Gesundsitzen Ausgabe 2016/2017
Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2016/2017
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Lifestyle<br />
Golf ist Sport<br />
Bis zu 400 Muskeln sind aktiv, wenn ein Golfer den Ball<br />
auf rund 200 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Der<br />
Golfschwung ist keine natürliche, sondern eine azyklische<br />
Bewegung, ja gar eine komplexe Ganzkörperbewegung.<br />
«Der grösste Teil der Verletzungen passiert in<br />
den oberen Extremitäten und der Wirbelsäule», weiss<br />
Bücheli. Obwohl Golf als ein verletzungsarmer Sport<br />
gilt, treten Beschwerden mehrheitlich durch Überlastung<br />
der Wirbelsäule (82 %), gefolgt von Ellbogen und<br />
Handgelenk auf.<br />
«Die Belastung auf die Bandscheiben bei einem Golfschwung<br />
können mit dem längsten Schläger einen bis<br />
zu fünffachen Druck als der eines Autopneus (10 bar)<br />
ergeben. Das entspricht einem Gewicht von 20 Kilogramm»,<br />
so der Physiotherapeut. Vor allem im unteren<br />
Rückenbereich können Scherkräfte bis zum 8-fachen<br />
des Körpergewichtes betragen. Und das Handgelenk<br />
wird im Treffmoment mit bis zu einer Tonne belastet.<br />
«Aus diesem Grund ist es mir wichtig, dass der Golfschwung<br />
unter Berücksichtigung der individuellen physischen<br />
und anatomischen Möglichkeiten ausgeführt<br />
und instruiert wird.»<br />
www.buecheli.com<br />
Philippe Bücheli in Action.<br />
Vierstufiges Programm …<br />
1. Individueller Befund (Statuserhebung) mit anschliessender<br />
Auswertung zur Erhebung des aktuellen Problems. Ich<br />
beleuchte Muskulatur und Bewegungsausmass, Stabilität,<br />
Flexibilität, Koordination und Kraft.<br />
2. Trainingsplan: Aufgrund der Testergebnisse und der<br />
persönlichen Zielstellung wird ein persönlicher Trainingsplan<br />
erstellt.<br />
3. Übungen: Sie werden persönlich durch alle spezifischen<br />
Übungen des Trainingsplanes geführt, um stufenweise Ihre<br />
Ziele zu erreichen.<br />
Bei jedem Training stehen Sie und unser gemeinsam ermitteltes<br />
Ziel im Mittelpunkt. Ihre Gesundheit ist meine<br />
höchste Priorität! Trainingspläne für das Heimtraining mit<br />
leicht verständlichen Anleitungen gehören ebenso zum<br />
Programm.<br />
4. Kontrolle und Unterricht auf der Driving Range, auf dem<br />
Platz oder in der Praxis.<br />
… zur Optimierung der körperlichen<br />
Voraussetzungen<br />
Flexibilität<br />
Einschränkungen in der Beweglichkeit sowie muskuläre Dysbalancen<br />
können den Schwung erheblich beeinträchtigen!<br />
Wirbelsäule, Schulter-Nacken-Bereich und Hüftmuskulatur<br />
müssen den Bewegungsablauf voll unterstützen.<br />
Kraft<br />
Gezieltes golfspezifisches Krafttraining macht die Person<br />
leistungsfähiger und unterstützt deren Wirbelsäule. Die optimale<br />
Arbeit der Muskeln verringert das Verletzungsrisiko.<br />
Stabilität<br />
Die Muskulatur sollte in der Lage sein, die Person in ihrer<br />
Ansprechposition und während des Schwunges optimal zu unterstützen.<br />
Das setzt Koordination und Kraft voraus.<br />
Power<br />
Die Muskelkraft in Schnellkraft und Geschwindigkeit<br />
umsetzen. Mit dem Programm erhöht sich die Schlägerkopfgeschwindigkeit<br />
und damit erreicht man mehr Distanz.<br />
gesundsitzen<br />
– 57 – <strong>2016</strong>/<strong>2017</strong>