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SALES DRV-Tagung<br />

Mehr Umsatz, weniger Büros<br />

Der stationäre Vertrieb schrumpft. Seit 2001 hat jedes fünfte Büro zugemacht<br />

Halle an der Saale hat die meisten<br />

Reisebüros pro Einwohner<br />

Kritik an Öffnungszeiten<br />

■ Zwar ist der Umsatz der Reisebüros<br />

in Deutschland im vergangenen<br />

Jahr gewachsen, die Zahl<br />

der Vertriebsstellen ist aber weiter<br />

gesunken – im vergangenen<br />

Jahr um 462 auf 11.404. Den<br />

Stand der Dinge präsentierte<br />

Rewe-Marktforscher Werner Sülberg<br />

im Rahmen des Deutschen<br />

Reisebürotages.<br />

Zwar gab es im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr durchaus Neueröffnungen<br />

– etwa 400 waren es –<br />

aber mit der Zahl von rund 900<br />

Schließungen konnten es die<br />

Newcomer nicht aufnehmen. In<br />

den vergangenen drei Jahren sind<br />

damit 2.349 Agenturen aus der<br />

Vertriebslandschaft verschwunden.<br />

Diese Entwicklung sei dem<br />

25-prozentigen Einbruch des<br />

Umsatzes nach den Anschlägen<br />

■ Rewe-Vorstand Norbert Fiebig hat die Reisebüros aufgefordert,<br />

über ihre Öffnungszeiten nachzudenken. »Wenn ein Reisebüro in<br />

gefragter Innenstadtlage zur allerbesten Einkaufszeit am Samstag<br />

um 14 Uhr schließt, frage ich mich, ob das vernünftig ist«, so Fiebig<br />

in seinem Vortrag während der DRV-Tagung.<br />

Der Einzelhandel habe auf die Möglichkeit zu längeren Öffnungszeiten<br />

flexibler reagiert als die Touristik, meint der Vorstand,<br />

der mittlerweile beide Branchen kennt: »Unsere Supermärkte sind<br />

bis 22 Uhr geöffnet.« Auch DRV-Präsident Klaus Laepple warnte im<br />

Verlauf der Tagung: »Die Kunden wollen sich nicht an Öffnungszeiten<br />

von neun bis 18 Uhr orientieren.« Da Reisebüros nicht rund um<br />

die Uhr geöffnet sein könnten,<br />

müssten die Informations- und<br />

Buchungsmöglichkeiten im<br />

Internet von vielen Büros noch<br />

intensiver genutzt werden.<br />

Fiebig rechnet nach eigenen<br />

Worten damit, dass die<br />

Zahl der Reisebüros weiter abnimmt.<br />

»Ob ein Umsatzpotenzial<br />

von durchschnittlich zwei<br />

Millionen Euro auf Dauer<br />

Rewe-Vorstand Fiebig: Einzelhandel<br />

ist flexibler als Touristik<br />

Foto: Marco Limberg Foto: IMG<br />

reicht, um im Schnitt drei bis<br />

vier Mitarbeiter zu bezahlen,<br />

bezweifele ich«, sagt er.<br />

vom 11. September 2001 »phasenverschoben<br />

gefolgt«, erläutert<br />

Forscher Sülberg.<br />

Damit reduzierte sich die<br />

Dichte der Reisebüros von 16<br />

Agenturen pro 100.000 Einwohner<br />

im Jahr 2002 auf 12,7. Dies<br />

bedeutet für jedes Reisebüro im<br />

Schnitt ein Einzugsgebiet von<br />

7.900 Einwohnern. Zum Vergleich:<br />

Im Jahr 2002 kam ein Reisebüro<br />

auf 6.500 Einwohner.<br />

Daraus ergibt sich nach aktuellem<br />

Stand angesichts eines durchschnittlichen<br />

Reisepreises von<br />

rund 600 Euro ein Umsatzpotenzial<br />

von rund zwei Millionen<br />

Euro pro Jahr.<br />

Einzelne Städte und Regionen<br />

bieten laut Sülberg unter statistischen<br />

Gesichtspunkten noch gute<br />

Chancen für die Eröffnung neuer<br />

Sülberg: Reisebürosterben als verzögerter<br />

Effekt des 11. Septembers<br />

Reisebüros. Als Beispiele nennt er<br />

Bayern, Baden-Württemberg und<br />

Rheinland-Pfalz. Die Einwohner<br />

Bayerns beispielsweise verfügten<br />

über eine starke Kaufkraft, während<br />

die Reisebürodichte mit 11,9<br />

Reisebüros pro 100.000 Einwohner<br />

relativ gering sei. Die höchste<br />

Reisebürodichte hat Halle an der<br />

Saale mit 39,9, die niedrigste Lübeck<br />

mit 10,4. AL<br />

LH-Manager Bogdanski: GDS-Kosten müssen weiter sinken<br />

LH stellt GDS-Incentives in Frage<br />

■ Lufthansa denkt darüber nach, GDS-Kosten aus dem Flugpreis herauszunehmen<br />

und dem Vertrieb zuzuschlagen. In puncto GDS-Kosten werde es<br />

ebenso sein wie bei der Provision, sagte Lufthansa-Vertriebschef Josef<br />

Bogdanski auf dem Reisebürotag der DRV-Jahrestagung. Anstelle der Airlines<br />

allein müssten alle Nutznießer die Kosten für die Reservierungssysteme<br />

tragen. Das Modell, das Amadeus und Easyjet jüngst eingeführt haben, hält<br />

Bogdanski unter diesem Gesichtspunkt für »äußerst interessant«. Das GDS<br />

habe dabei eine »bislang ungekannte Flexibilität an den Tag gelegt«. Zudem<br />

gebe es in anderen Ländern Modelle, bei denen die Reisebüros auf einen<br />

Teil ihrer Incentives verzichteten, um auf das volle Tarifangebot zurückgreifen<br />

zu können.<br />

30 TRAVEL ONE 28.11.2007<br />

Foto (re.): Gerd Rebenich

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