September-Ausgabe 2022 / Borkum-Aktuell - Das Inselmagazin
Borkum-Aktuell, Das Inselmagazin erscheint seit 1. August 2004 elfmal jährlich. Die Gesamt-Jahresauflage 2020 belief sich auf 97.000 Exemplare ! Auflage: Ø 8.818 Exemplare, kostenlose Ausgabe auf Borkum bei den Inserenten mit Ladengeschäft, Agentur oder Büro und in der Tourist-Information.
Borkum-Aktuell, Das Inselmagazin erscheint seit 1. August 2004 elfmal jährlich.
Die Gesamt-Jahresauflage 2020 belief sich auf 97.000 Exemplare !
Auflage: Ø 8.818 Exemplare, kostenlose Ausgabe auf Borkum bei den Inserenten mit Ladengeschäft, Agentur oder Büro und in der Tourist-Information.
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niger, wohlgemerkt im Vergleich<br />
zu 2019. Die beiden Corona-<br />
Jahre kann man nicht rechnen,<br />
auch wenn wir da zumindest in der<br />
Hauptsaison, als Auslandsreisen<br />
tabu waren, verwöhnt gewesen<br />
sind. Ohne es zu dramatisieren,<br />
sind wir dieses Jahr wieder in der<br />
Realität, die zudem von den Auswirkungen<br />
des Ukraine Kriegs<br />
geprägt ist. Bei den Ferienwohnungen<br />
gab es noch Luft, unterm<br />
Strich ist die Auslastung laut Rückmeldungen<br />
der DEHOGA-KollegInnen<br />
gut.“<br />
Göran Sell ergänzt: „Die Buchungszahlen<br />
davor sowie die<br />
aktuelle Buchungslage für den<br />
Herbst liegen demgegenüber noch<br />
deutlich unter dem Niveau vor der<br />
Corona-Pandemie.“<br />
Dr. Brons bestätigt die Vermutung:<br />
„Im Juni wie im Juli lag die<br />
Buchungslage auf den Fähren bei<br />
9% bzw. 10% weniger Passagieren.<br />
Der kumulierte Wert von -7% für<br />
das erste Halbjahr <strong>2022</strong> könnte bis<br />
Ende des Jahres noch auf gesamtheitlich<br />
-10% steigen, sollte sich<br />
der Trend fortsetzen. Im Vergleich<br />
zu 2019 ist das natürlich ein herber<br />
Abwärtstrend. In der Hotellerie<br />
können wir indes den Rückgang<br />
nicht bestätigen, die Auslastung<br />
des AG ‚EMS‘ Hotel-Angebotes<br />
ist stabil. Übrigens gilt das auch<br />
für den Fähr-Transport von PKWs,<br />
auch hier ist die Buchungslage<br />
gleichbleibend hoch.“<br />
Was bedeutet das<br />
für die Gastronomie?<br />
„In diesem Sommer gibt es immer<br />
wieder auch mal einen freien<br />
Tisch, zum Vorteil für manche<br />
Kurzentschlossene. Man kann<br />
aber sagen, dass trotzdem alle gut<br />
zu tun haben. Hintergrund für die<br />
Rückentwicklung ist mit Sicher-<br />
<strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
heit der Ukraine-Krieg, verbunden<br />
mit steigenden Kosten und einer<br />
Inflation. Die Menschen sind zurückhaltend<br />
und verunsichert. Auf<br />
der anderen Seite kommt erschwerend<br />
dazu, dass viele Gastronomiebetriebe<br />
mit Personalmangel zu<br />
kämpfen haben, was zu weiteren<br />
Maßnahmen wie Ruhetagen geführt<br />
hat. Die hat es früher während<br />
der Saison nicht gegeben“, so<br />
Vogel.<br />
Mit welchen Auswirkungen<br />
für die Zukunft?<br />
Vogel: „Es ist den meisten klar,<br />
dass kurzfristig die Energie/Preise<br />
nicht wieder sinken bzw. den<br />
Ursprungswert erreichen werden.<br />
Insofern müssen wir akzeptieren,<br />
dass die Kosten in allen Bereichen<br />
wie z.B. Energie und Lebensmittel<br />
steigen. Kurzum - das Leben ist<br />
teurer geworden. Ich glaube aber,<br />
dass die Zurückhaltung ein temporärer<br />
Prozess ist und die Kaufkraft<br />
wieder zurückkehrt.“<br />
Göran Sell: „Die seit Beginn der<br />
Ukraine-Krise in fast allen Lebensbereichen<br />
deutlich steigenden<br />
Preise werden wahrscheinlich<br />
auch langfristig das für Urlaube zur<br />
Verfügung stehende Einkommen<br />
schmälern.“<br />
Gibt es dennoch<br />
Ideen oder Lösungen<br />
für <strong>Borkum</strong>?<br />
Göran Sell: „Es wird enormer Anstrengungen<br />
bedürfen, um mit der<br />
<strong>Borkum</strong>er Tourismuswirtschaft<br />
wieder in ein stabiles Fahrwasser<br />
zu gelangen. Hier wird sich die<br />
NBG, hier wird sich <strong>Borkum</strong> in naher<br />
Zukunft mit beschäftigen müssen<br />
und den Herausforderungen<br />
stellen.“<br />
Dr. Brons, der nicht nur Alleinvorstand<br />
der AG „EMS“, sondern<br />
auch IHK-Präsident für Ostfriesland<br />
und Papenburg ist, möchte<br />
nicht in Aktionismus verfallen:<br />
„Die aktuelle Situation hat sicher<br />
Einfluss auf den Tourismus, ist<br />
jedoch kein reines Inselproblem.<br />
Vielmehr betrifft es deutschlandweit<br />
flächendeckend alle Branchen.<br />
<strong>Das</strong> müssen und werden wir<br />
im Blick haben und dabei auch<br />
neue Potentiale entwickeln.“<br />
Volkmar Vogel sieht die Entwicklung<br />
kritischer: „Seit mehr als zwei<br />
Jahren wird der Tourismus auf<br />
<strong>Borkum</strong> durch das Weltgeschehen<br />
geprägt. Durch die aktuell immensen<br />
Energiepreissteigerungen<br />
kann es dazu führen, dass in der<br />
Winterzeit einige Häuser schließen<br />
werden. Auf der anderen Seite<br />
bräuchten wir eine Ausweitung<br />
der Haupt- bzw. eine Stärkung der<br />
Nebensaison. Doch dafür fehlen<br />
Personal und Fachkräfte sowie<br />
passabler Wohnraum. Insgesamt<br />
sollte die Attraktivität <strong>Borkum</strong>s<br />
langfristig erhöht werden. Es zählt<br />
das Gesamtkonzept der Insel, das<br />
auf allen Ebenen passen muss. Um<br />
Stammgäste zu behalten und neue<br />
zu gewinnen, braucht es Vielfalt,<br />
die es zu bewahren und auszubauen<br />
gilt.“<br />
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