30.05.2022 Aufrufe

audimax I.T. 1-2022 - Karrieremagazin für ITler

Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Roundhouse Blick – IT-Analysten dolmetschen zwischen IT- und BWL-Abteilung *** Make a wish: Was sich IT-Experten in einer idealen Welt von der IT wünschen *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke

Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Roundhouse Blick – IT-Analysten dolmetschen zwischen IT- und BWL-Abteilung *** Make a wish: Was sich IT-Experten in einer idealen Welt von der IT wünschen *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke

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ZUKUNFTSVISIONEN<br />

WENN WIR UNS WAS WÜNSCHEN<br />

DÜRFTEN VON DER IT, DANN WÄRE DAS…<br />

Jochim Selzer ist Mitglied im Chaos Computer Club und<br />

wünscht sich weniger Hype und da<strong>für</strong> mehr Sorgfalt in der IT:<br />

DIE HERAUSFORDERUNG: Qualitätssicherung ist mehr als ein<br />

ohne Fehlermeldung abgeschlossener Compilerlauf. Benutzbarkeit<br />

ist mehr als der Umstand, dass ein Programm nicht bei<br />

jedem zweiten Klick abstürzt, und es läuft auch nicht dadurch<br />

besser, dass Schilder wie »Blockchain«, »machine learning«<br />

oder was sonst gerade angesagt ist, darauf kleben.<br />

Prof. Barbara Deml leitet das Institut <strong>für</strong> Arbeitswissenschaft<br />

und Betriebsorganisation am Karlsruher Institut <strong>für</strong><br />

Technologie. Sie wünscht sich, dass der Mensch in der IT<br />

mehr Beachtung findet:<br />

DIE HERAUSFORDERUNG: Ganz konkret würde ich mir<br />

als Hochschullehrerin wünschen, dass Studierende Vorlesungen<br />

in Echtzeit in ihrer Muttersprache hören können.<br />

Das wäre <strong>für</strong> viele ausländische Studierende ein großer<br />

Mehrwert. Einen solchen Lecture-Translator gibt es übrigens<br />

schon ansatzweise bei uns am Karlsruher Institut <strong>für</strong><br />

Technologie. Als Forscherin würde ich mir auch eine noch<br />

smartere maschinelle Unterstützung bei der Wissensaufbereitung<br />

und Datenauswertung wünschen.<br />

DAS WÄRE NÖTIG: Ganz unabhängig von meinen Ideen<br />

gefällt mir die Frage vor allem, weil unsere Wünsche ins<br />

Zentrum gestellt werden. Damit wird der Mensch als<br />

Gestalter der digitalen Zukunft betrachtet. Ich habe in<br />

letzter Zeit oft das Gegenteil beobachtet. Nämlich, dass<br />

vor allem Be<strong>für</strong>chtungen und Ängste die Anforderungen<br />

an digitale Innovationen treiben. Unabhängig von einem<br />

verantwortungsvollen Entwurf zukünftiger IT, erachte ich<br />

den wunschgetriebenen Ansatz <strong>für</strong> zielführender.<br />

DAS WÄRE NÖTIG: Gute Software ist dokumentiert und<br />

getestet. Die Tests führen nicht die Leute durch, die das<br />

Programm schreiben, sondern die es nutzen. Das Gleiche gilt<br />

<strong>für</strong> die Dokumentation. Datenschutz und Datensicherheit<br />

müssen bereits in die frühe Designphase einfließen und nicht<br />

erst hastig nachgeholt werden, wenn das Programm kurz vor<br />

der Veröffentlichung steht oder, schlimmer noch, bereits auf<br />

dem Markt ist und die ersten Fehlerberichte hereinprasseln.<br />

IT sollte ein Fach sein, dem sich Leute widmen, weil sie Spaß<br />

an der geistigen Herausforderung haben, weil sie gute, neue<br />

Dinge erschaffen wollen und nicht, weil sie von siebenstelligen<br />

Gehältern träumen.<br />

»Jeder sollte ein<br />

Verständnis haben,<br />

wie IT funktioniert.«<br />

– Timothée Glörfeld –<br />

Elisabeth Allmendinger ist Expertin <strong>für</strong> Bildungspolitik & Public Affairs beim Bitkom e. V. und<br />

wünscht sich eine Stärkung der Informatik an Schulen und Lehrstühlen:<br />

DIE HERAUSFORDERUNG: Ob zum Kommunizieren, Lernen, Arbeiten, Informieren oder Amüsieren – <strong>für</strong> alles nutzen wir digitale<br />

Medien und Technologien. Digitalisierung gehört auch zum Alltag von Kindern und Jugendlichen und erreicht dabei immer jüngere<br />

Nutzerinnen und Nutzer: Mehr als jedes zweite Kind zwischen sechs und sieben Jahren nutzt mittlerweile zumindest ab und zu ein<br />

Smartphone. Spätestens ab dem zwölften Lebensjahr machen Kinder erste Schritte im Internet. Daher müssen sie schon in der Schule<br />

darauf vorbereitet werden, selbstbestimmt an einer digitalisierten Gesellschaft teilzuhaben, reflektierte Entscheidungen zu treffen sowie<br />

gesellschaftliche und ethische Fragen einschätzen zu können. Nur mit einem fundierten Verständnis <strong>für</strong> digitale Technologien kann die<br />

junge Generation unsere Gesellschaft in Zukunft verantwortungsvoll und mündig gestalten.<br />

DAS WÄRE NÖTIG: Wir müssen den Informatikunterricht an Schulen neugestalten. Es darf nicht nur um das Erlernen von Programmiersprachen<br />

gehen. In den Lehrplan gehört auch, wie die Technologien im Alltag funktionieren, wie sie <strong>für</strong> kreative Denkprozesse<br />

genutzt werden können und welche Auswirkungen sie auf Gesellschaft und Kultur haben. Ein solcher Informatikunterricht muss<br />

außerdem bundesweit verpflichtendes Schulfach ab Sekundarstufe I werden und sollte auf der gleichen Stufe wie andere MINT-Fächer<br />

stehen. Lehrkräfte sollten schon im Studium verpflichtende Module zur Stärkung digitaler Kompetenzen besuchen. Gleichzeitig sollten<br />

Lehrstühle der Informatikdidaktik stärker gefördert werden.<br />

Fotos: wayhomestudio/freepik.com<br />

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