pfalz-magazin Winter 21-22
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Wissenswertes<br />
Ernährungsmythen<br />
Viele Mythen gibt es über Lebensmittel und halten sich hartnäckig und teilweise schon über Generationen.<br />
In kaum einen anderen Bereich unseres Lebens gibt es so viele Irrtümer und Alltagsmärchen.<br />
Nahrungsmittel sind die Grundlage allen Lebens und<br />
haben einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit.<br />
Unsere Ernährung trägt viel dazu bei, ob man krank<br />
wird oder gesund bleibt. Es kommt nicht darauf an,<br />
was man isst, wie viel man isst und in welcher Kombination.<br />
Nun stellen wir uns die Frage, ist denn alles falsch, was wir von<br />
unseren Großmüttern gelernt haben? Nein, natürlich nicht.<br />
Aber immer neue Aussagen und Halbwahrheiten, die ins Reich der<br />
Märchen gehören, entstehen und werden gerne durch Industrie,<br />
Pharmaunternehmen und Ernährungsratgebern gesteuert um neue<br />
Produkte und Diäten zu verkaufen. Irgendwann ist es für den Verbraucher<br />
nicht mehr erkennbar, was richtig oder falsch bei der<br />
Ernährung ist. Aber viele alte Aussagen sind zum Glück durch<br />
moderne Wissenschaft überholt und viele falsche Behauptungen<br />
durch unabhängige Forschungen widerlegt.<br />
„Obst ist gesund – man kann beliebig viel davon essen“<br />
Die Tatsache, dass Obst viele Vitamine, gesundheitsfördernde<br />
Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Enzyme enthält ist natürlich nicht<br />
umstritten. Aber Obst enthält auch Fruktose bzw. Fruchtzucker und<br />
hier liegt das Problem, denn Fruktose ist gefährlich. Lange glaubte<br />
man, dass Fruktose die gesündere Alternative zu Zucker sei, da für<br />
die Aufnahme von Fruktose kein Insulin notwendig ist.<br />
25g Fruktose kann unser Körper bedenkenlos am Tag verarbeiten.<br />
Wenn man bedenkt, dass ein Glas Orangensaft ca. 15g Fruktose<br />
enthält und drei Stück Obst ca. 20-30g, dann liegt man schon über<br />
dem Grenzbereich.<br />
Gefährlich wird es durch die Lebensmittelindustrie, die hochkonzentrierte<br />
Fruktose längst als ideales Süßungs- und Bräunungsmittel<br />
entdeckt hat und in den Fertigprodukten wie Backwaren,<br />
Tiefkühlkost, Getränken und Süßigkeiten sehr großzügig damit<br />
umgeht. Fruktose wird in der Leber zu Fettsäuren verstoffwechselt.<br />
Und so geschieht es, dass viele Menschen Schritt für Schritt eine<br />
Fettleber entwickeln. Fruktose sendet auch kein Sättigungssignal an<br />
den Körper aus, da sie eine Leptinresistenz auslöst. Auch zu erhöhten<br />
Harnsäurewerten kann es führen und damit Gicht und Nierensteinen<br />
Vorschub leisten. Wie sollte also ein gesunder Obstkonsum<br />
aussehen? Mit täglich nicht mehr als zwei Portionen Obst ist man gut<br />
beraten. Dabei sollte man Beeren den Vorzug geben, wie<br />
Himbeeren und Blaubeeren.<br />
Möhren sind gut für die Augen<br />
Esst viel Karotten, damit ihr Adleraugen bekommt!“ – viele haben<br />
diesen oder einen ähnlichen Satz sicher schon als Kind öfters gehört,<br />
Wie auch die niedlichen Langohren lieben viele das knackige,<br />
orangenfarbene Wurzelgemüse, aber sind Möhren wirklich gut für<br />
unsere Augen und können unsere Sehkraft verbessern?<br />
Karotten enthalten Betakarotin, die Vorstufe von Vitamin A.<br />
Foto: Fotolia, Pixabay<br />
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