TRENDYone | Das Magazin – Augsburg – Dezember 2021
Wintergetränke zum selbermachen | So reagieren Augsburger Schausteller auf die Absage des Christkindlesmarktes | Nachhaltige und regionale Geschenke
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Automobil M29<br />
FAZIT<br />
Der 3D-Druck in der Automobilindustrie<br />
wird heutzutage meist zum Testen von<br />
Prototypen oder zur Herstellung von Endprodukten<br />
eingesetzt <strong>–</strong> fast alle gängigen<br />
Automobilhersteller nutzen die Technologie<br />
bereits. Die Produktion mit 3D-Druck<br />
ist nicht nur kostengünstiger, sondern auch<br />
schneller. Außerdem können sowohl Einzelstücke<br />
als auch Massenproduktionen hergestellt<br />
und ganz individuell auf die Kunden<br />
und ihre Bedürfnisse bzw. Vorstellungen<br />
angepasst werden.<br />
Ersatzteil innerhalb kürzester Zeit drucken<br />
- und das wieder und wieder. Selbiges<br />
gilt für ältere Teile, die nicht mehr<br />
erhältlich sind. Zuletzt ist das Verfahren<br />
vergleichsweise energiesparend und es<br />
fallen deutlich geringere Mengen an<br />
Materialabfällen an <strong>–</strong> es ist also auch<br />
noch gut für die Umwelt!<br />
Nachteile<br />
Allerdings sind die Kosten für größere<br />
Baureihen, zumindest aktuell,<br />
oft noch sehr hoch. Aus diesem<br />
Grund gibt es in Serienfahrzeugen<br />
derzeit (noch) keine hochwertigen<br />
3D-Druckteile. Zudem sind teilweise<br />
Nachbearbeitungen notwendig<br />
und je nach Drucker kann das Bauvolumen<br />
begrenzt sein. Ansonsten spricht<br />
aber wenig dagegen <strong>–</strong> vor allem mit<br />
Blick auf die Zukunft.<br />
Ergänzung durch KI und VR<br />
Denn 3D-Druck kann mit weiteren innovativen<br />
Technologien ergänzt werden:<br />
So würden Künstliche Intelligenz<br />
(KI) und Virtual Reality (VR) in Kombination<br />
mit 3D-Druck dafür sorgen, dass<br />
Fahrzeuge in Zukunft noch besser an<br />
die Bedürfnisse der Kunden angepasst<br />
werden.<br />
Beispiel gefällig? <strong>Das</strong> Start-Up Hackrod<br />
hat eine digitale Plattform entwickelt,<br />
um das Design seiner Fahrzeuge von<br />
den Käufern gestalten zu lassen. 3D-<br />
Druck, VR und KI wurden kombiniert,<br />
um das erste Automodell namens La<br />
Bandita zu bauen <strong>–</strong> ein leichter Speedster,<br />
der einen recycelten Tesla-Elektroantrieb<br />
sowie ein 3D-gedrucktes<br />
Fahrgestell aus Aluminium hat und<br />
dessen Design mit Hilfe von VR-Technologie<br />
entwickelt wurde. <strong>Das</strong> Fahrgestell<br />
wurde im Anschluss mit einem<br />
Algorithmus berechnet. Doch es geht<br />
noch weiter: Anstatt einen realen Prototyp<br />
zu bauen, wird die Skizze ganz<br />
SCHONT UMWELT UND<br />
GELDBEUTEL<br />
einfach digitalisiert und fortan findet<br />
die gesamte Entwicklung im virtuellen<br />
Raum statt. So könnte selbst das Testen<br />
realer Prototypen in Zukunft überflüssig<br />
werden.<br />
Beispiele der Hersteller<br />
BMW setzt bereits seit über 25 Jahren<br />
auf additive Fertigung und hat im vergangenen<br />
Jahr eine eigene Produktionsstätte<br />
für Zusatzstoffe eröffnet<br />
<strong>–</strong> genutzt wird das Ganze beispielsweise<br />
beim i8 Roadster. Auch Ford<br />
gilt als Vorreiter: Bereits 1988 hat der<br />
amerikanische Autohersteller in drei<br />
3D-Drucker investiert. Eines der größten<br />
3D-gedruckten Metallteile für das<br />
Automobil ist das sechs Kilogramm<br />
schwere Aluminium-Luftsaugrohr, das<br />
in nur fünf Tagen hergestellt wurde.<br />
Bugatti nutzt die additive Fertigung<br />
von Titan, um die Bremssättel der Luxus-<br />
und Rennwägen leichter zu machen.<br />
Ferrari greift wiederum auf den<br />
3D-Metalldruck zurück, um leichtere<br />
Kolben zu konstruieren. Auch Porsche<br />
druckt unter Verwendung einer besonderen<br />
Aluminiumlegierung Motorkolben<br />
in 3D, während McLaren mit Hilfe<br />
eines Harzdruckers alle Einzelteile der<br />
Karosserie des 720S innerhalb von nur<br />
140 Stunden druckt.<br />
Selbst der Bereich Elektromobilität<br />
kommt nicht zu kurz: General<br />
Motors hat einen 3D-gedruckten,<br />
40% leichteren Sitzträger aus<br />
Edelstahl für seine zukünftigen<br />
Elektroautos entworfen, der aus nur<br />
einem Teil besteht. VW hat zudem<br />
bei einer modernisierten elektrischen<br />
Version des Kombi von 1962 mehrere<br />
Komponenten wie Lenkrad, Spiegelträger<br />
und sogar die Räder in gedruckter<br />
Form hergestellt.<br />
Designer Takumi Yamamoto hat ein von Musiklegende David Bowie<br />
inspiriertes Auto gebaut, das vollständig in 3D gedruckt wurde: <strong>Das</strong><br />
David Bowie Tribute Concept Car