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Alnatura Magazin August 2022

Alles für Bio - 7 Jahre "Gemeinsam Boden gut machen" // Entdecken Sie unsere sommerlichen Thai-Gerichte - mit KostBar-Rezeptkarten zum Heraustrennen

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ALNATURA BEWEGT<br />

Gentechnik ist und<br />

bleibt Gentechnik!<br />

D<br />

ie bisherige Gentechnik beruht vielfach auf<br />

Verfahren, bei denen artfremde Gene – also<br />

Erbinformationen von anderen Tier- oder<br />

Pflanzenarten – in Zellen eingebracht werden. Ziel<br />

ist die Veränderung der DNA, der Speichersubstanz<br />

unserer Erbinformationen. Damit werden die Pflanzen<br />

mit all ihren Nachkommen über Generationen hinweg<br />

verändert. Die bisherigen Verfahren sind nicht sehr<br />

genau, deshalb braucht es viele Versuche, um den gewünschten<br />

Effekt – beispielsweise die Resistenz einer<br />

Kulturpflanze gegen Schädlinge – zu erzielen.<br />

Bio-Kundinnen und -Kunden können sich<br />

darauf verlassen: Wo Bio draufsteht, ist keine<br />

Gentechnik drin. Aktuell wird aber eine<br />

Debatte geführt, bei der eine Lockerung der<br />

strengen Gentechnik-Regeln gefordert wird.<br />

Hintergrund sind neue Verfahren der<br />

Gentechnik und die Diskussionen zur<br />

Regulierung der Technik.<br />

NEUE GENTECHNIK – WAS IST ANDERS?<br />

Vor wenigen Jahren ist es gelungen, zielgenauere<br />

Verfah ren zu entwickeln, die als neue Gentechnik<br />

bezeich net werden. Dabei wird die DNA an vorher<br />

festgelegten Stellen durch sogenannte Gen-Scheren<br />

geschnitten, das bekannteste Beispiel ist CRISPR/Cas.<br />

Dadurch sollen zelleigene Reparaturmechanismen<br />

ausgelöst werden, welche die Erbinformation in der<br />

Zelle umschreiben. Daher wird dies auch als Genom-<br />

Editierung bezeichnet. Das Verfahren ist im Vergleich<br />

zu bisherig en präziser und es müssen keine artfremden<br />

Gene mehr in die Zellen eingeschleust werden. Die<br />

Befür wortenden der Genom- Editierung fordern daher,<br />

diese rechtlich nicht als Gentechnik einzustufen, was<br />

gravierende Auswirkungen hätte. Denn die Gentechnik<br />

unterliegt in der EU strengen Regeln. Vor einer Zulassung<br />

bedarf es einer Risikoprüfung und Produkte<br />

mit gentechnisch veränderten Organismen müssen<br />

gekennzeichnet werden. Wenn die Genom-Editierung<br />

hingegen rechtlich gar nicht als Gentechnik gilt, braucht<br />

es keine Risikoprüfung und keine Kennzeichnung.<br />

Eine Wahlfreiheit wäre nicht mehr gegeben, da die<br />

Produkte der neuen Gentechnik für Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher nicht mehr von anderen unterscheidbar<br />

wären. Ohne Kennzeichnung würde der Anbau von<br />

derart gentechnisch veränderten Pflanzen zunehmen.<br />

Um den Ausschluss von Produkten mit neuer Gentechnik<br />

weiterhin zu gewährleisten, würde ein erheblicher<br />

Mehraufwand in der Roh waren beschaffung entstehen.<br />

Selbst der Bio-Sektor müsste seine umfangreichen<br />

14 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>August</strong> <strong>2022</strong>

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