277.TIROL - Juli 2022
Ausgabe 7, Juli 2022
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10 DOSSIER DIGITALE GEMEINDE<br />
DOSSIER DIGITALE GEMEINDE<br />
11<br />
Eine Lösung liegt<br />
auf der Hand:<br />
Die Schaffung<br />
einer effizienten<br />
Verwaltung<br />
Eine effiziente Verwaltung spart Zeit<br />
und Kosten, bietet Rechtssicherheit<br />
und sichert Strukturen und Abläufe für<br />
die Zukunft. Leider ist es immer noch<br />
üblich, dass Zettel von A nach B getragen<br />
werden, dass Briefe händisch gefaltet und<br />
kuvertiert und zur Post gebracht werden.<br />
Auch müssen Akten oft händisch ko piert<br />
und für Sitzungen vorbereitet werden<br />
oder Dokumente werden ausgedruckt,<br />
abgelegt, um sie dann wieder zu suchen.<br />
Fehlende klare Strukturen und Prozesse<br />
führen immer zu deutlich mehr Arbeit und<br />
damit verbunden auch zu höheren Kosten.<br />
Eine moderne Verwaltung arbeitet mit<br />
Strukturen und Prozessen und sauberen<br />
Daten. Damit werden Mitarbeiter*innen<br />
in der Verwaltung direkt entlastet. Damit<br />
kann man quasi schon mal aufs Milchgeben<br />
verzichten.<br />
Prozess- und Qualitätsmanagement<br />
Im Grunde geht es dabei um drei übergeordnete<br />
Themenbereiche:<br />
• Prozess- und Qualitätsmanagement<br />
• Datenmanagement<br />
• Kommunale Software zur<br />
Absicherung<br />
Software GeOrg<br />
Datenmanagement<br />
Nur im Zusammenwirken dieser drei<br />
Bausteine kann die Verwaltung nachhaltig<br />
effizient gestaltet werden. Ohne Prozessund<br />
Qualitätsmanagement nützt die kommunale<br />
Software nichts. Die kommunale<br />
Software nützt nichts, wenn die Daten<br />
nicht eindeutig und sauber sind usw.<br />
Was ist mit den<br />
drei Begriffen<br />
gemeint?<br />
1<br />
Prozess- und<br />
Qualitäts management<br />
Im Prozess- und Qualitätsmanagement<br />
geht es um Organisation, Prozesse,<br />
Abläufe, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten.<br />
In der Gemeinde muss<br />
es eine klare Organisationsstruktur mit<br />
klaren Zuständigkeiten und Verantwortungen<br />
geben. Darauf abgestimmt sollten<br />
die Prozesse genau beschrieben und<br />
möglichst standardisiert werden. Die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen geben dabei<br />
die Leitlinien vor. Dadurch werden Abläufe<br />
deutlich einfacher und auch schneller, die<br />
Fehlerhäufigkeit wird minimiert und es<br />
ist immer klar, wer für was zuständig ist.<br />
Das alles wirkt sich direkt positiv auf die<br />
Zeitressourcen der Mitarbeiter*innen aus<br />
und schafft damit Freiräume.<br />
Wenn hier die Rede von Qualität ist,<br />
dann kommt diese durch Prozess- und<br />
Qualitätsmanagement auch direkt bei<br />
den Bürger*innen an. Verfahren werden<br />
schneller und vor allem auch wesentlich<br />
transparenter für alle. Transparenz<br />
ist das, was sich Bürger*innen von der<br />
Gemeinde wünschen und auch erwarten<br />
können. Prozess- und Qualitätsmanagement<br />
kann das sicherstellen.<br />
Das alles kann im Zuge von Verwaltungschecks<br />
oder eben auch durch Prozessund<br />
Qualitätsmanagementprojekte erarbeitet<br />
und umgesetzt werden.<br />
2Datenmanagement<br />
„Daten sind das Öl der Zukunft“, sagt man<br />
so salopp. Dem ist so, aber nur wenn die<br />
Daten eindeutig und sauber sind. Die<br />
Gemeinden haben den Luxus, dass die<br />
notwendigen Daten in den Registern<br />
liegen. Sei es im ZMR (Zentrales Melderegister),<br />
im AGWR (Adress-, Gebäudeund<br />
Wohnungsregister), im UR (Unternehmensregister),<br />
im GB (Grundbuch) und<br />
anderen. Das heißt, Gemeinden benötigen<br />
keine eigenen Datenbanken. Oder noch<br />
klarer: Gemeinden sollten keine eigenen<br />
Datenbanken haben und pflegen. Hier<br />
sind Fehler vorprogrammiert und Fehler<br />
führen zu zusätzlicher Arbeit und Ineffizienz.<br />
Also zu mehr Zeitaufwand und zu<br />
höheren Kosten.<br />
Für die Gemeindemitarbeiter*innen fallen<br />
durch saubere und eindeutige Daten viele<br />
händische, oft sehr mühsame Abstimmungsarbeiten<br />
weg. Durch eine deutliche<br />
Steigerung des Automatisierungsgrades<br />
werden wiederum Ressourcen für andere<br />
Tätigkeiten geschaffen.<br />
Datenanalysen in Gemeinden, die wir sehr<br />
einfach machen können, zeigen, dass bis<br />
zu ⅔ der Daten fehlerhaft sind. Dabei<br />
kann man der Verwaltung nichts vorwerfen;<br />
das sind Fehler, die sich im Laufe<br />
der Jahre einschleichen, wenn man selbst<br />
Daten pflegt und das in mehreren Datenbanken.<br />
Eine Bereinigung dieser Daten ist<br />
essenziell, um eine effiziente Gemeindeverwaltung<br />
sicherstellen zu können. Was<br />
dabei auch nicht außer Acht gelassen<br />
werden darf, ist, dass falsche Daten vielfach<br />
zu falschen Vorschreibungen führen<br />
und diese damit nicht rechtsgültig sind.