mav 12.2021
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03 Innovative Automationslösungen<br />
Zuverlässige Greifer in der Schweißfertigung<br />
Bolzenrohlinge sicher<br />
handhaben<br />
Greifer der Zimmer Group sind weltweit in unzähligen industriellen<br />
Anwendungen im Einsatz. Auch im Handling von Bolzenrohlingen<br />
zeigen diese Komponenten immer wieder, dass sie an Zuverlässigkeit<br />
kaum zu überbieten sind. Autor: Gregor Neumann, Zimmer Group<br />
■■■■■■ Die metallverarbeitende Industrie ist einer<br />
der wichtigsten produzierenden Wirtschaftszweige der<br />
Welt. Die Schweißtechnik spielt dabei für die metallverarbeitende<br />
Industrie eine Paraderolle. So sind Unternehmen<br />
aus diesem Gebiet oft Vorreiter bei der Entwicklung und<br />
dem Einsatz von neuen Fertigungs- und Fügeverfahren in<br />
der Produktion. Während auf Baustellen häufig noch das<br />
Elektrode-Handschweißen zum Einsatz kommt, setzen<br />
Unternehmen, die ihre Produktion im eigenen Werk<br />
durchführen können, zunehmend auf automatisierte Fertigungsanlagen.<br />
Hier kommen neben dem konventionellen<br />
Metall-Schutzgas-Schweißverfahren (MSG) immer<br />
wieder neue, moderne Schweißverfahren zum Einsatz.<br />
Auch in Sachen Automatisierung bietet das metallverarbeitende<br />
Gewerbe große Einsatzgebiete und Entwicklungspotenziale.<br />
Roboteranwendungen in Kombination<br />
mit Greif- und Sensortechnik halten immer mehr<br />
Einzug in diese sowohl von Einzel- als auch von Serienfertigung<br />
geprägte Industrie.<br />
Automatisierter Schweißprozess<br />
Integration des Greifers<br />
in die Schweißzelle:<br />
Orange die verwendeten<br />
Kupfereinsätze. Hellgrau<br />
Greifer, Schutzbleche<br />
und Halterung des<br />
Greifers. Dunkelgrau das<br />
originale Fundament der<br />
Anlage. Bild: Zimmer Group<br />
Im ca. 9000 Kilometer von Deutschland entfernten Taiwan<br />
befindet sich eine der modernsten und innovativ -<br />
sten Schweißanlagen der Welt. Eine Tochtergesellschaft<br />
eines weltweit tätigen Herstellers auf dem Gebiet der<br />
Befestigungs- und Abbautechnik stellt dort u. a. Befestigungselemente<br />
wie Bolzen und Schrauben her. In dieser<br />
Anlage, die einer strengen Geheimhaltung unterliegt,<br />
wurde der Fügeprozess von Bolzenrohlingen mittels einer<br />
speziellen Schweißvorrichtung automatisiert.<br />
Der eigentliche Schweißprozess ist schnell erklärt:<br />
Ein Roboterarm (Eigenkonstruktion einer pneumatischen<br />
linearen Pick&Place-Einheit) führt einem Greifer<br />
einen unverschweißten Bolzenkopf zu. Dieser greift den<br />
Rohling mit speziellen Greifbacken bzw. Greiffingern<br />
aus Edelstahl, in die Kupferelektroden eingesetzt wurden.<br />
Der Greifer selbst bildet dabei das Gegenstück zum<br />
Schweißkopf und ist liegend unterhalb des Schweißkopfes<br />
fest in der Anlage montiert.<br />
Neben dem Zuführen hat der Greifer die Aufgabe,<br />
die Bolzenköpfe für den Schweißvorgang zu fixieren.<br />
Dabei muss bei jeder Schweißung eine zuverlässige Ausrichtung<br />
der Köpfe garantiert sein, um die Ausschussraten<br />
minimal zu halten. Nach dem Schweißvorgang lässt<br />
der Greifer den Bolzenrohling fallen.<br />
Darüber hinaus besitzt der Greifer eine nicht minder<br />
wichtige Funktion: Seine Greifbacken dienen gleichzeitig<br />
als Elektroden und sind über zwei Kabel mit dem<br />
Schweißinverter verbunden. Der Schweißinverter – auch<br />
Inverter-Schweißgerät genannt – ist dabei nicht, wie<br />
man denken könnte, ein anderes Schweißverfahren,<br />
sondern eine andere Schweißstromquelle. Das bedeutet,<br />
dass sich ein Inverter-Schweißgerät mit zum Transformator<br />
und Gleichrichter gesellt.<br />
Inverter-Schweißgeräte gibt es für alle gängigen<br />
Schweißverfahren wie das E-Handschweißen, das<br />
Schutzgas-Schweißen und das WIG-Schweißen. Diese<br />
setzen sich heutzutage immer mehr gegen die reguläre<br />
Schweißstromquelle durch, da sie Vorteile wie eine geringe<br />
Größe und Zusatzfunktionen mit sich bringen.<br />
68 Dezember 2021