Seiten aus Schweißen_verbindet_Leseprobe
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Wroommm! –<br />
Die Tiefe des letzten Satzes möchte ich nutzen, um<br />
zur Basis aller menschlichen und metallischen Schweißverbindungen<br />
vorzustoßen. Zu dem dafür notwendigen<br />
Material: zum Stahl. Zu diesem so über<strong>aus</strong> bedeutenden,<br />
heutzutage <strong>aus</strong> unserem Leben nicht mehr wegzudenkenden<br />
Werkstoff: diese Wunder vollbringenden Metalllegierungen,<br />
von denen es mehr als 2.500 Sorten gibt und<br />
deren Hauptbestandteil immer Eisen ist. Bevor ich noch<br />
ins Schwärmen gerate, was in unserer Branche eher verpönt<br />
ist, weil’s weder männlich, noch genormt ist, komme<br />
ich rasch zum Worst-Case-Szenario: Würde es keinen<br />
Stahl geben, könnte <strong>Schweißen</strong> (ihn) nicht verbinden.<br />
Weder den Werkstoff noch uns Menschen. Was im doppelten<br />
Sinne nicht nur schade, sondern sehr tragisch wäre.<br />
Wroommm! –<br />
Denn in einer Welt ohne Stahl wären meine Kollegen<br />
und ich arbeitslos. Wir hätten nicht nur nichts zu schweißen,<br />
sondern auch nichts zu lachen. Es gäbe keine Dünnschichtverdampfer<br />
und kein Krill-Fangschiff Juvel. (Was zumindest<br />
den Krill sehr freuen dürfte.) Sowohl in Maulbronn als<br />
auch in Thailand gäbe ‘s keine DSI, in Bremerhaven keine<br />
MWB-Werft, und im Ruhrpott noch nicht mal mehr einen<br />
einzigen, letzten – Ups! fast hätte ich Mohikaner, statt<br />
Stahlkocher geschrieben. Was mich zu dem inspirierenden<br />
Gedanken verleitet, Der letzte Stahlkocher. – Hm, hört sich<br />
doch gar nicht mal so schlecht an. Werde es als Romanidee<br />
mal im Hinterkopf behalten. Kern der Handlung: die langfristige<br />
Erhaltung des deutschen Stahl-Industriestandortes<br />
im Kampf gegen die aufstrebende, sich im Untergrund zu<br />
modernen Wirtschaftsmächten formierende Konkurrenz<br />
<strong>aus</strong> Russland, Indien und China.<br />
Zurück zu den Fakten: Stahl ist von elementarer<br />
Bedeutung. Nicht nur für Deutschland oder Europa.<br />
Für die gesamte Welt. Insbesondere für die der Männer.<br />
Denn in einer Männerwelt ohne Stahl könnten wir uns<br />
weder stählen noch hart wie Krupp-Stahl werden. Statt<br />
solch einer Persönlichkeitsentwicklung – vom Jüng-<br />
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