin Winter 21-22
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Wein<br />
Sternanis und Anis – die Kräftigen<br />
Man denkt dabei schnell an den Anis, aber es ist nur das Aroma,<br />
welches ähnlich ist. Die beiden <strong>Winter</strong>gewürze sind nicht miteinander<br />
verwandt, denn botanisch gesehen gehören sie zu ganz unterschiedlichen<br />
Klassen. Anis ist eine Doldengewächs. Eine Gemeinsamkeit,<br />
die sich beide Gewürze teilen, ist unbestreitbar: Die herrlichen<br />
Aromen gehören einfach zur Advents- und Weihnachtszeit<br />
dazu!<br />
Anis stammt aus dem Mittelmeerraum. Das typische lakritzähnliche,<br />
süßliche und herbe Aroma hat er dem ätherischen Öl<br />
Anethol zu verdanken. Es ist am stärksten, wenn die Samen noch<br />
ganz sind. Damit bekommen unsere Weihnachtsplätzchen, Printen<br />
und Lebkuchen ihren leckeren Geschmack. Aber auch Marmeladen,<br />
warme Desserts sowie Fleisch- und Gemüsegerichte gewinnen<br />
mit den Samen an Aroma.<br />
Das sternenförmige Sternanis passt nicht nur wegen seiner Form<br />
perfekt in die Weihnachtszeit. Der Sternanisbaum aus Asien hält<br />
den vollen Geschmack nicht in den Samen wie es beim echten Anis<br />
der Fall ist. Das weihnachtliche und intensiv-süßliche Aroma sitzt in<br />
den Fruchtwänden. Hier ist auch wieder das ätherische Öl Anethol,<br />
welches den Geschmack hervorruft.<br />
Typische <strong>Winter</strong>rezepte für Sternanis: Der achtzackige Stern gibt<br />
sein intensives Aroma nicht sofort beim Kochen ab, sondern sollte<br />
immer länger mitgekocht werden. Somit eignet sich Sternanis perfekt<br />
für Schmorgerichte, Suppen und Eintöpfe sowie dunkle Soßen<br />
die lange einkochen. Der süße, lakritzähnliche Geschmack der<br />
beiden harmoniert perfekt zu herzhaften Aromen und pfeffrigen<br />
Noten. Zusammen mit Fenchel, Cassiazimt, Gewürznelke und<br />
Szechuanpfeffer wird der Echte Sternanis in der chinesischen Küche<br />
als Fünf-Gewürze-Pulver verwendet. Darüber kann es Bestandteil<br />
des indischen Currys sein. Assiatische Fleischgerichte, wie die Pekingente,<br />
werden mit Sternanis aromatisiert. Auch für den Glühwein ist<br />
Sternanis eine perfekte Zutat.<br />
Weitere Klassiker der <strong>Winter</strong>küche<br />
Ein paar typische Weihnachtsaromen sind nicht ganz so verbreitet,<br />
wir wollen sie trotzdem kurz vorstellen.<br />
Muskatnuss und Macisblüte: Muskatnuss spielt als typisches Weihnachtsgewürz<br />
ebenfalls eine wichtige Rolle, natürlich auch das<br />
ganze Jahr über in der Küche. Ein Kartoffelstampfes ohne Muskatnuss?<br />
Auf keinen Fall! Das Weihnachtsgebäck bekommt durch<br />
Muskatnuss seinen typischen leicht nussigen Geschmack. Wer es<br />
feiner mag, sollte zur Macisblüte greifen.<br />
Ingwer: Ingwer erfreut sich seit mehreren Jahren großer Beliebtheit.<br />
Ingwerpulver kann zudem etwas Schärfe und Wärme an Ihre<br />
Gerichte und Backwaren zaubern. Für Schokoladenkekse, den<br />
Lammbraten oder als feurige Zugabe zum Marmelade oder als<br />
wärmender Tee.<br />
Tonkabohne: Bekannt wurde die südamerikanische Bohne als<br />
Alternative zur Vanille. Es gilt gleiches für die Tonka Bohne, wie für<br />
die Muskatnuss: Weniger ist mehr.<br />
Piment: Nicht umsonst wird Piment auch als Nelkenpfeffer<br />
bezeichnet! Pimentkörner gehören an das Gebäck und passen auch<br />
zu dunklen Soßen und Wildgerichten.<br />
Fotos: Pixabay<br />
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