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mav 12.2021

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Greifen unter widrigsten Umständen<br />

Für diese anspruchsvolle Aufgabe unter widrigsten Bedingungen<br />

entschieden sich die Anlagenentwickler für<br />

zwei GPP5010N-24-A-Greifer des badischen Greifer-<br />

Spezialisten Zimmer Group. Bei der Serie 5000 handelt<br />

es sich um universell einsetzbare Pneumatik-Greifer, die<br />

hohe Greifkräfte bei kurzen Zykluszeiten bieten, abgedichtete<br />

Stahl-in-Stahl-Profilnutenführungen aufweisen<br />

und zusätzlich mit einer hohen Austauschgenauigkeit<br />

aufwarten.<br />

Die Bedingungen in Taiwan sowie die Anforderungen<br />

für den Einsatz der „Zimmer-Greifer“ im Schweißprozess<br />

waren teilweise sehr herausfordernd. So spielte<br />

die Präzision von Anfang an eine wichtige Rolle: Die<br />

Bolzenteile mussten mit einer Genauigkeit von 0,2 mm<br />

zueinander verschweißt werden. Somit war es erforderlich,<br />

dass die Greifer eine Wiederholbarkeit des Greifpunktes<br />

von 0,1 mm erreichen. (Anm.: 0,2 – 0,1 = 0,1<br />

für die Genauigkeit des Schweißkopfes)<br />

Eine weitere wichtige Anforderung an die Greifer<br />

war deren Schutzklasse. Da sich die Greifer unmittelbar<br />

neben der Schweißzone befinden und so dauerhaft unter<br />

schwierigsten Umgebungsbedingungen ihren Dienst tun<br />

müssen, sollten sie auch einen entsprechenden Schutz<br />

bzw. Korrosionsschutz aufweisen. Deshalb war die Beständigkeit<br />

gegen Schweißspritzer und Metalldämpfe<br />

ein ausschlaggebendes Kriterium. Bei der vorherigen<br />

Greiferlösung eines Marktbegleiters hatten diese Widrigkeiten<br />

starken Verschleiß in den Profilführungen verursacht.<br />

Um diese Gefahr auszuschließen, wählte man<br />

mit den GPP5000 zwei Greifer aus dem umfangreichen<br />

Portfolio der Zimmer Group, die mit der IP67 die<br />

höchste Schutzklasse besitzen.<br />

Greifer mit montierten Greifbacken und deren elektrische Kontaktierung<br />

von unten. Ablagerungen durch den Schweißprozess sind<br />

als grau-weiße Schicht erkennbar. Von links werden die Bolzenköpfe<br />

zugeführt. Bild: Zimmer Group<br />

Einfacher dagegen lief es beim Einbau der Greifer.<br />

Da nur der bereits existierende Greifmechanismus ersetzt<br />

werden sollte, konnten die neuen Greifer in den<br />

vorhandenen Bauraum integriert werden. Aufgrund der<br />

kompakten Bauweise der Greifer stellte dies kein Problem<br />

dar.<br />

Erfolg mit den Dauerläufern stellt sich rasch ein<br />

Der Einsatz der neuen Greifer machte sich im Schweißprozess<br />

bzw. in der Anlage rasch bemerkbar und bezahlt.<br />

So liegt der Wartungsaufwand seit mittlerweile<br />

zwei Jahren bei Null, während die alte Lösung einen<br />

monatlichen Aufwand von vier bis acht Stunden für den<br />

Service erforderte. Die Greifer sind, wie erwähnt, unmittelbar<br />

Schweißspritzern wie auch Gasen ausgesetzt.<br />

Dass die Greifer diesen Einflüssen standhalten können,<br />

zeigen sie bis zum heutigen Tag. Denn trotz dieser Belastung<br />

werden die Bolzenköpfe selbst nach 20 Millionen<br />

Zyklen positionsgenau gegriffen.<br />

Nach Angaben des Kunden blieb die Taktzeit zwar<br />

unverändert, da diese von anderen Komponenten in der<br />

Maschine abhängt. Jedoch konnte angesichts der nicht<br />

zufriedenstellenden Performance der vorherigen Greifer-Lösung<br />

ein Return on Invest (ROI) von etwa zwei<br />

bis vier Monaten angenommen werden.<br />

Des Weiteren war das Entwicklungsteam vor Ort begeistert,<br />

da für eine sehr gut funktionierende „Standardkomponente“<br />

keine Kapazitäten aufgebracht werden<br />

mussten und man sich auf die Kerntechnologie der Anlage<br />

fokussieren konnte. Insgesamt haben neben den<br />

Entwicklern auch die Maschinenbediener und das<br />

Wartungsteam den Wechsel zu einem Greifer der Zimmer<br />

Group als deutliche Verbesserung wahrgenommen.<br />

Somit steht einer weiteren Zusammenarbeit mit den<br />

Taiwanern nichts mehr im Wege.<br />

■<br />

Zimmer Group<br />

www.zimmer-group.de<br />

Greifarme mit ein -<br />

gesetzten Kupfer -<br />

elektroden von oben.<br />

Bild: Zimmer Group<br />

Dezember 2021 69

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