NoG Ausgabe 2 - August 2022

Denn auch andere Systeme neben
dem Bewegungsapparat können
von Dauerstress betroffen sein
wie:
das Herz - zu hoher Puls und
Druck lässt den Herzmuskel zu
groß werden
die Gefäße - sie dehnen sich
bei Stress aus und leiern so
auch irgendwann aus
die Lunge - die feinsten
Äderchen in der Lunge werden
zu sehr strapaziert
die Nebennieren -
Produktionsstätte u.a. für
Cortisol und Adrenalin -
werden irgendwann müde und
können bei ernsthafter Gefahr
nicht mehr adäquat reagieren
die Leber - Speicherort für
Zucker, setzt bei Dauerstress
zu viel Zucker frei, Folge: zu
viel Insulin-Freisetzung, Gefahr
eines Diabetes mellitus
…und noch vieles mehr.
Aber auch unser Gehirn fährt
in Stress-Situationen auf
Hochtouren. Denn es muss auf
alle Möglichkeiten im Raum, in
dem wir uns befinden, die Zeit,
die wir zur Verfügung haben,
reagieren und die Umgebung
und die Menschen, die sich um
uns herum befinden, abchecken.
Unsere Sinne wie Sehen, Hören,
Riechen, Schmecken und Fühlen
müssen alle aktiviert sein. Diesen
Stress kann man anhand von
Gehirn-Wellen messen:
Alpha
entspannt, im Flow, wie beim
Spielen, zwischen wachsein
und schlafen
Beta
aufmerksam, alarmbereit, sehr
wach, gestresst
Delta
im Tiefschlaf, immunstärkend,
Heil-/ Reparatur-Phase,
Hormone im Einklang
Heiler sind oft in diesem
Zustand
Theta
tiefer Trancezustand, Hypnose,
sehr wach auf einer anderen
Ebene, Kreativität erhöht,
Unterbewusstsein ist formbar,
stimulierend
Stress kann viele Ursachen haben.
Entweder ist er „extrinsisch“,
also von Umständen, die von
außen auf uns einströmen,
wie z.B. Kriege, Traumata,
familiäre Belastungen oder aber
„intrinsisch“, aus uns heraus durch
unsere Gedankenmuster.
Mentales System
Wenn ich in Gesprächen bewusst
mache, z.B. durch entsprechende
Fragen in der sozialen Anamnese,
fängt schon der Weg der
Veränderung und auch der
Entspannung an. Bewusst-Machen
schafft mehr Verständnis. Und
oft verändert sich dadurch
auch schon der Schmerz. Denn
wenn ich mir bewusst werde,
welches die Auslöser für meine
Verspannungen sind, komme
ich weg von dem Körpergefühl
„Schmerz“ hin zu den Gedanken,
wo die Ursachen für mein Leid
sein können. Ich bin wieder
mehr handlungsfähig. Das Gute:
Unser Gehirn ist formbar, etwa
wie ein Muskel. Wir können alte
Denkmuster überschreiben und
neue Denkmuster programmieren.
Wir können diesen Muskel
trainieren.
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