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mav 12.2021

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Editorial<br />

mehr Infos<br />

Decarbonisierung –<br />

Herausforderung und Chance<br />

■■■■■■<br />

Es ist eine vertrackte Situation: Die Industrie hat<br />

über 150 Jahre maßgeblich zu der Klima-Malaise beigetragen,<br />

in der wir uns aktuell befinden. Zugleich ist sie aber<br />

auch unverzichtbar, um die Zukunftsprobleme zu lösen. Wer<br />

sonst wird all die regenerativen Energieanlagen bauen, die wir<br />

benötigen, wer die Elektroautos, wer die Gebäudetechnik?<br />

Und am Anfang aller industriellen Produktion steht nun einmal<br />

die Werkzeugmaschine. „Allerdings liefert die<br />

Branche keine monofunktionalen Endprodukte, sondern flexible<br />

Systeme, die unsere Kunden befähigen, ihre<br />

Produkte herzustellen und dabei immer<br />

effizienter zu gestalten“, konstatiert Carl-<br />

Martin Welcker, Generalkommissar der EMO<br />

Hannover. Insofern biete die Werkzeugmaschine<br />

selbst nicht Lösungen für Nachhaltigkeit<br />

im Sinne des politischen Diskurses. Sie sei<br />

aber wesentlicher Teil der Lösung im Sinne<br />

von Hebeleffekten, die aus den gefertigten<br />

Produkten entstehen.<br />

War die Werkzeugmaschinenindustrie beispielsweise<br />

maßgeblich beteiligt an der jahrzehntelangen<br />

Effizienzsteigerung des Verbrennungsmotors,<br />

so wird dies bei den Nachfolgetechnologien<br />

kaum anders sein. Wer also jetzt die Zeichen der<br />

Zeit erkennt, wird auch künftig lukrative Märkte vorfinden.<br />

Ungeachtet dessen müssen Maschinenhersteller wie -anwender<br />

auch selbst an ihrer Klimaneutralität und Nachhaltigkeit<br />

arbeiten – sonst werden sie bald nicht mehr wettbewerbsfähig<br />

sein. Denn der Druck seitens Kundschaft, Investoren und Politik<br />

steigt. Und auch die Kosten für fossile Energieträger und<br />

Rohstoffe scheinen nur eine Richtung zu kennen: nach oben.<br />

Wie stark der Trend zu Sustainability inzwischen die<br />

klassischen Technologiethemen wie Produktivität, Qualität<br />

oder auch Konnektivität bereits überlagert, wurde bei mehreren<br />

Branchenveranstaltungen im Herbst deutlich (s. Seite 18).<br />

Nun hilft das beste Prozess-Know-how nur bedingt, will<br />

man den ökologischen Fußabdruck seines Unternehmens<br />

verbessern. Es empfiehlt sich daher, auf große Player zu<br />

schauen, die in dieser Hinsicht bereits weit vorangekommen<br />

sind. Es empfiehlt sich auch, branchenfremde Dienstleister mit<br />

ins Boot zu holen. Und es empfiehlt sich darüber hinaus, die<br />

nötigen staatlichen Fördermittel einzufordern. Denn eines ist<br />

klar: Wenn der mittelständischen Industrie in Deutschland die<br />

Luft ausgeht, dann werden auch die schönsten Klimaziele nicht<br />

erreicht.<br />

■<br />

Dr. Frank-Michael Kieß<br />

Redakteur<br />

frank-michael-kiess@konradin.de<br />

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Dezember 2021 3

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