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doktorinwien 2022/03

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CHRONIK SERVICE<br />

Öffentliche Gesundheitsausgaben 2020 deutlich gestiegen<br />

Rund 43,5 Milliarden Euro wurden im<br />

Jahr 2020 für Gesundheitsleistungen<br />

ausgegeben. Das ist ein Anstieg um<br />

etwa 4,5 Prozent im Vergleich zum<br />

Vorjahr. Während die Ausgaben<br />

der öffentlichen Hand aufgrund der<br />

Bekämpfung der COVID-19 Pandemie<br />

deutlich gestiegen sind, sind die<br />

privaten Ausgaben für Gesundheitsleistungen<br />

leicht zurückgegangen. Gemessen<br />

am BIP sind die Gesundheitsausgaben<br />

um einen Prozentpunkt auf<br />

11,5 Prozent gestiegen, berichtete die<br />

Statistik Austria am 10. Februar <strong>2022</strong>.<br />

Für die Maßnahmen zur Pandemie-<br />

Bekämpfung gab der Staat im Jahr 2020 1,42<br />

Milliarden Euro aus. 523 Millionen Euro<br />

entfielen auf Aufwendungen für Schutzausrüstung,<br />

361 Millionen Euro auf Massentestungen<br />

und Screening-Programme.<br />

Das Contact-Tracing und die Quarantänemaßnahmen<br />

kosteten 98 Millionen Euro.<br />

Weitere 434 Millionen Euro flossen in Informationsmaßnahmen,<br />

das Krankentransportwesen,<br />

Gesundheitseinrichtungen und die<br />

Krisenstäbe der Länder.<br />

Insgesamt sind die Ausgaben zwar gestiegen,<br />

Gesundheitsausgaben gestiegen<br />

in Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP)<br />

9,2<br />

2000<br />

10,2<br />

2010<br />

10,4<br />

2015<br />

10,4<br />

2016<br />

Grafik: © APA, Quelle: Statistik Austria<br />

10,4<br />

2017<br />

10,3<br />

2018<br />

10,5<br />

2019<br />

11,5<br />

2020<br />

aber auf einem ähnlichen Niveau wie im<br />

Vorjahr, so Statistik Austria-Generaldirektor<br />

Tobias Thomas. „Der Anstieg der Gesundheitsausgaben<br />

im Jahr 2020 ist in erster Linie<br />

durch die Mehraufwendungen zur Bekämpfung<br />

der COVID-19-Pandemie bedingt. So<br />

wurden 1,42 Milliarden Euro an öffentlichen<br />

Mitteln zur Bewältigung der gesundheitlichen<br />

Aspekte der Pandemie aufgewendet,<br />

hinzu kamen weitere Ausgabensteigerungen<br />

im Gesundheitsbereich. Gedämpft wurde<br />

der Anstieg dadurch, dass in einigen<br />

Teilbereichen die Inanspruchnahme<br />

medizinischer Leistungen geringer<br />

ausgefallen ist.“<br />

Zurückgegangen seien die privaten<br />

Ausgaben, etwa für zahnärztliche<br />

Leistungen, therapeutische oder orthopädische<br />

Hilfsmittel sowie Rehabilitations-<br />

und Kurleistungen. Die<br />

privaten Gesundheitsausgaben sind um<br />

1,2 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro<br />

gesunken, die öffentlichen um 6,4 Prozent<br />

auf 33,3 Milliarden Euro gestiegen.<br />

Insgesamt machten die Ausgaben für<br />

Gesundheitsleistungen im Jahr 2020<br />

11,5 Prozent der Wirtschaftsleistung<br />

aus. Das ist eine Steigerung um einen Prozentpunkt<br />

zum Vorjahr. Grund dafür sei laut<br />

Statistik Austria vor allem der Rückgang des<br />

BIPs. Im Vergleich jener 22 OECD-Länder,<br />

für die bereits Daten für 2020 vorliegen, belegt<br />

Österreich damit den vierten Platz hinter<br />

dem Vereinigten Königreich mit einem BIP-<br />

Anteil von 12,8 Prozent, Deutschland (12,5<br />

Prozent) und Frankreich (12,4 Prozent). Hier<br />

fehlen jedoch noch die Daten einiger bedeutender<br />

OECD-Staaten wie den USA, der<br />

Schweiz, Japan, Kanada oder Spanien. <br />

Neuerscheinung: Wiener Selbsthilfegruppen<br />

Verzeichnis <strong>2022</strong><br />

Medizinstudium: Bundesheer erhält<br />

zehn Studienplätze<br />

Foto: Cunaplus_M.Faba/iStock<br />

Für einander da sein und<br />

Schwierigkeiten gemeinsam<br />

besprechen, das ist das Angebot<br />

von über 260 Selbsthilfegruppen<br />

in Wien, bei denen rund<br />

40.000 Betroffene und Angehörige<br />

wichtige Unterstützung<br />

finden. Jährlich veröffentlicht<br />

die Selbsthilfe-Unterstützungsstelle<br />

SUS Wien ein Verzeichnis,<br />

in dem sämtliche Selbsthilfegruppen<br />

und deren Kontaktdaten gesammelt sind. Dazu gehören<br />

Gruppen zu unterschiedlichsten körperlichen oder seelischen<br />

Erkrankungen sowie zur Bewältigung von Krisensituationen. Das<br />

aktuelle Verzeichnis zeigt auch, dass es durch gesellschaftliche<br />

Veränderungen Bedarf für neue Selbsthilfegruppen gibt. So<br />

finden sich seit heuer etwa auch Angebote für Menschen mit<br />

Kinderwunsch, Angehörige von transidenten Kindern oder für<br />

Borderline-Betroffene.<br />

Service: Das Wiener Selbsthilfegruppen Verzeichnis <strong>2022</strong> kann kostenlos<br />

beim Broschüren-Bestellservice der Wiener Gesundheitsförderung<br />

telefonisch unter 4000 76924 oder per E-Mail an broschueren@<br />

wig.or.at angefordert werden. Zusätzlich liegt es in zahlreichen<br />

Beratungsstellen, Bezirksämtern sowie Krankenhäusern aber auch in<br />

Apotheken und bei Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern<br />

in ganz Wien auf.<br />

Das Bundesheer erhält ab dem kommenden Studienjahr bis<br />

zu zehn Studienplätze für das Studium der Humanmedizin an<br />

der Medizin-Uni Wien. Das sehen die Leistungsvereinbarung<br />

mit dem Ministerium beziehungsweise<br />

die Verordnung für das heurige<br />

Aufnahmeverfahren vor. Das Heer<br />

bezahlt den Studierenden ein<br />

Gehalt, umgekehrt müssen diese<br />

sich verpflichten, nach der<br />

Ausbildung als Militärarzt zu<br />

arbeiten.<br />

Das Universitätsgesetz sieht<br />

seit kurzem vor, dass eine<br />

bestimmte Anzahl an Medizin-<br />

Studienplätzen für Aufgaben im<br />

öffentlichen Interesse reserviert<br />

werden darf. Dies muss in der Leistungsvereinbarung<br />

zwischen Uni und Bildungsministerium festgelegt<br />

werden – was nun erfolgt ist, als öffentliches Interesse wird die<br />

umfassende Landesverteidigung angegeben. Die Heeres-Kandidaten<br />

müssen zwar am normalen Aufnahmetest teilnehmen, in<br />

dem die insgesamt 680 Humanmedizin-Plätze vergeben werden.<br />

Sie müssen aber nicht unter den 680 besten Kandidaten sein,<br />

sondern nur mindestens 75 Prozent der Punkteanzahl aller angetretenen<br />

Bewerberinnen und Bewerber erreichen, um tatsächlich<br />

den Studienplatz zu erhalten.<br />

02_<strong>2022</strong> doktor in wien 33

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