08.09.2022 Aufrufe

NoG Ausgabe 2 - August 2022

Fachmagazin des gemeinnützigen Vereins - Naturheilpraxis ohne Grenzen

Fachmagazin des gemeinnützigen Vereins - Naturheilpraxis ohne Grenzen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ängstliche Unruhe?<br />

Diese natürlichen Nährstoffe<br />

helfen Ihren Patienten, zur Ruhe zu kommen<br />

Science-Abteilung Energetica Natura<br />

Wir befreien uns gerade aus<br />

einer Pandemie, die sich auf<br />

sämtliche Aspekte unseres Lebens<br />

ausgewirkt hat. Was dies für unser<br />

gesundheitliches und seelisches<br />

Wohl bedeutet, wird langsam<br />

immer deutlicher. Im Unterschied<br />

zu den Lockdown-Phasen<br />

kämpfen derzeit viele Menschen<br />

mit Gefühlen wie Angst,<br />

Besorgtheit und Depression,<br />

die eine Belastung darstellen.<br />

Diese Gefühle verstärken sich<br />

noch durch die eingeschränkten<br />

zwischenmenschlichen Kontakte<br />

und die ständige Berieselung mit<br />

alarmierenden Nachrichten. Als<br />

Gesundheitsprofis ist es unsere<br />

Aufgabe, die Menschen in<br />

diesen bewegten Zeiten zu<br />

begleiten und ihnen zu helfen,<br />

ihre „ängstliche Unruhe“ zu<br />

lindern. Zum Glück bietet die<br />

Natur einen breiten Fächer an<br />

Unterstützungsmöglichkeiten.<br />

Das Nervensystem im<br />

Gleichgewicht<br />

Normalerweise sind Sympathikus<br />

und Parasympathikus in einem<br />

täglichen Gleichgewicht. Während<br />

der Sympathikus eher tagsüber<br />

den Takt angibt, übernimmt der<br />

Parasympathikus in Ruhezeiten<br />

und gegen Abend die Regie. Jede<br />

Form von chronischem Stress<br />

wirkt sich störend aus, weil<br />

der Sympathikus dann wieder<br />

Überhand gewinnt. Herzschlag<br />

und Atmung gehen schneller,<br />

während die Verdauung<br />

langsamer verläuft. Im Gehirn<br />

werden die stresshemmenden<br />

Neurotransmitter Serotonin und<br />

GABA unterdrückt, wodurch<br />

beunruhigende und negative<br />

Gefühle verstärkt auftreten.<br />

Auch unsere tägliche Ernährung<br />

kann chronischen Stress<br />

auslösen: Überwiegend industriell<br />

verarbeitete Nahrungsmittel,<br />

die reich an Zucker, künstlichen<br />

Zusatzstoffen, Koffein, gesättigten<br />

Fettsäuren oder Transfettsäuren<br />

sind, aktivieren das sympathische<br />

Nervensystem durch erhöhte<br />

Adrenalin- und Cortisolspiegel.<br />

Umgekehrt fördert eine Ernährung<br />

mit viel Bio-Gemüse, genügend<br />

Proteinen und gesunden<br />

Fetten das parasympathische<br />

Nervensystem, wodurch sich<br />

das sympathische Nervensystem<br />

beruhigt. Regelmäßige Bewegung<br />

an der frischen Luft und<br />

genügend Schlaf sind hierbei die<br />

Grundvoraussetzungen für ein gut<br />

funktionierendes Nervensystem.<br />

Auch regelmäßiges Meditieren<br />

kann wesentlich dazu beitragen:<br />

Es normalisiert den Blutdruck<br />

und senkt den Cortisol- und<br />

Adrenalinspiegel.<br />

Der Serotonin-Haushalt<br />

Serotonin (5-Hydroxytryptamin,<br />

5-HT) zählt zu den beruhigenden<br />

Neurotransmittern. Serotonin wird<br />

aus der Aminosäure Tryptophan<br />

aufgebaut, größtenteils durch<br />

Darmepithelzellen und daneben<br />

auch durch spezialisierte<br />

Neuronen im Hirnstamm.<br />

Serotonin ist für zahlreiche<br />

Hirnfunktionen von essentieller<br />

Bedeutung, unter anderem für<br />

den Schlaf-Wach-Zyklus, die<br />

Thermoregulation sowie das<br />

Hunger- und Sättigungsgefühl.<br />

Außerdem fördert Serotonin<br />

die Zellenkommunikation<br />

in zahlreichen Hirnregionen<br />

(u. a. Amygdala,<br />

Hypothalamus). Diverse<br />

Studien zeigen, dass<br />

Menschen mit Depression,<br />

Demenz, Angst und anderen<br />

neuropsychiatrischen Störungen<br />

funktionale Abweichungen in<br />

den serotonergen Neuronen<br />

aufweisen.<br />

(Pflanzliche) Nährstoffe, die den<br />

Serotonin-Haushalt unterstützen<br />

Safran (Crocus sativus L.) wird in<br />

Gegenden wie Iran, Indien und<br />

China bereits seit Jahrhunderten<br />

wegen seiner beruhigenden<br />

und stresssenkenden<br />

Eigenschaften genutzt. Aktuelle<br />

Forschungsergebnisse bestätigen,<br />

dass Safran (der Nährstoff<br />

Crocin) bei der Behandlung von<br />

Stimmungsstörungen hilft [1].<br />

Innerhalb von sechs Wochen<br />

waren sowohl bei Depression<br />

als auch bei Angstzuständen<br />

Besserungen nachweisbar.<br />

Angstzustände konnten sogar<br />

um über 50 % reduziert werden.<br />

Die niedrigste Dosierung, die in<br />

den Studien untersucht wurde,<br />

liegt bei zweimal täglich 15<br />

mg. Safran ist genauso wirksam<br />

wie herkömmliche SSRI-<br />

Antidepressiva (z. B. Prozac),<br />

und dies ohne nennenswerte<br />

Nebenwirkungen. Genau wie SSRI<br />

moduliert es die Wiederaufnahme<br />

von Serotonin, Dopamin und<br />

Noradrenalin.<br />

38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!