FUTURE OF WORK
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der Bildung durchführen. Es ist nötig, dass<br />
wir ein System etablieren, das viel schneller<br />
auf die Veränderungen und die Bedürfnisse<br />
reagieren kann, die die Kinder von morgen<br />
haben. Und das nicht alle paar Jahre, sondern<br />
als kontinuierlichen Lernprozess. Auch bei<br />
der Bildung brauchen wir mehr Mut.<br />
Worin siehst du die größte Disruption der<br />
Arbeitswelt in den kommenden Jahren?<br />
Die Vereinbarkeit von Leben und Arbeit<br />
ist – auch durch Corona – viel stärker in den<br />
Vordergrund gerückt. Unser Grundverständnis<br />
von Arbeit hat sich stark verändert. Eine Hälfte<br />
der Deutschen möchte nicht zum selben Arbeitspensum<br />
wie vor der Pandemie zurück. Das<br />
heißt nicht, dass Menschen nicht mehr arbeiten<br />
wollen. Aber wir wollen nicht mehr arbeiten<br />
wie vorher. Wir wollen nicht mehr an sinnlosen<br />
Sachen arbeiten, die dann im Papierkorb landen.<br />
Wir wollen nicht mehr unsere Zeiten aufschreiben<br />
müssen, wenn es doch eigentlich um<br />
unseren Output geht. Wir wollen als menschlich<br />
gesehen werden und uns nicht als Nummer in<br />
unserem Betrieb fühlen. Wir haben gelernt, dass<br />
es effizientere Wege gibt, Dinge zu tun, und die<br />
wollen wir auch nutzen können. Das wird eine<br />
der großen Herausforderungen.<br />
Dazu kommt natürlich auch die Generation<br />
Z, die noch extremer ist als wir, als die Generation<br />
Y. Wir waren schon die Hinterfragenden,<br />
die immer wissen wollten, warum wir das alles<br />
tun. Heute muss man jungen Menschen erst<br />
einmal beweisen, warum sie für einen arbeiten<br />
sollen. Das Machtverhältnis hat sich verändert,<br />
und das ist nicht so schlecht. Man kann sich als<br />
Arbeitgeber auch ein bisschen strecken dürfen.<br />
Was sind deine Ziele für 2022?<br />
Ich möchte gerne wieder gründen. Das ist<br />
aber immer ein kreativer Prozess. Man<br />
braucht das richtige Thema zur richtigen Zeit<br />
mit dem richtigen Team. Das ist nicht so<br />
einfach, so was lässt sich schwer planen. Ich<br />
glaube trotzdem daran, dass es nächstes Jahr<br />
was wird, und daran werde ich arbeiten. Ich<br />
will wieder ein Unternehmen gründen und es<br />
so aufbauen, wie Unternehmen der heutigen<br />
Zeit laufen sollten.<br />
FOTO: PATRYCIA LUKAS<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit <strong>WORK</strong>MOTION entstanden.<br />
Wie ein neues Arbeitsmodell den Fachkräftemangel lindern kann<br />
Diese Chance bietet Remote Work<br />
für Unternehmen<br />
Text Carsten Lebtig<br />
Es ist eine paradoxe Situation: Während deutsche<br />
Firmen teilweise verzweifelt junge, gut<br />
ausgebildete Fachkräfte suchen, sind in Ländern<br />
wie Spanien, Griechenland und Italien nach<br />
wie vor überdurchschnittlich viele junge Menschen<br />
ohne Arbeit. Was läge also näher, als den Mangel<br />
in den einen EU-Ländern durch Fachkräfte aus<br />
anderen EU-Ländern auszugleichen? Diese Idee ist<br />
nicht neu, scheiterte aber in der Vergangenheit oft<br />
an sprachlichen und kulturellen Hürden. Ausgerechnet<br />
ein Arbeitsmodell, das in der Pandemie<br />
aus der Not heraus in bisher nicht gekannte Dimensionen<br />
ausgeweitet wurde, könnte eine Lösung<br />
bringen, die zukunftsfähig ist: das Arbeiten aus der<br />
Ferne, auch Remote Work genannt.<br />
Wer die Zahlen auf dem europäischen Arbeitsmarkt<br />
anschaut, erkennt das Potenzial. Laut<br />
Eurostat hatten im August in den Ländern der EU<br />
mehr als 2,8 Millionen Menschen unter 25 Jahren<br />
keine Arbeit. Allein in Spanien, Griechenland und<br />
Italien waren es zusammengerechnet mehr als<br />
900.000. Das Potenzial von Remote Work ist jedoch<br />
noch wesentlich größer, wenn man die Situation<br />
weltweit betrachtet. In Indien und Brasilien gibt es<br />
derzeit mehr als drei Millionen arbeitslose Menschen<br />
zwischen 25 und 29, die mindestens einen<br />
Bachelorabschluss haben.<br />
Zugegeben, das Arbeiten über weite Distanzen<br />
ist nicht für alle Branchen gleichermaßen gut<br />
geeignet. Eine Studie von McKinsey zeigt jedoch,<br />
dass in den Bereichen Finanzen, Versicherungen,<br />
Management, wissenschaftliche und technische<br />
Dienstleistungen das Potenzial für Remote-Work-<br />
Arbeitsplätze am größten ist. Dort können bis zu<br />
86 Prozent der Arbeit auch von außerhalb erledigt<br />
werden, ohne dass Produktivität verloren geht.<br />
Für Unternehmen bietet Remote Work auch mit<br />
Blick auf die Arbeitskosten Vorteile. Während 2020<br />
Carsten Lebtig<br />
Gründer und<br />
Geschäftsführer<br />
von WorkMotion<br />
eine Arbeitsstunde in Deutschland im Dienstleistungssektor<br />
und im produzierenden Gewerbe im<br />
Schnitt 36,70 Euro kostete, lag das Niveau in Spanien<br />
bei 22,60 Euro, in Griechenland sogar bei 17,30<br />
Euro (Zahlen laut Statistischem Bundesamt). Das<br />
niedrigere Lohnniveau korrespondiert dabei mit<br />
im Vergleich zu Deutschland geringeren Lebenshaltungskosten<br />
in diesen Ländern.<br />
Neue Firmen wie unsere HR-Plattform Work-<br />
Motion erleichtern es zudem Unternehmen,<br />
Arbeitskräfte im Ausland einzustellen. Sie bieten<br />
Rechtssicherheit, kennen sich mit den jeweiligen<br />
arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen aus und<br />
nehmen ihren Kunden die Abwicklung der Lohnabrechnungen<br />
ab. Und das nicht nur für EU-Staaten,<br />
sondern für 160 Länder auf der ganzen Welt.<br />
Weitere Informationen unter: workmotion.com