Seiten aus Schweißen_verbindet_Leseprobe

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Andererseits musste ich diese rückhaltlose Sprachform
verwenden, um Ihnen das Problem unmissverständlich
darzustellen. Denn nur durch das geschriebene Wort
wird‘s ersichtlich und verständlich, wie Sie im Verlauf
dieser Geschichte zur Genüge sehen werden. Wenn Sie
hingegen das gepflegte deutsche Wort schätzen und
beim Thema Schweißtechnik keinen Rechtschreibfehler
akzeptieren, sollten Sie sich diese Geschichte lieber ersparen,
bevor Ihnen beim Lesen, vor lauter Ärger, der
Schweiß ausbricht.
Genau das passierte mir am Erscheinungstag dieses
Büchleins in der ersten Auflage. Was an und für sich
schon recht merkwürdig ist. Statt mich auf das Ergebnis
jahrelanger Erkenntnis und deren monatelange Umsetzung
in Schriftform zu freuen, war da diese Scheißangst.
Klingt wie ausgedacht. Entspricht aber der Wahrheit.
Mir perlte der Schweiß auf der Stirn, als ich den luftgepolsterten
Umschlag aus meinem Briefkasten nahm.
Der handschriftliche Vermerk Buchsendung verriet mir,
was sich im Umschlag befand. Mein Verlag hatte ihn per
E-Mail vorangekündigt: die Zusendung einer druckfrischen,
nicht mehr korrigierbaren und schon gar nicht als
Mängelexemplar aus dem Handel nehmbaren Ausgabe
dieses Büchleins.
Mit zittrigen Händen bog ich die zum Spagat gespreizten
Füßchen der beiden Messingklämmerchen gerade,
die den Umschlag geschlossen hielten. Fingerte sie
aus den Löchern, klappte die bei Buchsendungen nie zugeklebte
Lasche um und griff in den Umschlag, während
mein Herzschlag den Open-Stroke-Roll-Trommelwirbel
nachahmte. Zögerlich zog ich das Büchlein heraus.
Falsch herum!, war mein erster Gedanke. Mein
Hauptinteresse galt nämlich nicht seiner Rückseite, sondern
seinem Front-Cover. Ängstlich im Hinblick auf
das, was ich im folgenden Augenblick zu sehen befürchtete,
drehte ich das Büchlein langsam um. Stellte mir
währenddessen gedanklich noch einmal die Sein- oder
Nichtsein-Frage: Mit oder ohne w?