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BS 08-2017

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Binnenschifffahrt<br />

<strong>08</strong><br />

<strong>2017</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

SCHIFFFAHRT<br />

Stagnation auf den<br />

Wasserstraßen 8<br />

TECHNIK<br />

Vision: Virtuelle<br />

Schleppschifffahrt 36<br />

HÄFEN<br />

Stau in den<br />

Seehäfen 58<br />

ISSN 0939191-6<br />

<strong>08</strong><br />

9 770939 191001<br />

August <strong>2017</strong> | 72. Jahrgang<br />

ISSN 0939-1916 | C 4397 D | € 10,50<br />

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FORUM<br />

Binnenschifffahrt<br />

<strong>2017</strong><br />

26.9.<br />

Rur<br />

Rhein<br />

Kalkar<br />

Wesel<br />

Duisburg<br />

Niers<br />

Mönchengladbach<br />

Moers<br />

Lippe<br />

Wesel-Datteln-Kanal<br />

Rhein-Herne-Kanal<br />

Köln<br />

Essen<br />

Ruhr<br />

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Editorial<br />

BUSS DATA | Software<br />

Auf allen Wasserwegen zu Hause<br />

Krischan Förster<br />

Chefredakteur<br />

Zeitenwende, Wendezeiten<br />

In Nordrhein-Westfalen, bekanntlich nicht nur das bevölkerungsreichste,<br />

sondern auch das wichtigste Bundesland für die<br />

Binnenschifffahrt, hat sich die neue Landesregierung aus CDU<br />

und FDP eine verstärkte Förderung des Systems Wasserstraße<br />

auf die Fahnen geschrieben. »Innovative Lösungen« unter<br />

Ausschöpfung aller technischen und baulichen Maßnahmen<br />

werden angekündigt.<br />

Ein deutliches Signal und zugleich eine glasklare Forderung.<br />

Denn ohne die Millionen und Milliarden aus dem Etat des<br />

Bundesverkehrsministeriums wird all dies kaum gehen. Wer<br />

allerdings nach den September-Wahlen in der Berliner Invalidenstraße<br />

residiert, bleibt abzuwarten. Bis zum 24. September<br />

bleibt nur der Blick in die ominöse Glaskugel.<br />

Was auf die Agenda des künftigen Bundesverkehrsministers<br />

gehört, steht hingegen längst fest. Dass das Land wieder<br />

über einen Bundesverkehrswegeplan verfügt und die entsprechenden<br />

Ausbaugesetze für alle Verkehrsträger die wichtigsten<br />

Maßnahmen priorisiert und finanziell abgesichert haben,<br />

ist erfreulich. Doch die vielen Seiten Papier sind am Ende geduldig.<br />

Der Vielzahl von Projekten steht gegenüber, dass Berliner<br />

Verkehrspolitik oft nur Stückwerk bleibt und im Zweifelsfall<br />

Lobby-Interessen bedient – siehe die geplante Halbierung<br />

der Trassenpreise für die Güterbahnen.<br />

Der Binnenschifffahrt wurde damit ein Bärendienst erwiesen,<br />

der die erzielten Fortschritte gefährdet oder sogar zunichte<br />

machen könnte. Transportvolumen und Verkehrsleistung<br />

stagnieren, obwohl doch nur die deutschen Wasserstraßen –<br />

unbestritten und anders als Lkw und Bahn – ausreichend<br />

Kapazitäten bieten, um das Anschwellen des Güterstroms aufzufangen.<br />

Vorausgesetzt, das Gewerbe wird nicht weiter belastet<br />

(Schifffahrtsabgaben) und es tut sich endlich etwas an den<br />

maroden Anlagen, beim fehlenden Personal und bei der Entwicklung<br />

überzeugender Konzepte.<br />

Insofern ist der Ruf der Verbände BDB und EBU nach einem<br />

»Masterplan Binnenschifffahrt« absolut berechtigt und eine<br />

der vordringlichsten Hausaufgaben für den neuen Verkehrsminister.<br />

Und sollte es der alte sein, dann erst recht.<br />

Viel Spaß beim weiteren Lesen wünscht<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 3


Inhalt August <strong>2017</strong><br />

Editorial<br />

Zeitenwende, Wendezeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

Nachrichten 5<br />

Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />

Binnenschifffahrt<br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

Verein für europäische<br />

Binnenschifffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V.<br />

Hafentechnische<br />

Gesellschaft e.V.<br />

Schifffahrt<br />

BAG-Bericht: Stagnation auf den Wasserstraßen . . . . . . . . . . . . . .8<br />

Versicherungen<br />

VSV: Verbesserte Technik verringert Schadenfälle . . . . . . . . . . . .14<br />

Allianz: Flexibel und innovativ. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Otto Maurer: Schadenshöhe nimmt zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

Pantaenius: Rundum sorglos auf dem Hausboot . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Flusskreuzfahrt – attraktiv für Finanziers. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Bank für Schiffahrt auf Wachstumskurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

Längere Schleusenzeiten an Saale ertrotzt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

Schiffstechnik<br />

Vahali baut neuen Cruiser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

MV Werften liefern »Crystal Bach« ab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

Weiße Flotte erhält das nächste Elektro-Solarschiff . . . . . . . . . . .26<br />

Konstanz bekommt neues Arbeitsboot. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />

Ein klimaneutrales Seminarschiff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

Feuer an Bord. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />

Stufenweises Entgasungsverbot kommt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />

Explosionsschutz auf Binnentankschiffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32<br />

Titan LNG baut LNG-Bunkerponton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />

Danfoss fördert Abgassensor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35<br />

Virtuelle Schleppschiffahrt im Blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />

Viele Aufträge für Schiffswerft Barthel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38<br />

BCTN ordert neuen Containerhandler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42<br />

»Noordzee« erhält Positionierungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />

8<br />

Logistik<br />

Rhenus: Weiter gut in der Spur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50<br />

Chemische Industrie warnt vor Engpässen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52<br />

Genug Kohle für die Binnenschifffahrt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54<br />

Stau bei Schwertransporten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55<br />

14<br />

Seehäfen | Shortsea<br />

Hafen Hamburg: Alle Schiffe unter einem Dach . . . . . . . . . . . . . .56<br />

Stau im Seehafen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58<br />

Wasserstraßen | Häfen<br />

DWSV: Doppeljubiläum auf der Kaiserburg . . . . . . . . . . . . . . . . . .62<br />

Sacrow-Paretzer Kanalausbau bald fertig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64<br />

Die Kohle ist weg, was nun?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66<br />

HTG-Info und Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69<br />

Recht<br />

Mannheimer Akte und staatliche Unterhaltspflicht . . . . . . . . . . .72<br />

26<br />

Rubriken<br />

Buyer’s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44<br />

Jobbörse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />

BDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74<br />

Impressum | TV Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75<br />

Aktuelle Informationen unter www.binnenschifffahrt-online.de<br />

64<br />

4 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Nachrichten<br />

• GvSH: Sebastian Jürgens ist neuer Vorstandsvorsitzender<br />

beim Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen<br />

(GvSH). Er folgt Ulfbenno Krüger.<br />

Anlass für diesen Führungswechsel sei<br />

das Ausscheiden Krügers als zweiter<br />

Geschäftsführer der Lübecker Hafen-<br />

Gesellschaft (LHG), so der Hafenverband.<br />

Sein Pendant Sebastian Jürgens<br />

übernimmt den Vorstandsvorsitz beim<br />

GvSH und führt in Zukunft alleine die<br />

Geschäfte der Lübecker Hafen-Gesellschaft. Sven Wernecke<br />

(LHG) bleibt Geschäftsführer des GvS .<br />

• Hafen Rotterdam: Wolfgang Hönemann repräsentiert<br />

den Hafen Rotterdam in Nordrhein-Westfalen. Der Ausbau<br />

der Relationen nach Rotterdam<br />

sowie eine Verbesserung der Effzienz<br />

und des Durchsatzes entlang der ganzen<br />

Supply Chain sind Ziele der Tätigkeit<br />

des bis 2016 ehrenamtlichen<br />

Vorstandsmitgliedes und in den Jahren<br />

1994 bis 2007 amtierenden Vizepräsidenten<br />

des Bundesverbandes der<br />

Deutschen Binnenschifffahrt (BDB). Hönemann blickt auf<br />

eine 35-jährige Tätigkeit in der Binnenschifffahrt zurück.<br />

2012 bis 2016 bekleidete er Positionen als Geschäftsführer<br />

von Rhenus PartnerShip in Duisburg und der Rhenus<br />

Mierka Danube Shipping in Österreich. Davor war er für<br />

Wincanton sowie die Lehnkering Reederei tätig.<br />

• ERSTU: Günter Hartkopf, langjähriger<br />

Generalsekretär der European<br />

River-Sea-Transport Union<br />

(ERSTU), ist kurz nach deren<br />

20. Jubiläum nach schwerer Krankheit<br />

gestorben. Hartkopf, 1944 geboren,<br />

interessierte sich schon in<br />

seiner Jugend für die Schifffahrt.<br />

1962 schloss er eine Lehre als Binnenschiffer, danach<br />

arbeitete er als Bootsmann, Lehrausbilder und Schiffsführer<br />

im VEB Deutsche Binnenreederei. Nach der Auflösung<br />

des Kombinats übernahm Hartkopf eine Tätigkeit<br />

im Speditionsbereich der Deutschen Binnenreederei<br />

und wirktet an der Privatisierung des Unternehmens mit.<br />

2000 schied Hartkopf aus dem Unternehmen aus. Zuletzt<br />

war er als Prokurist und Vertriebsleiter der Deutschen<br />

Binnenreederei tätig. Nach dem von der Schifffahrt<br />

geprägtem Berufsleben übernahm er 2001 die Funktion<br />

des Generalsekretärs der ERSTU, die er bis zu seinem<br />

Tode am 17. Juli <strong>2017</strong> inne hatte. Beim 20-jährigen Jubiläum<br />

der ERSTU Ende Juni dieses Jahres wurde seine<br />

Arbeit für den Verband und die Förderung der Europäischen<br />

Binnenschifffahrt, der Fluss-See-Schifffahrt und<br />

das Short Sea Shipping gewürdigt.<br />

• Thomas Storm (48), bisher stellvertretender Bereichsleiter<br />

des Geschäftsbereichs Reederei/Befrachtung bei der<br />

HTAG, wurde mit<br />

Wirkung zum 1. August<br />

die Leitung des<br />

Bereichs übertragen.<br />

Er zeichnet damit<br />

für sämtliche Befrachtungsaktivitäten<br />

verantwortlich.<br />

Mit gleichem Datum wurde ihm Prokura erteilt. Ebenfalls<br />

mit Wirkung zum 1. August hat Stephanie Scholten (38)<br />

Handlungsvollmacht für den Geschäftsbereich Finanzund<br />

Rechnungswesen erhalten.<br />

• HVCC: Gerald Hirt ist neuer Geschäftsführer des<br />

HVCC Hamburg Vessel Coordination Center. Der bisherige<br />

Betriebsleiter ist Nachfolger von<br />

Heinrich Goller. Schon in seiner bisherigen<br />

Funktion habe Hirt einen wichtigen<br />

Beitrag zur Profilierung des HVCC<br />

als zentrale, neutrale, überbetriebliche<br />

Koordinationsstelle für Großschiffs-,<br />

Feeder- und Binnenschiffsverkehre<br />

im Hamburger Hafen geleistet, sagte<br />

Lütje, Direktor Container Vertrieb der HHLA. Die Hamburger<br />

Hafen und Logistik AG (HHLA) und EUROGA-<br />

TE Container Terminal Hamburg GmbH (CTH) sind die<br />

Gesellschafter des HVCC. Hirt will nun das HVCC bei<br />

den Reedern weiter etablieren und Prozesse digitalisieren.<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 5


Nachrichten<br />

WETTBEWER<strong>BS</strong>BEDINGUNGEN<br />

EBU fordert Gleichberechtigung der Binnenschifffahrt<br />

Die European Barge Union (EBU)<br />

spricht sich für einen nationalen Masterplan<br />

für die Binnenschifffahrt aus<br />

und fordert die Politik auf, nachhaltige<br />

Verkehrsträger gleichermaßen zu fördern.<br />

Ähnliches hatte zuvor der Bundesverband<br />

der deutschen Binnenschiffer<br />

(BDB) angeregt.<br />

Die Verlagerung von Transporten auf<br />

nachhaltige Verkehrsträger auf Binnenwasserstraßen<br />

und Schiene sei das erklärte<br />

Ziel europäischer und nationaler<br />

Verkehrspolitik. Aus diesem Grund<br />

müssten diese Verkehrsträger gleichermaßen<br />

unterstützt werden, um Wettbewerbsverzerrungen<br />

zu vermeiden, bekräftigt<br />

die EBU.<br />

Anlass für dieses Plädoyer ist die Veröffentlichung<br />

des Masterplans Schienengüterverkehr<br />

des deutschen Bundesverkehrsministeriums,<br />

worin kürzlich ein<br />

Maßnahmenpaket zur Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahngesellschaften<br />

beschlossen wurde. Da die<br />

Eisenbahn oftmals in Massengutmärkten<br />

operiere, die in direkter Konkurrenz zur<br />

Binnenschifffahrt stünden, würden sich<br />

diese Maßnahmen nicht wie beabsichtigt<br />

gegenüber dem Lkw, sondern vor allem<br />

zu Lasten der Binnenschifffahrt auswirken,<br />

mahnt die EBU.<br />

Mit einem gezielten Maßnahmenpaket,<br />

in dem unter anderem die Wasserstraßengebühren<br />

vollständig abgeschaff<br />

werden sollten, könnte auch die Binnenschifffahrt<br />

gegenüber dem Lkw wettbewerbsfähiger<br />

auftreten, so die EBU. Insofern<br />

fordert sie die Politik auf, die<br />

Binnenschifffahrt mit einem vergleichbaren<br />

Maßnahmenpaket wie die Eisenbahngesellschaften<br />

zu unterstützen.<br />

Als Reaktion auf die angekündigte<br />

Trassenermäßigung hat die Deutsche<br />

Bahn mit Siemens jüngst einen<br />

Rahmenvertrag über bis zu 100 neue<br />

Streckenlokomotiven abgeschlossen.<br />

Zunächst wurden 60 Vectron-Mehrsystem-Loks<br />

mit einem Gegenwert von<br />

rund 250 Mio. € in Auftrag gegeben. Die<br />

neuen Lokomotiven seien grenzüberschreitend<br />

einsetzbar, so die DB Cargo,<br />

die noch in diesem Dezember die ersten<br />

fünf Loks einsetzen will. Die übrigen<br />

55 sollen in der zweiten Jahreshälfte<br />

2018 ausgeliefert werden.<br />

Die mit dem Europäischen Zugsicherungssystem<br />

ETCS ausgestatteten<br />

Lokomotiven seien künftig auf dem<br />

Rhein-Alpen-Korridor in Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz, Italien, Niederlande<br />

und ab 2020 auch in Belgien unterwegs,<br />

hieß es.<br />

»Zusammen mit den weiteren geplanten<br />

Investitionen in moderne Güterwagen<br />

und in zusätzliches operatives Personal<br />

schaffen wir mit den neuen Loks<br />

die optimalen Voraussetzungen, mehr<br />

Verkehr von der Straße auf die Schiene<br />

holen zu können«, sagt Berthold Huber,<br />

DB-Konzernvorstand für Personenverkehr<br />

und kommissarisch für Güterverkehr<br />

und Logistik.<br />

M<br />

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Knotenpunkt mit einem optimalen Leistungsspektrum in<br />

den Bereichen Umschlag, Logistik, Recycling und einem<br />

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So sorgt beispielsweise der fahrplanmäßige Containerschiffverkehr<br />

dafür, dass Güter und Waren pünktlich die<br />

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NEUE SEIDENSTRASSE<br />

Chinesischer Güterzugbetreiber<br />

eröffnet Filiale in Duisburg<br />

Der Gütertransport zwischen dem Duisburger Hafen<br />

und der chinesischen Handelsmetropole Yiwu wird intensiviert.<br />

Nun hat die chinesische Betreibergesellschaft<br />

des Güterzuges YXE International Container Train eine<br />

Niederlassung in Duisburg eröffnet.<br />

Yixinou International Freight ist Ansprechpartner sowohl<br />

für die im Duisburger Hafen ansässigen Logistikunternehmen<br />

als auch für die Wirtschaft und den Handel aus<br />

der Region.<br />

M<br />

HELLMANN<br />

Osnabrücker Logistiker<br />

ordnet Geschäft neu<br />

Seit dem 1. August <strong>2017</strong> besteht die Unternehmensgruppe<br />

Hellmann aus einer übergeordneten Holding sowie den<br />

drei Spartengesellschaften Air & Sea, Road & Rail und<br />

Contract Logistics, die als rechtlich unabhängige Teilkonzerne<br />

agieren. Die neue Struktur schaffe neben der Basis<br />

für die weitere Optimierung interner Prozesse eine größere<br />

Flexibilität der einzelnen Produktbereiche, um länderübergreifend<br />

schneller auf Markttrends reagieren zu<br />

können. Gleichzeitig könnten Kunden global einheitliche<br />

Lösungen entlang der gesamten Supply Chain angeboten<br />

werden, wodurch die Dienstleistungsqualität optimiert<br />

werde, so Hellmann.<br />

M<br />

6 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Nachrichten<br />

RUHRGEBIET<br />

Duisburger A40-Rheinbrücke gesperrt<br />

Aufgrund eines Risses in der Seilverankerung<br />

ist die Rheinbrücke auf der Autobahn<br />

A40 bei Duisburg seit Anfang<br />

August gesperrt. Das hat für Speditionsunternehmen<br />

massive Auswirkungen,<br />

von existenzbedrohenden Verlusten ist<br />

sogar die Rede.<br />

Viele bestehende Verträge seien bereits<br />

im vergangenen Herbst auf Basis<br />

der bestehenden Infrastruktur verhandelt<br />

worden, so der Verband Verkehrswirtschaft<br />

und Logistik Nordrhein-<br />

Westfalen (VVWL). Aufgrund der<br />

Sperrung müssten Lkw nunmehr große<br />

Umwege in Kauf nehmen, einige Kurzstrecken<br />

würden auch komplett entfallen,<br />

hieß es, denn. Dies ließe sich nur<br />

durch den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge<br />

kompensieren, für die es derzeit aber<br />

zu wenige Fahrer gebe sagen die Spediteure.<br />

Sie schätzen den Schaden auf<br />

1,2 Mio. € pro Tag. Ob und in welcher<br />

Weise die betroffenen Fuhrunternehmer<br />

die zusätzlichen Kosten weiterberechnen<br />

könnten, sei derzeit noch nicht<br />

geklärt, hieß es weiter.<br />

Die Sperrung der vielbefahrenen Autobahnbrücke-Neuenkamp<br />

bei Duisburg,<br />

baugleich mit der Leverkusener Brücke,<br />

die ebenfalls wegen Schäden für Lkw<br />

über 3,5 t gesperrt ist, betriff Lkw und<br />

Pkw in beiden Richtungen. Die Bauarbeiten<br />

würden voraussichtlich einen längeren<br />

Zeitraum in Anspruch nehmen, hieß<br />

es. Es sei noch unklar, ob sich die Risse<br />

überhaupt ausbessert werden könnten.<br />

Falls dies nicht der Fall sei, drohe ein Totalausfall<br />

der Brücke. »Dann werden neben<br />

den Lkw auch Hunderttausende von<br />

Pkw die Ausweichrouten verstopfen«, befürchtet<br />

Marcus Hover vom VVWL. Sollte<br />

es dazu kommen würden »Die Wirtschaft<br />

im Stau stehen.« Dies wäre ein<br />

größer volkswirtschaftlicher Verlust.<br />

Die A40 bei Duisburg gilt als eine der<br />

wichtigsten direkten Verbindungen zwischen<br />

dem Ruhrgebiet und den Niederlanden.<br />

M<br />

Foto: wikipedia<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 7


Schifffahrt<br />

Stagnation auf den Wasserstraßen<br />

In der Binnenschifffahrt stagnierte das Transportaufkommen im<br />

vergangenen Jahr bei 221,3 Mio. t. Die Verkehrsleistung reduzierte sich<br />

um 1,8% auf 54,3 Mrd. tkm und fiel damit auf den niedrigsten Wert<br />

seit Beginn des Jahrtausends<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

8 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schifffahrt<br />

Das geht aus dem vom Bundesamt<br />

für Güterverkehr (BAG) vorgelegten<br />

Jahresbericht hervor. Im Straßengüterverkehr<br />

stieg das Transportvolumen<br />

im vergangenen Jahr um 2,5 % auf rund<br />

3,1 Mrd. t und lag damit erstmals über<br />

dem Niveau von 20<strong>08</strong>, Die Verkehrsleistung<br />

erhöhte sich um 0,3 % auf rund<br />

315,7 Mrd. tkm.<br />

Die Güterbahnen und die Binnenschifffahrt<br />

auf den deutschen Wasserstraßen<br />

verzeichneten hingegen Nachfragerückgänge.<br />

Auf der Schiene sank<br />

die Beförderungsmenge um 1 % auf<br />

rund 363,5 Mio. t, die Verkehrsleistung<br />

um 0,4 % auf rund 116,2 Mrd. tkm. In der<br />

Binnenschifffahrt stagnierte das Transportaufkommen<br />

bei rund 221,3 Mio. t,<br />

die Verkehrsleistung reduzierte sich um<br />

1,8% auf rund 54,3 Mrd. tkm und fiel damit<br />

auf den niedrigsten Wert seit Beginn<br />

des Jahrtausends.<br />

Das Absinken von Transportleistung<br />

und Verkehrsleistung in der Binnenschifffahrt<br />

war vor allem einer Abnahme<br />

der Durchgangsverkehre geschuldet.<br />

Ein Basiseffekt infolge der hohen<br />

Mengen- und Leistungsrückgänge im<br />

Jahr 2015, das unter dem Einfluss einer<br />

stark ausgeprägten, längeren Niedrigwasserphase<br />

stand, blieb damit im Jahr<br />

2016 weitgehend aus. Von den Leistungsrückgängen<br />

betroffen waren allerdings<br />

ausschließlich gebietsfremde Schiffe.<br />

Schiffe unter deutscher Flagge hielten<br />

ihre Verkehrsleistung mit rund<br />

16,1 Mrd. tkm auf Vorjahresniveau. Bezogen<br />

auf die Beförderungsmenge verzeichneten<br />

sie im Vergleichszeitraum sogar einen<br />

Anstieg um 2 % auf rund 66,4 Mio. t.<br />

Der Marktanteil der Schiffe unter deutscher<br />

Flagge lag damit auf Basis der Verkehrsleistung<br />

bei rund 29,5%, auf Basis<br />

der Beförderungsmenge bei knapp 30 %.<br />

Der Marktanteil der Schiffe unter deutscher<br />

Flagge lag damit 2016 auf Basis der<br />

Verkehrsleistung bei 29,5%, auf Basis der<br />

Beförderungsmenge bei knapp 30%.<br />

Ursächlich für die erneute Abnahme<br />

der Verkehrsleistung in der Binnenschifffahrt<br />

waren im Jahr 2016 vor allem<br />

rückläufige Beförderungen von landwirtschaftlichen<br />

Erzeugnissen, Kohle sowie<br />

Nahrungs- und Genussmitteln.<br />

Insgesamt wiesen die trockenen Massengüter<br />

im Vergleich zum Jahr 2015 ein<br />

Minus von rund 1,1 Mrd. tkm bzw. 3,6%<br />

auf. Mit knapp 29,7 Mrd. tkm entfielen<br />

auf sie im Jahr 2016 rund 54,6% der gesamten<br />

Verkehrsleistung der Binnenschifffahrt<br />

auf deutschen Wasserstraßen.<br />

Flüssige Massengüter verzeichneten im<br />

Vergleichszeitraum mit einem Plus von<br />

0,2 Mrd. tkm bzw. 1,5 % eine leichte Zunahme.<br />

Diese resultierte hauptsächlich<br />

aus Zuwächsen bei chemischen Erzeugnissen.<br />

Positiv entwickelten sich erneut<br />

die Containerverkehre. Mit rund<br />

6,4 Mrd tkm wurde im Jahr 2016 die Verkehrsleistung<br />

des Vorjahres um rund<br />

4,2% übertroffen. Vor allem die Binnen-<br />

und Durchgangsverkehre legten<br />

zu. Mit einem Minus von 3,9 % auf rund<br />

5,5 Mrd. tkm verzeichneten Stückgüter<br />

im Vergleichszeitraum von allen Ladungsarten<br />

die höchsten prozentualen<br />

Rückgänge.<br />

Nachdem im Jahr 2015 vor allem das<br />

Rheinstromgebiet und dessen Nebenflüsse<br />

aufgrund der längeren Niedrigwasserphase<br />

Rückgänge verbucht hatten, wiesen<br />

sie im Jahr 2016 ebenso wie das Wesergebiet<br />

positive Umschlagsergebnisse auf.<br />

Die Güterumschläge im Elbe- und Donaugebiet<br />

sowie in den Räumen Berlin<br />

und Brandenburg verzeichneten hingegen<br />

Rückgänge.<br />

Im Rheinstromgebiet (Rhein, Lahn,<br />

Main, Mosel, Neckar, Saar) erhöhte sich<br />

der Güterumschlag im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 1,1% bzw. 1,9 Mio. t auf<br />

rund 167,1 Mio. t, im westdeutschen Kanalgebiet<br />

um 3,8 % auf 33,5 Mio. t und<br />

im Mittellandkanalgebiet um 1,8% auf<br />

14,6 Mio. t.<br />

Nicht zuletzt aufgrund eines deutlichen<br />

Rückgangs in Hamburg wies der<br />

Güterumschlag im Elbegebiet im Vergleichszeitraum<br />

ein Minus von 6,4 % auf.<br />

Noch höher fiel die Abnahme des Güterumschlags<br />

mit 7,8 % im Donaugebiet aus.<br />

Mit insgesamt rund 3,7 Mio. t fiel der<br />

Güterumschlag damit knapp hinter den<br />

Raum Berlin zurück, in dem – trotz einer<br />

Abnahme im Vergleich zum Vorjahr um<br />

3,9 % – im Jahr 2016 ebenfalls mehr als<br />

3,7 Mio. t Güter umgeschlagen wurden.<br />

Uneinheitlich entwickelte sich im Jahr<br />

2016 die Statistik der umschlagsstärksten<br />

Binnenhäfen in Deutschland. Während<br />

Duisburg, Mannheim, Neuss, Frankfurt<br />

am Main, Gelsenkirchen und Hamm<br />

im Vergleich zum Jahr 2015 Umschlagszuwächse<br />

erzielten, verbuchten neben<br />

Hamburg auch Köln, Karlsruhe und<br />

Ludwigshafen mehr oder minder deutliche<br />

Rückgänge.<br />

Das Beförderungsaufkommen zwischen<br />

deutschen Häfen erhöhte sich um<br />

1,1% auf rund 55,2 Mio. t, die Verkehrsleistung<br />

stieg um 0,4% auf rund 10,9 Mrd.<br />

tkm (siehe Tabelle 9). Transportzuwächse<br />

3500,0<br />

Güterverkehr in Deutschland<br />

35,0<br />

Verkehrsleistung nach Ladungsarten<br />

3000,0<br />

30,0<br />

2500,0<br />

25,0<br />

2000,0<br />

20,0<br />

2015 2016<br />

Mio. t<br />

1500,0<br />

3035,3<br />

3110,5<br />

2015 2016<br />

Mrd. tkm<br />

15,0<br />

30,8<br />

29,7<br />

1000,0<br />

10,0<br />

500,0<br />

0,0<br />

367,3 363,5 221,4 221,3<br />

Straße Schiene Binnenschifffahrt<br />

5,0<br />

0,0<br />

11,1 11,3<br />

5,7 5,5 6,1 6,4<br />

1,6 1,5<br />

Flüssiggüter Trockengüter Stückgut Container Sonstige<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 9


Schifffahrt<br />

Foto: Förster<br />

Duisburg<br />

Hamburg<br />

Köln<br />

12.104,0<br />

11.291,1<br />

11.063,4<br />

10.976,2<br />

54.131,6<br />

55.576,3<br />

im Binnenverkehr zeigten sich vorrangig<br />

bei Containern sowie Schüttgütern wie<br />

Steinen und Erden.<br />

Beim grenzüberschreitenden Empfang<br />

und Versand wiesen flüssige Massengüter<br />

und Container im Vergleichszeitraum<br />

positive Vorzeichen auf, während<br />

Beförderungen von Schüttgütern leicht<br />

abnahmen. Insgesamt legten die Beförderungsmenge<br />

und die Verkehrsleistung<br />

im grenzüberschreitenden Versand<br />

jeweils um 0,7% auf 49,2 Mio. t bzw.<br />

12,8 Mrd. tkm zu.<br />

Im grenzüberschreitenden Empfang<br />

gab es im Jahr 2016 mit rund 102,6 Mio.<br />

t bezogen auf die Beförderungsmenge annähernd<br />

eine Stagnation, die Verkehrsleistung<br />

sank um 2% auf 21,2 Mrd. tkm.<br />

Letzteres war vor allem geringeren Verkehrsleistungen<br />

bei Beförderungen von<br />

Kohle und Eisenerzen geschuldet.<br />

Wie im Vorjahr wiesen die Durchgangsverkehre<br />

von allen Hauptverkehrsverbindungen<br />

im Jahr 2016 die höchsten<br />

prozentualen und absoluten Mengenund<br />

Leistungsrückgänge auf. Zwar erhöhte<br />

sich das Beförderungsaufkommen<br />

an flüssigen Massengütern und Containern.<br />

Dies konnte Rückgänge im Schüttund<br />

Stückgutbereich jedoch nur teilweise<br />

kompensieren.<br />

Hohe Umsatzeinbußen<br />

Im Gegensatz zum Straßen- und Schienengüterverkehr<br />

gibt es in Deutschland<br />

für die Binnenschifffahrt keinen Erzeugerpreisindex.<br />

Ein Indikator ist der<br />

Preisindex des niederländischen Statistikamtes<br />

(C<strong>BS</strong>). Dieser weist für das Jahr<br />

2016 einen Rückgang in Höhe von knapp<br />

10 % aus.<br />

Nach deutlichen Steigerungen im Vorjahr<br />

musste die deutsche Binnenschifffahrt<br />

im Jahr 2016 hohe Umsatzeinbußen<br />

hinnehmen – nach Angaben des<br />

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000<br />

85,0<br />

80,0<br />

75,0<br />

70,0<br />

65,0<br />

60,0<br />

GMS<br />

Auslastung in %<br />

nach Schiffstypen<br />

Tanker<br />

2012 2013 2014 2015 2016<br />

Statistischen Bundesamtes lag das Minus<br />

bei 15,3%. Damit sanken die Erlöse<br />

sogar unter das Niveau von 2009. Neben<br />

der moderaten Nachfrage zeichnete hierfür<br />

die stark rückläufige Entwicklung der<br />

Frachtraten – vor allem der Tagesfrachten<br />

– verantwortlich.<br />

Diese hatten im Jahr 2015 während der<br />

Niedrigwasserphase und dem verringerten<br />

Kapazitätsangebot sowohl in der Trockengüter-<br />

als auch der Tankschifffahrt<br />

stark angezogen. Mit der Rückkehr zu<br />

weitgehend normalen Wasserständen im<br />

Jahr 2016 stieg auch die Auslastung wieder<br />

an, erreichte sie allerdings nicht annähernd<br />

das Niveau der vorherigen Jahre.<br />

Mannheim<br />

Neuss<br />

Karlsruhe<br />

Ludwigshafen<br />

Frankfurt/M.<br />

8.2<strong>08</strong>,4<br />

8.692,7<br />

7.187,0<br />

7.666,1<br />

6.576,4<br />

6.283,1<br />

7.040,1<br />

6.649,7<br />

4.226,9<br />

4.610,9<br />

Güterumschlag in<br />

ausgewählten Häfen<br />

in 1.000 t<br />

2015 2016<br />

Zusätzliche Tonnage in Fahrt<br />

Hier kommt einerseits die neuerliche<br />

Niedrigwasserperiode im Herbst<br />

2016 zum Tragen, die auf Jahressicht allerdings<br />

kürzer als im Vorjahr ausfiel.<br />

Andererseits wurden in den Niederlanden<br />

aufgrund der hohen Nachfrage Schiffe,<br />

die zuvor von Banken aufgrund not-<br />

10 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schifffahrt<br />

25<br />

leidender Kredite an die Kette gelegt<br />

wurden, wieder in Fahrt gesetzt. Diese<br />

stehen dem Markt nunmehr wieder dauerhaft<br />

zur Verfügung und erhöhen den<br />

Wettbewerbsdruck im Rheinstromgebiet.<br />

Im Bereich der Tankschifffahrt trug<br />

der seit 1. Januar 2016 gesetzlich vorgeschriebene<br />

Einsatz von Doppelhüllenschiffen<br />

für die Beförderung bestimmter<br />

Stoffe, unter anderem von Benzin<br />

bzw. Ottokraftstoffen, nach Einschätzung<br />

von Marktteilnehmern nicht zu einer<br />

Entspannung der Wettbewerbssituation<br />

bei. Denn der Einsatz dieser Schiffe<br />

sei bereits vor Ablauf der Übergangsfristen<br />

von fast allen großen Mineralöl- und<br />

Chemieunternehmen verlangt worden<br />

sei. Mithin schlug das hohe Angebot an<br />

Beförderungskapazitäten – insbesondere<br />

im Rheinstromgebiet – zumindest bis<br />

zum Herbst voll auf den Markt und die<br />

Preise durch.<br />

Raten blieben unter Druck Entsprechend<br />

verblieben die Kontraktfrachten auf dem<br />

relativ niedrigen Niveau der Vorjahre, bei<br />

Neuabschlüssen für das Jahr <strong>2017</strong> waren<br />

zum Teil weitere leichte Rückgänge<br />

zu verzeichnen. Nach Einschätzung von<br />

Marktteilnehmern nimmt die Bedeutung<br />

von länger laufenden Kontrakten<br />

zugunsten kurzfristiger Vereinbarungen<br />

zu Tagesfrachten ab.<br />

Auf der Gegenseite war die Kostenentwicklung<br />

in der Binnenschifffahrt<br />

ebenfalls rückläufig, vor allem wegen<br />

der gesunkenen Kraftstoffosten als erheblichem<br />

Faktor bei den Betriebskosten.<br />

Der durchschnittliche Einkaufspreis<br />

pro 100 Liter Gasöl lag übers Gesamtjahr<br />

knapp 14% unter dem des Vorjahres.<br />

Kostenersparnis ohne Entlastung<br />

Die weit verbreiteten Gasölklauseln in<br />

der Binnenschifffahrt führten zu entsprechenden<br />

Abschlägen in der Verrechnung<br />

und spiegelten sich in der negativen Umsatzentwicklung<br />

wider. Neben den Gasölkosten<br />

sanken auch die Kapitalkosten<br />

und hier insbesondere die Zinskosten.<br />

Die Arbeitskosten verzeichneten hingegen<br />

einen weiteren Anstieg. Für tarifgebundene<br />

Beschäftigte in der Güterund<br />

Fahrgastschifffahrt erhöhten sich die<br />

Löhne und Gehälter zum 1. September<br />

um 2,6 %. Die Versicherungskosten blieben<br />

im Jahr 2016 nach Informationen des<br />

Bundesamts nahezu konstant; ein moderater<br />

Anstieg zeigte sich mit Blick auf die<br />

Reparatur- und Wartungskosten.<br />

Allgemein variierte der Umfang der<br />

Kostenersparnis in Abhängigkeit von<br />

20<br />

15<br />

10<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

5<br />

0<br />

Insolvenzen<br />

Deutschland<br />

Niederlande<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

Schiffstyp, Fahrtgebiet und Betriebsform.<br />

Die größten Kostenrückgänge zeigten<br />

sich bei Unternehmen mit kapitalintensiven<br />

Schiffen sowie mit Schiffen, die<br />

in der sogenannten Continue-Fahrt eingesetzt<br />

werden und einen entsprechend<br />

hohen Gasölkostenanteil an den Gesamtausgaben<br />

aufweisen.<br />

Im Vergleich zum sehr guten Vorjahr<br />

hat sich die Ertragslage der deutschen<br />

Binnenschifffahrtsunternehmen im Jahr<br />

2016 angesichts der skizzierten Rahmenbedingungen<br />

mehr oder minder abgeschwächt.<br />

Vor allem Unternehmen aus<br />

dem Bereich der Trockengüterschifffahrt<br />

blieben zum Teil deutlich hinter ihren<br />

Vorjahresergebnissen zurück.<br />

Ein Gutteil der vom Bundesamt befragten<br />

Unternehmen der gewerblichen<br />

Güterschifffahrt äußerte sich dennoch<br />

nicht unzufrieden mit ihrer Ertragssituation.<br />

Dies galt insbesondere für Unternehmen,<br />

die außerhalb des Rheinstromgebiets<br />

aktiv waren.<br />

Befrachtungsunternehmen mussten<br />

während der Niedrigwasserperiode zum<br />

Teil Schiffsraum zu Konditionen einkaufen,<br />

die über den ursprünglich mit der<br />

Kundschaft vereinbarten Vertragsfrachten<br />

lagen. Zusätzlich belastend wirkten<br />

Gasölabschläge, die den Auftraggebern<br />

20<br />

45<br />

6<strong>08</strong><br />

269<br />

Unternehmen nach<br />

Ladungskapazität<br />

15<br />

53<br />

543<br />

174<br />

16<br />

50<br />

441<br />

16<br />

56<br />

381<br />

117 63<br />

2000 2005 2010 2015<br />

unter 1.000 t 1.000-3.000t 3.000-10.000 t 10.000 t plus<br />

aufgrund der niedrigeren Gasölpreise<br />

gutgeschrieben werden mussten. Gleichwohl<br />

sprachen sie mehrheitlich von zufriedenstellenden<br />

Ergebnissen.<br />

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />

lag die Anzahl der Insolvenzverfahren<br />

in der deutschen Binnenschifffahrt<br />

im Jahr 2016 mit insgesamt acht<br />

erneut unter dem Vorjahresniveau. Davon<br />

wurden sieben Verfahren eröffnet,<br />

eins mangels Masse abgewiesen.<br />

Im Jahr 2015 waren noch insgesamt<br />

zwölf Insolvenzverfahren ausgewiesen<br />

worden. In den Niederlanden entwickelten<br />

sich die Insolvenzen im Jahr<br />

2016 ebenfalls rückläufig. Nach fünf<br />

Unternehmen im Jahr 2015 traten nach<br />

Angaben des niederländischen Statistikamtes<br />

(C<strong>BS</strong>) im Jahr 2015 nur noch vier<br />

Akteure den Gang in die Insolvenz an.<br />

Die Zahl der Unternehmen in der gewerblichen<br />

Güterschifffahrt in Deutschland<br />

ist jedoch insgesamt weiter gesunken.<br />

Nach aktuellen Angaben des<br />

Statistischen Bundesamtes waren zum<br />

30. Juni 2015 in Deutschland 516 Unternehmen<br />

in der gewerblichen Güterschifffahrt<br />

tätig. Ein Jahr zuvor waren es noch<br />

549 Unternehmen.<br />

Seit Beginn des Jahrtausends hat die<br />

Zahl der Unternehmen um rund 45 %<br />

abgenommen. Dabei entwickelte sich vor<br />

allem die Zahl der Unternehmen mit einer<br />

Ladekapazität unter 3.000 t, also insbesondere<br />

die Zahl der sogenannten Partikuliere,<br />

stark rückläufig.<br />

Zuwachs im Containerverkehr<br />

Im Jahr 2016 wurden in der Binnenschifffahrt<br />

auf deutschen Wasserstraßen über<br />

2,4 Mio. TEU befördert – damit wurde<br />

der bisherige Rekordwert aus dem Vorjahr<br />

übertroffen. Im Vergleich zum Jahr<br />

2015 erhöhte sich die Anzahl der beförderten<br />

Standardcontainer insgesamt um<br />

rund 2,5 %.<br />

Während Transporte von beladenen<br />

Standardcontainern im Vergleichszeitraum<br />

um 5,4 % auf über 1,6 Mio. TEU<br />

anstiegen, nahmen jene von leeren Containern<br />

um 2,9 % auf rund 0,8 Mio. TEU<br />

ab. Der Anteil der Leercontainer an der<br />

Gesamtzahl der beförderten Standardcontainer<br />

reduzierte sich damit im Jahr<br />

2016 auf rund 32,9 %.<br />

Die Zunahme der beladenen Standardcontainer<br />

spiegelte sich bei der Tonnage<br />

wider: Sie erreichte ein Volumen<br />

von rund 17,8 Mio. t; im Vergleich zu<br />

2015 entsprach dies einem Anstieg um<br />

über 0,8 Mio. t bzw. 4,9 %.<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 11


Schifffahrt<br />

Die Zahl der Binnenschifffahrts-Unternehmen geht kontinuierlich zurück<br />

Mit einem Anteil von rund 82 % im<br />

Jahr 2016 erfolgt der Großteil des Containerumschlags<br />

im Rheinstromgebiet.<br />

Mit deutlichem Abstand folgen das Weser-,<br />

Elbe- und Mittellandkanalgebiet sowie<br />

das westdeutsche Kanalgebiet.<br />

Foto: Jochen Bywaletz<br />

Insgesamt entfielen mit einer Verkehrsleistung<br />

von knapp 6,4 Mrd. tkm<br />

bzw. einer Beförderungsmenge von rund<br />

22,7 Mio. t rund 11,7 % der gesamten<br />

Verkehrsleistung bzw. 10,2 % des Gesamtaufkommens<br />

in der Binnenschifffahrt<br />

auf den Containerverkehr. Eine<br />

Differenzierung der Containerverkehre<br />

nach Hauptverkehrsverbindungen ergibt<br />

ein eindeutiges Bild. Sowohl in Bezug auf<br />

die Beförderungsmenge als auch die Anzahl<br />

der Ladungsträger und der TEU wiesen<br />

im Jahr 2016 alle Hauptverkehrsverbindungen<br />

Zuwächse auf.<br />

Die höchsten prozentualen Steigerungen<br />

zeigten sich dabei beim Binnenverkehr<br />

und bei den Durchgangsverkehren.<br />

Letztere hatten im Jahr 2015 noch zweistellige<br />

prozentuale Rückgänge verbucht.<br />

Im grenzüberschreitenden Empfang und<br />

Versand hielten sich sowohl die Anzahl<br />

der beförderten Ladungsträger als auch<br />

der TEU annähernd die Waage.<br />

Die Beförderungsmenge im grenzüberschreitenden<br />

Versand überwog<br />

jene im grenzüberschreitenden Empfang<br />

weiterhin deutlich. Ursächlich ist<br />

der wesentlich höhere Anteil an beladenen<br />

Containern beim Versand ins Ausland<br />

gegenüber dem Empfang aus dem<br />

Ausland.<br />

Containerbeförderungen im Seehafen-Hinterlandverkehr<br />

erreichten ein<br />

Volumen von rund 2,3 Mio. TEU. Dies<br />

entsprach rund 94,4 % des gesamten<br />

Containeraufkommens auf den deutschen<br />

Wasserstraßen.<br />

Der Großteil entfiel auf Quell-/Zielverkehre<br />

zwischen Rotterdam und Antwerpen<br />

und dem deutschen Hinterland.<br />

Beide Westhäfen verzeichneten selbst Zuwächse<br />

beim Containerumschlag. Mit<br />

deutlichem Abstand folgten Verkehre<br />

zwischen Hamburg und dem deutschen<br />

Binnenland.<br />

Durchgangsverkehre fanden in der<br />

Hauptsache zwischen Rotterdam bzw.<br />

Antwerpen und Häfen in der Schweiz sowie<br />

Frankreich statt. Allein auf diese Re-<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

Containertransport nach Beladungszustand<br />

leer beladen<br />

2,38 2,39<br />

2,45<br />

2,19 2,21<br />

32% 31% 34% 35% 35%<br />

Anteile am Containerumschlag 2016<br />

Elbe, 5%<br />

Mio. TEU<br />

1,5<br />

Rheingebiet, 82%<br />

Weser, 6%<br />

1<br />

0,5<br />

68% 69% 66% 65% 67%<br />

Main-Donau, 4%<br />

Westdeutsches<br />

Kanalgebiet 3%<br />

0<br />

2012 2013 2014 2015 2016<br />

12 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schifffahrt<br />

lationen entfielen im Jahr 2016 über 98 %<br />

des gesamten Durchgangsverkehrs über<br />

deutsche Wasserstraßen.<br />

Im Kombinierten Verkehr insgesamt<br />

sank die Zahl der transportierten<br />

Ladeeinheiten im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 4,2% beziehungsweise knapp<br />

200.000 TEU auf rund 4 Mio. TEU, nachdem<br />

es bereits 2015 einen Rückgang von<br />

2,3% gegeben hatte. Maßgeblich waren<br />

vor allem Rückgänge im nationalen Seehafen-Hinterlandverkehr<br />

von 4,6% beziehungsweise<br />

mehr als 100.000 TEU.<br />

Negativ betroffen waren insbesondere<br />

Verkehre aus und nach Bayern. Verkehre<br />

zwischen den ARA-Häfen und ausländischen<br />

Regionen, die von Baumaßnahmen<br />

auf der Betuwe-Linie beeinträchtigt<br />

wurden, wiesen mit einem Rückgang von<br />

rund 100.000 TEU Aufkommensverluste<br />

in ähnlicher Größenordnung auf. Vor<br />

allem Transitverkehre mit Italien nahmen<br />

ab.<br />

Zwischen den ARA-Häfen und den<br />

Regionen in Deutschland reduzierte sich<br />

das Beförderungsaufkommen insgesamt<br />

um 6,1% auf 400.000 TEU. Die größten<br />

Verluste verbuchten dabei Quell- und<br />

Zielregionen in Nordrhein-Westfalen.<br />

Einzig die Hinterlandverkehre der deutschen<br />

Seehäfen mit dem Ausland legten<br />

2016 insgesamt zu. Das Plus betrug<br />

hier rund 9,4% beziehungsweise knapp<br />

100.000 TEU.<br />

Der überwiegende Teil der Aufkommenssteigerungen<br />

entfiel auf Seehafen-<br />

Hinterlandverkehre zwischen Bremen<br />

beziehungsweise Hamburg und Österreich.<br />

Jenseits der umschlagstarken Containerhäfen<br />

der Nordrange rückten neben<br />

Wilhelmshaven zunehmend auch<br />

Alternativrouten über einige Mittelmeerhäfen<br />

ins Blickfeld von Hafengesellschaften<br />

und Operateuren.<br />

Ausgehend von einem geringen Niveau<br />

wurde 2016 das Angebot schienengebundener<br />

Landverkehre zwischen Europa<br />

und Asien deutlich ausgebaut. Hierzu<br />

trug unter anderem die Hanjin-Insolvenz<br />

bei. Darum fragten Verlader und Spediteure<br />

vor allem aus dem Automobilsegment<br />

verstärkt die vergleichsweise teurere,<br />

aber schnellere und zuverlässigere<br />

Landverbindung nach.<br />

Die Transportgeschwindigkeit im<br />

Landverkehr hatte sich zuletzt deutlich<br />

erhöht, so dass sich die Transportzeit<br />

nach China laut Marktteilnehmern – in<br />

Abhängigkeit von der gewählten Route<br />

und Start- beziehungsweise Zielorten –<br />

auf bis zu 15 Tage verkürzt hat.<br />

Nach der aktuellen gleitenden Mittelfristprognose<br />

für den Güter- und Personenverkehr<br />

werden für das laufende Jahr<br />

<strong>2017</strong> und auch auf mittelfristige Sicht Zuwächse<br />

des Güterverkehrs in Deutschland<br />

erwartet. Danach soll die Verkehrsleistung<br />

insgsamt um 1,5 % zulegen, die<br />

Beförderungsmenge um 1,2 %. Für den<br />

Zeitraum von 2018 bis 2020 wird von einem<br />

durchschnittlichen jährlichen Anstieg<br />

der Verkehrsleistung in Höhe von<br />

1,3 % und einem durchschnittlichen jährlichen<br />

Mengenwachstum in Höhe von<br />

0,5 % ausgegangen.<br />

Mit Verkehrsleistungssteigerungen in<br />

Höhe von 1,9 % im Jahr <strong>2017</strong> sowie jahresdurchschnittlichen<br />

1,4 % für den Zeitraum<br />

von 2018 bis 2020 fallen die Prognosen<br />

für den Straßengüterverkehr dabei<br />

am höchsten aus. Für die Binnenschifffahrt<br />

und den Schienengüterverkehr<br />

werden für das Jahr <strong>2017</strong> Leistungssteigerungen<br />

in Höhe von 0,9 % bzw. 1 % vorhergesagt,<br />

mittelfristig liegt der Zuwachs<br />

bei 0,7 % für die Wasserstraße und 1,1%<br />

für die Schiene.<br />

M<br />

Datenquellen: Statistisches Bundesamt, Bundesamt<br />

für Güterverkehr, Centraal Bureau voor de Statistiek<br />

Foto: Viking River Cruises<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 13


Schifffahrt<br />

Verbesserte Technik<br />

verringert Schadenfälle<br />

Trotz der deutschlandweit sinkenden Zahlen im<br />

Frachtschifffahrtsbereich kann die Vereinigte Schiffs-<br />

Versicherung (VSV) auf einen seit Jahrzehnten<br />

nahezu konstant hohen Fahrzeugbestand<br />

verweisen. Zudem steigt die<br />

Gesamtversicherungssumme<br />

Von Thomas Wägener<br />

Die Schäden werden zwar weniger,<br />

jedoch steigen die Schadensummen<br />

Foto: Wasserschutzpolizei Oldenburg<br />

14 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schifffahrt<br />

Nach Auskunft von Detlef Kohlmeier,<br />

Vorstandsvorsitzender der VSV,<br />

liegt die Anzahl der derzeit versicherten<br />

Schiffe bei etwa 800 Einheiten, etwa<br />

90% stammen aus Deutschland. Rund<br />

ein Drittel sind Frachtschiffe, ein Drittel<br />

Fahrgastschiffe und der übrige Teil sind<br />

Kleinfahrzeuge wie Schlepper, Schuten<br />

und Leichter. Abgänge durch Verkäufe<br />

oder Verschrottungen wurden durch<br />

den Gewinn neuer Kunden, insbesondere<br />

Fahrgastschiffe, mehr als kompensiert.<br />

Aktuell wurden im laufenden Jahr<br />

in beiden Bereichen leichte Zuwächse erzielt,<br />

sagt Kohlmeier.<br />

Neben der Anzahl versicherter Schiffe<br />

ist für den VSV-Vorstandsvorsitzenden<br />

die Summe der Versicherungsverträge<br />

insgesamt (einschl. der Nebenrisiken<br />

wie Maschine, Ausfall etc.) entscheidend.<br />

Diese hat sich bei der VSV allein seit<br />

2013 von 1.967 auf aktuell über 2.050 Verträge<br />

erhöht.<br />

In der Regel würde heute bei Güterschiffen<br />

im Durchschnitt ein Schaden<br />

pro Jahr gemeldet, sagt der Versicherungsexperte.<br />

Die Anzahl sei in den<br />

vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen.<br />

Dies hänge nicht nur mit<br />

der geringeren Zahl an Schiffen zusammen,<br />

sondern auch mit der verbesserten<br />

technischen Ausstattung<br />

der Einheiten und nicht zuletzt mit<br />

einer aufmerksameren Fahrweise<br />

der Schiffsführer. So habe die VSV vor<br />

30 Jahren noch etwa 2.000 Schäden pro<br />

Jahr abzuwickeln gehabt, bei der gleichen<br />

Anzahl an Schiffen, heute seien es knapp<br />

unter 400.<br />

Propellerschäden weit verbreitet<br />

Am häufigsten treten laut Kohlmeier<br />

Schäden am Propeller auf. Diese würden<br />

vor allem durch Holzstücke, Steine<br />

oder Grundberührungen verursacht.<br />

Von den Kosten hielten sich solche Reparaturen<br />

aber in Grenzen, die Spanne<br />

liegt dem Versicherungsexperten zufolge<br />

zwischen 3.000 und 5.000 €. Die Summe<br />

sei auch davon abhängig, ob Taucher<br />

benötigt würden oder zusätzlich noch<br />

Detlef Kohlmeier,<br />

Vorstandsvorsitzender der VSV<br />

Foto: Wägener<br />

eine Verschleppung notwendig sei. Sorgen<br />

bereiten dem Versicherungsexperten<br />

zufolge zunehmend Einbrüche und<br />

Vandalismusschäden, die teilweise einen<br />

hohen Kostenaufwand verursachen und<br />

wenige Chancen für eine erfolgreiche Regressnahme<br />

bieten. Die Täter werden selten<br />

gefasst oder können den angerichteten<br />

Schaden nicht bezahlen.<br />

Im Schadensfall würden die Kunden<br />

Hilfe von einem vertrauten und kom-<br />

Wenn’s eng wird, ist ein verlässlicher Partner gefragt<br />

• Kasko- und Haftpfl ichtversichungen (P&I)<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 15


Schifffahrt<br />

Explosionen und Brände verursachen hohe<br />

Schäden höchsten Schäden<br />

Foto: Christoph Reichwein<br />

petenten Ansprechpartner benötigen, so<br />

Kohlmeier, denn es gelte, verschiedene<br />

Dinge zu beachten, ein Call-Center wie<br />

oftmals im Pkw-Bereich ausreichend, helfe<br />

hier nicht weiter. Daher sei der Service<br />

neben dem Preis ein wesentlicher Faktor<br />

bei der Wahl der Versicherung.<br />

Für die VSV spricht aus seiner Sicht<br />

hier vor allem die eingespielte Mannschaft,<br />

die teilweise schon 20 Jahre bei der<br />

Versicherung tätig ist. Somit könnten die<br />

Kunden auch über Jahre eine wachsende<br />

Bindung zu den Mitarbeitern aufbauen.<br />

Zudem kommen die Sachverständigen<br />

der VSV allesamt aus der Schifffahrt.<br />

Deshalb würden sie sich zu 100% mit der<br />

Materie auskennen, einige seien sogar<br />

selber Patentinhaber. »Wenn ein Kunde<br />

anruft, kann er deshalb sicher sein, dass<br />

ihm auch weitergeholfen wird.«<br />

An den drei Standorten Hannover,<br />

Duisburg und Wörth am Main beschäftigt<br />

die VSV insgesamt 20 Mitarbeiter<br />

darunter vier Sachverständige, die im<br />

Typischer Versicherungsschutz<br />

Generell verfügt heute jedes deutsche Güterschiff über eine Standard<br />

Kasko- und Haftpflichtpolice. Zumeist würden Kunden auch eine Maschinenversicherung<br />

abschließen sowie die sogenannte Effektenversicherung,<br />

die etwa der Hausratsversicherung entspreche, geben die Versicherungen<br />

einen Einblick. Weitere Risiken – wie Ausfall (loss of hire),<br />

Elektronik etc. könnten auf Wunsch ergänzt werden, um das finanzielle<br />

Risiko des Partikuliers zu minimieren.<br />

Welche Versicherungen abgeschlossen werden hängt auch mit dem Finanzierungsmodell<br />

zusammen. Schiffsfinanzierenden Banken möchten<br />

ihre Hypotheken auf dem jeweiligen Markt abgesichert haben. Gründe<br />

hierfür sind neben Problemen mit der Sprache (schließlich sind Versicherungsbedingungen<br />

in der Regel sehr umfangreich und teilweise auch sehr<br />

kompliziert) auch eine gewisse Rechtssicherheit, denn ein Prozess mit<br />

einem ausländischen Versicherer vor einem ausländischen Gericht berge<br />

zusätzliche Risiken. Nicht zu vergessen die deutsche Rechts- und Finanzsaufsicht<br />

durch die BaFin, die jedem Kunden einer größeren deutschen<br />

Versicherung (ab 1 Mio.€ Beitragseinnahme) die Gewähr bietet, einen<br />

jederzeit liquiden und dem geltenden Recht (Stichwort Verbraucherschutz)<br />

verpflichteten Versicherer gewählt zu haben.<br />

Wird ein Schiff hingegen privat finanziert, lassen Reeder ihre Einheiten<br />

tendenziell gegen weniger Einflussfaktoren versichern, um Kosten zu<br />

sparen.<br />

Außendienst Schäden aufnehmen, begutachten<br />

und in Kontakt mit den Werften<br />

treten, Reparaturarbeiten und -zeiten<br />

absprechen und letztendlich auch die Abwicklung<br />

bis zur Bezahlung der Werftrechnung<br />

begleiten. Laut Kohlmeier können<br />

die VSV-Experten im Schadensfall in<br />

der Regel in maximal zwei Stunden bei<br />

den Kunden sein – und das 365 Tage im<br />

Jahr im 24/7-Service.<br />

Als Verein, der auf Gegenseitigkeit beruht,<br />

schüttet die VSV die eingefahrenen<br />

Überschüsse an die Mitglieder aus. Allein<br />

seit dem Jahr 2010 hat die Versicherung<br />

nach eigenen Angaben über 2 Mio.€<br />

an die Mitglieder zurückerstattet, im<br />

Durchschnitt um die 5% des Beitrages,<br />

sagt Kohlmeier. Auch in diesem sowie im<br />

kommenden Jahr werde das so sein, kündigt<br />

der Versicherungsexperte an.<br />

»Wir stehen bei den bei uns versicherten<br />

Schiffen zu 100% in der Deckung«,<br />

beschreibt Kohlmeier eine weitere Besonderheit<br />

der VSV. Bei anderen Versicherern,<br />

Assekuradeuren und Maklern<br />

könnten sich mehrere Versicherer<br />

auch ausländischer Herkunft einen Vertrag<br />

teilen, was zu Problemen sowohl bei<br />

der Schadenabwicklung als auch bei der<br />

Kommunikation führen kann.<br />

Als Neuheit gibt es bei der VSV seit<br />

diesem Jahr einen sechsköpfigen Beirat,<br />

der sich wie der Aufsichtsrat aus<br />

dem Kreis der Kunden zusammensetzt.<br />

Er soll sowohl den Vorstand als auch die<br />

Aufsichtsräte bei ihrer Arbeit unterstützen.<br />

»Damit sind wir breiter aufgestellt<br />

und können noch mehr auf die Bedürfnisse<br />

und Wünsche unserer Mitglieder<br />

eingehen«, bekräftigt der VSV-Vorstandsvorsitzende.<br />

M<br />

16 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schifffahrt<br />

Flexibel und innovativ<br />

Die Allianz Esa erweitert ihre Versicherungs lö sungen für die Güter- und<br />

Fahrgastschifffahrt. Dabei steht das Kundeninteresse im Vordergrund<br />

Von Thomas Wägener<br />

Die Allianz Esa blickt auf ein erfolgreiches<br />

Jahr 2016 zurück. Auf Grund<br />

der hohen Kundenzufriedenheit konnten<br />

wir weitere Kunden hinzu gewinnen,<br />

sagt Stefan Franke, Prokurist und Mitglied<br />

der Geschäftsleitung bei der Allianz<br />

Esa. Im Heimatmarkt Deutschland<br />

ist man nach eigenen Angaben der größte<br />

Versicherer für die Binnenschifffahrt.<br />

Aber auch in Benelux, Österreich und der<br />

Schweiz sei man sehr prominent vertreten.<br />

Die Versicherten sind Franke zufolge<br />

in allen Bereichen der Binnenschifffahrt<br />

tätig, von der Fahrgast- und Flusskreuzschifffahrt<br />

bis hin zur Güterschifffahrt.<br />

Aber auch viele Nassbaggerschiffe und<br />

Arbeitsboote sind bei der Allianz Esa<br />

versichert.<br />

Die Anzahl als auch die Höhe der gemeldeten<br />

Schäden sind in den letzten drei<br />

Jahren in etwa konstant geblieben, so<br />

Franke. Die meisten Schäden seien nach<br />

wie vor auf Kollisionen, Grundberührungen<br />

und Anfahrungen zurückzuführen.<br />

Hohe Schadensummen entstünden<br />

zudem immer noch durch Steuerhausanfahrungen,<br />

aber auch Be- und Entladeschäden<br />

hätten beträchtliche Schäden<br />

zur Folge.<br />

Die meisten Schäden würden weiterhin<br />

aus menschlichen Fehlern resultieren.<br />

Franke beziffert die Zahl auf etwa<br />

70%. Die Gründe seien häufig unzureichende<br />

Kommunikation, so z.B. durch<br />

sprachliche Probleme. Nur etwa jeder<br />

zehnte Schaden werde indes durch einen<br />

Brand herbeigeführt, jeder zweite Schaden<br />

hätte technische Ursachen.<br />

Franke sieht in der Schadenprävention<br />

die wirksamste Möglichkeit, um Unfällen<br />

von vornherein vorzubeugen, denn<br />

neben den Reparaturkosten entstünden<br />

dem Binnenschiffer insbesondere durch<br />

Ausfallzeiten enorme Kosten. Damit es<br />

erst gar nicht dazu kommt, wurden tech-<br />

Zahl der Berufsschiffe bleibt rückläufig<br />

Im Trockengüterbereich prognostizieren die Versicherungsexperten für<br />

die kommenden vier bis fünf Jahre eine weiter leicht sinkende Zahl der<br />

Einheiten für Deutschland, wenngleich sie davon ausgeht, den eigenen<br />

Schiffsbestand halten zu können. Als Hauptgrund wird die Altersstruktur<br />

der Schiffsführer und die Nachwuchsproblematik genannt. Die Zahl<br />

ausscheidender Schiffsführer könne derzeit nicht von jüngeren ersetzt<br />

werden, heißt es. Im Fahrgastschiffereich exklusive der Flusskreuzfahrtschiffe<br />

sind die Zahlen hingegen relativ konstant. Hier sei der Markt allerdings<br />

inzwischen auch gesättigt, sodass nicht von einem Boom wie<br />

noch zum Ende der 1990er-Jahren und zu Beginn des vergangenen<br />

Jahrzehntes ausgegangen wird. Es würden zwar auch hier immer mal<br />

wieder Neubauten hinzukommen, die aber zumeist an die Stelle ältere<br />

Schiffe träten.<br />

Die Entwicklung des Versicherungsbedarfs wird nach Ansicht der Anbieter<br />

auch künftig vom Markt bestimmt werden, sodass auch für Abgasreinigungsanlagen<br />

und LNG-Antriebe Versicherungsschutz benötigt wird.<br />

Heute gibt es zwar nur wenige Schiffe, die damit fahren, in Zukunft<br />

werde sich deren Zahl aber erhöhen, glauben die Versicherer.<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 17


Schifffahrt<br />

Erhöhung der Haftungssummen<br />

Die Erhöhung der Haftungssummen in der Fahrgastschifffahrt<br />

steht seit Jahren im Raum. Das CLNI 1988 wird voraussichtlich<br />

von Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg<br />

mit Wirkung zum 30. Juni 2018 gekündigt. Durch<br />

die Kündigung erlischt das CLNI zum 1. Juli 2019 und das<br />

CLNI 2012 kann damit zum 1. Juli 2019 in Kraft treten.<br />

Damit verbunden sind wesentliche Erhöhungen der Haftungssummen,<br />

so z.B. eine Verdoppelung der Haftungssummen<br />

für Personen- und Sachschäden als auch enorme Erhöhungen<br />

der Haftungssummen für Reisende (Passagiere). Die<br />

Haftung für Passagierschäden sollen auf 100.000 SZR je<br />

Passagier angehoben werden. Dies bedeutet z.B. für ein<br />

Fahrgastschiff welches 500 Passagiere befördern darf alleinig<br />

für die Passagier-Schadenhaftung eine Haftungssumme von<br />

etwa € 60 Mio. (aktueller Umrechnungskurs etwa €1,20).<br />

Foto: Allianz Esa<br />

Foto: Felix Selzer<br />

nische Lösungen entwickelt, um Kollisionen<br />

oder Brückenhausanfahrungen zu<br />

vermeiden. Diese würden in der Branche<br />

mittlerweile auch zunehmend eingesetzt,<br />

was die Schadenhäufigkeit reduziere,<br />

sagt Franke.<br />

Die Allianz Esa biete für jeden Schiffstyp<br />

das passende Versicherungskonzept.<br />

So gibt es spezielle Versicherungslösungen<br />

sowohl für die Güterschifffahrt als<br />

auch für die Fahrgastschifffahrt. Die Lösungen<br />

würden zudem stetig weiterentwickelt,<br />

betont Franke. Beispielsweise<br />

werde für die Güterschifffahrt Versicherungsschutz<br />

für Be- und Entladeschäden<br />

angeboten und in der Maschinenversicherung<br />

könnten die Kunden zudem im<br />

Totalschadensfall eine Mindestentschädigung<br />

von bis zu 50% des Neuwertes<br />

wählen.<br />

Für Fahrgastschiffe umfasst die Ausfallversicherung<br />

der Allianz Esa nach<br />

Angaben Frankes auch Ausfälle infolge<br />

Hoch- und Niedrigwasser oder behördlichen<br />

Schifffahrtssperren. Die Höhe der<br />

Entschädigung könne dabei individuell<br />

sowohl für die alltäglichen Fahrten aber<br />

auch für Sonderfahrten, wie z.B. Silvester<br />

oder Feuerwerke gestaltet werden.<br />

Als einziger deutscher Versicherer biete<br />

man eine Haftpflichtversicherung<br />

(TuH-Versicherung) für die Binnenschifffahrt<br />

mit Deckungssummen von bis zu<br />

75 Mio. €. »Damit stellen wir ausreichende<br />

Deckungssummen für etwa 90% aller<br />

in Deutschland registrierten Binnenschiffe<br />

zur Verfügung«, so Franke weiter: lediglich<br />

Tankmotorschiffe und Flusskreuzfahrtschiffe<br />

benötigten höhere Deckungssummen.<br />

Tritt ein Schaden auf, würden die<br />

Kunden in erster Linie einen verlässlichen<br />

und partnerschaftlichen Umgang erwarten.<br />

Und darauf hätten sie auch einen Anspruch,<br />

betont Franke. Dabei sei es wichtig<br />

Stefan Franke,<br />

Prokurist und Mitglied der<br />

Geschäftsleitung bei der Allianz Esa<br />

rund um die Uhr erreichbar zu sein. Dafür<br />

habe die Allianz Esa eine Schadenhotline<br />

eingerichtet, bei der die Experten zu<br />

jeder Tageszeit an 365 Tagen erreichbar<br />

seien. »Und mit unseren Spezialagenturen<br />

für die gewerbliche Binnenschifffahrt<br />

sind wir deutschlandweit präsent«, hebt<br />

Franke hervor. So habe der Binnenschiffer<br />

einen Ansprechpartner ganz in seiner<br />

Nähe. Nicht zuletzt suche man im offenen<br />

und konstruktiven Austausch mit den<br />

Kunden die besten Lösungen, um die gemeinsamen<br />

Herausforderungen bestmöglich<br />

bewältigen zu können. Dies werde von<br />

den Kunden sehr geschätzt, bekräftigt der<br />

Versicherungsexperte, denn dies sei nicht<br />

selbstverständlich.<br />

M<br />

OTTO MAURER ASSEKURANZMAKLER<br />

Schadenshöhe nimmt zu<br />

Im Unterschied zu den beiden großen<br />

deutschen Versicherungen Allianz Esa<br />

und Vereinigte Schiffs-Versicherung<br />

(VSV) sind beim Versicherungsmakler<br />

Otto Maurer Assekuranzmakler mehr<br />

ausländische Kunden versichert. Nach<br />

Angaben des Unternehmens liegt ihre<br />

Zahl bei etwa 30% gegenüber 70% bei<br />

den einheimischen Unternehmen. Über<br />

die absolute Zahl wollte Otto Maurer indes<br />

keine Angaben machen.<br />

Die Kunden sind hauptsächlich in der<br />

Tank- und Frachtschifffahrt tätig. Partikuliere<br />

und Reedereien zählen ebenso zu den<br />

Versicherten wie Wasserbauunternehmen<br />

und deren entsprechendes schwimmendes<br />

Equipment. Zu denen am häufigsten<br />

gemeldeten Schäden gehören Propellerschäden<br />

und solche, die durch Grundberührungen,<br />

Anfahrungen und Kollisionen<br />

hervorgerufen werden. Auch Schäden<br />

an technischen Einrichtungen wie etwa<br />

der Maschine zählen dazu. Analog zu den<br />

übrigen Versicherungen stellt auch Otto<br />

Maurer Assekuranzmakler fest, dass die<br />

Zahl der Schäden zwar rückläufig sind,<br />

die Schadenssumme hingegen ansteigen.<br />

Flusskasko-Versicherungen, TuH und<br />

P&I-Versicherungen, Maschinenbruchund<br />

Elektronik-Versicherungen würden<br />

die Kunden am meisten nachfragen, so<br />

Otto Maurer Assekuranzmakler. Nicht<br />

selten gebe es individuelle Vereinbarungen<br />

und versicherungstechnische Lösungen.<br />

Dies seien in erster Linie Ergänzungen<br />

zu den bestehenden, speziellen<br />

Versicherungskonzepten.<br />

Der Versicherungsmakler bietet nach<br />

eigenen Angaben vollumfängliche Betreuung<br />

von der Vertragsgestaltung bis<br />

zur Schadenabwicklung. Man blicke auf<br />

eine positive Entwicklung zurück und sei<br />

auch für die Zukunft sehr zuversichtlich.<br />

Das 1989 gegründete Unternehmen gehört<br />

zum Firmenverband Hülskens. An<br />

den beiden Standorten in Duisburg und<br />

Berlin sind insgesamt 25 Beschäftigte in<br />

den Bereichen Baustoffndustrie, Wasserbau<br />

und Binnenschifffahrt tätig. In der<br />

Sparte Binnenschifffahrt sind derzeit drei<br />

Mitarbeiter langjährig beschäftigt. M<br />

18 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schifffahrt<br />

NEUES ANGEBOT VON PANTAENIUS<br />

Rundum sorglos auf dem Hausboot<br />

Immer mehr der sogenannten Floating<br />

Homes finden sich auf städtischen<br />

Wasserflächen. Doch bei aller Romantik<br />

braucht es auch dafür einen ausreichenden,<br />

oft maßgeschneiderten Versicherungsschutz.<br />

»Wir haben da ein Rundum-sorglos-Paket<br />

geschnürt«, berichtet<br />

Lars Töppner.<br />

Die neue Versicherung von Pantaenius<br />

schließt nicht nur Hausboote und Floating<br />

Homes selbst, sondern auch Pontonanlagen,<br />

Dalben, Verankerungen und<br />

natürlich jeglichen Hausrat sowie Gebäudebestandteile<br />

des schwimmenden Zuhauses<br />

ein. Dazu gehören zum Beispiel<br />

auch Beiboote, Hof- und Gehsteigbefestigungen<br />

sowie Wohnterrassen.<br />

Abgesichert sind zudem die Verschleppung<br />

zur Revisions- oder Bauwerft und<br />

der Schutz bei Mietausfall – das alles<br />

ohne Selbstbeteiligung. Versichert ist<br />

der ortsübliche Neubauwert inklusive<br />

Nebenkosten.<br />

In einem engen Markt mit einer begrenzten<br />

Anzahl von Anbietern gehe es<br />

darum, Angebote speziell auf die Bedürfnisse<br />

der Kunden abzustimmen und sie<br />

verlässlich und langfristig zu begleiten.<br />

Bei den Hausbooten hat Pantaenius eine<br />

erfolgversprechende Nische entdeckt.<br />

Der Hamburger Versicherungsmakler<br />

existiert bereits seit knapp 120 Jahren<br />

vom namensgebenden Firmengründer<br />

Johann C. Pantaenius. »Unsere Stärke ist<br />

der Service«, sagt Töppner. Neben dem<br />

Hauptsitz in Hamburg betreibt Pantaenius<br />

weitere Niederlassungen in Düsseldorf,<br />

München und Nürnberg, über das<br />

Yacht-Netzwerk ist das Unternehmen<br />

darüber hinaus in Europa, Nordamerika<br />

und Australien präsent.<br />

Für die gewerbliche Schifffahrt werden<br />

alle gängigen Versicherungen, von<br />

der Flusskasko über die Maschinenversicherung<br />

oder die Loss of Hire bis hin<br />

zur Transport- und Haftpflichtversicherung<br />

(P&I) angeboten. Zu den Kunden<br />

zählen die Fahrgastschifffahrt, Wasserbauunternehmen,<br />

Reedereien und Partikuliere,<br />

aber auch Zulieferer. Bei Pantaenius<br />

können die Schiffseigner auch gern<br />

ihre privaten Versicherungen abschließen.<br />

Als Makler nutzen die Hamburger<br />

die Angebote des Marktes, also der reinen<br />

Versicherungen, und schnüren daraus<br />

spezielle Pakete. Noch eine Besonderheit:<br />

»Bei uns sind die Abteilungen für<br />

Vertrags- und Schadensabwicklung nicht<br />

getrennt«, betont Töppner. Egal, worum<br />

es gehe oder was passiert sei, der Kunde<br />

habe immer einen festen Ansprechpartner<br />

unter der gleichen Telefonnummer. «<br />

Es gebe seit Jahrzehnten bewährte Produkte<br />

und Kombinationen. »Aber auch<br />

wir müssen uns natürlich ständig weiterentwickeln«,<br />

sagt Töppner. Der neu eingeführte<br />

Versicherungsschutz für Hausboote<br />

gehört dazu.<br />

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Schifffahrt<br />

Bank für Schiffahrt auf Wachstumskurs<br />

Nach dem erfolgreichen Jahr 2016 bleibt die Bank für Schiffahrt (BfS) auf Wachstumskurs.<br />

Die Nachfrage nach Krediten wächst bislang stärker als erwartet und liegt über den<br />

Prognosen. Mittelfristig wird sich das Portfolio allerdings ändern<br />

Von Krischan Förster<br />

Eher zurückhaltend hatte der Vorstand<br />

der Ostfriesischen Volksbank (OVB)<br />

einschließlich der Bank für Schiffahrt<br />

(BfS) zunächst die Aussichten für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2017</strong> beurteilt. Ein »moderates<br />

Wachstum« war angepeilt worden.<br />

Zum einen, weil die Geschäftszahlen<br />

des Vorjahres bereits ausgesprochen<br />

gut gewesen waren. Zum anderen, weil<br />

die wirtschaftliche Situation der Branche<br />

und damit die Nachfrage nach Finanzierungen<br />

nicht gerade verheißungsvoll angesehen<br />

wurden.<br />

»Wir wurden eines Bessern belehrt«, sagt<br />

OVB-Vorstandschef Holger Franz im Gespräch<br />

mit der »Binnenschifffahrt«. Denn<br />

die Halbjahres-Bilanz fällt erneut sehr erfreulich<br />

aus. Das Plus in der Kreditsumme<br />

liegt gegenüber dem Vorjahr derzeit bei<br />

etwa 6 bis 7%. »Wir haben überraschend<br />

viele Anträge auf den Tisch bekommen.«<br />

Es sind derzeit nicht mehr viele Banken<br />

als Finanzierer auf dem Markt aktiv, die<br />

BfS ist dabei unumstrittener Platzhirsch,<br />

also auch ein viel besuchter Ansprechpartner,<br />

wenn es um Schiffsprojekte geht.<br />

Die Kundenstruktur habe sich allerdings<br />

über die Jahrzehnte geändert, berichtet<br />

Franz. Noch immer seien Partikuliere<br />

»hoch geschätzt«, doch vermehrt geben<br />

große Reedereien oder Logistiker Neubauten<br />

in Auftrag.<br />

54%<br />

Portfolio der BfS<br />

Tanker<br />

13%<br />

Trockenschiffe<br />

Reedereien / Befrachter<br />

Fahrgastschiffe<br />

Sonstige<br />

13%<br />

12%<br />

8%<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Kreditvolumen der Bank für Schifffahrt<br />

in Mio. €<br />

Kreditvolumen der Bank für Schifffahrt<br />

Schiffahrt<br />

in Mio. €<br />

154<br />

167 171<br />

Wie etwa die Reederei Jaegers, die im<br />

Frühjahr mit den 2.200-Tonnern »Gitte«<br />

und »Louisa« gleich zwei neue Tanker<br />

in Duisburg getauft und in Dienst<br />

gestellt hat – finanziert von der BfS. Reedereichef<br />

Klaus Valentin liefert seinerzeit<br />

noch zwei andere Gründe für die Investition:<br />

Der Entschluss sei durch die niedrigen<br />

Stahlpreise und das niedrige Zinsniveau<br />

erleichtert worden.<br />

Bei der BfS sieht man allerdings einer<br />

Trendwende entgegen: Nachdem die Finanzierung<br />

jahrelang vor allem vom Tankersegment<br />

geprägt worden sei, nehme<br />

die Nachfrage nach moderner Tonnage<br />

durch die vorgeschriebene Umstellung<br />

auf die Doppelhülle immer weiter ab. Die<br />

Bank verzeichnet hohe Tilgungen und damit<br />

ein Abschmelzen des Portfolios.<br />

Dafür zieht jedoch das Interesse aus<br />

der Trockenschifffahrt wieder an. Dies<br />

sei bereits im vergangenen Jahr zu beobachten<br />

gewesen, »und wir rechnen damit,<br />

dass der Trend anhält«, sagt Franz. Nach<br />

und nach würden sich auch das Kreditportfolio<br />

verändern. Die Bank erwarte<br />

aufgrund hoher Tilgungen langfristig<br />

ein Abschmelzen des Tanker-Portfolios.<br />

Die BfS fühlt sich für weiteres Wachstum<br />

gerüstet und stockt ihr Personal auf.<br />

In Hannover, einem der drei Standorte<br />

192<br />

209<br />

2012 2013 2014 2015 2016 <strong>2017</strong><br />

222<br />

neben Duisburg und Berlin, sei eine weitere<br />

Stelle geschaffen worden. »Wir haben<br />

ein gutes Team und die richtige Expertise<br />

– und viel Freude an der Binnenschifffahrt«,<br />

sagt Franz.<br />

M<br />

Quelle: BfS<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 21


Schifffahrt<br />

Längere Schleusenzeiten an Saale ertrotzt<br />

Auf der Saale oberhalb von Halle-Trotha und weiter bis zur Unstrut sind etwa fünfzehn<br />

Fahrgastschiffe im Einsatz, die von Mai bis Oktober gute Geschäfte machen. Eine wichtige<br />

Einnahmequelle sind Abendfahrten, für die jedoch längere Schleusenzeiten nötig sind<br />

Von Christian Knoll<br />

Schiffswerft Hermann<br />

Barthel GmbH<br />

V.l.: Rüdiger Ruwolt, Schiffseigner und Kapitän des Fahrgastschiffs »Händel II«, Manfred Sprinzek,<br />

Pressesprecher des VHdS, und Detlef Furchheim, Schiffseigner und Kapitän der »Capt‘n Fu« sind mit<br />

den längeren Öffnungszeiten der Schleusen weiter gut im Geschäft<br />

Von Mai bis Oktober sind Abendfahrten<br />

mit Sonnenuntergängen<br />

sehr gefragt. Umso verwunderter waren<br />

die Saaleschiffer, als die Wasserund<br />

Schifffahrtsverwaltung (WSV)<br />

im Frühjahr die Schleusenzeiten zwischen<br />

dem 1. Mai und dem 15. Oktober<br />

für dieses Jahr nur von 9.30 Uhr bis<br />

19.00 Uhr festlegte, was Abendfahrten<br />

unmöglich machen und Ertragsausfälle<br />

mit sich bringen würde. Mit Unterstützung<br />

des Vereins zur Hebung der Saaleschiffahrt<br />

(VHdS), des Saalebündnisses<br />

sowie der Stadtverwaltungen von Halle/Saale,<br />

Merseburg und Leuna, in deren<br />

Gebieten auch die Fahrgastschiffe<br />

unterwegs sind, wurde Protest eingelegt.<br />

Reeder Rüdiger Ruwolt wollte die<br />

beschränkten Öffnungszeiten nicht hinnehmen.<br />

»In den Jahren zuvor konnten<br />

wir doch auch Abendfahrten anbieten,<br />

was für uns alle vorteilhaft war«, erinnert<br />

er sich. Man wollte daher nicht einsehen,<br />

gerade in der Urlaubszeit, in der<br />

das Interesse an solchen Angeboten am<br />

größten sei, in diesem Jahr darauf verzichten<br />

zu müssen.<br />

Das WSA Magdeburg habe die Forderungen<br />

akzeptiert und beschlossen, dass<br />

die Schiffe in der Region Halle-Merseburg<br />

auch abends die Schleusen gegen entsprechende<br />

Gebühren nutzen könnten. Man<br />

habe erwirkt, dass von Halle nach Wettin<br />

oder bis Calbe/Saale die Schleusen<br />

von 7 bis 19 Uhr und an Wochenenden<br />

Die Werft ist<br />

Schweißbetrieb im<br />

Schiffbau mit Zulassung<br />

durch den<br />

Germanischen Lloyd<br />

Wir leisten für Sie:<br />

• Instandsetzung von Binnenschiffen und technischen Fahrzeugen<br />

• Konstruktion und Neubau bis 60 m Länge,<br />

Slipkapazität bis 60 m Länge und 600 t Eigengewicht<br />

• diverse Stahlbauarbeiten, schiffstheoretische Berechnungen<br />

Schiffswerft Hermann Barthel GmbH<br />

Hauptstraße 123 • 39317 Derben/Elbe<br />

Tel.: (03 93 49) 2 58 • Fax: (03 93 49) 5 18 95 • www.barthelwerft.de<br />

E-Mail: info@barthel-werft.de<br />

bis 21 Uhr zur Verfügung stünden. Dies<br />

sei ein Teilerfolg mit dem man leben könne,<br />

so Ruwolt.<br />

Er machte darauf aufmerksam, dass<br />

es gerade in dieser Zeit für die Fahrgastunternehmen<br />

lukrativ sei, Familien und<br />

Unternehmen ihre Schiffe mit Catering<br />

für private oder geschäftliche Feiern anzubieten.<br />

Dies werde auch eifrig genutzt,<br />

was das Geschäft verbessere. Das solle bis<br />

zum Saisonende Mitte Oktober gewährleistet<br />

werden. Rowolt hoff aber darauf,<br />

dass auch für die folgenden Saisons eine<br />

grundlegende Regelung zum Nutzen der<br />

Saalefahrgastschiffer getroffen werde.<br />

Die erweiterten Schleusenzeiten, so<br />

hieß es, kämen auch dem privaten Wassertourismus<br />

zugute. So seien die Schleusen<br />

in Planena und an der Rischmühle<br />

in Merseburg seit längerem im Selbstbedienungsmodus<br />

nutzbar. Lediglich<br />

die Schleuse Meuschau wird weiterhin<br />

durch Schleusenpersonal von Freitag bis<br />

Foto: Lutz Winkler<br />

22 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schifffahrt<br />

Sonntag bedient. Für Schleusungsbedarf<br />

von Montag bis Donnerstag sei eine Voranmeldung<br />

von zwei Tagen vor dem gewünschten<br />

Termin erforderlich gewesen.<br />

»Auch das ist nun anders«, teilte der Außenbezirk<br />

5 des WSA Magdeburg mit Sitz<br />

in Merseburg mit. »Wir habe es jetzt so<br />

geregelt, dass auch an diesen Tagen jeweils<br />

von 9.30 Uhr bis 19 Uhr<br />

jemand an der Schleuse Meuschau<br />

anwesend ist und sie<br />

bedient, wenn Wassertouristen<br />

das wünschen, womit<br />

die zweitägige Voranmeldung<br />

entfällt.« Von den Uhrzeiten<br />

her habe man sich von<br />

den Langzeiterfahrungen leiten<br />

lassen, sodass es hier keine<br />

Probleme mehr gäbe.<br />

Auch die Sportbootanbieter<br />

nahmen diese Regelung wohlwollend<br />

zur Kenntnis: Thomas<br />

Schade von Bootsverleih<br />

Halle/Saale sagte: »Für unsere<br />

kleinen Boote spielt das zwar nicht die<br />

große Rolle, weil wir die Paddler, die in<br />

Merseburg starten, unterhalb der Schleuse<br />

Meuschau ins Wasser setzen, von wo sie<br />

dann die Saale talwärts fahren können.«<br />

Aber es sei auf alle Fälle positiv für alle,<br />

die weiter oben einsetzen und insgesamt<br />

für die wassertouristische Nutzung der<br />

Saale. »Besonders jetzt in der Ferienzeit ist<br />

auch wochentags bei uns richtig was los.«<br />

Nach Angaben von Drago Boch, Pressesprecher<br />

der Stadt Halle/Saale, will<br />

auch die Stadt Halle/Saale die Wassertouristik<br />

weiter befördern. »Dabei geht<br />

es uns besonders um die Wilde Saale, die<br />

vom Schifffahrtsweg Saale abgekoppelt<br />

verläuft.« Sie solle künftig auch für die<br />

Paddler freigegeben werden. Die Stadtverwaltung<br />

habe für die einzelnen Vegetationsbereiche<br />

bereits die erforderlichen<br />

Rückschnittsbereiche an den Ufern<br />

erfasst, um Totholz zu entfernen und eine<br />

Fahrgasse für die kleinen Boote zu gewährleisten.<br />

Nach Abschluss der Uferbeschnittarbeiten<br />

soll die Freigabe im Frühjahr<br />

2018 erfolgen.<br />

VHdS-Sprecher Manfred Sprinzek<br />

machte allerdings darauf aufmerksam,<br />

dass die Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen<br />

der Saale durch die deutsche<br />

Verkehrspolitik bereits seit der deutschen<br />

Einheit sehr vernachlässigt wurde.<br />

Mit der Aufnahme der Saale in den<br />

Bundesverkehrswegeplan (BVWP) bis<br />

2030 waren die Freude und die Erleichterung<br />

bei den Akteuren des Saale-Bündnisses<br />

groß. Die diffusen und inakzeptablen<br />

Pläne des Bundes, die Saale zu einer<br />

Restwasserstraße zu degradieren, waren<br />

damit vom Tisch. Die Saale bleibt bis<br />

2030 Bundeswasserstraße, und der Bau<br />

des für die Binnenschifffahrt so wichtigen<br />

Saalekanals ist ebenfalls schwarz auf<br />

weiß niedergeschrieben. Der Bund will<br />

zur Unterhaltung der Bundeswasserstraße<br />

Saale in den kommenden Jahren<br />

Das Fahrgastschiff »Händel II« voll besetzt auf der Saale in Halle<br />

einen zweistelligen Millionenbetrag in<br />

die Sanierung und den teilweisen Neubau<br />

der fünf Großschleusen am Unterlauf<br />

der Wasserstraße stecken. Im März<br />

<strong>2017</strong> wurde bereits die Schleuse Calbe saniert,<br />

die Schleusen Bernburg und Alsleben,<br />

1938 offziell in Betrieb genommen,<br />

werden 2018 folgen.<br />

Der Saaleverein will sich gemeinsam<br />

mit dem Saale-Bündnis um die Verbesserung<br />

des Tourismus auf der Saale bemühen,<br />

ohne dabei den alleinigen Blick<br />

auf die Saale zu richten, sondern sich<br />

auch mit allen Erfahrungen dem Flusssystem<br />

Elbe-Saale im Ganzen widmen.<br />

»Wir werden uns am Dialog aller Akteure<br />

beteiligen und uns einbringen«,<br />

kündigt Sprinzek an. Im Hinterkopf hat<br />

man beim Saale-Bündnis natürlich weiterhin<br />

den Saale-Kanal als Lückenschließer,<br />

denn wenn die<br />

Elbe im Rahmen des Gesamtkonzeptes<br />

Elbe ertüchtigt<br />

wird, liegt auch der Saaleausbau<br />

samt künstlicher Wasserstraße<br />

auf der Hand. »Das<br />

eine würde faktisch das andere<br />

bedingen. Wir haben es<br />

ja mit einem Flusssystem zu<br />

tun, das wie ein Netz funktioniert.<br />

Da kann man nicht an<br />

der Mündung einen Schlussstrich<br />

ziehen.«<br />

Sachsen-Anhalts Verkehrsstaatsekretär<br />

Sebastian Putz<br />

betonte auf der Veranstaltung zur Zukunft<br />

des ostdeutschen Güterverkehrs<br />

von VDV und BÖB am Mitte März dieses<br />

Jahres, dass mit dem verabschiedeten<br />

Gesamtkonzept Elbe für die Binnenschifffahrt<br />

die Weichen in die richtige<br />

Richtung gestellt wurden. Aber an der<br />

Saale-Mündung fehle immer noch der<br />

Lückenschluss, der durch den Saale-Seitenkanal<br />

geschaffen werden müsse, um<br />

das Potenzial von 2,5 Mio. t zu heben. M<br />

Foto: Ruwolt<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 23


Schiffstechnik<br />

Vahali baut neuen Cruiser<br />

Fotos: Nicko Cruises<br />

Die Flotte von Nicko Cruises wächst weiter. Nun<br />

hat die Kreuzfahrtreederei ein Flussschiff im Bau,<br />

das ganz neue Kundensegmente erschließen soll<br />

Foto<br />

Der Name der neuen Einheit der Stuttgarter<br />

lautet »nickoVISION«. Das<br />

neue Schiff vom Typ »nicko modern« soll<br />

Platz für 220 Passagiere bieten, für Gästebetreuung<br />

und Schiffsbetrieb sorgen<br />

54 Besatzungsmitglieder. Die »nickoVI-<br />

SION« wird 135 m lang und 11,45 m breit<br />

bei einem Tiefgang von 2,10 m. Gebaut<br />

und bereedert wird der neue Flusskreuzer<br />

von der Schweizer Reederei Scylla, die<br />

die »nickoVISION« wie alle ihre Schiffe<br />

von Vahali Shipyards bauen lässt.<br />

Auf der Vahali-Werft in Serbien entsteht<br />

derzeit der Kasko. Anschließend<br />

geht es zum Ausbau in die Niederlande<br />

zur Scheepswerf En Machinefabriek Vahali<br />

an der Waal.<br />

Mit innovativem Design und einem<br />

»völlig neuen An-Bord-Konzept« soll<br />

der Neubau ab Juli 2018 einen neuen<br />

Schiffsklimatechnik<br />

Kälteanlagen<br />

Ersatzteile<br />

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Standard auf dem Fluss bieten.<br />

»Ein Schiff für alle, die<br />

Flusskreuzfahrten bisher ›angestaubt‹<br />

fanden«, bewirbt das<br />

Unternehmen das neue Konzept.<br />

Von außen fallen an dem Flusskreuzer<br />

die großen Glasflächen und<br />

die markante Linienführung auf. Im<br />

Inneren soll sich im lichtdurchströmten,<br />

edlen Interieur die Modernität und<br />

Leichtigkeit des Gesamtkonzepts ausdrücken.<br />

Helle Farben und modernes Design<br />

mit optimaler Raumnutzung – der Ausgestaltung<br />

der 14 m² großen Kabinen<br />

wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Das Ergebnis werde einem First-<br />

Class-Hotelzimmer in nichts nachstehen,<br />

so die Reederei. Auf Mittel- und Oberdeck<br />

sorgen die französischen Balkone<br />

(bodentiefe Panoramafenster) für beste<br />

Aussichten. Im Badezimmer finden Sie<br />

bequeme Ablageflächen, für Ihre Garderobe<br />

ist im Kleiderschrank natürlich ausreichend<br />

Platz.<br />

Ab Juli 2018 wird Nicko Cruises die<br />

»nickoVISION« vom Heimathafen Köln<br />

aus auf ein- und zweiwöchigen Donau-<br />

Routen einsetzen. Die Taufreise von<br />

Frankfurt nach Passau wird vom 25. Juni<br />

bis 2. Juli 2018 stattfinden. Edelweiss Gastro<br />

wird die »nickoVISION« hotelfachlich<br />

betreiben.<br />

Ab 2018 setzt Nicko Cruises außerdem<br />

auf dem Rhein ein weiteres Schiff ein.<br />

Wegen der ständig steigenden Nachfrage<br />

haben die Stuttgarter dann fünf Schiffe<br />

auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen<br />

im Einsatz. Neu in die Flotte kommt die<br />

»Rhein Symphonie«, ein Schwesterschiff<br />

der »Rhein Melodie« und ehemals als<br />

»Viking Helvetia« für Viking River Cruises<br />

unterwegs. Das Schiff wurde 2002 in<br />

Dienst gestellt, bietet Platz für 198 Passagiere<br />

und verkehrt seit zwei Jahren für<br />

Nicko Cruises.<br />

fs<br />

24 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schiffstechnik<br />

MV Werften liefern »Crystal Bach« ab<br />

Die MV Werften in Wismar haben heute das Flusskreuzfahrtschiff »Crystal Bach« an die<br />

US-Reederei Crystal River Cruises übergeben. Es ist das erste von vier baugleichen Schiffen<br />

Das 135 m lange und 11,4 m breite<br />

6-Sterne-Schiff wurde speziell für<br />

Flusskreuzfahrten durch Europa konzipiert.<br />

Bis zu 106 Passagiere werden in<br />

55 Balkonsuiten entlang des Rheins, der<br />

Donau und des Mains reisen. Die Mehrheit<br />

der öffentlichen Bereiche verfügt<br />

über deckenhohe Glaswände, die einen<br />

spektakulären Blick auf die Umgebung<br />

gewähren und an das Design von Privatyachten<br />

angelehnt sind.<br />

Das Schiff verfüge darüber hinaus über<br />

alle Ausstattungen, für die die Marke<br />

Crystal bekannt ist: Dazu gehören drei<br />

Gourmet-Restaurants, ein geräumiger<br />

Spa- und Fitnessbereich inklusive eines<br />

Pools mit Gegenstromanlage, Elektrofahrräder,<br />

eine Piano-Bar, ein Bistro<br />

sowie zahlreiche weitere Einrichtungen.<br />

»Wir übergeben heute stolz dieses exklusive<br />

Schiff«, sagte Jarmo Laakso während<br />

der Übergabezeremonie.<br />

Damit ist das erste Neubauprojekt unter<br />

der Flagge der MV Werften erfolgreich<br />

abgeschlossen. Es wurden Navigations-<br />

und Sicherheitsstandards hochseetauglicher<br />

Schiffe auf die Flusskreuzfahrtflotte<br />

von Crystal übertragen. Dazu zählen<br />

Ruderpropeller für eine optimale Manövrierbarkeit<br />

und einen hochmodernen<br />

Steuerstand.<br />

Die Ablieferung der »Crystal Mahler«,<br />

dem zweiten Schiff der Serie, findet in einigen<br />

Wochen statt. Die Nummern drei<br />

und vier der sogenannten Rhein-Klasse,<br />

»Crystal Debussy« und »Crystal Ravel«,<br />

sind seit Januar im Bau. Die Doppel-<br />

Kiellegung erfolgte Ende Mai, Abgabe an<br />

Crystal River Cruises ist in 2018.<br />

Das Bauprogramm umfasst insgesamt<br />

neun Schiffe für die nächsten fünf Jahre:<br />

Neben vier Flusskreuzfahrtschiffen werden<br />

drei »Endeavor Class«-Megayachten<br />

für Crystal Yacht Expedition Cruises sowie<br />

zwei Kreuzfahrtschiffe der »Global<br />

Class« für Star Cruises – hinsichtlich der<br />

Passagierzahl die größten der Welt – auf<br />

den drei Werften der Gruppe entstehen.<br />

Die Cruiseliner werden über 340 Meter<br />

lang, 45 Meter breit und 201.000 BRZ<br />

groß sein. Beginn der Produktion ist für<br />

Ende <strong>2017</strong>, Ablieferung an die Reederei<br />

Star Cruises für 2020 geplant.<br />

MV Werften<br />

Die drei Werften in Wismar, Rostock<br />

und Stralsund gehören zu den größten<br />

und modernsten Schiffaubetrieben Europas.<br />

In ihrer 70-jährigen Geschichte<br />

haben die Werften insgesamt rund<br />

2.500 Schiffsneubauten konstruiert, gefertigt<br />

und ausgerüstet, darunter Kreuzfahrtschiffe<br />

für AIDA, RoPax-Fähren für<br />

Stena Line und Flusskreuzfahrtschiffe für<br />

Premicon. Heute hat sich das Unternehmen<br />

auf die Entwicklung und den Bau<br />

von Kreuzfahrt-, Flusskreuzfahrtschiffen<br />

und Mega-Yachten spezialisiert. . MV<br />

Werften steht in der Nachfolge von Wadan<br />

Yards und Nordic Yards. Im März<br />

<strong>2017</strong> hatte die Genting-Gruppe (Hong<br />

Kong) die drei Schiffaubetriebe gekauft.<br />

In den nächsten sechs Monaten will die<br />

Schiffaugruppe 250 neue einstellen. Bis<br />

2021 wird die Mitarbeiterzahl von heute<br />

1.500 auf mehr als 3.000 verdoppelt. M<br />

Die »Crystal Bach« ist der erste<br />

von vier Neubauten<br />

Foto: MV Werften<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 25


Schiffstechnik<br />

Weiße Flotte erhält das<br />

nächste Elektro-Solarschiff<br />

Fotos: Thomas Schwandt<br />

In Stralsund haben Formstaal und Ostseestaal ein neues Elektro-Solar-Fahrgastschiff<br />

zu Wasser gelassen. Es ist bereits die sechste Einheit für die Weiße Flotte in Berlin<br />

Das Fahrgastschiff ist das erste von<br />

derzeit drei bei Formstaal/Ostseestaal<br />

im Bau befindlichen Elektro-Solarschiffen,<br />

das die Bauhalle verlassen hat.<br />

Mitte Januar <strong>2017</strong> war das als Katamaran<br />

konstruierte Aluminium-Schiff auf<br />

Kiel gelegt worden. Geordert wurde der<br />

Neubau von der Reederei Weiße Flotte<br />

für den Einsatz am Mittellandkanall.<br />

Das Schiff ist 18,50 m lang, 5,22 m breit<br />

und kann 60 Personen transportieren.<br />

Die 52 Solarmodule haben eine Gesamtleistung<br />

von 12 kWp. Das Fahrgastschiff<br />

kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 14 km/h, die Dienstgeschwindigkeit<br />

liegt bei 8 km/h. Die Antriebstechnik<br />

kommt von Kräutler aus Österreich,<br />

die Batterietechnologie von der niederländischen<br />

EST Floattech. BeBa Energie<br />

aus Hemminstedt lieferte die Solartechnik,<br />

FS SChiffstechnik zeichnete für die<br />

Elektrik veranstwortlich, den Innenausbau<br />

übernahm die Firma Wessels. Die<br />

Konstruktion des Neubaus stammt, wie<br />

26 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schiffstechnik<br />

schon bei der Schwester »Sünje« (siehe <strong>BS</strong><br />

7/2015), von Schiffstechnik Buchloh.<br />

Es handelt sich um das sechste Schiff,<br />

das die Weiße Flotte in Stralsund bestellt<br />

hat. »Bei dem jüngsten Elektro-Solar-Fahrgastschiff<br />

handelt es sich um einen Nachbau<br />

der ›Sünje‹«, erklärt Ingo Schillinger,<br />

Senior Sales Manager bei Formstaal/Ostseestaal.<br />

»Diese beiden Schiffe sind gegenüber<br />

den vorherigen Schiffen mit Lithium-Polymer-Batterien<br />

ausgestattet. Der<br />

aktuelle Neubau hat jedoch eine verbesserte<br />

Version der Lithium-Polymer-Batterien,<br />

entsprechend den verschärften Sichheitsbestimmungen.«<br />

Zudem sei das Batterie-Management<br />

verbessert worden, die Motoren<br />

von Kräutler seien durch ein verstärktes<br />

Getriebe und eine Wellenabdichtung mit<br />

Gleitringdichtung noch zuverlässiger. »Wir<br />

entwickeln die Motoren ständig gemeinsam<br />

weiter«, sagt Schillinger.<br />

Weitere Solarschiffe im Bau<br />

Formstaal und Ostseestaal sorgen seit<br />

geraumer Zeit mit selbst entwickelten<br />

Elektro-Solarschiffen auf dem Markt<br />

der Elektromobilität für Aufsehen. Das<br />

jüngste Fahrgastschiff für die Weiße<br />

Flotte sei eine Bestätigung, dass sich<br />

Elektro-Solarschiffe in der Praxis bewährten,<br />

so Schillinger. Er sieht in der<br />

Berufsschifffahrt in Küstennähe und<br />

auf Binnengewässern ein breites Anwendungsfeld.<br />

Neben dem Schiff für die Weiße Flotte<br />

fertigen die beiden Spezialfirmen gegenwärtig<br />

zwei weitere Elektro-Solarschiffe<br />

anderen Bautyps. Im Auftrag eines Berliner<br />

Unternehmens entsteht ein Seminarschiff,<br />

eine schwimmende Tagungslounge<br />

für bis zu 200 Gäste (siehe S. 37).<br />

Für die Gemeinde Oberbillig an der Mosel<br />

in Rheinland-Pfalz baut Formstaal die<br />

weltweit erste vollelektrische Autofähre<br />

für Binnengewässer (siehe <strong>BS</strong> 12/2016).<br />

Aufträge für zwei bis vier Schiffe sollen<br />

noch in diesem JAhr gezeichnet werden.<br />

In jüngerer Vergangenheit haben die<br />

Stralsunder mehrere Fahrgastschiffe und<br />

Fähren abgeliefert, die bis zu 60 Personen<br />

befördern können und unter anderem<br />

auf Berliner Gewässern unterwegs sind.<br />

»Unser Antrieb ist die Sonne, wir bringen<br />

die E-Mobilität aufs Wasser«,<br />

beschreibt Thomas Kühmstedt,<br />

Geschäftsführer bei<br />

Formstaal, das Alleinstellungsmerkmal<br />

der<br />

Elektro-Solarschiffe<br />

vom Strelasund. Je<br />

nach Bedarf bauen<br />

die Unternehmen<br />

Schiffe<br />

bis 45 m Länge<br />

und 9 m Breite,<br />

die bis zu<br />

250 Gäste befördern<br />

können.<br />

Um die<br />

Solarschiffe<br />

wirtschaftlich<br />

betreiben<br />

zu können,<br />

wird schon bei<br />

der Konstruktion<br />

auf Leichtbauweise<br />

und energieverbrauchsoptimierte<br />

Komponenten gesetzt.<br />

Vorrangig kommt Aluminium<br />

zum Einsatz für den<br />

optimierten Schiffskörper, LED-<br />

Leuchten reduzieren den Energieverbrauch.<br />

»Unsere Schiffe benötigen im<br />

Vergleich zu konventionellen Schiffen<br />

für die gleiche Leistung nur ein Viertel<br />

der Antriebsleistung«, sagt Sales Manager<br />

Schillinger.<br />

Die im Verbund agierenden Unternehmen<br />

Formstaal und Ostseestaal beschäftigen<br />

150 Mitarbeiter und erwirtschaften<br />

einen Jahresumsatz von 25 Mio. €. Sie gehören<br />

zur niederländischen CIG. fs<br />

52 Solarmodule liefern 12 kWp<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 27


Schiffstechnik<br />

Konstanz bekommt neues Arbeitsboot<br />

Auf den Namen der antiken griechischen Seegottheit »Pontos« hat das Schifffahrtsamt des<br />

Landratsames Konstanz sein neues Arbeitsboot getauft. Gebaut wurde es in Österreich<br />

Das neue Arbeitsschiff ist 13 m lang,<br />

3,30 m breit bei einem Tiefgang<br />

von 0,38 m (Propeller 0,90 m). Die Verdrängung<br />

der »Pontos« liegt bei 6,4 t.<br />

Das Boot ist mit einem Motor vom Typ<br />

Volvo Penta D4 260A-F ausgestattet, der<br />

191 kW (260 PS) bei 3.500 rpm leistet und<br />

Geschwindigkeiten bis 40 km/h ermöglicht.<br />

Das EVC-Motormanagement (Electronic<br />

Vessel Control) kommt ebenfalls<br />

von Volvo. Der Knickspantrumpf und<br />

der Aufbau bestehen aus seewasserbeständigem<br />

Aluminium.<br />

Zugelassen ist das Boot nach der Österreichischen<br />

Schiffstechnikverordnung,<br />

<strong>BS</strong>O 2. Es wurde speziell nach<br />

den Anforderungen des Schifffahrtsamtes<br />

konstruiert und verfügt neben einer<br />

Bugklappe unter anderem über einen hydraulischen<br />

Kran von Palfinger mit einer<br />

Hubkraft von 500kg. Als Mehrzweckboot<br />

soll es beispielsweise zum Setzen von Bojen<br />

und zum Transport von Pfählen und<br />

Seezeichen eingesetzt werden.<br />

Den Zuschlag für den Bau hatte die ÖS-<br />

WAG Werft im österreichischen Linz erhalten.<br />

Nach der Fertigstellung Mitte Juni<br />

wurde das Schiff auf einem Lkw von Linz<br />

nach Fußach transportiert. Dort konnten<br />

es die Mitarbeiter des Schifffahrtsamtes<br />

entgegennehmen und über den Bodensee<br />

nach Konstanz überführen. Die Investitionskosten<br />

in Höhe von rund 400.000 €<br />

hatte das Verkehrsministerium Baden-<br />

Württemberg übernommen.<br />

Die ÖSWAG-Gruppe beschäftigt in<br />

Linz rund 360 Angestellte. Laufende Investitionen<br />

in Infrastruktur und Arbeitsumfeld<br />

sowie die verstärkte Lehrlingsausbildung<br />

(aktuell 41 Lehrlinge) sichern die<br />

Zukunft der Werft, die in den Bereichen<br />

Reparatur, Neumotorisierung, Umbau<br />

und Neubau von Personen-, Fracht- und<br />

Tankschiffen tätig ist. Auch Klappschuten,<br />

Baggerpontons, Pumpstationen sowie<br />

Boote für Polizei, Feuerwehr, Bundesheer<br />

und andere Behörden gehören<br />

zum Portfolio. Die Zunahme der Personenschifffahrt<br />

und die damit verbundenen<br />

Servicearbeiten, sowie die Neubauten<br />

in der Schweiz, seien heute wichtige Faktoren,<br />

so die Werft.<br />

Die Werft der ÖSWAG ist mit ihrer<br />

270-m-Slipanlage die einzige Werft in<br />

Österreich für große Schiffe. Hier können<br />

zwei Schiffe mit einer Länge von je<br />

130 m und Breiten bis 20 m gleichzeitig<br />

an Land genommen werden. Mobile<br />

Einsatztrupps sorgen für technische<br />

Unterstützung entlang der Donau,<br />

an deren Nebenflüssen und auch an<br />

den Seen Österreichs, der Schweiz und<br />

Deutschlands.<br />

fs<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1 – Rumpf und Aufbauten bestehen aus Aluminium<br />

2– Der Palfinger-Kran hebt 500 kg<br />

3 – Der 260-PS-Motor bringt das Boot auf 40 km/h<br />

Fotos: ÖSWAG<br />

28 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Auftraggeber Felix Eisenhardt<br />

ist sichtlich erleichtert. Ab dem<br />

4. August <strong>2017</strong> wird das Schiff<br />

auf dem Strelasund erprobt<br />

Schiffstechnik<br />

Ein klimaneutrales Seminarschiff<br />

Einen Tag vor dem Diesel-Gipfel in Berlin wurde in Stralsund ein mit Solarkraft<br />

angetriebener Schiffsneubau von den Spezialunternehmen Formstaal und Ostseestaal<br />

zu Wasser gelassen<br />

Foto: Uwe Manzke<br />

Mit Hilfe des Schiffslifts der MV<br />

Werften wurde das erste Elektro-<br />

Solar-Seminarschiff »Orca ten Broke«<br />

ins nasse Element abgesenkt. Der Berliner<br />

Felix Eisenhardt, Geschäftsführer der<br />

Seminarschiff Fluxservice GmbH, hat das<br />

knapp 36 m lange Veranstaltungsschiff in<br />

Auftrag gegeben.<br />

Das Schiffsprojekt ist für Eisenhardt<br />

eine Herzenssache. »Es war reiner Zufall,<br />

dass unser Stapellauf nur ein Tag vor dem<br />

umstrittenden ›Dieselgipfel‹ der Bundesregierung<br />

stattfand. Was an Emissionen<br />

auf den Binnengewässern eingespart werden<br />

kann, wird bisher zu wenig beachtet.<br />

Wir wollen daher aufzeigen, dass<br />

Elektromobilität nicht nur auf der Straße<br />

geht«, so Eisenhardt. Als Fan der Störtebeker-Festspiele<br />

auf Rügen hat er sein<br />

Schiff »Orca ten Broke« genannt, nach<br />

Störtebekers Frau. Das Schiff kann bundesweit<br />

eingesetzt werden. Weitere werden<br />

folgen, ist sich Eisenhardt sicher. Einige<br />

Reederein hätten bereits Interesse an<br />

einer Kooperation bekundet.<br />

Wasser wird zum Tagungsort<br />

Das Seminarschiff ist als schwimmende<br />

Tagungslounge konzipiert und kann im<br />

ganzjährigen Betrieb bis zu 200 Gäste an<br />

Bord nehmen. Im Dezember 2016 erfolgte<br />

die Kiellegung bei Formstaal/Ostseestaal.<br />

»Die ›Orca ten Broke‹ eröffnet eine<br />

weitere Einsatzmöglichkeit für Elektro-<br />

Solar-Schiffe in der Berufsschifffahrt«,<br />

hebt Ingo Schillinger, zuständiger Manager<br />

bei Formstaal/Ostseestaal, hervor.<br />

Mit einer Raumhöhe von 2,40 m, Ankerpfählen<br />

und einem Solar-Hybrid-<br />

Energiesystem bietet es im Vergleich zu<br />

anderen Ausflugsschiffen viele Besonderheiten.<br />

Die teleskopartigen Stelzen<br />

ermöglichen es, das Veranstaltungsschiff<br />

bis zu einer Wassertiefe von 4,50 m fest<br />

am Grund zu arretieren.<br />

Bei der Projektierung und dem Bau des<br />

Seminarschiffes wurde eine Vielzahl technischer<br />

Lösungen eingebracht, die den<br />

Energiebedarf des Schiffes ausschließlich<br />

mit umweltschonenden Ressourcen abdecken.<br />

Neben einer sehr leistungsfähigen<br />

Photovoltaik-Anlage auf dem absenkbaren<br />

Sonnendach und kapazitätsstarken<br />

Batterien ist es zusätzlich mit einem Generator<br />

ausgerüstet, der mit HVO-Diesel<br />

(Hydrogenated Vegetable Oil) betrieben<br />

wird. Dieser Kraftstoff wird aus gebrauchtem<br />

Pflanzenöl und -fett gewonnen.<br />

Die Abwärme des Motors dient in kühler<br />

Jahreszeit als Wärmequelle für die<br />

Fußbodenheizung. Eine effziente Klimaanlage<br />

sorgt im Sommer für angenehme<br />

Temperaturen. Das neue Seminarschiff<br />

ist für alle deutschen und europäischen<br />

Binnengewässer zugelassen und kann<br />

18 der 20 größten Städte in Deutschland<br />

erreichen. Heimathafen wird Berlin sein.<br />

»Die Projektfinanzierung wurde ohne<br />

Fördermittel gestemmt. Ein Teil der Investition<br />

in Höhe von 2 Mio. € wurde mit<br />

einem zinsgünstigen KfW Darlehen finanziert«,<br />

ergänzt Eisenhardt.<br />

Die Photovoltaikanlage liefert im jährlichen<br />

Durchschnitt etwa 80 kWh am<br />

Tag. Photovoltaik funktioniert auch bei<br />

schlechtem Wetter, da nicht die Wärme<br />

aufgefangen wird, sondern bestimmte<br />

Strahlungen. Das Schiff kann demzufolge<br />

seinen Tagesbedarf durchaus allein mit<br />

Sonnenenergie decken, wenn die Fahrstrecken<br />

nicht zu lang sind. Bei größeren<br />

Zwischenstrecken lädt der HVO-Generator<br />

die Batterien für den Antrieb auf.<br />

»Bei E-Schiffen verwenden wir aus gewichtstechnischen<br />

Gründen Aluminium<br />

und für den Antrieb leistungsstarke<br />

Lithium-Polymer Batterien«, sagt Schillinger.<br />

Das Nutzungsprofil des Seminarschiffes<br />

sei jedoch so ausgelegt, dass es<br />

hauptsächlich vor Anker liegen wird.<br />

Aufgrund des Alters der Fahrgastschiffe<br />

bestehe in Europa ein enormer Investitionsstau,<br />

der nicht einmal mit durchschnittlich<br />

23 bis 30 Neubauten pro Jahr<br />

abgebaut werden könne. Zudem gibt es<br />

für Schillinger mit der Elektromobilität<br />

einen neuen Markt mit erheblichem<br />

Potenzial für die Berufsschifffahrt. »Die<br />

Förderpolitik muss zum Erreichen der<br />

Klimaschutzziele daher mehr für eine<br />

dieselfreie Schifffahrt unternehmen. Es<br />

braucht deutlichere Anreize für Elektromobilität.«<br />

Die Technik sei den erhöhten<br />

Anforderungen der Berufsschifffahrt absolut<br />

gewachsen und somit kein Hemmnis.<br />

So wurden bislang die Berliner Verkehrsbetriebe<br />

(BVB) mit vier E-Fähren<br />

ausgestattet, die von der Weißen Flotte<br />

Stralsund betrieben werden. Nach Eisenhardts<br />

Seminarschiff arbeiten die Schiffbauer<br />

derzeit an der ersten elektrischen<br />

Binnenautofähre der Welt. Etwa 22 weitere<br />

Projekte seien in der Planung. M<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 29


Schiffstechnik<br />

Feuer an Bord<br />

Auf der österreichischen Donau ist auf einem Fluss kreuz fahrt schiff ein Feuer ausgebrochen.<br />

Ein Großaufgebot aus Feuerwehr, Bundesheer und Rotem Kreuz war im Einsatz<br />

Das Flusskreuzfahrtschiff »A-Rosa<br />

Riva« fuhr am 24. Juli gerade auf<br />

der Donau durch die Wachau, als gegen<br />

13:00 Uhr auf der Höhe von Schönbühel-<br />

Aggsbach im Bezirk Melk ein Feuer im<br />

Wellnessbereich ausbrach. 150 Passagiere<br />

aus Spanien und 39 Crewmitglieder befanden<br />

sich an Bord des in Vollcharter für<br />

einen spanischen Veranstalter fahrenden<br />

Schiffs. Nachdem die Löschversuche der<br />

Mannschaft ohne Erfolg blieben, wurde<br />

ein Notruf abgesetzt. Insgesamt zwölf<br />

Feuerwehren wurden alarmiert und die<br />

höchste Alarmstufe »B4« ausgelöst. Neben<br />

der Feuerwehr und dem Roten Kreuz<br />

rückten auch Polizei und Bundesheer<br />

mit Soldaten und Sturmbooten aus. Im<br />

Einsatz standen zudem Mitarbeiter der<br />

Schifffahrts- und der Strompolizei. Insgesamt<br />

seien knapp über 200 Einsatzkräfte<br />

beteiligt gewesen, so die Feuerwehr,<br />

darunter auch das Rote Kreuz und<br />

die ÖAMTC-Luftrettung. Zwei Stunden<br />

dauerte es, bis der Brand gelöscht war.<br />

»Da wir mit sehr vielen Booten in ständiger<br />

Bereitschaft stehen, konnten wir<br />

hier sehr rasch eingreifen«, so Dietmar<br />

Fahrafellner, Kommandant der Landesfeuerwehr<br />

Niederösterreich. »Das Schiff<br />

hat nach dem Unfall ordnungsgemäß geankert.<br />

Ein zweites Passagierschiff hat sofort<br />

die Lage erkannt und die Passagiere<br />

gerettet«, erklärte Fahrafellner weiter.<br />

Bei dem zweiten Schiff soll es sich um<br />

die »Travelmarvel Sapphire« des australischen<br />

Reiseveranstalters ATP handeln,<br />

die die geretteten Passagiere nach<br />

Dürnstein brachte. An Bord wurden<br />

sie auf Verletzungen untersucht. Gegen<br />

15:30 Uhr kam das Schiff an der Anlegestelle<br />

in Dürnstein an, wo sich ein Großaufgebot<br />

an Helfern befand. Die Passagiere<br />

wurden ins Feuerwehrhaus Dürnstein<br />

gebracht, der Reiseveranstalter kümmert<br />

sich anschließend um Unterbringungsmöglichkeiten.<br />

Laut der Reederei sind die<br />

Passagiere mittlerweile in Wien, von wo<br />

sie die Heimreise antreten.<br />

Die Passagiere blieben unverletzt,<br />

acht Crewmitglieder erlitten Rausgasvergiftungen<br />

und wurden behandelt.<br />

Das Feuer war im Wellnessbereich ausgebrochen,<br />

wohl ausgehend von einem<br />

Saunaofen. Laut A-Rosa ist daher<br />

hauptsächlich der Saunabereich beschädigt,<br />

laut ORF sind aber auch der<br />

Salon und einige ausgebrannt. Für die<br />

Löscharbeiten soll auch eine Zwischendecke<br />

aufgebrochen worden sein. Nun<br />

ist die »A-Rosa Riva« zur Reparatur auf<br />

der Schiffswerft Linz, wo die Reederei<br />

auch sämtliche Wartungsarbeiten an ihrer<br />

Donauflotte erledigen lässt. fs<br />

Der Notfallplan für die Donau hat den Rettern zufolge<br />

sehr gut funktioniert<br />

Unterstüzung bekam die Feuerwehr unter anderem<br />

von Strompolizei und Bundesheer<br />

Fotos: Landesfeuerwehrkommando NÖ<br />

30 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schiffstechnik<br />

Stufenweises Entgasungsverbot kommt<br />

Die Konferenz der Vertragsparteien (KVP) hat die Änderung des Übereinkommens über<br />

die Sammlung, Abgabe und Annahme von Abfällen in der Rhein- und Binnenschifffahrt<br />

(CDNI) beschlossen. Kern ist ein stufenweises Entgasungsverbot<br />

Es handelt sich um die erste Änderung<br />

des Übereinkommens seit dessen<br />

Unterzeichnung im Jahr 1996. Der angenommene<br />

Text wurde in enger Abstimmung<br />

mit den anerkannten Verbänden<br />

erstellt, die einen speziellen Lenkungsausschuss<br />

(Steering Committee Gaseous<br />

residues of liquid cargo in inland tanker<br />

shipping – GRTS) eingesetzt hatten.<br />

Eine international abgestimmte Regelung<br />

habe sich als unumgänglich erwiesen.<br />

Auf lokaler Ebene ausgesprochene<br />

Entgasungsverbote seien nicht<br />

ausreichend wirksam und könnten zu<br />

sogenanntem Abfalltourismus führen,<br />

begründet die KVP. Zweck dieser Änderung<br />

sei die Vermeidung von Umweltbelastungen<br />

durch das Freisetzen<br />

von schädlichen Dämpfen in die Atmosphäre.<br />

Unter Berücksichtigung des<br />

Verursacherprinzips würden die Akteure<br />

gehalten, schädliche Dämpfe ordnungsgemäß<br />

zu beseitigen oder beseitigen<br />

zu lassen.<br />

Die neuen Bestimmungen legen die<br />

Verpflichtungen und Zuständigkeiten<br />

der beteiligten Parteien, die betroffenen<br />

Stoffe und deren Behandlung fest. Der<br />

gewählte Ansatz entspreche dem für Ladungsrückstände<br />

bzw. für das Waschen<br />

der Ladetanks. Wie bei den Kosten für<br />

das Waschen seien somit auch die durch<br />

die Entgasung der Ladetanks entstehenden<br />

Kosten durch den Befrachter zu tragen,<br />

so die KVP.<br />

Gemäß den durchgeführten Untersuchungen<br />

könnten mit dieser Änderung<br />

schätzungsweise 95% der schädlichen<br />

Entgasungen von Schiffen in die Atmosphäre<br />

im Vertragsgebiet vermieden und<br />

damit eine beträchtliche Verbesserung<br />

für die Umwelt sowie für die Nachhaltigkeit<br />

des Gütertransports über die Wasserstraßen<br />

erreicht werden, hieß es.<br />

Das Entgasungsverbot soll stufenweise<br />

eingeführt werden, um genügend Zeit<br />

für die Entwicklung der erforderlichen<br />

Infrastruktur und entsprechender Logistiklösungen,<br />

wie Einheitstransporte<br />

oder kompatible Transporte, zu gewähren.<br />

Die schädlichsten Stoffe sollen bereits<br />

sechs Monate nach der Ratifikation<br />

verboten sein. Zwei Jahre nach der Ratifikation<br />

soll eine zweite Liste in Kraft<br />

treten. Die dritte Verbotsphase soll abhängig<br />

von den Ergebnissen einer Zwischenbewertung<br />

der Anwendungsbestimmung<br />

nach drei oder vier Jahren<br />

beginnen.<br />

Die KVP will nach eigenen Angaben<br />

eine Zwischenbewertung durchführen,<br />

um die Bedürfnisse »in Echtzeit« prüfen<br />

zu können, insbesondere im Hinblick<br />

auf die ständigen wissenschaftlichen<br />

Fortschritte in diesem Bereich. Es sei daher<br />

nicht ausgeschlossen, dass die KVP<br />

die Möglichkeit der Aufnahme weiterer<br />

schädlicher Stoffe in der dritten Phase für<br />

erforderlich halten könnte.<br />

Die Änderung des Übereinkommens<br />

soll nach der Ratifikation durch sämtliche<br />

Vertragsparteien in Kraft treten. TWG<br />

Durch das schrittweise Entgasungsverbot soll<br />

die Umwelt entlastet werden<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 31


Schiffstechnik<br />

Die »Dettmer Tank 140« ist ein Doppelhüllentankschiff der neuesten Generation, das mit doppelter Ruderanlage<br />

und doppeltem Lösch- und Ladesystem zum gleichzeitigen Transport von zwei Produkten ausgelegt ist<br />

Explosionsschutz auf Binnentankschiffen<br />

Eine Vielzahl der Binnentankschiffe befördert brennbare Flüssigkeiten, deren Gase und<br />

Dämpfe mit Luft schnell explosive Gemische bilden. Das Gefahrenpotenzial, das von<br />

solchen explosionsfähigen Gemischen ausgeht, wird durch die Einteilung in Explosionsgruppen<br />

beschrieben, nach denen sich die Flammendurchschlagsicherung richtet<br />

Binnentankschiffe unterliegen dem Europäischen<br />

Übereinkommen über die<br />

internationale Beförderung von gefährlichen<br />

Gütern auf Binnenwasserstraßen<br />

(ADN). Sie wurden in den vergangenen<br />

Jahren häufig mit Explosionsschutzarmaturen,<br />

sogenannten Flammendurchschlagsicherungen,<br />

der Explosionsgruppe<br />

IIB3 ausgestattet. Damit werden jedoch<br />

nicht alle Stoffe, die in der Tabelle C der<br />

ADN mit der Explosionsgruppe IIB gekennzeichnet<br />

sind, sicherheitstechnisch<br />

abgedeckt. Dem Sicherheitsausschuss<br />

der Wirtschaftskommission der Vereinten<br />

Nationen für Europa (United Nations<br />

Economic Commission for Europe – UN-<br />

ECE) wurde vom deutschen ADN-Sicherheitsausschuss<br />

der Vorschlag unterbreitet,<br />

die Stoffiste in Tabelle C hinsichtlich der<br />

Explosionsgruppen stärker zu differenzieren<br />

und eine explosionstechnische Absicherung<br />

der Schiffe auf der Grundlage der<br />

Normspaltweite (NSW) der zu transportierenden<br />

Stoffe festzulegen, wie es seit<br />

langer Zeit für Landanlagen geschieht.<br />

Während einer Tagung des UNECE Sicherheitsausschusses<br />

Ende Januar 2016 in<br />

Genf wurde diese Thematik diskutiert<br />

und festgelegt, dass in kommenden Versionen<br />

des ADN die Einträge der Explosionsgruppen<br />

in der Tabelle C differenziert<br />

werden. Mit der ADN <strong>2017</strong> müssen neue<br />

Binnentankschiffe mit Armaturen ausgerüstet<br />

werden, die die Flammendurchschlagsicherheit<br />

gegenüber den Stoffen<br />

der Stoffiste an Bord gewährleisten.<br />

Soll ein Schiff also z. B. Butanole (sec.-<br />

Butylalkohol) der UN 1120 befördern,<br />

sind Flammendurchschlagsicherungen<br />

der Explosionsgruppe IIB erforderlich.<br />

Im Umkehrschluss bedeutet das,<br />

wenn die Änderungen der Tabelle C der<br />

ADN eine Aktualisierung der Schiffsstoffiste<br />

eines Schiffes, das mit Armaturen<br />

der Explosionsgruppe IIB3 ausgerüstet<br />

ist, notwendig machen, beantragt der<br />

Schiffseigner diese bei der anerkannten<br />

Klassifikationsgesellschaft.<br />

Flammendurchschlagsicherungen<br />

Flammendurchschlagsicherungen werden<br />

in Europa seit 2010 nach der aktuell<br />

gültigen Norm EN ISO 16852 (Flammendurchschlagsicherungen<br />

– Leistungsanforderungen,<br />

Prüfverfahren und Einsatzgrenzen)<br />

geprüft und zugelassen. Eine<br />

derartige Flammendurchschlagsicherung<br />

wird demnach für eine bestimmte Explosionsgruppe<br />

geprüft. Armaturen, die für<br />

eine höhere Explosionsgruppe zugelassen<br />

wurden, sind auch für geringere Explosionsgruppen<br />

einsetzbar, so kann eine Armatur,<br />

die für IIB3 geeignet ist, auch für<br />

Stoffe der Explosionsgruppe IIA verwendet<br />

werden.<br />

Gemäß der EN ISO 16852 ist die Explosionsgruppe<br />

IIB nicht die übergeordnete<br />

Gruppe und die Explosionsgruppen<br />

IIB1, IIB2 und IIB3 keine Untergruppe<br />

der Gruppe IIB. Die Explosionsgruppe<br />

IIB bildet eine eigenständige Explosionsgruppe<br />

mit einer Normspaltweite (Englisch<br />

MESG maximum experimental safe<br />

gap), die kleiner als 0,65 mm und größer<br />

oder gleich 0,5 mm ist. Die Normspaltweite<br />

ist eine gemessene, sicherheitstechnische<br />

Kenngröße eines Stoffes.<br />

Typische Binnentankschiffe sind mit<br />

folgenden Flammendurchschlagsicherungen<br />

ausgerüstet:<br />

• Ladetanks oder Gassammelleitungen<br />

sowie Sloptanks: Deflagrations- und<br />

dauerbrandsichere Hochgeschwindigkeitsentlüftungsventile<br />

sowie deflagrationssichere<br />

Belüftungsventile.<br />

• Gassammelleitung: Deflagrations- und<br />

dauerbrandsichere Be- und Entlüftungshauben<br />

• Ladetanks: Detonationssicherungen<br />

• Kofferdämme: Deflagrationsendsicherungen<br />

Optional gibt es noch die Möglichkeit,<br />

deflagrationssichere Armaturen für den<br />

Kondensatablass zu installieren. Da reine<br />

Kohlenwasserstoffe ein anderes Brandverhalten<br />

aufweisen als z. B. Alkohole,<br />

muss darauf geachtet werden, dass dauerbrandsichere<br />

Endarmaturen mit stati-<br />

32 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schiffstechnik<br />

Foto: Hasenpusch<br />

Detonationssicherung für eine Einzeltank absicherung an der Gaspendelleitung (li),<br />

Deflagrations- und dauerbrandsicheres Hochgeschwindigkeitsentlüftungsventil kombiniert mit<br />

einem deflagrationssicherem Unterdruckventil auf dem Tank (re)<br />

Fotos: Protego<br />

scher Flammensperre zur Absicherung<br />

von z. B. Alkoholbränden zugelassen sind.<br />

Lade- und Löschraten<br />

Die Firma Braunschweiger Flammenfilter<br />

fertigt unter dem Handelsnamen Protego<br />

Armaturen für den Explosionsschutz.<br />

Auf Wunsch einiger namhafter Reedereien<br />

wurde untersucht, wie sich bauliche<br />

Änderungen der Armaturen auf die<br />

Lade- und Löschraten auswirken, wenn<br />

ein Schiff alle Stoffe, einschließlich der<br />

Explosionsgruppe IIB (NSW ≥ 0,5 mm),<br />

transportieren soll. Für ein Schiff mit<br />

acht Ladetanks reduzierte sich in einer<br />

Beispielberechnung z. B. die Löschleistung<br />

von 800 m³/h auf 650 m³/h bei gleicher<br />

Armaturanzahl, während die Laderate<br />

weniger als 10% geringer ausfiel.<br />

Nach positiver Rückmeldung durch die<br />

Reedereien hat Protego ein Zulassungsverfahren<br />

eingeleitet und konnte Ende<br />

2016 alle entsprechenden Armaturen<br />

dem Markt zur Verfügung stellen. Die<br />

ADN fordert, dass alle an Bord neu verbauten<br />

Flammendurchschlagsicherungen<br />

eine Bauartzulassung nach der Norm<br />

EN ISO 16852 besitzen und für eine Explosionsgruppe<br />

zugelassen sind, die die<br />

Stoffiste eines Schiffes abdecken.<br />

Bevor Armaturen an Bord verbaut werden,<br />

kann mit Hilfe einer Berechnung<br />

geprüft werden, ob die gewünschten<br />

Lade- und Löschraten mit der Armatur<br />

Konstellation und dem Rohrleitungssystem<br />

erreicht werden. Die Braunschweiger<br />

bieten ihren Kunden diesen Service an<br />

und beraten sie bei der Armaturauswahl,<br />

um die gewünschten Lade- und Löschraten<br />

zu erreichen. Sollte der Wunsch bestehen,<br />

Armaturen an Bord von der Explosionsgruppe<br />

IIB3 auf IIB umzurüsten,<br />

besteht im Einzelfall hierzu die Möglichkeit<br />

über Protego autorisierte Wartungsbetriebe.<br />

Zusammenfassung<br />

Marine and Offshore Doors – Made in Germany.<br />

Mit Einführung der ADN <strong>2017</strong> wurde<br />

eine spezifischere Einteilung der Stoffe<br />

nach Explosionsgruppen vorgenommen.<br />

Schiffsstoffisten müssen an die neuen<br />

Anforderungen angepasst werden. Alternativ<br />

besteht die Möglichkeit, Armaturen<br />

an Bord gegen solche auszutauschen, die<br />

die vorhandene Stoffiste abdecken. Der<br />

Schiffseigner kann mit einer IIB Ausrüstung<br />

nahezu alle Frachten übernehmen.<br />

Hierbei sollte aber im Voraus die Auswirkung<br />

auf die Lade- und Löschraten geprüft<br />

werden.<br />

Autor: Thomas Heidermann, Leiter<br />

Forschung & Entwicklung bei Protego.<br />

thomas.heidermann@protego.com<br />

®<br />

Established in 1919<br />

www.podszuck.eu<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 33


Schiffstechnik<br />

Titan LNG baut LNG-Bunkerponton<br />

Titan LNG, ein Anbieter von Flüssigerdgas für die Schifffahrt und die Industriemärkte<br />

Westeuropas, hat die endgültige Entscheidung getroffen, in den Bau eines LNG-<br />

Bunkerpontons zu investieren. Er wird den Namen »FlexFueler1« tragen und von der<br />

Provinz Nord-Holland finanziert<br />

Die »FlexFueler1« soll im dritten<br />

Quartal 2018 in Betrieb gehen und<br />

im Hafen von Amsterdam stationiert<br />

werden, von wo aus Binnenschiffe und<br />

kleinere Seeschiffe bedient werden sollen.<br />

Der Bunkervorgang soll gleichzeitig<br />

während des Laden- und Löschvorgangs<br />

möglich sein. Titan LNG hat nach eigenen<br />

Angaben mehrere Anfragen für solche<br />

LNG-Bunkerpontons erhalten, die<br />

sich derzeit in der Entwicklung befinden.<br />

Die »FlexFueler1« ist mit zwei<br />

380 m³ fassenden Tanks ausgestattet, die<br />

es ermöglichen, 30 bis 600 m³ LNG pro<br />

Stunde zu liefern. Wenn es die Marklage<br />

erfordere, könne der Ponton mit zwei<br />

zusätzlichen Tanks ausgestattet werden,<br />

so Titan LNG.<br />

Seit dem Start des FlexFueler-Projekts<br />

im vergangenen Jahr habe es viele<br />

Rückmeldungen von wichtigen Akteuren<br />

gegeben, was zu einer Optimierung<br />

des Designs in Bezug auf Funktionalität<br />

und Sicherheit geführt habe, so Niels den<br />

Nijs, CEO Titan LNG. Man sei dankbar<br />

für jedes Feedback von Kunden, Häfen,<br />

Werften und der Klassifikationsgesellschaft<br />

Bureau Veritas. De Nijs glaubt, das<br />

die Entscheidung, in den LNG-Bunkerponton<br />

zu investieren dazu führen wird,<br />

LNG als Schiffskraftstoff in der Region<br />

anzunehmen. Die »FlexFueler1« würde<br />

eine enorme Vielseitigkeit beim Laden<br />

und Liefern von LNG bieten. Neben den<br />

stationären und manövrierfähigen Auslieferungsmethoden<br />

könne sie LNG von<br />

Lkw, von LNG-Transportschiffen oder<br />

dem Gate-Terminal in Rotterdam laden.<br />

Das FlexFueler-Konzept sei eine logische<br />

Entwicklung des Truck-To-Ship-<br />

Bunkering, das Titan LNG regelmäßig<br />

praktiziere, so das Unternehmen. Man<br />

versuche zwar, dieses so effzient wie<br />

möglich zu gestalten, aber man sei noch<br />

immer ein gutes Stück entfernt vom Optimum,<br />

aufgrund von Ausfallzeiten.<br />

Durch die kürzlich gestartete T-piece<br />

Truck-to-ship-Lösung, die zwei Lkw das<br />

gleichzeitige Entladen ermögliche, würde<br />

die Ausfallzeit bereits reduziert, heißt es.<br />

Modell des neuen LNG-Bunkerpontons<br />

Titan LNG ist Teil der Iveco Schouten<br />

Group und ein Schwesterunternehmen<br />

von Rolande LNG, einem Anbieter für<br />

LNG für Straßentransporte. Es ist spezialisiert,<br />

in der Schifffahrt tätigen Kunden<br />

maßgeschneiderte Lösungen wie T-piece<br />

oder FlexFueler anzubieten. Dies beinhaltet<br />

die Projektplanung, Versorgung und die<br />

Auslieferung gleichermaßen wie das Risikomanagement<br />

sowie Dienstleistungen zur<br />

Minderung von Preisschwankungen.<br />

Das Unternehmen hat die Kofinanzierung<br />

für den FlexFueler seitens der Europäische<br />

Union durch die Connecting Europe<br />

Facility (CEF) für den Transport als<br />

Teil des Konsortiums »Accelerate LNG«<br />

beantragt.<br />

TWG<br />

Quelle: Titan LNG<br />

Die »FlexFueler1« kann auch am<br />

Gate-Terminal in Rotterdam laden<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

34 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schiffstechnik<br />

Danfoss fördert Abgassensor<br />

Danfoss IXA, Teil der dänischen Danfoss Gruppe, hat<br />

beschlossen, dem Netzwerk der Incentive-Anbieter von Green<br />

Award beizutreten und einen Rabatt von 5 % auf ihren maritimen<br />

Abgassensor MES1001 zu gewähren<br />

Diese Prämie gilt laut Danfoss sowohl<br />

für See- als auch für Binnenschiffe.<br />

Danfoss IXA entwickelt Sensoren<br />

und Systeme für die maritime Industrie,<br />

zur Lösung der Energieoptimierung und<br />

Messung der Gasemissionen.<br />

Die Überwachung der Abgase und das<br />

Ergreifen von proaktiven Maßnahmen<br />

gilt im Augenblick als eines der wichtigsten<br />

Umweltthemen. Mit über 50 Themen<br />

die im Bereich der Umwelt und Sicherheit<br />

im Green Award Zertifizierungsprogramm<br />

erfasst werden, passe das Danfoss-IXA-Produkt<br />

ausgezeichnet zur<br />

kontinuierlichen Verbesserung des Umweltschutzes,<br />

so der Hersteller.<br />

Der Abgassensor MES1001 für Schiffe<br />

führt laufend Messungen der NO x ,<br />

SO2 und NH3 Gaswerte direkt (in situ)<br />

in der Abgasanlage durch und unterstützt<br />

somit Schiffseigner/Manager bei<br />

der Überwachung und Dokumentation<br />

der Einhaltung der örtlichen und internationalen<br />

Emissionsvorschriften. Die<br />

Sensoren seien sehr robust, könnten extreme<br />

Temperaturen aushalten und seien<br />

mit einer Selbstkalibrierung ausgerüstet,<br />

wodurch sie nur eine begrenzte Wartung<br />

benötigten, so das Unternehmen.<br />

Seit dem 1. Januar dieses Jahres steht<br />

das Green Award Zertifikat auch Fahrgastschiffen<br />

in der Binnenschifffahrt<br />

zur Verfügung. Fähren, Kreuzfahrtschiffe<br />

und Ausflugsboote können sich<br />

für ein Green Award Zertifikat bewerben.<br />

Das Pflichtenheft für Personenverkehr<br />

stützt auf dem Programm für<br />

Binnenschiffe, die Güter befördern und<br />

wofür Sicherheit und Umweltschutz als<br />

Schwerpunkt gelten. Schiffe, die Übernachtungs-<br />

und Verpflegungsdienstleistungen<br />

bieten, müssen mindestens im<br />

Besitz eines Green Key Zertifikat mit<br />

bronzen Niveau sein.<br />

Während der Pilotphase wurde das<br />

Pflichtenheft auf der Fähre »Schoonhoven«<br />

und dem Ausflugschiff »Z8« getestet.<br />

Beide Schiffe erzielten die erforderliche<br />

Punktezahl und bekamen das Green<br />

Award Attest ausgestellt. Das Zertifikat<br />

bescheinigt, dass das Schiff auf umweltgerechte<br />

Weise eingesetzt wird. Da das<br />

Die Überwachung der Abgase gilt als<br />

eines der wichtigsten Umweltthemen<br />

Green Award Zertifikat als Nachweis für<br />

die soziale Unternehmensverantwortung<br />

des Schiffseigner gilt, bestehe großes Interesse<br />

seitens der Häfen und Betriebe,<br />

die bereit sind, Unterstützung mittels Incentives<br />

zu bieten, so Danfoss.<br />

Green Award wurde 1994 in der Seeschifffahrt<br />

zur Förderung der Qualität<br />

von Seeschiffen eingeführt. Seit 2011 steht<br />

zusätzlich ein Green Award Zertifikat für<br />

die Binnenschifffahrt zur Verfügung.<br />

Weltweit werden Schiffe und Reedereien<br />

von Green Award auf Qualität, Sicherheit<br />

und Umweltschutz geprüft. Öl- und Chemietankschiffe,<br />

LNG und LPG Tanker,<br />

Containerschiffe und Binnenschiffe können<br />

sich für ein Green Award Zertifikat<br />

bewerben. Die Zertifizierung findet auf<br />

freiwilliger Basis statt und bietet Vorteile<br />

wie Imageverbesserung und Rabatte, unter<br />

anderem auf Seehäfengebühren. TWG<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 35


Schiffstechnik<br />

Virtuelle Schleppschiffahrt im Blick<br />

Die Schleppschifffahrt auf dem Rhein ist bereits seit Jahrzehnten Geschichte. Ein ähnliches<br />

Bild aber, mit Schiffen im Konvoi und unsichtbaren, weil virtuellen Verbindungen, könnte<br />

es wieder geben, nicht nur auf dem Rhein<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Für Alexander Lutz, Geschäftsführer<br />

von Argonics in Stuttgart, sind die<br />

dafür wesentlichen Techniken inzwischen<br />

weitestgehend verfügbar. Bis es<br />

aber tatsächlich soweit ist, dass Schiffe im<br />

Konvoi die Ideallinie eines Flusses befahren,<br />

dabei alle wichtigen Einflussgrößen<br />

in die Kursbestimmung einfließen, dürfte<br />

es trotzdem noch dauern. Zumindest<br />

was die Infrastruktur angeht, herrscht<br />

noch Nachholbedarf.<br />

Bis dahin hat aber das von ihm entwickelte<br />

System der automatischen Bahnführung<br />

seine Praxistauglichkeit längst<br />

bewiesen. Das unter dem Namen argoTrackPilot<br />

verfügbare Assistenzsystem<br />

für den Einsatz auf Binnenschiffen<br />

ist gerade dabei, die Praxis zu erobern.<br />

Erste Installationen auf Flusskreuzern<br />

und Motorgüterschiffen sind in der<br />

täglichen Fahrroutine im Einsatz.<br />

Lutz sieht in dem Bahnführungssystem<br />

eine echte Erleichterung im täglichen<br />

Aufgabenspektrum eines Schiffsführers.<br />

Mehr Sicherheit, Entlastung des Schiffsführers<br />

und weniger Kraftstoffverbrauch<br />

sind nur drei Argumente, die er als Vorteile<br />

zusammenfasst. Die Möglichkeit,<br />

vorausschauend zu fahren, mehr Sicherheit<br />

bei Fahrten im Nebel und die Schonung<br />

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Der argoTrackPilot zeigt unter anderem Drehgeschwindigkeit und Ruderwinkel an<br />

bei ihm ebenfalls auf der Haben-Seite.<br />

Eine Basis des von Argonics angebotenen<br />

Bahnführungssystems ist beispielsweise<br />

der Radarpilot 720°, den die Innovative<br />

Navigation (IN) entwickelt hat. Insofern<br />

sieht Lutz seine Lösung als perfekte Erweiterung<br />

hierzu. Ferner braucht es einen<br />

Wendegeschwindigkeitsregler (Autopilot)<br />

wie den argoPilot oder ein ähnliches<br />

Produkt anderer Hersteller sowie einen<br />

GPS-Kompass.<br />

Im Gegensatz zum Autopiloten wird<br />

von argoTrackPilot kein Ruderwinkel<br />

vorgegeben sondern eine Vorgabe zur<br />

Drehung des Schiffes um die Hochachse<br />

in einer bestimmten Zeit errechnet. Diese<br />

Informationen werden an den Autopiloten<br />

weitergegeben und umgesetzt.<br />

Zur erstmaligen Definition der zu fahrenden<br />

Strecke setzt der Schiffsführer<br />

den jeweiligen (optimalen) Kurs anhand<br />

der Karten fest. Es ist auch möglich, diesen<br />

optimalen Kurs einmal zu fahren,<br />

diesen dabei aufzuzeichnen und abzuspeichern.<br />

Damit hat der Schiffsführer<br />

die jederzeit abrufbaren Leitlinien, die<br />

das Schiff mit Hilfe des Systems konsequent<br />

abfahren kann, mit nur minimaler<br />

Abweichung. Idealerweise werden weitere<br />

Informationen von der Wasserstraße<br />

genutzt, um die Bahn zu optimieren. Das<br />

gilt beispielsweise für Wassertiefen, die<br />

den eigenen Tiefgang berücksichtigen.<br />

Quelle: Argonics<br />

36 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schiffstechnik<br />

Nun ist selten ein Schiff gänzlich allein<br />

unterwegs. Begegnungsverkehr will,<br />

ebenso wie langsamere oder schnellere<br />

Schiffe, entsprechend berücksichtigt<br />

werden. Darauf kann mit dem argoTrackPilot<br />

reagiert werden, in dem<br />

die -eigentlich- zu fahrende Linie um einen<br />

bestimmten Faktor versetzt wird. So<br />

lassen sich Ausweichmanöver und/oder<br />

Überholmanöver sicher absolvieren. Natürlich<br />

kann jederzeit auf manuelle Steuerung<br />

geschaltet werden. Per Knopfdruck<br />

kann wieder auf den eigentlich errechneten<br />

Kurs zurückversetzt werden.<br />

Nicht oder noch nicht werden andere<br />

Einflussgrößen erkannt und eingespeist.<br />

Wechselnde Wasserstände sind dem System<br />

(noch) unbekannt. Mit Hilfe der bereits<br />

laufenden Zusammenarbeit mit dem<br />

Programm CoVaDem und anderen Programmen<br />

wird hierzu nach einer praktikablen<br />

Lösung gesucht. »Die automatische<br />

Bahnführung«, so Lutz, »entlastet<br />

den Schiffsführer von gewissen Routineaufgaben<br />

und gibt ihm Platz für erhöhte<br />

Aufmerksamkeit in anspruchsvollen<br />

Strecken oder bei hohem Verkehrsaufkommen.«<br />

Erst jüngst war er mit dem Koppelverband<br />

»Odeon/Elly« auf einer Probefahrt<br />

auf dem Main unterwegs. Sowohl das<br />

Fahrrevier als auch die spezifischen Eigenschaften<br />

der besonders langen Schiffseinheit<br />

führte zu neuen Erkenntnissen,<br />

die nun in die weitere Entwicklung des<br />

argoTrackPilot einfließen werden.<br />

Der Angonics-Chef, der während der<br />

Probefahrt an Bord war, fasst seine Erfahrungen<br />

so zusammen: »Eine Schiffslänge<br />

von 186 m bei der sehr geringen Fahrwasserbreite<br />

auf dem Main erfordert spezielle<br />

Leitlinien, die derart gestaltet sind, dass<br />

der gesamte Schiffskörper sich zu jederzeit<br />

innerhalb des Fahrwassers befindet. Das<br />

hört sich zunächst nach einer Selbstverständlichkeit<br />

an. Es ist jedoch so, dass eine<br />

derart gestaltete Bahnführung „nur“ den<br />

Schwerpunkt des Schiffes auf der Bahn<br />

hält.« Es könne deshalb passieren, dass<br />

durch große Driftwinkel bei leeren Schiffen<br />

beispielsweise der Bug oder das Heck<br />

außerhalb des Fahrwassers kämen. Um<br />

das zu vermeiden, werde an einem Werkzeug<br />

gearbeitet, das für Kanäle und enge<br />

Flüsse die Leitlinie (für den Schwerpunkt)<br />

derart berechne, dass garantiert das gesamte<br />

Schiff innerhalb des Fahrwassers<br />

bleibe. Zukünftig werden also die Leitlinien<br />

mit dem neuen Werkzeug schiffsund<br />

revierspezifisch generiert.<br />

In der weiteren Perspektive denkt Argonics<br />

in Richtung autonomes Fahren.<br />

Auf dem Koppelverband »Odeon/Elly«, hier während der Testfahrt auf dem Main,<br />

wurde der argoTrackPilot unter besonderen Bedingungen getestet<br />

»Bis dahin ist es aber noch ein weiter<br />

Weg«, bremst Lutz eventuell zu hohe Erwartungen.<br />

Dafür braucht es neben den<br />

entsprechenden Einrichtungen an Bord<br />

eine weiter auszubauende Infrastruktur<br />

an Land, entsprechende Leitzentralen<br />

und das Verknüpfen einer riesigen Menge<br />

an Daten. In absehbarer Zeit kann<br />

sich der promovierte Regelungstechniker<br />

aber schon vorstellen, dass sich Schiffe<br />

mit dem gleichzeitigen Einsatz des argoTrackPilot<br />

in einen Konvoi einreihen<br />

und, wie bereits heute auf der Landstraße<br />

von Lkw zu sehen, in Form eines Platooning<br />

unterwegs sind: Schleppschifffahrt<br />

mit virtuellen Verbindungen.<br />

Für Lutz stehen also noch zusätzliche<br />

Entwicklungen auf dem Plan. Die von<br />

weiteren Schnittstellen zu Systemen von<br />

Periskal, Schwarz oder Alphatron, um<br />

nur drei zu nennen, gehören dazu. Im Fokus<br />

seiner Arbeit steht, zur nachhaltigen<br />

Kraftstoffeinsparung beizutragen und<br />

den Schiffsführer bei erhöhter Sicherheit<br />

von Routine zu entlasten. Er sagt aber<br />

auch, was er nicht will: »Wir wollen auf<br />

gar keinen Fall den Schiffsführer überflüssig<br />

machen oder ersetzen.« M<br />

Foto: R. Kiepe<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 37


Schiffstechnik<br />

Das fertige Arbeitsschiff »Habicht« wird von<br />

einem Schwerlastkran auf der Helling abgesetzt<br />

Viele Aufträge für Schiffswerft Barthel<br />

Mit der Erfindung eines vielseitigen Typs von Arbeitsbooten hatte Hermann Barthel<br />

einst eine gute Idee, die sich bis heute bewährt. Unter anderem ist die Werft nun mit dem<br />

Bau einer einer Sechserserie beschäftigt<br />

Von Christian Knoll<br />

Wieder herrscht rege Betriebsamkeit<br />

auf der Schiffwerft Hermann<br />

Barthel. Die Werft hat sich mit dem<br />

Bau vielseitiger Arbeitsboote einen Namen<br />

gemacht. Auch derzeit ist eine Serie<br />

von sechs Einheiten des eigenentwickelten<br />

Typs in Arbeit. Zwei davon, »Fink«<br />

und »Habicht«, sind mittlerweile an das<br />

Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt<br />

(WSA) Schweinfurt abgeliefert worden.<br />

Fast übergabefertig ist die »Aschendorf«<br />

für das WSA Meppen. Auf der Slipanlage<br />

befindet sich ein Arbeitsschiff, das für<br />

das WSA Minden bestimmt ist und den<br />

Namen »Hase« bekommen soll. Je in einer<br />

der beiden Schiffauhallen sind zwei<br />

Arbeitsschiffe für die Ämter in Duisburg<br />

und Verden/Aller noch im Rohbau. Beide<br />

Schiffe sollen bei Bedarf auch als Eisbrecher<br />

eingesetzt werden können und besitzen<br />

einen sogenannten Löffelbug.<br />

Bei der jünsten Sechserserie übernimmt<br />

die Schiffselektrifizierung IEA aus<br />

Roßdorf bei Genthin, die gesamte nautische<br />

Ausrüstung liefert Alphatron Marine<br />

aus Pinneberg. So sind zum Beispiel<br />

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Serie eingebaut: Alphatron Radar JMA-<br />

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AlphaPilot MF MK3, Ruderlagenanzeige<br />

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Der Technische Leiter der Schiffswerft<br />

Barthel, Uwe Müller, erläutert, dass alle<br />

sechs Schiffe jeweils nach den Bedürfnisse<br />

der Wasser- und Schifffahrtsämter<br />

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38 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


geprüfte Anschlagseile und Drahtseilgehänge<br />

Schiffstechnik<br />

Foto: Uwe Müller<br />

In der großen Schiffauhalle liegt ein sehr breiter Rohbau.<br />

Werft-Chef Hermann Barthel erklärt dazu: »Das wird ein<br />

selbstfahrendes Baggerschiff für das WSA Dresden, dass<br />

bei 90 cm Tiefgang immer noch Ladung transportieren<br />

können soll, nach dem Seemannsspruch ›Länge läuft, aber<br />

Breite trägt‹.«<br />

Das Schiff wird 36,70 m lang und 9,70 m breit und wird<br />

voll ausgerüstet mit einem Liebherr-Bagger und Stelzen einen<br />

Tiefgang von nur 90 cm haben. Es wird angetrieben von zwei<br />

höhenverstellbaren Schottel-Ruderpropellern NAV 130, und diese<br />

wiederum erhalten ihre Kraft von zwei MAN-Hauptmaschinen<br />

von je 279 kW.<br />

An Bord wird es Kabinen für drei Mann Besatzung geben, mit<br />

Dusche und WC, sowie eine Pantry, welche gleichzeitig als Messe<br />

dient. Außerdem gibt es noch einen Umkleideraum und ein modernes<br />

klimatisiertes Steuerhaus.<br />

Laut dem Amtsleiter des WSA Dresden, Klaus Kautz, wird das<br />

Schiff entsprechend dem Elbegesamtkonzept dazu eingesetzt, in<br />

den Erosionsstrecken bei Klöden und Coswig/Anhalt an Ecken<br />

angelagerte Sedimente aufzunehmen, um sie dann an Stellen, die<br />

dem Abtrag unterliegen, wieder einzubringen. So soll sich die<br />

Fahrrinne der Elbe in diesen Gebieten nicht weiter eintiefen. Das<br />

Baggerschiff erhält ein um 1,50 m ausfahrbares Steuerhaus und<br />

DGUV<br />

ausgestattet werden. »Abgesehen von den Eisbrecherbugformen<br />

sind auch die Koppelvorrichtungen unterschiedlich.<br />

Modern sind die hydraulischen Hammerkupplungen,<br />

bei denen der Schiffsführer des Arbeitsbootes mit dem<br />

Kupplungshammer direkt in die Kupplung des zu schiebenden<br />

Prahmes hineinfährt und per Knopfdruck den<br />

Koppelvorgang abschließt. Für ältere Prahmtypen, die es<br />

ja immer noch gibt, wird nach Anforderung auch die traditionelle<br />

Seilkupplung mit aufgebaut«, erklärt Müller Das<br />

sei in der Serie mit vorgesehen.<br />

Neu sei auch, dass bei einem der beiden Arbeitsschiffe<br />

mit Eisbrecheigenschaften, die im Herbst fertig sein sollen,<br />

eine umweltschonende Abgasnachbehandlungsanlage<br />

eingebaut werde und sich die Schiffswerft damit bereits<br />

auf die Abgasnormen der ZKR-Stufe III, die im Frühjahr<br />

2019 wirksam wird, einstellt.<br />

»Das bereitet uns noch etwas Probleme, weil diese Abgasnachbehandlungseinrichtung<br />

etwa denselben Raumbedarf<br />

hat wie der Antriebsmotor. Die Schiffe einfach verlängern<br />

können wir aber nicht, weil die Wasserstraßen- und<br />

Schifffahrtsämter die Schiffslängen auf ihre geographischen<br />

Begebenheiten und speziellen Einsatzzwecke abstimmen<br />

und auch für ihre Transporttechnologie nur<br />

Schiffe für Gesamtlängen ihrer Verbände mit entsprechenden<br />

Schleusenmaßen benötigen, damit sie nicht ausund<br />

wieder ankoppeln müssen. Aber wir sind gerade dabei,<br />

auch dieses Problem zu lösen, wie man das von uns<br />

gewohnt ist«, sagt Müller.<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 39


Schiffstechnik<br />

Das Steuerpult des ersten Schiffes der Sechserserie »Fink«, das bereits ausgeliefert worden ist, mit Alphatron-Equipment<br />

hat dann eine Fixpunkthöhe von 4,30 m<br />

(mit abgesenktem Steuerhaus). Es soll im<br />

Frühjahr übergeben werden.<br />

Weitere Aufträge liegen vor, befinden<br />

sich aber noch in der Konstruktionsphase.<br />

In den Schiffauhallen wäre im Moment<br />

auch kein Platz, ein neues Schiff auf<br />

Kiel zu legen.<br />

Eine für den Laien kuriose schiffauliche<br />

Besonderheit ist auf der Barthel-Werft<br />

anzutreffen: Alle Arbeitsschiffe werden<br />

nicht vom Kiel zum Deck gebaut, sondern<br />

umgekehrt. »Das hat den arbeitsergonomischen<br />

Vorteil für die Schiffauer<br />

und Schweißer, nicht ständig über Kopf<br />

arbeiten und auf dem Boden sitzen oder<br />

knien zu müssen, um Platten und Spanten<br />

zusammenzuschweißen, sondern es<br />

aufrecht stehend tun zu können. Wenn<br />

die Außenhaut montiert und von außen<br />

verschweißt ist, werden die Kaskos<br />

aus der Halle gefahren und mittels eines<br />

Schwerlastkranes um 180° gedreht und<br />

anschließend in die Halle zurückgefahren,<br />

um Aufbauten und Einbauten witterungsgeschützt<br />

im ausführen zu können.<br />

Volltreffer Spatz-Serie<br />

Mit seinen Arbeitsbooten hatte der diplomierte<br />

Schiffauer Hermann Barthel<br />

eine Idee, die sich letztlich als genial herausstellen<br />

sollte. Die Wasser- und Schifffahrtsämter<br />

der ehemaligen DDR hatten<br />

in den 1980er Jahren eine neue Serie<br />

kleiner und wendiger Schubboote für die<br />

Bedienung ihrer Baustellen aufgelegt, die<br />

den Bedarf aber noch nicht gedeckt hatte,<br />

als die Wende kam. Auch die bundesdeutschen<br />

Ämter fuhren mit zum Teil<br />

veralteter Technik, sodass auch hier ein<br />

gewisser Bedarf vorhanden war. Da die<br />

Schubtechnik dort noch nicht so flächendeckend<br />

wie in der DDR eingeführt worden<br />

war, erhoffe sich Hermann Barthel<br />

auch von dort durch den Bau sowohl zum<br />

Schieben wie zum Schleppen geeigneter<br />

Antriebsschiffe ein entsprechendes Auftragsvolumen.<br />

Er entwickelte einen kleinen Schiffstyp<br />

der für Bugsier- und Schlepparbeiten<br />

auf den heute so genannten Restwasserstraßen<br />

wie auch auf den Großschifffahrtswegen<br />

wie Rhein, Donau und dem<br />

gesamten deutschen Kanalsystem funktionell<br />

einsetzbar sein sollte. Diesen universellen<br />

kleinen Schiffstyp nannte er<br />

»Spatz«. Vom Grundtyp wurden mehr als<br />

100 Stück gebaut, aber jedes Schiff den<br />

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40 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schiffstechnik<br />

Fotos: Uwe Müller<br />

Ein Kasko wird mittels eines Schwerlastkranes außerhalb der Schiffauhalle gedreht<br />

ber angepasst. Heute wird nur noch von<br />

Arbeitsbooten- oder Schiffen gesprochen.<br />

Investitionen haben sich gelohnt<br />

Nicht nur die Erfindung des »Spatz« zahlt<br />

sich für den Schiffauer Barthel heute aus.<br />

Auch die Investitionen in seine Werft, malerisch<br />

gelegen im ehemaligen Mündungsbereich<br />

des alten Plauer Kanals in die Elbe,<br />

zwischen Neuderben und Derben am sogenannten<br />

Derbener Berg haben sich gelohnt.<br />

Dem Besucher präsentiert sich<br />

links das vor zwei Jahren errichtete Sozialgebäude,<br />

daneben Container für die<br />

Lagerung der von Lieferanten zugeführten<br />

Motoren, Antriebe und allem anderen<br />

Schiffszubehör, das witterungsgeschützt<br />

vorgehalten werden muss. Daneben<br />

schließt sich die »kleine« Schiffauhalle<br />

von 15,5 m Breite und 24,50 m Länge an,<br />

die Hermann Barthel 1992 als erste Investitionsmaßnahme<br />

nach dem Rückkauf der<br />

Werft seiner Großeltern (Lösche) von der<br />

Treuhandanstalt, bauen ließ. Zwischen<br />

ihr und der »großen« Schiffauhalle von<br />

12,5 m Breite und 72 m Länge liegen die<br />

kleineren Gebäude der Werkstätten wie<br />

Tischlerei, Schmiede, Schlosserwerkstatt<br />

und andere. Sämtliche schiffaulichen Arbeiten<br />

finden also völlig witterungsschützt<br />

statt. Das eigentliche Gebäude der Werftleitung<br />

liegt hinter der kleinen Schiffauhalle.<br />

Es ist das Einzige, was von der alten<br />

Lösche-Werft noch originalgetreu vorhanden<br />

ist. Selbstverständlich wurde es<br />

als erstes nach dem Rückkauf vollständig<br />

renoviert. In ihm haben die Geschäftsleitung,<br />

die Buchführung und die Konstrukteure<br />

ihren Platz.<br />

Die ursprüngliche Lösche-Werft war<br />

1799 in der Magdeburger Zollelbe gegründet<br />

worden und wurde später aus<br />

Platzgründen, da es mehrere Werften in<br />

der Zollelbe gab, an den Derbener Berg<br />

verlegt.<br />

Die zweite wichtige Investition, die<br />

Hermann Barthel vornahm, war die<br />

komplette Rekonstruktion der Slipanlage<br />

einschließlich der modernen elektrischen<br />

Aufzüge, nachdem die alte über Jahrzehnte<br />

auf Verschleiß gefahren worden<br />

war. Parallel dazu erforderte die wachsende<br />

Auftragslage den Bau einer zweiten<br />

Schiffauhalle, welche in mehreren<br />

Etappen gefertigt wurde. Und schließlich<br />

sollte die ebenfalls wachsende Belegschaft<br />

ordentlich versorgt werden, weshalb<br />

vor zwei Jahren ein Sozialgebäude<br />

erbaut worden ist.<br />

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Aus diesem noch im Bau befindlichen Kasko soll im Frühjahr das<br />

selbstfahrende Baggerschiff für das WSA Dresden übergeben werden<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 41


Schiffstechnik<br />

BCTN ordert neuen Containerhandler<br />

Zum 30. Firmenjubiläum hat BCTN einen Leercontainerstapler bei Hyster in Auftrag<br />

gegeben. Seit seiner Gründung zählt der Terminalbetreiber zu den Kunden Hysters<br />

Der Zeitfaktor sei mit Abstand die<br />

größte Herausforderung, sagt Wim<br />

Busser, Purchase & Support Director Benelux<br />

bei BCTN. Man müsse die Barges<br />

so schnell wie möglich beladen und löschen,<br />

damit sie möglichst<br />

schnell weiterfahren könnten.<br />

Mittlerweile betreibt BCTN<br />

sieben Umschlageinrichtungen<br />

in den Niederlanden und<br />

Belgien. Dies sei das größte<br />

Netzwerk von Binnencontainerterminals<br />

in der Benelux-<br />

Region. Durch den täglichen<br />

Schiffsverkehr nach Rotterdam<br />

und Antwerpen und<br />

über Duisburg ins europäische<br />

Hinterland würde eine<br />

ausgezeichnete Alternative<br />

zur Beförderung über die Straße<br />

geschaffen werden, so der<br />

Terminalbetreiber.<br />

Das Unternehmen wickelt<br />

alle Arten von Containern<br />

ab und setzt derzeit mehrere<br />

Leercontainerstapler und<br />

Reachstacker verschiedenen<br />

Baujahrs von Hyster ein.<br />

»Wir haben während der<br />

gesamten Lebensdauer der<br />

Stapler immer eine gute Leistung<br />

und einen guten Service<br />

erlebt. Deshalb bleiben<br />

wir Hyster treu«, sagt Busser.<br />

Jedes Jahr seien die Leercontainerstapler<br />

zwischen 2.500 und<br />

3.000 Stunden im Einsatz und würden<br />

nach 15.000 Betriebsstunden bzw. fünf<br />

bis sechs Jahren von BCTN ersetzt. Der<br />

Durchsatz liege je nach Standort bei<br />

10.000 bis 100.000 Containern pro Jahr,<br />

bei einem 24-Stunden-Betrieb.<br />

Busser zufolge ist dank der Abmessungen<br />

der Maschinen und der Zweifachaufnahmefunktion<br />

einiger Leercontainerstapler<br />

ein effzientes Handling sogar bei<br />

engen Platzverhältnissen möglich. Der<br />

proaktive Support, die laufende Wartung<br />

und die schnelle Lieferung von Ersatzteilen<br />

seien die entscheidend Faktoren für<br />

BCTN, um Stillstandzeiten zu vermeiden<br />

und die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten,<br />

ergänzt Busser.<br />

Den ersten Containerstapler von Hyster<br />

schaffe BCTN 1987 zur Eröffnung<br />

des Terminals in Nijmegen an. Mittlerweile<br />

habe sich der Standort zum<br />

größten Umschlagpunkt für Kombiverkehrcontainer<br />

in den Niederlanden<br />

entwickelt, so BCTN. Wegen der Nähe<br />

des Terminals zu dem Werk in Nijmegen,<br />

in dem die Hyster Großstapler gefertigt<br />

würden, sei Hyster die naheliegende<br />

Wahl gewesen. Heute ist dies auch<br />

das europäische Vertriebszentrum für<br />

Hyster Ersatzteile.<br />

»Auch 1996 zur Eröffnung von Meerhout,<br />

dem ersten belgischen Binnenterminal,<br />

wurden Hyster Containerstapler<br />

bestellt. Mittlerweile hat sich Meerhout<br />

zum größten Containerterminal in der<br />

Benelux-Region entwickelt, in dem täglich<br />

über 800 Stapler im Einsatz sind«,<br />

sagt Busser. Hyster habe das Wachstum<br />

unterstützt und BCTN geholfen, die<br />

steigenden Volumen zu bewältigen und<br />

gleichzeitig die Betriebskosten zu senken,<br />

so der Hersteller. Zunächst hätten<br />

durch die Leercontainerstapler die Kosten<br />

pro bewegten Container im Vergleich<br />

zur Nutzung von Reachstackern reduziert<br />

werden können. Durch<br />

den Einsatz der neuesten und<br />

kraftstoffeffzientesten Modelle<br />

habe das Unternehmen<br />

mittlerweile auch die Kraftstoffosten<br />

erheblich senken<br />

können.<br />

Foto: Hyster<br />

Terminal in Geel eröffnet<br />

Das Terminal im belgischen<br />

Geel wurde erst im Mai dieses<br />

Jahres eröffnet. Es ist ein<br />

Gemeinschaftsprojekt mit<br />

BP. Die 2,6 ha Terminalfläche<br />

würden ausreichend Platz<br />

bieten, um BP-Container umzuschlagen.<br />

Es sei durchaus<br />

denkbar, dass künftig zusätzliche<br />

für die Region Geel und<br />

Laakdal bestimmte Container<br />

über dieses Terminal abgewickelt<br />

werden, sagt Busser. Die<br />

Binnenschiffe, die bereits von<br />

BCTN betrieben Terminal<br />

im belgischen Meerhout bedienen,<br />

würden nun auch die<br />

neue Umschlaganlage in Gele<br />

anlaufen.<br />

Die Idee für das neue Terminal<br />

sei im Jahr 2016 entstanden. Im<br />

September hat es dann eine offzielle<br />

Anfrage an die Behörden gegeben. Mitte<br />

März dieses Jahres begannen schließlich<br />

die Bauarbeiten, bevor die Umschlageinrichtung<br />

am 20. Mai eröffnet worden ist.<br />

Ein elektrisch-hydraulisch angetriebener<br />

Kran des Typs R200 von Mantsinen<br />

wickelt den Umschlag ab. Dadurch habe<br />

der CO-Ausstoß deutlich gesenkt werden<br />

können, sagt der Terminalbetreiber.<br />

Neben dem neuen Umschlagplatz<br />

in Geel betreibt BCTN im belgischen<br />

Meerhout ein weiteres Terminal. Hinzu<br />

kommen insgesamt fünf Binnenumschlagplätze<br />

in den Niederlanden in<br />

Alblasserdam, Den Bosch, Nijmegen, Roermond<br />

und Venray.<br />

TWG<br />

42 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Schiffstechnik<br />

»Noordzee« erhält Positionierungssystem<br />

Das Vielzweckschiff »Noordzee« der Reederei Hakkers ist mit dem Positionierungsassistenten<br />

Rhodium DPT4500 von RH Marine ausgerüstet worden. Dadurch soll es auch<br />

bei niedriger Geschwindigkeit automatisch die Position halten können<br />

Die 66,50 m lange und 15 m breite<br />

»Noordzee« ist das neueste Flaggschiff<br />

der niederländischen Reederei<br />

Hakkers, die in der Entwicklung, Produktion<br />

und Realisierung von Aushub-,<br />

Bagger-, Bau-, Fundament- und Küstenarbeiten<br />

tätig ist. Die im Jahr 2016 bei<br />

Shipyard Jooren gebaute Einheit wird<br />

zum Heben, Baggern und Stapeln eingesetzt.<br />

Diese Arbeiten machen das Halten<br />

der Position erforderlich. Dafür wurde<br />

das Schiff nun mit dem Positionierungsassistenten<br />

Rhodium DPT4500 von RH<br />

Marine versehen.<br />

Die dynamische Positionierung für<br />

Binnenschiffe sei komplex, denn sie seien<br />

einer Vielzahl von Bewegungen, Belastungen<br />

und Strömungen ausgesetzt, so<br />

der Hersteller. Das Rhodium DPT4500 sei<br />

ganz neu in der Branche, folglich gebe es<br />

bisher nur wenige Erfahrungen.<br />

Aufgrund der Flexibilität des Rhodium<br />

DPT4500 Systems könnten die Herausforderungen<br />

der Thruster-Konfiguration und<br />

die inlandspezifischen Gegebenheiten gemeistert<br />

werden, so RH Marine. »Wir sind<br />

sehr zufrieden mit dem neuen System. Es<br />

hilft uns, schneller und effzienter zu arbeiten«,<br />

sagt der Kapitän der »Noordzee«.<br />

Steuerung der Schiffsbewegungen<br />

Bisher sind Positionierungsassistenten<br />

vorwiegend auf Offshoreschiffen eingesetzt<br />

worden. Heutzutage ist dem Hersteller<br />

zufolge eine Nutzung auf vielen<br />

Schiffstypen möglich. Die angebotenen<br />

Features, durch die sich alle Schiffsbewegungen<br />

mit hoher Genauigkeit auf einfache<br />

Weise steuern ließen, seien für viele<br />

verschiedene Anwendungen geeignet.<br />

Der entscheidende Faktor sei dabei die<br />

Flexibilität des Systems und die Bereitschaft,<br />

projektspezifische Funktionen zu<br />

integrieren, so RH Marine.<br />

Das seegängige Schiff wird diesel-elektrisch<br />

angetrieben und verfügt über zwei<br />

V-Pods mit einer Leistung von 350kW.<br />

Vorne ist ein Bugstrahler eingebaut, der<br />

eine Leistung von 320kW erbringt. Der<br />

Vorteil sei, dass der Generator automatisch<br />

abschalte, wenn wenig Leistung benötigt<br />

werde, so die Reederei.<br />

An Deck der »Noordzee« befindet<br />

sich ein 260-t-Kran vom Typ 6180 HD<br />

von Sennebogen, der mit einem 290kWstarken<br />

Motor von Caterpillar ausgestattet<br />

ist. Nach Angaben von Hakkers<br />

kann der mit einem 60 m langen Ausleger<br />

ausgestattete Kran Lasten bis zu einem<br />

Gewicht von 155 t heben. Durch die<br />

vier je 30 m langen Pfähle kann sich das<br />

Schiff zudem in jede Richtung anheben<br />

oder senken, anders als das bei einem<br />

Schwimmkran der Fall ist. Mit dieser<br />

Fähigkeit und dem an Deck vorhandenen<br />

Kran könne die »Noordzee« im gesamten<br />

Bereich des Rotterdamer Hafens<br />

eingesetzt werden, so Hakkers. Neu sei<br />

auch die Positionierung der Brücke, die<br />

am Schiff angeordnet ist.<br />

Durch die neue Einheit ist Hakkers<br />

nach eigenen Angaben nun auch in der<br />

Lage, größere Projekte in den Niederlanden<br />

sowie im Ausland anzugehen und<br />

den Service auf tieferes Fahrwasser auszuweiten.<br />

TWG<br />

Das Vielzweckschiff<br />

»Noordzee«<br />

Foto: Hakkers<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 43


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48 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Buyer’s Guide<br />

Jobbörse<br />

JAHRESBILANZ<br />

Zahl der Ausbildungsverhältnisse<br />

leicht rückläufig<br />

Nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertags<br />

(DIHK) sind bundesweit die Auszubildendenzahlen<br />

in der Binnenschifffahrtsbranche leicht zurückgegangen.<br />

Gegenüber dem starken Rückgang im Vorjahr<br />

zeigt sich aber eine Stabilisierung. Dem DIHK zufolge<br />

bestanden im vergangenen Jahr bundesweit insgesamt<br />

321 Ausbildungsverhältnisse. Ein Jahr zuvor lag diese Zahl<br />

bei 328, 2014 und 2013 waren es noch 363 bzw. 364 Ausbildungsverhältnisse.<br />

Von den 321 Auszubildenden im Jahr<br />

2016 waren laut DIHK 36 weiblich. Die Zahl der neu abgeschlossenen<br />

Ausbildungsverhältnisse lag bei 141. Zur Prüfung<br />

traten 123 Personen an, von denen 110 bestanden und<br />

in das Berufsleben starten konnten. »Ihnen winkt nun eine<br />

viel versprechende Zukunft mit guten Aufstiegschancen in<br />

der Binnenschifffahrt«, kommentierte der Bundesverband<br />

der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB).Während die Zahl<br />

der Auszubildenden in der Binnenschifffahrt also kontinuierlich<br />

gesunken ist, stieg die Zahl der Ausbildungsverträge<br />

in der Hafenlogistik laut DIHK von 2015 zu 2016 von<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 49


Logistik<br />

Rhenus: Weiter gut in der Spur<br />

Vor fünf Jahren wurde Jubiläum gefeiert: 100 Jahre Rhenus. Für die zur<br />

Rethmann-Gruppe gehörenden Logistiker war das nur ein kleiner Zwischenstopp<br />

für einen Rückblick, die Expansion geht weiter.<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Die Rhenus Port Logistics steht für<br />

27 Mio. t auf dem Binnenschiff beförderter<br />

Güter. Das sind gut 12% aller<br />

Mengen, die in 2016 in der deutschen<br />

Binnenschifffahrt befördert wurden<br />

(221,3 Mio. t.) Für die Binnenschiffs-,<br />

Shortsea- und Bahnaktivitäten der Rhenus<br />

Port Logistics ist Thomas Maaßen als<br />

Geschäftsführer verantwortlich.<br />

Nach der Übernahme der Acos-Anteile<br />

bei der NWL, nach der Akquisition der<br />

CFNR und der CFND sowie dem Einstieg<br />

bei Arkon-Shipping fragte die »Binnenschifffahrt«<br />

den Rhenus-Manager nach<br />

dem Stand der Dinge und nach weiteren<br />

Aktivitäten.<br />

Während die Übernahme der Acos-<br />

Anteile eher aus der Situation heraus zu<br />

begründen sei, habe es sich bei der Übernahme<br />

der CFNR und der CFND tatsächlich<br />

um strategische Entscheidungen<br />

gehandelt. Im Pariser Becken sowie<br />

auf den Wasserstraßen Frankreichs gebe<br />

es noch viel Potenzial, das zu heben sei.<br />

Und an der Donau gehe es nur in geringem<br />

Umfang um Transitverkehre. Vielmehr<br />

habe man es mit einem großen eigenständigen<br />

Marktbereich zu tun. Der<br />

sei allerdings Reederei-orientiert. Mit<br />

dem von Rhenus anzubietenden Gesamtpaket<br />

an Logistikdiensten sehe<br />

man zwischen Linz und dem Schwarzen<br />

Meer große Wachstumspotenziale,<br />

die man für das eigene Unternehmen gewinnen<br />

möchte.<br />

Mit dem Einstieg bei Arkon habe man<br />

eine gute Basis, den Shortsea-Sektor, in<br />

dem man schon aktiv sei, zukunftsorientiert<br />

auszurichten. »Mit Arkon konnten<br />

wir einen Partner gewinnen, der dieses<br />

Angebot deutlich erweitert und flexibler<br />

macht«, begründet Thomas Maaßen<br />

die Beteiligung. Dabei seien keine Überlappungen<br />

gegeben sondern sinnvolle Ergänzungen:<br />

»Wo Rhenus aufhört, fängt<br />

Arkon an.« Neben der Expansion steht<br />

bei Rhenus auch das Thema Innovation<br />

auf der Agenda. »Wir prüfen in regelmäßigen<br />

Intervallen, wo und wie sich unter<br />

wirtschaftlich positiven Aspekten Projekte<br />

anbieten«, so Maaßen. Das jüngste<br />

Neubauprojekt, ein Koppelverband für<br />

die Trockenfracht, wurde vor zwei Jahren<br />

in Fahrt gebracht.<br />

Die darin enthaltenen innovativen Ansätze<br />

wie das Antriebskonzept nach dem<br />

Vater-Sohn-Prinzip, der erstmals verwendete<br />

Flex-Tunnel und der Einsatz<br />

großer Propeller hätten sich als richtige<br />

Entscheidungen gezeigt. Darüber mochte<br />

Thomas Maaßen aber noch keine detaillierte<br />

Auskunft geben. Ohne Zahlen zu<br />

nennen, bestätigte er allerdings, dass sich<br />

die neue Motorenkombination in dem<br />

spezifischen Einsatzbereich auszahlt.<br />

Die gestellten Erwartungen seien bislang<br />

zu 100 % erfüllt, zieht Maaßen ein<br />

50 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Logistik<br />

Geschäftsführer Thomas Maaßen<br />

Fotos:Förster/Garrelmann<br />

vorläufiges Fazit. »Im Fahrgebiet nach<br />

Lünen haben wir eine hohe Auslastung<br />

der kleineren Motoren, auf dem Rhein<br />

ist das komplett andersherum«, so der<br />

Rhenus-Manager. Das Ergebnis, die Folgekosten<br />

der großen Motoren zu reduzieren,<br />

stelle sich wohl ein. »Definitive<br />

Ergebnisse werden wir wohl erst in einigen<br />

Jahren haben«, hält sich Maaßen<br />

bedeckt.<br />

Ähnliches gelte auch für den Flex-Tunnel.<br />

Dass ein Partikulier eine solche Investition<br />

nicht auf sich nehme, ohne vorher<br />

spitz zu rechen, sei verständlich. »Da<br />

mussten wir wohl den Eisbrecher spielen«,<br />

nahm Maaßen für sein Unternehmen<br />

eine Vorreiterrolle in Anspruch. Die<br />

Rückmeldungen der Schiffsführer seien<br />

positiv: »Der Flextunnel läuft bislang<br />

wartungsfrei.«<br />

Ob es vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen<br />

weitere Neubauten gebe, lässt<br />

der Geschäftsführer offen: »Ich halte es<br />

nicht für ausgeschlossen, dass wir noch<br />

mal ein paar Schiffe bauen. Aktuelle<br />

Projekte haben wir derzeit aber nicht in<br />

der Pipeline, ein fest stehendes Bauprogramm<br />

gib es auch nicht.«<br />

Das Rhenus-Engagement im Bahnsektor<br />

mit der Beteiligung an zwei großen<br />

Bahngesellschaften hat das Geschäftsfeld<br />

des Unternehmens deutlich verbreitert.<br />

»Wir schauen jetzt, wie sich dieses<br />

Segment weiter entwickelt«, formuliert<br />

Maaßen vorsichtig. Die Reduzieruung<br />

der Trassentarife durch die Bundesregierung<br />

sieht der 58-jährige Logistiker<br />

allerdings kontraproduktiv für die Binnenschifffahrt.<br />

Druck auf Binnenschiffahrt<br />

Das werde den Modal Split zu Lasten der<br />

Binnenschifffahrt verändern und den<br />

Preis- und Kostendruck erhöhen. Die sei<br />

genau das Gegenteil von dem, was nötig<br />

wäre. Gebraucht wird nach Aussage von<br />

Maaßen eine zielgerichtete Förderung<br />

der Kanalschifffahrt. »Der Bau eines<br />

Kanalschiffes ist derzeit völlig unwirtschaftlich«,<br />

stellt er fest. »Wenn man<br />

an der Kanalgebühr festhält, könnte<br />

mit den 50 Mio. € auch ein Investitionsprogramm<br />

für die Kanalschifffahrt<br />

gestartet werden«, schlägt er vor.<br />

Dabei weiß der Rhenus-Manager, wovon<br />

er spricht. Das Kanalsystem spielt<br />

beim Kohletransport, einem starken Sektor<br />

bei Rhenus, eine wichtige Rolle. Und<br />

Kohle werde trotz Energiewende noch<br />

eine ganze Zeit benötigt. Allerdings, so<br />

schränkt Maaßen ein, nicht für die Ewigkeit:<br />

»Wir werden uns in der deutschen<br />

Binnenschifffahrt langfristig darauf einstellen<br />

müssen, zumindest unter den jetzigen<br />

politischen Rahmenbedingungen,<br />

dass wir keine festen Brennstoffe mehr<br />

transportieren werden.«<br />

Kohle nicht so schnell zu ersetzen<br />

Der Zeitstrahl sei natürlich abhängig<br />

vom weiteren Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien mit den entsprechende<br />

Leitungen, aber auch von weiteren politischen<br />

Entscheidungen. Das könne<br />

dazu führen, dass der Steinkohletransport<br />

zunächst konstant bleiben werde,<br />

vielleicht sogar leicht steigen werde,<br />

denn Atomkraft und Braunkohle ließen<br />

sich kurzfristig nicht durch Erneuerbare<br />

Energien ersetzen. »Ich denke da an einen<br />

Zeitraum von 5-10 Jahren. Wenn wir<br />

über zehn Jahre plus sprechen wird sich<br />

der Anteil an festen Brennstoffen deutlich<br />

reduzieren«, erkennt der Manager<br />

eine Tendenz.<br />

Eine höhere Elektrifizierung im Autobereich<br />

sei zudem eine Chance, höhere<br />

Speicherkapazitäten zu schaffen, die mit<br />

intelligenten Prüfungen von Ladekapazität<br />

und Pufferung einhergeht. »Aber da<br />

sind noch viele Fragen offen.<br />

Bis dahin bleibt aber noch eine Menge<br />

zu tun. Das jüngst von der Rhenus-<br />

Tochter Contargo eröffnete Terminal im<br />

Deltaport Emmelsum peilt einen Containerumschlag<br />

von 60.000 TEU an. Im Bereich<br />

des Jade-Weser-Port hat Rhenus einen<br />

ersten Fußstapfen gesetzt mit einer<br />

eigenen Containerlagerfläche. Im Bereich<br />

Maasvlakte wurde erst jüngst eine erweiterte<br />

Kaje in Betrieb genommen. Der Service<br />

für die Offshore-Wirtschaft will weiter<br />

ausgebaut werden.<br />

Die 28 Binnenhäfen und sieben Seehäfen,<br />

an denen Rhenus jeweils vertreten<br />

ist, sorgen für ein stabiles Netzwerk,<br />

mit dem vor allem die Container- und<br />

Stückgut-Aktivitäten ausgebaut werden<br />

können. Weitere Aufgaben liegen im weiteren<br />

Ausbau der Digitalisierung.<br />

Digitalisierung hält Einzug<br />

»Es gibt bei uns Bereiche, die schon seit<br />

langer Zeit von der Digitalisierung geprägt<br />

sind. Gerade in den Bereichen, wo<br />

wir über extrem hohe Auftragsvolumen<br />

sprechen, kann man ja ohne entsprechende<br />

Systeme und Routenverknüpfung gar<br />

nicht arbeiten«, skizziert Maaßen den<br />

Sachstand.<br />

Aber auch in der Binnenschifffahrt sei<br />

dies sicherlich ein Thema. »Das geht los<br />

bei selbstfahrenden oder personalreduzierten<br />

Schiffen bis hin zu Kundenverknüpfungen.<br />

»Ich kann mir unbemannte<br />

Fahrzeuge auf dem Rhein vorstellen,<br />

nicht morgen oder übermorgen. Vor<br />

allem im Bereich personalreduzierter<br />

Fahrweisen sehe ich aber auch kurzfristig<br />

Chancen«, sagt Maaßen. Da müsse<br />

man sich bei Neubauten rechtzeitig Gedanken<br />

machen. Für personalreduzierte<br />

Fahrweisen müssten natürlich auch die<br />

Rahmenbedingungen hergestellt werden.<br />

Maaßen’s Credo zur Digitalisierung:<br />

»Nicht alles was technisch machbar ist,<br />

ist auch sinnvoll.«<br />

M<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 51


Logistik<br />

Chemische Industrie<br />

warnt vor Engpässen<br />

Die deutsche Chemieindustrie fordert<br />

dringend weitere Investitionen in die<br />

Infrastruktur des Landes: Die Substanz<br />

der Verkehrswege in Deutschland<br />

drohe andernfalls zu erodieren<br />

Der Zustand der Verkehrswege stelle<br />

für die transportintensive Industrie<br />

ein großes Problem dar. Logistikexperten<br />

der Branche hätten rund 60 Engpässe<br />

und Problemfälle im direkten Umfeld<br />

von Chemiestandorten identifiziert, hieß<br />

es bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz<br />

des Verbandes der Chemischen Industrie<br />

(VCI). Diese müssten vorrangig<br />

beseitigt werden.<br />

Aus Sicht des Verbandes sind zusätzliche<br />

Terminals nötig, die die verschiedenen<br />

Verkehrsträger besser verknüpfen.<br />

Als Beispiel gilt das Rhein-Main-Gebiet.<br />

Hier könne man für die Chemielogistik<br />

einen Knotenpunkt von der Straße<br />

auf das Binnenschiff einrichten und dadurch<br />

das Transportaufkommen im Ballungsraum<br />

entzerren. Die Rheinvertiefung<br />

steht ebenso auf der Agenda wie die<br />

Sanierug der vielfach maroden Schleusen<br />

an den deutschen Wasserstraßen. Schon<br />

vor Jahren hatte die Chemieindustrie<br />

eine eigene »Infrastrukturinitiative« gegründet,<br />

um ihren Forderungen besser<br />

Gehör zu verschaffen.<br />

Für die Digitalisierung und für neue<br />

Geschäftsmodelle brauche die Industrie<br />

zudem schnelle Datenverbindungen<br />

ins Internet. Der Breitbandausbau als<br />

technische Basis für diese Transformation<br />

müsse deutlich Fahrt aufnehmen –<br />

auch in der Fläche. VCI-Präsident Kurt<br />

Bock verwies darauf, dass viele der »Hidden<br />

Champions« aus dem Chemie-Mittelstand,<br />

der rund 1.900 Unternehmen<br />

umfasst, nicht in den Ballungszentren<br />

angesiedelt sind. »Unsere mittelständischen<br />

Firmen, aber auch ihre Kunden<br />

und Lieferanten, brauchen leistungsfähige<br />

Anschlüsse zum Internet, wenn sie<br />

mit Wettbewerbern in Indien und China<br />

künftig auf Augenhöhe bleiben wollen.«<br />

Die chemische Industrie gehört zu<br />

den größten Verladern für die Binnenschifffahrt.<br />

Die Geschäfte der drittgrößten<br />

Branche in Deutschland liefen zuletzt<br />

besser: Der Umsatz der chemisch-pharmazeutischen<br />

Industrie erhöhte sich in<br />

den ersten sechs Monaten des Jahres um<br />

rund 5% auf 96,9 Mrd. €. Dank einer hohen<br />

Kapazitätsauslastung (87%) und anziehender<br />

Ölpreise stiegen die Erzeugerpreise<br />

im Vergleich zum Vorjahr um<br />

3,5%. Die Produktion legte insgesamt um<br />

1,5% zu. Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen<br />

Interessen von rund 1.700 Unternehmen<br />

in Deutschland. Die Branche<br />

setzte 2016 rund 185 Mrd. € um und beschäftigte<br />

über 447.000 Mitarbeiter.<br />

In allen für die deutsche Chemie wichtigen<br />

Auslandsmärkten rechneten die<br />

Unternehmen bis ins kommende Jahr<br />

hinein mit einem stabilen Wirtschaftswachstum.<br />

Vor diesem Hintergrund erhöht<br />

der VCI seine Prognose für das Gesamtjahr<br />

<strong>2017</strong>: Er geht nun von einem<br />

Produktionswachstum von 1,5% (bisher<br />

52 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Logistik<br />

1%) aus. Der Umsatz wird sich voraussichtlich<br />

um 5% auf 194 Mrd. € erhöhen.<br />

Die Zuversicht der Branche spiegelt<br />

sich in den Plänen für Sachinvestitionen<br />

in Deutschland wider: Die Unternehmen<br />

wollen in diesem Jahr mit rund 7,5 Mrd. €<br />

mehr als jemals zuvor in Produktionsanlagen<br />

und Maschinen investieren. Dieser<br />

Rekordwert entspricht einem Anstieg<br />

von 6,7% oder rund 470 Mio. € gegenüber<br />

2016. Aber auch die Auslandsinvestitionen<br />

sollen sich auf 8,4 Mrd. € (+<br />

5,8%) erhöhen.<br />

Der VCI-Präsident appellierte mit Blick<br />

auf die bevorstehende Bundestagswahl an<br />

alle Parteien, den Standort Deutschland<br />

durch gute Industriepolitik zu stärken.<br />

So sei eine Bremse bei den Energiekosten<br />

durch mehr Markt in der Energiewende<br />

erforderlich. Der VCI plädiert für eine alternative<br />

Finanzierung der weiteren Förderung<br />

des Ausbaus regenerativer Stromerzeugung,<br />

um die EEG-Umlage für die<br />

Verbraucher zu stabilisieren und schneller<br />

auf null zurückzuführen.<br />

Zudem müsse mehr in Forschung<br />

und Entwicklung (FuE) investiert<br />

werden. Ziel sollte es sein, so Bock,<br />

mittelfristig den Anteil der FuE-<br />

Ausgaben Deutschlands von heute<br />

3% auf 3,5% des Bruttoinlandsprodukts<br />

zu erhöhen. Dafür müsse die<br />

seit Jahren stagnierende Projektförderung<br />

des Staates ausgebaut werden.<br />

Eine maximale Wirkung entfalte dieses<br />

Instrument jedoch erst dann, wenn<br />

es alle Unternehmen – große und kleine<br />

– einbeziehe. Der VCI richte daher<br />

Kernindikatoren der chemischen Industrie<br />

Produktion<br />

Erzeugerpreise<br />

Umsatz<br />

Inlandsumsatz<br />

Auslandsumsatz<br />

Beschäftigung<br />

0,5<br />

1,5<br />

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0<br />

VCI-Präsident Kurt Bock<br />

Foto<br />

3,5<br />

4,5<br />

5,0<br />

5,0<br />

den dringenden Appell an die Politik,<br />

mehr in Bildung zu investieren. Schulen<br />

und Universitäten müssten finanziell<br />

und personell besser ausgestattet<br />

werden, um die Qualität von Unterricht<br />

und Lehre zu verbessern. Die<br />

Bildungsausgaben in Deutschland<br />

liegen gemessen am Bruttoinlandsprodukt<br />

und je Bürger deutlich unter<br />

dem OECD-Durchschnitt. »Ein Bildungsschlusslicht<br />

kann auf Dauer kein<br />

Innovationsweltmeister werden«, gab<br />

der VCI- Präsident zu bedenken. M<br />

Quelle: VCI<br />

Allianz Esa EuroShip GmbH ..........................................Titel<br />

Alphatron Marine Deutschland GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

argonics GmbH ...........................................................37<br />

ATLAS Schiffahrt GmbH ................................................17<br />

BRAUER Maschinentechnik AG .......................................36<br />

BUSS DATA GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

Drews Marine GmbH ....................................................24<br />

E-MS e-powered Marine Solutions GmbH & Co. ......................7<br />

E&M Engel & MeierSchiffselektronik Duisburg GmbH .............67<br />

FS Schiffstechnik ..........................................................26<br />

H<strong>BS</strong> Hamburg Bunker-Service GmbH ................................59<br />

Hegemann GmbH – Werft ...............................................64<br />

Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG ................................65<br />

IEA Industrieelektronik und -automation GmbH ...................38<br />

Kadlec & Brödlin GmbH .................................................49<br />

KD Europe S.à.r.l. .........................................................49<br />

Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Hamburg .........................U4<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

Kräutler Elektromaschinen GmbH .....................................26<br />

Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG .................................35<br />

NWB Nord- und Westdeutsche Bunker GmbH ......................57<br />

Ostfriesische Volksbank eG OVB. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Pantaenius Versicherungsmakler GmbH ..............................15<br />

Podszuck GmbH ..........................................................33<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG .........................U2<br />

Schiffstechnik Buchloh GmbH & Co. KG .............................27<br />

Schiffswerft Hermann Barthel GmbH .................................22<br />

Seilerei Voigt Seil- und Hebetechnik GmbH ..........................39<br />

Trauthoff Infrarot- & Sicherheitstechnik GmbH .....................19<br />

Trierer Hafengesellschaft mbH ...........................................6<br />

Uwe Held - Bootsfenster & Zubehör ...................................38<br />

VHdS Verein zur Hebung der Saaleschiffahrt e. V. ..................23<br />

Werft Malz GmbH ........................................................17<br />

Wernz GmbH ..............................................................40<br />

Wittig GmbH ................................................................5<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung. Es ist kein Bestandteil des An zeigen auftrags. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 53


Logistik<br />

Genug Kohle für die Binnenschifffahrt?<br />

Die Kohle gehört mit einem Transportvolumen von über 30 Mio. t pro Jahr zu den<br />

wichtigsten Transportgütern der Binnenschifffahrt. Doch Energiewende und Stahlkrise<br />

sorgen für sinkende Mengen. Die Importeure bleiben jedoch zuversichtlich<br />

Von Martin Heying<br />

Den Vorsitzenden des Vereins der Kohleimporteure (VDKi),<br />

Wolfgang Cieslik, sorgt das schrumpfende Volumen nicht:<br />

»Die Steinkohle wird auch über 2050 hinaus ein wichtiges Transportgut<br />

bleiben, denn sie wird einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität<br />

leisten müssen.«<br />

Franz-Josef Wodopia vom Gesamtverband Steinkohle stellte<br />

die aktuellen Zahlen vor. Danach ging die Steinkohleförderung<br />

2016 weltweit um 3,8% auf 6,7 Mrd.t zurück. Allein in China verringerte<br />

sich die Förderung um 185 Mio.t und in den USA um<br />

147 Mio.t. Während in den USA der Schiefergas-Boom und mit<br />

relativ hohen Kosten verbundene hohe Preise der Grund für den<br />

Rückgang waren, waren in China die Schließungen unsicherer<br />

Bergwerke dafür verantwortlich. Allerdings stiegen die Importe<br />

in China gleichzeitig auf 124 Mio.t.<br />

Ansonsten ist die Steinkohleförderung weltweit gestiegen: In<br />

Kolumbien um 5,8%, in Russland und Australien um 2,9% in Indien<br />

um 2,1% und in Indonesien um 1,2%. Das belege den wachsenden<br />

Kohlebedarf weltweit, so Wodopia. Der seewärtige Handel mit<br />

Kraftwerkskohle habe sich entsprechend auch nur um 0,7% verringert.<br />

Der seewärtige Handel mit Kokskohle schrumpfte um 5,2%.<br />

Die Kohlepreise hätten sich erfreulicherweise stabilisiert. Damit<br />

sei Importkohle vor allem für Deutschland ein wettbewerbsfähiger<br />

und zuverlässiger Energieträger. Die erneuerbaren Energieerzeuger<br />

könnten zudem nach wie vor eine sichere Versorgung nicht<br />

allein gewährleisten. Deshalb werde thermische Kraftwerksleistung<br />

auch weiterhin eine wesentliche Säule der Energieversorgung<br />

darstellen. Steinkohle sei dafür ein idealer Partner, denn die Ursprungsländer<br />

seien krisensicher über den Globus verteilt.<br />

Wodopia kam dann auf die Sektoren Kopplung zu sprechen, die<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie folgendermaßen<br />

definiert wird: »Sektorkopplung ist die Nutzung von erneuerbarem<br />

Strom im Wärmesektor, im Verkehrssektor und in industriellen<br />

Prozessen.« Diese Sektorenkopplung, die die erneuerbaren<br />

Energien in die wichtigsten energieverbrauchenden Bereiche bringen<br />

soll, werde zunehmend mehr Backupkapazitäten erforderlich<br />

machen als heute, um das schwankende Angebot der erneuerbaren<br />

Energieträger auszugleichen, betonte Wolfgang Cieslik.<br />

Es sei volkswirtschaftlich sinnvoll, bestehende Kraftwerkskapazitäten<br />

zur Stabilisierung des Netzes zu nutzen. Und das trotz<br />

der Reduzierung von Gas und Kohle in der Stromproduktion.<br />

Diese geht nämlich stetig voran. Nach Zahlen der Bundesnetzagentur<br />

sind in 2016 insgesamt 19 Kraftwerksblöcke mit einer<br />

installierten Leistung von 4.772 MW vom Netz gegangen. Doch<br />

Cieslik beschwichtigt: Es seien etwa 70 weitere Pumpspeicherkraftwerke<br />

nötig, um die die Überproduktion von erneuerbaren<br />

Energieproduzenten zu speichern und um sie dann in Dunkelflauten<br />

wieder abzurufen. Daher werde die Steinkohle als Stabilisator<br />

erhalten bleiben. Vor allem für die Binnenschifffahrt und<br />

Ganzzüge werde sich in Bezug auf die Transportmenge auf Jahrzehnte<br />

wenig ändern, sagte Cieslik.<br />

M<br />

Foto: Martin Heying<br />

54 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Logistik<br />

Stau bei Schwertransporten<br />

Lange Bearbeitungszeiten für Transportgenehmigungen behindern drastisch die Logistikprozesse<br />

der deutschen Wirtschaft. Verbände-Initiative fordert schnelles Handeln der<br />

Verkehrsminister in den Ländern<br />

Bei der Erteilung von Genehmigungen<br />

für Großraum- und Schwertransporte<br />

kommt es derzeit in den Bundesländern<br />

zu gravierenden Verzögerungen.<br />

Bearbeitungszeiten über fünf Wochen<br />

seien an der Tagesordnung, beklagt die<br />

Bundesfachgruppe Schwertransporte<br />

und Kranarbeiten (<strong>BS</strong>K) beim Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA).<br />

Häufig müssten die Antragsteller aus<br />

der Wirtschaft sogar noch länger auf<br />

Rückantwort der zuständigen Ämter und<br />

Behörden warten. Für die Unternehmen<br />

bedeutet dies enorme Schwierigkeiten<br />

bei der Einhaltung von Termingeschäften,<br />

zudem führt der Stau bei den Genehmigungen<br />

zu einer Störung von Prozess-<br />

und Lieferketten. Für die Wirtschaft<br />

bedeutet dies mögliche Vertragsstrafen<br />

von Kundenseite sowie einen enormen<br />

Imageschaden.<br />

Vor diesem Hintergrund haben sich<br />

23 Wirtschaftsverbände zu einer Initiative<br />

zusammengeschlossen, um gemeinsam<br />

auf die Problematik aufmerksam zu<br />

machen und die Politik zum Handeln<br />

aufzufordern.<br />

Die Hauptforderung der Initiative:<br />

Die Bearbeitungszeit soll deutlich auf<br />

5 Werktage im Durchschnitt reduziert<br />

werden. Nur so kann die deutsche Wirtschaft<br />

die Produktqualität »Made in Germany«<br />

auch mit einem Zuverlässigkeitsversprechen<br />

in Transport und Logistik<br />

verbinden. Das ist für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

im internationalen Kontext von<br />

hoher Bedeutung.<br />

Zum Ausdruck haben dies die Verbände<br />

in einem gemeinsamen Schreiben<br />

an die 16 Verkehrsminister der Bundesländer<br />

gebracht. In dem Schreiben<br />

wird die Bedeutung dieser Transporte<br />

für die deutsche Wirtschaft dargelegt<br />

und es werden kurzfristig Lösungen angemahnt.<br />

Denn ohne die Leistungen des<br />

Schwertransport- und Autokrangewerbes<br />

lassen sich wichtige Projekte und Themen<br />

nicht umsetzen, darunter beispielsweise<br />

Bau- und Infrastrukturvorhaben<br />

sowie Projekte der Energiewende.<br />

Die Verkehrsminister der Länder werden<br />

daher aufgefordert, die Bearbeitungskapazitäten<br />

zu erweitern und die<br />

Prozesse flexibler zu gestalten. Zudem<br />

sollte nach Sicht der Verbände-Initiative<br />

eine Schulung des Behördenpersonals<br />

mit Schwerpunkt auf verwaltungsrechtliche<br />

Entscheidungsmöglichkeiten im Genehmigungsverfahren<br />

erfolgen.<br />

Auch wird die schnellstmögliche Umsetzung<br />

der Beschlüsse der Verkehrsministerkonferenz<br />

(VMK) vom Oktober<br />

2016 im Hinblick auf Fahrzeugclusterungen<br />

und Korridorlösungen eingefordert,<br />

da damit die Anzahl der notwendigen<br />

Anträge deutlich reduziert werden kann.<br />

Nicht zuletzt durch die neue Verwaltungsvorschrift<br />

zur Straßenverkehrsordnung<br />

vom 30. Mai <strong>2017</strong> werden den<br />

zuständigen Behörden Möglichkeiten gegeben,<br />

die Prozesse neu zu gestalten. M<br />

Foto: Bohnet<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 55


Seehäfen | Shortsea<br />

Alle Schiffe unter einem Dach<br />

Die Hamburg Port Authority (HPA) bündelt die Behördenschiffe unter dem Dach des<br />

neuen Unternehmens Flotte Hamburg. Im HANSA-Interview spricht Karsten Schönewald,<br />

Mitglied der Geschäftsführung, über Beweggründe und Auswirkungen<br />

Zum 1. Juli hat die HPA das Flottenmanagement<br />

für alle Behördenschiffe im<br />

Hamburger Hafen übernommen. Seit<br />

wann gab es diese Überlegung?<br />

Karsten Schönewald: Die Geburtsstunde<br />

geht auf das Jahr 2014 zurück. Die Stadt<br />

Hamburg hatte Bedarf, die Flotte der Feuerlöschboote<br />

zu erneuern. Daraufhin wurden<br />

sich Gedanken über Alternativen bei<br />

der Finanzierung gemacht. So reifte die<br />

Idee, dass die HPA in die Finanzierung<br />

einsteigen könnte. Die Überlegung bestand<br />

darin, dass wir das Boot finanzieren,<br />

bereedern und über viele gestaffelte<br />

Raten an die Stadt verchartern. Dadurch<br />

hat die Stadt eine hohe Planungssicherheit<br />

und jährlich gleichbleibende Kosten. Das<br />

setzt aber voraus, dass uns das Schiff gehört<br />

und wir es bereedern. Diese Gedankenspiele<br />

wurden auf die anderen städtischen<br />

Flotten übertragen.<br />

Wie viele Schiffe umfasst die neue Flotte<br />

jetzt?<br />

Schönewald: Zu den insgesamt 27 Schiffen,<br />

den vier schwimmenden Geräten<br />

sowie den 40 Schuten der HPA kommen<br />

drei Feuerwehrschiffe, elf Einheiten<br />

der Polizei und fünf des Landesbetriebs<br />

Straßen, Brücken und Gewässer<br />

(LSBG) hinzu, sodass die Zahl der Schiffe<br />

auf 50 anwächst.<br />

Was sind die Vorteile eines solchen Flottenmanagements<br />

aus einer Hand?<br />

Schönewald: Die Idee ist es, dass Feuerwehr,<br />

Polizei, LSBG und HPA Kunden der<br />

Flotte Hamburg werden, die alle Schiffe<br />

bereedert. Es werden aber nicht nur die<br />

Flotten zusammengelegt, sondern es gibt<br />

auch eine technische Neuausrichtung.<br />

Das Modell sieht ein übergreifendes Pooling<br />

vor, bei dem alle Schiffe multifunktional<br />

genutzt werden können. Jeder Kunde<br />

kann also auf fast jedes Schiff zugreifen.<br />

Theoretisch ist es also denkbar, dass Polizeiboote<br />

im Lotsenversetzdienst eingesetzt<br />

werden. Es geht primär darum, sich<br />

gegenseitig auszuhelfen und die Flotte<br />

besser auszulasten, um Neubeschaffungen<br />

zu reduzieren. Dies setzt aber eine Multifunktionalität<br />

der Schiffe voraus.<br />

Gilt das wirklich für alle Schiffe?<br />

Schönewald: Eine Ausnahme ist das<br />

große Feuerlöschboot »LB 40«, das gerade<br />

bei der Fassmer Werft gebaut wird<br />

und ausschließlich der Feuerwehr vorbehalten<br />

ist. Die beiden baugleichen kleineren<br />

Einheiten, die derzeit in Planung<br />

sind, sind dagegen multifunktional. Eines<br />

davon wird ständig für die Feuerwehr<br />

fahren, das andere unter anderem Brücken<br />

prüfen. Die Multifunktionalität ermöglicht<br />

einen Austausch beider Schiffe,<br />

wenn beispielsweise eines einen Werftaufenthalt<br />

hat. Umgekehrt kann sich die<br />

Feuerwehr bei einem Einsatz bei uns melden.<br />

Unsere Besatzung würde das Schiff<br />

dann verlassen und Platz für die Feuerwehr-Besatzung<br />

machen. Dadurch wird<br />

ein Schiff eingespart.<br />

Wie ist das Durchschnittsalter der neuen<br />

Flotte?<br />

Schönewald: Das ist pauschal schwer<br />

zu sagen. Die Eisbrecher- und Schlepper-Flotte<br />

ist relativ jung, denn wir haben<br />

erst kürzlich vier Neubauten in Betrieb<br />

genommen. Die Lotsenversetzer<br />

sind auch noch relativ neu, zwei davon<br />

wurden 20<strong>08</strong> und 2012 gebaut. Manche<br />

Transport- und Inspektionsschiffe sind<br />

dagegen schon aus den siebziger Jahren,<br />

aber teilweise remotorisiert.<br />

Ist ein Abbau der Flotte geplant?<br />

Schönewald: Das ist mittelfristig das Ziel.<br />

Die Schiffe sind derzeit aber alle noch in<br />

einem guten Zustand, sodass aktuell lediglich<br />

bedingt Handlungsbedarf besteht.<br />

Wir wollen dennoch die Flotte reduzieren<br />

und nach und nach verjüngen. Nachdem<br />

die Einheiten der Feuerwehr ersetzt worden<br />

sind, sollen die der Polizei folgen.<br />

Wie ist das neue Unternehmen personell<br />

aufgestellt?<br />

Schönewald: Wir haben etwa 145 Mitarbeiter<br />

der HPA, die für die Flotte tätig<br />

sind. Als bisheriger Leiter des Flottenmanagements<br />

werde ich auch Mitglied der<br />

Geschäftsführung der Flotte Hamburg.<br />

Am 1. August <strong>2017</strong> übernimmt zudem<br />

Christopher Braun den Vorsitz der Geschäftsführung.<br />

Außerdem sollen voraussichtlich<br />

drei Mitarbeiter in der<br />

Verwaltung hinzukommen. Das ist in<br />

diesem begrenzten Umfang möglich, da<br />

alle Schiffe von Feuerwehr, Polizei und<br />

LSBG in Bareboat-Charter laufen, im Gegensatz<br />

zu den ehemaligen HPA-Schiffen.<br />

Wir müssen also kein zusätzliches Personal<br />

aufbauen, um diese Schiffe zu besetzen,<br />

aber auch keines abbauen.<br />

Welche Ziele verfolgt die Flotte Hamburg?<br />

Schönewald: Wir wollen der Ansprechpartner<br />

für die Stadt Hamburg sein, zuverlässig,<br />

transparent und kostengünstig.<br />

Darüber hinaus treiben wir die Digitalisierung<br />

voran und verfolgen nachhaltig das<br />

Thema Emissionssenkung/Grüne Flotte.<br />

Wie wollen Sie die Flotte möglichst umweltfreundlich<br />

betreiben?<br />

Schönewald: Mit dem Beschluss zum<br />

Flottenmanagement gab es auch einen<br />

Bürgerschaftsbeschluss, dass die städtische<br />

Flotte emissionssenkende Technologien<br />

vorantreiben soll. Dafür haben wir<br />

zusammen mit dem DNV GL ein Fünf-<br />

Säulen-Konzept entwickelt: Die erste<br />

Säule ist mit »Innovativen Kraftstoffen«<br />

überschrieben. Damit ist in erster Linie<br />

GTL gemeint, aber auch HVO-Biodiesel.<br />

Die zweite Säule trägt den Titel »Abgastechnik«.<br />

Hier beschäftigen wir uns mit<br />

Stickoxid-Katalysatoren und Dieselpartikelfiltern<br />

bei Neubeschaffungen. Unser<br />

Anspruch ist es, dass alle Neubauten<br />

mindestens einen Stickoxid-Katalysator<br />

und Dieselpartikelfilter an Bord haben.<br />

Die dritte Säule hat das Thema »Abgastechnik<br />

als Nachrüstlösung«. Wir prüfen<br />

für die ganze Flotte Möglichkeiten für die<br />

Nachrüstung von Stickoxid-Katalysatoren<br />

und Dieselpartikelfiltern. Die vierte<br />

Säule heißt »Innovative Antriebskonzepte«.<br />

Für die beiden kleineren, in Planung<br />

befindlichen Feuerlöschboote gibt es bereits<br />

Überlegungen für einen Dieselhybrid-Motor,<br />

mit dem man auch elektrisch<br />

fahren kann. Wenn die Batterien mit<br />

Landstrom aufgeladen werden könnten,<br />

wäre man sogar komplett emissionsfrei.<br />

56 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Seehäfen | Shortsea<br />

Vorankommen mit<br />

Foto: HPA<br />

Karsten Schönewald<br />

ist seit dem 1. Juli <strong>2017</strong> für das Flotten management<br />

der Flotte Hamburg zuständig, einer hundertprozentigen<br />

Tochter der Hamburg Port Authority (HPA).<br />

Gemeinsam mit Christopher Braun, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung, ist er für insgesamt 50 Schiffe<br />

verantwortlich. Schönewald ist bereits seit Ende<br />

2009 bei der HPA und leitete dort bis Anfang 2016 den<br />

Bereich Bahntechnik bei der Hafenbahn,<br />

bevor er im Mai 2016 Leiter<br />

des Flottenmanagements wurde.<br />

Nord- und Westdeutsche Bunker GmbH<br />

Ihr Bunker-Service-Partner<br />

auf Deutschlands Wassertraßen<br />

Wir haben auch die Vision, eine Barkasse vollelektrisch<br />

auszurüsten. Die fünfte Säule widmet sich dem »Emissionsarmen<br />

Schiffsbetrieb«.<br />

Mit welchen Kosten rechnen Sie bei den technischen Neuerungen?<br />

Schönewald: Solche Technologien sind nicht billig. Allein<br />

die Mehrkosten der Abgasnachbehandlung beim »LB<br />

40« liegen im siebenstelligen Bereich. Es ist immer ein Abwägen<br />

von Kosten und Nutzen. Auch wenn solche Technologien<br />

viel Geld kosten, werden wir uns trotzdem der<br />

Herausforderung stellen. Wir versuchen einen Teil der<br />

Mehrkosten auszugleichen, indem wir größere Mengen<br />

an Bunker ausschreiben. Eine 50 Einheiten umfassende<br />

Flotte ist auch für Großhändler interessant, die entsprechende<br />

Rabatte gewähren. Zudem rechnen wir durch das<br />

neue Flottenmanagement mit einer besseren Auslastung<br />

unserer Werft. Auch das spart Kosten.<br />

Seit Anfang des Jahres fährt die gesamte Flotte ehemaliger<br />

HPA-Schiffe mit GTL. Wann ist das auch für die neuen<br />

Einheiten vorgesehen?<br />

Schönewald: Bei den Schiffen der Polizei und Feuerwehr<br />

beginnen wir gerade mit der Umsetzung, denn die gesamte<br />

Flotte soll mit GTL betrieben werden. Es gibt nur wenige<br />

Ausnahmen, bei denen es noch technische Herausforderungen<br />

gibt. Die Umstellung bewirkt 10% weniger<br />

Stickoxid-Ausstoß gegenüber dem Lkw-Diesel, den wir<br />

zuvor gefahren haben, zudem verringert sich die Partikelmasse<br />

um 50%. Was wir aktuell nicht weiter verfolgen,<br />

ist ein Antrieb mit LNG, da es für diesen bei Binnenschiffen<br />

im Hafen große technische Hürden gibt, und<br />

es aus unserer Sicht gleichzeitig bessere Alternativen gibt.<br />

Interview: Thomas Wägener<br />

Koreastrasse 7 | 20457 Hamburg<br />

Telefon +49 (40) 37004 9599<br />

E-Mail verkauf@nwb-bunker.de<br />

www.nwb-bunker.de<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 57


Seehäfen | Shortsea<br />

Stau im Seehafen<br />

Die großen Allianzen der Containerlinienreedereien wirken sich positiv auf den<br />

Umschlag im Hafen Rotterdam aus. Allerdings hat die Neustrukturierung der Fahrpläne<br />

auch für Abfertigungs probleme gesorgt<br />

Von Thomas Wägener<br />

Im Hafen Rotterdam nimmt der Containerumschlag<br />

einen Anteil von 28%<br />

am Gesamtumschlag ein. Emile Hoogsteden,<br />

Vice President für Container des<br />

Hafens Rotterdam, rechnet damit, dass<br />

sich der Stellenwert des Segments künftig<br />

noch erhöht. »Das Containergeschäft ist<br />

ein Wachstumsmarkt«, sagt er. Der Anstieg<br />

des weltweiten Containerverkehrs<br />

würde auch für den Rotterdamer Hafen<br />

positive Effekte bringen. Deshalb investiere<br />

man jährlich etwa 200 Mio. € in<br />

den Ausbau. Ein Großteil fließt in Terminalinfrastruktur.<br />

Das Jahr <strong>2017</strong> begann verheißungsvoll<br />

an der Maas: Im Containerumschlag<br />

wurde im ersten Halbjahr ein<br />

Wachstum von 9,3% im Vergleich zu den<br />

ersten sechs Monaten des Vorjahres erzielt.<br />

Die Entwicklung der Neu-Allianzen<br />

wirke sich positiv auf den Hafen aus,<br />

sagt Hoogsteden, denn Rotterdam nehme<br />

in ihren neuen Fahrplänen eine wichtige<br />

Stellung ein. »Wir sind glücklich, die<br />

Wassertiefen, die Infrastruktur und den<br />

offenen Zugang in den Hafen zu haben,<br />

um die Allianzen mit ihren<br />

großen Schiffen abfertigen<br />

zu können.«<br />

Teilweise<br />

gibt<br />

es sogar Doppelanläufe, Schiffe, die vollbeladen<br />

mit Importcontainern von Asien<br />

in Rotterdam ankommen und nachdem<br />

sie weitere europäische Häfen bedient haben,<br />

den niederländischen Hafen vor der<br />

Rückreise<br />

nach<br />

Das AMP-Terminal<br />

auf der Maasvlakte 2<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

58 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Seehäfen | Shortsea<br />

Asien erneut anlaufen, um Exportcontainer<br />

an Bord zu nehmen. Auf diese Weise<br />

würden die Frachter ihre Auslastung erhöhen,<br />

denn sie könnten auch vollbeladen<br />

wieder auslaufen. Der Hafen Rotterdam<br />

assistiere dabei, indem er Rabatte für den<br />

Zweitanlauf gewähre, sagt Hoogsteden.<br />

Zuletzt hatte Rotterdam mit Verzögerungen<br />

bei den Abfertigungen zu kämpfen,<br />

Binnenschiffe waren besonders betroffen.<br />

Dem Vernehmen nach hat es teilweise<br />

bis zu 120 Stunden gedauert, bis sie bedient<br />

wurden. Ähnliches war auch in Antwerpen<br />

zu beobachten. Hoogsteden führt das<br />

auf das allgemein höhere Güteraufkommen<br />

zurück, aber vor allem auf die sich ändernden<br />

Fahrpläne der neuen Allianzen.<br />

Die Verzögerungen hätten begonnen, als<br />

neue Dienste eingeführt worden seien. In<br />

diesem Zusammenhang habe es zahlreiche<br />

Extraanläufe von Seeschiffen gegeben, die<br />

sich gebündelt hätten, was zusätzliche Kapazitäten<br />

an den Terminals erfordert hätte.<br />

Wenige Wochen später kam dann auch<br />

noch der aufsehenerregende Hackerangriff<br />

hinzu, von dem zwei APMT-Terminals<br />

direkt betroffen waren. Dadurch<br />

standen für gewisse Zeit nicht alle Kapazitäten<br />

zur Verfügung. Man habe daher<br />

kurzfristig für neue Binnenschiffsliegeplätze<br />

gesorgt und die handelnden Akteure<br />

zusammengebracht, um bessere<br />

Notfallpläne zu entwickeln.<br />

Wann sich die Situation verbessere,<br />

habe damit zu tun, wann die vom Hackerangriff<br />

betroffenen Umschlaganlagen<br />

wieder ihre volle Leistung erreichten.<br />

Es brauche in jedem Fall Zeit, bis die<br />

Terminals die Verzögerungen aufholen<br />

könnten. Schließlich kämen dann viele<br />

Schiffe in kurzer Zeit, die alle abgefertigt<br />

werden müssten. Auch das könne noch<br />

zu Verzögerungen im Betriebsablauf führen,<br />

so Hoogsteden.<br />

Schon bei Inbetriebnahme der beiden<br />

großen Terminals auf der Maasvlakte 2 im<br />

Jahr 2012 brauchte es eine längere Anlaufzeit,<br />

bis die Umschlageinrichtungen ihre<br />

volle Leistung erreichten. Auch damals<br />

folgten Verzögerungen. Ab Mitte letzten<br />

Jahres hätten das Rotterdam World Gateway<br />

(RWG)-Terminal und das AMPT II<br />

diese Phase überwunden, sodass sie nun<br />

das steigende Warenaufkommen bewerkstelligen<br />

können, sagt der Niederländer.<br />

»Das Warenaufkommen auf den<br />

bestehenden Shortsea-<br />

Verbindungen wird steigen«<br />

Emile Hoogsteden, Vice President Container,<br />

Hafen Rotterdam<br />

Die zusätzlichen Terminalkapazitäten sind<br />

aber nur eine von mehreren Maßnahmen<br />

des Hafens, um dem steigenden Güteraufkommen<br />

gerecht zu werden. Auch an der<br />

Infrastruktur wurde gearbeitet. So wurde<br />

die Kapazität auf der Autobahn A15, die bis<br />

zur Maasvlakte 2 führt, durch zusätzliche<br />

Fahrspuren verdoppelt, erklärt Hoogsteden.<br />

Das hätte die Bildung von Staus drastisch<br />

reduziert. Darüber hinaus wurden<br />

zusätzliche Binnenschiffsliegeplätze geschaffen<br />

und die Eisenbahn ausgebaut. Gegenwärtig<br />

arbeitet der Hafen an einer Vereinbarung<br />

mit den Terminalbetreibern,<br />

zur Funktionsweise der neuen Container<br />

Exchange Route. »Wenn alles gut geht, sollten<br />

wir am Jahresende mit dem Bau beginnen<br />

können«, blickt Hoogsteden voraus.<br />

Einen immer größeren Stellenwert bekommen<br />

Shortsea-Verkehre. Das im Bereich<br />

Eemhaven lokalisierte Rotterdam<br />

Shortsea Terminal (RST) baut die Kapazitäten<br />

aus. Dies sei nötig, um das starke<br />

Wachstum in dem Segment zu bedienen.<br />

Insbesondere Ziele auf der iberischen<br />

Halbinsel gewinnen an Bedeutung.<br />

In der Vergangenheit seien die Waren<br />

hauptsächlich per Lkw dorthin gebracht<br />

worden, nun werde vermehrt das Schiff<br />

genutzt, so der Containerspezialist. Darüber<br />

hinaus hätten sich die Fahrtgebiete<br />

Skandinavien, Baltikum, Großbritannien<br />

und Irland positiv entwickelt.<br />

Hoogsteden geht davon aus, dass das<br />

Warenaufkommen auf den bestehenden<br />

Verbindungen ansteigen wird. Neue Destinationen<br />

erwartet er weniger.<br />

Wie viel Container Rotterdam in diesem<br />

Jahr insgesamt umschlagen könnte, will er<br />

jedoch nicht prognostizieren. Gegenwärtig<br />

habe er aber den Eindruck, dass die einund<br />

auslaufenden Schiffe besser ausgelastet<br />

seien. Daher sei der Ausblick viel versprechend.<br />

Dennoch sei der Wettbewerb unter Europas<br />

Häfen hart. Als Hauptkonkurrenten<br />

sieht Hoogsteden Antwerpen und die<br />

deutschen Häfen, hier vor allem Hamburg.<br />

Der JadeWeserPort scheine nach<br />

längeren Anlaufschwierigkeiten langsam<br />

in Fahrt zu kommen, was die Anläufe der<br />

großen Allianzen verdeutlichen würden.<br />

»In den kommenden Jahren rechnen<br />

wir damit, dass alle Liniendienste zwischen<br />

Europa und Fernost von Schiffen<br />

mit Kapazitäten zwischen 18.000 und<br />

20.000 TEU bedient werden«, so Hoogsteden.<br />

Dass bedeute zwar, dass Rotterdam<br />

im Containerumschlag auch künftig<br />

stark sein werde. Allerdings werde man<br />

auch weiter um Warenmengen kämpfen<br />

und eine möglichst hohe Effzienz und<br />

Qualität sicherstellen müssen. M<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 59


Wasserstraßen | Häfen<br />

KIEL<br />

Güterumschlag wächst um 20%<br />

Der Seehafen Kiel hat für den Güterumschlag<br />

sein bestes Halbjahresergebnis gemeldet.<br />

3,7 Mio.t bedeuten ein Wachstum<br />

von 20%. Hafenchef Dirk Claus nennt als<br />

einen der wichtigsten Gründe die Inbetriebnahme<br />

des SCA-Logistikzentrums<br />

im Kieler Ostuferhafen, die sich inzwischen<br />

nachhaltig auswirke und den »geplanten<br />

Wachstumsschub« ausgelöst habe,<br />

»der unsere Investitionen rechtfertigt.«<br />

Als Wachstumstreiber erwiesen auch<br />

Massengüter, deren Umschlag im ersten<br />

Halbjahr <strong>2017</strong> um 18,7% auf gut 550.000 t<br />

wuchs. Überraschend zeichnet sich laut<br />

Claus zudem eine leichte Erholung der<br />

Russlandverkehre ab, die in den vergangenen<br />

Jahren aufgrund von Handelsbeschränkungen<br />

stark eingebrochen waren.<br />

Gegenwärtig werden in Kiel zusätzliche<br />

Lagerkapzitäten geschaffen, um den positiven<br />

Trend fortzuführen.<br />

In unmittelbarer<br />

Nähe zum<br />

Liegeplatz der St. Petersburg-Schiffe<br />

entsteht<br />

der 5.000 m²<br />

große Schuppen Nr.<br />

12, der für die Lagerung<br />

von Schnittholz<br />

vorgesehen ist.<br />

Ferner wurde der<br />

kombinierte Ladungsverkehr<br />

Schiene/Schiff<br />

mit der<br />

Aufnahme einer wöchentlichen Direktzugverbindung<br />

zwischen Kiel und Triest<br />

sowie einer zusätzlichen Abfahrt nach<br />

Verona weiter ausgebaut. An den Eisenbahnterminals<br />

am Schwedenkai und<br />

im Ostuferhafen wurden in den ersten<br />

Das SCA-Logistikzentrum ist ein Wachstumsfaktor für Kiel<br />

sechs Monaten des Jahres erstmals mehr<br />

als 16.000 Ladungseinheiten auf Waggon<br />

verladen; ein Plus von 10%. Man arbeite<br />

daran, die Leistungsfähigkeit des Terminals<br />

am Schwedenkai durch ein zusätzliches<br />

Gleis weiter zu erhöhen, hieß es. M<br />

Foto: Port of Kiel<br />

WILHELMSHAVEN<br />

Containerzug in die<br />

Rhein-Ruhr-Region<br />

Am Container Terminal Wilhelmshaven<br />

wird das Angebot an Bahnverbindungen<br />

in die Rhein-Ruhr-Region ausgebaut.<br />

Nun verkehren einmal wöchentlich<br />

100-TEU-Containerzüge zwischen<br />

Wilhemshaven und dem Container Terminal<br />

Dort mund, das in Dortmund zwei<br />

Terminals für den kombinierten Ladungsverkehr<br />

betreibt. Bereits im April<br />

hatte der Duisburger Hafenbetreiber<br />

duisport eine wöchentliche Verbin dung<br />

zwischen Wilhelmshaven und dem<br />

Duisburger Hafen eingerichtet. M<br />

ANTWERPEN<br />

Belgier bleiben auf Wachstumskurs<br />

Der Hafen Antwerpen hat in den ersten<br />

sechs Monaten dieses Jahres gut<br />

111.000 Mio.t Güter umgeschlagen. Das<br />

entspricht einem Anstieg von 2,8% zur<br />

Vergleichsperiode des Vorjahres. Insgesamt<br />

gingen gut 5,14 Mio. TEU über die<br />

Kaikanten, 1,9% mehr als in der ersten<br />

Hälfte 2016. Der RoRo-Umschlag legte<br />

um 9,2% zu auf mehr als 2,53 Mio.t,<br />

während sich der Automobilumschlag<br />

um 5% auf mehr als 651.000 Fahrzeuge<br />

verbesserte. Im konventionellen Breakbulkumschlag<br />

gab es einen Anstieg von<br />

13% auf über 5,37 Mio.t und der Umschlag<br />

von Stahlgütern verzeichnete<br />

eine Steigerung von 17,6%. Dies habe<br />

vor allem am Import gelegen, der um<br />

24,4% zulegen konnte, doch auch der<br />

Export (+8,8%) habe sich positiv entwickelt,<br />

so die Belgier. Der Umschlag von<br />

flüssigen Massengütern stieg um 1,8%<br />

auf mehr als 36 Mio.t an. Rohöl legte um<br />

34% zu, während 1% mehr Chemikalien<br />

umgeschlagen wurden, aber 0,5%<br />

weniger Ölderivate. Beim Umschlag trockener<br />

Massengüter konnte Antwerpen<br />

ebenfalls eine leichte Steigerung (+1,1%)<br />

verbuchen, was insbesondere auf den<br />

Anstieg beim Erzumschlag (+27,1%) zurückzuführen<br />

ist.<br />

M<br />

ERNÜCHTERNDE BILANZ<br />

Herbe Einbußen in Bremens Häfen<br />

Bremens Häfen mussten im bisherigen<br />

Jahresverlauf herbe Rückschläge im<br />

Containerumschlag hinnehmen. Auch<br />

die Gesamtmenge ging deutlich zurück.<br />

Der prestigeträchtige Containerumschlag<br />

lag bis einschließlich Mai<br />

bei 2,26 Mio. TEU – ein Rückgang um<br />

4,5% im Vergleich zu 2016. Bei der reinen<br />

Stückzahl waren es sogar -7%. Insgesamt<br />

wurden in den ersten fünf Monaten<br />

in allen bremischen Häfen gut 30 Mio.<br />

t umgeschlagen – ein Minus von 3,1%.<br />

Der Stückgutumschlag ging dabei um<br />

3,8% zurück. Der Massengutumschlag<br />

stieg dagegen leicht um 1,6%. Der Automobil-Verladung<br />

brummt dagegen: Bis<br />

Mai wurden knapp 943.000 Autos umgeschlagen.<br />

Dies entspricht im Vergleich<br />

zum Vorjahr einem Plus von 12,4%.<br />

Die Weser-Häfen verlieren an Boden<br />

im Wettbewerb an der Nordrange. Rotterdam<br />

konnte den Containerumschlag<br />

im 1. Quartal um 9,3% auf 6,7 Mio. TEU<br />

steigern. In Antwerpen gingen im 1.<br />

Halbjahr gut 5,14 Mio. TEU über die Kaikanten,<br />

1,9% mehr als 2016.<br />

M<br />

Containerumschlag in Bremerhaven<br />

Foto: Eurogate<br />

60 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Wasserstraßen | Häfen<br />

AUSSCHREIBUNG FÜR CONTAINERTERMINAL<br />

Neustart in Heilbronn nach DUSS-Rückzug<br />

BETEILIGUNG WIRD VERKAUFT<br />

Schweizer Rheinhäfen trennen sich von Weil<br />

Die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH)<br />

haben ihre Anteile von 38,09% am Hafen<br />

Weil an die Stadt Weil verkauft. Die<br />

beiden Partner wollten die Hafenentwicklung<br />

künftig primär im Rahmen<br />

der territorialen Zuständigkeiten weiterführen,<br />

heißt es. Der Verkauf erfolgt<br />

zum Jahresende Jahr.<br />

Unstimmingkeiten bei der strategischen<br />

Ausrichtung der Rheinhafengesellschaft<br />

hätten zu diesem Entscheid<br />

geführt. Es habe sich gezeigt, dass die<br />

bisherige Zusammenarbeit der südlichen<br />

Oberrheinhäfen auch ohne direkte<br />

Beteiligung, sondern auch im Rahmen<br />

des gemeinsamen Engagements bei der<br />

RheinPorts-Plattform Basel-Mulhouse-<br />

Weil weitergeführt werden könne.<br />

Der trimodale Binnenhafen Weil am<br />

Rhein im Dreiländereck Deutschland,<br />

Schweiz und Frankreich ist der am südlichsten<br />

gelegene deutsche Hafen vor der<br />

Schweizer Grenze und wichtige Anlaufstelle<br />

für alpenquerende Verkehre. Jährlich<br />

werden 1 Mio. t Güter umgeschlagen.Die<br />

Rheinhafengesellschaft besteht<br />

aus zwei Bereichen, mit denen sie die<br />

meisten Binnenhafenleistungen abdeckt.<br />

Dazu gehören Containerterminal<br />

und Massengut-Umschlag. M<br />

Nach dem Rückzug des bisheringen Terminalbetreibers<br />

Deutsche Umschlaggesellschaft<br />

Schiene-Straße (DUSS) wird<br />

ein neuer Interessent für das Containerterminal<br />

in Heilbronn gesucht. Die europaweite<br />

Ausschreibung läuft noch bis<br />

Ende August.<br />

Die DUSS zieht sich nach einem Bericht<br />

der »Heimbronner Stimme« wegender<br />

der unbefriedigenden Auslastung<br />

zurück und wird den Endes des Jahres<br />

auslaufenden Vertrag nicht verlängern.<br />

Die Heilbronner Versorgungs GmbH<br />

(HVG) hat deshalb in Abstimmung mit<br />

der Generaldirektion Wasserstraßen<br />

und Schifffahrt(GWDS) eine europaweite<br />

Ausschreibung gestartet. Das Terminal<br />

ist über die Hafengleise an das Schienennetz<br />

der Deutschen Bahn angebunden.<br />

Wasserseitig besteht direkter Zugang<br />

zum Alten Neckar mit Anschluss an den<br />

Neckar und den Rhein. Der Gesamtumschlag<br />

im Hafen lag 2015 bei 2,8 Mio.t.<br />

Bis Mitte November soll dem Vernehmen<br />

nach ein neuer Vertrag unterzeichnet<br />

werden, damit das Terminal im Januar<br />

2018 neu starten kann.<br />

M<br />

DUISBURG<br />

Container steigern<br />

Gesamtumschlag<br />

Der Umschlag im Hafen Duisburg ist<br />

im ersten Halbjahr <strong>2017</strong> um 7% auf<br />

34,8 Mio.t angewachsen. Als Hauptgrund<br />

nennt duisport, Eigentümer und<br />

Betreiber des Duisburger Hafens, eine<br />

Steigerung im Containerumschlag um<br />

12% auf 2,01 Mio. TEU. Treiber sei inbesondere<br />

der kombinierte Verkehr gewesen.<br />

Während Bahn (+14%) und Lkw<br />

(+7%) zulegen konnten, stagnierte der<br />

Schiffumschlag. »Für das zweite Halbjahr<br />

erwartet duisport-Vorstandschef<br />

Erich Staake moderate Zuwächse. M<br />

RAILRUNNER STARTET ZUGVERBINDUNG<br />

Neues KV-Angebot zwischen Braunschweig und Bratislava<br />

Die europäische Tochtergesellschaft des<br />

US-Bahnunternehmens RailRunner hat<br />

eine Ganzzug-Verbindung zwischen dem<br />

Braunschweiger Hafen und Bratislava<br />

(Tschechien) gestartet. Die sogenannte<br />

»Connection No. 1« verkehrt werktags<br />

und soll zunächst mit Taschenwagen und<br />

konventionellen kranbaren Megatrailern<br />

erfolgen.<br />

Dabei handelt es sich um Wechselbehälter<br />

von 7,15 bis 13,67 m Länge<br />

mit Containern. Die Verlagerung eines<br />

100-m³-Megatrailers hole bis zu 25 t von<br />

der Straße auf die Schiene in den Rundlauf<br />

zwischen Bratislava und Braunschweig.<br />

Kunden, die im August und September<br />

mindestens fünf Megatrailer im<br />

Rundlauf buchen, sollen einen Nachlass<br />

von 50% auf den Grundpreis erhalten.<br />

Zu Beginn würden in großem Umfang<br />

Daten zu Kapazität, Auslastung, Traktionsenergiebedarf,<br />

Umschlagleistung,<br />

Transportzeit und weiteren relevanten<br />

Faktoren erfasst und dokumentiert.<br />

Deshalb bewege sich das Mengenaufkommen<br />

insbesondere in der Anlaufphase<br />

noch auf einem niedrigen Level,<br />

hieß es. Wichtig sei, zunächst die Stabilität<br />

und Leistungsfähigkeit der Relation<br />

zu gewährleisten, sagte Gerhard Oswald,<br />

Geschäftsführer RailRunner Europe. M<br />

Foto: RailRunner<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 61


Wasserstraßen | Häfen<br />

Doppeljubiläum auf der Kaiserburg<br />

Beim 1. Wasserstraßen- und Schifffahrtstag des DWSV tauschten sich 120 Fachleute<br />

aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Belgien aus.<br />

Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann kündigte Millionen-Investitionen an<br />

Von Martin Schwarzott<br />

125 Jahre Deutscher Wasserstraßenund<br />

Schifffahrtsverein e.V. (DWSV),<br />

25 Jahre Main-Donau-Kanal: Diese beiden<br />

Jubiläen feierten Vertreter von Schifffahrt,<br />

Häfen, Verladern, Unternehmen,<br />

Kammern, Verbänden, Tourismus, Politik,<br />

Verwaltung und Kommunen in herrschaftlichem<br />

Rahmen auf der Kaiserburg<br />

in Nürnberg.<br />

Michael Fraas, DWSV-Vorsitzender<br />

und Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg,<br />

forderte eine sinnvolle Vernetzung<br />

und effziente Auslastung der drei Verkehrsträger<br />

Straße, Schiene und Wasserstraße:<br />

»Der Güterumschlag wird weiter<br />

wachsen. Viele Straßen sind heute schon<br />

überlastet. Hingegen existiert die Wasserstraße<br />

– und sie ist nicht ausgelastet.«<br />

Um das Potenzial der Binnenschifffahrt<br />

für die Wirtschaft zu erschließen, seien<br />

eine deutlich Förderung und höhere Investitionen<br />

zur Entlastung von Straße<br />

und Schiene erforderlich.<br />

Fraas betonte, dass der Main-Donau-<br />

Kanal den Startpunkt für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Binnenschifffahrt<br />

in Ost und West sowie der an die Wasserwege<br />

angrenzenden Wirtschaftsregionen<br />

gebildet habe: »Der Main-Donau-Kanal<br />

hat ganz Bayern als Industrie-, Logistik-<br />

und Exportstandort einen enormen<br />

Schub verliehen. Allein von den Häfen<br />

der bayernhafen-Gruppe sind direkt<br />

und indirekt über 40.000 Arbeitsplätze<br />

abhängig.«<br />

Der bayerische Staatsminister für Verkehr,<br />

Joachim Herrmann, unterstrich,<br />

dass der Bau des Main-Donau-Kanals die<br />

richtige Entscheidung gewesen sei: »Der<br />

Tourismus auf dem Main-Donau-Kanal<br />

boomt und ist sowohl für deutsche Urlauber<br />

als auch für internationale Touristen<br />

weiter im Kommen. Diese zusätzliche<br />

Einnahmequelle ist wichtig für die Region<br />

und stärkt die Wirtschaft.« Bei der positiven<br />

Entwicklung sei derzeit kein Ende in<br />

Sicht: Waren es 2011 noch 650 Kreuzfahrtschiffe,<br />

so gab es im vergangenen Jahr bereits<br />

1200 Anläufe in Nürnberg mit insgesamt<br />

rund 150.000 Gästen. Das ist fast<br />

eine Verdopplung – in nur fünf Jahren.<br />

Herrmann sieht auch beim Güterverkehr<br />

gute Aussichten für die bayerischen<br />

Wasserstraßen. Derzeit wird etwa<br />

ein Zehntel aller Waren per Binnenschiff<br />

durch Deutschland transportiert.<br />

»Wir müssen in Zukunft mehr Gütertransport<br />

von der Straße auf die Schiene<br />

und auf das Wasser verlegen«, sagte der<br />

Minister. Der Rückgang der Gütermengen<br />

auf dem Main-Donau-Kanal sei bedauerlich.<br />

Dies sei nicht nur unter ökologischen<br />

Gesichtspunkten ein fatales<br />

Zeichen, sondern auch für die Verkehrssicherheit:<br />

»Wir wollen die Zahl der Lkw<br />

auf der Straße weiter minimieren und<br />

die Unternehmen überzeugen, den Warentransport<br />

auf eine sichere und umweltfreundliche<br />

Infrastruktur zu verlagern«,<br />

so Herrmann. Er kündigte für die<br />

kommenden Jahre Investitionen in Millionenhöhe<br />

durch den Freistaat an, etwa<br />

für den Ausbau der Häfen.<br />

Die Ergebnisse aus dem Forum »Ökoeffzienz<br />

der Wasserstraße«, resümierte<br />

Martin Staats, Vorstand der MSG eG<br />

und Präsident des Bundesverbandes der<br />

Deutschen Binnenschifffahrt (BDB): »Die<br />

Binnenschifffahrt ist deutschland- und<br />

europaweit der leistungsfähigste und effzienteste<br />

Verkehrsträger. Anhand der großen<br />

Bündelung von Warenströmen wird<br />

schnell deutlich, dass diese relativ kleine<br />

Branche mit 3.500 Mitarbeitern in der<br />

gewerblichen Güterschifffahrt immerhin<br />

Die »Bavaria 20« aus der<br />

Schleuse Kriegenbrunn<br />

62 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Wasserstraßen | Häfen<br />

jährlich zwischen 220 und 230 Mio. t zuverlässig,<br />

kostengünstig, umweltfreundlich<br />

und sicher in Deutschland transportiert.«<br />

Das seien ungefähr 65% der Menge,<br />

die von den Güterbahnen in Deutschland<br />

mit einem ungleich höheren Einsatz<br />

an Equipment und Kapital bewegt würden.<br />

Die Entwicklung von verschiedenen<br />

Schiffsgrößen und Typen erfüllten zudem<br />

die Anforderungen der Kundschaft,<br />

so dass für jede Transportaufgabe das passende<br />

Schiff existiere. Und entgegen der<br />

landläufigen Meinung sei die Binnenschifffahrt<br />

seit vielen Jahren mit schwefelfreiem<br />

Diesel unterwegs.«<br />

Das Forum »Multifunktion der Wasserstraße«<br />

fasste Guido Zander, Leiter<br />

des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts<br />

(WSA) Nürnberg, zusammen: »Primäre<br />

Aufgabe des Main-Donau-Kanals ist die<br />

Funktion als Verkehrsträger für das Binnenschiff.<br />

Eine weitere essentielle Aufgabe<br />

ist das Wasserüberleitungssystem<br />

Donau-Main.« Über den Main-Donau-<br />

Kanal und die Stauseen des Fränkischen<br />

Seenlandes würden pro Jahr im Durchschnitt<br />

ca. 125 Mio. m³ Wasser aus dem<br />

Süden Bayerns über Donau und Altmühl<br />

in den regenarmen Norden Bayerns geführt.<br />

Ohne diese Überleitung würden<br />

mehrere Mainzuflüsse in heißen Sommern<br />

austrocknen und die Wasserqualität<br />

sowie der Grundwasserspiegel leiden.<br />

Zudem könnten so größere Hochwasser<br />

im Altmühltal vermieden werden.<br />

Von 1993 bis 2015 flossen fast 3 Mrd.<br />

m³ Wasser nach Nordbayern – in etwa<br />

das Volumen des Starnberger Sees. Auch<br />

der Freizeit- und Erholungsfunktion des<br />

Main-Donau-Kanals<br />

komme für die<br />

Menschen in den<br />

Ballungsräumen<br />

eine große Bedeutung<br />

zu. Die Biodiversität<br />

wird durch<br />

die Vernetzung von<br />

naturschutzfachlich<br />

wertvollen Biotopflächen<br />

gefördert und erhalten.«<br />

Die Zusammenfassung<br />

des Forums »Personenschifffahrt<br />

und Tourismus«<br />

präsentierte Walter Keilbart,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK für Niederbayern in Passau:<br />

»In früheren Jahren stand die Transportfunktion<br />

der Infrastruktur im Vordergrund<br />

– vor allem wenn es um den Modal<br />

Split ging. In den letzten Jahren ist die<br />

sehr intensiv verstärkte Nutzung durch<br />

die Flusskreuzfahrten zu einem entscheidenden<br />

Wirtschaftsfaktor für die Städte<br />

und Gemeinden entlang des Main-Donau-Kanals<br />

geworden.«<br />

Im Rahmen einer aktuellen Studie<br />

wurden von CenTouris (Centrum für<br />

marktorientierte Tourismusforschung<br />

der Universität Passau) die positiven<br />

Wertschöpfungseffekte der Kabinenschifffahrt<br />

im Donauraum im Streckenabschnitt<br />

zwischen Regensburg und<br />

Wien untersucht. Die erzielte Wertschöpfung<br />

von etwa 110 Mio. € setzt sich zusammen<br />

aus Zusatzausgaben der Passagiere,<br />

gebuchten Ausflugspaketen oder<br />

dem Zukauf von Produkten (Loading).<br />

Aus Sicht der Reedereien ist die Donau<br />

innerhalb<br />

Europas das<br />

zweitwichtigste<br />

Fahrtgebiet<br />

nach dem<br />

Rhein.<br />

Thomas Weierganz,<br />

Landesgewerbeanstalt<br />

Bayern, führte<br />

durch das Fachforum<br />

»Optimierung von Infrastruktur<br />

und Verkehr«:<br />

»Das Erhaltungsdefizit<br />

unserer<br />

Verkehrswege liegt<br />

nicht allein am Geld, sondern an der fehlenden<br />

Planungskapazität und gut ausgebildeten<br />

Ingenieuren in ausreichender<br />

Anzahl.« So hat sich der Investitionsstau<br />

bei den Verkehrswegen laut dem Bayerischen<br />

Bauindustrieverband vervierfacht<br />

– von 50 Mrd. € (1950) auf 235 Mrd. €<br />

(2011).«<br />

Heinz-Josef Joeris, Leiter der Abteilung<br />

Infrastruktur bei der Generaldirektion<br />

Wasserstraßen und Schifffahrt<br />

(GWDS) und Präsident des Vereins<br />

für europäische Binnenschifffahrt und<br />

Wasserstraßen (VBW), verdeutlichte in<br />

seinem Vortrag, dass ein Großteil der<br />

Schleusen, Wehre und Düker ihre tech-<br />

Bayerns Innenminister Herrmann<br />

kündigt beim Jubiläum des DWSV<br />

Millioneninvestitionen in<br />

die Wasserstraße an<br />

Foto: DWSV<br />

nisch-wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

(80–100 Jahre) bereits erreicht hätten.<br />

So seien rund 85% der Schleusen<br />

älter als 40 Jahre, rund 45% sogar älter<br />

als 80 Jahre. Bei den Wehranlagen sind<br />

etwa 75% älter als 40 Jahre, rund 25%<br />

älter als 80 Jahre. »Den Schleusen am<br />

Main-Donau-Kanal, die in den 1970er-<br />

Jahren gebaut wurden, geht es schlecht«,<br />

so Joeris. Immerhin würden die Schleusen<br />

in Erlangen und Kriegenbrunn komplett<br />

neu gebaut. Kosten: voraussichtlich<br />

200 Mio. €.<br />

Foto: Bavaria<br />

Über den DWSV<br />

Der Deutsche Wasserstraßen und Schifffahrtsverein<br />

(DWSV) mit Sitz in Nürnberg<br />

wurde 1892 gegründet. Das DWSV-<br />

Netzwerk umfasst rund 160 Mitglieder<br />

aus den Bereichen Binnen- und Personenschifffahrt,<br />

Flusskreuzfahrten, Logistik-<br />

und Industrieunternehmen,<br />

Kommunen, Infrastrukturbetreibern,<br />

Institutionen und Verbänden. Ziel des<br />

DWSV ist der Ausbau und Erhalt der<br />

Wasserstraßeninfrastruktur mit regionalem<br />

Fokus auf der Main-Donau-Wasserstraße<br />

als eine der wichtigsten Binnenwasserstraßen<br />

Europas.<br />

M<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 63


Wasserstraßen | Häfen<br />

Sacrow-Paretzer Kanalausbau bald fertig<br />

Mit dem Kanalausbau ist bald ein weiterer Schritt getan, um die Relation<br />

Hannover-Berlin mit Schubverbänden bis 185 m und einer Abladetiefe von<br />

2,80 m sowie dem Großmotorgüterschiff zu befahren<br />

Von Christian Knoll<br />

Der Ausbau des Sacrow-Paretzer Kanals<br />

(SPK) geht dem Ende entgegen.<br />

Rolf Dietrich, Leiter des Wasserstraßen-Neubauamts<br />

(WNA) Berlin erklärt:<br />

»Mit dem im Jahr 20<strong>08</strong> erlassenen und im<br />

Jahr 2010 geänderten Planfeststellungsbeschluss<br />

zum Ausbau des SPK als Teilabschnitt<br />

der Unteren Havelwasserstraße<br />

(UHW) wurde die rechtliche Grundlage<br />

für einen weiteren Bauabschnitt des Verkehrsprojektes<br />

Deutsche Einheit (VDE)<br />

Nr. 17 geschaffen.« So komme man dem<br />

Ziel des VDE Nr. 17 zur Herstellung<br />

der Trasse Hannover–Berlin entsprechend<br />

der Wasserstraßenklasse Vb einen<br />

Schritt näher. Bald werde eine durchgehende<br />

Befahrbarkeit der Relation mit<br />

Schubverbänden bis 185 m Länge und<br />

einer Abladetiefe von 2,80 m sowie dem<br />

Großmotorgüterschiff bis 110 m Länge<br />

hergestellt sein.<br />

Dabei waren einige Hürden zu überwinden,<br />

denn stellvertretend für das<br />

Aktionsbündnis gegen den Havelausbau<br />

hatte der BUND gegen den ursprünglichen<br />

Planfeststellungsbeschluss geklagt.<br />

»Im Ergebnis eines daraufhin vor dem<br />

Bundesverwaltungsgericht erzielten Vergleiches<br />

wird der Kanal nun nur noch im<br />

Mittel um 0,80 m vertieft. Die vorhandene<br />

Wasserspiegelbreite von zirka 50 m<br />

wird beibehalten«, stellt Dietrich fest.<br />

Der Baumaßnahme war eine europaweite<br />

Ausschreibung vorausgegangen.<br />

Vergeben wurde der Auftrag 2014 durch<br />

das WNA Berlin an die Firma Hülskens<br />

Hegemann GmbH<br />

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Wasserbau aus Wesel. Der Hauptteil der<br />

Arbeiten umfasse den Aushub der Sohle<br />

auf die erforderlichen Ausbautiefen sowie<br />

die durchgehende Erneuerung des alten<br />

Deckwerks auf der rund 12 km langen<br />

Ausbaustrecke, so Dietrich. Die Ausbautiefen<br />

seien dabei den jeweiligen Gewässerbedingungen<br />

angepasst. Die Deckwerkserneuerung<br />

erfolge mit natürlichen<br />

Wasserbausteinen, die größtenteils eine<br />

Alginatverfüllung erhielten. So sollen die<br />

Wiederbegrünung beschleunigt und die<br />

Überwindbarkeit für Wildtiere verbessert<br />

werden. In den seenartigen Aufweitungen<br />

des Kanals werden zum Schutz<br />

der Schilfbestände Holzpfahlreihen eingebaut.<br />

Darüber hinaus erfolgen Vertiefungs-<br />

und Deckwerksmaßnahmen<br />

auch auf 1,1 km des Havelkanals (HvK)<br />

im Mündungsbereich in den SPK. Hier<br />

werden auch eine Wendestelle für 110 m<br />

lange Schiffe und eine 220 m lange Wartestelle<br />

bei Paretz gebaut und vorhandenen<br />

Kanalseitendämme gewartet.<br />

»Inzwischen sind die Bauarbeiten weit<br />

fortgeschritten. Die Deckwerkserneuerung<br />

ist größtenteils abgeschlossen und<br />

muss nun noch an Uferabschnitten erfolgen,<br />

die aufgrund von Kampfmittelfunden<br />

oder anderer Randbedingungen<br />

gesondert behandelt werden müssen«,<br />

stellte Dietrich fest. Im Anschluss könne<br />

der Aushub der restlichen Bodenmassen<br />

in der Fahrwassermitte erfolgen. Die neue<br />

Liegestelle Paretz sei landseitig fertiggestellt.<br />

Insgesamt werden etwa 600.000 m³<br />

Aushub gebaggert, 430.000 m² Geotextil<br />

verlegt und 550.000 t Wasserbausteine<br />

64 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Wasserstraßen | Häfen<br />

Wasserbautechnik zur Alginatverfüllung<br />

am Südufer des Sacrow-Paretzer Kanals<br />

Baggerarbeiten für Vertiefung der Fahrrinne des SPK bei Kleinmachnow<br />

sowie 600 t Stahlspundbohlen eingebaut. Als Naturschutzmaßnahmen<br />

wurden drei Ersatzburgen<br />

für Biber und drei Zwischenhälterungen für Zauneidechsen<br />

errichtet. Nach derzeitigem Stand könnten<br />

die Bauarbeiten im Sacrow-Paretzer Kanal bis<br />

Ende <strong>2017</strong> abgeschlossen werden. Der Abschluss der<br />

Arbeiten im Havelkanal soll 2018 folgen. Insgesamt<br />

investiert der Bund rund 60 Mio. € in den Ausbau<br />

des Sacrow-Paretzer Kanals und des Mündungsbereiches<br />

des Havelkanals.<br />

M<br />

Verfestigung der Ufersteine mit einer Betonemulsion<br />

Fotos: Hülskens<br />

Der Umgang mit dem<br />

Element Wasser braucht<br />

keine Wunder – sondern<br />

Know-how, Kreativität<br />

und Erfahrung.<br />

Wir können nicht<br />

übers Wasser gehen.<br />

Aber erstklassig<br />

damit umgehen.<br />

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wasserbauliche Herausforderungen. Mit<br />

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Wunder also, das Hülskens Wasserbau zu den<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 65


Wasserstraßen | Häfen<br />

Nicht nur die ausbleibende Kohle ist eine Herausforderung, insgesamt hat sich die Güterstruktur verändert<br />

Die Kohle ist weg, was nun?<br />

Der Energiekonzern Vattenfall hatte setzt nicht mehr auf Kohle. Das Kraftwerk<br />

Rummelsburg wird daher nun mit Erdgas beheizt. Für den LUTRA-Hafen Königs<br />

Wusterhausen beginnt mit dem Wegfall des Kohleumschlag ein neues Zeitalter<br />

Von Christian Knoll<br />

Rund 1,3 Mio.t Rohbraunkohle sind<br />

dem LUTRA-Hafen Königs Wusterhausen<br />

an Massengutumschlag und der<br />

Deutschen Binnenreederei als Transportmenge<br />

verlustig gegangen. Die letzte<br />

Kohleschubeinheit mit 2.000 t verließ den<br />

Hafen am 11. Mai.<br />

Reinhard Schuster, der Geschäftsführer<br />

des LUTRA-Hafens, erklärt, wie<br />

der Hafen beziehungsweise die Einrichtung<br />

eines trimodalen Güterverkehrszentrum<br />

»Schönefelder Kreuz« (siehe <strong>BS</strong><br />

11/2016) vorangekommen ist. Die Planung<br />

des GVZ stehe, »aber es ist doch<br />

so, als würde für uns ein neues Zeitalter<br />

beginnen. Und 1,3 Mio. t an Umschlagsverlust,<br />

was über die Hälfte unserer Gesamtumschlagsmenge<br />

im Jahr ausmacht,<br />

lässt sich so einfach nicht durch schnelle<br />

Lösungen ersetzen.« Auch Personal hätte<br />

man abbauen müssen. Der Hafen habe<br />

sich darauf eingerichtet gehabt, dass Vattenfall,<br />

wie ursprünglich vorgesehen, in<br />

dem Kraftwerk bis 2020 Kohle verstromen<br />

werde.<br />

Die vielen Projekte, die das Team des<br />

Hafens teilweise seit über zehn Jahren zur<br />

weiteren Belebung des Wirtschaftsstandortes<br />

vorbereitet und die Ansiedlungen<br />

und zusätzliche Umschlagsgüter betreffen,<br />

greifen zeitverzögert. Dazu kommt,<br />

dass der Südhafen, der durch das infrastrukturelle<br />

Vorhalten von Gleisen für<br />

die bis zu vier laufenden Kohlezüge gekennzeichnet<br />

war, nun zusätzlich neu<br />

gestaltet und mit Leben erfüllt werden<br />

muss. »Mit der früheren Entscheidung<br />

von Vattenfall zur kurzfristigen Umstellung<br />

auf Gas hat man uns nun zusätzliche<br />

Herausforderungen aufgegeben. Man<br />

halte daran fest, den Wirtschaftsstandort<br />

Hafen zum Güterverkehrszentrum<br />

(GVZ) auszubauen. Schuster verweist auf<br />

die hervorragenden Standorteigenschaften,<br />

welche der LUTRA-Hafen besitze.<br />

Das sei zum einen die kurze Bahnzuführung<br />

zur Hauptstrecke Berlin-Cottbus.<br />

Zum anderen besitze der Hafen eine direkte<br />

und barrierefreie Zufahrt zur Autobahn<br />

A10, dem Berliner Ring, von dem<br />

die Richtungsautobahnen in alle Bundesgebiete<br />

abgehen. Nord- und Südhafen seien<br />

durch eine Straßenbrücke verbunden,<br />

sodass auch Schwergutverkehr vom Südüber<br />

den Nordhafen zur Autobahn gefahren<br />

werden könne.<br />

Erste Schwergutverladungen von großen<br />

Brückensegmenten und ganzen Bögen<br />

und andere Schwergüter seien bereits<br />

in Binnenschiffe verladen und<br />

abtransportiert worden. Auch die ersten<br />

Containerzüge seien zusammengestellt<br />

worden und hätten den Hafen bereits verlassen.<br />

»Wir sind weiter bestrebt, Logistikunternehmen<br />

anzusiedeln, um eisenbahn-<br />

und hafenaffne Güter stärker ins<br />

Rennen zu schicken. Ansiedlungsflächen<br />

wurden bereits erschlossen und teilweise<br />

einer vertraglichen Bindung zugeführt.«<br />

Schuster lässt nicht unerwähnt, dass<br />

man im Frühjahr einen praktischen neuen<br />

Doppellenkerwippdrehkran (DWK)<br />

aus dem Hafen Bamberg am Main-Donau-Kanal<br />

erworben hat, der Lasten<br />

bis 45 t, also auch 40‘-Container verladen<br />

kann. Im Verbund mit dem zweiten<br />

DWK können auch Stückgewichte bis<br />

90 t und schwerere Teile mit Mobilkranen<br />

verladen werden.<br />

66 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Wasserstraßen | Häfen<br />

Foto: Knoll<br />

Witterungsgeschützte Getreide-Verladung mittels überdachter Schurre:<br />

Ein Lkw kippt direkt ins Binnenschiff<br />

Bei allem Optimismus sieht der Hafenchef<br />

auch weitere gravierende Veränderungen<br />

in der Güterstruktur. Durch die<br />

anhaltende Stahlkrise werden kaum noch<br />

Metallschrotte verladen. Bauzuschlagstoffe<br />

für Berlin werden hauptsächlich<br />

über Straßentransporte abgesichert. Gut<br />

im Geschäft ist man jedoch noch bei den<br />

Holztransporten. Egal ob Frischholz oder<br />

Altholz. Es werden wöchentlich Ganzzüge<br />

und Binnenschiffe mit Holz für die<br />

südlich und östlich gelegenen Holzverarbeitungsbetriebe<br />

abgefertigt.<br />

Mit dem Wirksamwerden des Erneuerbare-Energie-Gesetzes<br />

<strong>2017</strong> (EEG)<br />

sieht Schuster aber auch gute Chancen<br />

für den Hafen, wieder stärker in die Biomassetransporte<br />

eingebunden zu werden.<br />

Hauptaugenmerk jetzt liegt in erster<br />

Linie in der Ansiedlung von Industrieunternehmen,<br />

die im Hafengebiet produzieren<br />

und ihre Produkte auch auf<br />

dem Wasserweg zu den Kunden bringen<br />

wollen.<br />

Sorgen bereitet Schuster weiterhin die<br />

ungenügende Leistungsfähigkeit der<br />

Schleuse Kleinmanchnow im Teltowka-<br />

Schwergutverladung von großen Brückenteilen<br />

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Fotos: LUTRA<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 67


Wasserstraßen | Häfen<br />

nal. Notwendig sei eine Verlängerung der Schleusenkammer<br />

in Kleinmachnow auf 130 m, damit die Schleusenvorgänge<br />

effzienter und schneller durchgeführt werden könnten.<br />

Dasselbe treffe auf die Schleuse Fürstenwalde zu, die ebenfalls<br />

nur das Großplauer-Maß-Schiff hindurchlasse. Diese<br />

Schiffsgröße wird aufgrund ihres Alters von teils weit<br />

über 50 Jahren durch normalen Verschleiß immer seltener.<br />

Schubverbände mögen das mehrmalige Aus- und Wiederankoppeln<br />

nicht, weil es zeitintensiv ist. Schuster ist jedoch<br />

gemeinsam mit dem Chef der ostdeutschen Agravis-Gruppe,<br />

Martin Bock, in Gesprächen mit dem Ministerialdirektor<br />

des Bundesverkehrsministeriums, Reinhard Klingen, um<br />

für Kleinmachnow und Fürstenwalde bald eine Lösung zu<br />

finden.<br />

M<br />

LUTRA-Hafen<br />

Rot markiert sind die jetzigen LUTRA-Anlagen und<br />

ein Teil des Nordhafens<br />

Grafik: LUTRA<br />

Ein Ganzzug wird im Nordhafen mit 40‘-Container beladen<br />

Foto: LUTRA<br />

Gesamtfläche 65 ha<br />

Länge der Kaimauern: 2.400 m<br />

Ladebereich: 5 Krane mit bis zu 45 t Tragfähigkeit<br />

Gleisnetz: 10 km<br />

Gesellschaftseigene Hafenbahn<br />

Mitarbeiter<br />

LUTRA GmbH: 24, Ansiedler: über 300<br />

Straße<br />

Zubringer: Barrierefreier Zugang zum Berliner Ring,<br />

Autobahn A 10<br />

Anschlussstelle Niederlehme (3 km)<br />

Fernverkehr: A2, A9, A11, A12, A13, A15, A24<br />

Anbindung an die transeuropäischen Verkehrskorridore<br />

Nr. II und Nr. III<br />

Flughäfen<br />

Berlin Brandenburg International 15 km<br />

Berlin–Tegel 40 km<br />

Wasser<br />

Bundeswasserstraße Dahme Kategorie IV<br />

Binnenwasserstraßenschluss Richtung NRW,<br />

ARA und Polen<br />

Bahn<br />

direkte Gleisanbindung an die Schienenmagistrale<br />

Berlin – Cottbus<br />

Anschlussgleis: Wüst Hafen Königs Wusterhausen,<br />

S-Bahn<br />

Der Hafen besitzt 64,5 ha Fläche. 5 ha im Südhafen werden<br />

in den kommenden drei Jahren völlig umgestaltet. Zwei<br />

Waggonkippen müssen demontiert und mehrere hundert<br />

Meter Gleise zurückgebaut werden. Neben einer Ansiedlung<br />

für Biomasseaufbereitung werden Terminals für den<br />

kombinierten Verkehr vorbereitet. Die Standorteignung<br />

wurde durch die Behörden als gegeben eingeschätzt.<br />

Für den kombinierten Verkehr mit Einbeziehung von<br />

Bahn, Schiff und Lkw soll sich der Hafen langfristig auf<br />

täglich vier bis fünf Ganzzüge einstellen. Er wird auch für<br />

Wechselbrücken und kranbare Trailer geeignet sein.<br />

68 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


HTG-Kongress<br />

13.-15.09.<strong>2017</strong><br />

Melden Sie sich jetzt online an –<br />

Anmeldeschluss: 13.<strong>08</strong>.<strong>2017</strong><br />

Allen Kongress-Teilnehmern<br />

bieten wir ein vielseitiges Vortragsprogramm,<br />

welches eine<br />

interessante Mischung an Informationen<br />

und Diskussionen verspricht.<br />

Die begleitende Fachausstellung,<br />

der Begrüßungsabend sowie der<br />

Kongressabend bieten darüber<br />

hinaus beste Möglichkeiten<br />

zum Netzwerken und fachlichem<br />

Austausch in angenehmer<br />

Atmosphäre.<br />

Es erwarten Sie spannende Vorträge<br />

zu folgenden Themen:<br />

• Standort Duisburger Hafen<br />

• Projekte im In- und Ausland<br />

• Forschung, Entwicklung und<br />

Innovation<br />

• Offshore-Windenergie<br />

• Interaktion von Infrastruktur<br />

und Ökologie<br />

• See- und Binnen wasserstraßen<br />

• Instandhaltung und Erweiterung<br />

von Häfen<br />

• Betrieb und Unterhaltung<br />

• Forum HTG – veranstaltet von<br />

der Jungen HTG<br />

Wir freuen uns, Sie außerdem<br />

auf der Mitgliederversammlung<br />

am 13. 09. <strong>2017</strong> begrüßen<br />

zu dürfen.<br />

Ausführliche Informationen<br />

zum Kongressprogramm sowie<br />

zur Anmeldung erhalten Sie unter:<br />

www.htg-online.de<br />

Veranstaltungsübersicht <strong>2017</strong><br />

13.-15.09. HTG-Kongress <strong>2017</strong><br />

und Mitgliederversammlung<br />

in Duisburg<br />

10.10. Junge HTG Working<br />

Group in Hamburg<br />

07.11. HTG-Workshop<br />

Korrosionsschutz<br />

in Hamburg<br />

23.11. Forum HTG<br />

Weitere interessante Veranstaltungen<br />

(wie z.B. PIANC, BfG, BAW etc.) welche<br />

die Aufgabenfelder der HTG berühren,<br />

finden Sie auf unserer Internetseite unter<br />

www.htg-online.de/Veranstaltungen<br />

Geschäftsführer/in der Hafentechnischen<br />

Gesellschaft e.V. gesucht<br />

Für die Leitung der Geschäftsstelle<br />

der Hafentechnischen Gesellschaft<br />

e.V. suchen wir zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine/n hauptamtliche/n<br />

Geschäftsführer/in.<br />

Nähere Informationen finden Sie unter<br />

www.htg-online.de/die-htg/aktuelles<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.<br />

i<br />

FORUM HTG – Impulse und Netzwerke<br />

Neues Diskussionsformat auf dem Kongress<br />

in Duisburg<br />

Unter dieser Überschrift fanden <strong>2017</strong> bereits<br />

zwei erfolgreiche Veranstaltungen<br />

statt, auf denen zukünftig wichtige Themen<br />

– wie das Building Information Modeling<br />

und das Befestigen von Großcontainerschiffen<br />

– im Hamburger Hafen<br />

erörtert wurden.<br />

Auf dem HTG Kongress soll daher einem<br />

neuen spannenden Thema Raum gegeben<br />

werden:<br />

»Generation Y – (Zu) hohe Ansprüche<br />

an Firma, Führung und Familie???«<br />

Die Generation Y erobert wissenshungrig<br />

und mit modernsten Ansichten<br />

den Arbeitsmarkt. Eine hervorragend<br />

ausgebildete und gut situierte Generation<br />

von jungen Frauen und Männern,<br />

die hohe Ansprüche an den Arbeitgeber<br />

stellen, was Arbeitsplatzgestaltung, Führungsakzeptanz<br />

und Familienplanung<br />

angeht.<br />

Die Unternehmen stellen sich auf diese<br />

Generation ein und befinden sich im<br />

Spannungsfeld zwischen der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

auf der einen und dem<br />

reibungslosen Betrieb des Unternehmens<br />

auf der anderen Seite. Denn die stets fragende<br />

und Sinn suchende Generation<br />

»why?« gilt als eine Generation der Egotaktiker,<br />

als nicht resilient und beruflich<br />

sprunghaft.<br />

Firmen und Führungskräfte müssen<br />

sich auf die junge Generation einstellen<br />

und für sich folgende Fragen beantworten:<br />

• Wie stellt sich eine Firma den hohen<br />

Ansprüchen dieser jungen Menschen?<br />

Sind diese Ansprüche gerechtfertigt<br />

und erfüllbar?<br />

• Wie kann man Menschen, die hierarchische<br />

Strukturen hinterfragen, zur<br />

Leistung führen? Wie kann sich die<br />

neue Generation den bestehenden<br />

Strukturen anpassen?<br />

• Wie können Generationen produktiv<br />

zusammenarbeiten? Sind Work-Life-<br />

Balance, Lifelong-Learning und agiles<br />

Projektmanagement mögliche Antworten<br />

auf diese Fragen?<br />

In einem Key-Note-Statement und einer<br />

moderierten Podiumsdiskussion unter<br />

Beteiligung des Auditoriums erörtern<br />

die folgenden Vertreter der Generation<br />

Y und X, Geschäftsführer und HR Manager<br />

den Umbruch, den die Generation<br />

Y einfordert:<br />

• Arno Schirmacher (Leiter des Bereichs<br />

Personalmanagement der HHLA)<br />

• Peter Bahnsen (Gründer von BBI und<br />

Anmeldemodalitäten<br />

Die angegebenen Preise gelten bei Onlineanmeldung. Bei schriftlicher Anmeldung über die HTG-Geschäftsstelle wird eine<br />

Bearbeitungsgebühr von 10,00 € berechnet. Jede Anmeldung gilt als verbindlich. Schriftliche Abmeldungen sind kostenfrei möglich<br />

bis zum Datum des Anmeldeschlusses. Danach wird die Gebühr vollständig fällig. Jeder Teilnehmer erhält nach Anmeldung<br />

eine Rechnung die gleichzeitig Anmeldebestätigung ist. Zahlungsfrist und Bankverbindung entnehmen Sie Ihrer Rechnung.<br />

Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das Anmeldeportal automatisch. Für<br />

HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das Antragsformular kann über die HTG-<br />

Geschäftsstelle angefordert werden. Ansprechpartner: Bettina Blaume, Telefon: 040/428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 69


Präsident der Hamburgischen<br />

Ingenieurkammer Bau)<br />

• Dirk Lesemann (Bereichsleiter<br />

Wasserbau der Fichtner Water &<br />

Transportation GmbH)<br />

• N.N. (Generation Y)<br />

Die Podiumsdiskussion wird moderiert<br />

von Verena Fritzsche (CEO des Northern<br />

Institute of Technology Management<br />

Hamburg).<br />

Wo finde ich das FORUM auf dem<br />

Kongress: Das FORUM HTG findet am<br />

Donnerstag, 14.09.17 im 15:45 Uhr in<br />

BLOCK 3C, Tagungsraum 4/5, statt.<br />

Die Junge HTG freut sich auf Ihre Teilnahme<br />

und lädt im Anschluss an das<br />

fachliche Programm zum persönlichen<br />

Netzwerken bei Getränken ein.<br />

Eine gesonderte Anmeldung ist im<br />

Rahmen des Kongresses für beide Veranstaltungsteile<br />

nicht erforderlich.<br />

HTG-Workshop FA KOR<br />

07.11.<strong>2017</strong><br />

HTG-Workshop »Korrosionsschutz<br />

für Meerwasserbauwerke« in Hamburg,<br />

Elbkuppelsaal, Hotel Hafen Hamburg<br />

Veranstaltet vom Fachausschuss<br />

für Korrosionsfragen<br />

Der Fachausschuss für Korrosionsfragen<br />

(FA KOR) der HTG führt auch in diesem<br />

Jahr wieder seine Workshop-Thematik zur<br />

Korrosion und zum Korrosionsschutz von<br />

Meerwasserbauwerken unter besonderen<br />

korrosiven Bedingungen weiter.<br />

Die Gäste erwartet ein vielseitiges<br />

Programm, das zunächst mit dem Korrosionsschutz<br />

im Bereich von Binnenwasserstraßen<br />

beginnt. Im Folgenden<br />

werden Schadensfälle an Chrom-Nickel-<br />

Stahl Bauteilen erläutert, aus denen korrekte<br />

Anwendungen abgeleitet werden<br />

können. Ein wesentlicher Schwerpunkt<br />

dieses Workshops sind die elektrochemischen<br />

Korrosionsschutzmaßnahmen. Ein<br />

Straßentunnel und dessen Sanierung des<br />

Stahlbetons mit Hilfe des Kathodischen<br />

Korrosionsschutzes (KKS), als auch der<br />

viel diskutierte KKS innerhalb von »abgeschlossenen«<br />

Offshore-Bauwerken stehen<br />

im Fokus.<br />

Der FA KOR wagt auf seinem Workshop<br />

einen Blick über die Korrosion und<br />

dem Korrosionsschutz von Metallen hinweg<br />

und wird sich in zwei Vorträgen mit<br />

den Einsatzmöglichkeiten von Verbundwerkstoffen<br />

und deren Einsatzgrenzen<br />

beschäftigen. Welches Risiko sich hinter<br />

dem Sammelbegriff der Mikrobiell Induzierten<br />

Korrosion (MIC) für Meeresbauwerke<br />

verbirgt, soll in einem weiteren<br />

Beitrag ebenfalls geklärt werden. Inspektion<br />

und Prüfungen von Bauwerken vor<br />

Ort stellen ein wichtiges Element der geforderten<br />

Standsicherheit der Anlagen<br />

dar. Dazu werden Inspektionssysteme<br />

und deren Möglichkeiten im Unterwasserbereich<br />

vorgestellt. Durch die Errichtung<br />

von Offshore-Windenergieanlagen<br />

(OWEA) in der »ausschließlichen Wirtschaftszone<br />

von Nord- und Ostsee« sind<br />

zusätzliche Herausforderungen bezüglicher<br />

der Instandhaltung und Reparatur<br />

des maritimen Korrosionsschutzes gestellt<br />

worden. Hierzu wird ein innovatives<br />

Reinigungssystem von Unterwasserflächen<br />

und dessen Möglichkeiten<br />

erläutert. Aus dem breiten Erfahrungsschatz<br />

seines jahrzehntelangen Wirkens<br />

möchte der FA KOR und seine Gastreferenten<br />

hierzu fachlich basierte und umfassende<br />

Beiträge für Erbauer und Betreiber<br />

von Windenergieanlagen, wie auch<br />

für Bauwerke des küstennahen Wasserbaus<br />

liefern.<br />

Zielgruppen: Bauherren, Ingenieurbüros,<br />

Planer, Baufirmen, Baustoffersteller,<br />

Ausführende, Stahl(wasser)bauer, Korrosionsschutzsachverständige,<br />

OWEA-<br />

Hersteller und -Betreiber, Behörden und<br />

Lehrende.<br />

Programm<br />

<strong>08</strong>:30 Anmeldung – Kaffee<br />

09:00 Begrüßung – Einführung<br />

09:15 Hilmar Drabon, WNA Berlin<br />

Korrosionsschutz für das neue<br />

Schiffshebewerk Niederfinow<br />

09:45 Dr. Matthias Graff, Danfoss A/S<br />

Schadensfälle an Bauteilen aus<br />

Chrom-Nickel-Stahl<br />

10:15 Kaffeepause<br />

10:45 Michael Bruns, Ing.-Büro<br />

Raupach / Bruns / Wolff<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

(KKSB) am Tunnel Rendsburg<br />

11:15 Oliver Heins, EnBW AG<br />

Austausch von galvanischen<br />

Anoden gegen eine Fremdstrom<br />

KKS-Anlage in bestehenden<br />

Monopiles<br />

11:45 Torsten Krebs, GCP GmbH<br />

Physikochemische Veränderungen<br />

im Inneren von Monopiles<br />

12:05 Mittagspause<br />

13:30 Markus Daldrup, Lichtgitter GFK<br />

GmbH & Co.KG<br />

Verwendung und Vorteile<br />

von GFK-Produkten im Offshore-<br />

Bereich<br />

14:00 Sven Albers, Fakon Wind GmbH<br />

Erosion an Rotorblättern<br />

14:30 Kaffeepause<br />

15:00 Prof. Stefan Wittke, Hochschule<br />

Bremerhaven<br />

Mikrobiell verstärkte Korrosion<br />

an Gründungen von OWEA<br />

15:30 Carola Buchner<br />

Unterwasserinspektionen an<br />

Offshore-Bauwerken<br />

16:00 Dr.-Ing. Thomas Hassel, UWT<br />

Hannover / Zoran Kovarcek,<br />

Monti GmbH<br />

Mechanische Reinigung an<br />

Unterwasserflächen<br />

16:30 Abschlussdiskussion<br />

Teilnahmegebühr bei Online-Anmeldung<br />

unter http://com.htg-online.de<br />

HTG-Mitglieder: 90,- €<br />

HTG-Nichtmitglieder: 120,- €<br />

Anmeldeschluss: 28.10.<strong>2017</strong><br />

48. Internationales Wasserbau-Symposium<br />

Aachen (IWASA)<br />

6. Siegener Symposium »Sicherung<br />

von Dämmen, Deichen und Stauanlagen«<br />

18. und 19. Januar 2018<br />

»D³ – Deckwerke, Deiche und Dämme«<br />

Technischer Hochwasserschutz ist und<br />

bleibt ein wichtiges Instrument des<br />

Hochwasserrisikomanagements. Deckwerke,<br />

Deiche und Dämme stellen in diesem<br />

Zusammenhang wichtige Elemente<br />

des technischen Hochwasserschutzes dar.<br />

Daher muss es ein Ziel aller Beteiligten<br />

sein, alle Belastungen eines Deckwerkes,<br />

eines Deiches oder eines Dammes im<br />

Hochwasserfall besser zu kennen, diese<br />

Bauwerke widerstandsfähiger gegen extreme<br />

Belastungen zu machen und hochwasserbedingte<br />

Schäden frühzeitig zu erkennen.<br />

Hier gibt es derzeit einige sehr<br />

interessante Entwicklungen, denen sich<br />

das IWASA 2018 widmen soll.<br />

70 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


Deckwerke, Deiche und Dämme gehören<br />

zu den wichtigsten Bauwerken des<br />

Wasserbaus und übernehmen zentrale<br />

Aufgaben nicht nur im Uferschutz,<br />

sondern auch im Hochwasserschutz<br />

bzw. im Verkehrswasserbau. Planung,<br />

Bemessung, Bau, Unterhaltung und<br />

Überwachung dieser Anlagen sind<br />

kostenintensiv und erfordern ein großes<br />

Know-how der beteiligten Institutionen<br />

und Partner. Bei einem Versagen<br />

kann es gegebenenfalls zu schwerwiegenden<br />

Folgen kommen. Themen wie<br />

Green Engineering, Life Cycle Engineering<br />

oder intelligente Geotextilien<br />

haben in Zusammenhang mit diesen<br />

Bauwerken in den letzten Jahren an<br />

Bedeutung gewonnen.<br />

Der erste Vortragsblock unter dem Titel<br />

»Deckwerke« behandelt die Bemessung<br />

sowie die Entwicklung neuer Deckwerke<br />

an Kanälen, Flüssen und Ästuarien.<br />

Zwar gibt es Deckwerke schon seit vielen<br />

Jahrzehnten, dennoch gibt es noch<br />

große Wissensdefizite bezüglich der<br />

Interaktion der Belastungsgrößen mit<br />

dem Deckwerk und einer nachhaltigen<br />

Bemessung. Weiterhin hat es in den<br />

letzten Jahren zahlreiche Neuentwicklungen<br />

gegeben, die interessante Alternativen<br />

zu den herkömmlichen Bauweisen<br />

darstellen.<br />

Geokunststoffe sind Multifunktionsbaustoffe.<br />

Sie können dichten, filtern, abweisen,<br />

stützen, bewehren, trennen, dränen<br />

und schützen. Sie sind damit aus dem<br />

Deich- und Dammbau nicht mehr wegzudenken.<br />

Ihre rasante Entwicklung der<br />

letzten Jahrzehnte hat zu einer Vielzahl<br />

von unterschiedlichen Geweben, Vliesstoffen<br />

und Verbundstoffen geführt.<br />

Neue Anforderungen wie z. B. die Integration<br />

von Geosensoren stellen die Geotextilhersteller<br />

vor große Herausforderungen.<br />

Somit stellen »Geokunststoffe«<br />

den Schwerpunkt des zweiten Vortragsblocks<br />

dar.<br />

Deckwerke, Dämme und Deiche sind zuallererst<br />

technische Bauwerke. Dennoch<br />

gewinnen zunehmend ökosystemare Aspekte<br />

an Bedeutung. »Building with Nature«<br />

oder »Green Engineering« sind nur<br />

zwei Schlagworte in diesem Zusammenhang.<br />

Ziel ist es, naturnahe Bauweisen<br />

und ökosystemare Aspekte bei der Planung<br />

und beim Betrieb der Bauwerke zu<br />

berücksichtigen. Dieser Aspekt wird im<br />

dritten Vortragsblock »Green Engineering«<br />

behandelt.<br />

Der Betrieb von Deckwerken, Deichen<br />

und Dämmen ist ein Thema, das bislang<br />

von der Wissenschaft eher stiefmütterlich<br />

behandelt wurde. Dabei obliegt doch gerade<br />

den Unterhaltungspflichtigen eine<br />

hohe Verantwortung für den Betrieb der<br />

Bauwerke über ihre Lebensdauer und<br />

eine fehlende bzw. mangelhafte Unterhaltung<br />

kann schwerwiegende Folgen haben.<br />

Daher soll im vierten Vortragsblock<br />

das Thema »Life Cycle Engineering« diskutiert<br />

werden.<br />

Deiche sind das zentrale Element des<br />

technischen Hochwasserschutzes. Deiche<br />

schützen entlang unserer Flüsse und<br />

Küsten viele tiefliegende Flächen vor den<br />

Gefahren durch Hochwasserereignisse<br />

und Sturmfluten. Somit erfordern ihre<br />

Planung und Bemessung, ihr Bau und<br />

ihre Unterhaltung sehr viel Sorgfalt und<br />

die Anforderungen an die Verantwortlichen<br />

sind entsprechend hoch. Neue Themen<br />

wie die Alterung von Deichen, die<br />

Entwicklung sensorbasierter Frühwarnsysteme<br />

oder neue Bemessungsabflüsse<br />

erfordern eine dauerhafte Aktualisierung<br />

unserer Kenntnisse. Daher widmet<br />

sich der fünfte Vortragsblock dem Thema<br />

»Deiche und Dämme«.<br />

Somit sollen wie auch in den Vorjahren<br />

auf dem IWASA eine Vielzahl neuer<br />

Entwicklungen vorgestellt und diskutiert<br />

werden. Entsprechend wurden die einzelnen<br />

Vortragsblöcke wie folgt gewählt:<br />

• »Deckwerke«,<br />

• »Geokunststoffe«,<br />

• »Green Engineering«,<br />

• »Life Cycle Engineering« und<br />

• »Deiche und Dämme«.<br />

Das vom IWW organisierte IWASA hat<br />

sich im Laufe der Jahrzehnte als von<br />

Fachkreisen immer wieder gerne genutzter<br />

Treff- und Informationspunkt etabliert.<br />

Es richtet sich vor allem an Ingenieure<br />

und Naturwissenschaftler aus den<br />

Bereichen Wasserbau und Wasserwirtschaft,<br />

steht aber grundsätzlich allen Interessierten<br />

offen. Die Aktualität und Relevanz<br />

des gewählten Themas lässt wieder<br />

rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

aus dem In- und Ausland erwarten.<br />

Im Foyer wird Firmen die Möglichkeit<br />

zur Präsentation gegeben. So ist ein weiterer<br />

Einblick in den aktuellen Stand des<br />

Wasserbaus und der Wasserwirtschaft<br />

möglich, der nicht nur auf das Thema des<br />

Symposiums beschränkt bleibt.<br />

Erstmals wird das IWASA zusammen mit<br />

dem Siegener Symposium »Sicherung von<br />

Dämmen, Deichen und Stauanlagen« veranstaltet.<br />

Die beteiligten Wasserbauinstitute<br />

sowie das Institut für Geotechnik<br />

der Universität Siegen arbeiten seit Jahren<br />

sehr intensiv auf dem Gebiet der Dämme<br />

und Deiche zusammen und möchten diese<br />

Zusammenarbeit durch eine gemeinsame<br />

Veranstaltung in Aachen darstellen.<br />

Ort der Veranstaltung ist das Technologiezentrum<br />

am Europaplatz Aachen (AGIT).<br />

Die Teilnahme ist gebührenfrei. Dies wird<br />

unter anderem durch die freundliche Unterstützung<br />

des Ministeriums für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Landwirtschaft Natur-<br />

und Verbraucherschutz des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen, der proRWTH<br />

und des Fördervereins des IWW ermöglicht.<br />

Die Anmeldung erfolgt bei Symposiumsbeginn<br />

im Tagungsbüro (Foyer TZA)<br />

oder als unverbindliche Voranmeldung<br />

ab 15. August <strong>2017</strong> unter folgendem Link:<br />

https://iwasa.de/<br />

Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: Reinhard Klingen, service@htg-online.de<br />

Geschäfts führung: Felix Scholz, Tel. 040/428 47-21 73, Meike Schubert, - 27 09 Schriftleitung: Dr.-Ing. Manuela Oster thun,<br />

General direktion Wasserstraßen u. Schifffahrt – Standort Hannover, Tel. 0511/ 91 15-31 88, manuela.osterthun@wsv.bund.de<br />

Sekretariat: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 71


Recht<br />

Mannheimer Akte<br />

und staatliche<br />

Unterhaltspflicht<br />

»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZK<br />

Nach Artikel 28 I Satz 1 MA sind die Vertragsstaaten der Mannheimer Akte verpflichtet, das Fahrwasser des Rheins in einem guten<br />

Zustand zu erhalten. Die Verpflichtung erstreckt sich jedenfalls auf die Lage des Fahrwassers im aktuellen Zustand. Gegen Verstöße<br />

gegen diese Pflicht kann Beschwerde nach Artikel 45 I lit. a MA bei der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt eingelegt werden.<br />

Eingetragene Vereine können gemäß Artikel 3 der Regelung des Beschwerderechts beschwerdeberechtigt sein, sofern sie ein berechtigtes<br />

Interesse haben. Dies ist bei einem eingetragenen Verein, der sich nach seinem Satzungszweck der Förderung der Wirtschaft<br />

und des Verkehrs im Rheinstromgebiet widmet, bei einer Beeinträchtigung des Verkehrs auf dem Rhein in der Regel der Fall.<br />

Ob ein Altarm des Rheines, der historisch einmal Teil des Fahrwassers war, heute aber nicht mehr ist, der Anwendung der Mannheimer<br />

Akte unterliegt oder nicht, bleibt offen. Ein Fährbetrieb, der sich nur auf das Übersetzen von einem Ufer nach den gegenüberliegenden<br />

richtet, jedenfalls kann insoweit denSchutz der Mannheimer Akte nicht beanspruchen.<br />

Beschluss der Berufungskammer der<br />

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt<br />

über eine Beschwerde nach Artikel<br />

45 I lit. a MA, mitgeteilt am 1. Juni <strong>2017</strong>.<br />

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt,<br />

Straßburg, 1. Juni <strong>2017</strong> …<br />

die ZKR hat die Beschwerde des Fährvereins<br />

Nibelungenland e.V. und des Wirtschafts-<br />

& Verkehrsvereins Lampertheim<br />

e.V. vom 28. Oktober 2016 gemäß Artikel<br />

45 Absatz 1 Buchstabe a) der Mannheimer<br />

Akte geprüft. Die Beschwerdeführer<br />

machen unter Berufung auf Artikel<br />

28 der Mannheimer Akte geltend, dass<br />

die Nichterhaltung des Fahrwassers des<br />

Rheines in Gestalt des Lampertheimer<br />

Altrheines zwischen Altrhein-km 2,6 und<br />

Altrhein-km 4,75 gegen die oben genannte<br />

Bestimmung verstoße.<br />

Die ZKR prüft gemäß Artikel 45 Absatz<br />

1 Buchstabe a) der Mannheimer Akte alle<br />

Beschwerden in Zusammenhang mit der<br />

Ausführung der Akte und der von den<br />

Uferregierungen vereinbarten Verordnungen<br />

und Maßregeln. Der vorliegende<br />

Fall betrifft einen Altarm des Rheins,<br />

nicht den eigentlichen Rhein. Ob es wegen<br />

dieses Umstandes überhaupt um<br />

die Anwendung der Mannheimer Akte<br />

geht, ob also die Mannheimer Akte für<br />

Altrheinarme anwendbar ist, kann an dieser<br />

Stelle dahin stehen.<br />

Gegenstand der Beschwerde können<br />

gem. Artikel 2 der Regelung des Beschwerderechts<br />

Entscheidungen, Handlungen<br />

und Unterlassen sein. Hier geht<br />

es um das Unterlassen, den Lampertheimer<br />

Altrhein zu entschlammen, bzw.<br />

um die entsprechende Entscheidung der<br />

zuständigen Behörde, ihn nicht zu entschlammen.<br />

Als eingetragene Vereine sind die beiden<br />

Beschwerdeführer – der Fährverein Nibelungenland<br />

e.V. und der Wirtschafts- und<br />

Verkehrsverein Lampertheim e.V. – juristische<br />

Personen und damit gemäß Artikel<br />

3 der Regelung des Beschwerderechts<br />

beschwerdeberechtigt, sofern sie ein berechtigtes<br />

Interesse haben. Als Betreiber<br />

der Fähre hat der Verein ein berechtigtes<br />

Interesse an einer Entschlammung, denn<br />

die Fähre kann wegen der Verlandung des<br />

betreffenden Altrheinabschnitts trotz ihres<br />

geringen Tiefgangs nur bei hohen<br />

Wasserständen des Rheins verkehren. Der<br />

Wirtschafts- und Verkehrsverein Lampertheim<br />

e.V. ist ausweislich seines Namens<br />

zur Förderung der Wirtschaft und des Verkehrs<br />

in Lampertheim gegründet worden<br />

und hat daher ebenfalls ein berechtigtes<br />

Interesse an dem Funktionieren des Verkehrs<br />

auf dem dortigen Altrhein.<br />

Die Beschwerdeführer stützen sich auf<br />

Artikel 28 Absatz 1 Satz 1 der Mannheimer<br />

Akte. Danach sind die Vertragsparteien<br />

verpflichtet, das »Fahrwasser des<br />

Rheins« in einem guten Zustand zu erhalten.<br />

Hier handelt es sich nicht um den<br />

Hauptstrom des Rheins, sondern um einen<br />

Altrheinarm. Dieser war jedoch zur<br />

Zeit der Unterzeichnung der Mannheimer<br />

Akte, also im Jahre 1868, noch Teil<br />

des Hauptfahrwassers. Denn nach Ihren<br />

Ausführungen erfolgte der Durchstich an<br />

dieser Stelle erst 1879. Es spricht vieles<br />

dafür, dass Altrheinarme nicht zum Fahrwasser<br />

des Rheins im Sinne des Artikels<br />

28 zählen. Insbesondere legt die umfassende<br />

Revision der Mannheimer Akte im<br />

Jahre 1963 den Schluss nahe, dass nicht<br />

auf den historischen Zustand im Zeitpunkt<br />

der Unterzeichnung der Mannheimer<br />

Akte im Jahre 1868, sondern auf den<br />

aktuellen Zustand abzustellen ist. Dies<br />

kann aber letztlich dahinstehen, ebenso<br />

wie die Frage, ob sich aus Artikel 28 Absatz<br />

1 Satz 1 für Dritte ein Anspruch gegen<br />

die Vertragspartei auf Entschlammung<br />

herleitet. Denn in jedem Falle steht Artikel<br />

24 der geforderten Entschlammung<br />

zugunsten des Fährverkehrs entgegen.<br />

Nach dieser Vorschrift nämlich beziehen<br />

sich die Bestimmungen der Mannheimer<br />

Akte, also auch der Artikel 28, nicht auf<br />

das Übersetzen von einem Ufer nach dem<br />

gegenüberliegenden. Darum, d.h. um das<br />

Übersetzen von einem Ufer zum gegenüberliegenden,<br />

geht es hier aber, da ein<br />

Fährbetrieb ermöglicht werden soll. Die<br />

in Artikel 24 genannte Ausnahme, für welche<br />

die Bestimmungen der Mannheimer<br />

Akte gelten würden, betreffen nur Zuwiderhandlungen<br />

gemäß Artikel 32, die hier<br />

nicht einschlägig sind.<br />

Aufgrund dieser Feststellungen ist die<br />

ZKR der Auffassung, dass die Beschwerde<br />

unbegründet ist.<br />

Mitgeteilt durch Rechtsanwalt<br />

Fink v. Waldstein, Mannheim<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Entscheidungen durch die Zentralkommission<br />

für die Rheinschifffahrt nach<br />

Artikel 45 I lit. a. MA sind außerordentlich<br />

selten. Die weite Fassung dieser<br />

Vorschrift erlaubt es aber in sehr weitem<br />

Umfange Maßnahmen der Vertragsstaaten<br />

(»Uferregierungen«) zum Gegenstand<br />

der Überprüfung durch die Zentralkommission<br />

zu machen.<br />

Die Ausführungen der Zentralkommission<br />

zur Geltung der Mannheimer Akte<br />

für Altrheinarme beziehen sich ausdrücklich<br />

nur auf Artikel 28 MA und die dortige<br />

Formulierung »Fahrwasser des Rheins«.<br />

72 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8<br />

(Sammlung Seite 2483)


Recht<br />

Sie lassen sich nicht übertragen auf den<br />

Geltungsbereich der Mannheimer Akte<br />

insgesamt, die nach herrschender Auffassung<br />

für den sogenannten konventionellen<br />

Rhein einschließlich der Häfen und<br />

Stichkanäle gilt, während die Geltung für<br />

Kies- und Baggerlöcher zwischen dem<br />

Bundesgerichtshof und der ZKR streitig<br />

ist (dazu v. Waldstein/Holland, BinSchR,<br />

5. Auflage, Artikel 35, 35bis MA Rn. 2 ff.).<br />

Der Ausschluss von Fährbetrieben aus<br />

dem Geltungsbereich der Mannheimer<br />

Akte gemäß Artikel 24 MA dürfte wohl<br />

sehr eng auszulegen sein. Sicherlich ist<br />

diese Vorschrift einschlägig für die materiellrechtlichen<br />

Regelungen, die in der<br />

Mannheimer Akte enthalten sind, andererseits<br />

dürfte aber zum Beispiel der Unfall<br />

einer Fähre durchaus der Zuständigkeit<br />

der Rheinschiffahrtsgerichte nach<br />

Mannheimer Akte unterliegen, denn auch<br />

der Fährbetrieb gehört ohne Zweifel zur<br />

»Schifffahrt« im Sinne des Artikel 1 MA.<br />

Es spricht vieles dafür, dass die Vertragsstaaten<br />

der Mannheimer Akte mit Artikel<br />

24 MA lediglich die hoheitsrechtlichen Regularien<br />

für die Durchführung eines Fährbetriebes<br />

unangetastet lassen wollten.<br />

Die vorliegende Entscheidung zeigt exemplarisch,<br />

dass das Beschwerderecht<br />

nach Artikel 45 I lit. a MA durchaus auch<br />

im Verhältnis zu den einzelnen Vertragsstaaten<br />

als Rechtsmittel im Interesse der<br />

Erhaltung der in der Mannheimer Akte<br />

garantierten Schifffahrtsfreiheit eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,<br />

Frankfurt am Main<br />

REGELUNG DES BESCHWERDERECHTS<br />

Zuständigkeit der Zentralkommission<br />

für die Rheinschifffahrt<br />

Artikel 1<br />

Die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt<br />

prüft gemäß Artikel 45a) der<br />

revidierten Rheinschifffahrtsakte vom 17.<br />

Oktober 1868, in der Fassung vom 20. November<br />

1963, alle<br />

Beschwerden, zu denen die Anwendung<br />

dieser Akte sowie die Durchführung der<br />

gemeinsam von den Vertragsstaaten erlassenen<br />

Verordnungen und gesetzlichen,<br />

verordnungsrechtlichen oder individuellen<br />

Maßnahmen führen.<br />

Artikel 2<br />

Gegenstand der Beschwerde können Entscheidungen,<br />

Handlungen oder Unterlassungen<br />

sein.<br />

Artikel 3<br />

Beschwerdeberechtigt im Sinne von Artikel<br />

l sind Vertragsstaaten, natürliche<br />

oder Juristische<br />

Personen sowie öffentlich-rechtliche<br />

Körperschaften, die ein berechtigtes Interesse<br />

haben. Die<br />

Beschwerde kann unabhängig von Verwaltungs-<br />

oder Gerichtsverfahren in einem<br />

Vertragsstaat eingelegt und parallel<br />

zu solchen Verfahren ohne Erschöpfung<br />

des innerstaatlichen Rechtszugs geprüft<br />

werden. Diese Prüfung kann nicht dazu<br />

führen ein oben genanntes nationales<br />

Verwaltungs oder Gerichtsverfahren zu<br />

beeinträchtigen.<br />

Beschwerdeeinreichung<br />

Artikel 4<br />

Die Beschwerde ist schriftlich beim Sekretariat<br />

der Zentralkommission einzureichen.<br />

Hierin<br />

sind der Beschwerdegrund, das Interesse,<br />

das der Beschwerdeführer als verletzt<br />

erachtet, die<br />

Übereinkommensbestimmungen, Verordnungen<br />

oder gemeinsam erlassenen<br />

Maßnahmen, deren Nichteinhaltung behauptet<br />

wird, sowie die bei anderen Instanzen<br />

oder Behörden eingelegten<br />

Rechtsmittel zu nennen. Der Beschwerde<br />

sind alle sachdienlichen Unterlagen<br />

und Beweise beizufügen.<br />

Beschwerdeeingang<br />

Artikel 5<br />

Das Sekretariat bestätigt den Eingang<br />

der Beschwerde und unterrichtet hiervon<br />

binnen kürzester Frist die Delegation<br />

des betroffenen Staates, die über<br />

eine dreimonatige Frist für ihre Einlassungen<br />

verfügt. Es unterrichtet auch die<br />

übrigen Delegationen. Erscheint die Beschwerde<br />

im Einverständnis aller Delegationen<br />

jedoch ganz offensichtlich unzulässig,<br />

so teilt das Sekretariat dies<br />

dem Beschwerdeführer unverzüglich<br />

schriftlich mit.<br />

Nach Ablauf der dreimonatigen Frist leitet<br />

das Sekretariat die Beschwerde zusammen<br />

mit den<br />

Einlassungen den Delegationen der Zentralkommission<br />

für die Rheinschifffahrt<br />

zu.<br />

Artikel 6<br />

Ist die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt<br />

in der nach Ablauf der dreimonatigen<br />

Frist<br />

folgenden Plenarsitzung nicht zur endgültigen<br />

Beschlussfassung über die eingelegte<br />

Beschwerde in der Lage, so bezeichnet<br />

sie einen Berichterstatter aus<br />

dem Kreise der von der Beschwerde nicht<br />

betroffenen Delegationen oder des Sekretariats.<br />

Ermittlungsverfahren<br />

Artikel 7<br />

Das Sekretariat oder die Delegationen<br />

stellen dem Berichterstatter die für die<br />

Ermittlungen<br />

vorbehaltlich des nationalen Rechts verfügbaren<br />

Unterlagen oder Informationen<br />

zur Verfügung.<br />

Die Ermittlungen werden nicht durchgeführt,<br />

soweit bezüglich eines nationalen<br />

Strafverfahrens maßgebliche Grundsätze<br />

des nationalen Rechts beeinträchtigt<br />

wurden. Der Berichterstatter kann den<br />

Beschwerdeführer ersuchen, ihm zusätzliche<br />

Unterlagen und Informationen zukommen<br />

zu lassen.<br />

Der Berichterstatter verfasst innerhalb<br />

der von der Zentralkommission gesetzten<br />

Frist einen<br />

Bericht, der insbesondere eine Darstellung<br />

des Sachverhalts, eine rechtliche<br />

Würdigung und<br />

Vorschläge für die weitere Behandlung<br />

der Beschwerde enthält.<br />

Der Bericht wird von der Beschwerdegruppe<br />

geprüft, die den Beschwerdeführer<br />

um ergänzende Angaben ersuchen<br />

kann. Die Gruppe verfasst einen<br />

Entschließungsentwurf. Dieser wird zusammen<br />

mit dem Bericht und der Niederschrift<br />

über die in der Beschwerdegruppe<br />

geführten Beratungen dem Ad<br />

hoc- Ausschuss zugeleitet.<br />

Artikel 8<br />

Der Ad hoc-Ausschuss prüft die Beschwerde<br />

binnen kürzester Frist und legt der Zentralkommission<br />

einen Entschließungsentwurf<br />

vor. Besteht in der Zentralkommission<br />

keine Einstimmigkeit über die weitere Behandlung<br />

der Beschwerde, so wird diese<br />

erneut zur Prüfung an den Ad hoc-Ausschuss<br />

verwiesen. Nach Abschluss dieser<br />

nochmaligen Prüfung unterbreitet der Ad<br />

hoc-Ausschuss in der folgenden Plenartagung<br />

Vorschläge gegebenenfalls auf der<br />

Grundlage eines ergänzenden Schriftsatzes<br />

des Berichterstatters.<br />

Erledigung der Beschwerde<br />

Artikel 9<br />

Die Zentralkommission nimmt gemäß<br />

Artikel 46 der revidierten Rheinschifffahrtsakte<br />

eine<br />

Entschließung an. Sie gibt dem Beschwerdeführer<br />

diese begründete Entschließung,<br />

bekannt.<br />

Kommt bei der zweiten Prüfung durch<br />

die Zentralkommission keine Mehrheit<br />

zustande, so stellt sie die Absetzung der<br />

Beschwerde von der Tagesordnung oder<br />

deren Aussetzung fest und informiert<br />

den Beschwerdeführer entsprechend.<br />

Die Delegationen unterrichten das Sekretariat<br />

über die Maßnahmen, die sie zur<br />

Umsetzung<br />

der Entschließung der Zentralkommission<br />

getroffen haben.<br />

(Sammlung Seite 2484)<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 73


BDS<br />

Bundesverband der Selbständigen • Abteilung Binnenschiffahrt e.V.<br />

Vertreten durch: Torsten Stuntz, Vorsitzender; Nikolaus Hohenbild, stellv. Vorsitzender, MS »Catharina«;<br />

Detlef Maiwald, stellv. Vorsitzender, TMS »Cascade«; Klaus Wolz, stellv. Vorsitzender<br />

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat: Birgit Kühn<br />

August-Bier-Straße 18 • 53129 Bonn • Tel. 0228/746377 • Fax 0228/746569 • zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />

Smart Qu@lification Workshop zum Modul Einführung in das Frachtvertragsrecht<br />

Am 26. Juli <strong>2017</strong> fand in den Räumen<br />

von duisport ein Workshop statt, der der<br />

Evaluation des Moduls »Einführung in das<br />

Frachtvertragsrecht« in der Binnenschifffahrt<br />

im Rahmen des vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung geförderten<br />

Projektes Smart Qu@lification diente.<br />

Ziel dieses Projektes ist es, Qualifizierungsprojekte<br />

für die Binnenschifffahrt<br />

unter Einsatz der digitalen Medien zu<br />

entwickeln und zu erproben. Weitere Module<br />

dieses Projektes sind Streckenkunde/<br />

Wahrschaukunde, UKW-Binnenschifffahrtsfunk,<br />

Radar-Grundlagen, Energieeffzientes<br />

Fahren sowie Leckabwehr.<br />

Mit Blick auf die besondere Situation<br />

der Binnenschifffahrt sollte es möglich<br />

sein, den Erwerb von Kompetenzen<br />

und Qualifikationen mit Unterstützung<br />

der digitalen Medien vorzubereiten, um<br />

sowohl Auszubildenden als auch bereits<br />

im Berufsleben befindlichen Personen<br />

ein ortsunabhängiges Lernen zu<br />

ermöglichen.<br />

Der BDS ist als Unterauftragnehmer<br />

der Universität Duisburg-Essen in diesem<br />

Projekt für das Modul »Einführung<br />

in das Frachtvertragsrecht« verantwortlich.<br />

Dieses Modul bezieht sich vor allem<br />

auf den Qualifikationsschwerpunkt<br />

»Recht in der Binnenschifffahrt«, so wie<br />

er im Rahmenplan für den Binnenschiffermeister<br />

abgebildet ist. Aber auch in der<br />

Prüfung für den Zugang zum Beruf des<br />

Unternehmers werden Kenntnisse zum<br />

rechtsbewussten Handeln abgefragt.<br />

Natürlich kann man solchen Lernstoff<br />

nicht aufbereiten, ohne zu wissen, ob er<br />

für die Zielgruppe zum mobilen Selbstlernen<br />

geeignet ist. Deshalb hatten wir<br />

Freiwillige, überwiegend Schiffsführer<br />

und Selbständige, gebeten, mit uns und<br />

für uns dieses Modul zu testen, mit uns<br />

zu diskutieren und in anonymen Fragebögen<br />

ihre Einschätzung abzugeben.<br />

Daraus wurde eine ganztägige Veranstaltung,<br />

die für beide Seiten interessant<br />

und aufschlussreich war. Die zehn Probanden<br />

arbeiteten den ganzen Tag motiviert<br />

und konzentriert mit und brachten<br />

viele für uns hilfreiche Beiträge und<br />

Hinweise in die Diskussion ein. Zum Teil<br />

Bitte Termin vormerken:<br />

Mitgliederversammlung<br />

des BDS-Binnenschiffahrt<br />

am 13. Oktober <strong>2017</strong><br />

in der Friedenskirche Datteln:<br />

10.30 Uhr Mitgliederversammlung<br />

13.30 Uhr Informationsveranstaltung<br />

zur Verordnung über die<br />

Arbeitszeit in der Binnenschifffahrt.<br />

Am 1. August ist die neue<br />

BinSchArbZV in Kraft getreten.<br />

Wir informieren über die neue<br />

Verordnung, insbesondere<br />

über die Änderungen im Vergleich<br />

zum Arbeitszeitgesetz.<br />

waren bereits Erfahrungen mit mobilem<br />

Lernen vorhanden.<br />

Inhaltlich ist das Modul so aufgebaut,<br />

dass es jeweils kurze Inhalte, in der Größenordnung<br />

einer Karteikarte, darstellt<br />

und diese zum Teil mit kurzen Videosequenzen,<br />

die etwas eingehender erklären,<br />

ergänzt. Die Paragraphen, auf die Bezug<br />

genommen wird, sind mit der website<br />

www.gesetze-im-internet verlinkt, so<br />

dass auch direkt nachgeschaut werden<br />

kann. Zur Kontrolle werden kleine Tests<br />

wie Lückentexte oder Multiple-Choice-<br />

Aufgaben angeboten.<br />

Von Grundkenntnissen zur Rechtssystematik,<br />

einigen Grundlagen aus BGB und<br />

HGB geht es zum Frachtvertragsrecht.<br />

Teilnehmer des Workshops bei der Arbeit<br />

• Wie grenzt man öffentliches und<br />

privates Recht ab?<br />

• Wie sind BGB und HGB aufgebaut?<br />

• Was ist ein Schuldverhältnis?<br />

• Was ist der Unterschied zwischen<br />

Besitz und Eigentum?<br />

• Was ist ein Kaufmann?<br />

• Wie kommt ein Vertrag zustande?<br />

• Was ist eine unerlaubte Handlung?<br />

• Wer sind die Beteiligten des<br />

Frachtvertrages?<br />

• Was ist eine Frachtführerkette?<br />

Diese und weitere Fragen waren Gegenstand<br />

der Erprobung des Lernmoduls,<br />

wobei klassischer Unterricht genauso auf<br />

dem Programm stand, wie eigenständiges<br />

Erarbeiten von Themen in Gruppen.<br />

Einige Teilnehmer sahen sich durchaus<br />

in der Lage, eines solches Modul auch<br />

völlig eigenständig zu erarbeiten, sofern<br />

noch weitere der Videosequenzen eingebaut<br />

würden. Genauere Ergebnisse wird<br />

die Auswertung der Teilnehmerfragebögen<br />

durch die Universität Duisburg-Essen<br />

ergeben.<br />

Insgesamt ein anstrengender, aber interessanter<br />

und erfolgreicher Tag, der<br />

offenkundig allen Beteiligten Spaß gemacht<br />

hat.<br />

Vielen Dank an dieser Stelle nochmal<br />

an die freiwilligen »Tester« für ihre engagierte<br />

und kompetente Mitarbeit und<br />

gleichermaßen an Frau von Loringhoven<br />

als Vertreterin von duisport, wo wir darüber<br />

hinaus als Gäste einen sehr angenehmen<br />

Tag verbringen konnten! M<br />

Foto: Katja von Lorighoven, duisport<br />

74 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8


TV-Programm<br />

Impressum<br />

Binnenschifffahrt<br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Heinz-Josef Joeris (Präsident), Verein für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />

Reinhard Klingen (1. Vorsitzender),<br />

Hafentechnische Gesellschaft e.V.,<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm, Thomas Bantle<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-206 | k_foerster@hansa-online.de<br />

Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-210 | f_selzer@hansa-online.de<br />

Redakteur: Thomas Wägener (TWG)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-209 | t_waegener@hansa-online.de<br />

Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)<br />

Christian Knoll (ck, Berlin, Ostdeutschland)<br />

Martin Heying (hey, Nieder- u. Mittelrhein)<br />

Lars Eggers (egg, Oberrhein, Mosel, Saar, Neckar)<br />

Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)<br />

Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)<br />

Josef Müller (jom, Österreich)<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)<br />

Redaktionsbeirat<br />

Heinz-Josef Joeris, Präsident des Vereins für europäische<br />

Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />

Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />

Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe;<br />

Reinhard Klingen, 1. Vorsitzender der Hafentechnischen<br />

Gesellschaft e.V., Hamburg;<br />

Dr.-Ing. Manuela Osterthun, Hafentechnische Gesellschaft e.V.;<br />

Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />

Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V.;<br />

Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Fachbereichsleiter, Entwicklungszentrum<br />

für Schiffstechnik und Transport systeme e.V. Duisburg<br />

(DST), Duisburg.<br />

Redaktionsvorbehalt<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung<br />

sowie der Übersetzung vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift<br />

darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder<br />

ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Ver lages reproduziert<br />

werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung von Herausgeber, Redaktion oder Verlag<br />

wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen an den Manuskripten<br />

vor. Die Redaktion lehnt jede Verantwortung für unverlangt<br />

eingesandtes Material (Manuskripte, Fotos, Grafiken etc.) ab.<br />

Fortführung der<br />

Binnenschiffahrt<br />

und Wasserstraßen<br />

Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />

(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />

Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />

Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />

Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />

Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />

Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />

Hafentechnische Gesellschaft e.V., Hamburg<br />

Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />

Moselkommission, Trier<br />

Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />

Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg)<br />

Verlag und Redaktion<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG,<br />

Ballindamm 17, 20095 Hamburg<br />

Postfach 10 57 23, 20039 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-02, Fax -2<strong>08</strong>,<br />

www.binnenschifffahrt-online.de<br />

Layout<br />

Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40-70 70 80-207<br />

s_hasse@hansa-online.de<br />

Events | Layout<br />

Sylvia Schmidt, Tel. +49 (0)40-70 70 80-211 | Fax -214<br />

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Vertriebs- und Anzeigenleitung<br />

Dana Gottschalk, Tel. +49 (0)40-70 70 80-312, Fax -2<strong>08</strong>,<br />

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Anzeigenverwaltung<br />

Sandra Winter, Tel. +49 (0)40-70 70 80-225 | Fax -2<strong>08</strong><br />

s_winter@hansa-online.de<br />

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und -Marketing, Wandsbeker Allee 1, 22041 Hamburg,<br />

Tel. +49 (0)40-38 66 66-318, Fax -299, binnenschifffahrt@pressup.de<br />

Verlagsrepräsentanten<br />

MPK Media Promotion Kraus KG, Kolja Kraus, Dorothee Emde<br />

Graf-Adolf-Str. 110, 42119 Wuppertal<br />

Tel. +49 (0)202 28 15 77-15, Fax -24<br />

dorothee.emde@mpk-kraus.de<br />

Christian Knoll, Verlags-, Werbe- und Informationsagentur,<br />

Sodtkestr. 17, 10409 Berlin,<br />

Tel./Fax +49 (0)30-544 12 53,<br />

info@knollmaritim.de<br />

Niederlande: Numij Media, Mark Meelker,<br />

Telderskade 53, 2321 TR Leiden, Postfach 4, 2300 AA Leiden,<br />

Tel. +31 71-88867<strong>08</strong>, M: 06 515 84<strong>08</strong>6,<br />

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von Anzeigen trägt die volle Verantwortung für den Inhalt der<br />

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Die Binnenschifffahrt erscheint monatlich. Abonnementspreis<br />

Inland: jährlich EUR 86,– inkl. Versandkosten und MwSt. Ausland:<br />

jährlich EUR 100,30 (EU ohne VAT-Nr.) und EUR 93,70<br />

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Die Binnenschifffahrt als E-Paper: EUR 86,– inkl. MwSt.<br />

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Mitglieder der Ha fen tech ni schen Gesellschaft e.V. sowie die<br />

VBW-Mitglieder erhalten die Zeitschrift im Rah men ihrer<br />

Mitgliedschaft.<br />

Der Abon ne mentspreis ist im vor aus fäl lig und zahlbar<br />

innerhalb 14 Tagen nach Rechnungserhalt. Kün di gun gen sind<br />

nur mit einer Frist von sechs Wochen zum Ende der Bezugszeit<br />

schriftlich beim Verlag möglich. Hö he re Gewalt ent bin det den<br />

Verlag von je der Lie fe rungs ver pflich tung. Er fül lungs ort und<br />

Gerichtsstand ist Hamburg.<br />

Druck: Lehmann Offsetdruck GmbH,<br />

Norderstedt<br />

Auflage<br />

kontrolliert<br />

Ausgewählte Programm-Tipps für September <strong>2017</strong><br />

Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.<br />

Eine Flusskreuzfahrt durch Bayern<br />

Bayerisches Fernsehen, Freitag, 1. September, 17.00–17.30 Uhr<br />

Wracksuche in der Ostsee – Der alte Kutter MS »Potsdam« ist über<br />

Nacht verschwunden – vermutlich gesunken. Ein Unglück – oder wurde<br />

er versenkt? Menschen kamen nicht zu Schaden, aber Niemand weiß, wo<br />

das Schiff genau liegt und ob es eine Gefahr für die Schifffahrt darstellt.<br />

Das Wracksuchschiff »Deneb« soll das Wrack finden und vermessen.<br />

Phoenix, Freitag, 1. September, 18.00–18.30 Uhr<br />

Die letzte Fahrt – Spielfilm, Deutschland 2012<br />

hr fernsehen, Samstag, 2. September, 12.35–14.05 Uhr<br />

Meine Traumreise in die Karibik – Als Passagier auf einem Frachtschiff<br />

SWR Fernsehen, Samstag, 2. September, 17.00–17.30 Uhr<br />

Mega Shippers – Die Profis vom Frachthafen<br />

Discovery Channel, Sonntag, 3. September, 23.20–0.05 Uhr -TV-Serie<br />

(immer sonntags ab 23.15 Uhr)<br />

Satelliten weisen den Weg – Satellitennavigationssysteme<br />

SWR Fernsehen, Montag, 4. September, 7.15–7.30 Uhr<br />

Städte am Meer – Hamburg. Der Hamburger Hafen<br />

arte, Dienstag, 5. September, 10.50–11.40 Uhr<br />

Große Pötte und schwere Lasten – Malochen im Hamburger Hafen<br />

N24, Dienstag, 5. September, 21.05–22.00 Uhr<br />

Verrückt nach Fluss – Flusskreuzfahrt auf der Rhone<br />

Das Erste (ARD), Mittwoch, 6. September, 16.10–17.00 Uhr<br />

mareTV. Die Kieler Förde<br />

NDR Fernsehen, Donnerstag, 7. September, 21.00–21.45 Uhr<br />

Mare TV. Danziger Bucht<br />

arte, Freitag, 8. September, 17.45–18.35 Uhr<br />

Deutschland von oben – Folge 3 führt ans und übers Wasser.<br />

ZDFneo, Samstag, 9. September, 7.10–7.55 Uhr<br />

Meine Kindheit an der See<br />

NDR Fernsehen, Samstag, 9. September, 11.30–12.15 Uhr<br />

Schiff ahoi – Unterwegs auf deutschen Wasserstraßen. 7.000 km<br />

schiffbare Wasserstraßen, Flüsse und Kanäle, durchziehen Deutschland.<br />

Jedes Lastschiff spielt dabei eine wichtige Rolle, denn es ersetzt<br />

etwa 150 Lkw, die unsere Autobahnen nun nicht verstopfen.<br />

Das Erste (ARD), Samstag, 9. September, 16.00–16.30 Uhr<br />

Echt was los bei den Cruise Days<br />

NDR Fernsehen, Samstag, 9. September, 20.15–21.45 Uhr<br />

Havarie auf der Ostsee. Einsatz für den Seenotkreuzer<br />

ZDFinfo, Sonntag, 10. September, 6.45–7.30 Uhr<br />

Sturmwarnung am Bodensee. Unterwegs mit der Wasserschutzpolizei<br />

ZDFinfo, Sonntag, 10. September, 7.30–8.15 Uhr<br />

Hamburger Hafen – Zollkontrolle! Große Pötte, viele Verstecke<br />

ZDFinfo, Sonntag, 10. September, 8.45–9.15 Uhr<br />

Die Hurtigruten. Sehnsuchtsreise zum Nordkap<br />

Phoenix, Montag, 11. September, 7.00–7.30 Uhr<br />

Belle France. Languedoc-Roussillon – Jean-Marc begeistert sich<br />

für die Flussschifferei und kämpft für die Wiederaufnahme der<br />

Frachtschifffahrt auf dem Canal du Midi.<br />

arte, Donnerstag, 14. September, 15.55–16.45 Uhr<br />

Das größte Containerschiff der Welt<br />

Discovery Channel, Freitag, 15. September, 10.10–11.00 Uhr<br />

Schiffswerft der Superlative<br />

Discovery Channel, Sonntag, 24. September, 18.00–18.45 Uhr<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8 75


Michael Batz<br />

SPEICHERSTADT STORY<br />

Geschichten von Menschen und Handel<br />

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Hardcover • 24 x 28 cm • 288 Seiten<br />

zahlr. Farbfotos und historische Aufnahmen<br />

H (D) 29,95 • H (A) 30,80 • SFr* 41,90<br />

ISBN 978-3-7822-1277-9<br />

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HAMBURG • GENUSS • GESCHICHTE • KUNST • REISE • WERFTEN • REEDER • TECHNIK • KALENDER • REDUZIERTE AUSGABEN • E-BOOKS<br />

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koehler-books.de

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