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Alnatura Magazin August 2022

Alles für Bio - 7 Jahre "Gemeinsam Boden gut machen" // Entdecken Sie unsere sommerlichen Thai-Gerichte - mit KostBar-Rezeptkarten zum Heraustrennen

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ALNATURA BEWEGT<br />

Gunther Weiss, Autor dieses<br />

Beitrages, ist studierter<br />

Oecotrophologe und verantwortet<br />

bei <strong>Alnatura</strong><br />

das Qualitätsmanagement.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen ausweiten, um eine<br />

Verunreinigung der eigenen Produkte zu verhindern.<br />

Mit dem Wegfall der Risikoprüfung bei der neuen<br />

Gentechnik würde zudem ignoriert werden, dass auch<br />

diese neuen Verfahren Risiken mit sich bringen, die<br />

nicht wirklich kalkulierbar sind.<br />

DER BLICK FÜR DAS GANZE IST WICHTIG!<br />

Die wissenschaftliche Forschung hat uns ein enormes<br />

Wissen beschert und ermöglicht es uns, die kompliziertesten<br />

Maschinen zu bauen. Bei Eingriffen in natürliche<br />

Ökosysteme gibt es aber immer wieder Überraschungen,<br />

wie ein einfaches Beispiel aus China zeigt. In den<br />

1950er-Jahren wollte die chinesische Regierung die<br />

starken Verluste durch Schädlinge in der Landwirtschaft<br />

minimieren. Dabei wurden Spatzen für große<br />

Ernteverluste verantwortlich gemacht. Chinesische<br />

Wissenschaftler hatten ausgerechnet, dass ein Spatz<br />

pro Jahr über vier Kilogramm an Getreide verzehrt.<br />

Die Ausrottung der Spatzen schien die logische Konsequenz,<br />

um die hohen Ernteverluste zu verhindern.<br />

Ganz China jagte Spatzen und dezimierte die Anzahl<br />

der Vögel massiv. Das Problem mit den Ernteverlusten<br />

wurde vermeintlich gelöst. Die Getreideernte fiel aber<br />

deutlich schlechter aus als erwartet. Was war die Ursache?<br />

Spatzen fressen eben nicht nur Reis, sie ernähren<br />

sich hauptsächlich von Insekten. Ohne die Spatzen<br />

konnten sich Heuschrecken stark vermehren und sorgten<br />

so für viel größere Ernteschäden. Das mangelnde<br />

Wissen über die natürlichen Zusammenhänge im Ökosystem<br />

hatte fatale Konsequenzen und führte zu einer<br />

Hungersnot in China. Dieser Fall zeigt, dass die Reduzierung<br />

eines Phänomens auf eine Ursache oft nicht ausreicht.<br />

Es braucht immer die Betrachtung des ganzen<br />

Ökosystems.<br />

<strong>Alnatura</strong> bleibt gentechnikfrei<br />

Bio-Bäuerinnen und -Bauern zeigen, dass es auch ohne<br />

Gen technik geht. Sie arbeiten mit der Natur. Züchtung erfolgt nicht<br />

im Molekularlabor, sondern durch traditionelle Auslesezüchtung<br />

der Pflanzen auf dem Feld. <strong>Alnatura</strong> unterstützt diese sinnvolle<br />

Arbeit und fördert die biologische Saatgutentwicklung unter<br />

anderem mit der <strong>Alnatura</strong> Saatgut-Initiative.<br />

<strong>Alnatura</strong> setzt sich zudem dafür ein, dass auch zukünftig<br />

Lebensmittel ohne Gentechnik hergestellt werden können –<br />

egal ob bisherige oder neue Gentechnik. Kundinnen und Kunden<br />

können sich darauf verlassen, dass <strong>Alnatura</strong> Produkte ohne<br />

Gentechnik hergestellt werden. Und das bleibt auch so.<br />

Lebensvorgänge in natürlichen<br />

Ökosystemen lassen sich nicht<br />

auf eine Art Baukasten von<br />

Molekülen, Genen und Zellen<br />

reduzieren.<br />

Mit Blick auf die Gentechnik wissen wir zwar, dass wir<br />

in Laboren die Regeln der Chemie entschlüsseln können,<br />

aber die Komplexität der Natur haben wir noch lange<br />

nicht vollständig verstanden. Lebensvorgänge in natürlichen<br />

Ökosystemen lassen sich nicht auf eine Art Baukasten<br />

von Molekülen, Genen und Zellen reduzieren.<br />

Die Freisetzung von gentechnisch veränderten Orga nismen<br />

in der Natur führt immer wieder zu unerwünschten<br />

Wechselwirkungen, die trotz aller Forschung nicht<br />

vorhergesagt werden können. Mal blühen beispielsweise<br />

die Petunien in einer unerwarteten Farbe oder<br />

es entstehen nicht vorhersehbare Resistenzen bei Wildpflanzen.<br />

Hinzu kommt, dass sich einmal in der Natur<br />

freigelassene Organismen nicht mehr ins Labor zurückholen<br />

lassen. Das ist sehr riskant, wenn man bedenkt,<br />

dass ein funktionierendes Ökosystem die Grundlage<br />

für unsere Ernährung ist.<br />

Die Arbeit an den molekularen Grundlagen des<br />

Lebens, ohne ausreichend zu verstehen, was dadurch<br />

in der Natur passieren kann, ist ein zentraler Grund,<br />

wa rum viele Menschen und die gesamte Bio-Branche –<br />

darunter auch <strong>Alnatura</strong> – Gentechnik in der Landwirtschaft<br />

und in Lebensmitteln ablehnen. GW<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>August</strong> <strong>2022</strong><br />

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