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01.11.21 Simbacher Anzeiger

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1. November 2021<br />

<strong>Simbacher</strong> <strong>Anzeiger</strong><br />

Nr. 21/2021<br />

<strong>Simbacher</strong><br />

ehreNbÜrGer<br />

Schwester Oberin<br />

Humbelina Wagner<br />

– ein Herz für Arme und Kinder<br />

Von Christina Schmid<br />

Am 4. Januar 1975 wurde Schwester<br />

Oberin Humbelina Wagner zur Ehrenbürgerin<br />

von Simbach am Inn ernannt. „Unauffällig<br />

und bescheiden, wie sie über 57 Jahre in<br />

Simbach gewirkt hat, kehrte Schwester<br />

Oberin Humbelina Wagner vom städtischen<br />

Altersheim zurück ins Mutterhaus nach<br />

Mallersdorf. Sie ist Ehrenbürgerin der Stadt<br />

Simbach.<br />

Sechs Jahrzehnte<br />

im Dienst für Arme und Kranke<br />

Anlässlich ihres 80. Geburtstages war ihr<br />

im Rahmen einer Festsitzung von Bürgermeister<br />

Hans Murauer das Ehrenbürgerrecht<br />

verliehen worden. In den fast sechs<br />

Jahrzehnten ihres Wirkens in Simbach hatte<br />

Schwester Humbelina erst das Armenhaus<br />

zu betreuen und dann das Krankenhaus<br />

der Stadt in der Pfarrkirchener Straße,<br />

Bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde im <strong>Simbacher</strong> Rathaus<br />

Fotos: Stadtarchiv<br />

Schwester Humbelina bei der Einweihung<br />

des Anbaus ans Altenheim am 28.12.1963<br />

zu dem auch eine Kinderbewahranstalt für<br />

Waisen gehörte. Diesen Kindern war sie<br />

eine besorgte Mutter. 1956 wurde dann das<br />

städtische Altersheim eröffnet, deren Leitung<br />

sie übernahm. Hier wirkte sie bis zu<br />

ihrem letzten Tag“, so im Zeitungsbericht<br />

vom 11.3.1979. Fast 40 Jahre ist Sr. Humbelina<br />

Wagner nicht mehr auf dieser Welt, ihr<br />

Bild ist nach wie vor präsent in Erinnerungen<br />

und in der Galerie der Ehrenbürger im <strong>Simbacher</strong><br />

Rathaus.<br />

Alfred Baumgartner vom Stadtarchiv<br />

Simbach und Schwester Cäcilia aus<br />

Mallers dorf geben einen weiteren Rückblick<br />

auf die verdiente Nonne. Aus dem Ordensarchiv:<br />

Schwester M. Humbelina (Wagner<br />

Ro sina) wurde am 10. Januar 1895 in<br />

Ellersdorf/Amberg geboren. Am 1. März<br />

1912 trat sie in das Klos ter ein, die Einkleidung<br />

war am 7. April 1914: Erstprofess:<br />

24. Mai 1917, das Ewige Gelübde legte sie<br />

am 10. Mai 1926 ab. Ihr Todestag: 24. Mai<br />

1982. „Schwester Humbelina war geprüfte<br />

Krankenschwester. Als Novizin kam sie im<br />

April 1915 zum Einsatz im Kreiskrankenhaus<br />

Neustadt/WN. Im Januar 1925 berief<br />

sie das Vertrauen der Vorgesetzten als Oberin<br />

nach Simbach am Inn, wo sie im damaligen<br />

Krankenhaus und späteren Altenheim<br />

über Jahrzehnte segensreich wirkten<br />

konnte.<br />

Sr. M. Humbelina brachte für ihre Aufgabe<br />

im Dienst der christlichen Caritas beste<br />

Voraussetzungen mit: Eine überdurchschnittliche<br />

Begabung, einen liebenswürdigen<br />

Charakter, Umsicht und Tatkraft und<br />

vor allem ein gütiges Herz. Dazu kam die<br />

langjährige Erfahrung, die sie in den langen<br />

Jahren ihrer Tätigkeit in Simbach sammeln<br />

konnte. So wurde sie mehr und mehr der<br />

tatsächliche Mittelpunkt ihres Hauses in<br />

Simbach. Von ihrem gütigen und lauteren<br />

Wesen ging Licht und Wärme aus für das<br />

von ihr betreute Haus und seiner Bewohner<br />

zum Segen für das ganze Gemeinwesen.<br />

In Anerkennung ihrer Verdienste um die<br />

Bevölkerung ernannte sie der Stadtrat von<br />

Simbach durch einstimmigen Beschluss zur<br />

Ehrenbürgerin“, so H.H. Superior Matthias<br />

von der Sitt in der Grabrede für die verstorbene<br />

Schwester Humbelina am 28. Mai<br />

1982 auf dem Mallersdorfer Klosterfriedhof.<br />

Weiter: „Im März 1979 musste sich Sr. M.<br />

Humbelina wegen Gebrechlichkeit in das<br />

Schwestern­Altenheim St. Maria in Mallersdorf<br />

zurückziehen. Das Kreuz ihrer Jahre,<br />

auch das ihrer fast völligen Taubheit, hat sie<br />

tapfer getragen. Ihr Leben hat Rosina Wagner,<br />

wie sie als Mädchen hieß, dem Herrgott<br />

und den Mitmenschen gewidmet. Ihr Einsatz<br />

für Kinder, Kranke und Alte währte in<br />

Simbach über ein halbes Jahrhundert lang.<br />

Foto: depositphotos.de<br />

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