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Leo November | Dezember 2022

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Einfluss schließen lässt. Weiter<br />

geht es zur Hauptattraktion,<br />

dem unverwechselbaren<br />

Glockenturm, der als Schiefer<br />

Turm von Pisa bekannt ist.<br />

Natürlich erreicht man von<br />

Livorno auch Florenz und kann<br />

sich dort auf die Spuren schwuler<br />

Kunst der Renaissance<br />

begeben. Nach der Abholung<br />

am Hafen fährt der Bus in die<br />

Innenstadt von Florenz, wo<br />

ein Besuch der Galerie der<br />

Accademia und ein Besuch des<br />

Davids von Michelangelo auf dem Programm<br />

stehen. Anschließend sieht man im Bargello-<br />

Museum eine gleichnamige Schöpfung von<br />

Donatello. Er war einer der ersten modernen<br />

Künstler, die in Florenz als homosexuell<br />

bekannt waren. Donatellos Atelier war ein<br />

homosoziales Umfeld, in dem er seine<br />

Lehrlinge eher nach ihrer Schönheit als<br />

nach ihrem Können auswählte. Donatellos<br />

David war die erste bekannte frei stehende<br />

männliche Aktskulptur in Lebensgröße seit<br />

den antiken römischen Monumenten. Diese<br />

Figur vergötterte die männliche Form und<br />

die Androgynität in ihrer Form und ihren<br />

weichen Kurven. Während der Renaissance<br />

erreichte Florenz seinen Glanz mit der<br />

Medici-Familie, die der Homosexualität<br />

gegenüber recht „tolerant“ war. Ein Besuch<br />

der Medici-Kapellen rundet die Besichtigung<br />

nach einer einstündigen Mittagspause ab,<br />

bevor es zurück zum Hafen geht.<br />

Vatikanische Museen<br />

und ihre schwulen Künstler<br />

Jahrhundertelang gab es in der Kirche einige<br />

große Homosexuellenskandale: zum Beispiel<br />

Papst Julius III. und sein junger Liebhaber<br />

Innocenzo del Monte, der im Alter von 17<br />

Jahren Kardinal wurde. Die Tour in Rom<br />

beginnt mit der Besichtigung der Vatikanischen<br />

Museen. Die Decke der Sixtinischen<br />

Kapelle wurde von Michelangelo zwischen<br />

1508 und 1512 gemalt. Der Auftrag lautete<br />

ursprünglich, die zwölf Apostel zu malen,<br />

doch Michelangelo verlangte freie Hand bei<br />

der Gestaltung des Bildinhalts, z. B. beim<br />

Gemälde des Heiligen Sebastian, eines römischen<br />

Soldaten und christlichen Heiligen.<br />

Gerne wird er als schöner, nackter Junge<br />

gemalt, der an einen Baumstamm gefesselt<br />

war. In den vatikanischen Grotten befindet<br />

sich das Grab von Prinzessin Christine von<br />

Schweden (XVII. Jahrhundert), die zum<br />

Katholizismus konvertierte, aber bewusst<br />

lesbisch war. Sie hatte eine Liebesgeschichte<br />

mit der schönen jungen Hofdame Ebba<br />

Sparre.<br />

Castel Sant’Angelo<br />

Die Engelsburg (italienisch Castel<br />

Sant’Angelo) wurde ursprünglich als Mausoleum<br />

für den römischen Kaiser Hadrian<br />

(Regentschaft: 117 – 138 n. Chr.) und seine<br />

Nachfolger errichtet. Kaiser Hadrian war<br />

berühmt für seine Liebe zu Antinoos, einem<br />

jüngeren griechischen Mann. Die Burg bot<br />

vielen Päpsten in Kriegszeiten Schutz. Im<br />

XII. Jahrhundert verband ein unterirdischer<br />

REISE<br />

Tunnel die Burg mit dem Vatikan,<br />

sodass der Papst und seine<br />

Soldaten bei Angriffen auf den<br />

Vatikan fliehen konnten.<br />

Es war auch eines der größten<br />

Gefängnisse in Rom. Der<br />

berühmte italienische Bildhauer<br />

Benvenuto Cellini aus dem XVI.<br />

Jahrhundert wurde hier wegen<br />

Raubes angeklagt und inhaftiert.<br />

Benvenuto Cellini war auch ein<br />

homosexueller Künstler, der sich<br />

gerne mit jungen Männern in<br />

seiner „Bottega“ traf und sich<br />

von der Perfektion des männlichen Körpers<br />

angezogen fühlte. Heute ist die Engelsburg<br />

ein großartiges Museum mit päpstlichen<br />

Kostbarkeiten und Kunstwerken.<br />

WWW.ISTOCKPHOTO.COM/ORPHEUS26<br />

Homosexualität im<br />

antiken Rom<br />

Diese Tour konzentriert sich auf die<br />

LGBTIQ*-Aspekte des Kolosseums und der<br />

Palatina-Foren. Hier erfährt man mehr über<br />

den Lebensstil des römischen Soldaten, einschließlich<br />

seiner sexuellen Gewohnheiten<br />

und der damit verbundenen militärischen<br />

Regeln. So verbot Kaiser Augustus seinen<br />

Truppen beispielsweise zu heiraten oder<br />

Beziehungen einzugehen, die ihre Loyalität<br />

zu ihm und dem Imperium entzweien<br />

könnten. Danach geht es zum Palatinhügel,<br />

dem zentralsten der sieben Hügel Roms.<br />

Er liegt vierzig Meter höher als das Forum<br />

Romanum und überblickt auf der einen Seite<br />

die antiken Ruinen und auf der anderen<br />

Seite den Circus Maximus. Dazu gibt es<br />

unerzählte Geschichten über Augustus,<br />

Nero und Julius Caesar. Die Tour schließt mit<br />

einem geführten Besuch des legendären<br />

Pantheons ab. *oa<br />

www.spartacus.cruises<br />

LGBT FRIENDLY<br />

LAWS

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