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O+P Fluidtechnik 5/2022

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05<br />

5445<br />

Mai <strong>2022</strong><br />

€ 16,50<br />

Organ des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

TITEL<br />

QUALITÄTSSICHERUNG<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Heute schon sehen, was morgen<br />

gefordert ist<br />

FLUIDSENSORIK<br />

Modulares und frei konfigurierbares<br />

Mechanikkonzept<br />

INDUSTRIEÖLE<br />

Recondoil-Verfahren gegen stetiges<br />

Downgrading<br />

MIT 14 SEITEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

oup-fluidtechnik.de


Standards<br />

Edelstahl 1.4571<br />

Höchste Präzision<br />

Zulassungen & Normen<br />

Hohe Verfügbarbeit<br />

Einsatzgebiete<br />

Wasser- & Schiffsbau<br />

Bahntechnologie<br />

Offshore-Technik<br />

Maschinenbau<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />

MIT SICHERHEIT.<br />

EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />

VON PH.<br />

PH Katalog<br />

als App für<br />

Android<br />

oder Ipad


GRÜNES<br />

WACHSTUM<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

EDITORIAL<br />

der Frühling kommt und mit ihm wächst und sprießt es<br />

in Gärten und auf Feldern. Eine Wachstumsprognose fällt<br />

hier zumindest für die nächsten Monate eindeutig positv<br />

aus. Für die Wirtschaft und besonders für den Anlagenund<br />

Maschinenbau war eine eindeutige Vorhersage in<br />

den letzten Jahren wegen der unberechenbaren<br />

Pandemie nicht möglich. Aktuell sind Prognosen für <strong>2022</strong><br />

aufgrund des Krieges in der Ukraine sehr unsicher.<br />

Blicke in die weitere Zukunft können da hilfreich sein.<br />

Da sieht es grundsätzlich gut aus, nicht zuletzt wegen<br />

des Ausbaus grüner Energiequellen. Der Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) geht davon aus, dass<br />

die jährlichen Investitionen in energietechnische Anlagen<br />

von 762 Mrd. Euro 2020 auf 1808 Mrd. Euro 2040<br />

anwachsen werden. Fluidtechnische Komponenten sind<br />

nicht nur bei den Werkzeugmaschinen gefragt, auch<br />

Pumpen, Ventile und Verbindungstechnik wird benötigt.<br />

Die nötigen infrastrukturellen Veränderungen werden<br />

nicht ohne mobile Maschinen zu bewältigen sein.<br />

Verbindungstechnik, auch im Hinblick auf Wasserstoff als<br />

Energieträger, ist das Thema der Titelstory dieser<br />

Ausgabe. Über energieeffiziente Kraftentfaltung lesen Sie<br />

auch einiges in unserem Sonderteil Mobile Maschinen.<br />

Ich wünsche Ihnen dabei viel Vergnügen,<br />

MEORGA<br />

MSR-Spezialmessen<br />

Prozess- u. Fabrikautomation<br />

Fachmesse für<br />

Prozess- und Fabrikautomation<br />

Messtechnik<br />

Steuerungstechnik<br />

Regeltechnik<br />

Automatisierungstechnik<br />

Prozessleitsysteme<br />

+ 36 begleitende Fachvorträge<br />

Der Eintritt zur Messe<br />

und die Teilnahme an den<br />

Fachvorträgen ist für die<br />

Besucher kostenlos.<br />

Wirtschaftsregion Chemiedreieck<br />

Halle (Saale)<br />

18.05.<strong>2022</strong><br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Halle Messe<br />

Messestraße 10<br />

06116 Halle (Saale)<br />

Ihr<br />

Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

BESUCHER-<br />

REGISTRIERUNG<br />

erforderlich für Einlass-Code<br />

Meorga<br />

Messen<br />

<strong>2022</strong>:<br />

Halle (Saale)<br />

Ludwigshafen<br />

Bochum<br />

18.05.<strong>2022</strong><br />

14.09.<strong>2022</strong><br />

26.10.<strong>2022</strong><br />

www.meorga.de<br />

MEORGA GmbH - Sportplatzstr. 27 - 66809 Nalbach<br />

Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de


INHALT<br />

12<br />

26<br />

28<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 Dichtungslösungen für<br />

Pneumatikzylinder im Test<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

10 Digitale Geschäftsmodelle<br />

haben in der Hydraulik großes<br />

Potential<br />

HANNOVER MESSE<br />

12 Hannover Messe <strong>2022</strong><br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

TITEL<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

16 Heute schon sehen, was<br />

morgen gefordert ist<br />

FLUIDSENSORIK<br />

22 Generation Plus-<br />

Fluidsensorik mit Mehrwert<br />

INDUSTRIEÖL-<br />

REKONDITIONIERUNG<br />

26 Ein neues Leben für<br />

Schmierstoffe<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

HYDRAULIKTANKS<br />

28 Modellierung der Luftabscheidung<br />

in Hydrauliktanks –<br />

Ein Metamodellansatz -<br />

Teil 1 von 2<br />

42<br />

ANZEIGE<br />

SERVICE<br />

03 Editorial<br />

08 Impressum<br />

ELEKTROHYDRAULIK<br />

36 Elektrohydraulik macht<br />

Nutzfahrzeuge nachhaltiger<br />

STEUERUNGSSYSTEME<br />

40 Mehr Effizienz und Sicherheit<br />

auf der Baustelle<br />

TITELBILD<br />

VOSS Fluid<br />

Wipperfürth<br />

SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />

ELEKTROHYDRAULIK<br />

42 Das Potenzial mobiler<br />

Maschinen voll nutzen<br />

SENSOREN<br />

44 Smarte Neigungssensoren<br />

für mobile Maschinen<br />

BEDIENELEMENTE<br />

46 Joystick mit taktiler<br />

Rückmeldung<br />

NEIGUNGSSENSOREN<br />

48 Dynamische Neigungssensoren<br />

mit Zusatznutzen<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


Für alle Fälle gerüstet:<br />

Von individueller Kleinstückzahl bis<br />

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unsere flexible Infrastruktur qualifiziert<br />

uns für alle Anwendungen in der<br />

Mini- und Mikrofluidik.<br />

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Industrie- und<br />

Fahrzeughydraulik<br />

(IMH)<br />

Luft- und Raumfahrt,<br />

Offshore-Industrie,<br />

Motorsport (AMH)<br />

Analyse- und<br />

Medizintechnik (EFS)<br />

THE LEE COMPANY MORE THAN 70 YEARS SINCE 1948


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


DICHTUNGSLÖSUNGEN FÜR<br />

PNEUMATIKZYLINDER IM TEST<br />

Kastas bietet eine große Palette von Dichtungslösungen<br />

für Hochleistungspneumatikzylinder und Ventile.<br />

Pneumatische Anwendungen stellen hohe Anforderungen<br />

an Dichtungselemente mit Lebensdauererwartungen von<br />

über 30 Millionen Zyklen, minimalem Dauerbetriebsdruck,<br />

geringer Reibung und einem breiten Temperaturbereich.<br />

Kastas entwickelt mit seiner über 40 Jahre gewachsenen<br />

Erfahrung neue und innovative Dichtungen und investiert<br />

gleichzeitig in Forschung und Entwicklung zur<br />

kontinuierlichen Verbesserung. Alle pneumatischen<br />

Dichtungen werden gemäß den ISO-Normen zur<br />

Bewertung der Zuverlässigkeit pneumatischer Systeme<br />

wie der ISO 19973-Reihe im unternehmenseigenen<br />

Testzentrum getestet.<br />

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Große Kraft auf<br />

kleinem Weg<br />

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Den Rest übernimmt der<br />

PowerStroke.<br />

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SZENE<br />

MARCO<br />

GIEGERICH<br />

ROGER<br />

BOVERMANN<br />

VOLKER<br />

KUGEL<br />

CHRISTIAN JORDAN UND<br />

JOACHIM FROMMANN<br />

hat zum ersten April<br />

<strong>2022</strong> die Position als<br />

Geschäftsführer<br />

Vertrieb bei Eaton<br />

Deutschland übernommen.<br />

In dieser Rolle<br />

wird der Diplom-Ingenieur<br />

die Leitung des<br />

Vertriebs sowie die<br />

strategischen Initiativen<br />

des Energiemanagementunternehmens<br />

im Bereich<br />

erneuerbarer Energieerzeugung-<br />

und<br />

Verteilung vorantreiben<br />

und die Grundlagen für<br />

zukunftsorientiertes<br />

Wachstum legen.<br />

hat bei Best Handling<br />

Technology die Position<br />

des Regionalen<br />

Verkaufsleiters<br />

übernommen und<br />

erweitert das Vertriebsteam.<br />

Bovermann hat<br />

langjährige Erfahrung<br />

als Sales Manager, mit<br />

technischem Background.<br />

Durch die<br />

personelle Ergänzung<br />

im Vertrieb setzt die<br />

Best Handling Technology<br />

klar auf Wachstum<br />

und blickt dem<br />

kommenden Geschäftsjahr<br />

optimistisch<br />

entgegen.<br />

wurde vom Aufsichtsrat<br />

der Eckelmann AG<br />

zum neuen Vorstand<br />

bestellt. Der erfahrene<br />

Manager im Maschinen-<br />

und Anlagenbau<br />

war zuletzt Vorstand<br />

der Trapo AG und hat<br />

zum 1. April <strong>2022</strong> seine<br />

neue Funktion beim<br />

Wiesbadener Spezialisten<br />

für die industrielle<br />

Automation und<br />

Digitalisierung<br />

aufgenommen. Er wird<br />

dort die Ressorts<br />

Automation Projects<br />

und Automation<br />

Service verantworten.<br />

verantworten die operativen Vertriebsaktivitäten<br />

als auch die Vertriebsstrategie bei Elobau. Mit je<br />

einem Vertriebsleiter für die Bereiche mobile<br />

Arbeitsmaschinen und Industrieanwendungen<br />

stellt der Sensorik- und Bedienelemente-Spezialist<br />

aus Leutkirch im Allgäu sich damit auf weiteres<br />

Wachstum ein. Jordan (Bild links) verantwortet<br />

seit Anfang des Jahres die Position des Vertriebsleiters<br />

Off Highway/mobile Arbeitsmaschinen,<br />

während Frommann (Bild rechts) die Leitung des<br />

Vertriebsteams Industrieanwendungen übernommen<br />

hat. Beide berichten an Rüdiger Köhler,<br />

Geschäftsführer bei Elobau. „Elobau hat eine<br />

starke Wachstumsphase hinter sich, die eine<br />

Neuausrichtung unserer Prozesse und Strukturen<br />

erfordert“, so Köhler. „Die Aufteilung unserer<br />

Geschäftstätigkeit in die zwei Bereiche mobile<br />

Arbeitsmaschinen und Industrieanwendungen<br />

war der erste Schritt auf diesem Weg.“<br />

IMPRESSUM<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 66. Jahrgang<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur:<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

ISSN 0341-2660<br />

ISSN E-Paper: 2747-8009<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 69: gültig ab 1. Oktober 2021<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 16,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 159,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 179,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de, www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD<br />

und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die<br />

vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />

d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />

Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht<br />

der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden, über<br />

deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und die<br />

nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

SPEZIALMESSE FÜR PROZESS- UND FABRIKAUTOMATION<br />

Die Meorga veranstaltet am 18. Mai <strong>2022</strong> in der Halle Messe in Halle (Saale) eine Fachmesse für<br />

Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik. Etwa<br />

160 Fachfirmen, darunter die Marktführer der Branche, zeigen von 08:00 bis 16:00 Uhr Geräte<br />

und Systeme, Engineering- und Serviceleistungen sowie neue Trends im Bereich der Automatisierung.<br />

36 begleitende Fachvorträge informieren den Besucher umfassend.<br />

Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger, die in ihren Unternehmen für die<br />

Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen sind<br />

für die Besucher kostenlos und sollen Informationen und interessante Gespräche ohne Hektik und Zeitdruck ermöglichen.<br />

Aufgrund der aktuell anhaltenden Pandemie-Lage steht die Gesundheit der Aussteller und Besucher für die Meorga an erster<br />

Stelle; daher garantiert der Veranstalter durch die strikte Einhaltung und Umsetzung der jeweiligen Hygieneschutzkonzepte die<br />

bestmögliche Sicherheit für alle. Die aktuell gültigen Zutrittsregelungen für den Messebesuch finden sich auf der Homepage.<br />

Um den Messebesuch einfacher zu machen und auch Warteschlangen im Eingangsbereich zu vermeiden, haben Besucher die<br />

Möglichkeit sich ab sofort über die Internetseite des Veranstalters zu registrieren. Hier wird dann der Besucherausweis mit<br />

QR-Code zur Verfügung gestellt, der zum kostenfreien Eintritt berechtigt.<br />

www.meorga.de<br />

UMSATZ BEI LIEBHERR<br />

DEUTLICH GESTIEGEN<br />

Liebherr hat im Jahr 2021 einen<br />

Umsatz von 11,639 Mio. Euro<br />

erzielt. Das waren 12,6 % mehr<br />

als im Jahr zuvor. Damit konnte<br />

die Firmengruppe beim Umsatz<br />

beinahe an ihr bisheriges<br />

Rekordjahr 2019 anknüpfen.<br />

Bei den mobilen Maschinen<br />

wuchs der Umsatz um 17 %.<br />

Innerhalb der EU entwickelte<br />

<strong>O+P</strong> Almanya Junior page ölçüsü 135x185 mm +5<br />

Engineering for motion<br />

K518X<br />

Doppeltwirkende<br />

Hochleistungs-Kolbendichtung<br />

YEARS<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

sich vor allem in Frankreich das<br />

CM<br />

Geschäft überdurchschnittlich.<br />

Außerhalb war u. a. im Vereinigten<br />

Königreich eine deutli-<br />

MY<br />

CY<br />

che Umsatzsteigerung zu<br />

CMY<br />

verzeichnen, ein starkes<br />

Wachstum kam auch aus<br />

K<br />

Brasilien. Der Gesamtgwinn<br />

stieg auf 545 Mio. Euro und<br />

übertraf damit sogar das<br />

Niveau vor der Pandemie. Ein<br />

Schwerpunkt der Forschung<br />

waren erneut alternative<br />

Antriebstechnologien, z. B. an<br />

wasserstoffgetriebenen<br />

Verbrennungsmotoren und<br />

deren Einspritztechnologien<br />

wie auch an elektrischen<br />

Antrieben. Ins Jahr <strong>2022</strong> sei<br />

man mit einer sehr guten<br />

Auftragslage gestartet, so das<br />

Unternehmen. Jedoch seien<br />

aufgrund des Krieges in der<br />

Ukraine negative Auswirkungen<br />

bereits jetzt festzustellen.<br />

www.liebherr.com<br />

Glasfaserverstärkte<br />

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Ringe mit erhöhter Tragfähigkeit<br />

Stützringe mit spezieller Geometrie für<br />

hohe Extrusionsfestigkeit<br />

Geringe statische und dynamische Leckage<br />

und hohe Abriebfestigkeit<br />

Kastas Sealing Technologies Europe GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 11-13 25451, Quickborn, GERMANY<br />

europe@kastas.com • www.kastas.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 9


DIGITALE GESCHÄFTS-<br />

MODELLE HABEN IN<br />

DER HYDRAULIK<br />

GROSSES POTENTIAL<br />

Mark Wever ist Chief Digital Officer bei Stauff Global. Sein Blick auf die<br />

Digitalisierung geht über den IO-Link hinaus. Dabei ist die Digitalität für<br />

ihn kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um die Kundenzentrierung zu<br />

verbessern und so Mehrwerte zu schaffen. Mit <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> sprach er<br />

über die Möglichkeiten, die für die Hydraulik damit verbunden sind.<br />

Herr Wever, wie hat es Sie in die Sparte der Hydraulik und Verbindungstechnik verschlagen?<br />

Was gefällt Ihnen an dieser Branche?<br />

Da ich ursprünglich aus dem Sauerland stamme, war mir die<br />

Stauff Gruppe als global aufgestellter Mittelständler in Familienbesitz<br />

bereits ein Begriff. 2010 habe ich eine neue berufliche<br />

Herausforderung in einem Unternehmen mit großem<br />

Potenzial und mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten gesucht,<br />

so kam ich in Kontakt mit Stauff. Ich habe diese Industrie<br />

bisher als sehr international und vielfältig kennengelernt.<br />

Besonders gefällt mir die bodenständische und nahbare Art<br />

der handelnden Personen. Darüber hinaus sind die Einsatzgebiete<br />

der Hydraulik so vielfältig, da man von einer Landmaschine<br />

bis zu einer Ölplattform so viele unterschiedliche<br />

Applikationen kennenlernt. Gleichzeitig entsteht auch Kontakt<br />

zu Geschäftspartnern auf der ganzen Welt. Und die Hydraulikindustrie<br />

bietet ein großes Potenzial für neue, insbesondere<br />

digitale Geschäftsmodelle, die unseren Kunden<br />

Mehrwerte bieten.<br />

Digitalisierung ist noch immer eine große Aufgabe für die Industrie. Das bedeutet für Viele Daten<br />

sammeln und interpretieren. Gilt das auch für die Hydraulik und Verbindungstechnik?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Unbedingt. Jedes herstellende Unternehmen produziert<br />

Unmengen an Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Die Königsdisziplin ist, diese Daten so zu ordnen<br />

und nutzbar zu machen, dass daraus Erkenntnisse gezogen<br />

werden können, aus denen ein Kundennutzen und<br />

ein Wettbewerbsvorteil generiert werden kann. Dabei geht<br />

Als Global Chief Digital Officer haben Sie ein Weiterbildungsprogramm mit initiiert –<br />

warum ist das so wichtig für Stauff?<br />

Wir haben mit der Stauff University eine digitale und interaktive<br />

Lernplattform entwickelt, die durch E-Learnings Wissen<br />

vermittelt. Zum einen richten wir uns an Kunden, die im Maschinen-<br />

und Anlagenbau tätig sind und die größeren Zusammenhänge<br />

der <strong>Fluidtechnik</strong> kennenlernen oder ihr Fachwissen<br />

vertiefen möchten. Die Informationen über unsere Produktgruppen<br />

und deren Funktionen kommen auch bei Konstrukteuren<br />

und Projektleitern gut an. Wir erhalten positive<br />

Rückmeldung von Händlern, und selbst Einkäufer nutzen die<br />

Plattform, um sich über Komponenten zu informieren und auf<br />

Gespräche mit Anbietern oder Dienstleistern vorzubereiten.<br />

es nicht nur um Daten aus den Maschinen. Wenn ich es z. B.<br />

schaffe, die Kundeninteraktion auf meiner E-Commerce<br />

Plattform komplett nachzuvollziehen und zu interpretieren,<br />

erhalte ich ein direktes und vor allem ungefiltertes Kundenfeedback,<br />

das ich zur Verbesserung meiner Services verwenden<br />

kann.<br />

Montage, Nutzung und Wartung sind wichtig für die Performance<br />

einer hydraulischen Anlage. Hierin liegt aber ein großes<br />

Fehlerpotential, das durch die Qualifizierung von Mitarbeitern<br />

deutlich reduziert werden kann. Je kompetenter die<br />

Nutzer, umso sicherer sind hydraulische Anlagen. Stauff ist<br />

nicht nur Full Liner für die Komponenten hydraulischer Leitungen,<br />

sondern betrachtet das ganze Leitungssystem. Daher<br />

ist es nur konsequent, entsprechendes Fachwissen anzubieten.<br />

Die Stauff University ist Teil unserer öffentlich zugänglichen<br />

digitalen Plattform und steht allen Interessenten zur<br />

Verfügung, ebenso wie unsere Livestreams.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


Mark Wever<br />

Welche anderen Chancen und Herausforderungen werden digitale Techniken und Services<br />

für die <strong>Fluidtechnik</strong>branche bereithalten?<br />

Ich erlebe diese Zeit so, dass uns die heutige Technologie fast<br />

grenzenlose Möglichkeiten bietet. Es gibt glücklicherweise<br />

immer weniger Unternehmen, die sich mit diesen Themen<br />

nicht intensiv beschäftigen, was auf Dauer sicher ein Ausscheiden<br />

aus dem Markt zur Folge hätte. Die Herausforderung<br />

für die meisten Unternehmen ist meiner Beobachtung nach,<br />

eine verbindliche Digitalisierungsstrategie und die konkreten<br />

nächsten Schritte zu verabschieden und diese konsequent<br />

umzusetzen. Da die Möglichkeiten so grenzenlos scheinen, ist<br />

das Identifizieren von Applikationen, bei denen diese Technologien<br />

einen konkreten Kundennutzen bringen, die große<br />

Herausforderung. Es werden zu viele Dinge parallel angefangen,<br />

man verzettelt sich und das führt zu wenigen sicht- und<br />

nutzbaren Ergebnissen. Digitale Verkaufskanäle bieten große<br />

Chancen, aber auch gleichzeitig Risiken. Auf Kundenseite<br />

bieten diese Kanäle viele Vorteile, wie z. B. volle Transparenz<br />

über Verfügbarkeiten und Preise. Kunden erwarten ein B2B-<br />

Einkaufserlebnis, welches sie auch aus ihrem privaten B2C-<br />

Umfeld kennen. Wenn ich mich privat erstmal anmelden<br />

muss, um Preise zu sehen, viele Klicks benötige, um an das<br />

gewünschte Produkt zu gelangen und nicht sofort alle Informationen<br />

bekomme, die für mich wichtig sind, bin ich weg.<br />

Warum sollte das im B2B-Bereich anders sein? Ganz getreu<br />

dem Motto: Der Wettbewerb ist nur einen Klick entfernt.<br />

Wie können sich Unternehmen darauf sinnvoll vorbereiten?<br />

Mutig sein und den Status Quo permanent hinterfragen. Es<br />

müssen Grundbedingungen geschaffen werden, die Innovationen<br />

ermöglichen. Das hört sich einfacher an als es ist.<br />

Hier geht es bis in die Kern-DNA des Unternehmens. Gerade<br />

herstellende Unternehmen neigen dazu, sich als Hersteller<br />

eines bestimmten Produktes zu verstehen. Sie verkennen<br />

dabei, dass es den Kunden eigentlich nicht um das<br />

Produkt geht, sondern um das Problem, welches damit<br />

gelöst wird. Wenn ich mich zu sehr auf dieses Produkt fokussiere,<br />

bin ich nicht mehr offen dafür, mich mit anderen<br />

Wegen zu beschäftigen, die das Problem lösen. Das verhindert<br />

disruptive Innovationen. Insbesondere durch digitale<br />

Technologien wird der Druck auf Innovationen abermals<br />

beschleunigt. Zudem müssen wir verstehen, dass Softwareentwicklung<br />

zu einer Kernkompetenz in unseren Unternehmen<br />

werden muss. Das bedeutet auch, dass wir allen<br />

Beschäftigten die Kompetenz für digitale Werkzeuge vermitteln<br />

müssen. Ich würde mich freuen, wenn wir in Zukunft<br />

keine eigenen Digitalisierungseinheiten in den Unternehmen<br />

mehr brauchen, da dieses KnowHow ganz selbstverständlich<br />

in allen Funktionsbereichen der gesamten Organisation<br />

verankert ist.<br />

www.stauff.com


HANNOVER MESSE<br />

RAHMENPROGRAMM<br />

Neben den Messepräsentationen<br />

erwartet die Besucher*innen ein hochkarätiges<br />

Rahmenprogramm. Auf den<br />

vier Konferenzbühnen geht es um<br />

Themen wie Automatisierung, Cloud<br />

und Infrastruktur, Analyse und<br />

Datenmanagement, Digitale Plattformen,<br />

Robotik, IT-Sicherheit, Künstliche<br />

Intelligenz, erneuerbare Energien,<br />

grüner Wasserstoff, die energieeffiziente<br />

und CO2-neutrale Produktion,<br />

digitales Energiemanagement,<br />

Kreislaufwirtschaft und vieles mehr.<br />

Das komplette Programm wird nicht<br />

nur vor Ort erlebbar sein, sondern<br />

zeitgleich über die Hannover Messe<br />

Website gestreamt.<br />

HANNOVER MESSE <strong>2022</strong><br />

IM SPANNUNGSFELD VON VERSORGUNGSSICHERHEIT<br />

UND KLIMASCHUTZ<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Vom 30. Mai bis 2. Juni präsentieren<br />

2.500 Unternehmen auf dem Messegelände in<br />

Hannover ihre Technologien für die Fabriken<br />

und Energiesysteme von morgen. Unter dem<br />

Leitthema Industrial Transformation zeigen sie,<br />

wie vernetzte Produktionsanlagen effizienter<br />

und ressourcenschonender arbeiten oder wie<br />

sich Energie nachhaltig erzeugen und<br />

übertragen lässt.<br />

Die Welt durchlebt eine Zeitenwende in der internationalen<br />

Wirtschafts- und Energiepolitik. Eine Zeitenwende,<br />

die mit steigenden Energiepreisen und unterbrochenen<br />

Lieferketten einhergeht und direkte Auswirkungen auf<br />

die weltweite Industrieproduktion hat. Gleichzeitig leisten immer<br />

mehr produzierende Unternehmen ihren Beitrag zur Bekämpfung<br />

des Klimawandels. In diesem Spannungsfeld müssen<br />

schnell Lösungen her: politisch, wirtschaftlich und insbesondere<br />

technologisch. Die Hannover Messe <strong>2022</strong> bietet dafür den<br />

Rahmen.<br />

„Angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage sind die Themen<br />

der Hannover Messe relevant wie nie zuvor“, sagte Dr. Jochen<br />

Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe<br />

AG anlässlich der Hannover Messe Preview. „Im Kern geht es darum,<br />

wie wir in einer sich dynamisch verändernden Welt – politisch,<br />

ökologisch und wirtschaftlich – für Versorgungssicherheit<br />

und Wachstum sorgen können und dabei gleichzeitig dem Klimawandel<br />

entgegenwirken. Innovative Technologien werden<br />

hierbei eine Schlüsselrolle spielen“, ergänzt Köckler.<br />

MIT GRÜNER ENERGIE UND TECHNISCHEN<br />

INNOVATIONEN GEGEN DEN KLIMAWANDEL<br />

Aufgrund der aktuellen Energie-Versorgungsdiskussion gewinnt<br />

das Thema regenerative Energien respektive grüner Wasserstoff<br />

auf der Hannover Messe weiter an Bedeutung. In Hannover präsentieren<br />

mehr als 200 Unternehmen Lösungen für eine nachhaltige<br />

Energieversorgung mittels Wasserstoff aus regenerativen<br />

12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


HANNOVER MESSE<br />

Energien. Europa will bis zur Mitte des Jahrtausends klimaneutral<br />

werden. Immer mehr Unternehmen haben sich ambitionierte<br />

Ziele gesetzt und sind dabei, ihre Produktion und Services vollständig<br />

umzustellen. Die dafür benötigten Technologien liefern<br />

die Aussteller der Hannover Messe. Nicht nur, weil die Produktion<br />

nahezu aller Güter mit modernen Maschinen und Anlagen<br />

ressourcenschonender und energieeffizienter erfolgen kann,<br />

sondern weil mit Lösungen aus dem Maschinen- und Anlagenbau,<br />

aus der Elektrotechnik sowie der Software- und IT-Industrie<br />

die Steuerungsprozesse von komplexen Systemen verbessert, Innovationen<br />

angekurbelt und Treibhausgas-Emissionen auf der<br />

ganzen Welt verringert werden können. Das Erfassen des CO 2<br />

-<br />

Abdrucks über ganze Lieferketten ist häufig der erste Schritt in<br />

Richtung Klimaneutralität.<br />

WIRTSCHAFTSPOLITISCHE PLATTFORM UND<br />

PARTNERLAND PORTUGAL<br />

Bundeskanzler Olaf Scholz und Portugals Premierminister António<br />

Costa werden die Hannover Messe gemeinsam eröffnen. Portugal<br />

ist in diesem Jahr das Partnerland der weltweit wichtigsten<br />

Industriemesse. Mehr als 120 Unternehmen aus dem Partnerland<br />

haben sich für die Hannover Messe <strong>2022</strong> angemeldet. Unter dem<br />

Motto „Portugal Makes Sense“ zeigen sie ihre Produkte und Lösungen<br />

für die digitale Transformation, die Energiewende sowie<br />

verlässliche Lieferketten.<br />

Portugal verfügt über eines der liberalsten Geschäftsökosysteme<br />

Europas, das ausländische Investitionen begünstigt. Portugiesische<br />

Unternehmen, von denen viele klein oder mittelständisch<br />

sind, kennen sich mit Industrie 4.0-Konzepten aus und<br />

treiben so den industriellen Wandel voran. Dank der Digitalisierung<br />

schaffen kleine Unternehmen immer mehr Durchbrüche in<br />

Bereichen, die früher ausschließlich großen Industrieunternehmen<br />

vorbehalten waren. Das Partnerland Portugal bietet eine<br />

einzigartige Gelegenheit für globale Unternehmen, mit diesen<br />

Unternehmern zusammenzuarbeiten, um Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

voranzutreiben.<br />

Das Partnerland Portugal hat auf der Hannover Messe in Halle<br />

5 einen zentralen Pavillon sowie drei thematische Pavillons in<br />

den Bereichen Engineered Parts & Solutions, Energy Solutions<br />

und Digital Ecosystems.<br />

VDMA AUF DER HANNOVER MESSE<br />

Die europäische Industrie steckt mitten in einer gewaltigen Aufgabe.<br />

Spätestens bis zum Jahr 2050 soll der Kontinent klimaneutral<br />

sein und nur noch so viele Treibhausgase ausstoßen, wie mit<br />

anderen Maßnahmen ausgeglichen werden kann. Diese gewaltige<br />

Transformation der Volkswirtschaften kann nur mit Hilfe modernster<br />

Technik gelingen und hierfür ist der Maschinen- und<br />

Anlagenbau unverzichtbarer Vorreiter. Nicht nur, weil die Produktion<br />

praktisch aller Güter durch moderne Maschinen ressourcenschonender<br />

und energieeffizienter erfolgen kann. Mit Hilfe<br />

der Lösungen aus dem Maschinen- und Anlagenbau werden<br />

auch Steuerungsprozesse von komplexen Systemen verbessert,<br />

Innovationen in anderen Branchen angekurbelt und Treibhausgasemissionen<br />

auf der ganzen Welt verringert.<br />

Aber nicht nur Maschinen als Ganzes machen den Klimaschutz<br />

erst möglich, die Lösung fängt meist schon bei den einzelnen<br />

Komponenten an. Aus der Antriebs- und <strong>Fluidtechnik</strong> stammen<br />

Bausteine, die wertvolle Daten für Industrie 4.0-Anwendungen<br />

und eine vernetzte Produktion ermöglichen. Technologien, die aktiv<br />

zum Klimaschutz beitragen, wie Predictive Maintenance oder<br />

Condition Monitoring werden so erst möglich gemacht. Und natürlich<br />

spielt die Antriebstechnik auch die entscheidende Rolle in<br />

dem Bestreben, die gesamte Mobilität der Menschen zu verändern.<br />

Um von fossilen Brennstoffen wegzukommen, müssen die<br />

Elektromobilität deutlich ausgebaut und Brennstoffzellen serientauglich<br />

gemacht werden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

und der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft mit vielfachen Anwendungsmöglichkeiten<br />

stehen ganz oben auf der Agenda, die Umwandlung<br />

von Grünstrom in andere Energieträger (Power-to-X)<br />

wird vom Maschinen- und Anlagenbau mit Macht vorangetrieben.<br />

Der VDMA als führender Branchenverband des Maschinenund<br />

Anlagenbaus unterstützt seine Mitgliedsfirmen auf dem Weg<br />

durch diese industrielle Transformation und organisiert in<br />

Halle 6, B57 einen Firmengemeinschaftsstand exklusiv für<br />

VDMA-Mitgliedsfirmen. Der Fokus liegt auf Firmen aus dem Bereich<br />

Antriebstechnik und <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Bilder: Deutsche Messe AG<br />

www.hannovermesse.de<br />

kracht.eu


MARKTPLATZ<br />

TÜRKISCHER MASCHINENBAU: DIE ZEICHEN STEHEN AUF GRÜN<br />

Die Industrielandschaft des türkischen Maschinenbaus ist breit<br />

gefächert. Aktuell werden Maschinen und Anlagen in 23<br />

Branchen entwickelt und produziert, die größten Exportmärkte<br />

sind hierbei die Europäische Union und die USA. Insgesamt hat<br />

der türkische Maschinenbau im Jahr 2021 Waren im Wert von<br />

23 Milliarden USD exportiert. Das Exportziel für das Jahr <strong>2022</strong><br />

liegt bei realistischen 27 Milliarden USD.<br />

Ganze 18 der 23 Branchen im Maschinenbau konnten 2021 ein<br />

Wachstum verzeichnen. Im Februar-Vergleich 2021 versus <strong>2022</strong><br />

sind insbesondere Turbinen, Turbojets mit + 88 %, Bau- und<br />

Bergbaumaschinen mit +29,2 %, Kühl- und Klimaaggregate<br />

+19,2 % und Elektromotoren mit einem Plus von 19 % die<br />

Gewinner.<br />

Die aktuelle Auftragslage zeigt, dass die Relevanz der Türkei als<br />

Beschaffungsmarkt insbesondere für Europa und die USA<br />

weiter steigen wird, in Europa auch in Anbetracht der Neuausrichtung<br />

und des Trends zur Regionalisierung vieler Unternehmen<br />

in Bezug auf ihre Lieferketten- und Netzwerkstrategien.<br />

Die Bedeutung einer nachhaltigen Wirtschaft hat sich mit der<br />

Pandemie noch einmal mehr herauskristallisiert. Es ist unumgänglich,<br />

mit neuen Studien und Konzepte das Bewusstsein in<br />

Bezug auf Produktions- und Konsumgewohnheiten zu überdenken.<br />

Es bedarf einer Nachhaltigkeitsbetrachtung in allen<br />

Perspektiven, einer Kreislaufwirtschaft und tiefgehenden<br />

Analysen der Wertschöpfung. Das türkische Handelsministerium<br />

unterstützt Unternehmen im Rahmen der „Financing the<br />

green transition“, die<br />

durch die Europäische<br />

Kommission ins Leben<br />

gerufen wurde.<br />

Unternehmen bekommen<br />

die Möglichkeit<br />

und den Zugang zu<br />

Ressourcen, um ihren<br />

ökologischen Fußabdruck<br />

zu ermitteln und<br />

entsprechende<br />

Aktionspläne herauszuarbeiten. Hierfür stehen sowohl staatliche<br />

Organe, Finanzdienstleister, Akademiker und Fachleute in<br />

engem Kontakt und arbeiten Digital-Mentoring-Programme<br />

aus. Ismail Gülle, Präsident von TIM (Turkish Exporters Assembly)<br />

unterstreicht: „Wirtschaftswachstum muss vom Ressourcenverbrauch<br />

entkoppelt werden“.<br />

Kutlu Karavelioğlu, Präsident von Turkish Machinery „Die<br />

weltweite Rohstoffknappheit und die damit verbundenen<br />

Lieferengpässe ziehen sich rund um den Globus. Aktuell melden<br />

bereits über 80 Prozent der Unternehmen Preisanstiege und/<br />

oder Lieferprobleme bei Rohstoffen und Waren. Trotz allem ist<br />

der Bedarf an Maschinen- und Anlagen auf einem hohen<br />

Niveau. Insbesondere in den Bereichen mit hoher Wertschöpfung<br />

erwarten wir keine nennenswerten Auftragseinbrüche.“<br />

www.turkishmachinery.org<br />

DIGITAL, RELIABLE, SUSTAINABLE – IFK <strong>2022</strong><br />

BOSCH REXROTH KLAR AUF WACHSTUMSKURS<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Das IFK steht dieses Jahr ganz im Zeichen der aktuellen<br />

gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen. Daher<br />

haben die Veranstalter das Motto „Digtial, Reliable, Sustainable“<br />

ausgewählt – auf Deutsch Digital, Zuverlässig, Nachhaltig.<br />

Die Leiterin des veranstaltenden Institut für fluidtechnische<br />

Antriebe und Systeme (Ifas), Professorin Katharina Schmitz,<br />

meint: „Die Digitalisierung eröffnet in Kombination mit der<br />

Zuverlässigkeit fluidtechnischer Systeme auf allen Ebenen neue<br />

Chancen für Innovationen. Der Klimawandel ist die große<br />

Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Das Thema Nachhaltigkeit<br />

wird auch die <strong>Fluidtechnik</strong> in den nächsten Jahren maßgeblich<br />

beeinflussen.“ Als Redner werden unter anderem den<br />

Präsidenten des VDMA, Karl Häusgen, der Rektor der RWTH<br />

Aachen, Prof. Dr.<br />

mult. Ulrich<br />

Rüdiger, und<br />

auch namhafte<br />

Vertreter aus der<br />

Wirtschaft<br />

erwartet. Am<br />

Montag, 13. Juni,<br />

beginnt die IFK<br />

mit einem<br />

internationalen<br />

Symposium im Eurogress in Aachen. Die Symposiumssprache<br />

ist Englisch. Am Abend desselben Tages findet die Ifas-Laborparty<br />

im Labor des Ifas statt. Hier sind alle Teilnehmer und<br />

Gäste zu einem lockeren Beisammensein eingeladen. Die<br />

eigentliche International Fluid Power Conference (ifk) findet am<br />

Dienstag, 14. Juni, und Mittwoch, 15. Juni, ebenfalls im<br />

Eurogress in Aachen statt. Die Vorträge werden in englischer<br />

Sprache gehalten. Die begleitende Ausstellung bietet die<br />

Möglichkeit, innovative Produkte und Systemlösungen zu<br />

präsentieren. Für den Abend des 14. Juni ist ein Get-Together im<br />

Eurogress Aachen geplant.<br />

www.ifk<strong>2022</strong>.com<br />

Bosch Rexroth hat das<br />

Geschäftsjahr 2021<br />

trotz anhaltend<br />

schwieriger Rahmenbedingungen<br />

erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Der Auftragseingang<br />

stieg um 44 Prozent<br />

auf ein Rekordhoch<br />

von 7,5 Milliarden<br />

Euro, der Umsatz legte<br />

um 20 Prozent zu. Das<br />

Umsatzwachstum für<br />

2021 speiste sich aus<br />

deutlich zweistelligen Zuwachsraten in allen Regionen der<br />

Welt. Den größten Anstieg gegenüber dem letzten Jahr<br />

verzeichnete Bosch Rexroth mit 23,5 Prozent in Europa außerhalb<br />

Deutschlands. Dort wurden rund 2 Milliarden Euro<br />

umgesetzt. In Deutschland stieg der Umsatz um 18,2 Prozent<br />

auf 1,3 Milliarden Euro. In den Amerikas legte der Umsatz um<br />

18,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu, in Asien um 15,9<br />

Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. „Das Geschäftsjahr 2021 haben<br />

wir erfolgreich gestaltet – dank starker Teamleistung. Es ist uns<br />

gelungen, den Umsatz zu steigern, unsere Kunden zuverlässig<br />

zu beliefern und ihre Zufriedenheit weiter zu erhöhen. Wir sind<br />

klar auf Wachstumskurs“, erläutert Rolf Najork, Geschäftsführer<br />

der Robert Bosch GmbH und Vorstandsvorsitzender der Bosch<br />

Rexroth AG. Das Team von Bosch Rexroth wuchs 2021 weltweit<br />

um rund 1.400 Mitarbeitende auf nun rund 31.100, hat aber<br />

weiterhin einen hohen Bedarf an Fachkräften. Die innovationstreibende<br />

Ausrichtung des Unternehmens wurde 2021 mit zwei<br />

Auszeichnungen gewürdigt. Für den neuen Subsea Valve<br />

Actuator SVA R2 erhielt Bosch Rexroth den Hermes Award, die<br />

Automationsplattform ctrlX AUTOMATION gewann den<br />

Deutschen Innovationspreis.<br />

www.boschrexroth.com<br />

14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


ZIRKULATIONSPUMPE FÜR DEN DIREKTTAUSCH<br />

Mit der Zirkulationspumpe BWO 155 RW von Vortex mit Einschraubventilen<br />

(Rückschlag- und Absperrventil) lassen sich Pumpen mit 138<br />

mm Einbaulänge, wie die WILO-Star-Z 15 A oder WILO-Star-Z NOVA A,<br />

nun passgenau ersetzen. Rückschlagventil und Absperrventil<br />

(W-Ventile) werden einfach in das R-Pumpengehäuse von Vortex<br />

eingeschraubt. Mit den rohrseitigen 1“ Anschlüssen der Ventile passt<br />

die Pumpe BWO 155 RW dann perfekt im Tausch. Den „W-Ventile<br />

Wechselsatz“ für 138 mm Einbaulänge gibt es auch als Zubehör für<br />

alle anderen Pumpen mit R-Gehäuse von Vortex.<br />

www.deutsche-vortex.de<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

AUCH FÜR AMORPHE POLYMERE GEEIGNET<br />

Parker Hannifinn stellt die neu entwickelte, integrierte Kartuschenlösung<br />

Carstick+ vor, die eine sofortige Verbindung<br />

zwischen Gehäuse und Polymerrohren ermöglicht. Carstick+ ist<br />

für Rohre mit Außendurchmessern von 4 und 6 mm konzipiert.<br />

Während die EPDM-Version bis zu 120°C zur Anwendung<br />

kommt, unterstützt die FKM-Variante den Einsatz bei Temperaturen<br />

bis zu 140°C. Der patentierte<br />

äußere Greifring kann aus dem Gehäuse<br />

entfernt werden, ohne den Hohlraum zu<br />

beschädigen. Damit ist die Kavität<br />

wiederverwendbar. Carstick+ ist<br />

RoHS- und REACH-konform und bleifrei.<br />

Die EPDM-Kartusche entspricht den<br />

Lebensmittelzertifizierungen<br />

www.parker.com<br />

ATLAS COPCO ÜBERNIMMT DEUTSCHEN<br />

PUMPENHERSTELLER<br />

Atlas Copco hat die Übernahme der Pumpenfabrik Wangen<br />

GmbH abgeschlossen, die am 21. Februar <strong>2022</strong> angekündigt<br />

wurde. Die Pumpenfabrik Wangen ist ein deutscher Hersteller<br />

von Exzenterschneckenpumpen, die zur Förderung von Flüssigkeiten<br />

hauptsächlich im Biogas- und Abwassersektor eingesetzt<br />

werden. Das Unternehmen stellt auch Doppelschneckenpumpen<br />

her, die in Branchen wie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

und der Kosmetikindustrie eingesetzt werden. Das übernommene<br />

Unternehmen wird Teil des Geschäftsbereichs Power and<br />

Flow innerhalb des Geschäftsbereichs Power Technique von Atlas<br />

Copco. Die Pumpenfabrik Wangen GmbH beschäftigt 265<br />

Mitarbeiter. Im Jahr 2020 erzielte das Unternehmen einen<br />

Umsatz von rund 46,4 Mio. Euro (466 MSEK).<br />

www.atlascopco.com<br />

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Maschinen. Von A wie Adapter bis Z wie Zylinder.<br />

Übersichtlich sortiert in 16 Kategorien und mit<br />

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www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 15


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

VORAUSSCHAUENDE QUALITÄTSSICHERUNG<br />

HEUTE SCHON SEHEN, WAS<br />

MORGEN GEFORDERT IST<br />

Für viele Hersteller bedeutet das fertige Produkt<br />

das Ende einer Reise – für Voss Fluid aus dem<br />

nordrhein-westfälischen Wipperfürth geht diese<br />

dann erst richtig los. Denn mit aufwändigen<br />

Prüfungen während des gesamten<br />

Herstellungsprozesses und anspruchsvollen<br />

internen sowie externen Zertifizierungen denkt<br />

das Unternehmen mehrere Schritte voraus. Stets<br />

nach dem Glaskugel-Prinzip: heute schon sehen,<br />

was morgen gefordert ist.<br />

Autor: Marius Schenkelberg, Fachjournalist aus Montabaur<br />

Beim Kauf einer neuen Jacke sollte man sich im Vorhinein<br />

einige Fragen stellen: Mit welchen Wetterbedingungen ist<br />

zu rechnen? Trage ich die Jacke auch bei starkem Regen<br />

oder niedrigen Temperaturen? Welche äußeren Einflüsse<br />

könnten das Material besonders angreifen? Ganz ähnliche und<br />

viele weitere Fragen stellen sich auch die Ingenieure und Kundenberater<br />

von Voss Fluid. Denn in nahezu gleicher Weise hängt<br />

es vom Einsatzgebiet der fluiden bzw. hydraulischen Verbindungslösung<br />

ab, welche Technologie sich am besten eignet.<br />

Daher beginnt eine tiefgreifende Qualitätssicherung bereits<br />

weit vor der Produktion. Voss Fluid setzt hier auf mehrere Mechanismen,<br />

um seine Partner, Lieferanten und sich selbst zu überprüfen:<br />

beispielsweise durch initiierende Lieferantenaudits, Erstmusterprüfungen,<br />

laufende Lieferantenbewertungen oder die<br />

Nachverfolgung von Fehlern oder Reklamationen. Alle Zulieferer<br />

durchlaufen bis zur ersten Lieferung einen mehrstufigen Freigabeprozess.<br />

Durch kontinuierliche Lieferantenbewertungen entwickelt<br />

Voss Fluid diesen permanent weiter – und damit auch<br />

sich selbst. Ganz nach dem Motto „Wenn es einen Weg gibt, etwas<br />

besser zu machen: Finde ihn“.<br />

IMMER MEHR ALS GEFORDERT<br />

Vor jedem Produktionsprozess steht bei Voss eine Machbarkeitsanalyse,<br />

um herauszufinden, wie der gewünschte Artikel optimal<br />

16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

01 Berstdruckprüfung bei Voss Plug:<br />

Überprüfung der 4-fachen Sicherheit<br />

gefertigt werden kann. Ist das Ergebnis dieser Betrachtung beispielsweise,<br />

dass neue Zerspanungsprozesse benötigt werden,<br />

erfolgen eine intensive Analyse und Einrichtung der Fertigungsprozesse.<br />

Um die Qualität weiterhin aufrechtzuerhalten, stellt<br />

Voss mithilfe einer Maschinen-Fähigkeits-Analyse (MFA) sicher,<br />

dass die Produktionsanlage ordnungsgemäß eingestellt ist. Dafür<br />

werden die ersten 50 Teile geprüft und analysiert. Gleichzeitig erfolgen<br />

Stichproben auch während der laufenden Produktion. Dabei<br />

gilt ein spezieller Prüfplan für jeden Artikel, der verschiedene<br />

Attribute wie Winkel oder Rauheit der Dichtfläche genaustens<br />

vorgibt. Außerdem stellen Arbeits- und Prüfanweisungen sicher,<br />

dass ein Artikel auf einer bestimmten Maschine gefertigt werden<br />

kann. Noch bevor die Serie letztendlich startet, erfolgt eine erneute<br />

Gegenprüfung.<br />

HAUSEIGENES PRÜFLABOR IM SINNE DER<br />

„NULL-FEHLER-STRATEGIE“<br />

Die individuellen Kundenerwartungen haben stets oberste Priorität.<br />

Sie entstehen oftmals im Praxiseinsatz, bei dem die Systeme<br />

über lange Zeit konstant in Verwendung sind. Für die Prüfung simuliert<br />

Voss das Anwendungsprofil und findet anschließend die<br />

beste Lösung für den jeweiligen Kunden. Damit Voss die teilweise<br />

harten Bedingungen simulieren kann, errichtete und erweiterte<br />

das Unternehmen sein eigenes Prüflabor über die Jahre, um dort<br />

EINE TIEFGREIFENDE QUALITÄTS-<br />

SICHERUNG BEGINNT WEIT VOR<br />

DER EIGENTLICHEN PRODUKTION<br />

eigene Qualitätsprüfungen durchzuführen. Unter anderem werden<br />

sämtliche Rohranbindungssysteme im Rahmen von Inhouse-Prüfverfahren<br />

in verschiedenen Stadien einer Dichtheitssowie<br />

Berstdruck- und Druckimpulsprüfung unterzogen. Je nach<br />

Anforderung erfolgen auch Sonderprüfungen, wie beispielsweise<br />

eine extern durchgeführte Feuerwiderstandsprüfung. Insgesamt<br />

lassen sich die Testverfahren dabei in vier verschiedene Gruppen<br />

einteilen: Die erste Station konzentriert sich auf Montage-, Dichtheits-<br />

und Berstdruckprüfungen. In der zweiten Prüfgruppe wirken<br />

enorme Kräfte in Vakuum- und Auszugtests auf die Systeme<br />

ein. Eine Kombination aus Druckimpuls- und Biegefestigkeitsprüfungen<br />

ist das letzte Stadium, das im Prüflabor von Voss erfolgt.<br />

Die Feuerwiderstandsprüfung nach ISO 15540 ist Grundvoraussetzung<br />

für Schlauchleitungen, die z. B. in der Schienentechnik<br />

Anwendung finden, um höchste Sicherheitsanforderungen<br />

im Brandschutz zu überprüfen. Diese Prüfung gehört zur vierten<br />

Gruppe und findet extern statt.<br />

KUNDENSPEZIFISCHE HÄRTETESTS<br />

All dies geschieht im Sinne der eigens formulierten „Null-Fehler-<br />

Strategie“. Dazu ist das Unternehmen ständig auf der Suche nach<br />

neuen Technologien und Lösungen. Gleichzeitig investiert das<br />

Unternehmen weiter in seit Jahren erfolgreichen Bereichen: Im<br />

Korrosionsschutz beispielsweise veredelt Voss Fluid seine Produkte<br />

standardmäßig mit der eigens entwickelten Zink-Nickel-<br />

Beschichtung Voss coat. Dazu betreibt das Unternehmen eine eigene<br />

Galvanik und innerhalb dieses Bereichs eine Versuchsgalvanik,<br />

um die Kernkompetenz in der Oberflächenbeschichtung<br />

kontinuierlich weiterzuentwickeln. In der Versuchsgalvanik kön-<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 17


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

02 Druckimpulsprüfung: Überprüfung dynamischer Lastwechsel<br />

an Voss Lok 40-Leitungen<br />

nen sämtliche Fertigungsprozesse nachgestellt werden und somit<br />

im laufenden Prozess stetig optimiert und angepasst werden.<br />

Voss coat hält selbst aggressiven Medien stand, wie ein anspruchsvoller<br />

Test eines Voss-Kunden im Bereich Landwirtschaft,<br />

genauer gesagt für die Bodenbearbeitung, Sätechnik und den<br />

Pflanzenschutz, gezeigt hat: Die Maschinen des Kunden müssen<br />

korrosionsbeständig gegenüber Dünger, Regen und Frost sein.<br />

Das gilt besonders für funktionskritische Verbindungsteile der<br />

Maschinenhydraulik.<br />

KORROSIONSSCHUTZ AUF DEM PRÜFSTAND<br />

Um die Praxisbedingungen realistisch nachzubilden, montierten<br />

Mitarbeiter die Verschraubungen, befestigten sie an einem Gestell<br />

und setzten sie der natürlichen Bewitterung aus. Über zwei<br />

Monate besprühten die Entwickler die Bauteile jeden Werktag<br />

03 Bei der Feuerwiderstandsprüfung<br />

werden Schlauchleitungen von Voss bei<br />

800 ° Grad einem 30-minütigem Test<br />

unterzogen<br />

mit einer gängigen und für ihre korrodierende Wirkung bekannten<br />

Flüssigdüngerlösung. Das Ergebnis: Voss coat übertraf die<br />

höchste Korrosionsschutzklasse K5 des VDMA-Einheitsblattes<br />

24576, in der eine Rotrostbeständigkeit der Oberfläche von mindestens<br />

720 Stunden gefordert wird. Zudem bildete sich bei der<br />

Beschichtung, anders als bei reinen Zinkoberflächen, anstelle<br />

von ausgeprägtem Weißrost nur ein leichter, optisch unauffälliger<br />

Grauschleier.<br />

Grundsätzlich wird eine Auswahl von mehreren Stücken aus<br />

jedem Produktionslos in der Galvanik auf die richtige Schichtdicke<br />

und das korrekte Mischungsverhältnis von Zink und Nickel<br />

überprüft. Mithilfe der eigenen Galvanik hat Voss somit die Möglichkeit,<br />

die Schutzbeschichtung auf jedes Bauteil exakt abzustimmen<br />

und auch hier auf individuelle Kundenwünsche zu reagieren.<br />

Nur so ist das Unternehmen in der Lage, auch die strengen<br />

Anforderungen der Automobilindustrie zu erfüllen. Auch<br />

hier gilt es, vorauszuschauen, denn neue Technologien im Automotive-Bereich<br />

können sich rasch entwickeln. Nicht umsonst hat<br />

die Voss Gruppe in den vergangenen Jahren im Bereich Wasserstoff<br />

viel geforscht und Produkte proaktiv für den dortigen Einsatz<br />

entwickelt, optimiert und zertifizieren lassen. Schon jetzt hat<br />

sich dieser Blick in die Glaskugel gelohnt, gilt Wasserstoff doch<br />

mittlerweile als der Energieträger der Zukunft.<br />

DER BLICK VON AUSSEN<br />

Stichwort Zertifizierungen: Neben den eigenen Prüfungsverfahren<br />

legt das Unternehmen großen Wert auf externe Prüfungen.<br />

Das Stecksystem Voss Plug beispielsweise wurde ursprünglich<br />

entwickelt für den Einsatz in engen Bauräumen in der Mobilhydraulik.<br />

Jüngst aber hat Voss Fluid sein System erneut auf den<br />

Prüfstand gestellt, um dessen hohe Qualität und Sicherheit auch<br />

für anspruchsvollste Branchen und Einsatzgebiete unter Beweis<br />

zu stellen. So ließ Voss Fluid sein Stecksystem durch den DNV, eine<br />

weltweit führende Klassifikationsgesellschaft der maritimen<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

04 Zertifizierungen von Voss Fluid im Überblick<br />

Industrie, zertifizieren. Diese Zulassung ist zum ersten Mal an eine<br />

hydraulische Verbindungstechnik mit Schlauch-Stecksystem<br />

vergeben worden. Und die Zertifizierung durch den DNV spricht<br />

qualitativ Bände. Denn der DNV testet vor allem Systeme für den<br />

Schiffsbau, die meist schonungslosen Rahmenbedingungen ausgesetzt<br />

sind. Hier geht es Voss Fluid aber nicht um den maritimen<br />

Einsatz seines Produkts.<br />

WASSERSTOFF ALS ANTRIEB DER ZUKUNFT<br />

Für den Hersteller und seine Kunden aus der Mobilhydraulik ist<br />

diese Zertifizierung vielmehr der Maßstab für das eigentlich vorgesehene<br />

Einsatzgebiet. Denn als größte Schiffsbauklasse der<br />

Welt legt der DNV einen besonderen Wert auf die Robustheit der<br />

geprüften Komponenten. Auch Voss Plug konnte die einzelnen<br />

Prüfungen im Zertifizierungsverfahren mit Bravour bestehen.<br />

Nennenswert ist dabei vor allem die Feuerwiderstandsprüfung,<br />

die eine der wichtigsten, aber härtesten Voraussetzungen für das<br />

DNV-Zertifikat darstellt. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieses<br />

Tests ist Voss Plug ab sofort für die Anwendung bzw. den Einbau<br />

in den unterschiedlichsten Branchen zugelassen, unter anderem<br />

in der Öl- und Gas- sowie der Energieindustrie.<br />

Dies ist nur ein Beispiel von vielen, denn über die Jahre hat das<br />

Unternehmen über 60 aktive Produktzulassungen angesammelt.<br />

Dabei testet Voss Fluid ständig innovative Ideen und stählt die eigenen<br />

Produkte proaktiv für kommende Anwendungen und Herausforderungen.<br />

Das Augenmerk liegt hierbei beispielsweise auf<br />

zukunftsfähigen alternativen Antrieben durch CNG (Compressed<br />

Natural Gas), LNG (Liquefied Natural Gas) oder Wasserstoff.<br />

FAZIT: DIE ZUKUNFT IST JETZT<br />

Ein guter Lieferant sollte die gesamte Wertschöpfungskette beherrschen:<br />

vom Vormaterial über die Zerspanung bis hin zur Galvanik.<br />

Dass die gesamte Produktpalette von Voss Fluid härtesten<br />

Anforderungen gerecht wird, kommt also nicht von ungefähr. Das<br />

Unternehmen legt besonderen Wert auf Robustheit und scheut<br />

keine entsprechenden Investitionen. Dazu gehört die Optimierung<br />

der Produkte, beispielsweise für neue Antriebsmöglichkeiten<br />

durch Wasserstoff oder CNG/LNG. Auf Basis eines Produktionsprozesses,<br />

der jeden Schritt mehrfach überprüft, mithilfe von<br />

Machbarkeitsanalysen und Tests im eigenen Prüflabor sowie<br />

durch externe Zertifizierungsstellen halten die Verbindungslösungen<br />

daher stets mehr stand, als eigentlich von ihnen gefordert<br />

ist. Dabei geht Qualität vor Routine und so finden auch individuelle<br />

Kundenansprüche stets Gehör. Der Ausblick für die Zukunft<br />

lautet daher: Ist Innovation in Sicht, steuert Voss Fluid mit Vollgas<br />

darauf zu.<br />

Bilder: Voss Fluid<br />

www.voss-fluid.net<br />

POINTIERT<br />

ROHRANBINDUNGSSYSTEME DURCHLAUFEN<br />

BIS ZU VIER TESTGRUPPEN<br />

HAUSEIGENES PRÜFLABOR FÜR<br />

NULL-FEHLER-STRATEGIE<br />

VOSS-BESCHICHTUNG ÜBERTRIFFT DIE<br />

KORROSIONSSCHUTZLASSE K5<br />

ERSTE DNV-ZERTIFIZIERUNG FÜR<br />

HYDRAULISCHES SCHLAUCH-STECKSYSTEM<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 19


MARKTPLATZ<br />

ZWEI SCHLAUCHDURCHMESSER GLEICHZEITIG MONTIEREN<br />

Druckluftanschlüsse des Programms 15 dienen der werkzeugfreien<br />

Montage von Schläuchen. Jetzt reduziert Eisele die Teilevielfalt mit dem<br />

neuen 2-in-1-Connector für zwei Schlauchgrößen in einem Stecker.<br />

Die Anschlüsse werden aus vernickeltem Messing gefertigt und sind für<br />

Drücke von -0,95 bis 15 bar und Umgebungstemperaturen von -20 bis<br />

+80 °C geeignet. Mit dem neuen 2-in-1-Connector lassen sich sowohl<br />

metrische Schläuche mit AD6 als auch zöllige Schläuche mit AD6,3<br />

(1/4‘‘) mit nur einem Steckanschluss montieren. Dieser kann für<br />

Anwendungen in Europa und in den USA genutzt werden, sodass<br />

weniger Teile vorzuhalten sind. Die definierte Eindringtiefe schließt<br />

Schlauchbeschädigungen aus.<br />

www.eisele.eu<br />

NEUES KUPPLUNGSELEMENT IN NENNWEITE 12<br />

SCHLAUCHTECHNIK MIT FILMEN ERKLÄRT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Eine neue Einschraubvariante<br />

erweitert das Roemheld-Angebot<br />

an Kupplungselementen.<br />

Die Ausführung mit Nennweite<br />

12 kann bis zu 70 l/min<br />

Hydrauliköl, Druckluft oder<br />

Vakuum transferieren. Der<br />

maximale Durchfluss liegt<br />

damit doppelt so hoch wie bei den bisher größten Kupplungselementen<br />

der Nennweite 8. Dadurch lassen sich schon bei<br />

niedrigeren Drücken hohe Durchflussleistungen erzielen.<br />

Konzipiert sind die neuen Kupplungen insbesondere für<br />

Werkzeugmaschinen mit Palettenwechslern, bei denen große<br />

Durchflüsse benötigt werden, um Öl oder Druckluft zwischen<br />

dem Maschinentisch und den hydraulischen Spannvorrichtungen<br />

zu übertragen. Daneben können sie überall dort eingesetzt<br />

werden, wo umfangreiche Mengen an Fluiden zu transferieren<br />

sind, zum Beispiel bei Kühlwasser für Spritzgießmaschinen oder<br />

bei hydraulischen und pneumatischen Antrieben.<br />

Kupplungsmechanik und Kupplungsnippel der Einschraubelemente<br />

aus Edelstahl sind axial dichtend und haben einen sehr<br />

kurzen Kuppelhub: Bei der Nennweite 12 sind es gerade einmal<br />

10 mm. Die glatte Stirnfläche der Kupplungsmechanik reduziert<br />

die Verschmutzung. Falls dennoch Späne anfallen, lassen sie<br />

sich leicht entfernen. Bei der Einschraubausführung wird die<br />

Kupplungsmechanik direkt in die Grundplatte und der Kupplungsnippel<br />

in die Spannvorrichtung eingeschraubt. Für die<br />

Anwender äußerst vorteilhaft sind dabei die großzügigen<br />

Positioniertoleranzen: In der Nennweite 12 sind es axial wie<br />

radial ±0,5 mm. Abhängig vom Fluid lässt sich das Element<br />

sowohl unter Druck als auch drucklos kuppeln.<br />

www.roemheld-gruppe.de<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />

Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />

Dr, Steffen Haack, Lohr a. M.<br />

Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />

Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />

Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />

Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />

Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />

Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />

Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />

Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />

Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />

Memmingen<br />

Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />

Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />

Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />

Der Vorsitzende und stellvertretende<br />

Vorsitzende des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />

In zwei Videos,<br />

die Schwer<br />

Fittings online<br />

gestellt hat, wird<br />

die Handhabung<br />

von Schlauchleitungen<br />

vorgestellt.<br />

Sie werden<br />

eingesetzt z. B.<br />

bei wenig Platz,<br />

zum Ausgleich von Vibration oder bei bewegten Anwendungen.<br />

Der Produktfilm „Push-In/On“ erklärt die Unterschiede von<br />

Schlauch-Einsteck- und Aufsteckverbindungen. Push-In<br />

Steckverbindungen zeichnen sich durch eine einfache Montage<br />

und Demontage der Schläuche durch den Lösering aus. Die<br />

Verbindung kann auch bei ungünstigen Einbaulagen einfach<br />

montiert und demontiert werden. Im Video „Schlauchtechnik“<br />

werden Standard-, Interlock- und Steckschlauch-Armaturen<br />

näher betrachtet. Produktmanager erläutern die Funktionsweise,<br />

die Vorteile der verschiedenen Varianten sowie die Einsatzgebiete.<br />

Mit Hilfe von 3D-Animationen wird auch die technische<br />

Seite dargestellt, wie z. B. das richtige Verpressen von<br />

Schläuchen. Beide Videos sind auf der Internetseite von Schwer<br />

Fittings sowie bei YouTube (#SchwerFittings) auffindbar.<br />

www.schwer.com<br />

BIS 3.000 STUNDEN<br />

KORROSIONSBESTÄNDIGKEIT<br />

Mit ToughShield Plus<br />

präsentiert Parker Hannifin<br />

eine neuentwickelte<br />

Zink-Nickel-Oberflächenbehandlung<br />

für Stahl-Rohrverschraubungen<br />

und Adapter.<br />

Tests bestätigen eine<br />

Korrosionsbeständigkeit bis<br />

3.000 Stunden.<br />

Grundlage der neuen<br />

Beschichtung für fluidtechnische Systeme ist eine proprietäre<br />

Zink-Nickel-Legierung, die durch eine sechswertige, chromfreie<br />

Schicht passiviert wird. Sie verlängert die Lebensdauer von<br />

Rohrverschraubungen und Adaptern, erhöht die Verfügbarkeit,<br />

vereinfacht die Wartung und trägt auch dazu bei, weitere<br />

Systemkomponenten vor Korrosionsbefall zu schützen. Die<br />

hohe Beständigkeit von ToughShield Plus wurde im Rahmen<br />

neutraler Salzsprühnebelprüfungen attestiert.<br />

www.parker.com<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


SCHLAGFREIE UND ENERGIESPARENDE DÜSENRÜCKSCHLAGVENTILE<br />

Die ausschließlich aus metallischen Werkstoffen bestehenden<br />

Düsenrückschlagventile von Noreva können im Rahmen einer<br />

energiesparenden Nutzung bei einer Strömungsgeschwindigkeit<br />

von 1,5 m/s vollständig geöffnet sein, um einen minimalen<br />

Druckverlust über das Ventil zu gewährleisten. Die hohe<br />

Wirtschaftlichkeit der Düsenrückschlagventile resultiert aus<br />

sehr geringen Druckverlusten und einer wartungsfreien<br />

Konstruktion. Durch kurze Hübe und geringe bewegte<br />

Massen, unterstützt durch Schraubenfedern, schließen die<br />

Ventile innerhalb von Sekundenbruchteilen schlagfrei.<br />

Aufgrund dieser Vorzüge kommen die Düsenrückschlagventile<br />

weltweit für Flüssigkeiten und Gase in Pipelines, chemischen<br />

Anlagen, Verdichterstationen, Kraftwerken, Pumpstationen<br />

und Meerwasserentsalzungsanlagen zum Einsatz. Zuletzt hat<br />

Noreva seine Exportkompetenzen in den amerikanischen Markt verstärkt. Im LNG-Bereich<br />

ist der Ventilproduzent ein wichtiger Geschäftspartner und kooperiert mit amerikanischen<br />

Kunden zur Bereitstellung nachhaltiger und zukunftsorientierter Lösungen.<br />

www.noreva.de<br />

RKP-SERVICEZENTRUM<br />

ROBERT SCHÖNING<br />

Servicepartner<br />

für alle<br />

MOOG/Bosch<br />

Radialkolbenpumpen<br />

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alle RKP-Typen ∙ Vor-Ort-Service<br />

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ZERSTÄUBER FÜR MIKROFEINEN ÖLFILM<br />

Der von Sommer-Technik entwickelte Spar-Zerstäuber ZMIN-MS ist simpel und einfach aufgebaut, so dass er immer funktioniert.<br />

Mit seiner kompakten Bauform (95 x 35 x 32 mm) findet er immer seinen Platz, auch wenn es mal eng wird. Der Zerstäuber lässt<br />

sich durch den biegsamen Metallschlauch ganz nach Wunsch drehen und wenden und Ihr Sprühfilm erreicht auch unwegsame<br />

Stellen wie Kanäle und Sacklöcher.<br />

Das Öl wird nicht angesaugt, sondern einfach von oben zugeführt.<br />

Hierdurch kann mit sehr geringem Luftverbrauch gearbeitet werden.<br />

Der Minimalzerstäuber besitzt ein eingebautes Fluid-Absperrventil.<br />

Es schaltet erst bei anstehender Druckluft auf Durchfluss und sperrt<br />

bei Unterbrechung der Druckluft sofort die Fluidzufuhr ab.<br />

www.sommer-technik.com<br />

WASSERAKTIVITÄT IM ÖL ZUVERLÄSSIG MESSEN<br />

Der MOP301 Eintauchfühler<br />

von E+E<br />

Elektronik misst<br />

präzise die Feuchtigkeit<br />

in Transformatoren-,<br />

Schmier- oder<br />

Hydrauliköl sowie in<br />

Dieselkraftstoff. Er<br />

dient der vorbeugenden<br />

Wartung von<br />

Anlagen und Maschinen.<br />

Der Edelstahl-Fühler kann in Ölen bis 120 °C und 20 bar<br />

Druck eingesetzt werden. Die Messdaten für Wasseraktivität,<br />

Temperatur und absoluten Wassergehalt stehen über die<br />

RS485-Schnittstelle mit Modbus RTU-Protokoll zur Verfügung.<br />

Mechanisch überzeugt der Eintauchfühler durch ein robustes<br />

Edelstahlgehäuse mit Schutzart IP66, ein ölbeständiges Kabel<br />

und einen umspritzten M12-Stecker. Verschiedene Fühler- und<br />

Kabellängen sowie die schlanke Bauform erlauben eine<br />

besonders flexible Installation des MOP301. Mit der praktischen<br />

Verschiebeverschraubung kann die Eintauchtiefe exakt<br />

eingestellt und falls nötig verändert werden.<br />

Verschiedene Fühler- und Kabellängen sowie die schlanke<br />

Bauform erlauben eine besonders flexible Installation des<br />

MOP301. Mit der praktischen Verschiebeverschraubung kann<br />

die Eintauchtiefe exakt eingestellt und falls nötig verändert<br />

werden. Mithilfe eines optionalen Kugelhahns ist ein Ein- und<br />

Ausbau des Fühlers ohne Prozessunterbrechung und unter<br />

Druck möglich.<br />

www.epluse.com<br />

Geben Sie Ihren Ideen<br />

eine Form, mit transfluid ®<br />

Düsseldorf<br />

20.-24.06.<strong>2022</strong><br />

Halle 5<br />

Stand 5E16<br />

Wir liefern Lösungen, die sich perfekt in Ihre Prozesse integrieren.<br />

Maschinenbau, seit 34 Jahren unsere Leidenschaft, macht transfluid ®<br />

zu dem internationalen Spezialisten der Rohrbiege- und Umformtechnik.<br />

www.transfluid.de


FLUIDSENSORIK<br />

GENERATION PLUS –<br />

FLUIDSENSORIK MIT MEHRWERT<br />

Autor: Thorsten Evers ist<br />

Business Development<br />

Manager Fluidsensoren<br />

bei Turck<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Das modulare und frei konfigurierbare<br />

Mechanikkonzept der Fluid+ Familie erlaubt eine<br />

hohe Variantenvielfalt, Kombinierbarkeit und<br />

kurze Lieferzeiten. Der Aufbau gibt den Sensoren<br />

ein einheitliches Aussehen und eine<br />

vergleichbare Handhabung. Flexible<br />

Montagemöglichkeiten, eine intelligente<br />

Systemintegration und die Bedieneinheit mit<br />

Smartphone-Haptik sorgen für eine schnelle<br />

Geräte-Inbetriebnahme. Zur Sicherung der<br />

Anlagenverfügbarkeit stellen die IO-Linkfähigen<br />

Geräte neben Prozesswerten Diagnosedaten für<br />

IIoT-Anwendungen zur Verfügung. Das<br />

kapazitive Touch-Display und die verwendeten<br />

Werkstoffe machen die Sensoren<br />

widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen.<br />

Eine große Herausforderung in der Entwicklung von Lösungen<br />

für Industrie 4.0 und IIoT ist es, schon heute zu wissen, wie<br />

künftige Produkte aussehen müssen, um den spezifischen<br />

Anwenderanforderungen und -erwartungen langfristig<br />

gerecht zu werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich auch in der<br />

Fluidsensorik die zentrale Frage nach der Beschaffenheit künftiger<br />

Lösungen. Präzise Druck-, Strömungs- und Temperaturmessung<br />

sowie kontinuierliche Füllstandmessung und Grenzwerterfassung<br />

erfordern eine breite Palette an maßgeschneiderten Lösungen,<br />

was oft immer komplexere Fluidsensorik-Portfolios nach sich<br />

zieht. Logistische Prozesse werden unübersichtlich, die Lagerhaltung<br />

aufwendig und es kommt zu verlängerten Lieferzeiten.<br />

Gleichzeitig stellen immer kürzere Entwicklungszyklen die Entwicklung<br />

vor zusätzliche Herausforderungen: Schnelligkeit,<br />

Flexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz werden mehr denn je zu<br />

entscheidenden Erfolgsfaktoren. Genau da setzt die modulare<br />

Fluid+ Familie von Turck an.<br />

Die Fluid+ Architektur teilt die komplexe Produktfamilie in ihre<br />

einzelnen Elemente auf, die spezifischen Modulen zugeordnet<br />

sind. Die Interaktion der einzelnen Module wird auf standardisierte<br />

Schnittstellen begrenzt, sodass die Module unabhängig voneinander<br />

entwickelt werden können. Das frei konfigurierbare Konzept<br />

der Plattform begünstigt eine hohe Variantenvielfalt von Geräten,<br />

ein vereinfachtes Lagermanagement und verkürzte Lieferzeiten,<br />

sodass gefragte Sensoren binnen weniger Tage verfügbar sind.<br />

22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


FLUIDSENSORIK<br />

01 Die Bedienoberfläche der Fluid+ Sensoren bietet intuitiven<br />

Eingabekomfort und Sichtbarkeit aus jeder Position<br />

02 Bei der Fluid+ Sensorfamilie sind der Sensorkopf um 340 ° frei<br />

drehbar und das Display für den Überkopfeinbau umkehrbar<br />

INNOVATIVES DESIGNKONZEPT – GLEICH IST,<br />

WAS GLEICH SEIN MUSS<br />

Die Plattform basiert auf der Strategie, dass für den Anwender<br />

familienweit das gleich ist und gleich aussieht, was gleich sein<br />

muss. So haben alle Fluid+ Sensoren das gleiche Aussehen und<br />

eine ebenso vertraute Handhabung, unabhängig von der jeweiligen<br />

Applikation.<br />

Charakteristisches Merkmal der Sensoren ist ihr Sensorkopf,<br />

der sich aus einem Edelstahlgehäuse und einer einteiligen, transluzenten<br />

Frontkappe zusammensetzt. Aufgrund der so reduzierten<br />

Dichtflächen gelangen weder Feuchtigkeit noch Staub ins<br />

Innere der Geräte, denn die Sensoren haben keine mechanischen<br />

Bedienelemente mehr, die abgedichtet werden müssten. Zusätzlich<br />

sorgen UV- und Salzsprühnebelbeständige Werkstoffe für<br />

maximalen Schutz im Außenbereich.<br />

Wie auf dem Smartphone, navigieren Anwender über abnutzungsfreie,<br />

kapazitive Touchpads. Anlagen lassen sich somit<br />

01<br />

DIE FLUID+ ARCHITEKTUR TEILT<br />

DIE PRODUKTFAMILIE IN IHRE<br />

EINZELNEN ELEMENTE AUF<br />

einfacher erweitern und warten, da Mitarbeiter nur noch auf ein<br />

Bedienkonzept geschult werden müssen. Die Überwurfmutter<br />

M18 × 1 erlaubt die Anpassung verschiedener Prozessanschlüsse<br />

an die jeweilige Anwendung. Auf diese Weise sind die Geräte der<br />

Fluid+ Familie variantenreich und kombinierbar, teilen aber zugleich<br />

wichtige Eigenschaften. Das Dichtungskonzept ermöglicht<br />

die Schutzarten IP66, IP67 sowie IP69K. Gute Schock- und Vibrationseigenschaften<br />

sowie eine hohe Druckfestigkeit kommen der<br />

Anlagenverfügbarkeit zugute.<br />

VEREINFACHTE INTEGRATION<br />

UND INBETRIEBNAHME<br />

Wichtige Anforderungen bei der Entwicklung der Sensor-Familie<br />

waren ein problemloser Einbau und eine vereinfachte Inbetriebnahme<br />

und Bedienung. Der Anwender sollte sich schnell in der<br />

Menüstruktur zurechtfinden. Entsprechend bietet die Sensor-<br />

Familie neben einem durchgängigen Bedienkonzept flexible<br />

Montagemöglichkeiten, da der Sensorkopf um 340° frei drehbar<br />

und das Display für einen Überkopfeinbau umkehrbar ist. Die<br />

Sensoren erkennen automatisch, ob die Steuerung beziehungsweise<br />

das Feldbusmodul eingangsseitig PNP- oder NPN-Signale<br />

erwarten. Werden analoge Ausgangssignale ausgewertet, gilt gleiches<br />

für Strom oder Spannung. Plug-und-play wird dadurch zur<br />

gelebten Praxis.<br />

Das Display der Sensoren ist im Vergleich zu anderen Geräten<br />

größer und heller, was bei entsprechender Montage eine problemlose<br />

Sichtbarkeit aus jeder Position ermöglicht. Die berührungsempfindlichen<br />

Tastenfelder der Bedieneinheit mit Smartphone-Haptik<br />

sind auch mit verschiedenen Handschuhtypen<br />

bedienbar, ohne Kraftaufwand oder Hilfsmittel. Dabei verhindert<br />

ein Sperrmechanismus zunächst potenzielle Fehlbedienungen.<br />

02<br />

Erst durch eine Wischbewegung auf dem Display wird die Bedienung<br />

freigegeben. Eine benutzerfreundliche Navigation führt den<br />

Anwender intuitiv durch das Klartext-Menü, dessen Struktur<br />

wahlweise dem Turck- oder dem VDMA-Standard folgt. Relevante<br />

Einstellungen werden komfortabel durch Berührung des jeweiligen<br />

Bedienfelds vorgenommen. Auch erweiterte Funktionen wie<br />

die Einrichtung des Passwortschutzes oder Farbwechsel des Displays<br />

als Handlungsaufforderung bei Überschreitung definierter<br />

Schaltpunkte lassen sich so konfigurieren.<br />

KOMMUNIKATIONSKONZEPT FÜR INDUSTRIE 4.0<br />

Durchgängigkeit und Transparenz bei Erfassung, Übertragung<br />

und Aufbereitung von Sensordaten bilden zentrale Anforderungen<br />

von Industrie 4.0. Daher unterstützen die Geräte der Fluid+ Familie<br />

offene Standards wie IO-Link 1.1, über den sie bidirektional mit<br />

der Steuerung kommunizieren. Die IO-Link-Schnittstelle stellt<br />

dem Anwender neben Prozesswerten zahlreiche Condition-<br />

Monitoring-Daten für IIoT-Anwendungen zur Verfügung. Dabei<br />

übertragen die Sensoren nicht nur digitale Prozesswerte, sondern<br />

empfangen auch zum Beispiel Schaltpunkte. Zur Vermeidung<br />

von Maschinenausfällen lassen sich Diagnosedaten via IO-Link<br />

auslesen und auswerten. So können Anwender Unregelmäßigkeiten<br />

erkennen und potenzielle Schäden frühzeitig abwenden.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 23


FLUIDSENSORIK<br />

03 04<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Geräte der Fluid+ Familie bieten unterschiedliche IO-Link-<br />

Prozessdatenprofile, die eine flexible Einbindung des Sensors in<br />

bestehende Systemlandschaften durch einen 1:1-Austausch vorhandener<br />

Geräte erlauben – auch von Fremdherstellern. Auf diese<br />

Weise entfallen Anpassungen der Steuerungsumgebung.<br />

DRUCKSENSOREN – MAXIMALE ROBUSTHEIT<br />

Die intuitiv bedienbaren PS+ Drucksensoren waren 2019 die<br />

ersten Geräte der Sensor-Familie. Die hohe Zahl unterschiedlicher<br />

Druckbereiche und Prozessanschlüsse bietet eine Variantenvielfalt,<br />

mit der sich viele Applikationen umsetzen lassen.<br />

Anwendungsfelder sind u. a. Hydraulikapplikationen und Kühlkreisläufe.<br />

Ausgelegt sind die Sensoren für Druckbereiche bis 600 bar und<br />

mit Keramikmesszellen (PS310) sowie Metallmesszellen (PS510)<br />

verfügbar. Die Messzellen haben einen Berstdruck, der mindestens<br />

dem Vierfachen des maximalen Nenndrucks entspricht. Der Minimal-/Maximaldruck-Speicher<br />

bildet einen digitalen „Schleppzeiger“,<br />

der es ermöglicht, Prozesse noch besser zu analysieren.<br />

Auch im Fall einer Überlast stellen die Drucksensoren hermetische<br />

Dichtheit sicher.<br />

STRÖMUNGSSENSOREN – EIN SENSOR FÜR<br />

ZWEI ABFRAGEN<br />

Die Strömungssensoren der FS+ Serie lassen sich komfortabel in<br />

Maschinen oder Anlagen integrieren. Sie überwachen flüssige<br />

Medien nach dem kalorimetrischen Prinzip und bieten daher<br />

die Möglichkeit, zusätzlich zur Strömung dauerhaft die Medientemperatur<br />

zu messen. Das heißt, ein Sensor kann zwei Aufgaben<br />

übernehmen. Anwendungsfelder sind u. a. Kühlkreisläufe in<br />

Schweißapplikationen und Prozessabläufe bei Reinigungsvorgängen.<br />

Die Überwachung von Strömung und Temperatur sowie<br />

durchgängige Kommunikation via IO-Link sichern so den Anlagenbetrieb<br />

und verringern Stillstandzeiten. Mit ihren vielfältigen<br />

Montagemöglichkeiten und einer intuitiven Inbetriebnahme<br />

erleichtern die Strömungssensoren zudem das Engineering.<br />

Anwender haben in der Produktserie FS100 zunächst die Wahl<br />

zwischen Geräten mit zwei Ausgangsfunktionen: Entweder analog<br />

(4…20 mA) oder mit automatischer PNP/NPN-Erkennung und<br />

Kommunikation über IO-Link 1.1. Das Schaltverhalten ist dabei<br />

zwischen „Normally Open“ (NO) und „Normally Closed“ (NC)<br />

einstellbar. Rundum sichtbare LED-Anzeigen signalisieren den<br />

Zustand der Ausgänge, während ein zweifarbiges LED-Band auf<br />

der Benutzeroberfläche wahlweise Strömungs- oder Temperaturwerte<br />

anzeigt.<br />

Die Quick-Teach-Funktion bietet neben vereinfachter Montage<br />

und Auto-Erkennung von PNP/NPN-Signalen die Möglichkeit<br />

direkt am Gerät einen Schaltpunkt in wenigen Sekunden einzustellen.<br />

Dabei stellt die Delta-Flow-Überwachung das Einlernen<br />

des Teach-Punkts zum richtigen Zeitpunkt sicher.<br />

TEMPERATURSENSOREN – MAXIMALE<br />

FREIHEITSGRADE<br />

Aufgrund der hohen Zahl unterschiedlicher Messbereiche und<br />

Prozessanschlüsse lassen sich mit den Temperatursensoren der<br />

TS+ Serie viele Applikationen umsetzen. Die Sensoren sind als<br />

Kompaktgeräte mit integriertem Temperaturfühler (TS700) sowie<br />

als Auswerte- und Anzeigeeinheiten (TS720) für den Anschluss<br />

von Widerstandsthermometern oder Thermoelementen verfügbar.<br />

Die Geräte unterstützen und erkennen nahezu alle Temperaturfühler<br />

vollautomatisch.<br />

Um die Inbetriebnahme zu vereinfachen, bieten auch diese<br />

Sensoren die automatische Erkennung der Ausgangsart (PNP/<br />

NPN bzw. Strom/Spannung). Die Auswertegeräte der Reihe<br />

TS720 erkennen außerdem die Art des angeschlossenen Temperaturfühlers<br />

(TC oder Pt-RTD). Soll der Sensor in bestehende<br />

Anlagensysteme integriert werden oder vorhandene Geräte<br />

ersetzen, erlaubt die Auswahl unterschiedlicher IO-Link-Prozessdaten-Profile<br />

eine schnelle Anpassung ohne größere Änderungen<br />

in der Steuerung.<br />

Einsatzbereiche der TS+ Sensoren liegen im Maschinen- und<br />

Anlagenbau sowie in der Prozessindustrie.<br />

Kompaktgeräte der Bauform TS700 arbeiten in einem Messbereich<br />

von – 50 bis + 150 °C. Abhängig vom angeschlossenen Temperaturfühler,<br />

können Auswerte- und Anzeigeeinheiten vom Typ<br />

TS720 Werte zwischen – 200 und + 1.800 °C erfassen.<br />

FÜLLSTANDSENSOREN – EFFIZIENTE<br />

PROBLEMLÖSER<br />

Damit Anwender für ihre Szenarien das jeweils optimale Messprinzip<br />

nutzen können, bietet Turck in der LS+ Serie zwei<br />

Sensortechnologien: die LRS-Füllstandsensoren mit Radartechno-<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


FLUIDSENSORIK<br />

03 FS+ Strömungssensoren überwachen Strömung und<br />

Temperatur flüssiger Medien und erlauben aufgrund der Schutzart<br />

die Montage in rauen Umgebungen<br />

04 Mithilfe der Radarüberwachung sorgt der LS+ Füllstandsensor<br />

LRS für einen korrekten Füllstand in diesem Tauchlackierbecken<br />

05 Robuste PS+ Sensoren überwachen den Druck an dieser<br />

Hydraulikpresse<br />

POINTIERT<br />

FLUID+ FAMILIE IST VARIANTENREICH,<br />

KOMBINIERBAR UND IO-LINK FÄHIG<br />

05<br />

logie für größere Reichweiten und die LUS-Ultraschall-Füllstandsensoren<br />

für kleinere und mittlere Behälter.<br />

Die IO-Link-fähigen Radarsensoren der LRS-Serie wurden zur<br />

Füllstandmessung in Tanks und Silos im Bereich von 0,35 bis<br />

10 m entwickelt. Die Geräte in den Schutzarten IP67 und IP69K<br />

empfehlen sich für Füllstandapplikationen in der Fabrikautomation,<br />

in denen optische oder Ultraschallsensoren wegen ihrer<br />

begrenzten Reichweite oder aufgrund von Störfaktoren wie<br />

Staub, Wind oder Lichteinfall ungeeignet sind. Zudem bieten die<br />

frei strahlenden LRS-Radarsensoren umfangreiche Analysefunktionen,<br />

die bislang den vielfach in der Prozessindustrie eingesetzten<br />

Highend-Radarsensoren vorbehalten waren. Die Bedieneinheit<br />

der Reihe ermöglicht die Ausgabe von Abstand-, Füllstand- und<br />

Volumenwerten. LRS-Sensoren sind entweder mit zwei Schaltausgängen<br />

oder mit einem Schalt- und einem Analogausgang<br />

verfügbar. Aufgrund der zusätzlichen IO-Link-Schnittstelle und<br />

der dezentralen Signalvorverarbeitung stellen alle Varianten<br />

auch Informationen zur Verarbeitung in Condition-Monitoring-<br />

Anwendungen im IIoT bereit. Anwender der IO-Link Master können<br />

den Radar-Monitor ohne Zusatzsoftware über den IODD<br />

Configurator aufrufen. Das browserbasierte Konfigurations-Tool<br />

stellt die Messkurve des Sensors grafisch dar und bietet Klartextzugriff<br />

auf alle Parameter. So lässt sich z. B. das Störsignal eines<br />

Gitters ausblenden oder mithilfe von Echtzeit-Feedback der<br />

Sensor ausrichten. Einsatzbereiche der LRS Sensoren liegen u. a.<br />

im Anlagenbau.<br />

Die LUS-Ultraschall-Füllstandsensoren sind kleine und mittelgroße<br />

Tanks geeignet und können bei Drücken von 0,5 bis 5 bar<br />

am Prozessanschluss betrieben werden. Sie sind mit Prozessanschlüssen<br />

G ¾ und NPT ¾ jeweils für eine Reichweite von 40 bzw.<br />

130 cm verfügbar, entweder mit zwei Schaltausgängen oder mit<br />

einem Schalt- und einem Analogausgang. Aufgrund der IO-Link-<br />

Schnittstelle und der dezentralen Signalvorverarbeitung eignen<br />

sich alle Varianten auch als Datenlieferanten für das IIoT. Über IO-<br />

Link lassen sich die Sensoren zudem mit Behältergeometriedaten<br />

parametrieren. Für eine hohe Anlagenverfügbarkeit sorgen die<br />

kontinuierliche Auswertung der Signalstärke sowie der zurückgesetzte<br />

Schallwandler. Bei Überfüllung verhindert ein Luftpolster<br />

den Kontakt des Mediums mit dem Schallwandler.<br />

Bilder: Turck<br />

www.turck.com<br />

ALLE SENSOREN HABEN<br />

GLEICHE HANDHABUNG<br />

SENSORKOPF UM 340 GRAD<br />

FREI DREHBAR<br />

PROBLEMLOSER EINBAU<br />

UND INBETRIEBNAHME<br />

Proportional-Vorsteuerventile<br />

• Typen VR 030 / 032 als flexibles Baukastensystem<br />

• Druckminderventil<br />

• Konstanter Arbeitsdruck im Regelbereich<br />

• Regeldruck 20 bar bis 30 bar<br />

• Tankdruck 30 bar / 210 bar<br />

• Befestigung über Flansch oder Zentralgewinde<br />

• Schutzart je nach Stecker bis IP69K<br />

• Nenndurchfluss bis > 3 l/min<br />

• Geringe Hysterese und kurze Stellzeiten<br />

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INDUSTRIEÖL-REKONDITIONIERUNG<br />

EIN NEUES LEBEN FÜR SCHMIERSTOFFE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Minderwertige Schmier- und Hydrauliköle altern<br />

und verschmutzen schneller, führen zu<br />

vorzeitigem Verschleiß und schlimmstenfalls zu<br />

Maschinenausfällen. Bislang war die<br />

Wiederverwendung gebrauchter und gereinigter<br />

Industrieöle deshalb meist mit einem<br />

Downgrading verbunden: vom hochreinen<br />

Hydrauliköl zum Schmieröl, zum Schmierfett und<br />

schließlich in die Verbrennung, die CO 2<br />

-freisetzt.<br />

Diesen Kreislauf durchbricht SKF mit seinem<br />

RecondOil-Verfahren.<br />

2019 akquirierte das Unternehmen das schwedischen Start-up<br />

RecondOil und entwickelte dessen Technologie zur Industrieöl-<br />

Rekonditionierung weiter. Damit lassen sich Hydraulik-, Schmier-,<br />

als auch Bearbeitungs- und Härteöle am Standort vielfach wiederaufbereiten,<br />

sodass sie mehrfach im selben Prozess zum Einsatz<br />

kommen können. SKF nutzt dieses Verfahren auch selbst in einem<br />

seiner sensibelsten Arbeitsbereiche: im Großlagerprüfstand Sven-<br />

Wingquist-Testcenter am SKF-Standort Schweinfurt.<br />

TAUSENDE LITER HYDRAULIKÖL<br />

IM DAUERKREISLAUF<br />

32.000 Liter Hydrauliköl machen hier über Leitungen, Pumpen<br />

und Ventile Druck auf die Testlager mit Durchmessern von bis zu<br />

vier Metern. Alle drei Jahre muss das gealterte Öl normalerweise<br />

ausgetauscht werden, um Funktionsstörungen durch verklebte<br />

Ventile, Schlammbildung oder Korrosion zu verhindern. Seit kurzem<br />

steht am Standort Schweinfurt die erste stationäre SKF<br />

RecondOil-Großanlage zur Öl-Rekonditionierung. Pilotversuche<br />

mit unterschiedlichen Industrieölen verliefen erfolgreich. Seitdem<br />

wird das Hydrauliköl aus dem Testcenter regelmäßig in<br />

4.000-Liter-Chargen aus dem System entnommen, aufbereitet<br />

und anschließend wieder zugeführt. „Das Öl ist nach der Rekonditionierung<br />

sogar um einige ISO-Reinheitsklassen besser als das<br />

frische Originalöl“, sagt Michael Emmert, RecondOil-Projektleiter<br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


und Manager für neue Business-Modelle bei SKF in Schweinfurt und verweist auf die Ergebnisse<br />

der internen Qualitätsanalyse. Eine externe Prüfung gibt Aufschluss über das CO 2<br />

-Einsparpotenzial<br />

des Verfahrens: Laut eines sogenannten „Life Cycle Assessment“ durch das ivl Swedish Environmental<br />

Research Institute verursacht der lineare Verbrauch eines Kubikmeters Schmieröl einen<br />

CO 2<br />

-Ausstoß von rund 3,8 Tonnen. Bei der Rekonditionierung derselben Menge Öl in der stationären<br />

Anlage in Schweinfurt werden nur 154 Kilogramm CO 2<br />

ausgestoßen. Da sich das Öl mehrfach<br />

aufbereiten lässt, summiert sich dieser positive Klimaeffekt auf. Für die 35.000 Liter Hydraulik- und<br />

Schmieröle, die im Sven-Wingquist-Testcenter anfallen und regelmäßig ersetzt werden müssen, ergibt<br />

dies eine CO 2<br />

-Einsparung von 138 Tonnen pro dreijährigem Austauschzyklus.<br />

CO 2<br />

-EINSPARUNG: INDUSTRIEÖLE ALS „SCHLAFENDER RIESE“<br />

Industrieöle auf Mineralölbasis sind so etwas wie ein „schlafender Riese“ bei der Vermeidung klimaschädlicher<br />

Gase. Weltweit werden jährlich rund 40 Millionen Tonnen Schmieröle verbraucht. Das<br />

sind größtenteils Motorenöle für Pkw und Lkw, aber auch rund neun Millionen Tonnen Industrieöle.<br />

Für diese gibt es bislang zwei Möglichkeiten, um sie wiedereinzusetzen: Zum einen ist das Downgrading<br />

möglich, bei dem das Öl mit abnehmendem Reinheitsgrad vom Hydraulik- zum Schmieröl<br />

und zum Schmierfett wird. Zum anderen gibt es die Zweitraffination, die mit hohem Energie- und<br />

Rohstoffaufwand einhergeht. Und am Ende eines Schmieröllebens steht immer die thermische<br />

Verwertung, die viel CO 2<br />

ausstößt.<br />

Mit RecondOil steht ein neues, sparsames Rekonditionierungs-Verfahren zur Verfügung. Dabei<br />

binden sogenannte Booster kleinste Schmutzpartikel, die Filter bislang nicht erfassen konnten. Sie<br />

verklumpen und setzen sich in einem Öltank ab. Eine anschließende Filtration entfernt die restlichen<br />

Partikel aus dem Öl. Bei Bedarf werden Additive hinzugefügt, um die ursprünglichen Eigenschaften<br />

des Öls wiederherzustellen. SKF nennt das „Double Separation Technology“, kurz DST.<br />

Der Booster ist Betriebsgeheimnis, das Verfahren patentiert.<br />

Martin Johannsmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der SKF GmbH, ist überzeugt, dass die<br />

neue Technik ihren Weg gehen wird: „Konsequent dekarbonisieren heißt, konsequent fossile Rohstoffe<br />

einsparen. Hierbei spielt Öl – als Brennstoff, Schmierstoff oder in der Hydraulik – die zentrale<br />

Rolle. Mit der neuen RecondOil-Technologie gelingt es uns, Öl wesentlich länger im Kreislauf zu<br />

halten. So senken wir den Ölverbrauch deutlich.“<br />

SIEMENS TESTET RECONDOIL<br />

Das RecondOil-Projekt hat bereits den Praxistest bei einem externen Unternehmen bestanden. So<br />

ließ die Siemens AG zu Beginn des Jahres <strong>2022</strong> rund 1.200 Liter Hydrauliköl aus einer in Nürnberg<br />

eingesetzten Stanzanlage für Motorbleche in Schweinfurt rekonditionieren. Außerdem wurde eine<br />

Miniversion der DST-Ölaufbereitungsanlage – eine sogenannte RecondOil Box – vor Ort im Siemens<br />

Werk an den Ölkreislauf einer weiteren Maschine angeschlossen. Diese dezentrale Lösung frischt<br />

das dort verwendete Öl im laufenden Prozess auf – wie eine „Niere im Bypass“. Da so Transporte<br />

entfallen, spart das zusätzlich CO 2<br />

-Emissionen. Außerdem entfällt eine in der Belegschaft zurecht<br />

ungeliebte Tätigkeit: das regelmäßige Leeren der zentralen Hydraulikbehälter, die anschließend<br />

noch im Innern von schmutzigen Ölanhaftungen befreit werden müssen.<br />

Walter Filipp Rosinski, bei der Siemens AG im Bereich Digital Industries Motion Control verantwortlich<br />

für Digital Manufacturing Excellence, erläutert die Motivation des Unternehmens: „Unser<br />

Werk in Nürnberg unterstützt RecondOil aus Verantwortung für Mensch und Umwelt. Mit dieser<br />

Technologie leisten wir einen wertvollen Beitrag für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, indem<br />

wir deren Arbeitsbedingungen verbessern und dabei durch CO 2<br />

-Reduktion und Wiederverwendung<br />

eines endlichen fossilen Rohstoffs nachhaltig handeln. Gleichzeitig erhöhen wir Verfügbarkeit<br />

und Leistung unserer Maschinen.“<br />

EU FÖRDERT NEUE ANLAGE MIT 1,6 MILLIONEN EURO<br />

Die RecondOil-Anlage in Schweinnfurt ging Anfang <strong>2022</strong> nach einer Pilotphase in den Standardbetrieb.<br />

Der Öl-Rekonditionierungsprozess funktioniert sowohl stationär als auch an einzelnen<br />

Maschinen beim Anwender vor Ort – entweder mit den RecondOil-Boxen oder bei großen Maschinenparks<br />

mit integrierten Anlagen, die das komplette Verfahren in kleinerem Maßstab 1:1 abbilden.<br />

Eine solche Anlage hat SKF seit einiger Zeit am Standort im italienischen Cassino im Einsatz.<br />

Außer in Schweinfurt entsteht auch noch eine zweite große stationäre, nahezu baugleichen Anlage<br />

am spanischen SKF-Standort Tudela. Die Europäische Union fördert den Aufbau mit 1,62 Millionen<br />

Euro. Diese neue Technologie steht im Einklang mit der Industriestrategie der EU, die Kreislaufwirtschaft<br />

in neuen Bereichen und Sektoren der Wirtschaft einzuführen. Dies soll den Verbrauch von<br />

Rohstoffen, die Abfallerzeugung und die Treibhausgasemissionen langfristig reduzieren.<br />

Bilder: SKF<br />

www.skf.de


HYDRAULIKTANKS<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />

MODELLIERUNG DER LUFTABSCHEIDUNG IN<br />

HYDRAULIKTANKS – EIN METAMODELLANSATZ<br />

TEIL 1 VON 2<br />

Die Bestimmung des Luftabscheidevermögens eines Hydrauliktanks ist<br />

wichtig für ein hydraulisches System. Bisher fehlen jedoch die hierzu<br />

notwendigen Berechnungsmethoden. Im Rahmen dieser<br />

Veröffentlichung wird die Modellierung der Luftabscheidung eines<br />

Hydrauliktanks auf Basis eines mathematischen Ansatzes präsentiert.<br />

αααα LLLLLLLLLLLLLLLL,AAAALLLLAAAA = ffff XXXX, ̂ββββ<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


HYDRAULIKTANKS<br />

1. EINLEITUNG<br />

Die negativen Auswirkungen von ungelöster Luft in Öl in Form<br />

von Blasen auf die Systemkomponenten und -eigenschaften sind<br />

vielfältig und nicht vernachlässigbar. Dies schließt z. B. Schäden<br />

an den Systemkomponenten /Kum17/, die Alterung des Hydrauliköls<br />

und, wie Lipphardt /Lip75/, Haas et al. /Haa10/ und Kim /<br />

Kim12/ gezeigt haben, die starke Reduktion des Kompressionsmoduls<br />

des Druckmediums mit ein.<br />

In einem hydraulischen Kreislauf ist ein Abscheiden von ungelöster<br />

Luft aus der Hydraulikflüssigkeit nur im Hydrauliktank (Ölbehälter,<br />

Hydrobehälter) möglich. Hierbei steigen die Luftblasen<br />

im Öl aufgrund des Dichteunterschieds auf und entweichen an<br />

der Öloberfläche. Der Tank erfüllt jedoch viele weitere Aufgaben<br />

als Bestandteil einer Hydraulikanlage. Er dient beispielsweise zur<br />

Speicherung und zur Kompensation des Ölvolumens sowie zur<br />

Aufnahme von Pumpen oder Ventilen. Die Wärmeabgabe des Öls<br />

an die Umgebung oder an ein Kühlmittel ist eine weitere wesentliche<br />

Aufgabe des Tanks. Neben dem Abscheiden von Luft soll er<br />

ebenfalls Schmutzpartikel und Wasser zurückhalten /DIN16/.<br />

Das Luftabscheideverhalten eines Hydrauliktanks wurde in<br />

den letzten Jahren sowohl experimentell als auch mit dreidimensionaler<br />

numerischen Strömungsmechanik untersucht (/<br />

Mos18/, /Mos19/, /Woh16/, /Lon19/). Diese beiden Methoden<br />

sind jedoch zeitaufwendig und erfordern umfassendes Expertenwissen.<br />

Daher werden sie im industriellen Umfeld bisher<br />

kaum angewendet.<br />

Die andere Methode, die aufgrund ihres geringeren Schwierigkeitsgrads<br />

und Zeitaufwands häufig nicht nur in der Forschung,<br />

sondern auch in der Industrie eingesetzt wird, ist die eindimensionale<br />

Simulation. Eindimensionale Simulationsmodelle lassen<br />

sich häufig durch Differenzialgleichungen beschreiben.<br />

Dombrowski /Dom14/ modellierte mögliche Partikelquellen<br />

und Partikelsenken, einschließlich des Tanks als ein idealisiertes<br />

Absetzbecken in <strong>Fluidtechnik</strong>systemen mit Hilfe von einfachen<br />

Differentialgleichungen. Manchmal ist das System jedoch<br />

so komplex, dass seine Funktionsweise nicht direkt durch eine<br />

oder mehrere einfache Differentialgleichungen beschrieben<br />

werden kann. Um solche Systeme zu modellieren, werden beispielsweise<br />

die Differenzialgleichungen durch approximierte<br />

System-Kennfelder ergänzt (/Rei09/, /Rei18/). Für die eindimensionale<br />

Simulation fehlen jedoch noch aussagekräftige Modelle<br />

und Methoden zur Abbildung des Verhaltens der Luftabscheidung<br />

von Hydrauliktanks. Im Rahmen dieser Veröffentlichung<br />

wird eine neue Modellierung von Hydrauliktanks präsentiert,<br />

die auf Messungen oder CFD-Simulationen basieren kann.<br />

Bei diesem Modell handelt es sich um eine algebraische Funktion<br />

in der expliziten Darstellung, welche den Luftanteil am Auslass<br />

des Tanks als Funktion der Einflussgrößen und Eingangsparameter<br />

stationär darstellt. Diese Modellgleichung, die Metamodell<br />

genannt wird, kann neben der einfachen und zeitnahen<br />

Verwendung ohne die Erweiterung und den Einsatz von spezieller<br />

Simulationssoftware auch zur quasistationären Berechnung<br />

der Zielgröße (Luftanteil am Auslass) in einer eindimensionalen<br />

Hydrauliksoftware eingesetzt werden.<br />

2. MATHEMATISCHER ANSATZ<br />

Ein Modell ist eine Abbildung des realen Systems, die zum Zweck<br />

der Vereinfachung und Aggregation entwickelt wird /Bos94/.<br />

Nebenbei sollte das Modell die Wirklichkeit des Systems nachbilden.<br />

Die Vereinfachung komplexer Systeme wird aus wirtschaftli-<br />

01<br />

02<br />

Modulare Beschreibung der Berechnungsmethode einer<br />

eindimensionalen Simulationssoftware für Hydrauliksysteme<br />

Hydrauliktankskizze für die Modellierung<br />

chen Gründen bevorzugt, um das Verhalten der Systeme zu verstehen<br />

und ggf. deren Funktion zu verbessern oder Vorhersagen<br />

zu treffen.<br />

Bei der eindimensionalen Simulation eines Systems gibt es für jedes<br />

Bauteil zwei verschiedene Arten von Größen: veränderliche<br />

und feste Größen. Die veränderlichen Größen beziehen sich auf<br />

Ein- und Ausgänge, die während der Simulation an der Verbindungsstelle<br />

von Bauteilen (externe Variablen) oder im Bauteil<br />

(interne Variablen) berechnet werden, während die festen Größen<br />

(Parameter) komponentenspezifisch definiert werden und<br />

zeitunabhängig sind. Die Variablen können je nach Komponententyp<br />

über die Zeit variieren (transient) oder konstant bleiben.<br />

Bei einer transienten eindimensionalen Simulation eines komplexen<br />

Hydrauliksystems werden die Betriebsvariablen an den<br />

einzelnen Schnittstellen verbundener Komponenten sowie in<br />

den Komponenten berechnet. Der Volumenstrom und der Druck<br />

können üblicherweise als Betriebsvariablen eines Hydrauliksystems<br />

angegeben werden. Abhängig von seiner Funktion berechnet<br />

das Simulationselement normalerweise entweder den Volumenstrom<br />

(Ausgang) aus dem Druck (Eingang) oder den Druck<br />

(Ausgang) aus dem Volumenstrom (Eingang) an den Anschlüssen<br />

/AME04/. Bild 01 stellt die konzentriertparametrische Berechnungsmethode<br />

einer eindimensionalen Simulationssoftware<br />

im Hydraulikbereich dar. Hierbei sind zwei Komponenten, die<br />

aus der Druckdifferenz ∆p den Volumenstrom Q berechnen, mit<br />

einem hydraulischen Volumenknoten verbunden. In einem Volumenknoten<br />

wird aus den Volumenströmen der angeschlossenen<br />

Komponenten der Druck p berechnet /Dom14/. Falls die hydraulische<br />

Grundgleichung, die die Funktion jeder Komponente beschreibt,<br />

eine Differentialgleichung ist, wird während der Simulation<br />

des gesamten Systems ein System aus Differentialgleichungen<br />

gelöst.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 29


HYDRAULIKTANKS<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />

3. HYDRAULIKTANKMODELL NACH DEM<br />

STAND DER TECHNIK<br />

Der Hydrauliktank ist ein wesentlicher Anlagenteil von Hydrauliksystemen<br />

und wird entsprechend seiner Funktionen, welche in<br />

der Einleitung genannt wurden, modelliert. Die verfügbaren Hydrauliktankmodelle<br />

werden auf Basis der Anforderungen, der erforderlichen<br />

Genauigkeit und des Aufwands der Simulation angewendet.<br />

Diese Funktionen sind in handelsüblicher Software für<br />

Hydrauliksysteme zu finden; wie beispielsweise Simcenter AME-<br />

Sim 15.2 /AME15/ oder DSHplus 3.9 /DSH39/, die jeweils das Produkt<br />

von SIEMENS bzw. der FLUIDON GmbH sind. Die Grundgleichung<br />

des Hydrauliktanks beruht auf seiner Hauptaufgabe, dem<br />

Volumenstromausgleich. In diesem Fall hat der Tank zwei Anschlüsse<br />

(s. Bild 02). Das Ölvolumen im Tank variiert in Abhängigkeit<br />

von der Zeit aufgrund der unterschiedlichen Zu- und Abflüsse,<br />

was zur zeitabhängigen Änderung des hydrostatischen Drucks am<br />

Boden des Tanks und folglich zur Änderung des Auslassdrucks<br />

führt. Die den Tank beschreibende Gleichung liest den relativen<br />

Tankdruck p Tank<br />

als konstanten Parameter (atmosphärisch oder anderweitig)<br />

sowie die Volumenströme am Ein- und Auslass als Eingangsvariablen<br />

ein, überwacht demzufolge den Ölstand H und berechnet<br />

den Auslassdruck p Aus<br />

. Unter der Annahme, dass das Öl inkompressibel<br />

ist, wird der Auslassdruck nach Gl. 3–1<br />

oder seine zeitliche Ableitung im transienten Fall nach Gl. 3–2<br />

berechnet. Die zeitliche Ableitung des Ölstands lässt sich gemäß<br />

Gl. 3–3 aus den Ölvolumenströmen und dem Querschnitt des<br />

Tab. 01: Einflussgrößen und berücksichtigte Parameterbereiche<br />

Einflussgrößen<br />

Zielgröße<br />

Füllhöhe<br />

H [mm]<br />

eingehende Ölgeschwindigkeit<br />

v Öl,Ein<br />

[m/s]<br />

Ölvolumenstrom<br />

Q Öl<br />

[l/min]<br />

eingehender Luftanteil<br />

a Luft,Ein<br />

[-]<br />

Öldichte<br />

ρ Öl<br />

[kg/m 3 ]<br />

kinematische Viskosität des Öls<br />

v Öl<br />

[mm 2 /s]<br />

Luftdichte<br />

ρ Luft<br />

[kg/m 3 ]<br />

Blasendurchmesser<br />

d B<br />

[mm]<br />

ausgehender Luftanteil<br />

a Luft,Aus<br />

[-]<br />

Untergrenze<br />

237 441<br />

2 4<br />

121,4 481,5<br />

0 0,1<br />

800 1000<br />

5,5 320<br />

1,059 1,204<br />

0,01 0,1<br />

Tanks A Tank<br />

berechnen, wobei positive Werte eines Volumenstroms<br />

stets in den Tank einfließendes Öl repräsentierten.<br />

Somit entspricht der Tank einem Volumenknoten in Bezug auf<br />

das Bild 01.<br />

Für eine Temperaturbetrachtung des Tanks, kann dem Tankmodell<br />

die zeitliche Veränderung der Fluidtemperatur aufgrund<br />

der Änderung der Enthalpie unter Verwendung der Energiegleichung<br />

hinzugefügt werden /AME15/; /Bau01/; /DSH39/. Die<br />

Energiegleichung umfasst dann die temperatur- und druckabhängige<br />

Dichte und die Wärmekapazität des Fluids /AME15/.<br />

Ein erweitertes Berechnungsmodell zur dynamischen Berechnung<br />

fester Partikel in einem Hydrauliksystem wurde von Dombrowski<br />

/Dom14/ vorgestellt. Er entwickelte die Grundkonzepte<br />

in Form mathematischer Gleichungen für die möglichen Partikelquellen<br />

und Partikelsenken, einschließlich des Tanks als Absetzbecken<br />

in <strong>Fluidtechnik</strong>systemen.<br />

In diesem Beitrag wird eine Methode zur Modellierung der komplexen<br />

Luftabscheidefunktion von Hydrauliktanks vorgestellt, damit<br />

das entwickelte Modell zu den Tankmodellen nach dem Stand<br />

der Technik hinzugefügt werden kann. Hierfür wurde ein DIN-Hydrauliktank<br />

in Betracht gezogen. Die unterschiedlichen Größen,<br />

Positionen oder Einbauten ergeben einen neuen Tank, der die Entwicklung<br />

seines spezifischen Tankmodells erfordert.<br />

4. KONZEPT DES LUFTABSCHEIDUNGSMODELLS<br />

Bisher wurde ein Hydrauliktank anhand der in Abschnitt 3 beschriebenen<br />

Gleichungen modelliert. Zur Abbildung der Luftabscheidung<br />

in einem Hydrauliktank fehlen jedoch Modelle in der<br />

eindimensionalen Simulation. Die Grundlagen der Systemfunktionen,<br />

die bisher diskutiert wurden, können durch einfache physikalische<br />

Berechnungsgleichungen beschrieben werden.<br />

Die Luftabscheidung in einem Tank ist jedoch<br />

sehr komplex, sodass eine physikalische Beschreibung<br />

des Verhaltens des Systems nicht möglich ist.<br />

Obergrenze<br />

Es existiert eine Vielzahl von Wechselwirkungen,<br />

die bei der Modellierung berücksichtigt werden<br />

müssen. Dies schließt die Impulsgleichung der Ölströmung<br />

in Bezug zu den Blasen bzw. die Interaktionen<br />

zwischen den Blasen und dem Ölfilm zwischen<br />

den Blasen ein. Zur Modellbildung ist deshalb<br />

die Verwendung einer empirischen Methode<br />

zur Untersuchung des Verhaltens des Systems und<br />

die Anpassung eines mathematischen Modells an<br />

die Systemantworten bei den Parametervariationen<br />

zielführend. Die Systemantworten werden<br />

durch praktische Experimente oder CFD-Simulationen<br />

erzeugt. Als Ergebnis dieser Modellierung<br />

wird die ganze Strömung im Tank als System<br />

durch eine mathematische Gleichung ersetzt. Die<br />

Ein- und Ausgänge des Systems werden als Einund<br />

Ausgänge der Gleichung angesehen.<br />

Ein Hydrauliktank ist eine Komponente, die<br />

zwischen anderen Komponenten eines Hydrauliksystems<br />

liegt. So sind der Einlass und der Auslass<br />

des Tanks jeweils der Aus- und Eingang der<br />

angeschlossenen Komponenten. Intern verhält<br />

sich der Tank wie ein größenvariabler Volu-<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


HYDRAULIKTANKS<br />

menknoten, wobei sich der Druck aus<br />

der Füllhöhe des Tanks berechnet. Bild<br />

03 stellt die grundsätzliche modulare Beschreibung<br />

des Tanks hinsichtlich der<br />

Luftabscheidung als ein Simulationselement<br />

und die angeschlossenen Komponenten<br />

dar.<br />

Im Folgenden wird eine Modellierungsmethode<br />

vorgestellt, die die Luftabscheidung<br />

in Form einer mathematischen Gleichung<br />

darstellbar macht. Das resultierende<br />

Modell zur Luftabscheidung ist ein<br />

Metamodell und repräsentiert den<br />

Luftanteil am Auslass des Tanks (Zielgröße)<br />

als Funktion der Einflussgrößen und<br />

Eingangsparameter. Das Tankmodell wird<br />

abschließend zum Funktionsnachweis in<br />

DSHplus implementiert.<br />

5. MODELLIERUNGSANSATZ<br />

5.1 METAMODELL<br />

03<br />

Modulare Beschreibung des eindimensionalen Tankmodells<br />

Ein Metamodell beschreibt eine mathematische<br />

Näherung, die das Verhalten eines<br />

anderen Modells nachbildet /Bar15/.<br />

04<br />

Mit dem realen System oder seinem physikalischen<br />

Modell ist es normalerweise<br />

aufgrund seiner Komplexität, Unausführbarkeit,<br />

Kosten oder anderer Einschränkungen<br />

unmöglich oder unerwünscht,<br />

das System im Kontext mit anderen Systemen<br />

zu betrachten. Deshalb werden häufig<br />

weitere Vereinfachungen angewendet,<br />

d. h. es wird ein vereinfachtes Modell aus<br />

dem komplexen Modell erstellt /Bar98/,<br />

um z. B. kürzere Rechenzeiten zu erreichen.<br />

Ein Metamodell wird basierend auf einem<br />

Datensatz von Eingangsvariablen<br />

und -parametern (Faktoren) und den entsprechenden<br />

Antworten des detaillierten<br />

Originalmodells erstellt. Diese Faktorkombinationen<br />

werden als Trainingsdaten<br />

bezeichnet. Der mehrdimensionale Raum, der aus dem Einstellbereich<br />

aller Faktoren erstellt wird, wird als Faktorraum bezeichnet<br />

/Sie17/. Eine allgemeine Form des Metamodells ist in<br />

Gl. 5–1 gegeben.<br />

wobei y die Antwort aus dem Originalmodell, ŷ die vorhergesagte<br />

Ausgabeantwort aus dem Metamodell und ε den Approximationsfehler<br />

repräsentieren /Ryb17/. Die Metamodellierung besteht<br />

darin, Wege zur Modellierung von ŷ und ε zu finden /Bar98/.<br />

5.2 METAMODELLIERUNG<br />

In diesem Abschnitt wird die Entwicklung eines multivariaten<br />

Metamodells der Luftabscheidung eines Hydrauliktanks als ein<br />

partikuläres System demonstriert. Bei der Entwicklung eines<br />

Vorgehen zur Modellierung der Luftabscheidung eines Hydrauliktanks<br />

Metamodells muss eine Abfolge verschiedener voneinander<br />

abhängiger Aufgaben ausgeführt werden /Wei96/. Das nachfolgende<br />

Bild 04 gibt einen Überblick über das Vorgehen der Metamodellbildung<br />

der Luftabscheidung eines Hydrauliktanks.<br />

Das angewendete Vorgehen ist vergleichbar zu der in den Arbeiten<br />

von Madu /Mad90/, Weiser /Wei96/, Palanikumar /<br />

Pal06/ und Barton /Bar15/ dargelegten allgemeinen Abfolge<br />

der Entwicklungsschritte, die zum Erstellen von Metamodellen<br />

erforderlich sind.<br />

Einfluss- und Zielgrößen: Im ersten Schritt der Metamodellentwicklung<br />

werden, gemäß Madus Empfehlung /Mad90/, die<br />

Systemgrenzen und der Prozess identifiziert, um die Einflussgrößen<br />

und ihre geeigneten Bereiche oder Stufen zu bestimmen<br />

oder zu approximieren. Hierzu werden die theoretische Analyse<br />

und die Ergebnisse aus der Literatur herangezogen. Darüber hinaus<br />

werde auch die interessierende Ausgangsvariable (Zielgröße)<br />

identifiziert.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 31


HYDRAULIKTANKS<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />

05<br />

06<br />

Geometrie, Vernetzung und Geschwindigkeitskontur beider<br />

Phasen aus der Simulation<br />

Ölvolumenstrom und Luftanteil als zwei Einflussgrößen auf<br />

die Luftabscheidung<br />

Versuchsplan: Dann erfolgt die Planung der Experimente, d. h.<br />

die Auswahl eines Satzes von m-Punkten (Entwurfspunkten) im<br />

Faktorraum, an denen y (Antwort des Originalmodells) beobachtet<br />

werden soll, um eine angepasste Funktion an die y-Werte zu<br />

finden /Bar98/. Laut Weiser /Wei96/ hängt die Versuchsplanung<br />

von den Informationen und Entscheidungen ab, die im ersten<br />

Schritt gefunden wurden, sowie von der Form der Funktion, die<br />

letztendlich auf die durch die Experimente generierten Daten angewendet<br />

wird (Metamodellfunktion).<br />

Versuchsdurchführung: Anschließend werden die im letzten<br />

Schritt geplanten Experimente mit einem Modell des Systems<br />

durchgeführt, um die Systemantworten auf die Entwurfspunkte<br />

zu bestimmen. Dieses Modell kann grundsätzlich ein experimenteller<br />

Versuch oder ein Simulationsmodell sein. In der vorliegenden<br />

Metamodellentwicklung wurde ein Simulationsmodell eingesetzt.<br />

Der Simulationsansatz wird im Abschnitt 6.1 vorgestellt.<br />

Anpassung des Metamodells: Die zuvor generierten Trainingsdaten<br />

werden zur Erstellung von Metamodellen genutzt. Mittels Regressionsanalyse<br />

wird die Anpassungsgüte des Metamodells ermittelt<br />

und optimiert.<br />

Auswertung und Überprüfung: Ein entwickeltes Metamodell<br />

muss durch nicht zur Modellbildung genutzte Testdaten validiert<br />

werden. Hierzu werden weitere Simulationsergebnisse genutzt,<br />

die mit Ergebnissen des Metamodells verglichen werden.<br />

6. MODELLBILDUNG DER LUFTABSCHEIDUNG<br />

Die Datenbasis zur Generierung des Metamodells wurde mittels<br />

3D-CFD-Simulationen erzeugt. Die Einstellungen und die implementierten<br />

Modelle im CFD-Code – wie Kollisions- , Koaleszenzund<br />

Widerstandsmodell – basieren auf den in der Longhitanos-Arbeit<br />

/Lon19/ vorgestellten Modellen. Die Validierung dieser<br />

Modelle und des Simulationsmodells wurde mit den experimentellen<br />

Ergebnissen in seiner Arbeit nachgewiesen. Auf diese<br />

Simulationen wird nachfolgend eingegangen.<br />

6.1 DREIDIMENSIONALE SIMULATIONSTOOLBOX<br />

Bei der Öl-Luft Strömung handelt sich um dispergierte Blasen in<br />

einer Ölströmung. Für die Analyse dieser Zweiphasenströmung<br />

wird eine speziell entwickelte CFD-Simulationstoolbox verwendet.<br />

Diese Simulationstoolbox funktioniert standardmäßig mit<br />

dem freien Open Source Werkzeug OpenFOAM ® , das in C++ für<br />

eine Linux-Umgebung entwickelt wurde. Der Solver ist ein gekoppeltes<br />

Euler-Lagrange-Modell. In dieser Anwendung ist der<br />

„Lagrange“-Ansatz direkt mit dem PIMPLE-Verfahren gekoppelt.<br />

Das PIMPLE-Verfahren ist ein transienter Solver für inkompressible,<br />

turbulente Strömungen von newtonschen Flüssigkeiten. Es<br />

besteht aus einer Kombination des PISO- und SIMPLE-Verfahrens<br />

/Gre20/. Die Euler-Phase Öl wird mit dem PIMPLE-Verfahren<br />

numerisch gerechnet. Für die dispergierte Phase Luft wird<br />

das lagrangesche Partikelmodell vollständig mit dem transienten<br />

Euler-Modell gekoppelt, daher werden die Wechselwirkungen<br />

zwischen Öl und Blasen mitberechnet. Die Luftblasen werden<br />

hierbei als Hartkugel angenommen. Nach Sommerfeld /Som17/<br />

gilt eine Zweiphasenströmung als dicht, wenn der Volumenanteil<br />

der dispersen Phase (s. Gl. 6–8) größer als 0,05 % ist. Im dichten<br />

Bereich werden zusätzlich zu den oben genannten Wechselwirkungen<br />

die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Partikeln,<br />

z. B. Kollisionen, bedeutsam. Für die vorliegende Arbeit wurden<br />

diese Wechselwirkungen im Solver ebenfalls mitberücksichtigt.<br />

Der Solver berechnet quantitativ den Luftvolumenstrom am<br />

Ein- und Auslass des Hydrauliktanks. Die Bestimmung des Luftvolumenstroms<br />

ermöglicht die Berechnung des Anteils ungelöster<br />

Luft im Öl nach dem Verlassen des Hydrauliktanks und folglich<br />

des Luftabscheidevermögens des Tanks. Bild 05 zeigt das<br />

Pre- und Postprocessing dieser Simulation. Die vorverarbeitete<br />

Geometrie der Fluiddomäne und deren Vernetzung mit einem<br />

unstrukturierten tetraedrischen Netz wurden mit der AN-<br />

SYS-Software erstellt. Die dargestellten Simulationsergebnisse<br />

zeigen die Geschwindigkeitskontur der beiden Phasen (Luft und<br />

Öl).<br />

Die CFD-Simulation der zweiphasigen Strömung im Tank erfordert<br />

neben dem theoretischen Wissen eine große Rechenkapazität.<br />

Dazu ist eine parallele Berechnung erforderlich, die die<br />

zu lösende Geometrie und das zugehörige Netz und die Felder<br />

aufteilt und getrennten Prozessoren für die Lösung zuordnet /<br />

Gre18/. Die einhergehende Verkürzung der Rechenzeit lässt<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


HYDRAULIKTANKS<br />

CFD-Simulationen der Luftabscheidung im Tank zwar zu, der<br />

Aufwand ist jedoch auch unter Verwendung eines leistungsfähigen<br />

Parallelrechners noch immer als groß anzusehen. Dies verdeutlicht<br />

die Notwendigkeit, ein Tankmodell mit geringen Anforderungen<br />

an Rechenkapazität und -zeit zu entwickeln.<br />

6.2 EINFLUSSGRÖSSEN<br />

Die Variablen, die einen Einfluss auf die Luftabscheidung haben,<br />

wurden festgelegt. Diese stellen eine veränderliche Größe für eine<br />

bestimmte Tankgeometrie dar und können je nach den Anforderungen<br />

der eindimensionalen Software direkt oder indirekt<br />

durch Umrechnungen am Eingangsanschluss des Tanks abgerufen<br />

und der entwickelten Modellgleichung zugeführt werden.<br />

Die Eigenschaften des Öls als Trägermedium sind für das Luftabscheiden<br />

in einem Hydrauliktank von hoher Bedeutung. In einer<br />

Flüssigphase und folglich im Hydrauliköl steigen die Luftblasen<br />

aufgrund des Dichteunterschieds zur Flüssigkeit auf. Die Dynamik<br />

einer Luftblase, welche in einem ruhenden hydraulischen Öl<br />

aufsteigt, wird durch Gl. 6–1 nach dem zweiten Newtonschen Gesetz<br />

bestimmt<br />

wobei V B<br />

das Volumen einer Blase ist. Die auf die Blase wirkenden<br />

Kräfte sind die Auftriebskraft F A<br />

(Gl. 6–2), die Schwerkraft F G<br />

(Gl. 6–3) und die Widerstandskraft F W<br />

(Gl. 6–4)<br />

wobei d B<br />

der Blasendurchmesser und η Öl<br />

die dynamische Viskosität<br />

des Öls sind.<br />

Dieser Zusammenhang gibt an, welche Stoffeigenschaften einen<br />

Einfluss auf die Luftabscheidung haben. Das verwendete Öl<br />

ist ausschlaggebend für die zu berücksichtigende Dichte und Viskosität.<br />

Darüber hinaus wirkt sich eine Veränderung der Temperatur<br />

sowohl auf die Viskosität und die Dichte des Öls als auch<br />

der Gasphase aus. In diesen Untersuchungen wurde der Druck<br />

bei atmosphärischem Druck als konstant angesehen. Aus der<br />

Gleichung ist erkennbar, dass die Größe der Blase ein weiterer<br />

wichtiger Parameter ist, der berücksichtigt werden muss.<br />

Neben den Stoffeigenschaften spielen auch die Eigenschaften<br />

der im Tank eintretenden Strömung eine Rolle bei der Luftabscheidung.<br />

Diese Strömung beinhaltet die Öl- und Luftströmung.<br />

Oder anders ausgedrückt: Die in den Tank einfließende Ölströmung<br />

trägt Luftblasen mit sich. Je größer die Strömungsgeschwindigkeit<br />

ist, desto geringer ist die Luftmenge, die auf einem<br />

gegebenen Strömungspfad im Tank entweicht. Ein weiterer wichtiger<br />

Parameter ist die Luftmenge, die mit dem Öl in den Tank<br />

eintritt. Diese wird häufig als Luftbeladung α Luft,Ein<br />

angegeben, die<br />

auch als Luftanteil bezeichnet wird. Sie beschreibt das volumetrische<br />

Verhältnis von Luft zu gesamten Volumenstrom. Der Luftvolumenanteil<br />

lässt sich aus dem Volumenstrom der einzelnen<br />

Phasen berechnen (Gl. 6–8).<br />

wobei v B<br />

die Geschwindigkeit der Blase, A B<br />

die Blasenoberfläche,<br />

ρ Öl<br />

und ρ B<br />

die Dichte des Öls bzw. der in der Blase befindlichen<br />

Gasphase bezeichnen. Der Widerstandsbeiwert C D<br />

ist eine spezifische<br />

Eigenschaft, die durch die Messung einer dispergierten<br />

Phase in einem Trägermedium zu berechnen ist. Der Widerstandsbeiwert<br />

ist eine Funktion der Reynolds-Zahl der Blase.<br />

Longhitano /Lon19/ bestimmte experimentell die Luftblasenwiderstandskorrelation<br />

für die Hydraulikölklasse ISO-VG 46, die in<br />

Gl. 6–5 gegeben ist.<br />

Durch Einsetzen der Gl. 6–2, Gl. 6–3, Gl. 6–4 und der Definition<br />

der Reynolds-Zahl (Gl. 6–6) in Gl. 6–1 und unter Annahme einer<br />

kugelförmigen Blase wird ein mathematischer Zusammenhang<br />

(Gl. 6–7) erhalten.<br />

Zwei der drei Größen in dieser Beziehung können als mathematisch<br />

unabhängig von den anderen erachtet werden. In Simulationen<br />

wurde der Einfluss des Ölvolumenstroms und des Luftanteils<br />

auf die Luftabscheidung untersucht, indem die verschiedenen<br />

Luftanteile mit jeweils einem konstanten Ölvolumenstrom<br />

unter identischen Bedingungen in den Tank eingespeist wurden.<br />

Der Luftanteil der austretenden Strömung wurde als Maß für die<br />

Luftabscheidung herangezogen. Das Ergebnis ist in Bild 06 dargestellt.<br />

Bei einem konstanten Ölvolumenstrom nimmt der<br />

Luftanteil am Auslass mit zunehmendem Luftanteil am Einlass<br />

zu. Ein weiterer absoluter Anstieg des Luftanteils am Auslass ist<br />

auch mit zunehmendem Ölvolumenstrom bei konstantem<br />

Luftanteil am Einlass zu beobachten.<br />

Der letzte strömungsabhängige Parameter ist die Füllhöhe, die<br />

ein Maß für den Ölstand im Tank ist.<br />

Schließlich wurde für jede der festgelegten Einflussvariablen<br />

eine Variationsbreite berücksichtigt. In dieser Veröffentlichung<br />

werden Ergebnisse eines mittelgroßen Hydrauliktanks aus der<br />

Tankserie nach DIN 24339 /DIN16/ für Industriehydraulikanlagen<br />

mit einer Nenngröße von 630 l gezeigt. Die Norm legt die Abmessungen<br />

des Tanks sowie den maximal und minimal zulässigen<br />

Ölstand fest. Diese Werte wurden für die Bereichsgrenzen<br />

der Füllhöhe berücksichtigt. Über Richtwerte der Durchflussgeschwindigkeiten<br />

in Niederdruckbereich von 2 bis 4 m/s /Sch18/<br />

wurde die Einströmgeschwindigkeit im Einlassrohr des Tanks in<br />

der Simulation vorgegeben. Der Ölvolumenstrom wurde entsprewww.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 33


HYDRAULIKTANKS<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />

Formelzeichen<br />

chend der durchschnittlichen Verweilzeit im Tank im industrieüblichen<br />

Bereich von 40 s bis 5 min berücksichtigt. Um immer die<br />

A B<br />

Blasenoberfläche m 2<br />

Richtwerte für die Strömungsgeschwindigkeit am Auslassrohr<br />

ρ Öl<br />

Öldichte Kg/m 3 Regressio“, CRGRAPH, 2020, , besucht am 07.09.2020<br />

A Tank<br />

Querschnitt des Tanks m 2<br />

einzuhalten, wurden die Rohrdurchmesser am Auslass variiert.<br />

C D<br />

Widerstandsbeiwert -<br />

Sommerfeld /Som17/ stellte für dichte Strömungsregime<br />

F A<br />

Auftriebskraft N<br />

(α Luft<br />

> 0,0005; siehe Abschnitt 6.1) zwei Modi vor, kollisionsdominiert<br />

(0,0005 < α<br />

F G<br />

Schwerkraft N<br />

Luft<br />

< 0,1) und kontaktdominiert (α Luft<br />

> 0,1). Larsson<br />

/Lar09/ hat aufgezeigt, dass sich der Hartkugelansatz für kollisionsdominierte<br />

F W<br />

Widerstandskraft N<br />

Strömungen besser eignet. Andererseits ist die<br />

H Ölstand m<br />

Annahme von weichen Kugeln, bei denen die Blasenverformung<br />

berücksichtigt wird, für kontaktdominierte Strömungen geeignet.<br />

Q Volumenstrom l/min<br />

Um die Genauigkeit des Simulationsmodells zu maximieren,<br />

Q Aus<br />

Volumenstrom am Auslass l/min<br />

wird in dieser Veröffentlichung ein Bereich für den einströmenden<br />

Q Ein<br />

Volumenstrom am Einlass l/min<br />

Luftanteil von 0 bis 0,1 bei einem Blasendurchmesser von<br />

Q Luft<br />

Luftvolumenstrom l/min 0,01 bis 0,1 mm berücksichtigt. Die Fluideigenschaften Dichte<br />

und Viskosität wurden für die Öl- und die Gasphase in Abhängigkeit<br />

der Temperatur variiert. Das Öl wurde basierend auf Daten-<br />

Q Öl<br />

Ölvolumenstrom l/min<br />

R 2 Bestimmtheitsmaß -<br />

blättern der RENOLIN-Reihe der Fa. Fuchs /Fuchs/ bei Temperaturen<br />

Re B<br />

Reynolds-Zahl der Blase -<br />

von 20 °C bis 60 °C modelliert. Die Einflussgrößen sowie ih-<br />

SS E<br />

Residuenquadratsumme -<br />

re berücksichtigten Bereiche sind in Tabelle 01 aufgelistet.<br />

Das im Rahmen dieser Veröffentlichung entwickelte Tankmodell<br />

repräsentiert den Luftanteil am Auslass des Tanks (Zielgrö-<br />

SS T<br />

Gesamte Quadratsumme -<br />

V B<br />

Blasenvolumen m 3<br />

ße) als Funktion der betrachteten Einflussgrößen.<br />

X Matrix der Einflussgrößen -<br />

d B<br />

Blasendurchmesser m DANKSAGUNG<br />

g Erdbeschleunigung m/s 2<br />

Das IGF-Vorhaben 19612 N / 1 der Forschungsvereinigung Forschungskuratorium<br />

k Anzahl der Einflussgrößen -<br />

Maschinenbau e. V. – FKM, Lyoner Straße 18,<br />

m Anzahl der Trainingsdaten -<br />

60528 Frankfurt am Main wurde über die AiF im Rahmen des Programms<br />

zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

n Ordnung des Polynoms -<br />

und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

p Druck Pa<br />

und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages<br />

p Aus<br />

Auslassdruck Pa<br />

gefördert. Die Simulationen wurden mit Rechenressourcen<br />

p Tank<br />

Tankdruck Pa<br />

durchgeführt, die von der RWTH Aachen University im Rahmen<br />

des Projekts „rwth0344“ bereitgestellt wurden. Die Autoren sind<br />

t Zeit s<br />

dankbar für die Förderung und Unterstützung.<br />

v B<br />

Geschwindigkeit der Blase m/s<br />

v Öl,Ein<br />

Ölgeschwindigkeit am Einlass m/s<br />

Der zweite Teil des Beitrags erscheint in der nächsten Ausgabe.<br />

x Einflussgröße -<br />

Autoren:<br />

y Beobachtung (tatsächlicher Wert) -<br />

Rahelehsadat Mostafavi, M.Sc. Institut für fluidtechnische Antriebe und<br />

ŷ Modellvorhersage -<br />

Systeme (ifas) der RWTH Aachen University<br />

Dr.-Ing. Heiko Baum Fluidon Gesellschaft für <strong>Fluidtechnik</strong> mbH<br />

ӯ<br />

Mittelwert der Ausgangsgrößen für alle -<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz Institut für fluidtechnische Antriebe<br />

und Systeme (ifas) der RWTH Aachen University<br />

Trainingsdaten<br />

α Luft<br />

Luftanteil -<br />

Literaturverzeichnis:<br />

/AME04/ SIEMENS „Hydraulic Library 4.2 User Manual“, ver. 4.2, IMAGINE<br />

α Luft,Aus<br />

Luftanteil am Auslass -<br />

S.A. 1995-2004, Sep. 2004<br />

α Luft,Ein<br />

Luftanteil am Einlass -<br />

/AME15/ SIEMENS „LMS Imagine.Lab Amesim“, Simcenter AMESim ver. 15.2,<br />

SIEMENS Deutschland<br />

α Luft,Aus<br />

Modellvorhersage für den Luftanteil am -<br />

/Bar15/ Barton, R. R. „Tutorial: Simulation Metamodeling“, Proc. of 2015<br />

β<br />

Auslass<br />

Koeffizient des Modellterms -<br />

Winter Simulation Conf., L. Yilmaz, W. K. V. Chan, I. Moon, T. M. K. Roeder, C.<br />

Macal, and M. D. Rossetti, eds., 2015<br />

/Bar98/ Barton, R. R. „Simulation Metamodels“, Proc. of 1998 Winter<br />

ε Approximationsfehler -<br />

Simulation Conf., D.J. Medeiros, E.F. Watson, J.S. Carson and M.S. Manivannan,<br />

eds. 167-174, 1998<br />

η Öl<br />

Dynamische Viskosität des Öls Pa.s<br />

/Bau01/ Baum, H. „Einsatzpotenziale Neuronaler Netze bei der CAE-Tool<br />

υ Öl<br />

Kinematische Viskosität des Öls m 2 /s<br />

unterstützten Projektierung fluidtechnischer Antriebe“, Shaker Verlag,<br />

Dissertation, RWTH Aachen University, 2001<br />

ρ B<br />

Dichte der Blase Kg/m 3 /Bos94/ Bossel, H. „Modeling and Simulation“, A K Peters Verlag, Springer<br />

Fachmedien, Wiesbaden, 1994<br />

ρ Luft<br />

Luftdichte Kg/m 3<br />

/CRG20/CRGRAPH „Programmbeschreibungen Visual-XSel – Multiple<br />

34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


HYDRAULIKTANKS<br />

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07.09.2020<br />

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design of hydraulic reservoirs“, Proc. of 10th Int. Fluid Power Conf., Dresden,<br />

vol. 1, pp. 609-618, 2016<br />

EIPQ<br />

eckerle.com<br />

Innenzahnradpumpen<br />

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• Energierückgewinnung<br />

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in jede Drehrichtung als<br />

Pumpe und Motor arbeiten. Sie<br />

werden idealer Weise in einem<br />

geschlossenen Kreislauf eingesetzt.<br />

In Kombination mit<br />

drehzahlgeregelten Elektromotoren<br />

lassen sich hierdurch<br />

hydraulische Aktuatoren ohne<br />

Ventiltechnik betreiben.<br />

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MOBILE MASCHINEN<br />

SONDERTEIL<br />

MOBILE MASCHINEN


ELEKTROHYDRAULIK<br />

ELEKTRO-<br />

HYDRAULIK MACHT<br />

NUTZFAHRZEUGE<br />

NACHHALTIGER<br />

Die EU-Vorschriften für Straßenfahrzeuge werden<br />

immer strenger. Das betrifft auch Nutzfahrzeuge<br />

aller Art. Um CO 2<br />

-Emissionen zu reduzieren, soll<br />

es zukünftig keine mechanischen Keilriemenoder<br />

Nebenantriebe mehr geben. Eine Alternative<br />

stellen energieeffiziente elektrohydraulische<br />

Systemlösungen dar. Eine solche Lösung bietet<br />

der Hydraulikspezialist Bucher Hydraulics mit<br />

seiner neuen Familie der Smart PowerPacks.<br />

REGULATORIEN FORDERN WANDEL<br />

Die Fakten liegen auf dem Tisch: Das EU-Parlament beschloss<br />

2019, die CO 2<br />

-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis 2030 um<br />

30 Prozent im Vergleich zu 2005 zu senken. Bereits 2025, also in<br />

nur drei Jahren, müssen die ersten 15 Prozent geschafft sein,<br />

sonst drohen Strafzahlungen. Deren Höhe steht zwar noch nicht<br />

fest, sie dürften aber empfindlich sein. Betroffen sind aktuell aber<br />

nur die normalen Lastkraftwagen (Lkw).<br />

Arbeitsfahrzeuge wie Müll- und Kommunalfahrzeuge oder Lkw<br />

mit Ladekran sind zunächst von der Regelung ausgenommen.<br />

Doch im laufenden Jahr <strong>2022</strong> wird die EU-Kommission beraten, wie<br />

es mit ihnen weitergeht. Angesichts der immer dramatischeren<br />

Klimaveränderungen dürften die Regelungen eher streng ausfallen.<br />

Die vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebene „Potenzialstudie<br />

Energieeinsparung in der <strong>Fluidtechnik</strong>“ (kostenlos zum Download<br />

auf der Website des www.umweltbundesamt.de) hat verschiedene<br />

Maßnahmen für Bau- und Landmaschinen identifiziert<br />

SMART POWERPACKS SIND<br />

HOCHKOMPATIBLE SYSTEME<br />

und bewertet. Davon abgeleitet und übertragen auf die genannten<br />

Arbeitsfahrzeuge sind vor allem die Vermeidung von Leerlaufzeiten<br />

und die bedarfsgerechte Steuerung von Nebenverbrauchern<br />

vielversprechend.<br />

IN ZUKUNFT KEINE NEBENABTRIEBE MEHR<br />

Sollten die EU-Vorschriften bezüglich der CO 2<br />

-Emissionen tatsächlich<br />

auf Arbeitsfahrzeuge ausgedehnt werden, wären vor<br />

allem die Hersteller von Nebenaggregaten betroffen, welche<br />

Kühlwasserpumpen oder Klimakompressoren, aber auch Aufbauten<br />

für kommunale Arbeitsfunktionen oder Ladekrane anbieten.<br />

Stand der Technik ist, dass bei herkömmlichen PTOs<br />

(PTO = power take-off) Hydraulikpumpen über ein Getriebe,<br />

eine Zapfwelle oder einen Keilriemen mechanisch mit dem<br />

Lkw-Motor verbunden sind und permanent mitlaufen. In den<br />

seltensten Fällen lassen sie sich durch Kupplungen trennen.<br />

Vor allem Lkw-Aufbauten wurden in der Vergangenheit konsequent<br />

auf Kosten getrimmt. Das bedeutet oft einfachste Technik<br />

mit Verlustleistungen von 50 bis 75 Prozent – übrigens der<br />

Grund, warum beispielsweise Lkw-Ladekrane oftmals mit großen<br />

Ölkühlern ausgestattet werden müssen.<br />

Autor: Michael Pyper, Redaktionsbüro Pyper<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 37


ELEKTROHYDRAULIK<br />

01 Niedrige Lärmentwicklung, hohe Leistungsdichte und Effizienz machen die AX-Pumpen zur optimalen Leistungsquelle<br />

für Ihren elektrohydraulischen Nebenantrieb (eh-PTO)<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

SMART POWERPACK AUF EINEN BLICK<br />

Merkmale<br />

n Das Smart PowerPack wird passend zu Druck- und<br />

Volumenstromanforderung der Anwendung ausgelegt.<br />

n Der Baukasten des Systems umfasst verschiedene<br />

Pumpenlinien und -größen von Bucher Hydraulics, die<br />

dazu passenden Elektromotoren und die Umrichter von<br />

Bucher Drives.<br />

n Der aktuelle Volumenstrombedarf wird messtechnisch<br />

erfasst und mittels einer möglichst tiefen Pumpendrehzahl<br />

zur Verfügung gestellt, ohne expliziter Bedarfsinformationen<br />

seitens Anwendung.<br />

Nutzen für den Hersteller<br />

n Reduktion des Flottenverbrauchs durch Entkoppelung<br />

des PTO vom Nebenabtrieb.<br />

n Reduktion des Kühlbedarfs und sorgsamer Umgang mit<br />

Batteriekapazität durch bedarfsgerechte Volumenstrombereitstellung.<br />

n Einbauen, anschließen – läuft!<br />

Nutzen für den Anwender<br />

n Tiefere Dieselverbräuche aufgrund des entkoppelten<br />

Nebenantriebs.<br />

n Tiefere Lärmemissionen während der Arbeitsfunktionen<br />

erlauben neue Nutzungsfelder.<br />

Dieselmotoren von Lkw sind für das Fahren bei 80 km/h auf der<br />

Autobahn optimiert, wo sie bei tiefer Drehzahl und hoher Last<br />

sehr effizient arbeiten. Um den im stationären Einsatz benötigten<br />

hohen Volumenstrom zu erzeugen (z. B. bei Ladearbeiten), wird<br />

die Drehzahl des Motors gesteigert – das ist nicht nur laut, sondern<br />

auch ineffizient, da der Motor in einem ungünstigen Betriebspunkt<br />

mit schlechter Verbrennung und hohem spezifischen<br />

Kraftstoffverbrauch arbeitet.<br />

Um den Kraftstoffverbrauch und damit den Ausstoß umweltund<br />

klimarelevanter Gase zu reduzieren, streichen die Fahrzeughersteller<br />

in Zukunft Nebenabtriebe aus dem Angebot.<br />

Kompressoren, Lüfter, Lenk- oder Hydraulikpumpe sollen<br />

konsequent elektrisch als „Power on Demand“ entkoppelt angetrieben<br />

werden.<br />

SMART POWERPACK MIT INTERNER<br />

DREHZAHLVORGABE<br />

Die Elektrifizierung der hydraulischen Nebenantriebe ermöglicht<br />

die Nutzung einer bedarfsgerechten Leistung genau dann, wenn<br />

diese benötigt wird. Verzichten kann man auf die Hydraulik nicht,<br />

denn sie ist für lineare Bewegungen mit hoher Kraft unersetzbar.<br />

Allerdings muss die hydraulische Systemlösung effizienter werden,<br />

um teure Energieverluste zu vermeiden.<br />

Bucher Hydraulics hat genau mit diesem Ziel die neuen Smart<br />

PowerPacks für Nutzfahrzeuge entwickelt. Der Clou: Im Gegensatz<br />

zu anderen Systemen kann die für eine energetische Optimierung<br />

notwendige Drehzahlvorgabe intern generiert werden.<br />

Angaben über den aktuellen Volumenstrombedarf aus der Anwendung<br />

sind nicht nötig. Damit sind die Smart PowerPack-Lö-<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


ELEKTROHYDRAULIK<br />

02<br />

03<br />

02 Smart PowerPack S für Leistungen bis 6 kW<br />

(Niedervolt bis 60 VDC)<br />

03 Kompakt und flexibel: Die Komponenten eines Smart PowerPacks<br />

von Bucher Hydraulics lassen sich auch verteilt in Nutzfahrzeugen<br />

platzieren<br />

sungen von Bucher Hydraulics mit allen marktüblichen Hydrauliksteuerungen<br />

frei kombinierbar.<br />

Eine Kernkomponente bei höheren Leistungen ist die AX-Pumpe.<br />

Sie verfügt über 24 Kolben und ist speziell für drehzahlvariable<br />

Anwendungen ausgelegt. Die hohe Kolbenzahl hält die Pulsationen<br />

sehr niedrig. Durch das breite Drehzahlband von 0 bis<br />

3.600 U/min ist die Performance des elektrischen Antriebs vollständig<br />

nutzbar: Die Mindestdrehzahlgrenze konventioneller<br />

Pumpen gilt für die AX-Pumpe nicht, sie kann ab Drehzahl Null<br />

ohne Losbrecheffekt arbeiten. Mit einem Gesamtwirkungsgrad<br />

zwischen 92 und 94 Prozent liegt sie weit über den Werten herkömmlicher<br />

Pumpenlösungen. Zum System gehört ein smarter<br />

Hydraulikblock, welcher die Information zum aktuellen Verbrauch<br />

generiert und die Druckabsicherung übernimmt. Die<br />

Berechnung der Drehzahlvorgabe läuft direkt auf den verwendeten<br />

Umrichtern von Bucher Hydraulics Mobile Drives, was<br />

den Installationsaufwand niedrig hält.<br />

Das Smart PowerPack ist ab sofort in verschiedenen Größen bestell-<br />

und lieferbar. Der Baukasten umfasst neben der AX-Pumpe<br />

für hohe Leistungen auch Außen- und Innenzahnradpumpen,<br />

womit die verschiedensten Anwendungen abgedeckt werden<br />

können. Da viele Aufbauhersteller und Umrüster noch nicht über<br />

die Erfahrung mit solchen elektrohydraulischen Antrieben verfügen,<br />

bietet Bucher Hydraulics die entsprechende Beratung und<br />

konstruktive Unterstützung.<br />

Bilder: Bucher Hydraulics<br />

www.bucherhydraulics.com<br />

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Sie konstruieren und planen, sie beschaffen,<br />

sie lagern ein und aus. Sie schneiden, schälen,<br />

stecken, schweißen, fügen, sägen, heften<br />

und sie liefern aus – um unsere Kunden ohne<br />

Materialengpässe durch die Krise zu bringen.<br />

Und das alles ganz ohne Superheldenumhang.<br />

Danke für euren Einsatz!<br />

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www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 39


STEUERUNGSSYSTEME<br />

MEHR EFFIZIENZ UND SICHERHEIT<br />

AUF DER BAUSTELLE<br />

PBF“. Bei diesem Projekt wurden innerhalb von wenigen Monaten<br />

20 Weichen und 1.500 Meter Gleis erneuert. Im Vorfeld waren<br />

mehrere Baggerfahrer im Umgang mit dem System geschult und<br />

ein neuer Liebherr-Bagger mit der 3D-Maschinensteuerung ausgestattet<br />

worden.<br />

Schon bei der Installation konnte die Leica-Maschinensteuerung<br />

laut Geidel erste Pluspunkte sammeln. Weil das Display induktiv<br />

mit Strom versorgt wird und die Daten via Infrarot<br />

übertragen werden, sind zur Montage auf der Dockingstation keinerlei<br />

Steckverbindungen nötig. Schmutz oder brüchige Kabel<br />

können dem System somit nichts anhaben.<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Maschinensteuerungssysteme eröffnen neue<br />

Wege für effizientes Arbeiten. Von dieser<br />

Tatsache hat sich ein deutsches<br />

Gleisbauunternehmen im Zuge eines<br />

anspruchsvollen Projektes selbst überzeugt.<br />

Nach erfolgreichem Test entschied sich das<br />

Unternehmen für die Einführung einer<br />

3D-Maschinensteuerung<br />

Das Gleisbauunternehmen Rhomberg Sersa Deutschland<br />

(RSD) mit Hauptsitz in Berlin gehört mit rund 280 Mitarbeitern<br />

zu den größten Gleisbauunternehmen in dieser<br />

Region. Die 3D-Maschinensteuerung von Leica Geosystems<br />

wurde in Zusammenarbeit mit Beutlhauser Smart Systems<br />

auf Herz und Nieren getestet. Das Resultat überzeugte.<br />

Das Leistungsportfolio der RSD reicht von Gleiserneuerungen<br />

und -umbauten über die Gleis- und Weicheninstandhaltung bis<br />

hin zu Bahnübergangsarbeiten. Das Unternehmen ist Teil der<br />

Rhomberg Sersa Rail Group und steht in engem Kontakt zu den<br />

Schwesterunternehmen der Gruppe. Da die Digitalisierung der<br />

Baustelle einschließlich Building Information Modelling, kurz<br />

BIM, bei der RSD einen hohen Stellenwert hat, hat man sich intensiv<br />

mit der Thematik auseinandergesetzt und verschiedene<br />

Anbieter verglichen.<br />

Die Wahl fiel schließlich auf Beutlhauser Smart Systems, weil<br />

bereits seit vielen Jahren enge Geschäftsbeziehungen gepflegt<br />

werden. „Außerdem sehen wir einen Vorteil darin, Geräte und<br />

Steuerung aus einem Haus zu bekommen“, sagt BIM-Managerin<br />

Elisa-Marie Geidel. Getestet wurde die 3D-Maschinensteuerung<br />

bei dem Bauvorhaben „Cannstatt-Stg. Münster + Kornwestheim<br />

KOMPATIBILITÄT DER ANBAUGERÄTE<br />

Bevor es richtig losgehen konnte, mussten zunächst auch die Anbaugeräte,<br />

zwei Liebherr-Tiltrotatoren TR 20 und TR 25 sowie ein<br />

Zweischalengreifer, in die 3D-Dual GNSS Maschinensteuerung<br />

eingemessen werden, um die Kompatibilität herzustellen. So<br />

wird ermöglicht, dass der Geräteführer im Fall der Tiltrotatoren<br />

in jeder Situation der Rotation des Löffels die exakte Höhe angezeigt<br />

bekommt.<br />

Der Zweischalengreifer wurde so eingemessen, dass der tiefste<br />

Punkt erfasst werden kann. Dank der neuen Maschinensteuerungssoftware<br />

MC1 kann sich der Fahrer die Anbaugeräte zudem<br />

in verschiedenen Perspektiven anzeigen lassen. So können Leitungsgräben<br />

präzise ausgeschachtet werden. Maßgeblich war zudem<br />

die Arbeit mit allen verfügbaren Satellitensystemen: Beidou,<br />

GPS, Glonass und Galileo. So wird stets der optimale Empfang sichergestellt,<br />

selbst bei beschatteten Stellen und ohne auf eine Totalstation<br />

zurückgreifen zu müssen.<br />

SICHERHEIT UND PRODUKTIVITÄT ERHÖHT<br />

Beim Test selbst wurde der Mehrwert der Maschinensteuerung<br />

schnell deutlich. „Einer unserer erfahrensten Fahrer hat selbst<br />

festgestellt, dass sich die Arbeitssicherheit erhöht, weil sich keine<br />

weitere Person für Vermessungsarbeiten im Gleisbereich befindet“,<br />

sagt Geidel. Durch die Anzeige der Sollkorrektur entfallen<br />

zusätzliche Vermessungsarbeiten. Der Fahrer ist nicht mehr auf<br />

externe Anweisungen zu Auf- und Abtrag angewiesen. Daneben<br />

trägt die Tatsache, dass der Geräteführer sich nicht mehr darauf<br />

konzentrieren muss, ob sich Personen im Gleisbereich befinden,<br />

zu einer deutlichen Produktivitätssteigerung beim Herstellen des<br />

Erd- und Schotterplanums bei.<br />

Bei der Einführung eines neuen Systems spielt auch der Support<br />

eine zentrale Rolle. Die RSD stand beim Testprojekt in<br />

stetigem Kontakt zu Jörg Thierfelder, Produktmanager Maschinensteuerungen<br />

bei Beutlhauser Smart Systems. „Mit dem<br />

Service waren wir sehr zufrieden. Jörg Thierfelder war stets erreichbar<br />

– sogar am Wochenende, was bei unserem Projekt von<br />

großer Bedeutung war. So konnten immer schnelle Lösungen gefunden<br />

werden, wenn Fragen aufgetaucht sind“, schildert Geidel.<br />

Im Anschluss an den gelungenen Test hat die RSD vier neue<br />

Liebherr-Zweiwegebagger sowie zwei neue CAT-Zweiwegebagger<br />

und eine Raupe mit der 3D-Maschinensteuerung ausgestattet.<br />

Bild: Rhomberg Sersa Deutschland<br />

www.beutlhauser.de<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

CHECK APP FÜR DIE SMARTE KRANPRÜFUNG<br />

Um die tägliche Kranprüfung so einfach und transparent wie möglich zu machen, hat<br />

Konecranes jetzt eine digitale Lösung entwickelt: die CheckApp. Mit der für alle aktuellen<br />

Android- und iOS-Geräte verfügbaren Software können Anwender ihre täglichen Test-Schritte<br />

schnell und intuitiv aufzeichnen. Anwender können die App direkt aus dem Apple<br />

AppStore oder Google Play auf ein Smartphone oder Tablet herunterladen und Prüfungen<br />

wie die Anfahrkontrolle direkt vor Ort dokumentieren. Per Abruf lassen sich die Daten<br />

anschließend über das Kundenportal „your Konecranes“ zur Ansicht, für die interne Revision<br />

und die Einhaltung von Vorschriften einsehen. Dabei folgt die CheckApp den Richtlinien der<br />

Norm ISO 9927 und den geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Die neue CheckApp ist<br />

komplett in das digitale Ökosystem von Konecranes integriert. Mit der Ferndatenübertragung<br />

„Truconnect“ sammelt der Hersteller bereits Zustandsdaten und die Wartungshistorie ausgewählter Komponenten in<br />

kompatiblen Krananlagen. Diese Informationen werden im Portal „your Konecranes“ gebündelt, verarbeitet und für die Anwender<br />

visualisiert. Auch die CheckApp überträgt die Prüfungsprotokolle zur Analyse. So erhalten Betreibern eine umfassende Übersicht<br />

über den Zustand ihrer Krane – direkt auf ihrem Display.<br />

www.konecranes.com<br />

CLARK ERWEITERT<br />

VERTRIEBSNETZ<br />

Mit der Habeko GmbH & Co.<br />

KG hat Clark Europe einen<br />

neuen Vertriebspartner für<br />

Baden-Württemberg ins Boot<br />

geholt. Der erfahrene<br />

Flurförderzeugspezialist mit<br />

Sitz in Weissach im Tal im<br />

Rems-Murr-Kreis übernimmt<br />

den Verkauf und Service von<br />

Clark Flurförderzeugen im<br />

Großraum Stuttgart.<br />

„Wir freuen uns, mit Habeko<br />

einen Partner mit fundiertem<br />

Know-how im Flurförderzeuggeschäft<br />

gefunden zu haben,<br />

der unsere Kunden in der<br />

Region Stuttgart kompetent<br />

und umfassend betreut“, so<br />

Rolf Eiten, President & CEO,<br />

Clark Europe. „Mit dieser<br />

strategischen Partnerschaft<br />

haben wir unser Vertriebsnetzwerk<br />

im Süden Deutschlands<br />

noch weiter ausgebaut.“<br />

Habeko blickt auf eine fast<br />

40-jährige Firmengeschichte<br />

zurück. Aus einer unternehmerischen<br />

Umgestaltung<br />

ging 1987 die Habeko GmbH<br />

hervor.<br />

www.clarkmheu.com<br />

Explosionsgeschützte<br />

Spule der Serie 455<br />

für ATEX- und<br />

IECEx-Anwendungen.<br />

Einzigartig Sicher<br />

Zuverlässig<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle 6, Stand D75/1 in D-15<br />

30 Mai – 2 Juni <strong>2022</strong><br />

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ATAM. Umfassende<br />

Sicherheitskompetenz im<br />

Offshore-Bereich.<br />

Seit 2003, dem Jahr der ersten ATEX-Zertifizierung,<br />

entwickelt ATAM innovative Spulen für explosionsgeschützte<br />

ATEX- und IECEx-Anwendungen in Gas- und<br />

Staubatmosphären der Zonen 2 und 1 sowie der<br />

Temperaturklassen T4, T5 und T6, die für den Einsatz<br />

in explosionsgefährdeten Umgebungen geeignet sind.<br />

ATAM stellt auch verkapselte Spulen und Spulen mit<br />

Außenarmierung, elektromagnetischer Aktoren, Sensoren<br />

und Industriesteckersysteme her - das Resultat einer starken<br />

Berücksichtigung der Marktanforderungen und Ausdruck<br />

einer lebendigen Technologie, die Innovation, Liebe zum<br />

Detail und Umweltschutz miteinander verbindet.<br />

atam.it


DAS POTENZIAL MOBILER<br />

MASCHINEN VOLL NUTZEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen müssen<br />

sich entscheiden, ob sie ihre Pumpe über Druck,<br />

Moment oder Schwenkwinkel regeln – und<br />

gehen damit immer Kompromisse ein. Ebenso<br />

verhält es sich mit vielen anderen Parametern,<br />

die auf Hardwareseite einmal definiert über die<br />

gesamte Lebensdauer der Maschine feststehen.<br />

Die neue elektrohydraulische Lösung von<br />

Bosch Rexroth wirkt dem entgegen, indem sie<br />

Regelungsfunktionen vom hydromechanischen<br />

Regler in die Software überträgt.<br />

Die elektrohydraulische eOC-Pumpe mit Schwenkwinkelsensor<br />

und Drucksensoren ist die zentrale Komponente<br />

der eOC-Architektur der Bosch Rexroth-Lösung. Sie<br />

sorgt für die einwandfreie Regelung der erforderlichen<br />

Sollwerte für Drehmoment, Druck oder Volumenstrom. Dabei<br />

regelt die Pumpe hochdynamisch im Millisekundenbereich, um<br />

beispielsweise den Druck modulieren zu können. In Kombination<br />

mit der eOC-Software können Kenngrößen wie Dynamik und<br />

Leistungsregelung eingestellt, geändert und kombiniert werden.<br />

SOFTWARE ZUR MASCHINENOPTIMIERUNG<br />

Die eOC-Software ermöglicht, über eine CAN-Schnittstelle angesteuert,<br />

die flexible Einstellung unterschiedlicher Regelungsparameter<br />

während des laufenden Betriebs. Mit der Übertragung<br />

hydromechanischer Steuerungsfunktionen und Schnittstellen in<br />

die Software können Steuerungsmodi während des laufenden<br />

Betriebs individuell angepasst und die Pumpendynamik variabel<br />

eingestellt werden. In einem elektronisch geschlossenen Regelkreis<br />

werden so Druck, Drehmoment, Volumenstrom und<br />

Schwenkwinkel unabhängig voneinander geregelt. Mit vordefinierten<br />

Parametern verhält sich die Pumpe bei jeder Funktion<br />

optimal im Hydrauliksystem. Über die CAN-Bus-Schnittstelle<br />

können Sollwerte und Parameter zudem dynamisch angepasst<br />

werden, um zusätzliche Funktionen zu eröffnen und Maschinen<br />

auf kundenspezifische Wünsche und unterschiedliche Arbeitsaufgaben<br />

anzupassen.<br />

Die eOC-Software kann auf einem Rexroth BODAS Steuergerät<br />

oder auf dem eines Drittherstellers installiert werden. Sie passt<br />

die Hydraulikleistung kontinuierlich an das verfügbare Motormoment<br />

an und ermöglicht so dynamische und präzise Arbeitsfunktionen,<br />

die letztendlich die Gesamtproduktivität der<br />

Arbeitsmaschine erhöhen. Der Energieverbrauch des gesamten<br />

Hydrauliksystems wird optimiert und führt dadurch zu geringerem<br />

Kraftstoffverbrauch oder einer besseren Batterienutzung.<br />

MARKTREIFES MASCHINENKONZEPT<br />

Eine Reihe von Serienmaschinen profitieren bereits von der neuen<br />

Hydraulik-Architektur wie beispielsweise ein Kompaktbagger,<br />

der in der ersten Jahreshälfte 2021 in Serie gegangen ist. Für diesen<br />

wurde ein Power-Mode zum Leistungsbaggern entwickelt.<br />

Diese Betriebsart ermöglicht Maximaldruck und Maximalmoment<br />

sowie eine maximale Druckaufbaudynamik, beispielsweise<br />

für das Ausschütteln der Schaufel. Zugleich verfügt die Maschine<br />

über einen Fein-Mode mit ruckelfreier und geschmeidiger<br />

Bedienung, beispielsweise für Rohrverlegearbeiten.<br />

Weitere prädestinierte Anwendungen für die eOC-Architektur<br />

sind Mobilbagger. Um bei diesen Multifunktionsmaschinen die<br />

Leistung an die jeweilige Aufgabe anzupassen, waren bisher<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


ELEKTROHYDRAULIK<br />

zahlreiche Ventile notwendig. Die Umstellung auf die eOC-Architektur<br />

reduziert den Hardware-Aufwand deutlich, minimiert<br />

damit Kosten und umgeht potenzielle Fehlerquellen in der Ventil-Umschaltung.<br />

STETIGE WEITERENTWICKLUNG<br />

Als skalierbare Lösung ermöglicht das Rexroth eOC-Portfolio<br />

eine schrittweise Implementierung, angefangen von der elektrohydraulischen<br />

eOC-Pumpe mit Schwenkwinkelsensor und<br />

Drucksensoren bis hin zu der Möglichkeit, das gesamte Hydrauliksystem<br />

abzubilden. Dafür stehen ein eOC-Hauptsteuerblock<br />

sowie ein elektrischer Joystick bereit.<br />

Mittlerweile hat Bosch Rexroth ein breites Portfolio an Axialkolbenpumpen<br />

ertüchtigt und dem bestehenden Grundkonzept zahlreiche<br />

neue Funktionen hinzugefügt. Beispielsweise ermöglicht<br />

die eOC-Architektur nun auch die dynamische Regelung des Verlaufs<br />

von Druck, Schwenkwinkel und Drehmoment. Dies bedeutet,<br />

dass die Pumpe nicht nur einen bestimmten Zielwert erreicht,<br />

sondern auch mit welchen Druckgradienten dieser Druck erreicht<br />

werden soll. Das ermöglicht insbesondere am Beginn einer Bewegung<br />

eine deutlich sanftere und geschmeidigere Ausführung.<br />

Eine weitere Neuheit unter den eOC-Funktionen ist die Auto-<br />

Kalibrierung, bei der die Komponente direkt in der Maschine kalibriert<br />

wird. Die Kalibrierung findet also nicht mehr einmalig<br />

statisch am Bandende des OEM statt, sondern zyklisch, im Betrieb<br />

der Maschine. Bestimmte Kalibrierdaten erfasst die eOC-<br />

Software bei jedem Start der Maschine, andere wann immer der<br />

Betriebszustand dies ermöglicht. In jedem Fall werden aktuelle<br />

Daten, die beispielsweise Alterungseffekte oder Temperaturunterschiede<br />

berücksichtigen, aufgezeichnet und die Parameter<br />

entsprechend automatisch angepasst. Dadurch erhöht sich die<br />

Reproduzierbarkeit des Verhaltens, die Pumpenleistung wird<br />

stets voll ausgenutzt und die Pumpenstatus-Informationen zur<br />

Weiterverarbeitung auf Maschinenebene sind maximal präzise.<br />

FAHRANTRIEB IM BLICK<br />

Die Rexroth eOC-Architektur eröffnet neben neuen Möglichkeiten<br />

für die Arbeitshydraulik auch einen neuartigen Ansatz für<br />

den Fahrantrieb insbesondere kompakter Arbeitsmaschinen. Das<br />

Fahren im eOC funktioniert nach dem Konzept der Sekundärregelung.<br />

Diese kombiniert die Funktionalität eines Fahrantriebs<br />

im geschlossenen Kreislauf mit dem physischen Aufbau eines<br />

Antriebs im offenen Kreislauf, welcher nur eine Pumpe für Fahrund<br />

Arbeitsfunktionen benötigt.<br />

So können alle Fahr- und Arbeitshydraulik-Funktionen kompakter<br />

Maschinen in einem Hydraulikkreislauf vereint werden –<br />

alle rotierenden Verbraucher werden direkt an die Druckleitung<br />

angeschlossen. Eine Sekundärlogik ohne zusätzliche Wegeventile<br />

steuert das Verdrängungsvolumen bzw. das Abtriebsmoment des<br />

Motors, um die gewünschte Drehzahl der Hydraulikmotoren zu<br />

erreichen. Das eOC Fahrkonzept erfordert weniger Komponenten<br />

in der Maschine und vereinfacht die hydraulische Architektur.<br />

Die Komplexität des Hydrauliksystems wird in die Software<br />

verlagert. Fahrtrichtungsventile und Bremsventile erübrigen<br />

sich. Darüber hinaus ermöglicht die Kombination von Arbeitsund<br />

Fahrfunktionen in einem Hydraulikkreis die Rückgewinnung<br />

von hydraulischer Energie beim Bremsen oder Senken für eine<br />

optimierte Nutzung der Antriebsleistung.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

www.boschrexroth.com<br />

POINTIERT<br />

UMSTELLUNG AUF EOC-ARCHITEKTUR<br />

REDUZIERT HARDWARE-AUFWAND<br />

KOMPLEXITÄT DES HYDRAULIKSYSTEMS<br />

WIRD IN SOFTWARE VERLAGERT<br />

EOC-PUMPE REGELT HOCHDYNAMISCH<br />

IM MILLISEKUNDENBEREICH<br />

ENERGIEVERBRAUCH DES<br />

HYDRAULIKSYSTEMS WIRD OPTIMIERT<br />

Unser neuer Kühlleistungsprüfstand<br />

Entwickelt für die individuellen Anforderungen<br />

an Leistungstests von Kühlaggregaten.<br />

Kombi-Kühler<br />

MMC<br />

Öl-/Luftkühler<br />

OAC<br />

Öl-/Luftkühler<br />

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SENSOREN<br />

SMARTE NEIGUNGSSENSOREN<br />

FÜR MOBILE MASCHINEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Die Automatisierungs- und<br />

Digitalisierungsexperten von Sensor-Technik<br />

Wiedemann GmbH (STW) machen ihre<br />

SMX.igs-e Neigungssensoren noch intelligenter.<br />

Sie verfügen nun über eine Inertial Measurement<br />

Unit-(IMU)-Funktionalität und ermöglichen<br />

künftig die Sensordatenfusion mittels Kalman-<br />

Filter. Mobile Arbeitsmaschinen profitieren von<br />

noch robusteren und präziseren Messwerten,<br />

ohne die Controller zusätzlich zu belasten.<br />

Sensoren sind längst keine reinen Datenerfassungsgeräte<br />

mehr. Eine Vorverarbeitung der erfassten Messgrößen wird<br />

immer gängiger, um die Datenflüsse auf der Maschine gering<br />

zu halten und die Zentralsteuerung zu entlasten. Um<br />

diesen Ansprüchen gerecht zu werden, hat STW den Funktionsumfang<br />

seiner Neigungs- und Gyrosensorfamilie SMX.igs-e erweitert.<br />

Typische Anwendungsfälle der SMX.igs-Serie sind die Positions-<br />

und Lagebestimmung von Maschinen sowie insbesondere<br />

ihrer Anbaugeräte. Mobile Maschinen mit ausladenden Arbeitsgeräten<br />

wie etwa der Ausleger eines Mobilkrans müssen vor dem<br />

Kippen bewahrt werden. Die Position des Auslegers muss mit<br />

dem Unterwagen abgeglichen werden. Als Resultat setzt die Maschinensteuerung<br />

dem Kranführer Grenzen, innerhalb derer er<br />

den Kran bewegen kann, ohne dass es zum Kippen des Fahrzeugs<br />

kommt. Auch das Nivellieren des Unterwagens dieser Krane geschieht<br />

mit Hilfe der Positionswerte von Gyro- und Neigungssensoren<br />

wie dem SMX.igs-e von STW.<br />

Autor: Peter Becker, Becker Storytelling<br />

Mit der Position und dem Winkel des Baggerarms und -löffels<br />

wiederum können beispielsweise akkurate Böschungen im Straßenbau<br />

oder auf sonstigen Baustellen realisiert werden. Ein assistiertes<br />

Bearbeiten von Böschungen macht perfekte Flächen im<br />

optimalen Winkel möglich. Dem Baggerfahrer wird die Arbeit<br />

stark erleichtert und der Arbeitsprozess beschleunigt.<br />

PRAKTISCH FÜR LANDMASCHINEN<br />

Auch in landtechnischen Anwendungen können Gyro- und Neigungssensoren<br />

den Arbeitsprozess positiv beeinflussen und<br />

somit Ernteerträge maximieren. In Feldspritzen etwa helfen sie<br />

dabei, den perfekten Abstand und die Parallelität zwischen Spritze<br />

und Feld zu gewährleisten. Ist dieser Abstand zu groß, kann<br />

das Spritzmittel leichter vom Wind weggetragen werden, der<br />

gleichmäßige Austrag auf die Pflanzen wird gefährdet. Ähnliche<br />

Anforderungen haben Mähdrescher, deren Dreschwerk an die<br />

Böschung des Untergrunds angepasst werden muss.<br />

Weitere landtechnische Anwendungsszenarien finden sich beispielsweise<br />

in der Nivellierung von Fahrerhäusern, um die Lage des<br />

restlichen Fahrzeugs auszugleichen. Ähnliche Applikationen finden<br />

sich in der Forst- und Kommunaltechnik sowie in Hebebühnen<br />

oder auch Sonderfahrzeugen wie etwa Feuerwehrdrehleitern.<br />

ROBUST UND PRÄZISE<br />

Für diese Anwendungen stellt STW Nutzern des SMX.igs-e künftig<br />

die Funktionalität einer Inertial Measurement Unit (IMU) zur<br />

Verfügung. Dabei werden die auftretenden Beschleunigungen<br />

und Drehraten in allen drei Raumachsen gemessen und ausgegeben.<br />

Auf Basis dieser Messwerte erfolgt die Berechnung und Ausgabe<br />

ein- bzw. zweidimensionaler Neigungswerte im Bereich<br />

360 ° oder ±90 °. Die bei allen mobilen Anwendungen und speziell<br />

bei mobilen Maschinen im robusten Einsatz auftretenden Störungen<br />

durch dynamische Einflüsse sowie durch parasitäre<br />

Beschleunigungen wie zum Beispiel Bewegungen, Stöße und Vibrationen<br />

beeinflussen die Messergebnisse. Zur Verbesserung<br />

der Messwertstabilität bei dynamischen Einflüssen stehen dem<br />

44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


SENSOREN<br />

Anwender je nach Sensortyp verschiedene konfigurierbare Filteralgorithmen<br />

zur Verfügung. Der Nutzer kann aus verschiedenen<br />

Filterarten die für die jeweilige Anwendung optimalen<br />

Einstellungen und die bestmögliche Charakteristik auswählen.<br />

Neben den klassischen Tiefpassfiltern wie Butterworth und „kritisch<br />

gedämpft“ steht nun eine Sensorvariante zur Verfügung, bei<br />

der zusätzlich auch ein Kalman-Filter ausgewählt werden kann.<br />

Dieser führt die Daten der Beschleunigungen und Drehraten mittels<br />

Sensordatenfusion zusammen. Auf Basis dieser Informationen<br />

werden die Messwerte berechnet, deren weiterer Verlauf<br />

abgeschätzt und korrigiert. Der verwendete Kalman-Filter zeichnet<br />

sich durch seine hohe Dynamik und dennoch sehr gute<br />

Dämpfung der parasitären Beschleunigungen aus. Die Dämpfung<br />

ist vergleichbar mit dem klassischen Tiefpassfilter, die Signalverzögerung<br />

ist jedoch nahezu vernachlässigbar.<br />

Die erfassten Messwerte werden über ein CAN-, CANopenoder<br />

SAE J1939-Interface an nachfolgende Steuerungen weitergegeben.<br />

Durch die bereits im Sensor gefilterten Daten reduziert<br />

sich der Rechenaufwand für nachgelagerte Controller.<br />

Die aktuelle Version der Sensoren ermöglicht die freie Konfiguration<br />

des Messbereichs (±90 ° oder 360 °) als auch des Protokolls<br />

auf der Schnittstelle (CAN, CANopen oder SAE J1939). Dies bietet<br />

maximale Flexibilität im Design-In Prozess. Die Inbetriebnahme<br />

erfolgt über die STW Software-Toolchain openSYDE zudem maximal<br />

intuitiv. Vorkonfigurierte Projekte und Dashboards unterstützen<br />

eine zügige und komfortable Integration des Sensors in<br />

bestehende wie auch neuentwickelte Applikationen.<br />

UMFASSENDES PORTFOLIO FÜR MOBILE<br />

ANWENDUNGEN<br />

Der SMX.igs-e ist Teil des STW-Sensorikbaukastens für die Mobilhydraulik.<br />

Dieser bietet eine umfassende Produktpalette zur<br />

Erfassung physikalischer Größen wie Temperatur, Druck, Dehnung,<br />

Neigung und Winkelgeschwindigkeit. Die Messwerte dienen<br />

in mobilen Maschinen u.a. der Überwachung und Regelung<br />

des Antriebs, der Arbeitsfunktion oder des Energiemanagements<br />

und können zusätzlich mit Onboard-Software- und Cloudlösungen<br />

aus dem Hause STW im Internet, z. B. für vorausschauende<br />

Instandhaltungsmaßnahmen, zur Verfügung gestellt werden.<br />

Bild: STW<br />

www.stw-mm.com<br />

MESSEHINWEIS<br />

STW präsentiert den SMX.igs-e vom 10.-12. Mai<br />

auf der Sensor + Test in Nürnberg. Am Stand<br />

1-144 lassen sich diese und weitere Innovationen<br />

der Automatisierungsspezialisten live erleben.<br />

FORTSCHRITTLICH<br />

& KRISENERPROBT<br />

KLEENOIL TRIPLE UNIT kann drei<br />

verschiedene Ölkreisläufe einer<br />

Maschine mit einheitlichen Filterelementen<br />

filtern. Die Filterelemente<br />

werden in synchronisierten Intervallen<br />

gewechselt. Das vereinfacht und erleichtert<br />

die Wartung.<br />

Lieferbar ist die KLEENOIL TRIPLE<br />

UNIT in vier verschiedenen Größen<br />

für die Ausrüstung von kleinen bis<br />

mittelgroßen Arbeitsmaschinen mit<br />

Verbrennungsmotoren bis 100 Liter<br />

Motoröl, 150 Liter Getriebeöl und 500<br />

Liter Hydrauliköl (Systeminhalt).<br />

NEUHEIT: KLEENOIL TRIPLE UNIT<br />

HYDRAULIC<br />

MOTOR<br />

GEAR<br />

© KLEENOIL PANOLIN AG / <strong>2022</strong>0303<br />

KLEENOIL PANOLIN AG | 79804 Dogern | +49 (0)7751 83 83 0 | info@kleenoil.com | www.kleenoilpanolin.com


BEDIENELEMENTE<br />

JOYSTICK MIT TAKTILER RÜCKMELDUNG<br />

Das Vibrationsmodul ist kompatibel mit der<br />

modularen Bedienarmlehne 225MA midi und<br />

erzeugt ein direktes haptisches Feedback<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Bediener von mobilen Arbeitsmaschinen sind<br />

vielen Geräuschen und visuellen Eindrücken<br />

ausgesetzt, die alle gefiltert und verarbeitet<br />

werden wollen. Ein Vibrationsmodul für Joysticks<br />

ermöglicht Bedienern eine sichere und<br />

effizientere Handhabung durch taktile<br />

Rückmeldung.<br />

Laute Motorengeräusche, blinkende Warnleuchten, Displays<br />

sowie ein hektisches und staubiges Arbeitsumfeld fordern<br />

und belasten sowohl den akustischen als auch den visuellen<br />

Sinneskanal. Und dies während sich der Maschinenführer<br />

auf seine eigentliche Arbeit konzentriert. Seine taktile Wahrnehmung,<br />

also die Oberflächensensibilität der Haut wie Tast- und<br />

Empfindungssinn, wird jedoch kaum angesprochen. Sie bietet<br />

ein großes Potenzial, um die Mensch-Maschine-Interaktion zu<br />

optimieren und somit die Effizienz und Sicherheit in der Bedienung<br />

von mobilen Arbeitsmaschinen zu steigern.<br />

Das neue Vibrationsmodul von elobau nutzt dieses Optimierungspotenzial<br />

und bietet Maschinen- und Fahrzeugbauern eine<br />

Möglichkeit, den taktilen Sinneskanal des Bedieners anzusprechen.<br />

Das Modul ist kompatibel mit dem Robust Joystick J4F sowie<br />

der Modularmlehne 225MA midi. Dabei wird das Modul in<br />

die Multifunktionsgriffe 361G/362G und 341G/342G integriert.<br />

KOMMUNIZIEREN PER VIBRATION<br />

Mit Hilfe bestimmter Vibrationsmuster lässt sich eine hochwertige<br />

taktile Rückmeldung erzeugen, welche die Mensch-Maschine-<br />

Kommunikation effizienter gestaltet. Der zu transportierende Informationsgehalt<br />

lässt sich deutlich erhöhen, verglichen mit einfachen<br />

punktuellen Klopfsignalen. Durch die Vibrationseffekte wird<br />

die Bedienung intuitiver, was die Lernzeiten verkürzt. Zusätzlich<br />

werden die Risiken von Fehlbedienung reduziert. Der gesteigerte<br />

Bedienkomfort ermöglicht ausdauernderes und konzentriertes Arbeiten,<br />

was ebenfalls auf eine sichere Bedienung einzahlt.<br />

Die Möglichkeiten, wie sich die Vibrationsmuster in der Kommunikation<br />

mit dem Bediener nutzen lassen, sind vielfältig. So können<br />

Hinweise oder Warnungen per Vibrationsmodul zu kürzeren<br />

Reaktionszeiten führen. Die Hilfestellung durch die haptische<br />

Rückmeldung leitet den Bediener bei der Ausführung der Tätigkeit.<br />

So geht diese nicht nur effizienter, sondern auch präziser<br />

von der Hand.<br />

Der Vibrationsmotor wird von einem Elektronikmodul über<br />

den CAN-Bus angesteuert. Dadurch lassen sich unterschiedliche<br />

Vibrationscharakteristiken generieren. Hersteller können über<br />

das CAN-Protokoll unterschiedliche Parameter wie Stärke, Dauer<br />

oder Anzahl der Vibrationen definieren. Diese Parameter erzeugen<br />

individuelle, auf die Anwendung angepasste und vor allem<br />

intuitive Vibrationseffekte.<br />

SICHERHEIT UND EFFIZIENZ WIRD ERHÖHT<br />

Mit Hilfe unterschiedlicher Vibrationseffekten kann auf eine<br />

Überlastsituation oder eine erfolgte Notabschaltung hingewiesen<br />

werden. Möglich ist auch die Bestätigung eines ausgeführten<br />

automatischen Arbeitsablaufs oder eine Vibration bei Annäherung<br />

an Gegenstände in der Umgebung, die eigene Maschine<br />

oder die programmierte Arbeitsraumbegrenzung. Analog zur<br />

Park Distance Control bei Automobilen können kürzer werdende<br />

Vibrationen erzeugt werden, je näher der Bediener einem<br />

Fremdobjekt kommt. In der lauten Umgebung vieler Einsatzorte<br />

ist das eine sinnvolle Alternative zu akustischen Warnsignalen.<br />

Funktionen wie Alarme im Rahmen einer Ermüdungsüberwachung<br />

oder Detektion von in der Nähe verlaufenden Rohrleitungen<br />

sind denkbar.<br />

Das neue Vibrationsmodul von elobau bietet Herstellern von<br />

mobilen Arbeitsmaschinen und Anlagen eine zusätzliche Option<br />

im Angebot der Mensch-Maschine-Kommunikation. Vibrationsalarme<br />

und taktile Rückmeldung lassen sich vielseitig einsetzen<br />

und eröffnen neue Möglichkeiten in der Optimierung von sicheren<br />

und effizienten Arbeitsabläufen. Das Vibrationsmodul ist ab<br />

sofort erhältlich.<br />

Bild: elobau<br />

www.elobau.com<br />

46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de


„MESSEAUFTRITT@HOME“ STATT AGRITECHNICA<br />

MARKTPLATZ<br />

Nach der Absage der Agritechnica <strong>2022</strong> zögerte Sauer Bibus Geschäftsführer Ralf Schrempp<br />

keine Sekunde, stattdessen ein eigenes Format ins Leben zu rufen. Denn die große Bedeutung<br />

des engen Dialogs mit Kunden und Interessenten konnte Schrempp bereits durch<br />

zahlreich durchgeführte Livestreams Workshops in den letzten beiden Jahren erfahren. Für<br />

den Event „Messeauftritt@Home“ wurde für den Eventzeitraum vom 27.2. bis 5.3.<strong>2022</strong><br />

kurzerhand ein Hallenbereich am Unternehmensstandort in Neu-Ulm in einen beeindruckenden<br />

Messestand umgestaltet und mit professioneller Kamera- und Übertragungstechnik<br />

ausgestattet. Die Veranstaltung wurde von einem dualen System getragen, bestehend<br />

aus Kundentagen mit täglichen persönlichen Kundenbesuchen und dem Livestream-Event.<br />

Die Veranstaltung fokussierte sich neben der langjährigen Kernkompetenz hydraulischer<br />

Antriebe auf die neue Herausforderung elektrischer Lösungen, die bei Sauer Bibus inzwischen<br />

ebenfalls eine zentrale Rolle einnehmen. Für Ralf Schrempp und sein Team haben sich die Investitionen in diese Veranstaltung<br />

bereits heute bezahlt gemacht und sind Bestätigung dafür, den eigenen Weg konsequent weiter zu verfolgen. Dabei bleiben<br />

für Sauer Bibus aber Teilnahmen an bedeutenden Fachmessen auch in Zukunft fester Bestandteil des Marketingmix.<br />

www.sauerbibus.de<br />

ERFOLGREICH MIT<br />

INNOVATIVEN<br />

PRODUKTEN<br />

Die Vogelsang GmbH & Co.<br />

KG vermeldet für den<br />

Vogelsang-Konzern (Vogelsang<br />

Deutschland und<br />

Tochtergesellschaften) einen<br />

Jahresumsatz 2021 von 145<br />

Millionen Euro. Damit stieg<br />

der Umsatz um rund acht<br />

Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr. Trotz der anhaltenden<br />

erschwerten Bedingungen<br />

durch die Corona-Pandemie<br />

konnte das Unternehmen<br />

damit seinen Umsatz im<br />

In- und Ausland steigern<br />

– insbesondere vorangetrieben<br />

durch die Segmente<br />

Agrartechnik, Biogas und<br />

Industrie.<br />

Erfolgsgaranten waren<br />

Meilensteine des vergangenen<br />

Jahres wie die Einführung<br />

des Pressschneckenseparator<br />

XSplit, einen Separator für die<br />

Aufbereitung von Gülle und<br />

Gärresten.<br />

Ebenfalls neu sind der<br />

Exaktverteiler ExaCut ECC<br />

ohne Luftnachsaugung, die<br />

Exzenterschneckenpumpe<br />

ProCap T sowie die kompakte<br />

Befüllhilfe PowerFill Small<br />

und der Flow Performance<br />

Monitor (FPM).<br />

www.vogelsang.info<br />

Sealing Solutions<br />

w w w . g a p i g r o u p . c o m<br />

Lead Center


NEIGUNGSSENSOREN<br />

DYNAMISCHE NEIGUNGSSENSOREN<br />

MIT ZUSATZNUTZEN<br />

Mit einem dualen Messsystem und<br />

jeder Menge Rechenpower liefern<br />

die beschleunigungskompensierten<br />

Neigungssensoren Dynamic Tiltix<br />

auch unter rauesten<br />

Umgebungsbedingungen exakte<br />

Positionswerte. In den Sensoren<br />

arbeiten gleich mehrere Systeme an<br />

der exakten Messung. Daraus<br />

ergeben sich spannende Fähigkeiten.<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Anders als konventionelle Neigungssensoren, die bei ihren<br />

Messungen auf einen einzigen Beschleunigungssensor<br />

setzen, greift bei der Dynamic Tiltix-Serie des Sensorherstellers<br />

Posital ein gedoppeltes System. Dem singulären<br />

Messsystem wurde ein 3D-Gyroskop zur Seite gestellt,<br />

mit dem sich die tatsächliche Drehrate in den unterschiedlichen<br />

Achsen ermitteln lässt. So führen heftige Beschleunigungen und<br />

Vibration nicht mehr zu einem Verrauschen der ermittelten Signale.<br />

Im Tandem sorgen der elektromechanische Beschleunigungssensor<br />

und das Gyroskop für die präzise Bestimmung der<br />

tatsächlichen Neigungsposition.<br />

Prädestiniert sind die Dynamic Tiltix-Geräte, die mit CANopen<br />

und SAE J1939 über die wichtigsten Schnittstellen des mobilen<br />

Maschinenmarktes verfügen, für den zuverlässigen Betrieb in<br />

Heavy Duty-Applikationen wie schwerem Baugerät, Kränen,<br />

Landmaschinen sowie in Mining-Equipment. Neben mehr Betriebssicherheit<br />

sorgen sie auch für handfeste Zeit- und Kostenersparnis<br />

– etwa bei Baggern, die ihre Arbeit bislang immer wieder<br />

kurzzeitig stoppen mussten, um klare Messsignale zu generieren.<br />

Die dynamischen Tiltix-Sensoren, eignen sich für horizontale<br />

wie vertikale Montage und haben einen Messbereich von ±180°<br />

über zwei Achsen. Die Elektronik ist in einem besonders strapazierfähigen<br />

Aluminiumdruckgussgehäuse vergossen, das bis zu<br />

100 g schockresistent und für Schutzklasse IP68/69K ausgelegt<br />

ist. Der Sensor kann in neue Maschinen verbaut werden, ist aber<br />

auch für Retrofits geeignet. Die Montage erfolgt schnell und einfach<br />

über vier Löcher bzw. Schrauben. Anschließend muss das<br />

Gerät nur noch per Kabel mit der Steuerung verbunden werden.<br />

VIELFÄLTIGE EINSATZFELDER UND<br />

‚MORE TO COME’<br />

Da über das System – neben den präzisen Neigungswerten – auch<br />

die Beschleunigungskräfte und Rotationsgeschwindigkeit für alle<br />

drei Achsen erfasst werden, lassen sich mit dem Tiltix-Sensor<br />

weitere Applikationen erschließen, bei denen es unter dem Strich<br />

fast immer um mehr Sicherheit geht. So kann etwa die Beschleunigungskraft<br />

gezielt erfasst und an die Steuerung weitergegeben<br />

werden, die ab klar definierten Grenzwerten eine Maschine runterregelt<br />

oder komplett abschaltet.<br />

Auch im weiten Feld Material Handling gibt es spannende Anwendungen.<br />

So kann das Gerät etwa in Gabelstaplern eingesetzt<br />

werden, um die Neigung des Staplers sowie der Gabeln zu überwachen.<br />

Durch Auslesen der Beschleunigungskräfte lassen sich<br />

Schwingungen analysieren, um frühzeitig zu erkennen, ob die<br />

Last das maximal zulässige Gewicht überschreitet. Auf riesigen<br />

Ship-to-Shore-Anlagen sorgen sie während der komplexen Bewegungsabläufe<br />

dafür, vorgeschriebene Neigungswerte strikt<br />

einzuhalten und das Nachschwingen von Containern zu minimieren.<br />

Kommt es zu Abweichungen, wird die Steuerung aktiviert,<br />

um über gezielte Gegenschwingungen die Bewegungen zu<br />

beruhigen.<br />

www.posital.de<br />

Verrauschtes Signal vs. klares Messergebnis durch Kombination<br />

aus Beschleunigungssensor und Gyroskop<br />

48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


NEIGUNGSSENSOREN<br />

KONKRET GEFRAGT<br />

Andreas<br />

Racke,<br />

Posital<br />

Premiere hatte der Dynamic Tiltix auf<br />

der Bauma 2019. Längst hat sich Xxxx der<br />

unkonventionelle Neigungssensor mit dem<br />

Produktnamen AKS zu einem etablierten<br />

Serienprodukt entwickelt, wobei immer<br />

wieder neue Anwendungen hinzukommen.<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> sprach mit Key Accounter<br />

Andreas Racke über die Resonanz<br />

auf Kundenseite.<br />

Was sind aktuell die Einsatzfelder<br />

der dynamischen<br />

Neigungssensoren und welche<br />

neuen Applikationen gibt es?<br />

Bei schwerem Gerät wie Baggern, Frontladern, Betonpumpen<br />

oder Straßenfertigern sind sie eine feste Größe. Mit der<br />

E1-Zulassung durch das Kraftfahrt-Bundesamt sind weitere<br />

Anwendungen etwa in Fahrzeugen mit Hubarbeitsbühnen<br />

hinzugekommen. Den größten Push registrieren wir aktuell bei<br />

autonom bzw. selbstfahrenden Fahrzeugen, wo wir vor allem<br />

bei AGVs schon länger Fuß gefasst haben.<br />

Wie genau treten die dynamischen<br />

Neigungssensoren beim<br />

autonomen Fahren in Aktion?<br />

Wie bei vielen anderen Anwendungen punkten die<br />

AKS-Sensoren auch hier nicht allein mit dem per Rechenpower<br />

geglätteten und präzisierten Neigungssignal. Ihr volles<br />

Potenzial schöpfen sie in Kombination mit weiteren Basisdaten<br />

aus, die der Steuerung über das duale Messsystem mit Gyroskop<br />

und Beschleunigungssensor zur Verfügung gestellt werden. Ein<br />

gutes Beispiel sind AGVs, bei denen durch die Verknüpfung von<br />

Neigungsüberwachung, Beschleunigung und Drehrate neben<br />

dem ‚Nicken‘ und ‚Kippen‘ auch die aktuelle Position exakt<br />

erfasst werden kann. Die Daten werden bspw. mit dem<br />

GPS-Signal abgeglichen, so dass bei Abweichungen gezielt<br />

nachgesteuert werden kann und die Maschinensicherheit<br />

erhöht wird.<br />

Warum hat niemand schon<br />

früher die beiden Sensoriken in<br />

einem Gerät verbaut?<br />

Die zentrale Herausforderung war, die komplett unterschiedlichen<br />

Signale von Gyroskop und Beschleunigungssensor zu<br />

einem präzisen Wert über den tatsächlichen Neigungswinkel zu<br />

verschmelzen. Erst die Power neuester Mikrochips und die<br />

Entwicklung eines innovativen Algorithmus, an dem wir rund<br />

drei Jahre intensiv gefeilt hatten, machten den Weg frei für die<br />

dynamisch kompensierten Neigungssensoren.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 49


LOUNCH<br />

VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 06/<strong>2022</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 13. 06. <strong>2022</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 25. 05. <strong>2022</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Das FVision GP 50- vollautomatische Sichtkontrollsysteme kann für<br />

die Sichtprüfung von Komponenten zum Beispiel O-Ringe verwendet<br />

werden. Es arbeitet mit neuer Bildverarbeitungstechnologie und kann<br />

gleichzeitig Daten von bis zu vier Kameras analysieren.<br />

Foto: Freudenberg Sealing Technologies<br />

DER DIREKTE WEG<br />

<strong>O+P</strong> IM INTERNET<br />

www.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER<br />

digital.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong>-REDAKTION<br />

MILES MEIER,<br />

m.meier@vfmz.de<br />

WERBUNG IN <strong>O+P</strong><br />

sales@vfmz.de<br />

WORLD OF INDUSTRIES<br />

digital.world-of-industries.com<br />

02 Anwendungsspezifische Parameter, unzählige unterschiedliche<br />

Elastomere und deren Formulierungen machen die Auswahl der richtigen<br />

Dichtung nicht leicht. Doch worauf kommt es an?<br />

Foto: C. Otto Gehrckens<br />

03 Mit der Beseitigung von Druckluft-Leckagen können Unternehmen<br />

nicht nur eine Menge Geld sparen, sie reduzieren auch ihren<br />

CO2-Fußabdruck.<br />

Foto: Mader GmbH & Co. KG | Stefanie Köhncke<br />

04 Die Demag Baureihe DRS hat sich – nicht nur in der Krantechnik – als<br />

zuverlässiges und langlebiges Radblocksystem erwiesen. Entsprechend<br />

hoch sind die Erwartungen an die Nachfolgerbaureihe DRS-M.<br />

Foto: Demag<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


WHEN<br />

STRENGTH<br />

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6500 tonnes. The strongest hydraulic cylinder<br />

ever manufactured in Türkiye<br />

kayahan.com


LOUNCH<br />

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