BS 09-2018
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nachrichten<br />
STEUERHÄUSER<br />
Wessels sichert sich Auftrag für Viking-Neubauten<br />
Das Unternehmen Wessels hat auf der<br />
SMM in Hamburg einen Vertrag mit der<br />
Neptun Werft über die Ausstattung und<br />
Lieferung von vier Steuerhäusern für<br />
Flusskreuzfahrtschiffe der Longship-Serie<br />
von Viking River Cruises unterzeichnet.<br />
Aktuell befänden sich noch zwölf Einheiten<br />
für die Reederei im Orderbuch,<br />
sagt Eike Karsdorf, der bei der Neptun<br />
Werft für den Einkauf zuständig<br />
ist. Sechs davon sollen im kommenden<br />
Frühjahr abgeliefert werden. Auch für<br />
die Steuerhäuser dieser Einheiten zeichnet<br />
Wessels verantwortlich, ebenso wie<br />
für zahlreiche baugleiche Schwesterschiffe<br />
der Longship-Serie.<br />
Nach Angaben von Wessels soll die<br />
Innenausstattung der Brückenhäuser<br />
für den neuen Auftrag im Laufe des Jahres<br />
2019 abgeschlossen sein. Die Übergabe<br />
der Schiffe an Viking ist 2020 vorgesehen.<br />
n<br />
SORGE UM WETTBEWER<strong>BS</strong>FÄHIGKEIT AUF DEN WASSERSTRASSEN<br />
Schifferbörse fordert Abschaffung der Schifffahrtsabgaben ab 2019<br />
v.l.: Frank Albers, Prokurist bei Wessels, Eike Karsdorf, Neptun Werft, und Jan Wessels,<br />
Sohn des Geschäftsführers Helmut Wessels<br />
Anlässlich der Haushaltsberatungen<br />
im Deutschen Bundestag hat die Schifferbörse<br />
zu Duisburg-Ruhrort von der<br />
Bundesregierung die Abschaffung der<br />
Schifffahrtsabgaben auf den deutschen<br />
Kanälen gefordert. »Wir erwarten, dass<br />
den Ankündigungen des Koalitionsvertrages<br />
nun Taten folgen und ab 2019 keine<br />
Abgaben mehr erhoben werden. Das<br />
wäre ein gutes Signal für die Binnenschifffahrt,<br />
für die Hafen- und Logistikstandorte<br />
und die Industrie«, sagte Frank<br />
Wittig, Vorsitzender des Vorstands.<br />
Mehr als 220 Mio. t werden in Deutschland<br />
jedes Jahr mit dem Binnenschiff<br />
transportiert. Das sind fast 10% aller Güter.<br />
Um die überfüllten Straßen zu entlasten,<br />
strebt die Politik seit Jahren eine<br />
Erhöhung des Marktanteils der Binnenschifffahrt<br />
an – passiert ist bisher wenig.<br />
Als Maßnahme zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Wasserstraße hat<br />
die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag<br />
deshalb festgelegt, die Abgabenpflicht<br />
für die Nutzung der Binnenwasserstraßen<br />
abzuschaffen. Ein Blick in den<br />
Regierungsentwurf für das Haushaltsjahr<br />
2019 zeige aber, dass der Bund für 2019 erneut<br />
mit Gebühren in Höhe von 45Mio. €<br />
für die Nutzung der Kanäle plane.<br />
Bei der Schiene hingegen verfolge der<br />
Bund die angekündigte Senkung der<br />
Trassenpreise konsequent weiter. Hierfür<br />
stehen als Entlastung im laufenden Jahr<br />
bereits 175 Mio. € bereit, ab 2019 sind sogar<br />
jährlich 350 Mio. € vorgesehen.<br />
»Das sind ungleiche Wettbewerbsbedingungen.<br />
Wir haben die Sorge, dass<br />
die in diesem Jahr durch das anhaltende<br />
Niedtigwasser ohnehin gebeutelte Binnenschifffahrt<br />
dadurch weiter Marktanteile<br />
verliert«, urteilt Wittig. Er erinnerte<br />
daran, dass die Nutzungsgebühren seit<br />
vielen Jahren in der Diskussion stünden,<br />
weil der Erhebungsaufwand vergleichsweise<br />
hoch sei und auf dem Rhein aufgrund<br />
internationaler Verträge gar keine<br />
Abgaben erhoben werden könnten. n<br />
Foto: Wägener<br />
BERLIN<br />
Elektroschiffe für bessere Luft<br />
Die Stern und Kreisschiffahrt will hybrid-betriebene Fahrgastschiffe<br />
in Berlin einsetzen. Gerde in Ballungsräumen am<br />
Wasser seien Werte für Kleinstpartikel, Ruß und Stickoxide zu<br />
hoch, wenn ein Schiff vorbeifahre, heißt es. Dies hätten jüngste<br />
Messungen im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland<br />
(NABU) in Berlin bestätigt. Wenn alles planungsgemäß verläuft,<br />
will die Stern und Kreisschiffahrt 2019 das erste Hybridfahrgastschiff<br />
der Flotte in Betrieb nehmen, kündigte Geschäftsführer<br />
Andreas Behrens an. Der Dieselmotor an Bord<br />
solle nur die Batterie aufladen, wenn das unterwegs nötig sei.<br />
Ansonsten soll die Ladung nachts im Hafen am Treptower Park<br />
erfolgen. Dort sollen entsprechende Ladestationen installiert<br />
werden, die mit Ökostrom betrieben werden, so Behrens. n<br />
6 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 9