audimax I.T. 1-2022 - Karrieremagazin für ITler
Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Roundhouse Blick – IT-Analysten dolmetschen zwischen IT- und BWL-Abteilung *** Make a wish: Was sich IT-Experten in einer idealen Welt von der IT wünschen *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke
Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Roundhouse Blick – IT-Analysten dolmetschen zwischen IT- und BWL-Abteilung *** Make a wish: Was sich IT-Experten in einer idealen Welt von der IT wünschen *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke
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ARBEITSWELTEN<br />
Wie können sich denn Informatikerinnen und Informatiker einsetzen, dass<br />
Coding und Algorithmen gerechter werden?<br />
Informatiker*innen und Entwickler*innen spielen zwar eine ganz wichtige<br />
Rolle in der Entwicklung von ADM-Systemen, gerechtere ADM-Systeme<br />
zu entwickeln und anzuwenden ist aber komplexer und involviert<br />
mehr Menschen. Für alle, die in der Entwicklung und Anwendung von<br />
ADM-Systemen Entscheidungen treffen, ist Grundwissen über soziale<br />
Gerechtigkeit, unbewusste Vorurteile und Antidiskriminierung wichtig.<br />
Eine realistische Vorstellung von den Chancen und Risiken von ADM-<br />
Systemen ist ebenso wichtig. Darüber hinaus sind diverse und interdisziplinäre<br />
Teams wichtig.<br />
Sollte der Fokus auf soziale Gerechtigkeit schon im Studium eine Rolle spielen?<br />
Ich halte es <strong>für</strong> sinnvoll, auch im Informatikstudium über soziale Gerechtigkeit<br />
sowie die eigenen Perspektiven und Position in der Gesellschaft zu<br />
reflektieren. Es könnte zum Beispiel darüber gesprochen werden, welchen<br />
Einfluss eigene Annahmen über die Welt auf ADM-Systeme haben,<br />
die man entwickelt.<br />
Viele Menschen haben Angst vor der Digitalisierung und der Verantwortung,<br />
die wir an Maschinen abgeben. Ist diese Angst begründet?<br />
Menschen entwickeln ADM-Systeme und wenden diese Systeme an.<br />
Menschen tragen die Verantwortung. Es ist wichtig, dass wir einen rechtlichen<br />
Rahmen schaffen, in dem es gewisse Regeln <strong>für</strong> den Einsatz von<br />
ADM-Systemen gibt. Zum Beispiel mehr Transparenz darüber, wo ADM-<br />
Systeme eingesetzt werden, auf welchen Daten und Annahmen diese basieren.<br />
Darüber hinaus müssen die Verantwortlichkeiten klar sein: wer<br />
haftet, wenn ein ADM-System dazu beiträgt, dass Menschen diskriminiert<br />
werden? An wen kann ich mich in einem solchen Fall wenden? Insgesamt<br />
ist es wichtig, dass wir eine breite gesellschaftliche Diskussion<br />
darüber führen, in welchen Bereichen wir ADM-Systeme einsetzen wollen<br />
und in welchen nicht.<br />
Also eher ein optimistischer oder pessimistischer Blick in die Zukunft?<br />
Ich würde mir wünschen, dass es mehr Beispiele gibt, wie ADM-Systeme<br />
positiv eingesetzt werden und dass nicht nur Einzelne davon profitieren,<br />
sondern möglichst alle Menschen. Wenn das Gemeinwohl und der<br />
Schutz der Menschenrechte im Fokus stehen, dann blicke ich durchaus<br />
positiv in die Zukunft.<br />
JESSICA WULF<br />
ist Leiterin des Projekts »AutoCheck« bei der Organisation »AlgorithmWatch«. Die gelernte<br />
Psychologin hat sich bereits während ihrer Studienzeit mit den Themen »Gesellschaftliche<br />
und globale Machtverhältnisse« beschäftigt. Vor ihrer Arbeit bei AlgorithmWatch war<br />
Jessica als Gender- und Diversitätsbeauftragte an der Wirtschaftsuni Wien tätig.<br />
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