faktor Frühjahr 2022
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wissen<br />
PHOTOVOLTAIK (PV)<br />
Es gibt im Bereich der PV-Anlagen sogenannte Balkon-Kraftwerke –<br />
Mini-PV-Anlagen, die sich Mieter nach Absprache mit dem Vermieter anschaffen<br />
können. Hier wird Sonnenenergie in Gleichstrom umgewandelt,<br />
der wiederum durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt<br />
wird. Im privaten Bereich sollte die Größe einer PV-Anlage auf den eigenen<br />
Verbrauch ausgelegt sein, da die Wirtschaftlichkeit nicht durch die<br />
Einspeisevergütung für den erzeugten Strom erreicht wird, sondern durch<br />
die Deckung des eigenen Verbrauchs angesichts steigender Strompreise.<br />
So kann sich eine Anlage in 10 bis 15 Jahren amortisieren.<br />
HEIZUNG<br />
Für die Erneuerung einer Heizungsanlage gibt es zurzeit<br />
besonders attraktive Zuschüsse – wenn eine Ölheizung gegen<br />
eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung anstatt gegen eine<br />
günstigere Gasheizung ausgetauscht wird, kann dies mit bis zu<br />
45 Prozent der Kosten gefördert werden. Dabei ist es sinnvoll,<br />
gleichzeitig auch die Frage einer besseren Dämmung zu betrachten.<br />
Sie ermöglicht es, die Heizungsanlage kleiner auszulegen.<br />
Ein Gesamtpaket beider Maßnahmen kann sich lohnen.<br />
WÄRMEPUMPE<br />
Die Wärmepumpe, die ihre Energie entweder aus der Umgebungsluft<br />
oder als etwas teurere, aber effizientere Erdsonde aus<br />
dem Boden gewinnt, ist inzwischen die führende Technik, vor<br />
allem im Neubaubereich. Bei einer Sanierung muss individuell<br />
geprüft werden, ob sie Sinn ergibt. Wärmepumpen machen zwar<br />
von Holz, Gas oder Öl unabhängig, verbrauchen für den Betrieb<br />
jedoch Strom und lassen den Energiebedarf steigen.<br />
HOLZPELLETHEIZUNG<br />
Eine Pelletheizung kann bei Sanierungen sinnvoll sein, wenn<br />
das Gebäude einen höheren Energiebedarf hat und es keine<br />
Möglichkeit gibt, eine Flächenheizung für die Energieverteilung<br />
einzubauen, wie sie für eine Wärmepumpe nötig ist.<br />
Die Pelletheizung hat jedoch einen anderen Platzbedarf. Sie bietet<br />
sich als Ersatz für eine Ölheizung an, weil das Öllager ganz<br />
einfach zum Pelletlager werden kann.<br />
SOLARTHERMIE<br />
Für die Umwandlung der Sonneneinstrahlung werden solarthermische Kollektoren auf<br />
dem Hausdach angebracht. Eine Pumpe befördert die Wärme in den Pufferspeicher,<br />
von wo aus sie im Haus verteilt wird. Solarthermie kann zwar für einen großen Teil der<br />
Warmwasserbereitung eingesetzt werden, deckt aber – abhängig von der Gebäudeart –<br />
meist nur einen kleinen Anteil des Heizungsbedarfs. Deswegen wird sie meist nur in<br />
Kombination mit anderen Heizungsarten eingesetzt. Zudem stehen Solar thermie und<br />
Photovoltaik meist in Konkurrenz zueinander, weil beide den Platz an der Sonne<br />
benötigen. PV-Anlagen sind jedoch häuftig wirtschaftlicher einsetzbar.<br />
DÄMMUNG<br />
Eine Dämmung im Nachhinein anzubringen, ist eine größere Investition, die sich aber im Laufe mehrerer Jahre amortisieren kann.<br />
Sie ist stark vom Ausgangsstandard des Gebäudes abhängig: Ein Altbau mit schlechterer Dämmung bringt größeres Einsparpotenzial<br />
mit. Zudem erhöht diese Investition außer der rein energetischen Bilanz auch den Wohnkomfort und den Wert der Immobilie.<br />
Ein ökologischer Aspekt, den es hierbei zu bedenken gilt: die Wahl zwischen günstigerer Styropor-Dämmung, die jedoch erdölbasiert ist,<br />
oder nachhaltigen Dämmstoffen.<br />
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